So lässt sich bei Frauen in den jüngeren und mittleren Altersgruppen bis Mitte 40 feststellen, dass diese am häufigsten und am schwersten von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt durch Partner betroffen waren, wenn sie weder einen Schulnoch einen qualifizierten Ausbildungsabschluss hatten. Mit 28 Prozent gaben Frauen ohne qualifizierte Schul- und Ausbildungsabschlüsse etwa doppelt so häufig eine Betroffenheit durch körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch den aktuellen Partner an als Frauen mit niedrigen und mittleren Abschlüssen (13 Prozent) und höher gebildete Frauen (Abitur und/ oder Hochschulabschlüsse, 15 Prozent). Insofern war in den jüngeren Altersgruppen vor allem das völlige Fehlen von Bildungsressourcen ein gewaltfördernder Faktor.
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Im Gegensatz dazu konnte in der Altersgruppe der ab 45-Jährigen festgestellt werden, dass hier
Frauen mit den höchsten Bildungsressourcen signifikant häufiger von Gewalt durch Partner
betroffen waren als Frauen mit mittlerer, geringer oder fehlender Schul- und Ausbildung.
So haben in der Altersgruppe ab Mitte 40 27 Prozent der Frauen mit Abitur und/oder Hochschulabschluss körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch aktuelle und/oder frühere Partner erlebt, im Vergleich zu 15–17 Prozent bei den anderen Befragungsgruppen mit mittleren und geringen Bildungsgraden.
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Die Analyse verweist insgesamt darauf, dass das Fehlen von Bildungs- und Ausbildungsressourcen
bei Frauen und Männern ein relevanter Risikofaktor für (schwere) Gewalt in Paarbeziehungen
sein kann.