OT: (Du meinst sicher, das man Schmerzen schlechter aushalten kann.)
Es heißt, dass ein bestimmter Reiz als "schlimmer" empfunden wird. Das führt einerseits dazu, dass die Schmerzschwelle tiefer liegt, und am anderen Ende der Skala, dass die Grenze des "Nicht-aushalten-Könnens" früher erreicht wird.
So wird der Begriff jedenfalls im verlinkten Artikel verwendet.
Es wird immer wieder betont, dass man Ängsten nicht mit Statistiken begegnen kann. Das ist sicher richtig für die, die diese Angst schon haben. Aber vielleicht hilfreich für andere, sich keine machen zu lassen.
Ich hatte heute auch so einen kurzen Anfall, als ich die Treppe mit dem berühmten Tritt heruntergegangen bin. Ich gehe dort eigentlich jeden Tag hinunter und hab mir noch nie Gedanken gemacht, auch nicht nach dem Vorfall. Dann war ich vorsichtig wegen Glatteis und zack - hatte sich auf einmal die andere Vorsicht auch noch eingeschlichen und ich hab mich erstmal umgedreht. Seltsames Gefühl - ich beneide niemanden der so durch die Welt geht.
Ansonsten habe ich mehr Angst nachts in der Kleinstadt als in meinem Kiez, den die halbe Welt (also außerhalb Berlins) fürchtet.
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Geändert von Perrier (29-08-2018 um 23:31 Uhr)
ich versuchs mal zu erklären ohne den anspruch auf allgemeingültigkeit
es sind mehrere faktoren
einerseits erziehung und geschlechtliches rollenmodell. auch wenn man vielleicht die augen verdreht, sprüche wie "ein indianer kennt keinen schmerz", "alphamännchen" oder "männer weinen nicht" hat wohl jeder schonmal gehört. es gibt einen grund warum männer seltener zum arzt gehen und noch viel seltener zum psychologe was in erhöhten selbstmordraten und geringere lebenserwartung resultiert
eine schlägerei ist keine vergewaltigung, nichtmal eine schlägerei ist zwingend vergleichbar mit einer anderen. schlägereien gehen schnell und tun weh, sind aber wiederum in der regel auch schnell wieder vorbei. oftmals sind es die art revierkämpfe wie bei tieren wo es auch nicht zwingend darum geht den gegner schwer zu verletzen. eine völlig andere dimension bekommt eine schlägerei wenn man hilflos von einer gruppe zusammengetreten wird, schwer verletzt im krankenhaus liegt oder von einer potentiell tödlichen waffe verletzt wurde. das steckt dann der durchschnittsmann auch nicht einfach so weg und resultiert wesentlich häufiger in ähnlichen traumata und störungen wie bei vergewaltigungsopfern. das ist auch der grund das bei szenen wo zum beispiel ein hilfloser zusammengetreten wird auch männer betroffen sind die sich sonst boxen und ufc reinziehen.
die behandlung des opfers. männer vermeiden es andere männer zum opfer zu machen sondern stellen viel mehr die täter in den fokus (diese dreckschweine) während frauen viel mehr in die opferrolle gedrängt werden. da ist dann das blaue auge oder die aufgeplatzte lippe eher ne abenteuergeschichte oder etwas über das man witze macht wie etwas das betroffenheitsgesichter auslöst.
ich denke es gibt viele männer denen auch unwohl ist wenn sie bestimmte sachen machen (müssen) aber dieses unwohlsein nicht ihr handeln bestimmen lassen weils wieder eine schwäche wäre. und wie es so ist, je öfter man sich einer situation stellt und nichts passiert umso weniger werden die überproportionierten ängste. das beispiel zwischen nachts durch stadt und wald gehen hat das ja schön gezeigt, wenn etwas zum alltag gehört wirds auch weniger bedrohlich
es gibt übrigens unterschiedliche arten von schmerzen und unterschiedliche arten von schmerzempfinden. magenschmerzen sind etwas völlig anderes wie ein schnitt und wird von männern und frauen unterschiedlich verarbeitet. generell kann man sagen das männer schmerzen besser ignorieren können, frauen aber langanhaltende "tiefere" schmerzen besser aushalten. macht auch aus evolutionssicht sinn, ein mann musste beim jagen weiter funktionieren trotz kleiner plessuren während eine frau kinder kriegen musste und diese ohne wenn und aber versorgen. dann kommt noch das persönliche schmerzempfinden dazu. unterhält man sich mit leuten die tätowiert sind wird man schnell feststellen das es zwar stellen gibt die zu grossen teilen leuten mehr schmerzen bereitet haben (oftmals stellen wo auf knochen tätowiert wird wie rippen oder wirbelsäule), anderen aber gar nicht, dafür diese wiederrum mit stellen probleme hatten die andere locker weggesteckt haben. wir sind halt alles einzelstücke und kein fliesband modell
Geändert von bammbamm (06-01-2017 um 19:24 Uhr)
Da wir immer mehr Migranten aus dem muslimischen Kulturkreis in Deutschland haben (Im Ruhrgebiet überpropotional), ist das schon ein Thema, mit dem wir uns unbedingt befassen müssen. WAS für Auswirkung hat das auf unsere Gesellschaft, und ist es ok,wenn wir in diesen Familien wegschauen, da es ja nicht unsere Kultur betrifft. Zudem gibt es auch gemischte Ehen, und die Männer und die Männer ändern sich ja nicht unbedingt alle.
Sollten wir diese Frauen nicht stärken, damit sie ausbrechen können und sollten wir uns nicht bemühen, ein anderes Männerbild in diesen Familien zu erhalten? Denn IN der Familie muss sich etwas ändern!
Diese Probleme kommen ja zusätzlich zu unseren hinzu! Und die Gewalt wird in vielen Kulturkreisen anders betrachtet.
Und Taharrush hat ja auch seine Ursachen, die kulturell begründet sind, und immer hat es etwas auch mit dem Bild und der Stellung der Frau in der Gesellschaft zu tun.
Welchen Einfluss hat das auf unser Frauenbild hier in D allgemein? WAs lassen wir zu und WO schauen wir aus falscher Toleranz weg
http://www.zeit.de/gesellschaft/fami...e-familie-ehre
*"Wenn mein Bruder mich schlägt, härtet mich das ab"
nein,nein, das muss unbedingt mit angesprochen werden.
Geändert von Xanana (07-01-2017 um 14:18 Uhr)
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Geändert von Perrier (29-08-2018 um 23:31 Uhr)
Und Taharrush gehört mit dazu, denn es hat ja seine Ursache auch in der Familie. Und beim Nachlesen fiel mir auf, dass immer auch andere Dinge mit angesprochen wurden. Gleich schon auf den ersten Seiten! Denn vieles kann man nicht losgelöst von anderen Ereignissen betrachten, und somit auch einer Lösung näherkommen.
Daher gehören für mich viele Randgebiete mit dazu . Und anscheinend nicht nur für mich. Wie gesagt, kann man hier ja auch nachlesen. War gerade meine Lektüre
Konzentrische Kreise eben. Oder Verzahnung
Diese Frage finde ich auch äußerst wichtig in der heutigen Zeit. Danke für diesen Post.
Diese Ereignisse sind ja neu hier, und es gibt Ursachen, denen man unbedingt nachgehen sollte.
Die Problematik zeigt sich ja nicht nur im öffentlichen Raum.
Und ja, es hat gerade auch mit der Familie zu tun. Vielleicht gerade mit der Famile und dem dort herrschenden Frauenbild. Dann natürlich auch mit den Peer Groups, in denen Familie nicht mehr einen so großen Einfluss hat.
Männer werden jeodch zunächst von den Müttern erzogen, sollten wir nicht auch dort anfangen.... und schwubbs sind wir wieder in der Familie
Nicht überall vorwiegend, das denke ich auch nicht. Aber zunächst, wenn sie klein sind. In muslimischen Familien doch recht häufig. Die Mutter ist in traditionellen Familien mit der Erziehung betraut.
http://www.ead.de/arbeitskreise/isla...-familien.html
"In traditionellen Gesellschaften wird die Aufgabenteilung und Geschlechtertrennung zwischen Männern und Frauen als Teil der Religion betrachtet, denn sie wird mit dem Koran und dem islamischen Eherecht begründet. Nach diesem Eherecht verpflichtet die Eheschließung den Ehemann dazu, alleine für den Unterhalt seiner Familie aufzukommen. Er vertritt die Familie nach außen, trifft aber auch die anstehenden Entscheidungen über Wohnort, Schulbesuch, Eheschließung oder Berufsausbildung, während der Ehefrau die Fürsorge für die Kinder und die Führung des Haushalts zufallen."
*Nur* habe ich auch nicht behauptet. Und unsensibel erziehen können beide ... Väter und Mütter. Natürlich. Das ist aber nicht mein Inhalt hier.
Mir ging es vorwiegend um die traditionelle Erziehung im Islam, und die ist im Koran aufgeführt.
Wenngleich natürlich auch in Deutschland (also auch in anderen Religionen und bei Atheisten) Kindererziehung oft noch Frauensache ist, gerade wenn die Kinder klein sind. Aber das hat sich ja auch schon etwas gewandelt.
edit: Generell ist die Familie ein wichtiger Einflussfaktor auf das Kind und wie es ins Leben geht. Haben ja gerade Lehrer oft mit zu tun, zum Beispiel
Ich sag immer, habe ich die Mutter, habe ich oft das Kind
Geändert von Xanana (07-01-2017 um 23:57 Uhr)