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  1. #16
    Lazarus
    unregistriert
    Weiter steigt die Zahl der Toten, jetzt 292.

  2. #17
    es ist schwer, hier was zu schreiben, ich denke auch an cobrita und stella, aber zuerst an ihe landsleute.
    man kann nur hoffen, dass die neuen häuser sicherer sein werden.
    es ist schade, dass die pittoreske alte bausubstanz so schlimm von katastrophen betroffen sein kann, dass dann hunderte bewohnerInnen sterben.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  3. #18
    Lazarus
    unregistriert
    Kann ich verstehen hans, Stella kam mir da auch sofort in den Sinn.

  4. #19
    Oh, vielen Dank, wie lieb von euch. Zum Glück ist niemand, den ich in Italien kenne betroffen. Aber ich verfolge die Berichterstattung auch in den italienischen Medien, und da wird natürlich mehr berichtet, und es geht mir schon ganz schön nahe das alles zu sehen, es gibt Menschen, die zwar selbst überlebt, aber einen Teil ihrer Familie verloren haben, ihre Eltern oder Kinder etc. und obdachlos sind sie nun auch... Man sieht, dass die Reporter oft selbst mit ihren Emotionen ringen müssen. Es sind schreckliche Bilder mitten aus Europa.
    Geändert von Stella (28-08-2016 um 13:17 Uhr)

  5. #20
    Lindisfarne
    unregistriert
    Das ist so furchtbar.

    Ich muss gestehen, dass ich Nachrichten grundsätzlich nicht sehr intensiv verfolge ... aber was ich nicht verstehe: ich habe nun mehrfach gehört, dass die obdachlosen Bewohner nun in Zelten leben müssen, und dies unter Umständen über viele Monate, wenn nicht sogar ein Jahr??

    Wie kann sowas denn sein in einem Europäischen, "zivilisierten" Land? Kapier ich nicht.
    Liegt es daran, dass die Menschen dort trotz allem Elend nicht weg wollen, oder gibt es keine Hilfsaktionen in denen Obdachlosen ein festes Dach über dem Kopf irgendwo im Land bzw. in der Region angeboten werden kann?

  6. #21
    Dass die Leute dauerhaft in Zelten leben müssen kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Unter Berlusconi wurde für die Opfer von L' Aquila eine sogenannte "new town" errichtet- neue, feste Gebäude. Aber die Frage, die sich bei sowas stellt, ist, was damit geschehen soll, wenn die Bewohner wieder in ihre Stadt zurück ziehen- was ja das Ziel sein soll.
    Ich habe den Eindruck, dass man diesmal von einem solchen Konzept Abstand nehmen will- bzw. dass die Gemeinden selbst entscheiden sollen, was sie möchten.
    Beim Erdbeben in Friaul Mitte der 70er Jahre gab es für die Menschen Holzbauten, bis ihre Häuser wieder errichtet waren.

  7. #22
    Harmoniekeule Avatar von cobrita
    Ort: Chaotistan
    Danke euch! Aber ich lebe auf der Insel Ischia, da haben wir nichts davon gespürt. Und an kleine Erdbeben sind wir zwar gewöhnt aber es ist doch immer schlimm, wenn man davon hört und sieht, was da passiert ist.

    Wir sammeln hier schon fleissig mit verschiedenen Organisationen, was in vielen Orten geschieht. Allerdings wird bei uns die Ladung erst geschickt, wenn uns die Bürgermeister von dort Bescheid geben. Im Moment ertrinken sie fast in Lebensmitteln und Kleidung aber in ein paar Wochen, wenn die Lichter ausgehen in den Medien, dann sind wir alle wieder dran.

    Die new town von B. ist übrigens nach Zeugenaussagen von Leuten, die dort leben, auch nicht sooo stabil ausgefallen, da sind heute schon wieder Risse in den Mauern und gleich zu Anfang drohte der eine oder andere Balkon abzubrechen.

    Ob Amatrice und die anderen Orte jemals wieder aufgebaut werden können, bezweifeln die Behörden sehr stark. Da ist viel zu viel kaputt gegangen und auch viele der eigentlich erdbebensicheren Häuser sind beschädigt worden. Und gerade deswegen meinte ja auch Renzi, man solle das lokal entscheiden, wie Stella schon schrieb.

    Die Umgebung dort ist auch anders als in L'Aquila, viel zu bergig und die Zufahrtsstrassen sind ebenfalls nicht mehr gut in Schuss, inkl. einer Brücke, die die Helfer schon kaum mehr passieren können. Es müssen grosse Umwege gefahren werden.

    Ich weiss aber nur zu gut, wie sich die Leute dort fühlen, weil ich selber ja ebenfalls evakuiert wurde und mehr als einen Monat ohne Bleibe war. Der Bergrutsch hier sitzt mir heute noch in den Knochen und auch wenn er längst nicht so schlimm war wie das Beben... es hat mir und vielen hier gereicht. Deshalb sammeln wir auch weiter.

  8. #23
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    italien ist nun mal hochrisikogebiet, weil afrika richtung europa stösst.

    das problem ist, dass in italien nicht erdbebensicher gebaut wird. in japan hat es häufig schwere erdbeben. dort ist man aber experten auf diesem gebiet und hat selten grosse todeszahlen zu melden, da man die regeln auch durchsetzt.

    in italien wird durch korruption oder weil man sparen will, oft die bestehenden regeln ignoriert und unterlaufen.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  9. #24
    gesperrt
    Ort: Im 100'000-Einwohner-Dorf
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    italien ist nun mal hochrisikogebiet, weil afrika richtung europa stösst.

    das problem ist, dass in italien nicht erdbebensicher gebaut wird. in japan hat es häufig schwere erdbeben. dort ist man aber experten auf diesem gebiet und hat selten grosse todeszahlen zu melden, da man die regeln auch durchsetzt.

    in italien wird durch korruption oder weil man sparen will, oft die bestehenden regeln ignoriert und unterlaufen.
    Wir reden da von Bausubstanz, die im 16., 17. Jahrhundert oder noch früher gebaut wurde. So einfach ist das nicht, so ein alter Kasten romanischer Bauart erdbebensicher nachzurüsten. Zudem wurden - wenn ich die Berichte aus italienischen Medien richtig verstanden habe - auch zahlreiche moderne, erdbebensichere Gebäude schwer beschädigt und sind abbruchreif.

    Ich weiss nicht wie das in Deutschland ist, aber in der Schweiz weiss man bei ca. 90% aller Gebäude gar nicht, ob sie tatsächlich "erdbebensicher" sind. Wir sollten da etwas vorsichtig sein mit "Italien --> Korruption". Ein Beben ähnlicher Stärke in Basel würde vermutlich mehrere tausend Tote fordern - und niemand käme in den Sinn zu sagen: "Ahja, Basel halt. Korruption und so. Haben halt in einem Hochrisikogebiet die Regeln nicht eingehalten.".


    Nachtrag: Vorgestern wurde auf RAI Bilder gezeigt von einem nach DIN-Weissnichtwas aufgemotztem "erdbebensicheren" Gebäude, bzw. dem, was davon übrig blieb: nämlich nur ein Teil des Stahlskeletts.
    Geändert von Orbitoz (28-08-2016 um 11:32 Uhr)

  10. #25
    aufwand und technische herausforderung sind enorm, die japaner scheinen die zu sein, die es am besten hingekriegt haben, aber da steckt auch ein guter teil des nationalen reichtums drin. südeuropäer tun sich da eher schwer mit dem investieren.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  11. #26
    gesperrt
    Ort: Im 100'000-Einwohner-Dorf
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    aufwand und technische herausforderung sind enorm, die japaner scheinen die zu sein, die es am besten hingekriegt haben, aber da steckt auch ein guter teil des nationalen reichtums drin. südeuropäer tun sich da eher schwer mit dem investieren.
    Das hat vielleicht mehr mit Kultur und wie was nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde als mit finanziellen Möglichkeiten zu tun.

    Die meisten grösseren Städte waren nach dem Krieg fast vollständig "platt". Und zwar "platter" als manche Stadt in Deutschland. Die bis damals übliche Holzbauweise Japans - auch in Städten - war so gut wie vollständig zerstört. Städte wie Tokio mussten so gut wie komplett neu aufgebaut werden (von Hiroshima und Nagasaki ganz zu schweigen). Das Wenige was an alter Bausubstanz noch vorhanden war, hält aufgrund ihrer flexiblen Bauweise (hauptsächlich Holz) Erdbeben eher stand als eine im 16. Jahrhundert gebaute Kirche in Mittelitalien.

    Gerade in Japan war/ist man auch weniger zimperlich als in Europa wenn es um den Erhalt bzw. Rekonstruktion alter und historischer Gebäude geht. Die Erdbeben in Kobe (1995) und Niigata (2004) zeigten auch die Grenzen von erdbebensicheren Bauten auf (und in Neuseeland 2010/11 ebenso).

  12. #27
    Renzi lässt sich vom Architekten Renzo Piano beraten. Für die Erdbebenopfer soll es wohl Gebäude geben, die man hinterher wieder abbauen und recyceln kann.

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/...lfen-1.3140662

  13. #28
    Lazarus
    unregistriert
    Zitat Zitat von Stella Beitrag anzeigen
    Renzi lässt sich vom Architekten Renzo Piano beraten. Für die Erdbebenopfer soll es wohl Gebäude geben, die man hinterher wieder abbauen und recyceln kann.

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/...lfen-1.3140662
    Also ich finde die Idee gar nicht mal so verkehrt. Zumal die italienische Regierung anscheinend aus früheren Fehlern gelernt hat.

  14. #29
    Die Gemeinden haben sich wohl für dieses Konzept entschieden, Alternativen wären Container oder feste Bauten gewesen. Bei festen Bauten (wie unter Berlusconi) hat man dann das Problem, was daraus werden soll, wenn die Menschen wieder in ihre Ortschaften ziehen (was ja das Ziel sein soll). Und cobrita ging ja auch auf Qualitätsprobleme bei den festen Bauten auf, die schnell hochgezogen wurden.

    Ein ähnliches Konzept wie jetzt angestrebt, hat sich schon beim Erdbeben in Friaul bewährt. Damals scheint der Wiederaufbau ganz gut geklappt zu haben. Das ist jetzt eine hübsche, idyllische Region (mit gutem Wein- ein Besuch kann sehr lohnenswert sein ), der man die damalige Zerstörung nicht mehr ansieht.

    So ähnlich sollen die Bauten wohl aussehen:

    http://www.today.it/cronaca/terremot...ner-legno.html

  15. #30
    Lazarus
    unregistriert
    Amatrice verklagt Charlie Hebdo

    Zu recht, ich hab auch nichts gegen Satire. Aber was sich Charlie Hebdo da geleistet hat, war ein Stück zu krass sorry.


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