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  1. #736
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    <-- ist 'ne Moderatöse.

    homunkulus,
    ich sehe nicht, dass wir hier eine Spielwiese für Kreationisten wären. Einen Schöpfergott anzunehmen, bedeutet nicht, die Evolution zu verneinen.
    Wir tragen hier Ideen zusammen, was nach dem Tod sein könnte. Das finde ich sehr spannend, gerade das Aufeinandertreffen von Natur- und Geisteswissenschaften und persönlichen Vorstellungen.

  2. #737
    Xanana
    unregistriert
    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    ich würde dir gerne zustimmen. aber schaue dir mal die entwicklung in den USA an. in einem land, welches in den letzten jahrzenten mit am erfolgreichsten naturwissenschaftliche forschung betreibt, versuchen christliche fundamentalisten seit jahren den "kreationismus" als lehrfach an öffentlichen high schools zu etablieren und können nur noch von gerichten gestoppt werden, in diesem land glaubt mittlerweile jeder zweite daran, dass die menschen vor zehntausend jahren von gott geschaffen wurden.

    wenn Jaspis mehr respekt einfordert (als Moderator muss er ja so argumentieren) stimme ich prinzipiell zu. schaue ich mir aber beispielsweise jedoch die jahresberichte von sektenberatungsstellen an und lese die tragischen schicksale die durch quacksalber, erlösern und ähnlichen spinnern verursacht werden, dann kann ich das nicht mehr so locker flockig sehen und meine meine toleranz stösst merklich an grenzen wenn kinder betroffen sind-wehret den anfängen kann ich da nur sagen, denn zunächst fing alles nur harmlos an...
    ach die Amis, die Welt besteht ja nicht nur aus ihnen. Und Fundamentalisten sind immer mit Vorsicht zu genießen, egal was da so "fundamental" ist. Die sind für mich kein Maßstab, denn selten sind sie bereit, das Blatt von beiden Seiten zu betrachten. Oder mal vom Blatt wegzuschauen. Und das ist ja doch das Spannende... alles mal zu betrachten und sich dann zu entscheiden, was für einen selbst bedeutend ist. Das setzt jedcoh einen freiheitlichen Geist voraus. Und Mut. Und liebevolle Eltern, die Halt geben, sowie einen Raum, in denen die Kinder sich frei entfalten können, ohne Manipulation. Um später dann sie selbst sein zu können. Viele bräuchten dann keine falschen Vorbilder

    Und die Religiösität der Amerikaner geht ja auch immer mehr zurück.
    http://www.spiegel.de/panorama/gesel...a-1033532.html
    "Studienleiter Cooperman geht deshalb davon aus, dass sich der Trend weg vom Christentum fortsetzen wird."


    Deutschland besteht zum überwiegenden Teil aus Christen, jedoch glauben von ihnen auch nur die Hälfte, viele der deutschen Christen sind doch nur auf dem Papier gläubig. Die Atheisten nehmen zudem immer mehr zu.

    Sekten nehme ich nicht ernst, denen glaube ich eh nix. Auch sie glauben ja nur. An irgendwas. Wenngleich sie teils ziemlich gefährlich sind, da stimme ich dir zu. Ich bin jedoch zu nüchtern für sie.
    So wie du finde ich es jedoch auch extrem bedenklich, wie sich Menschen durch die Sekten-Lehre manipulieren lassen, denke aber auch, dass es besonders fragile und destabilisierte Menschen sind, die darauf reinfallen. Was fehlt ihnen im leben, dass sie sich so hinters Licht fühern lassen? Welche Angst haben sie? Angst vor schmerzlicher Erkenntnis?
    Doch habe ich nicht das Recht, jemandem seinen Lebensweg zu bestimmen. Jeder muss wissen, wie er lebt, solange er nur sich selbst, und nicht andere zerstört. dass Kinder davon betroffen sind, ist wirklich furchtbar. Und Hut ab vor Menschen, die sich dafür einsetzen, Menschen vor Sekten aufzuklären. Jedoch geht das nur durch Besonnenheit!

    Von der Metaebene betrachtet denke ich sowieso, dass der Mensch unbedingt an etwas glauben möchte, weil er sich an etwas klammert, was ich Hoffnung nenne. Hoffnung, dass man eben nicht einfach nur so lebt, nicht nur Chemie und Physik unser Ursprung ist, nicht der Zufall unser Dasein bestimmt.
    Es ist ja auch wirklich (jedenfalls für mich) schrecklich, sich vorzustellen, dass nach dem Tod nichts mehr bleibt. Noch nicht einmal das Nichts aus der Quantenphyik. Wie eben eine Ameise, die ich ausversehen zertrete. Aber sie ist weg, für immer. So wie ich dann eben auch. So wie auch jene, die ich liebe.

    Das finde ich sehr bedrückend, ich denke aber, dass es so ist. Resultierend aus all dem, was ich so mitbekommen hab in all den Jahren. Und Religion habe ich auch mal eine zeitlang studiert.

    Vielleicht sind aber Menschen, die an ein Weiterleben (egal wie), die an etwas glauben, einfach glücklicher, weil sie eben die Hoffnung haben.

    So ganz ohne Hoffnung zu sterben finde ich ganz schön entsetzlich. Und ich wünschte mir, dass ich glauben könnte, dass da noch was kommt nach dem Tod, dass das Leben doch noch einen anderen Sinn hat, als das Leben ansich. Auch wenn es Selbstbetrug wäre.

    Aber es gäbe eben auch Hoffnung, selbst wenn es Illusion wäre.
    Geändert von Xanana (20-10-2016 um 21:55 Uhr) Grund: Spieglein Spieglein......

  3. #738
    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    ich würde dir gerne zustimmen. aber schaue dir mal die entwicklung in den USA an. in einem land, welches in den letzten jahrzenten mit am erfolgreichsten naturwissenschaftliche forschung betreibt, versuchen christliche fundamentalisten seit jahren den "kreationismus" als lehrfach an öffentlichen high schools zu etablieren und können nur noch von gerichten gestoppt werden, in diesem land glaubt mittlerweile jeder zweite daran, dass die menschen vor zehntausend jahren von gott geschaffen wurden.
    Wer für sich in Anspruch nimmt, wissenschaftlich zu denken, sollte zunächst einmal daran denken, derartige Behauptungen durch die Angabe von Quellen zu belegen.

    "mittlerweile?" Was soll das bedeuten? Auf welchen Zeitraum bezieht sich dieses Adverb? Von welchem "land" ist die Rede? Wieviel Prozent der Bevölkerung dieses "landes" glaubten denn vor z.B. 100 Jahren daran, dass die Menschen von Gott geschaffen wurden?

    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    wenn Jaspis mehr respekt einfordert (als Moderator muss er ja so argumentieren) stimme ich prinzipiell zu. schaue ich mir aber beispielsweise jedoch die jahresberichte von sektenberatungsstellen an und lese die tragischen schicksale die durch quacksalber, erlösern und ähnlichen spinnern verursacht werden, dann kann ich das nicht mehr so locker flockig sehen und meine meine toleranz stösst merklich an grenzen wenn kinder betroffen sind-wehret den anfängen kann ich da nur sagen, denn zunächst fing alles nur harmlos an...
    Was fing harmlos an?
    Ich persönlich kann vieles benennen, das die Grenzen meiner Toleranz überschreitet. Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr beispielsweise. Die kostet jedes Jahr allein in Deutschland mehrere Tausend Menschen das Leben, auch das vieler Kinder, zerstört die Gesundheit von noch viel mehr Menschen und richtet so unvergleichlich mehr Schaden an als etwa Sekten. Und trotzdem - obwohl dadurch viele Menschen zu Toder kommen - gehört dieses Thema nicht hierher, genauso wenig wie das Thema Sekten.
    Bei dir scheint der Glaube zu herrschen, dass Menschen, die an irgendetwas nach dem Tode glauben, entweder Religiosität im klasssischen Sinn oder Sektierertum vorliegen muss, ansonsten könnte man eine Verbindung zum Threadthema kaum herstellen. Mehr als ein Kurzschluss ist sie nicht und im Ansatz extrem unwissenschaftlich.

    Auffallend ist, dass deine Postings anders als die der anderen User von einem missionarischen Eifer getragen sind. Du berufst dich auf die Wissenschaft, ohne in der Lage zu sein, dich kritisch mit der Frage auseinanderzusetzen was Wisschenschaft ist, was sie vermag und wo ihre Grenzen sind und legst deinen Thesen ein ums andere Mal irgendwelche Annahmen zugrunde, die du weder belegst noch begründest.
    Du bist in meinen Augen in diesem Thread der User, dessen Ansichten am ehesten religiöser Charakter zukäme, wenn ihnen nicht das Merkmal des Glaubens an transzendente Kräfte fehlte.

  4. #739
    Ich glaube eher das hier fast keiner mehr schreibt denn alles wird von dir als persönlicher Angriff verstanden. Es gibt nun einmal Menschen die keine esoterischen oder göttlichen Verschwurbelungen brauchen um zu wissen wer sie sind. Der Tod ist endgültig und danach kommt nichts, unsere Atome sind nur noch Bestandteil der Natur....Sternenstaub ( wenn man es poetisch betrachtet )

  5. #740
    Zitat Zitat von roeschi Beitrag anzeigen
    Ich glaube eher das hier fast keiner mehr schreibt denn alles wird von dir als persönlicher Angriff verstanden. Es gibt nun einmal Menschen die keine esoterischen oder göttlichen Verschwurbelungen brauchen um zu wissen wer sie sind. Der Tod ist endgültig und danach kommt nichts, unsere Atome sind nur noch Bestandteil der Natur....Sternenstaub ( wenn man es poetisch betrachtet )
    Ich schätze, du meinst mich sowie den Umstand, das ich mir vor einiger Zeit, jedochnicht in jüngster, erlaubt habe anzumerken, dass Postings, die Meinungen anderer nach diesem Muster (jüngstes Beispiel, von mir bislang nicht aufgegriffen)
    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    du hast ja recht. überlassen wir also den pseudowissenschaftlern und sonstigen spinnern das feld- sollen sie sich doch hier austoben...
    abqualifizieren, die Diskussion nicht fördern.
    Persönlich nehme ich das nicht. Wie kommst du drauf?
    Einen Angriff auf Vertreter nicht-homunkulustischer Meinungen kann ich daran allerdings erkennen.

    Wer gehört denn für dich zu den Verfechtern esoterischer und göttlicher Verschwurbelungen?
    Ich schätze, du meinst immer noch mich - u.a. zumindest. Ich schätze zudem, du wirst den Umstand, dass das so ist, zu verschwurbeln suchen, denn als näschtes werde ich dich auffordern, ein gottgläubiges oder esoterisches Posting von mir zu präsentieren, das du nicht finden wirst. Ergo wirst du diese Aufforderung ignorieren oder irgendwas daherschwurbeln. Oder behaupten, dass jemand anders gemeint war.

    Ich finde es durchaus akzeptabel, wenn jemand die Meinung vertritt, dass nach dem Tod nichts mehr kommt. Ich finde es auch akzeptabel, wenn jemand der Ansicht ist, dass noch was kommt.
    Ich habe lediglich diejenigen, die sich auf Wissenschaftlichkeit und nicht bloß auf ihre als solche kenntlich gemachte persönliche Weltanschauung berufen, nach Begründungen für ihren Standpunkt gefragt. Wennn diese Begründungen nämlich wissenschaftlich sein sollten, gibt es sie. Wissenschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass die Erkenntnisse, die sie über einen Gegenstand bereithält, in einem Begründungszusammenhang stehen. Wer diesen Begründungszusammenhang nicht herstellen kann, sondern bestimmte Thesen und Axiome zu Normen erklärt und diese zur Bewertung eigener und fremder Äußerungen und Handlungen erklärt, denkt nicht wissenschaftlich. Er vertritt eine Ideologie. Und das wird nicht schöner daddurch, dass man andere anpöbelt oder ihnen persönliche Empfindlichkeiten unterstellt.

  6. #741
    Die Leute haben ein Problem mit dem Tod, weil sie glauben, dass sie irgend etwas ganz tolles verpassen. Keine Angst, man verpasst nichts. Man muss sich einfach nur überlegen, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt, dann wir klar, dass es nur noch abwärts geht.

  7. #742
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    mark,
    ich kann mich spontan an etliche Situationen innerhalb der letzten 40 Jahre erinnern, die deutlich gefährlicher zu sein schienen als die derzeitige.

    Um es mit Douglas Adams zu sagen: Keine Panik! Und leg ein Handtuch parat.

  8. #743
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    ...Einen Schöpfergott anzunehmen, bedeutet nicht, die Evolution zu verneinen...
    das ist möglich aber auch sehr interessant. denn jeder, der so denkt, sollte sich bewusst sein, dass dies eine extrem konservative sichtweise ist- konservativer als beispielsweise die katholische kirche der man ja bekanntlich nicht nachsagen kann besonders fortschritlich zu sein.

    einer der vordenker dieser richtung ist unser ex-papst ratzinger. er sah im bestreben der kirche, wegen neuer naturwissenschaftlicher erkenntnisse, die man vernünftigerweise nicht bestreiten könne, die bibel ständig uminterpretieren zu müssen einen irrweg. es sei an der zeit diese devensive haltung aufzugeben und uns klarzumachen, dass die bibel eine andere, spirituelle wirklichkeit (und damit eine andere wirklichkeit als die der naturwissenschaftlichen) beschreibe.

  9. #744
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Konservativ im Wortsinne zu sein, ist ja nicht unbedingt schlecht, oder?

    "Mein" Schöpfergott würde den Papst im Ruhestand, glaube ich, nicht gefallen, so unpersonal und ungeschlechtlich. Ich habe den Ausdruck auch nur in Ermangelung einer besseren, passenderen Bezeichnung gewählt.

  10. #745
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Einen Schöpfergott anzunehmen, bedeutet nicht, die Evolution zu verneinen.
    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    das ist möglich aber auch sehr interessant. denn jeder, der so denkt, sollte sich bewusst sein, dass dies eine extrem konservative sichtweise ist- konservativer als beispielsweise die katholische kirche der man ja bekanntlich nicht nachsagen kann besonders fortschritlich zu sein....
    Wenn diese Aussage so gemeint ist, wie sie formuliert ist, nämlich dass es extrem konservativ sei, einen Schöpfergott anzunehmen, ohne die Evolution zu verneinen und dass diese Sichtweise konservativer sei als die der katholischen Kirche, ist die Behauptung falsch. In jedem Fall ist sie wieder einmal vollkommen unbelegt.

    Nur als Beispiel: http://www.spiegel.de/panorama/gesel...-a-999893.html
    "Die katholische Lehre und die wissenschaftliche Evolutionstheorie stehen für Papst Franziskus nicht in Konflikt miteinander. Bei einem Termin an der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften sagte das Kirchenoberhaupt, Evolution in der Natur sei kein Gegensatz zur Überzeugung von einer göttlichen Schöpfung. Der Urknall werde heute als Ursprung der Welt angesehen, und er "widerspricht der kreativen Intervention Gottes nicht, sondern setzt sie im Gegenteil voraus".
    ...
    In jüngster Zeit hat die Kirche dagegen versucht, ihr Image als Feind der Wissenschaft abzulegen. Im Wesentlichen geben Franziskus' Worte deswegen auch die Positionen seiner Vorgänger wieder. Pius XII. bezeichnete Evolution als validen wissenschaftlichen Ansatz bei der Entwicklung der Menschheit. Johannes Paul II. bekräftigte dies 1996. Benedikt XVI. bekundete 2011, wissenschaftliche Theorien zum Ursprung und Entwicklung von Universum und Menschheit stünden zwar nicht in Konflikt mit dem Glauben, ließen aber viele Fragen offen."

    Übrigens:
    "Zahlreiche bekannte Naturwissenschaftler und Theologen vertreten die Auffassung, dass die Evolutionstheorie und der Glaube an einen Schöpfergott vollkommen widerspruchsfrei miteinander vereinbar sind. Sehr viele Gläubige der großen Konfessionen halten Wissenschaft und Glaube auch für vollständig unabhängig voneinander. "
    https://de.wikipedia.org/wiki/Theistische_Evolution

  11. #746
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Zitat Zitat von mark49 Beitrag anzeigen
    Die Leute haben ein Problem mit dem Tod, weil sie glauben, dass sie irgend etwas ganz tolles verpassen. Keine Angst, man verpasst nichts. Man muss sich einfach nur überlegen, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt, dann wir klar, dass es nur noch abwärts geht.
    Abwärts?

    Noch vor etwas über 5 Jahrzehnten mussten Schwarze und Weisse in den USA in getrennte Schulen und (vor etwa 60 Jahren) durften im Bus nichtmal in den gleichen Abteilen sitzen (bzw. mussten für Weisse von ihren Sitzplätzen aufstehen ... remember Rosa Parks ).
    Ebenso waren verheiratete Frauen da in vielen westlichen Ländern(inklusive Deutschland) noch Menschen zweiter Klasse, insopfern als der Ehemann weitgehende Bestimmungsrechte hatte über die Ehefrau, etwa ihren Job und das Geld das sie mit dem Job verdiente (beschränkte Geschäftsfähigkeit der Ehefrau, die Möglichkeit des Ehemannes, die Frau ohne ihr Einverständnis in ihrem Job zu kündigen, Verfügungsgewalt über die Finanzen ... ich glaube zu der Zeit musste Frau sogar noch den Ehemann um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten wollte)
    Ebenso wurden Schwule und Lesben zu der Zeit noch in psychiatrische Kliniken gesteckt, anstatt akzeptiert zu werden (erst in den 1970ern wurde Homosexualität aus dem DSM entfernt, davor galts als psychische Störung/Geisteskrankheit)

    Also für mich hat die Gesellschaft (jedenfalls die westliche) gewaltige Fortschritte gemacht (und macht es noch). Sicherlich gibts immer wieder Fluktuationen, aber der allgemeine Trend erscheint für mich eher als "aufwärts" denn als "abwärts"
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  12. #747
    Hier ein Ratzinger-Benedikt-Zitat zum Thema Schöpfung und Evolution:
    "Der Logos erschien nicht nur als mathematische Vernunft auf dem Grund aller Dinge, sondern als schöpferische Liebe bis zu dem Punkt hin, dass er Mit-Leiden mit seinem Geschöpf wird“. Dieser Logos ist Mensch geworden und hat in seiner Auferstehung von den Toten „die größte Mutation“ in der langen Geschichte der Evolution des Lebens vollzogen, wie Papst Benedikt in seiner ersten Osterpredigt sagte (15.4.2006); dieser Logos ist selber Liebe, und wenn dieser Logos am Anfang von allem steht und auch am Ende aller Dinge, dann ist die Liebe der tiefste Grund von allem. Oder, mit den Worten von Papst Benedikt: „Die wahre Vernunft ist die Liebe, und die Liebe ist die wahre Vernunft. In ihrer Einheit sind sie der wahre Grund und das Ziel alles Wirklichen“ (a.a.O., S 147)."
    https://de.zenit.org/articles/kardin...und-evolution/

    Der Jetzt-Papst-im-Ruhestand hat sich, wie sich, wie dem Artikel zu entnehmen ist, jahrzehntelang mit den Fragen um Evolution und Schöpfung auseinandergesetzt werden kann. In eine Äußerung wie die obige kann nicht hineininterpretiert werden, dass ein materialistischer Ansatz mit seinen Überzeugungen vereinbar wäre. Er geht ganz im Gegenteil von einem Schöpferprinzip aus.

  13. #748
    Perrier
    unregistriert
    Quellen? Belege?
    Über Einsteins Einstellung zum Judentum, Religiosität und Glaube siehe z.B.: David Biale: "Traditionen der Säkularisierung. Jüdisches Denken von den Anfängen bis in die Moderne."
    Auch darin wird wieder mal Einsteins großes Interesse für Spinoza hervorgehoben.

    Hätte ich mehr Zeit, würde ich mal in den Büchern meines Vaters rumgraben und die ganzen entsprechenden Zitate präsentieren.

    Zitat Zitat von fraktal Beitrag anzeigen
    Was meisnt Du mit Themengebiet?

    Kirche, Religion und all das Institutionalisierte hat fast nichts mit Einsteins Arbeit und, soweit man weiß, Denken zu tun.
    Es mag lediglich Überschneidungen im Bereich "Entstehung der Welt" geben.
    Und auch da hatte Einstein einen ganz anderen Film am laufen als die ihn so gerne vereinnahmenden Religiösen.
    Zum Gefetteten und auch @Proteus: Nichts anderes schrieb ich hier. Auch schon vor einigen Jahren, als wir das Thema schon mal hatten. Kann man im "Glaube... usw."-Thread ja nachlesen.

    Ansonsten, fraktal, zu Deiner Frage bzw. Anmerkung, mit dem Thema hätte Einstein nichts zu tun gehabt, das mal für den Anfang:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Religi...lbert_Einstein


    Edit: Zitat von Einstein:
    Your question is the most difficult in the world. It is not a question I can answer simply with yes or no. I am not an Atheist. I do not know if I can define myself as a Pantheist. The problem involved is too vast for our limited minds. May I not reply with a parable? The human mind, no matter how highly trained, cannot grasp the universe. We are in the position of a little child, entering a huge library whose walls are covered to the ceiling with books in many different tongues. The child knows that someone must have written those books. It does not know who or how. It does not understand the languages in which they are written. The child notes a definite plan in the arrangement of the books, a mysterious order, which it does not comprehend, but only dimly suspects. That, it seems to me, is the attitude of the human mind, even the greatest and most cultured, toward God. We see a universe marvelously arranged, obeying certain laws, but we understand the laws only dimly. Our limited minds cannot grasp the mysterious force that sways the constellations. I am fascinated by Spinoza's Pantheism. I admire even more his contributions to modern thought. Spinoza is the greatest of modern philosophers, because he is the first philosopher who deals with the soul and the body as one, not as two separate things.

    Und nein, das alles bedeutet nicht, daß ich hiermit eine Aussage über meinen persönlichen Glauben oder Nicht-Glauben getroffen (das steht hier nämlich völlig offen) oder gar Einstein in irgendeiner Weise für mich instrumentalisiert hätte. Es geht lediglich darum, was er geäußert hatte.

    Falls ich das in den vorigen Posts für einige nicht verständlich wiedergegeben haben sollte, sollte es ja hiermit nun geklärt sein.



    Edit 2: Und um wissenschaftlich ganz korrekt zu sein: Einstein war, wie alle Menschen, das Kind seiner Zeit.
    Geändert von Perrier (23-10-2016 um 11:49 Uhr)

  14. #749
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    <-- ist 'ne Moderatöse.

    homunkulus,
    ich sehe nicht, dass wir hier eine Spielwiese für Kreationisten wären. Einen Schöpfergott anzunehmen, bedeutet nicht, die Evolution zu verneinen.
    Wir tragen hier Ideen zusammen, was nach dem Tod sein könnte. Das finde ich sehr spannend, gerade das Aufeinandertreffen von Natur- und Geisteswissenschaften und persönlichen Vorstellungen.
    Habe die Ehre, gnä Frau. Ich habe den Thread nicht umsomst in Naturwissenschaften eröffnet. Ihr ließt mir ja keine Wahl. Philosophie ist auch eine Wissenschaft. Aber anscheindend nicht hier.Ich fände einen eigenen Slot dafür recht tauglich.
    Sind wir vo der Natur nicht gemeint. also scheißegal, wie Schopenhauer es denkt, Trottel unserer Sinne und potentielle Helden der Moral, wie es Kant oder Hegel denken bzw. ist Moral ein untauglicher Begriff und (sehr aktuell) im Sinne von Nietzsche so perspektiven-abhängig, dass man sie als Immoral komplett knicken kann.

    Kurzum: Macht doch mal ein Philosopie-Sub auf´. Ist immer aktuell, da zeitlos.
    Geändert von spector (27-10-2016 um 11:52 Uhr)

  15. #750
    Tzerberus
    unregistriert
    Zitat Zitat von Proteus Beitrag anzeigen
    Abwärts?

    Noch vor etwas über 5 Jahrzehnten mussten Schwarze und Weisse in den USA in getrennte Schulen und (vor etwa 60 Jahren) durften im Bus nichtmal in den gleichen Abteilen sitzen (bzw. mussten für Weisse von ihren Sitzplätzen aufstehen ... remember Rosa Parks ).
    Ebenso waren verheiratete Frauen da in vielen westlichen Ländern(inklusive Deutschland) noch Menschen zweiter Klasse, insopfern als der Ehemann weitgehende Bestimmungsrechte hatte über die Ehefrau, etwa ihren Job und das Geld das sie mit dem Job verdiente (beschränkte Geschäftsfähigkeit der Ehefrau, die Möglichkeit des Ehemannes, die Frau ohne ihr Einverständnis in ihrem Job zu kündigen, Verfügungsgewalt über die Finanzen ... ich glaube zu der Zeit musste Frau sogar noch den Ehemann um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten wollte)
    Ebenso wurden Schwule und Lesben zu der Zeit noch in psychiatrische Kliniken gesteckt, anstatt akzeptiert zu werden (erst in den 1970ern wurde Homosexualität aus dem DSM entfernt, davor galts als psychische Störung/Geisteskrankheit)

    Also für mich hat die Gesellschaft (jedenfalls die westliche) gewaltige Fortschritte gemacht (und macht es noch). Sicherlich gibts immer wieder Fluktuationen, aber der allgemeine Trend erscheint für mich eher als "aufwärts" denn als "abwärts"
    Dem stimme ich voll und ganz zu. Hinzu kommen Aspekte wie rapide Abnahme der Säuglingssterblichkeit oder deutliche Reduzierung des weltweiten Hungers. Die Situation mag nicht gut sein, aber sie ist besser geworden...


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