We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Ja, aus nachvollziehbaren Protesten gegen einen schlimmen Fall von Polizeigewalt an einem jungen Schwarzen haben sich nun leider schwere Ausschreitungen entwickelt.
Auf N24 gerade ein Bericht über Krawalle in Frankreich.
Ich habe von den Krawallen auch schon Berichte gesehen/gelesen. Aber momentan überlagert Trump halt alles bei weitem. Die kommende Wahl in den Niederlanden findet auch eher wenig Beachtung. Auch hier.
Ja, das stimmt, auch die Niederlande kommen viel zu kurz. Obwohl auch diese Wahl sehr wichtig ist für Europa insgesamt.
Ich frage mich gerade, ob das (auch) sprachliche Gründe hat. Die meisten Journalisten (und Forenuser) haben kein Problem damit, englische Texte zu lesen und zu übersetzen, um daraus eigene Artikel zu machen. Mit Französisch und Niederländisch sieht das schon anders aus. Aber natürlich ist der Trump-Krampf wesentlich unterhaltsamer (wenn es nicht so traurig wäre).
Das Deutschlandfunk-Interview über die Krawalle ist übrigens mittlerweile online, für die, die es interessiert (eine Mitschrift kommt wohl später noch):
http://www.deutschlandfunk.de/jugend...icle_id=379172
das die, die in bestimmen banlieues wohnen, keine chance auf den arbeitsmarkt haben ist schon seit langem so.
wenn man aus dem Banlieue xy kommt, ist man bereits als taugenichts abgestempelt.
da braucht es nicht viel, um den frust herauszulassen.
davon abgesehen, dass man stolz auf die replublik ist (mit einem ersatz-könig), sind viele von der gesellschaft (bzw. arbeitsmarkt) praktisch ausgeschlossen.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
In den letzten Umfragen ist Fillon wieder gleichauf mit Macron in der 1. Wahlrunde.
Was aber viel erschreckender ist: Le Pen scheint in einer Stichwahl gegen Fillon nicht mehr vollkommen chancenlos zu sein - in den Stichwahl-Umfragen kommt Le Pen mittlerweile auf bis zu 45% gegen Fillon!
Gegen Macron schafft sie nach aktueller Lage maximal 40% ...
Geändert von ManOfTomorrow (19-02-2017 um 20:39 Uhr)
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Problem von Fillon dürfte sein, dass er im 2. Wahlgang vermutlich nicht viele Stimmen aus dem linken Lager dazu bekommen dürfte und es deswegen gegen Le Pen knapp werden könnte.
Fillon ist doch nicht in der Lage den Dreck wegzuräumen mit seiner Frau.
„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Evelyn Beatrice Hall
Le Pen hat in den vergangenen 7 Tagen sehr viel Boden im möglichen 2. Wahlgang gegenüber Macron gut machen können nach den Umfragen von OpinionWay.
Le Pen - Fillon (2. Wahlgang)
10. bis 12. Februar: 42% Le Pen, 58% Fillon
17. bis 19. Februar: 44% Le Pen, 56% Fillon
Le Pen - Macron (2. Wahlgang)
10. bis 12. Februar: 37% Le Pen, 63% Macron
17. bis 19. Februar: 42% Le Pen, 58% Macron
http://presicote.factoviz.com/index/more/id/qoo_lew_1
wenn die französischen medien jetzt tüchtig gegen trump und putin lästern, dann ist le pen wirklich nimmer zu verhindern.
wie schauts aus?
Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html
Die Franzosen sind wohl in einer "Jetzt kann es nicht noch schlimmer werden"-Stimmung, dazu kommt bei den Umfragen, man gibt gerne an, den vermeintlichen Sieger zu wählen, weil man sich selber als Gewinner sehen möchte. Was dann in der Kabine abgeht, ist ein anderes Blatt.
1. Wahlgang abwarten, und dann werden die Wahlempfehlungen kommen.
Das liegt wohl eher daran, dass Macron diese Woche viel Blödsinn gelabert hat (in Tunesien kritisiert er den Kolonialismus als Verbrechen an der Menschlichkeit, dann kommt er zurück und erklärt den Konservativen, so war das gar nicht gemeint und biedert sich gleichzeitig bei Homo-Ehe-Gegnern an und verärgert liberale Wähler). Nach den Aussagen die ich dieses Woche von ihm gelesen habe, ist er mir extrem unsympathisch geworden.
Wenn man sich bei allen gleichzeitig anbiedern will, vergrault man halt auch jeden. Weiß auch nicht, was er da denkt. Wenn er Kolonialismus scharf kritisiert, verärgert er Erzkonservative, die sich sicher nicht mit ein paar beschwichtigenden Worten auf seine Seite ziehen lassen. Linke Wähler dürfte das hingegen eher ansprechen.
2/3 der Franzosen waren für die Homo-Ehe, 2/3 der Franzosen reichen ihm bei Weiten für den Sieg. Leidenschaftliche Homo-Ehe Gegner haben zur passenden Auswahl Fillon und Le Pen und sind wohl eher nicht die Art Wechselwähler die zu ihm tendieren. Warum biedert er sich dann grade an diese Leute an, die er zum Sieg gar nicht brauchen würde und verärgert eine linke Zielgruppe, die ihm sonst bestimmt ziemlich sicher gewesen wäre.
Mit den Franzosen möchte man wirklich nicht tauschen, was wählen angeht bei der Auswahl.
Fillon ist korrupt und weit rechts, Le Pen ist eh rechts und Macron ist eine populistische Luftnummer.
Geändert von Lilith79 (20-02-2017 um 18:02 Uhr)