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  1. #46
    Die hatten ja auch ihre kaum gewaltfreien Revolution(en) schon (immer gern genommen, sofern es die Vorfahren sind, die Menschen- und Bürgerrechte erkämpfen)... und nun hat alles gut zu sein. Nun IST alles gut, weil man halt nicht mehr so genau hinschaut, wo andere Kulturen stehen, und welche Revolutionen SIE vielleicht noch vor sich haben - mit gleichem Recht übrigens, wie "wir". Nur damals halt.

    Warum tun Menschen, deren Vergangenheit, Gegenwart und wohl auch Zukunft auf der mannigfachsten Anwendung von ungesetzlich angewandter Gewalt beruht so, als sei eben diese Form von Gewaltanwendung etwas Ungehöriges?

    Allein um zu sehen, wo "der Westen" in 50, in 100, in 200 Jahren steht, würde ich gern ewig leben. Aber nur als Beobachter.

    NOCH können wir uns zumindest vorstellen, dass gesellschaftliche und politische Veränderungen gewaltlos vonstatten gehen müssen - ja, könnten. Wer weiß, wie lange noch.
    Geändert von HanneIore (06-08-2016 um 12:13 Uhr)

  2. #47
    Zitat Zitat von jume Beitrag anzeigen
    Wenn man will, dann kann man tatsächlich auch jeden widerlichen Scheiss gutreden.
    genau das machen doch die industrienationen westlicher prägung. sie haben einerseits national demokratische und freiheitliche strukturen, andererseits hält man an einem menschenverachtenden wirtschaftssystem fest welches global agiert, sich somit längst der kontrolle der politik entzieht, unsägliches leid, unfreiheit, abhängigkeit und gewalt erzeugt, wo keine werte mehr (ausser monitären) eine rolle spielen und redet es schön in dem man es als alternativlos hinstellt.

  3. #48
    Gutmensch Avatar von SilverER
    Ort: Von Nord nach Süd
    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    genau das machen doch die industrienationen westlicher prägung. sie haben einerseits national demokratische und freiheitliche strukturen, andererseits hält man an einem menschenverachtenden wirtschaftssystem fest welches global agiert, sich somit längst der kontrolle der politik entzieht, unsägliches leid, unfreiheit, abhängigkeit und gewalt erzeugt, wo keine werte mehr (ausser monitären) eine rolle spielen und redet es schön in dem man es als alternativlos hinstellt.
    Die Bigotterie des Systems. Die Frage ist, ob letztlich das Ergebnis die Mittel rechtfertigt (so es eines gibt)...

  4. #49
    ^^ ich bin da sehr skeptisch, wenn eine Gesellschaft zu Massnahmen greift, die doch gewisse totalitäre Züge in sich tragen....

    Für so Tod halte ich den Diskurs noch nicht....

    gruss...
    Geändert von Zimmer101 (07-08-2016 um 07:00 Uhr)

  5. #50
    Zitat Zitat von Zimmer101 Beitrag anzeigen
    ^^ ich bin da sehr skeptisch, wenn eine Gesellschaft zu Massnahmen greift, die doch gewisse totalitäre Züge in sich tragen....

    Für so Tod halte ich den Diskurs noch nicht....

    gruss...
    woher nimmst du deinen optimismus?
    schau dir doch mal länder wie z.b. honduras, costa rica oder auch die philippinen an. ich wünsche dir viel erfolg beim kommunizieren mit den völlig skrupellosen bandenführern!

  6. #51
    Zitat Zitat von homunkulus Beitrag anzeigen
    genau das machen doch die industrienationen westlicher prägung. sie haben einerseits national demokratische und freiheitliche strukturen, andererseits hält man an einem menschenverachtenden wirtschaftssystem fest welches global agiert, sich somit längst der kontrolle der politik entzieht, unsägliches leid, unfreiheit, abhängigkeit und gewalt erzeugt, wo keine werte mehr (ausser monitären) eine rolle spielen und redet es schön in dem man es als alternativlos hinstellt.
    das ist wieder ziemlich übler whataboutism, auch wenn man dieses Wort inzwischen auch bald nicht mehr hören kann.
    Man findet immer jemanden, der vermeintlich noch schlimmer ist, das rechtfertigt aber nicht konkrete Verbrechen, die hier begangen werden. Und auch nicht, auf den Boten einzuschlagen.

  7. #52
    http://news.abs-cbn.com/news/08/16/1...lds-in-basilan

    Das Argument hier ist, dass es unter Aquino eben nicht gemacht wurde.
    Man wird aber erst sehen, wie es weiter geht, und ob die jetzt Power entwickeln, dass sie inkrementell genügend viele dieser Zufluchtsorte hops nehmen. Das hat schon Bedeutung, weil die AbuSayyaf und Co schwer bewaffnet sind, und praktisch das Schicksal jeweils einer Kleinstadt voll mit regieren.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  8. #53
    http://oe1.orf.at/programm/445518
    Der Trump der Philippinen? Auf den Spuren von Rodrigo Duterte.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  9. #54
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    teilweise mexikanische verhältnisse, aber nicht so verloren.
    In Mexiko könnte sich so ein starker Mann oder autokratischer Despot wahrscheinlich auch gar nicht mehr durchsetzen gegen die Drogenkartelle, weil die dermaßen die schlecht verdienenden Polizeibeamten unterwandert haben. Letztens wurde ja der Sohn von Chapo Guzman vom Jalisco Kartell entführt während einer orgienartigen Party anstatt das er mal von der mexikanischen Polizei verhaftet oder von US-Eliteeinheiten liquitiert worden wäre, wie man denken würde bei seiner angeblichen Involvierung in die Geschäftsführung des Sinaloa-Kartells

    Wurde auch bei der Dokumentation Zimmer 164 auf youtube erläutert wie es abläuft. Mexiko ist aber auch ein Land, dass stark katholisch ist und nicht multi-konfessionell wie die Philippinen.

    Ist aber auch nicht nötig sich anti-chinesisch oder anti-westlich zu gebärden, um sich gegen die derzeitige Anti-drogenpolitik zu wenden.
    Hatte Otto Perez Molina auch gemacht
    https://www.theguardian.com/world/20...rugs-guatemala
    der im Bürgerkrieg in Guatemala auf der rechten, anti-indigenen Täterseite war und inzwischen vom Volk aus dem Amt gejagt wurde.

  10. #55
    Die Parallele zu lateinamerikanischen Verhältnissen besteht teilweise in den bewaffneten Mafias, aber viel weniger im Drogenthema selbst.
    Zum einen residieren die grossen Bosse meist in China. Das ist eine völlig andere Identität, Taktik und Connection.
    Zum andern ist eine Trennung nötig, zwischen den verschiedenen Drogenarten, und zwischen den verschiedenen Konsumenten und Szenen.
    Chinesisch-stämmige Oligarchen, die lang eingesessen sind, kontrollieren grosse Sektoren der Wirtschaft. Man kann sie nicht offen angreifen.
    Die Problematik greift hier über zum Bergbauwesen (Quecksilber etc.) und mehrere andere Sektoren.
    Und bei den Drogen ist Shabu nun mal einer der schädlichsten, und betrifft die ärmeren Schichten, die sowieso massive Probleme haben. Das Verhalten der Menschen verschlechtert sich wesentlich, der Gewaltpegel wird erhöht, und die Produktivität sinkt weiter.
    Bei Shabu ist Legalisierung keine Option. Der Kampf gilt viel weniger gegen Marihuana, Heroin und Kokain. Diese werden von reicheren Schichten verwendet. Es ist deren Problem.
    Die Interpretation, dass die Reichen mit Drogen davonkommen und die Ärmeren drangsaliert werden, ist bezüglich Duterte sicher inkorrekt. Sein Motiv ist der Schaden, und zwar der, der der ärmeren Mehrheit angetan wird, der wirtschaftliche Verlust dadurch und durch die Lähmung des Fortschritts, und dass es bereits 2-3 Millionen Abhängige unter diesen gibt. Er findet hingegen, dass die Reichen ihre Probleme selbst lösen können, wenn sie denn wollen. Und die, die mit Drogen reich werden, sind in der aktuellen, nichtlinearen Taktik mit berücksichtigt.

    Einer der Unterschiede ist eben, dass Shabu nicht auf dem Anbau von Mohn oder Koka beruht. Das ist eine ganz andere Struktur der Herstellung und Verbreitung. Angeblich wurde neulich eine Shabu-Küche in einem Gefängnis ausgehoben, Hauptorganisator irgend ein Promi.

    Ein Grund, dass die Wahlen so ausgegangen sind, ist nicht der Kampf gegen relativ harmlose Drogen, sondern gegen eine gefährlichere, und vor allem FÜR eine strukturelle Verbesserung im Leben der ärmeren Schichten, ein klares Bekenntnis gegen organisiertes Verbrechen, und die Masse wertet auch, dass Duterte nicht allzu reich ist, und von einem als indigen gesehenen Volk in Mindanao abstammt.

    Ein gefährliches Spiel, aber eine asiatische Gesellschaft ist extrem komplex und tickt entsprechend anders.
    Man kann nur hoffen, dass sich die Zivilgesellschaft entsprechend konstruktiv einmischt und mit der Zeit nicht nur das Ende vieler Banden, und Mördermilizen (Abu Sayyaf, NPA...), sondern auch eine legalere Vorgangsweise durchsetzt.
    Dass Polizei und Militär mit schwer Bewaffneten zu tun haben, und gewillt sind, sich nun endgültig siegreich durchzusetzen, sollte man ihnen nicht vorwerfen.
    Es wird eine Frage des Geldes sein, und da sind die Verhältnisse anders als in Lateinamerika. Es gibt zb nicht eine Geldquelle wie die reichen Drogenkunden in den USA. Es geht um Konsumenten in armen Gegenden, und um die Bodenschätze dieser Gegenden, die illegal ausgebeutet werden, teils von Mächten, die zusammen hängen. Das Geld ist eher im Bergbau, aber die illegalen Teilnehmer in dem Geschäft - hofft man - werden durch diesen speziellen Drogenkampf mit aufgemischt und angreifbar. Weil es teils überschneidende Regionen und Personenkreise sind.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  11. #56
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen

    Ein gefährliches Spiel, aber eine asiatische Gesellschaft ist extrem komplex und tickt entsprechend anders.
    das kommt mir oft auch so vor. deine postings kann ich in der regel viel besser verstehen als z.b. einen untertitelten j-horror oder k-horrorfilm

    ja hatte mich bei Südkorea auch gewundert, dass die Gesellschaft irgendwie so zerrissen ist und ärmere Leute so unter dem Snobismus der Bessergestellten leiden müssen oder dass in Südkorea immernoch Hundefleisch gegessen wird. Vielleicht fehlt Südkorea aber auch so ein Nationalmythos wie mit Rizal und dadurch kommen diese unterschiedlichen Wahlergebnisse zustande. Andererseits haben sie sicher weniger Korruption als die Philippinen. Unterm Strich verstehe ich die europäischen Gesellschaften auch hinsichtlich ihrer Komplexität genauso wenig wie die asiatischen.

    Ich frage mich auch ob die organisierte Kriminalität von der gewöhnlichen Bevölkerung vielleicht kritischer beäugt wird oder die normalen Leute auch mehr unter ihr leiden, wenn der Lebensstandard etwas tiefer ist wie auf den Philippinen. Habe nicht den Eindruck, dass die Japaner z.b. die Yakuza als dermaßen störend empfinden und eine Anti-Yakuza-1-Programmpunkt-Partei viel Erfolgsaussichten hätte. Wobei Dutarte natürlich viel mehr Programmpunkte hat als Drasos Kelias in Litauen und das keine zutreffende Allegorie wäre, wenn es in Japan so eine Anti-Yakuza-Partei gäbe.
    Geändert von gnuss (26-08-2016 um 07:59 Uhr)

  12. #57
    Das Verhältnis Yakuza zu Armut weiss ich leider nicht. Aber anders als in PHL hat Japan noch ganz klare Traditionen von Imperialismus und isolationistischem Nationalismus. Das ist kein Vorwurf, insofern sie heute relativ dezent auftreten und über gewechselt sind zu einer freundschaftlichen Beziehung mit dem Rest der Welt (ausgenommen Inselstreit).
    Drum seh ich keine Chance für eine Anti-Yz Partei. Das zivile Einmischungspotenzial ist noch zu gering.

    Südkorea gehört eh zum traditionellen "Club" der westlich-orientierten autoritären Regierungen. Ein Minimalstandard an Demokratie verbirgt die brutalen Hierarchien, aber ist eine Chance einer langsamen liberaleren Entwicklung.
    Arirang verbreitet immer sehr positive, optimistische Inhalte, also in einer echten Schreckensdiktatur wäre das verboten.
    Die Klüfte müssen bloss langsam zusammenwachsen.

    PHL leidet unter der organisierten Kriminalität stärker, weil sie rücksichtsloser ist, indem sie viel ausländischer ist als in Japan. Für einen japanischen "Herrn" ist ein Saustall mit Mord und Totschlag im eigenen Hinterhof wesentlich peinlicher.
    Ein Halbchinese oder Halbaraber oder westlicher Boss schert sich nicht so sehr, solangs keine echten Aufstände gibt.
    Jetzt macht Duterte aber einen "Systemics" Aufstand, der ist höher entwickelt als man sich vorstellen kann. Er stammt aus den betroffenen Volksgruppen ab. Natürlich wird man versuchen, seine Schwächen auszunützen, und ihn in eine Paranoia zu jagen, wie bei Chavez, Aristide, etc.
    Der Unterschied ist die höhere Kommunikation und Einmischung der Normalbürger. An ihnen wird es liegen, diese Präsidentschaft zu einem guten Ende zu bringen. Sie müssen den hohen Grad ihrer Mitverantwortung noch stärker verwirklichen.
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  13. #58
    Duterte hat Obama beleidigt und der will jetzt nicht mehr mit ihm sprechen. Jetzt hat sich Duerte ein bißchen entschuldigt, war ja nur ein Mißverständnis:

    Beleidigung:
    ...Obama wollte das Thema in einem bilateralen Treffen mit Duterte am Rande des Gipfels der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean) in Laos ansprechen. Darauf angesprochen meinte Duterte an die Adresse Obamas gerichtet: "Du musst mir Respekt zollen. Wirf mir nicht einfach Fragen und Einschätzungen hin. Hurensohn, ich werde Dich bei dem Forum verfluchen." Der Gipfel in Laos ist das erste große internationale Forum, in dem Duterte als Staatschef auftritt. ...
    Entschuldigung/Rückrudern:
    ..."Es tut uns leid, wenn dies als persönliche Attacke auf den US-Präsidenten rüberkam", sagte Duterte in einer Stellungnahme. Er würde sich freuen, Obama bei anderer Gelegenheit zu treffen. ...

    Quelle


    Ja, wie sollte es denn sonst rüberkommen??? Als allgemeine Gesellschaftskritik????

  14. #59
    Nordlicht Avatar von Claudia I.O.F.F. Team
    Ort: Hoch im Norden
    Hans kann das bestimmt erklären.

  15. #60
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Hat er doch schon:

    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    Ich warne davor, alles wörtlich zu nehmen, was aus taktischen Überlegungen, Lokalkolorit, und Provokation gesagt wurde.
    Was darf
    Freiheit kosten?


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