Geändert von dedeli (04-08-2017 um 12:54 Uhr) Grund: Volle Zustimmung, Link im Zitat rausgenommen
Was darf
Freiheit kosten?
Was ist eigentlich so schwierig dran, eng am Thema zu bleiben?
Das Thema hier ist Italiens Kampf gegen illegale Migranten, aber nicht Medienlandschaft in Deutschland/"Lügenpresse", Kriminalität in Deutschland usw.
Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir
ich dachte, der EuGH hatte kürzlich entschieden, dass man die migranten aufgrund von dublin zwar nicht ohne überprüfung durchreichen darf, aber ein anderes land freiwillig einspringen kann um den ländern, wo die migranten zuerst ankommen, unter die arme zu greifen. aufgrund dieser freiwilligkeit war es doch auch ok, dass deutschland 2015 keine migranten zum erstaufnahmeland zurückgeschickt hat. ich kann man wir vorstellen, dass italien förmlich auf das zeichen aus deutschland wartet. nur wird dieses logischerweise vor der wahl nicht mehr kommen.
Libyen ist aber kein "sicherer Hafen". Tunesien und Ägypten bieten das auch nicht unbedingt. Türkei ist für kurdische Flüchtlinge auch schwierig.
So einfach ist das nicht.
Als Beispiel:
Hier das Urteil vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof im Fall Hirsi Jamma and others v. Italy
aus dem Jahre 2012, das begründet, wie das Seerecht/die Seenotrechung http://hudoc.echr.coe.int/eng?i=001-109231 zu verstehen ist. Die . „Push-back“-Operationen wie im Fall Hirsi sind nicht mit dem Menschenrechten vereinbar.
Hier ist noch die off. Pressemitteilung dazu:
https://ec.europa.eu/home-affairs/si...2302121_en.pdf
Überfüllt sind die Flüchtlingslager eben auch in Libyen und anderen Ländern auf nicht europ. Boden.
Solidarität, es fehlt v.a. an Solidarität. Auch mit den Flüchtenden. Es stimmt eben nicht, was Kurz u.a. unlängst behaupet haben: Das Engagement der NGO führt nicht zu mehr Fliehenden und daraus bedingten Toten über den Meeresweg.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2...ttelmeer-5vor8(...)
Doch gibt es, wie behauptet, wirklich einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der wachsenden privaten Hilfe und der wachsenden Zahl von Flüchtlingen im zentralen Mittelmeer?
Nein, sagt eine neue, umfangreiche Studie zweier Wissenschaftler, die an der Universität Oxford veröffentlicht wurde [ https://www.law.ox.ac.uk/research-su.../border-deaths ] .
Elias Steinhilper und Rob Gruijters haben mehrere Perioden miteinander verglichen und festgestellt, dass Zeiten mit verstärkten Rettungsaktionen keineswegs zu vermehrter Flucht führten. Die Formel, je mehr Retter, desto mehr Flüchtlinge, ist also offenbar falsch. Rettungsboote sind keine Magneten. Flüchtlinge versuchen auch nach Europa zu gelangen, wenn keine Hilfe auf dem Meer wartet. Der einzige – wichtige! – Unterschied: je mehr Retter, desto weniger Tote.
Was die Kritiker des NGO-Engagements geflissentlich übersehen: Es gibt eine Rechtspflicht, Menschen aus Seenot zu retten. Sie ist in verschiedenen internationalen Abkommen festgeschrieben und gilt für Militärschiffe ebenso wie für private Boote oder Handelsschiffe.
(...)
Die privaten Hilfsorganisationen agieren zwar selbstständig und aus eigenen Stücken, aber nicht selbstherrlich. Sie füllen eine Lücke. Außerdem werden all ihre Rettungsaktionen vom Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) koordiniert und geleitet. Das MRCC sitzt in Rom und wird von italienischen Behörden geführt. Es legt fest, wann welches Rettungsschiff wie zum Einsatz kommt. Das MRCC entscheidet auch, welchen Häfen die Schiffe anlaufen dürfen, das heißt, wo die Flüchtlinge an Land gehen werden. Und das ist bislang zwangsläufig immer ein europäischer und wegen der geografischen Nähe darum ein italienischer Hafen.
(...)
Ich bin sehr froh, dass es MSF ect gibt und um ihr Engagement. Für mich sind sie keine Schlepperbanden.
Geändert von Shambles (04-08-2017 um 16:03 Uhr)
Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir
das ist jetzt für mich so eine grundsatzfrage:
haben wir menschen in europa, die wir das glück haben, hier geboren zu werden, das recht, den menschen aus afrika zu verbieten, nach europa zu kommen?
da könnte man natürlich eine diskussion anfangen, wer von uns heute tatsächlich zu der von dir genannten "indigenen Bevölkerungen in den aufnehmenden Ländern" gehört. das ist sicher zu offtopic für diesen thread, aber wollen wir uns darüber in einem thread im wissenschaftssub unterhalten? von mir aus gernindigenen Bevölkerungen in den aufnehmenden Ländern
Wie machst du das zu Hause? Lässt du die Tür sperrangelweit aufstehen, damit jeder, der nicht das Glück hat, so eine schöne Wohnung wie du zu haben, reinkommen kann?
ME hat jedes Land der Welt das Recht, selbst festzulegen, wer in dem Land leben darf und wer nicht. Man kann aus humanitären Gründen eine gewisse Anzahl an Menschen temporär o. dauerhaft (Kriegsflüchtlinge, Asylanten) aufnehmen, der Rest sollte über legale Einwanderung, geknüpft an best. Bedingungen (Schul- und Berufsbildung) erfolgen.
Geändert von Shambles (04-08-2017 um 21:18 Uhr)
Why should I wait until tomorrow/It's already been, I've already seen all the sorrow that's in store
I will beg or steal or borrow/Hold on tighter to all that sorrow tries to choir
ich finde es falsch, diesen aspekt aus moralischer sicht zu betrachten. um mal hier bei italien zu bleiben. was würde denn passieren, wenn die italiener nicht den kampf gegen illegale migranten angehen würden, sondern aus moralischer pflicht alle reinlassen und durchlassen? außerdem haben wir uns in europa doch unseren status auch selbst erarbeitet. sinnvoller wäre es doch die afrikaner dabei zu unterstützen, damit die sich auch einen entsprechenden status aufbauen können. aber auch die hilfe entbindet die afrikaner nicht davon, dass sie selbst mit anpacken müssen.
es ist einfach: per regime change hat man gaddafi enfernt und damit den einzigen stablitätsfaktor in lybien.
nun hat man eine schwache offizielle regierung und einen general haftar der de facto die stärkste macht hat.
mit gadaffi wären die grenzen in lybien weiterhin dicht geblieben.
lösung: general haftar wird nun auch offiziell zur macht in lybien. dann macht die selben deals wie mit gadaffi.
einen ähnlichen deal wie mit erdogan. man bietet etwas geld gegen massnahmen der illegalen einwanderung.
im übrigen ist doch zweifelhaft wie europa zu seinem reichtum kam. jahrhunderte kolonisation in amerika, afrika und asien. ausbeutung zu gunsten europa zu lasten der kolonien.
ausserdem: wenn jedermann den luxus in europa/usa hätte, würden die co2-emmisionen und umweltbelastung ins unermessliche steigen.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.
Gaddafi mag zu seiner Zeit der Garant für Stabilität und dichte Grenzen gewesen sein, trotzdem, man kann die Sicherheit Europas, die Zukunft eines stabilen sozialen und gesellschaftlichen Gefüges, dessen Parameter sich über lange Zeiträume eingeschliffen haben, und die Souveränität über die eigenen Grenzen, doch nicht von einem einzigen Menschen in Nordafrika der da gerade an der Macht ist, abhängig machen?
das war doch schon die Bankrotterklärung schlechthin!
es war doch abzusehen dass solch vermeintliche Stabilitäten auf schwachen Fundamenten stehen.
Europa wird zur Festung werden, davon bin ich überzeugt.
leider wird das jetzt alles, mehr oder weniger auf eine schmerzhaftere Weise geschehen, als nötig gewesen wäre.