Ich vermute, es sind jetzt schon Bedarfsgemeinschaften. Würde mich wundern, wenn es nicht so ist. Der Staat hat wenig Probleme damit, homosexuelle Partnerschaften den heterosexuellen gleichzustellen, wenn er damit sparen kann. Selbstverständlich unterliegen homosexuelle Paare den gleichen Pflichten wie heterosexuelle. Der Staat tut sich nur schwer damit, ihnen auch die gleichen Rechte zuzugestehen.
Sowas hat schon dazu beigetragen, dass ich auf eine Partei aufmerksam geworden bin.
Außerdem führt es bei Landtagswahlen und kleineren Wahlen regelmäßig dazu, dass ich gewisse Parteien nicht wähle. Gut, die AfD und die NPD hätte ich eh nicht gewählt, aber die Linken haben dadurch schon mal meine Stimme verloren.
(In allen Fällen lag es daran, dass die Partei mit etwas geworben hat, was auf Landtagsebene oder drunter nichts zu suchen hat. Bei der Linken weiß ich nicht mehr, worum es ging, aber ich kann es an der AfD erklären: Das Wahlplakat für die Wahl im Landkreis Cuxhaven forderte die Rückkehr zur D-Mark. Für Cuxhaven? Pfft. Wenn ihr selbst nicht wisst, wofür ihr da kandidiert und was dann eure Aufgaben sind, dann haltet euch doch bitte raus und sucht euch andere Hobbys.)
Es kann auch passieren, dass mich ein Punkt auf dem Plakat davon abhält, eine Partei zu wählen, weil ich darin überhaupt nicht übereinstimme oder es mit sehr viel geringerer Wichtigkeit betrachte.
Eine grundsätzliche Richtung habe ich, aber für die Feinabstimmung gucke ich manchmal gerne ich den Wahl-o-mat und wenn der mir eine mit bis dahin eher unbekannte Partei vorschlägt, gucke ich mir die dann genauer an.
In ganz seltenen Fällen habe ich auch schon taktisch gewählt.
Da ist mein Problem, dass ich oft den Eindruck habe, dass das, was die Parteien mir erzählen, gar nicht unbedingt das ist, was sie dann machen. Letztendlich habe ich wenig Vertrauen in Wahlprogramme. Es scheint mir verschwendete Lebenszeit zu sein, wenn ich die Wahlprogramme zu genau angucke. Außerdem steht da meistens nur Wichiwaschi-Geschwafel drin, bei dem ich hinterher genauso schlau bin wie zuvor. Da komme ich mit den Plakaten und dem Bauchgefühl dazu besser zurecht.Mein Standardantwort - um diejenigen dann doch davon zu überzeugen zur Wahl zu gehen - war dann immer, dass sie sich einfach mal zu ein paar allgemeinen, grundsätzlichen Themengebieten sowie ein paar Themengebieten, die ihnen persönlich sehr wichtig sind, überlegen sollen, wie sie dazu stehen. Beispielsweise Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, gesellschaftspolitische Fragen, innere Sicherheit/Strafrecht, Umweltthemen, Verteidigungspolitik.
Wie wir alle wissen, gibt es Themen, bei denen man sehr schnell ohne große Sachkenntnis seine innere Haltung feststellen kann: Ja, bin ich dafür/Nein, finde ich nicht gut. Ich wünsche mir, dass ...
Und wiederum Themen, bei denen man denkt " puh, da müsste ich micht erstmal näher mit beschäftigen. Einerseits, andererseits ...
Bei großen Parteien gibt es ja oft den Vorteil, dass man mitbekommen hat, was sie bisher gemacht haben. Das finde ich wichter als Wahlprogramme. Da finde ich dann eher entscheidend, ob sie zu dem stehen, was sie gesagt haben.
Bei kleinen Parteien gehe ich meist davon aus, dass die bestenfalls ein paar Sitze bekommen und somit noch nicht viel Schaden anrichten können, aber man kann sich dann mal angucken, was sie so machen.
Ich füchte, dass tun viele der Ich-weiß-nicht-Wähler auch. Denn wenn sie sich die mal angucken, könnten sie interessante Parteien finden.(Kleinstparteien habe ich bewusst mal weggelassen).
Es sind sehr viel mehr als früher. Gerade weil viele nicht zu den Kleinstparteien gehen, aber mit jeder der großen Parteien unzufrieden sind. Da wird nicht gewählt, wen man gut findet. Es wird immer nur das kleinste Übel gewählt. Und das kann oft an einem Punkt hängen oder sich sehr schnell ändern. Ein Minuspunkt mehr und schon macht man das Kreuz lieber mal bei einer Partei, deren Minuspunkt schon etwas verblasst ist.Worauf ich hinauswill: Ich bezweifle ja nicht, dass es Wähler gibt, die sich vor jeder Wahl neu entscheiden für wen sie stimmen und gegebenenfalls sogar zwischen den Lagern "hoppsen", Wähler die bewusst Protest oder taktisch wählen. Aber sind das wirklich so viele (den Eindruck kann man hier manchmal gewinnen).
Die sind ja alle so unscharf geworden. Es ist doch nur ein riesiger Klumpatsch in der Mitte. Links und rechts gibt es doch kaum noch zwischen SPD und CDU. Was soll denn da noch "innerhalb eines Lagers" sein?Dann wohl doch eher innerhalb des politischen Lagers?
Was ist daran seltsam? Wäre ich in so einer Umfragegruppe, würde ich da vermutlich auch viel springen. Das ist schließlich auch nur ein situativer Moment. Fast so wie probewählen. Gerade wenn man nicht auf eine Partei eingeschworen ist, sich aber jede Woche neu entscheiden muss, nimmt man da halt vorläufig irgendwas, was ungefähr passt. Ist ja noch nicht ernst.
Was mich angeht stimmt das. Zumindest im Ansatz. Den Grünen trage ich auch noch den ersten aktiven Bundeswehreinsatz im Ausland nach. Der CDU trage ich nichts nach.
Das hat einen ganz einfachen Grund: Von der CDU habe ich noch nie irgendwas erwartet. Wenn von denen mal etwas Gutes kommt, nehme ich das als angenehme Überraschung wahr. Auf den Rest bin ich eingestellt.
Bei der SPD hatte ich damals Hoffnung. Bei den Grünen auch. Bei der CDU hatte ich nie welche. Bei der FDP auch nicht. Was sollte ich denen schon nachtragen?
Da sind andere Leute für zuständig. Die tragen der SPD dafür vermutlich nicht so unbedingt etwas nach.