Naja, dass die Sprengkraft enorm war, und die Sache sehr ernst zu nehmen war, damit hatte er recht. Aber falls er das mit dem "hoch professionell gebaut" tatsächlich als feststehende Tatsache dargestellt haben sollte, hätte er damit seine Kompetenzen überschritten.
Vom BKA, das ja schon früh die Ermittlungen an sich gezogen hatte, sind mir vor allem Aussagen bekannt wie die, dass man in alle Richtungen ermittle, nichts ausschließe, aber auch noch nichts sicher sagen könne. Wie beispielsweise hier, 4 Tage nach dem Anschlag, und 2 Tage nach Jägers Aussage vor dem Ausschuss:
http://www.shz.de/deutschland-welt/p...d16596551.htmlDas Bundeskriminalamt kann noch keine Aussagen über den Sprengstoff machen, der beim Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund verwendet wurde. „Es ist noch viel zu früh, solche Aussagen zu treffen, da die kriminaltechnischen Untersuchungen noch laufen“, sagte eine Sprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die „Welt am Sonntag“ hatte Ermittlerkreise mit den Worten zitiert: „Der Sprengstoff in den Rohrbomben, die mit Metallstiften gefüllt waren, stammt eventuell aus Beständen der Bundeswehr. Aber das wird noch geprüft.“ Die BKA-Sprecherin sagte, die Untersuchungen seien in vollem Gange. „Sie laufen auf Hochtouren.“ Bei dem Anschlag waren am Dienstag zwei Menschen verletzt worden.
Wenn man sucht, findet man sicher Aussage jeder Art. Aber der "allgemeine Tenor" war das mit "hoch professionell" sicher nicht.
Enorm im Vergleich zu was??
Der Bus hatte keine Panzerung oder sonstige Schutzausrüstung und wurde kaum beschädigt.
Einige Scheiben gingen zu Bruch. Bei 3 gezündeten Bomben.
Die RAF hat mit einer vergleichsweise winzigen Bombe und einer Kupferplatte einen schwer gepanzerten Wagen geknackt und Alfred Herrhausen getötet.
So abwegig ist das nicht, es gab auch in der Vergangenheit Personen, die erst auf fallende Kurse gewettet und dann aktiv dafür gesorgt haben, dass der Aktienkurs sinkt.
Hedgefonds bevorzugen dafür allerdings Gerüchte statt Bomben, die sind mindestens ebenso wirkungsvoll, aber nicht so leicht zum Urheber zurückzuverfolgen:
http://boerse.ard.de/aktien/aurelius...m-city100.html
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Du weißt aber schon, dass die Wirkung einer Bombe nicht nur von der Sprengkraft des verwendeten Sprengstoffs abhängt, sondern auch sehr entscheidend davon, wie sie konstruiert ist, wo sie angebracht ist, und wann sie gezündet wird.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1005698.htmlDenn allein schon die technische Präzision des Attentats war ungewöhnlich, die Bombe höchst raffiniert. Sie war konstruiert wie eine panzerbrechende Mine, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" am Samstag. Die Bombe bestand demnach aus sieben Kilogramm TNT-Sprengstoff und einer gewölbten Kupferplatte. Weiter heißt es dort, durch die Explosion habe sich die Platte zu einem großen Projektil verformt, das den Wagen mit unvorstellbarer Wucht durchschlug. Herrhausen starb durch Splitter der gepanzerten Tür.
Von "vergleichsweise winzig" würde ich bei 7 kg Sprengstoff auch nicht sprechen - ist denn bekannt, wieviel Sprengstoff beim BVB-Anschlag verwendet wurde?
Anscheinend hätten die Bomben (von der Sprengkraft her) das Potential gehabt, noch weit größere Schäden anzurichten
http://www.generalbundesanwalt.de/de...php?newsid=695Der vordere und der hintere Sprengsatz waren in Bodennähe platziert. Der Mittlere befand sich in einer Höhe von etwa einem Meter. Damit war er zu hoch angebracht, um seine Wirkung voll entfalten zu können.
Von daher war diese Aussage des Ministers sicher nicht falsch, wenn auch unpräzise.
Genau darum ging es mir eigentlich.
Das dürfte in etwa die Größe eines Schuhkartons gehabt haben.
Aber ok, 7 Kilo ist schon ordentlich
Gut, im Moment ist kaum etwas bekannt, darum Spekulation.
Aber aus den dürren Berichten schließe ich auf Schwarzpulver oder maximal Amoniumnitrat.
Das ist schon nicht ungefährlich, aber wie gesagt, dem Bus ist kaum was passiert, es gab keine Hochgeschwindigkeitssplitter und vor allem gab es keine tödliche Druckwelle.
Alles in allem so ähnlich wie die Bombe beim Boston Marathon.
Die war vor allem deshalb so verheerend weil sie mitten unter den Leuten detonierte.
Was der Täter im BVB Fall eigentlich für einen Schaden anrichten wollte wird wohl das Verhör klären.
Wie schon erwähnt rechne ich nicht damit das er sich als geniegleiches Superhirn und ausgefuchster Superverbrecher herausstellt.
Geändert von fraktal (21-04-2017 um 10:12 Uhr)
Einigen wir uns darauf, dass es nicht unbedingt zur alltäglichen Vermögensbildung gehört, durch Ermordung mehrerer Menschen sinkende Aktienkurse herbeiführen zu wollen. Noch dazu im terroristischen Gewand.
Letzten Endes hat neben dem unvorsichtigen Verhalten auch die Gier des (mutmaßlichen) Täters zur Aufklärung beigetragen. Wäre er einfach nur durch Leerverkäufe short gegangen, oder hätte sich mit den Puts zumindest nicht für seine bekannten Verhältnisse so dermaßen überdimensional eingedeckt, oder hätte sich mit einem ebenso skrupellosen aber finanzkräftigeren Partner zusammengetan, oder... ...wie auch immer, hat er Gott sei Dank nicht.
Hat eigentlich irgendwer sich mal damit beschäftigt, ob es Hinweise darauf gibt, dass "echte" Terroristen auf solche Weise Geld mit Aktien / Indexpapieren / Hebelzertifikaten verdienen? Zumindest nach größeren Anschlägen scheinen die Kurse ja oft unmittelbar zu sinken, gefolgt von den typischen Gegenbewegungen, meist noch am gleichen Tag. Solange die Reaktion aber so gering ist, dass sie andere unvorhergesehene Ereignisse / Meldungen nicht kompensieren kann, wäre wohl auch für den heiligen Börsenkrieger das Risiko zu groß.
Geändert von peterprochow (21-04-2017 um 12:28 Uhr) Grund: Wortfehler: Präfix
Der Kontinuumtransfunktionator ist ein sehr rätselhaftes und mächtiges Gerät,
und seine Rätselhaftigkeit wird nur durch seine Macht übertroffen.
Davon geht wohl niemand (mehr) aus.
Jägers Aussage stammt ja von 2 Tagen nach dem Anschlag, und er wollte damit vermutlich vor allem auf die potentielle Gefährlichkeit des oder der damals noch unbekannten Täter hinweisen.
Um mit einem Sprengsatz Schaden anzurichten, muss man ja kein Superhirn sein.
Jou, ist nichts neues. Nach 9/11 gab es Hinweise drauf, dass AlQaida sowas versucht hatte:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/1548118.stm
Das finde ich etwas voreilig. Möglicherweise befand er sich in einer verzweifelten (finanziellen) Lage, und sah keinen anderen Ausweg. Dann würde ich nicht von Gier sprechen
Soweit ich weiß, wurden im Zusammenhang mit 9/11 solche Transaktionen festgestellt.
Der Kontinuumtransfunktionator ist ein sehr rätselhaftes und mächtiges Gerät,
und seine Rätselhaftigkeit wird nur durch seine Macht übertroffen.