Die sind da, wo wir 1998 und 2000 waren, aber ohne die nötigen Reformen in Sicht.
Der rote Faden, der sich seit Jahrzehnten durch die Seleçao zieht, dürfte der sein, daß sie sich nicht durchs Mittelfeld kombinieren können. Jeder zusätzliche Pass erhöht das Risiko den Ball zu verlieren und Spiele werden in kurzen Momenten wie Konter und Standards entschieden -- so die Meinung der Verantwortlichen des Verbandes, die seit 1982 daran festhalten auf Kraft und Athletik zu setzen.
Dunga, der quasi der Oberpriester des Konterfußballs ist, hat jetzt versucht der Mannschaft Ballbesitzfußball beizubringen. In der erste Hälfte gegen Ecuador sah das auch ganz gut aus, aber auf der Mittelstürmerposition sieht es noch düsterer aus als bei Deutschland und Dunga konnte sich für keinen Spieler(-typ) entscheiden. Zudem spielte er gegen Peru in einem Spiel, welches er nicht zwingend gewinnen musste, ohne einen defensiven Mittelfeldspieler.
Brasilien ist damit zum ersten Mal in der hundertjährigen Geschichte der Copa nicht unter den Top 8 und zum ersten Mal seit 1987 in der Gruppenphase raus.