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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brett Easton Ellis


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olly77
15-01-2006, 23:28
ich lese gerade "american psycho" von brett easton ellis, nachdem ich davor schon "glamorama", "einfach unwiderstehlich" und "unter null" von ihm gelesen habe. ich bin einfach fasziniert von der art wie er schreibt und wollte mal eure meinung zu ihm hören.
ich hab jedenfalls bisher noch nichts vergleichbar gelesen, seine art zu schreiben finde ich einfach erfrischend weil es ganz anders ist. die bücher haben teilweise keine richtigen handlungen, dialoge drehen sich über mehrere seiten im kreis und alle figuren sind ständig auf drogen (ich hab mich schon öfters gefragt, ob ellis wohl auch drogen nimmt, während er die bücher schreibt, anders kann ich mir das kaum erklären :-) )

also ich würd mich freuen eure erfahrungen mit brett easton ellis zu hören!

General Baß
21-01-2006, 11:37
[sn]8156359] ich lese gerade "american psycho" von brett easton ellis, nachdem ich davor schon "glamorama", "einfach unwiderstehlich" und "unter null" von ihm gelesen habe. ich bin einfach fasziniert von der art wie er schreibt und wollte mal eure meinung zu ihm hören.


Ich kenne nur "Unter Null" und "American Psycho". Interessant und abgefahren, aber auch nicht die Art vop Literatur, die mich zu Begeisterungsstürmen hinreißt. "American Psycho" als Satire auf die Konsumgesellschaft und ihre innere Hohlheit und Leere lebt eigentlich nur von der Idee, die Beschreibung der Statussymbole der Reichen und Schönen umstandslos mit der Beschreibung der Verbrechen und Perversionen Batemans zusammenfließen zu lassen. Wenn sich der erste Schock gelegt hat, geht's.



ich hab jedenfalls bisher noch nichts vergleichbar gelesen, seine art zu schreiben finde ich einfach erfrischend weil es ganz anders ist. die bücher haben teilweise keine richtigen handlungen, dialoge drehen sich über mehrere seiten im kreis und alle figuren sind ständig auf drogen (ich hab mich schon öfters gefragt, ob ellis wohl auch drogen nimmt, während er die bücher schreibt, anders kann ich mir das kaum erklären :-) )


Wenn Du Brett Easton Ellis mit seinem literarischen Stil für abgefahren hältst, dann vergleiche ihn mal mit den alten Meistern - James Joyce oder William S. Burroughs. Da kommt richtig Freude auf. Aber Warnung: Schwäre Kost! - This is not an exit.

Nadine81
21-01-2006, 12:08
Ich habe von Ellis "Unter Null" und "American Psycho" gelesen. Vor allem "American Psycho" ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher- ich nehme es immer wieder zur Hand und lese einfach mal so einige Passagen daraus.
Als ich es das erste mal gelesen habe, fand ich es einfach nur beeindruckend, auf welche Art Ellis die unglaubliche Sinnlosigkeit und Leere darstellt und verdeutlicht, in der sich Bateman, seine Bekannten sowie die durch ihn repräsentierte Gesellschaft überhaupt, befindet. Vor allem die endlosen und doch so sinnentleerten Dialoge, die die Charaktere immer wieder über die größten Banalitäten führen, finde ich faszinierend.
Auch seine detaillverliebten Schilderungen z.B. von Kosmetika oder anderen Konsumgütern, aber ebenso die Beschreibung von Musik (Whitney Houston CD etc.), finde ich klasse gemacht. Ich habe das alles gelesen, ohne dass mir ein einziges Mal langweilig wurde und ohne dass ich es als langatmig empfunden hätte- geniales Buch!

Condoleezza
27-01-2006, 22:23
...
Wenn Du Brett Easton Ellis mit seinem literarischen Stil für abgefahren hältst, dann vergleiche ihn mal mit den alten Meistern - James Joyce oder William S. Burroughs. Da kommt richtig Freude auf. Aber Warnung: Schwäre Kost! - This is not an exit.

Ich bin mir nicht so sicher, ob 'olly' wirklich das mit dem Stil gemeint hat...

Daher bringe ich mal Houllebecq, Beigbeder und O'Nan ins Spiel. Als "alten Meister" Bukowski.

General Baß
27-01-2006, 22:48
Ich bin mir nicht so sicher, ob 'olly' wirklich das mit dem Stil gemeint hat...


Ich auch nicht. :D

SteveDaCat
28-01-2006, 11:48
die bücher haben teilweise keine richtigen handlungen, dialoge drehen sich über mehrere seiten im kreis und alle figuren sind ständig auf drogen (ich hab mich schon öfters gefragt, ob ellis wohl auch drogen nimmt, während er die bücher schreibt, anders kann ich mir das kaum erklären :-) )

also ich würd mich freuen eure erfahrungen mit brett easton ellis zu hören!

Ellis hat "Unter Null" nach eigenen Angaben in einen 8wöchigen fast ununterbrochenen Speedrausch geschrieben.
Kann man sowas überleben? :nixweiss:

Bret easton Ellis ist einer der definitiv besten Popliteraten,weil er nach der Hand schnappt die ihn füttert (persönliche Einschätzung). Er ist mit einem neuen Buch draussen "Lunar Park".
Nachdem ich die Interviews dazu gelesen habe ist er nicht mehr so der Held für mich.
Nur eine weitere arme Seele,die ihre Dämonen auf Papier bannt. Aber seine Bücher sind immer noch Meilen weiter als die Scheisse die einen hierzulande unter dem Label Popliteratur angedreht wird.

Nadine81
28-01-2006, 13:10
Er ist mit einem neuen Buch draussen "Lunar Park".
Nachdem ich die Interviews dazu gelesen habe ist er nicht mehr so der Held für mich.
Nur eine weitere arme Seele,die ihre Dämonen auf Papier bannt. Aber seine Bücher sind immer noch Meilen weiter als die Scheisse die einen hierzulande unter dem Label Popliteratur angedreht wird.

Inwieweit bzw. aufgrund welcher Aussagen in den neuen Interviews hat sich denn deine Meinung von ihm (vom Helden zur armen Seele) geändert? Ich habe auch einige Interviews zu lunar park gelesen, weiß aber im Moment nicht, was genau daran dich nun zum Ändern deiner Meinung veranlasst hat.

Hat denn jemand schon lunar park gelesen? Ich hatte mir ursprünglich überlegt, es mir zu kaufen, bin aber davon abgekommen, weil ich die Thematik dann nicht ganz so reizvoll fand, da es ja sehr stark ins horrormäßige/ fiktive gehen soll...

Jens
29-01-2006, 16:19
Der Autor überzeugt mich eigentlich nicht. Ich habe American Psycho gelesen weil sich beim Literatischen Quatett die Heidenreich über die Seitenlange Todesfolterungen aufgeregt hat und ich dachte, das mußt du haben. Es war aber langweilig. Genauso Glamorama. Alles sehr trocken und den Leser nicht fesselnd.

SteveDaCat
31-01-2006, 12:40
Inwieweit bzw. aufgrund welcher Aussagen in den neuen Interviews hat sich denn deine Meinung von ihm (vom Helden zur armen Seele) geändert? Ich habe auch einige Interviews zu lunar park gelesen, weiß aber im Moment nicht, was genau daran dich nun zum Ändern deiner Meinung veranlasst hat.


Naiverweise habe ich als ich "Unter Null" und "American Psycho" gelesen habe gedacht, da hätte mal ein relevanter zeitgenössischer Ami-Autor die Messer gewetzt,bzw. die Kettensäge geölt.

Stattdessen was? Er benennt seinen Protagonisten nach sich selber,erzählt ungefragt vom Drogenentzug seiner Schwester, labert davon das er "versuche New York zu verlassen" und alles so verwirrend und sophisticated und alkoholgeschwängert und schmeisst sich an das Klischee eines "verrückten Genies" ran.Er ähnelt m.M. nachauf seine Art sehr den leuten die er beschreibt: dekante,millionenschwere Dandys, die vor lauter Selbstmitleid zerfliessen.Die Qualität der Bücher bleibt bestehen, aber seine Marketingstrategie (Autor > Buch) gefällt mir nicht,das schliesst seine Person mit ein.

Ah ja, John Irving hat gerade ein Buch beendet, wie er nicht damit fertig wird das sein Vater vor 50 Jahren oder so nie zuhause oder irgednwie scheisse war. Nur über 1000 Seiten lang. Sein Hamster soll auch darin vorkommen.





Ich habe American Psycho gelesen weil sich beim Literatischen Quatett die Heidenreich über die Seitenlange Todesfolterungen aufgeregt hat und ich dachte, das mußt du haben.
:suspekt: :D

Mac Attack
31-01-2006, 13:54
Ah ja, John Irving hat gerade ein Buch beendet, wie er nicht damit fertig wird das sein Vater vor 50 Jahren oder so nie zuhause oder irgednwie scheisse war. Nur über 1000 Seiten lang. Sein Hamster soll auch darin vorkommen.

Zum Glück kein Bär :sleep: ...