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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der ewige Gärtner


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Little_Ally
16-01-2006, 13:06
Ich habe zu diesem Film hier noch keinen Thread gefunden, er hat aber einen verdient.

Ich war schon lange in keinem Film mehr, der mich so überzeugt hat. Der Film macht betroffen, wütend und nachdenklich. Und doch zeigt er nicht nur die dunklen Seiten der Welt, sondern auch deren Schönheit.

Ralph Fiennes als zurückhaltender Diplomat und Rachel Weisz als Diplomatenfrau und politische Aktivistin haben mich in ihren Rollen voll und ganz überzeugt. Und auch das restliche Ensemble war hervorragend.

In meinen Augen ein sehr gelungener Film. Laut Kritikern wird er der Buchvorlage von John le Carré gerecht. Ich weiß es nicht, da ich das Buch noch nicht kenne. Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, das Buch demnächst zu lesen.

Hier ein Link zu einer ausführlichen Filmkritik. (http://www.br-online.de/kultur-szene/film/kino/0512/05572/)

Smuggels
16-01-2006, 16:29
Bei uns kam der Film in der Sneak - allerdings sind wir nach gut der Hälfte rausgegangen. Falls jemand das Ende posten könnte, wäre ich sehr dankbar.

Der erste Eindruck vom Film hat mich schlichtweg nicht überzeugt. Die Story spielt in Afrika und soll deshalb wohl stil- und niveauvoller wirken (Landschaftsaufnahmen, Mitleidseffekt mit der armen Bevölkerung), ist allerdings recht simpel gestrikt: Medizinfirmen testen Medikamente an unschuldigen Menschen. Eine Story, die ich recht langweilig fand (vielleich hat sich zum Ende des Films eine Überraschung aufgetan), da sie nun nichts neues ist. Bald wird´s auch menschliche Klone geben, an welchen man Medikamente testen kann..... Die Hauptdarstellerin war mir schlichtweg unsympathisch: eine Idealistin, die für ihren Job alles tun würde (z.B. auch ihren Mann betrügen)... mmh.. neee.

Als Buch fände ich die Story wahrscheinlich spannend. Der Film ist recht langsam aufgebaut, wodurch eine Atmosphäre aufgebaut werden soll, was bei mir allerdings fehl geschlagen ist. Wir hatten uns irgendwann unterhalten, weil die Story nicht voran ging...mmh....

Dies ist ein Film, den ich mir gerne am Sonntag auf ARTE anschauen würde, aber für´s Kino fand ich den Film irgendwie uninteressant an dem Abend.

Falls jemand spoilern könnte, wäre ich sehr dankbar :D

Little_Ally
16-01-2006, 16:43
Also, Tessa hat ihren Mann nicht betrogen. Justin erfährt das im Laufe seiner Ermittlungen.

Justin erhielt im Sudan von einem ehemaligen Arzt der Pharmafirma das Schreiben das Sam von Bernard (dem Hochkommissar) erhalten hatte.

Er hat das Schreiben an den Cousin von Tessa weitergeleitet (bzw. weiterleiten lassen).

Er selbst ließ sich dann an der Stelle absetzen an der Tessa ermordet wurde und wartete dort auf die Killer, die auf ihn angesetzt waren.

Bei der Trauerfeier für Tessa und Justin, schwelgte erst der Hochkommissar in seiner Rede, wie sehr Justins Selbstmord doch seinem edlen Wesen entsprach.

Im Anschluss trat der Cousin ans Rednerpult und verlas den Brief. Dann stellte er die Frage, wie Justin sich den selbst mit drei verschiedenen Waffen aus mehreren Winkeln selbst erschossen haben solle?
Während der Aktion verließ der Hochkommissar sehr erzürnt die Veranstaltung.

Die Schlussszene war eine Rückblende auf Justin, der auf seine Mörder wartet.


Edit: Falls es Dir mehr ums Warum geht:


Also, soweit ich es verstanden habe ging es um Folgendes.

Das (teilweise tödliche) Medikament wurde an den Kenianern nicht nur getestet. Die Probleme des Medikaments waren dem Pharmakonzern längst bekannt. Man wollte die Studie fälschen. Die toten Kenianer wurden "gelöscht" und an einem geheimen Ort vergraben. Die Toten existieren also nicht, nur die Geheilten werden in die Studie aufgenommen. Und aufgrund der Studie soll das Medikament dann weltweit auf den Markt kommen. (Tessa hatte in ihrem Schreiben an die britische Regierung u.a. darauf gedrängt, dass das Medikament wieder in die Forschungsphase zurück muss. Aber das hätte den Vorsprung des Pharmakonzerns bei der Zulassung ruiniert.)
Das britische Hochkommissariat hatte es dem Pharmakonzern ermöglicht, seine Studie in Kenia durchzuführen. Im Gegenzug wurde (unter anderem) ein Werk in Wales angesiedelt und 1.500 Arbeitsplätze geschaffen.
Im Prinzip ging es also um die Verwicklung von Politik und Wirtschaft. Und vielleicht auch um die Frage, wer eigentlich mehr zu sagen hat, die Wirtschaft oder die Politik. Und wie weit die Politik bereit ist zu gehen, um der Wirtschaft entgegen zu kommen.

Besser kann ich jetzt leider nicht erklären. Sorry!