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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die neun Pforten


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seenixe
20-02-2006, 07:42
Hat jemand den Film richtig verstanden? War das Mädel die Gesandte des Teufels, die ihm helfen sollte die Pforte zu finden, was am Ende ja auch gelungen ist? Wo liegt der Sinn? Was hat er davon wenn er durch die Pforte geht? Ende der Welt? ????

Nachtschatten
20-02-2006, 08:12
Verstanden habe ich den Film auch nicht ganz. Bei der Szene vor der Burg, als sie mit Dean schlief, hatte ich das Gefühl, sie ist der Teufel, auch die Schwebeeffekte vorher und die wechselnde Augenfarbe waren ein Hinweis darauf, daß sie übernatürlich ist, warum also nicht wirklich Satan?

Trotzdem hatte ich den Eindruck, daß Polanski nach einem spannenden Film am Ende plötzlich keine Lust mehr hatte. Man kann das natürlich so auslegen, als wolle er dem Zuschauer Raum für die eigene Phantasie lassen, aber das wäre zuviel der Ehre für dieses in meinen Augen verhunzte Ende ...

Übrigens kommt die Frage bei jeder Ausstrahlung des Films hier im IOFF auf, ich habe - aus Verwirrung über das Ende - selbst mal gesucht, was hier dazu steht, und diesen Thread (http://www.ioff.de/showthread.php?t=61460) gefunden ...

Southside
20-02-2006, 08:25
Nicht mal Johnny Depp sah geil aus in dem Film :q:

Nachtschatten
20-02-2006, 08:32
Ich gebe zu, daß das ohnehin nicht meine Motivation war, den Film zu gucken (aber halt mal ... meine Frau hat vorgeschlagen, ihn zu sehen :idee: ), aber du hast recht. Depp war ... fad, die ganze Handlung plätscherte so vor sich hin. Begeisterte Kritiker nennen das "subtilen Horror", immer "gerade am Rand der Wahrnehmung", ich nenne es langweilig.

Trotzdem gab es genug offene Fragen, die den Film für mich spannend gemacht haben. Ich wollte wissen, was es mit den beiden Buchbinder-Brüdern auf sich hat, welche Rolle der blonde Schutzengel wirklich spielte und in welcher Weise die neun Holzschnitte denn nun wirklich dafür gesorgt haben, daß sich die Pforten öffnen. Nichts davon wurde wirklich beantwortet. Der Abgang von Balkan war peinlich, das Schluß unmotiviert.

Yansa
20-02-2006, 09:00
Hat jemand den Film richtig verstanden? War das Mädel die Gesandte des Teufels, die ihm helfen sollte die Pforte zu finden, was am Ende ja auch gelungen ist? Wo liegt der Sinn? Was hat er davon wenn er durch die Pforte geht? Ende der Welt? ????

Trotz einiger kleiner Schwächen gehört der Film meiner Meinung nach zu den besten Horrorfilmen. Ich habe mich auch nach mehrmaligem Ansehen nicht gelangweilt. Johnny Depp ist eine gelungene Besetzung für die Rolle! Er gibt den gut bezahlten "Buch-Detektiv", dem die Sache sehr schnell über den Kopf wächst, sehr, sehr überzeugend...

Dass die geheimnisvolle Frau sich am Ende als der Leibhaftige entpuppt ist doch sehr überraschend :teufel: und typisch Polanski - die Erotik kommt in seinen Filmen nicht zu kurz.

Weil ich selbst eine große Schwäche für Bücher habe (auch so alte grimoires finde ich sehr reizvoll ;) ), spricht mich der Film besonders an. Das unweigerliche Eintreffen einer Zeichnungs-Voraussage nach der anderen hat schon was Bedrückendes und gibt dem Ganzen eine gewisse Aussichtslosigkeit. Ich liebe Rätsel - natürlich gefällt mir dann ein solcher Film! :)
Ich würde ihn mir glatt nochmal anschauen! :p

Und hoffe, dass sich hier noch weitere Fans dieses Streifens melden!

LG, Yansa

Windi
20-02-2006, 09:05
Trotz einiger kleiner Schwächen gehört der Film meiner Meinung nach zu den besten Horrorfilmen. Ich habe mich auch nach mehrmaligem Ansehen nicht gelangweilt. Johnny Depp ist eine gelungene Besetzung für die Rolle! Er gibt den gut bezahlten "Buch-Detektiv", dem die Sache sehr schnell über den Kopf wächst, sehr, sehr überzeugend...

Dass die geheimnisvolle Frau sich am Ende als der Leibhaftige entpuppt ist doch sehr überraschend :teufel: und typisch Polanski - die Erotik kommt in seinen Filmen nicht zu kurz.

Weil ich selbst eine große Schwäche für Bücher habe (auch so alte grimoires finde ich sehr reizvoll ;) ), spricht mich der Film besonders an. Das unweigerliche Eintreffen einer Zeichnungs-Voraussage nach der anderen hat schon was Bedrückendes und gibt dem Ganzen eine gewisse Aussichtslosigkeit. Ich liebe Rätsel - natürlich gefällt mir dann ein solcher Film! :)
Ich würde ihn mir glatt nochmal anschauen! :p

Und hoffe, dass sich hier noch weitere Fans dieses Streifens melden!

LG, Yansa


die alte war scharf auf ihn und hat ihm gezeigt wo`s lang geht :ja:

Yansa
20-02-2006, 10:18
die alte war scharf auf ihn und hat ihm gezeigt wo`s lang geht :ja:

*LOL*

Das bringt es vermutlich auf den Punkt. :D :teufel:

Nianare
20-02-2006, 12:01
Ein fürchterlich langweiliger, nichtssagender Film mit einem typischen Matrix-Ende: vieles wurde angedeutet, dann hatte man sich vergaloppiert, fand keine schlüssige Auflösung mehr und ließ das Ende einfach dermaßen offen, daß man alles oder nichts hineindeuteln konnte. Handlungsstränge verliefen im Nichts oder wurden nicht aufgelöst, die Darsteller agierten gelangweilt und am Ende interessierte es einen einfach nicht mehr.

Ein Film, den sich wirklich nur Hardcore-Johnny-Depp-Fans ansehen können.

JBB
20-02-2006, 12:05
Ein absoluter top Film wie ich finde.
Es gibt halt Leute, die schalten ihr Gehirn beim Fernsehen aus und andere denken halt etwas mit, die einen verstehen den Film die anderen nicht.

seenixe
20-02-2006, 12:31
hey!! ich habe ziemlich aufmerksam zugeschaut und gehirn auf jeden fall eingeschaltet, trotzdem habe ich ihn nur zum teil verstanden..viell. kannst du ja zur aufklärung beitragen..

SayItRight
20-02-2006, 13:09
Ich hab ihn glaub ich vor ein paar Jahren mal gesehen. Ich fand ihn auch ziemlich gut und beeindruckt.. am besten hatte mir aber glaub ich die Schlussszene gefallen ... ;)

Yansa
20-02-2006, 14:33
Ein fürchterlich langweiliger, nichtssagender Film

Naja, man muss vielleicht schon eine gewisse Liebe zu alten, geheimnisvollen Büchern mitbringen und zu Johnny Depp, wie er in diesen blättert, um sich bei manchen Passagen des Films nicht zu langweilen... ;)

Aber für Spannung ist doch reichlich gesorgt... Mehr als beunruhigend, wie die Hauptfigur Schritt für Schritt, wie durch einen unausweichlichen Sog, immer tiefer in die Sache reingezogen wird. In manchen Sequenzen echt verstörend. Für Schreckmomente und Horrorelemente ist durchaus gesorgt!

Manche Dinge haben mir auch nicht gefallen. Zum Beispiel fand ich die Darstellung der Versammlung dieser "Teufelssekte" sehr überzeichnet und klischeehaft... Und ich gebe zu, auch an den Schluss, wo die "Teufelin" plötzlich mit Johnny "zu Gange ist" *LOL* und im Hintergrund der Himmel lodert, musste ich mich erst gewöhnen. Beim zweiten Mal Angucken fand ich's dann schon genial. :D

LG, Yansa

Nachtschatten
20-02-2006, 15:05
Naja, man muss vielleicht schon eine gewisse Liebe zu alten, geheimnisvollen Büchern mitbringen und zu Johnny Depp, wie er in diesen blättert, um sich bei manchen Passagen des Films nicht zu langweilen... ;)

Aber gerade dann wirds doch unglaubwürdig: Jonny Depps Charakter hat ständig eine qualmende Zigarette in der Hand beim blättern in den alten, wertvollen Büchern, er hat einmal sogar ein Glas Rotwein in den Pfoten, er schleift das Buch ständig überallhin mit in seiner komischen Umhängetasche, die voll mit irgendwelchem Schrott ist ... Mich hat das gestört. Wenn er so ein Buchexperte und -liebhaber ist, sollte er dann mit den Büchern nicht etwas sorgfältiger umgehen. Ich fand dieses Gehabe aufgesetzt, so als habe Polanski halt mit aller Gewalt zeigen wollten, daß Dean Corso ein "interessanter", unangepaßter Charakter ist. Überzeugend war das nicht.

und an @jbb's Adresse: Ich lieeebe Diskussionen mit Leuten, deren einziges Argument lautet "Wenn Euch ein Film nicht gefallen hat, habt ihr ihn nicht verstanden" :teufel: Beifall für diesen gelungenen Hinweis auf eigene Eloquenz und intellektuellen Fähigkeiten :clap:

Manfred_Mainzel
20-02-2006, 17:16
Als Bücherfreund hat mir der Film "Die neun Pfoten" auch gut gefallen. Subtiler Grusel und schöne Rätsel. Gefällt mir besser als Splatter-Horror. Nur wessen Pfoten waren eigentlich gemeint?

Yansa
21-02-2006, 17:24
Aber gerade dann wirds doch unglaubwürdig: Jonny Depps Charakter hat ständig eine qualmende Zigarette in der Hand beim blättern in den alten, wertvollen Büchern, er hat einmal sogar ein Glas Rotwein in den Pfoten, er schleift das Buch ständig überallhin mit in seiner komischen Umhängetasche, die voll mit irgendwelchem Schrott ist ... Mich hat das gestört. Wenn er so ein Buchexperte und -liebhaber ist, sollte er dann mit den Büchern nicht etwas sorgfältiger umgehen. Ich fand dieses Gehabe aufgesetzt, so als habe Polanski halt mit aller Gewalt zeigen wollten, daß Dean Corso ein "interessanter", unangepaßter Charakter ist. Überzeugend war das nicht.

und an @jbb's Adresse: Ich lieeebe Diskussionen mit Leuten, deren einziges Argument lautet "Wenn Euch ein Film nicht gefallen hat, habt ihr ihn nicht verstanden" :teufel: Beifall für diesen gelungenen Hinweis auf eigene Eloquenz und intellektuellen Fähigkeiten :clap:

Hallo Nachtschatten,

ich finde die Darstellung von Johnny Depp gerade aus diesen Gründen, die Du nennst, total stimmig... Er ist zwar einer der führenden Experten für alte Bücher, aber er macht seinen Beruf vor allem des Geldes wegen. In den Anfangsszenen ist er noch ziemlich zynisch, eine Haltung, die sich im Laufe des Films sukzessive verliert... ;-)

@alle, die den Film nicht auf Anhieb verstanden haben: Ich musste ihn auch mehrmals sehen, um halbwegs durchzublicken. ;-) Hier ein Link zu Zuschauerkommentaren, die beweisen, dass wir nicht alleine sind ;-)

http://www.videoabend.de/kritiken/kritiken.php?fid=110

Yansa

Nachtschatten
21-02-2006, 18:31
Yansa, das ist eine sehr interessante Sichtweise ... Cosro habe ich zwar als zynisch empfunden, kam aber nicht auf die Idee, seinen in meinen Augen dilettantischen Umgang mit den alten Werken als Ausdruck dieses Zynismus zu sehen.

Nach dem Durchlesen der Kommentare auf der von Dir verlinkten Seite (die ich mir schon vor ein paar Tagen angesehen hatte, aber vor den im oberen Bereich eher primitiven Zweizeilern zurückschreckte) komme ich zu dem Schluß, daß Polanski sich möglicherweise mehr bei dem Film gedacht hat, als ich zuerst annahm.

Dennoch bleibt: Ich fand ihn enttäuschend. Und selbst die Lektüre der zahlreichen möglichen Deutungen hat ihn mir nicht schmackhaft genug gemacht, um ihn nochmal anzusehen ...

Yansa
21-02-2006, 21:42
Yansa, das ist eine sehr interessante Sichtweise ... Cosro habe ich zwar als zynisch empfunden, kam aber nicht auf die Idee, seinen in meinen Augen dilettantischen Umgang mit den alten Werken als Ausdruck dieses Zynismus zu sehen.

Nach dem Durchlesen der Kommentare auf der von Dir verlinkten Seite (die ich mir schon vor ein paar Tagen angesehen hatte, aber vor den im oberen Bereich eher primitiven Zweizeilern zurückschreckte) komme ich zu dem Schluß, daß Polanski sich möglicherweise mehr bei dem Film gedacht hat, als ich zuerst annahm.

Dennoch bleibt: Ich fand ihn enttäuschend. Und selbst die Lektüre der zahlreichen möglichen Deutungen hat ihn mir nicht schmackhaft genug gemacht, um ihn nochmal anzusehen ...


Hallo Nachtschatten,

ja, doch, manche Kommentare auf der von mir verlinkten Seite sind recht lesenswert und haben mir auch neue Aspekte des Films eröffnet. Ich liebe Filme, die nicht nur eine Deutungsweise zulassen. :-)

Mir ist vorhin spontan "Angel Heart" eingefallen...
Wer die neun Pforten mag, mag vielleicht auch diesen Film mit Mickey Rourke und Robert de Niro. Ist schon länger her, dass ich ihn gesehen habe, fand ihn sehr beeindruckend! Gleiches Genre, ähnliche Konzentration auf die Hauptfigur, ähnlich viele Rätsel... und ebenfalls ein geheimnisvoller Auftraggeber... ;-)

LG, Yansa

mrsklopek
23-02-2006, 11:57
Ich kann allen nur das Buch, auf dem der Film basiert, empfehlen. Arturo Perez-Reverte "Der Club Dumas" . Das Buch und der Film sind nicht hundertprozentig gleich, beim Buch hat man aber eher das Gefühl, dass alle Fragen beantwortet werden.

Yansa
23-02-2006, 18:26
Ich kann allen nur das Buch, auf dem der Film basiert, empfehlen. Arturo Perez-Reverte "Der Club Dumas" . Das Buch und der Film sind nicht hundertprozentig gleich, beim Buch hat man aber eher das Gefühl, dass alle Fragen beantwortet werden.

Ist notiert, mrsklopek!
Danke! ;)

LG, Yansa

Nianare
24-02-2006, 12:43
Ein absoluter top Film wie ich finde.
Es gibt halt Leute, die schalten ihr Gehirn beim Fernsehen aus und andere denken halt etwas mit, die einen verstehen den Film die anderen nicht.
Das von Donnie Darko bis Daniel, der Zauberer genau das gleiche, abgenudelte Argument. "Der Film ist voll doll, Du verstehst ihn nur nicht, Du Doof." :kater:

LauraPalmer
24-02-2006, 19:51
Das mit dem schlampigen Umgang mit den Büchern hat mich in dem Film auch gestört.

Der führende Experte für Bücher wird man vermutlich auch nicht, wenn man die Bücher verfleckt und kaputter wiederbringt als man sie bekommt. Ebenso nicht ohne eine gewisse Leidenschaft für das Thema.

Ich fand den Film nicht schlecht, mich hat aber der ewig gleiche Gesichtsausdruck der Hauptdarstellerin gestört. Erinntert mich ein wenig an den Zoolander-Kalender.

nettman42
24-02-2006, 21:22
Das mit dem schlampigen Umgang mit den Büchern hat mich in dem Film auch gestört.

Der führende Experte für Bücher wird man vermutlich auch nicht, wenn man die Bücher verfleckt und kaputter wiederbringt als man sie bekommt. ...
Nein, dafür landet man dann am Schluß beim Teufel. :teufel:

Übrigens: Wußtet ihr tatsächlich noch nicht, dass der Teufel weiblich ist? :smoke:

Yansa
24-02-2006, 22:21
Das mit dem schlampigen Umgang mit den Büchern hat mich in dem Film auch gestört.

Der führende Experte für Bücher wird man vermutlich auch nicht, wenn man die Bücher verfleckt und kaputter wiederbringt als man sie bekommt. Ebenso nicht ohne eine gewisse Leidenschaft für das Thema.



Aber ein penibler Umgang mit auch nur irgendwas hätte einfach nicht zum Charakter von Corso gepasst... Außerdem hat ihn ja durch die ständigen irritierenden Ereignisse rundherum ein wenig die Nervosität ergriffen - fing schon zu zittern an, der Arme... ;) Da passiert halt leicht mal ein Missgeschick...

"ohne eine gewisse Leidenschaft für das Thema": GELD ist für manche Leute eine extrem gute Motivation :teufel: Und umsonst wurde ja nicht ausgerechnet Corso für den Job ausgewählt: Er war zynisch, käuflich und nahm es mit der Ehrlichkeit nicht so genau ;) Als er erkannte, dass sein kleiner "Flirt" mit dem Bösen ihn an den Rand eines Abgrunds brachte, war es bereits zu spät zum Ausstieg...

LG, Yansa