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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Madeleine - Eine Frau verliert ihr Gesicht


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Aftergo
13-03-2006, 11:19
Gestern Abend um 22.00 Uhr hab ich ganz zufällig auf 3sat geschaltet, was ich sonst nie tu. Ich beobachtete eine hässliche Frau, die mit der nase us einem kleinen Becherchen Wasser schlürfte. Irgendwie hat mich das berührt udn ich schaute weiter. Schnell wurde mir klar worum es ging. Mich hat die geschichte der Frau echt mitgenommen.

http://www.mdr.de/I/2024229.jpg

Madeleine hatte ein hübsches Gesicht. Doch plötzlich änderte sich das Leben der Theaterschauspielerin auf tragische Weise von einem Augenblick zum nächsten. Nach einem von ihr nicht verschuldeten Unfall war ihr Gesicht vollkommen zerstört. Jeder Knochen war gebrochen. Kein Teil ihres Gesichts blieb verschont. Mit dem Verlust von Haut und Haar hat sie auch ihre Identität verloren. Es war ihr anfangs nicht möglich, ihr Gesicht als das eigene wahrzunehmen. Dass das, was sie im Spiegel sehen musste ihr Gesicht war, begriff sie nicht.

Ein Prozess setzte ein
Nach dem Unfall hat sie Höllisches durch- und überstanden. Ihren Kampf gegen die Verzweiflung, die Selbstaufgabe, die Schmerzen, die Angst vor der Berufsunfähigkeit, vor der Einsamkeit. Madeleine brauchte mehrere Jahre, um ihre Entstellung zu verstehen und zu verkraften. Das unendliche Leid hat ihr alle Kraft abverlangt. Immer wieder wurde sie angestarrt. Immer wieder wurde ihr schmerzlich bewusst, wie hässlich ihre Mitmenschen sie empfanden.

Madeleines Neugeburt
Doch da war auch der Mensch Madeleine. Allein ihrem Inneren konnte der Unfall bei weitem nicht so viel anhaben, wie ihrem Äußeren. Nun war es die Aufgabe der Chirurgen, ihre innere Schönheit wieder nach außen hin sichtbar zu machen. Vielleicht war es ihr unheimlicher Wille, durchzuhalten. Vielleicht auch ihre Unerschrockenheit. Nach und nach kam die Lebensfreude zurück. Am Ende eines Reifeprozesses steht eine andere Madeleine - erwachsen und glücklich.

Ein eindrucksvolles "Ein-Personen-Stück"
Der Unfall liegt jetzt dreieinhalb Jahre zurück. Madeleine hat mittlerweile einen drei Monate alten Sohn. Ihren Werdegang hat Autor Thaddäus Zech begleitet. Entstanden ist ein Dokumentarfilm der besonderen Art. Sein wesentlichstes Element ist Madeleins erzählendes Gesicht in den unterschiedlichen Phasen seiner Rekonstruktion. Dabei geschieht mehr als eine bloße Schönheitsoperation. Madeleine erzählt zugleich direkt und distanziert, ganz nah und sachlich, emotional und zynisch, begeistert und liebevoll. Der Film kommt ohne spekulatives Spiel mit dem Entsetzen aus. Es werden keine chirurgischen Details ausgebreitet und der Operationssaal bleibt dem Zuschauer verborgen.


hat sonst noch jemand den film gesehen? lief 2005 schon mal auf ARD.

Weiß jemand wie die Frau mit nachnamen heißt? kontne im internet nichts ausfindig machen.