PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dreist - Eintritt fürs Internet nehmen, und sich bei freien Inhalten bedienen!


Werbung

Gast:
19-04-2006, 09:18
Wie bekannt ist, nehmen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ab dem 1.1.2007 Eintritt fürs Internet - denn ab diesem Datum werden GEZ-Gebühren für alle PC-Besitzer fällig, die ansonsten keinen Fernseher haben. Das sind 17 Euro Monatsgebühren, weil es theoretisch möglich ist, "Rundfunkprogramme" im Internet zu empfangen. Auch wer seinen PC nie dafür nutzt - etwa, weil zumindest heute weder ARD noch ZDF ihr Fernsehprogramm im Netz ausstrahlen - muß zahlen.

Ein Besuch freier Inhalte wie etwa Wikipedia ist dann von Deutschland aus legal nur noch möglich, wenn man den Rundfunkanstalten Gebühren gezahlt hat. Bisher ist nichts darüber bekannt, daß die Rundfunkanstalten die Gebühren an Inhalteanbieter wie etwa die Wikipedia weiterleitet - obwohl viele Nutzer nicht wegen ARD und ZDF, sondern wegen solcher Inhalte das Netz aufsuchen.

Das hindert manche Anstalten aber offenbar nicht daran, Nutzen aus der Wikipedia zu ziehen, wie etwa hier beim MDR:

http://www.mdr.de/escher/2235324.html

Ich halte fest:

1) Die Wikipedia wird von unzähligen Usern in freiwilliger, unentgeltlicher Arbeit erstellt
2) Die öffentlich-rechtlichen Anstalten verlangen demnächst Gebühren von jedem, der das Internet und damit auch Wikipedia nutzen (oder Beiträge dazu schreiben) will
3) Diese Gebühren gehen an die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die damit u.a. ihr Angebot finanzieren
4) Dieses Angebot besteht aber auch aus Zitaten aus der freien Wikipedia
5) Mancher User, der Beiträge zu Wikipedia geleistet hat, wird sich also in der Situation wiederfinden, daß er für ein Angebot zahlen muß, daß sich seiner Arbeit bedient.

Ich finde, von dem Moment an, wo die GEZ Gebühren für Internet-PCs nimmt, sollte jeder Anbieter freier Informationen Gebühren von den Öffentlich-Rechtlichen verlangen - für jede Art des Zitierens oder Verlinkens auf freie Inhalte!

Vom User Gebühren verlangen, sích aber bei den Leistungen des Users bedienen - ich glaube, es hakt!

Was denkt Ihr?

Shaki
19-04-2006, 14:51
Das finde ich wirklich dreist...Aber was will man machen? :nixweiss: (Nicht das mir das egal wäre, aber wirklich was dagegen tun kann man doch nicht!)

5) Mancher User, der Beiträge zu Wikipedia geleistet hat, wird sich also in der Situation wiederfinden, daß er für ein Angebot zahlen muß, daß sich seiner Arbeit bedient.
Das finde ich dabei wirklich am schlimmsten, aber wie gesagt, was soll man machen!

Allgemein:
Ich finde es sowieso unmöglich, Geld für den Besitz eines Pc´s zahlen zu müssen, weil man da ja öffentlich-rechtliche Programme empfangen könnte!
Aber das gilt jetzt "nur" für die, die kein Fernseher zuhause haben oder für alle die Internetzugang haben( dann würden die ja doppelt zahlen)?

Nebenbei bemerkt, bin ich der Meinung, die Gebühren ganz abzuschaffen...
1. wird da sowieso vormittags Werbung gesendet! Wieso können sie sich dann wie die Privaten nicht dadurch finanzieren!
2. läuft da meiner Meinung nach nur Schrott und ich muss für etwas zahlen, was ich nicht in Anspruch nehme!

(Sorry, ist jetzt nicht direkt das Thema, aber musste ich mal loswerden!)

Übrigs interessant geschriebener Text! :anbet:

PeeWee
19-04-2006, 15:03
...

Was denkt Ihr?
Streng nen Musterprozeß an, mit einstweiliger Verfügung :D

PK:
Hat schon bei der Sat-Schüssel (Österreich) nicht gefunzt, weil 3-Sat empfangbar ist-somit auch der ORF
ARD, ZDF kannst du via Netz empfangen, zumindest aufnehmen ;)
-Allerdings verstößt imho die GEZ gegen den Gleichheitsgrundsatz... oder wie wollen sie das mit In-/Ausländern machen, die ARD/ZDF Inhalt über´s Ausland beziehen?


Aber ich geb dir Recht, es ist dreist, und wird Nachahmer finden; vllt läßt sich das was machen, so wie einst mit dem Autoradio (ist bei uns nichgt mehr extra fällig (und mitzuführen))

Und 17 Euronen finde ich mehr als happig

Proteus
19-04-2006, 15:28
Das finde ich wirklich dreist...Aber was will man machen? :nixweiss: (Nicht das mir das egal wäre, aber wirklich was dagegen tun kann man doch nicht!)

5) Mancher User, der Beiträge zu Wikipedia geleistet hat, wird sich also in der Situation wiederfinden, daß er für ein Angebot zahlen muß, daß sich seiner Arbeit bedient.
Das finde ich dabei wirklich am schlimmsten, aber wie gesagt, was soll man machen!

Allgemein:
Ich finde es sowieso unmöglich, Geld für den Besitz eines Pc´s zahlen zu müssen, weil man da ja öffentlich-rechtliche Programme empfangen könnte!
Aber das gilt jetzt "nur" für die, die kein Fernseher zuhause haben oder für alle die Internetzugang haben( dann würden die ja doppelt zahlen)?

Nebenbei bemerkt, bin ich der Meinung, die Gebühren ganz abzuschaffen...
1. wird da sowieso vormittags Werbung gesendet! Wieso können sie sich dann wie die Privaten nicht dadurch finanzieren!
2. läuft da meiner Meinung nach nur Schrott und ich muss für etwas zahlen, was ich nicht in Anspruch nehme!

(Sorry, ist jetzt nicht direkt das Thema, aber musste ich mal loswerden!)

Übrigs interessant geschriebener Text! :anbet:

Mein Ansatz wäre ja eine Finanzierung über eine zusätzliche Steuer.
Vorteil:
1. Die Kosten durch die GEZ fallen weg (bzw. werden verringert, da sie statt Gebühreneinzug nur noch die Verteilung der Gelder auf die Sender übernimmt)
2. Jeder steuerpflichtige Arbeitnehmer wird zur Kasse gebeten aber
3. Man muß nur einmal zahlen, wird nicht mehrfach für zu Hause und Arbeit geschröpft
4. Da man erwarten kann daß die Gewinne der GEZ durch Wegfall des Verwaltungsapparates und die größere Zahl der Zahler steigen, kann man auch erwarten, daß die Gebühren/Fernsehsteuern als AUsgleich gesenkt werden (unter den Betrag der momentan gezahlt werden muß)

Shaki
19-04-2006, 15:47
So habe ich das noch gar nicht gesehen! Hört sich sinnvoll an...aber das da jemand drauf kommt, der es ändern könnte, ist wohl nicht zu erwarten!?

JohnD
19-04-2006, 17:19
Die VRGZ hat doch Verfassungsbeschwerde eingereicht. Mal sehen, obs was bringt. :trippel:

http://www.vrgz.org/html/info/beschwerde.html

Hotti
19-04-2006, 22:33
Wie war das?

Dann können auch alle Männer Kindergeld beantragen, weil das Gerät dazu ist ja auch Vorhanden. Obs g(b)enutzt wird ist ne andere Sache :zahn:

Frosch17
20-04-2006, 10:01
-Allerdings verstößt imho die GEZ gegen den Gleichheitsgrundsatz... oder wie wollen sie das mit In-/Ausländern machen, die ARD/ZDF Inhalt über´s Ausland beziehen?

Wo Du beziehst, ist wurscht. Entscheidend ist, ob Du in Deutschland ein Gerät betreibst, das empfangen könnte, wenn Du wolltest. (Und wenn Du evtl. noch einige Teile nachrüstest.)


Aber ich geb dir Recht, es ist dreist, und wird Nachahmer finden; vllt läßt sich das was machen, so wie einst mit dem Autoradio (ist bei uns nichgt mehr extra fällig (und mitzuführen))

Ich weiss ja nicht, wo "bei uns" ist, aber in Deutschland ist Autoradio IMHO bei beruflich genutzten Fahrzeugen gebührenpflichtig. Ich wüsste auch nicht, dass sich das mal irgendwie geändert hätte. PS: Was bedeutet "und mitzuführen"?

PeeWee
20-04-2006, 10:17
IN Ö (bis in die 80ér) mußtest Du den Zahlabschnitt mitführen (demnach du GIS (GEZ in Ö) gezahlt hast (für´s Radio).
PK: Ich kenn nur die Lage im Privathaushalt, aber imho ist mit der happigen Gebühr (42,- für 2 Monate) so ziemlich alles gezahlt, egal wieviele Empfänger du hast.
In den 90´ern deckten sie dann noch den Bereich Satelitenschüssel ab (3-Sat), ergo konnte man sich nicht mehr ausreden, daß man nur femdes Programm empfängt (weil Tuner in dem Sinn hatte man ja keinen mehr)
--
Naja, wenn dein ISP den Firmensitz im Ausland hat, müßte man dann diese GEZ aushebeln können (oder wie ist das mit denjenigen, die knapp an der Grenze wohnen)???

Frosch17
20-04-2006, 10:52
IN Ö (bis in die 80ér) mußtest Du den Zahlabschnitt mitführen (demnach du GIS (GEZ in Ö) gezahlt hast (für´s Radio).

Ah ja. Die Schlüsselworte "Österreich" und "Zahlabschnitt" fehlten mir im Kontext.


Naja, wenn dein ISP den Firmensitz im Ausland hat, müßte man dann diese GEZ aushebeln können (oder wie ist das mit denjenigen, die knapp an der Grenze wohnen)???

Ich glaube kaum, dass die Gebührenerhebung über den Provider durchgeführt wird. Die GEZ wird einfach rumgehen und fragen, ob man einen PC in seinem Arbeitszimmer hat, wie sie es bei den Fernsehern und Radios ja auch machen (oder sie fragen den Nachbarn). Ich wüsste jedenfalls kein Gesetz, dass Internetprovider Kundendaten an die GEZ weiterleiten müssten. Ich würde in dem Fall sogar eher auf eine Datenschutzverletzung tippen.

Gast:
20-04-2006, 11:54
Ich glaube kaum, dass die Gebührenerhebung über den Provider durchgeführt wird. Die GEZ wird einfach rumgehen und fragen, ob man einen PC in seinem Arbeitszimmer hat, wie sie es bei den Fernsehern und Radios ja auch machen (oder sie fragen den Nachbarn). Ich wüsste jedenfalls kein Gesetz, dass Internetprovider Kundendaten an die GEZ weiterleiten müssten. Ich würde in dem Fall sogar eher auf eine Datenschutzverletzung tippen.

Da wäre ich vorsichtig. Die GEZ fragt bereits jetzt nicht nur bei den Einwohnermeldeämtern nach, sondern auch bei den KfZ-Zulassungsstellen. Und zwar fragt sie nicht nach bekannten Adressen, sondern gerade nach Haltern, die noch nicht in der GEZ-Kartei sind, denn diese haben ja wahrscheinlich ein Autoradio, ohne dafür zu zahlen.

Daß in Zeiten von TK-Vorratsdatenspeicherung und Auskunftsanspruch der Unterhaltungsindustrie gegen Internet-Provider ausgerechnet der GEZ verwehrt wird, bei der Telekom nachzufragen, halte ich für unwahrscheinlich. Schließlich gehören auch die Öffentlich-Rechtlichen zu den Unterhaltungsanbietern und Schwarzsehen ist auch eine Art Inhalte-Diebstahl.

Dazu verkauft die Telekom bereits jetzt ihre Kundendaten, oder bist Du noch nie von Telefonmarketern angerufen worden, die Deinen Namen kannten? Die GEZ darf das ausdrücklich auch. Und da Handies ab 2007 auch gebührenpflichtig werden, braucht der Fuzzi Dich nur anzurufen, und er hat seinen Beweis.

Nein, die GEZ braucht nicht mehr nach Fernsehern zu suchen, die man "spurlos" betreiben kann. Sie braucht nur nach Internetzugängen und Telefonen zu suchen, und das ist viel einfacher und erfordert noch nicht mal Wohnungszutritt.

Fein ausgedacht haben sich die Damen und Herren das!

MarkenMusik-Fan
20-04-2006, 15:21
Ich habe in meinem Bekanntenkreis niemanden, den das jucken wird.
Die haben alle TV oder Radio und müssen für Internetnutzung nicht zusätzlich dann zahlen.

ruru
20-04-2006, 15:32
-Allerdings verstößt imho die GEZ gegen den Gleichheitsgrundsatz... oder wie wollen sie das mit In-/Ausländern machen, die ARD/ZDF Inhalt über´s Ausland beziehen?


Für die sind heute schon einige Web-Angebote von ARD und ZDF gesperrt.
Kein Witz, mir ist es aufgefallen, weil man auf den Olympia-Seiten dort hinterlegte Filme nicht grundsätzlich streamen konnte. Zum Teil hiess es dann "Sorry, eine AOL-IP läßt nicht einwandfrei auf einen Anschluss in Deutschland schliessen und für ausländische Nutzer ist dieses Angebot nicht verfügbar"
Dabei ging es nicht nur um Live-Übertragungen, wo man die Übertragungsrechtefrage noch hätte verstehen können, sondern auch für Eigenproduktionen wie "Waldi und Harry".

Irgendwann sind wir soweit, da bootet der PC nicht, wenn man bei der GEZ nicht brav bezahlt hat. :rolleyes:

Gast:
21-04-2006, 05:40
Das mit dem Ausland sehe ich nicht als besonderes Problem. Auch auf terrestrischem und Sat-Wege konnte und kann man vom zumindest angrenzenden Ausland aus gebührenfinanzierte deutsche Programme sehen.

Aber ist schon interessant, daß die ARD sich offenbar gegen unbefugte Nutzung ihrer Programme zu wehren weiß, aber dennoch ein Gebührenmodell nutzt, das auf eine Situation ausgelegt ist, in der das eben nicht möglich ist.

Ich wiederhole: Im Internet kann man seine Angebote exklusiv für zahlende Kunden verfügbar machen. Eine Gebühr a la "Gerät vorhanden = Gebührenpflicht" ist daher nicht angemessen.

PeeWee
21-04-2006, 09:09
Für die sind heute schon einige Web-Angebote von ARD und ZDF gesperrt.
Kein Witz, mir ist es aufgefallen, weil man auf den Olympia-Seiten dort hinterlegte Filme nicht grundsätzlich streamen konnte. Zum Teil hiess es dann "Sorry, eine AOL-IP läßt nicht einwandfrei auf einen Anschluss in Deutschland schliessen und für ausländische Nutzer ist dieses Angebot nicht verfügbar"
Dabei ging es nicht nur um Live-Übertragungen, wo man die Übertragungsrechtefrage noch hätte verstehen können, sondern auch für Eigenproduktionen wie "Waldi und Harry".

Irgendwann sind wir soweit, da bootet der PC nicht, wenn man bei der GEZ nicht brav bezahlt hat. :rolleyes:
UNpackbar :rolleyes:

PK: Modernes Raubrittertum