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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wozu gibt es die DSL-Zwangstrennung?


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Stefan9999
09-09-2006, 17:40
Die Telekom trennt ja jede T-DSL-Verbindung nach 24 Stunden. Das gilt auch dann, wenn man über T-DSL einen Zugang eines Drittanbieters nutzt. Aber warum ist das so?

Standardantwort ist ja, dass so verhindert werden soll, dass Privatleute und Kleinunternehmen eigene Web- und Mailserver an kostengünstigen Standard-DSL-Anschlüssen zu betreiben. Durch die Zangstrennung soll ein Wechsel der IP erzwungen werden. Kunden sollen dadurch dazu gebracht werden, die wesentlich teureren Hosting- oder Business-DSL-Angebote zu nutzen.

Dagegen spricht folgendes:
Zwangstrennung gibt es nur in Deutschland. Die Telekom und einige wenige Alternativanbieter (z.B. Arcor oder Netcologne) machen es, die meisten anderen Alternativanbieter (z.B. Hansenet, QSC oder M-Net) jedoch nicht. Aber auch Die Alternativanbieter, sowie Anbieter im Ausland müssten doch das Bedürfnis haben, teure Business-Angebote zu verkaufen.
Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die sehr preiswerte Mietserver anbieten, mit einer Bandbreite angeschlossen, die selbst das neue VDSL der Telekom nicht erreicht werden und immer noch billiger als die Standleitungsangebote der Telekom. Trotz Zwangstrennung besteht also kein Grund, auf die teuren Business-Angebote zurückzugreifen (wenn man mal von größeren Unternehmen absieht, für die würde aber die normale DSL-Bandbreite ohnehin nicht ausreichen.)
Ein Wechsel der IP ist auch ohne Verbindungsabbruch möglich, jeder popelige 39,90-Euro-Router aus dem Elektronikmarkt kann das.

Also, das steckt da wirklich dahinter?

Stefan

stoic
09-09-2006, 18:33
vermutlich ist das nur ein software-überbleibsel aus isdn-flatrate-zeiten :D
außerdem werden damit die filesharer wohl ein wenig ausgebremst

leuchtschlumpf
09-09-2006, 18:50
Soweit ich weiß geht es darum den Markt für feste IPs zum Betrieb von Servern, der ja parallel und teurer angeboten wird nicht kaputtzumachen.
Feste IP kostet mehr, dafür wirst Du als Business-Kunde aber auch bevorzugt bedient, man garantiert eine schnellere Reparatur etc.
Natürlich kann man mit DynDNS auch einen Server betreiben und die Zwangstrennung aushebeln, aber für mich als Geschäftskunde sind ein paar Euro mehr im Monat kein Kriterium, wenn notfalls auch nachts um drei ein Techniker kommt.

schattenkatze
10-09-2006, 19:50
Soweit ich weiß geht es darum den Markt für feste IPs zum Betrieb von Servern, der ja parallel und teurer angeboten wird nicht kaputtzumachen.
Feste IP kostet mehr, dafür wirst Du als Business-Kunde aber auch bevorzugt bedient, man garantiert eine schnellere Reparatur etc.
Natürlich kann man mit DynDNS auch einen Server betreiben und die Zwangstrennung aushebeln, aber für mich als Geschäftskunde sind ein paar Euro mehr im Monat kein Kriterium, wenn notfalls auch nachts um drei ein Techniker kommt.

:d:

Richtig.

Die Provider versuchen so, Traffic zu vermeiden.

mike2006
10-09-2006, 22:49
@stefan9999....

zeig mir mal den popeligen 39€ router, der die ip vom provider ändert :anbet:
& als kunde ohne server,... sehe ich es als vorteil!
schnell mal bei rapidshare was downloaden, ip neu & schon wieder downloaden

solange ich über die ip keine serveranbindung habe, finde ich nur vorteile in der lösung

StickyFingazz
11-09-2006, 08:50
filesharing wird auch nicht behindert, da die dslsoftware so schnell reconnected und die verzögerung des filesharing clients so groß ist, dass es unvermindert weitergeht (jedenfalls bei den ipunabhängigen) insofern sehe ich es auch als vorteil einen ip ban innherlab von sekunden umgehen zu können ;)

Stefan9999
13-09-2006, 05:09
Soweit ich weiß geht es darum den Markt für feste IPs zum Betrieb von Servern, der ja parallel und teurer angeboten wird nicht kaputtzumachen.
Feste IP kostet mehr, dafür wirst Du als Business-Kunde aber auch bevorzugt bedient, man garantiert eine schnellere Reparatur etc.
Natürlich kann man mit DynDNS auch einen Server betreiben und die Zwangstrennung aushebeln, aber für mich als Geschäftskunde sind ein paar Euro mehr im Monat kein Kriterium, wenn notfalls auch nachts um drei ein Techniker kommt.

Das ist doch genau das, was ich im Eingangsposting widerlegt habe. Deine Thesen beantworten folgende Fragen nicht:
1. Warum nur in Deutschland?
2. Warum kann man keinen IP-Wechsel ohne Zwandstrennung durchziehen, den das DHCP-Protokoll durchaus möglich macht?

Stefan

Stefan9999
13-09-2006, 05:20
zeig mir mal den popeligen 39€ router, der die ip vom provider ändert

Zur Erklärung:Was ich meinte ist nicht, dass der Router die IP vom Provider ändert. Wenn du dein Netzwerk so einrichtest, dass du die DSL-Zugangsddaten im Router einträgst, dann wird beim Einschalten von Router und Rechner der Router dem Rechner eine interne IP zuweisen, die ausschließlich zur Kommunikation innerhalb deines Netzwerks dient. Dies geschieht per DHCP, also genau so wie der Provider dem Router eine externe IP zuweist. Im internen Netzwerk arbeitet der Router als Server und der PC als Client, während zum Internet hin der Zugangsrechner des Providers als Server, der Router aber als Client arbeitet. DHCP ermöglicht es nun, dass der Server die IP des Clients im laufenden Betrieb ändern kann. (DHCP lease time) Daher wäre es möglich, dass der Provider einen IP Wechsel auch ohne Trennung der Verbindung veranlassen kann. Genauso kann der Router das auch im internen Netzwerk machen, nämlich die internen IPs der angeschlossenen PCs ändern. Und das ist das, was ich meinte, was jeder 39,90-Euro-Router kann.

Stefan

Stefan9999
13-09-2006, 06:23
vermutlich ist das nur ein software-überbleibsel aus isdn-flatrate-zeiten :D
außerdem werden damit die filesharer wohl ein wenig ausgebremst

Die ISDN-Zwangstrennung gibt es schon länger. Tatsächlich schon seit BTX-Zeiten und da war sie wegen der hohen Minutenpreise als Schutz vor zu hohen Rechnungen durchaus sinnvoll. Vielleicht ist es genau das, ein historisches Überbleibsel. Da würde aber die Frage bleiben, warum dann Arcor und einige andere den Unsinn auch eingeführt haben.

Aber du bringst mich da auf eine andere Idee. Möglicherweise sind die RADIUS-Server der Grund. Das sind die Server, die die Benutzerauthentifizierung beim Login durchführen. Diese Server sorgen auch für die Zwangstrennung. Wenn jetzt ein und derselbe Server sowohl für DSL, als auch für Modem/ISDN zuständig ist, dann wird man da vielleicht nicht unterscheiden, ob ein User per ISDN oder DSL online ist (Zwangstrennnung bei Modem/ISDN wegen der Zeittarife dort). Das würde auch erklären, warum es die Zwangstrennung im Ausland nicht gibt, denn dort sind Modem/ISDN-Flatrates durchaus noch üblich.

Stefan

8minuten
13-09-2006, 10:00
imho hat leuchtschlumpf absolut recht - mit festen ip`s wird noch ein langer euro extra gemacht (leicht verdiente kohle)

dyndns und co versauen ein wenig das (privatkunden-)geschäft, aber grosse firmen werden sich darauf nicht verlassen und werden auch nicht nur eine einzelne feste ip kaufen, sondern einen adress-pool

... somit spielt die begrenzte anzahl ip`s pro provider mit sicherheit auch eine rolle - knappes gut kostet

ipv6 wird evtl. was daran ändern (http://de.wikipedia.org/wiki/IPv6)

Stefan9999
13-09-2006, 13:13
imho hat leuchtschlumpf absolut recht - mit festen ip`s wird noch ein langer euro extra gemacht (leicht verdiente kohle)

Könnt ihr alle nicht lesen? :kater:
Wenn Leuchtschlumpf recht hat, dann würde ich doch gerne mal eine Begründung hören, warum dann nur in Deutschland und warum kein IP-Wechsel ohne Zwangstrennung.

newwer
13-09-2006, 13:49
Ich denke, dass ist noch ein Relekt aus der Telekom-Monopolzeit ... genauso wie das "Interleaving" ... erst wird die Antwortzeit künstlich verlängert (angeblich aus Gründen der Datensicherheit) .... dann nimmt die Telekom Geld für das Entfernen dieses "Features", dass nie jemand wirklich haben wollte! (=> siehe "Fastpath") :kater:

8minuten
13-09-2006, 15:02
Könnt ihr alle nicht lesen? :kater:
Wenn Leuchtschlumpf recht hat, dann würde ich doch gerne mal eine Begründung hören, warum dann nur in Deutschland und warum kein IP-Wechsel ohne Zwangstrennung.

... frag doch deinen provider oder schick `ne mail an die sendung mit der maus

lass dir die antwort schriftlich und von einem notar beglaubigt geben