PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschied nehmen


Werbung

Sully
07-02-2009, 07:57
Hat sich jemand schon mal in der Situation gefunden, dass ein geliebter Mensch die Welt verlässt und man dies schon merkt. Ich glaube diese Zeit ist dafür da, um sich von dem Menschen zu verabschieden, aber ich kann doch nicht am Sterbebett sitzen und weinen und wenn ich micht nicht "verabschiede" habe ich Angst Schuldgefühle zu entwickeln. Ich weiß gerade nicht was ich machen soll, wahrscheinlich kann mir auch keiner helfen, weil jeder selber wissen muss, was er tut, aber ich muss mir gerade mal die Traurigkeit von der Seele schreiben. Ich weiß das viele nichts davon halten etwas perönliches so zu thematisieren, aber ich bin gerade am Ende

Ulysses
07-02-2009, 08:22
:tröst:
Ich war noch nie in dieser Situation, aber ich würde die Person noch einmal besuchen, um Abschied zu nehmen. Gerade wenn sie die sehr am Herzen liegt.
Das tut mir sehr leid für dich!

huntress
07-02-2009, 08:27
Hallo Ale',

ich war auch noch nie in dieser Situation. Es tut mir auch sehr Leid für dich. Suche dir unbedingt professionelle Hilfe. Bestattungsunternehmen arbeiten auch mit Psychologen zusammen. Erkundige dich ruhig. Die helfen dir auf jeden Fall weiter.

Alles Gute,

huntress

Justine
07-02-2009, 08:30
Doch, ich kenne die Situation. Dazu setzen, Hand halten, möglichst lieb, aber unbefangen reden, nicht heulen! Der Kranke hofft ja innerlich bis zuletzt.

Saruman
07-02-2009, 08:53
Wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit. :knuddel:

Mir hat "geholfen" mich mit meinen besten Freunden zu unterhalten und meine Gefühle mitzuteilen und zusätzlich hab ich noch ne Gesprächstherapeutin aufgesucht.
Schuldgefühle hatte ich auch bzw. Fragen die mir so in den Kopf schossen,bin ich ausreichend anwesend,könnte ich mehr anwesend sein?Soll ich wieder nach hause ziehen..etc.

eternity
07-02-2009, 09:01
:tröst: Ich bin zur Zeit in einer ähnlichen Situation. Wir haben die betreffende Person an Weihnachten besucht und da hat sie klipp und klar gesagt :"Wenn es soweit ist, will ich keinen von euch am Krankenbett haben." Wir sollen so an sie denken wie sie immer war-fröhlich, lieb, voller Tatendrang. Ich habe mir den Kummer deshalb mit einem kleinen Tagebuch von der Seele geschrieben.Das kriegt sie zur Beerdigung mit in den Sarg..Ich kann sie jetzt in Frieden gehen lassen, da ich weiß alles was mir am Herzen liegt, erfährt sie so noch. Ich wünsche dir jedenfalls die Kraft, alles zu überstehen. :tröst:

gzuf
07-02-2009, 09:01
Solch eine Situation hatte ich noch nie bei einem Menschen. Meine Oma habe ich 1996 am Krankenbett besucht und wir haben gelacht und uns unterhalten - es schien ihr wieder besser zu gehen. Eine Woche später war sie tot. Ganz plötzlich.

Aber ich denke, du solltest dann den Menschen besuchen und auch ruhig weinen. Eine der größten Ängste ist es, allein zu sein, wenn man stirbt. Geh hin und rede - und wenn du nur so erzählst, was du so getrieben hast. Der Mensch freut sich, wenn er Kontakt und Unterhaltung mit Bekannten und Verwandten hat.

ohje
07-02-2009, 09:29
Hat sich jemand schon mal in der Situation gefunden, dass ein geliebter Mensch die Welt verlässt und man dies schon merkt. Ich glaube diese Zeit ist dafür da, um sich von dem Menschen zu verabschieden, aber ich kann doch nicht am Sterbebett sitzen und weinen und wenn ich micht nicht "verabschiede" habe ich Angst Schuldgefühle zu entwickeln. Ich weiß gerade nicht was ich machen soll, wahrscheinlich kann mir auch keiner helfen, weil jeder selber wissen muss, was er tut, aber ich muss mir gerade mal die Traurigkeit von der Seele schreiben. Ich weiß das viele nichts davon halten etwas perönliches so zu thematisieren, aber ich bin gerade am Ende

warum solltest du nicht am bett weinen ?

ich glaube da machst du dir zu viel sorgen.

menschen die an betten von kranken menschen sitzen meinen immer sie müssten stark sein.. mit dem ergebnis das oft die kranken selbst noch versuchen die gesunden aufzuheitern.


ich hab gut reden. es ist eine krux mit der befangenheit, wenn sie einen erwischt hat. man fühlt sich unsicher und hat viele ängste.


justine sagt der kranke hofft bis zuletzt. das kann man nicht verallgemeinern.

und selbst wenn, traurig kann man auch sein weil man einfach nur mitleidet. es ist unser umgang mit dem sterben der die tabus
bestimmt, und den besuch bein schlimmst erkrankten menschen immer so
aufgesetzt und verpflichtend erscheinen lässt. (einem hoffenden werden tränen nicht die hoffnung rauben, jedenfalls nicht in dem maße wie wir uns das vorstellen wollen.)das ist auch ein grund warum wir uns so unwohl fühlen und im prinzip gar nicht geben können was wir geben wollen.




werd ich nie vergessen und ich konnte sogar in der situation grinsen :D

meine mutter hatte zuletzt viel morphium bekommen und richtig gute laune.
ich saß bei ihr am bett und mir kullerten die tränen.
da guckt die mich doch genervt an und sagt : immer wenn du zu besuch kommst bist du am heulen. die war richtig sauer :D

für mich war der spruch natürlich eine unsagbare erleichterung.

als sie noch klarer war, beschrieb sie ihre immer größer werdende schwäche als weg in eine kuschelige warme höhle in der sie große geborgenheit erfahren würde.

ich hlaube so wie jede geburt anders ist so ist auch jeder sterbeprozess verschieden von dem anderen.

man kann keine ratschläge aus dem eigenen erfahrungsschatz verteilen und sagen : mach das mal so, ale.


was aber immer hilfreich ist und das miteinander der menschen um so viel leichter macht: niemals die eigenen gefühle verleugnen oder zurückhalten.


man sieht sie dir eh an. man sieht dir an, wenn du versuchst nicht zu weinen obwohl dir danach ist.

Sp!nne
07-02-2009, 09:29
:tröst:

Als mein Schwiegervater gestorben ist, waren alle für ihn wichtigen Personen dabei. Er hat mit dem Sterben gewartet bis seine Tochter da war. Er wollte sich verabschieden und hat auch gespürt, dass er "gehen darf".
Horch in dich rein und tausch dich mit den anderen aus. Tu, so banal es klingt, was dein Gefühl dir sagt. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln - jeder Tot ist etwas besonderes.

ohje
07-02-2009, 09:46
Aber ich denke, du solltest dann den Menschen besuchen und auch ruhig weinen. Eine der größten Ängste ist es, allein zu sein, wenn man stirbt. .


mir hat ein arzt das gegenteil erzählt.

er sagte mir : viele werden von angehörigen begleitet und gehen dann aber zu einem zeitpunkt an dem sie allein sind.

womit er sich das erklärt wollte er mir nicht sagen oder er konnte es nicht.
auf die frage ob er das MIR sagt um mich zu trösten hat er aber sehr ehrlich aussehend verneint.

von der angst allein zu sterben sollten wir uns verabschieden
wir werden ja auch allein geboren, obwohl so viele menschen um uns herum sind.

Rev
07-02-2009, 09:48
Geh hin, setz dich zu der Person ans Bett und weine. Ich konnte es damals auch nicht, heute tut es mir unendlich leid. Es ist 10 Jahre her und sie fehlt mir jeden Tag.

gzuf
07-02-2009, 09:49
Das ist glaube ich auch immer typabhängig - so wie alles.
Der Arzt sollte da nicht pauschalisieren.

Gibt sicherlich Menschen, die sich zurückziehen, wenn sie merken, dass es zu Ende geht. Sie wollen mit sich und dem Tod allein sein. Im Tierreich ist das zum Beispiel alltäglich. Aber bei Menschen spielen noch andere Komponenten eine Rolle.

ohje
07-02-2009, 09:50
:. Ich habe mir den Kummer deshalb mit einem kleinen Tagebuch von der Seele geschrieben.Das kriegt sie zur Beerdigung mit in den Sarg..Ich kann sie jetzt in Frieden gehen lassen, da ich weiß alles was mir am Herzen liegt, erfährt sie so noch.

das is sehr geil.

ohje
07-02-2009, 09:51
Der Arzt sollte da nicht pauschalisieren.

.

das hat er auch nicht getan.

ohje
07-02-2009, 09:55
Geh hin, setz dich zu der Person ans Bett und weine. Ich konnte es damals auch nicht, heute tut es mir unendlich leid. Es ist 10 Jahre her und sie fehlt mir jeden Tag.

meine mutter ist 94 gestorben. wie gestern. unglaublich
die lücke wird sich wohl nie schließen. ( sorry papa du fehlst mir natürlich auch :D)

tut es dir um sie leid oder weil du keinen abschied genommen hast?

Rev
07-02-2009, 10:05
meine mutter ist 94 gestorben. wie gestern. unglaublich
die lücke wird sich wohl nie schließen. ( sorry papa du fehlst mir natürlich auch :D)

tut es dir um sie leid oder weil du keinen abschied genommen hast?

Es tut mir leid, dass sie nicht mehr da ist, ich hab schon Abschied genommen, aber dieses eine Mal nicht, weil ich verhindert war

ohje
07-02-2009, 10:36
Hat sich jemand schon mal in der Situation gefunden, dass ein geliebter Mensch die Welt verlässt und man dies schon merkt. Ich glaube diese Zeit ist dafür da, um sich von dem Menschen zu verabschieden, aber ich kann doch nicht am Sterbebett sitzen und weinen und wenn ich micht nicht "verabschiede" habe ich Angst Schuldgefühle zu entwickeln.


ich wollte dir noch einen gedankenstrang an die hand geben:


wenn menschen die uns zuvor mit ihrer fürsorge und stärke umsorgt haben
sich aufmachen uns zu verlassen dann wirken sie zerbrechlich und ungeschützt.

unterschätze aber nicht die kraft ihrer liebe zu dir .
die ist nach wie vor stark und groß. wie du auch handeln wirst, alles ist ok



das sterben ist keine krankheit, sondern eine folge dieser

Inya
07-02-2009, 11:35
Hat sich jemand schon mal in der Situation gefunden, dass ein geliebter Mensch die Welt verlässt und man dies schon merkt. Ich glaube diese Zeit ist dafür da, um sich von dem Menschen zu verabschieden, aber ich kann doch nicht am Sterbebett sitzen und weinen und wenn ich micht nicht "verabschiede" habe ich Angst Schuldgefühle zu entwickeln. Ich weiß gerade nicht was ich machen soll, wahrscheinlich kann mir auch keiner helfen, weil jeder selber wissen muss, was er tut, aber ich muss mir gerade mal die Traurigkeit von der Seele schreiben. Ich weiß das viele nichts davon halten etwas perönliches so zu thematisieren, aber ich bin gerade am Ende

:tröst:
Ich war in so einer Situation. Sie hatte Krebs im Endstation und als wir uns das letzte Mal sahen, hat sie mich gebeten, Abschied zu nehmen. In dem Moment konnte ich es einfach nicht, da auch noch Fremde im Zimmer waren.. Ich hab mit ihr zusammen gessen und geweint wie nie zuvor. Als ich dann später zu Hause war, habe ich ihr einen sehr sehr langen Brief geschrieben und darin Abschied genommen. Und für mich war das in der Situation das Richtige.

alonzo
07-02-2009, 13:42
Hat sich jemand schon mal in der Situation gefunden, dass ein geliebter Mensch die Welt verlässt und man dies schon merkt. Ich glaube diese Zeit ist dafür da, um sich von dem Menschen zu verabschieden, aber ich kann doch nicht am Sterbebett sitzen und weinen und wenn ich micht nicht "verabschiede" habe ich Angst Schuldgefühle zu entwickeln. Ich weiß gerade nicht was ich machen soll, wahrscheinlich kann mir auch keiner helfen, weil jeder selber wissen muss, was er tut, aber ich muss mir gerade mal die Traurigkeit von der Seele schreiben. Ich weiß das viele nichts davon halten etwas perönliches so zu thematisieren, aber ich bin gerade am Ende


wer im gedächtnis seiner lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern. tot ist nur, wer vergessen wird. immanuel kant

ich wollte auch mal einen beitrag fürs poesiealbum schreiben. :D

DocSoul
07-02-2009, 20:21
@ Ale`

"aber ich kann doch nicht" ~~~~~~~~~~

tu genau das, was Du kannst.

Nur..... stell das "ich" etwas in den Hintergrund. Dein Leben geht unbestimmte Zeit weiter.
Trauer ist menschlich und absolut ok, doch den eigenen Trennungsschmerz nicht offenkundig über den des Gehenden stellen.

Meine Erfahrung:
Die Schwester meiner Mutter war irgendwie die Oberbärin des ganzen Clans.
Und sie war sichtlich dankbar, das mein Abschied nicht in "meinen" Schmerz gehüllt war sondern in Gedanken bei ihr und ihren Gedanken.
Ich sagte: "Als Letzter möchte ich nicht über meine Gefühle sprechen. Die kennst Du! Aber was geht in Dir vor?"
Sie begann zu erzählen. Ich hielt ihre Hand. Wir weinten. Zum Schluß gab sie mir noch ein paar Tips fürs Leben und sagte dann: "Ich möchte noch ein wenig schlafen. Pass auf Dich auf, ja?!"
Wir hielten uns an den Händen und sie lächelte......

:smoke:

jerrylee
07-02-2009, 20:44
als unser sohn starb, konnten wir uns nicht richtig von ihn verabschieden, weil er bereits tot war. aber er sah wie ein engel aus. und weil ich so empfand und auch empfinde, sammele ich engel. damit fühle ich mich mit ihm verbunden. freunde schenken mir welche, weil sie um die bedeutung wissen.
meinen bruder habe ich in den tod begleitet, ein einmaliges gefühl. da er nicht mehr sprechen konnte, hoffe ich, ihn nicht enttäuscht zu haben. als der zeitpunkt des todes sich näherte, nahm er meine hand und sah mich unverwandt an. er schloss erst die augen, als er, wie ich meine, seine innere reise antrat.
wir waren in den augen unserer eltern tom und jerry.....

Joce
07-02-2009, 23:00
:tröst:

ich habe auch engel zuhause.. 3 stück.. einen von meiner mutti an mich.. einen hab ich gekauft für meinen sohn als schutzengel und einen in gedenken an meine grossmutter..

ich hab meine grossmutter geliebt.. sie war mir der liebste mensch den ich habe als kind 2 jahre bei ihr gelebt.. wir haben uns ab und zu gesehen und telefoniert..
dann gings ihr irgendwann nicht mehr gut und sie erkannte keinen mehr.. und kurze zeit später ist sie gestorben... meine schwestern haben mir geschrieben als es mit ihr zu ende ging,aber ich konnte einfach nicht an ihr sterbebett gehen.. ich wollte sie SO nicht in erinnerung behalten!
auch bei der beerdigung fehlte ich.. ich konnte einfach nicht.. ich bin dann allein zuhaus geblieben und hab viel geweint und mit ihr geredet.. ich hab auf diese art von ihr abschied genommen..ich rede auch heute noch mit ihr in den himmel,den dort ist sie meiner meinung nach.

das unverständniss warum ich fernblieb war gross von allen seiten..aber das war meine entscheidung..ich wusste wenn ich sie am sterbebett so sehe wird mich das das ganze leben lang nicht mehr loslassen.. schuldgefühle hatte ich danach nur kurz,aber ich hatte sie..


also mach das wie du es für richtig hälst.. lass dich nich für irgendwas überreden.. jeder sollte so abschied nehmen wie er/sie will

Lesley
07-02-2009, 23:47
Ich habe mir den Kummer deshalb mit einem kleinen Tagebuch von der Seele geschrieben.Das kriegt sie zur Beerdigung mit in den Sarg

Ich habe meiner Oma damals einen Brief geschrieben und ihn auch mit in den Sarg gelegt. Da habe ich alles reingeschrieben was ich ihr am Sterbebett nicht mehr sagen konnte.

Bei meiner Oma ging es nämlich relativ schnell. Was für sie sicherlich das Beste war, sie hat kaum gelitten. Nur sah es eben erst so aus als würde sie aus dem Krankenhaus nochmal rauskommen. Als dann klar war, dass das nicht der Fall ist, war sie schon so weggetreten, dass man mit ihr nicht mehr sprechen konnte. Das ging so Knall auf Fall.

Hot Ketchup
08-02-2009, 00:39
Ich kenne diese Situation auch und es tut mir leid, dass du jetzt in so einer Lage bist und fühle mit dir. Es kommt darauf an, wie der Kranke mit der Situation umgeht, ob er offen ist für ein klärendes Gespräch, oder ob er es verdrängt, oder vielleicht auch nicht mehr ansprechbar ist. Bei mir damals hat er es verdrängt und bis zuletzt gehofft, obwohl die Ärzte keine Hoffnung mehr sahen. Ich konnte dann bei einem Besuch gerade mal klären, wie er sich die Beerdigung wünscht, ob Feuer, oder Erde, ob Leichenschmauß, oder nichts. Das war sehr hart für mich, obwohl er ganz gelassen darauf reagierte. Dann ging es ziemlich schnell, innerhalb einer Woche war er tot und die letzten Tage hat er niemand mehr erkannt. Ich war auch nicht bei ihm, als er starb und ich mache mir heute noch Vorwürfe, dass ich einmal an mich dachte und nicht ins Krankenhaus gefahren bin, weil es mir schlecht ging. Ich mache mir auch noch Vorwürfe, dass ich ihm nicht mehr gesagt habe, dass ich ihn liebe, ich bin sicher, er wusste es, aber ich mach mir trotzdem Vorwürfe. Hinterher sind mir noch soviele Sachen eingefallen, die ich ihm noch sagen wollte, oder die noch besprochen werden sollten, aber dann war es zu spät.
Es ist jetzt 4 Jahre her, aber für mich ist es so, als wäre es gestern gewesen und die Tränen kamen erst nach einigen Wochen und sind dafür bis heute geblieben.

Haramis
08-02-2009, 09:48
Ich kenne diese Situation auch und es tut mir leid, dass du jetzt in so einer Lage bist und fühle mit dir. Es kommt darauf an, wie der Kranke mit der Situation umgeht, ob er offen ist für ein klärendes Gespräch, oder ob er es verdrängt, oder vielleicht auch nicht mehr ansprechbar ist. Bei mir damals hat er es verdrängt und bis zuletzt gehofft, obwohl die Ärzte keine Hoffnung mehr sahen. Ich konnte dann bei einem Besuch gerade mal klären, wie er sich die Beerdigung wünscht, ob Feuer, oder Erde, ob Leichenschmauß, oder nichts. Das war sehr hart für mich, obwohl er ganz gelassen darauf reagierte. Dann ging es ziemlich schnell, innerhalb einer Woche war er tot und die letzten Tage hat er niemand mehr erkannt. Ich war auch nicht bei ihm, als er starb und ich mache mir heute noch Vorwürfe, dass ich einmal an mich dachte und nicht ins Krankenhaus gefahren bin, weil es mir schlecht ging. Ich mache mir auch noch Vorwürfe, dass ich ihm nicht mehr gesagt habe, dass ich ihn liebe, ich bin sicher, er wusste es, aber ich mach mir trotzdem Vorwürfe. Hinterher sind mir noch soviele Sachen eingefallen, die ich ihm noch sagen wollte, oder die noch besprochen werden sollten, aber dann war es zu spät.
Es ist jetzt 4 Jahre her, aber für mich ist es so, als wäre es gestern gewesen und die Tränen kamen erst nach einigen Wochen und sind dafür bis heute geblieben.

Diese Dinge kannst du immer noch sagen bzw. schreiben.
Zum Beispiel in einem Brief den du am Grab ablegst.
Oder dir zum Reden eine Gedächtnisecke einrichten mit Foto und Dingen, die diesbezüglich eine Bedeutung für dich haben.

peepe
08-02-2009, 13:54
Ich konnte mich leider nicht verabschieden. Als mein Papa noch ansprechbar war, hat er mir Anweisungen gegeben, was geschehen solle, wenn er nicht mehr wäre. Ich hab ihm gesagt, daß ich da gar nicht drüber reden möchte. Jetzt nicht, vielleicht in 2 Wochen........... Für ihn wäre es sehr wichtig gewesen. Aber ich wollte nicht an den Tag X auch nur denken. Leider fiel er am Tag drauf ins Koma und 2 Wochen später ist er gestorben. Ich war zwar mit meiner Mutter jeden Tag bei Ihm auf der Intensiv und dort konnte ich ihm die Hand halten und mit ihm reden, aber er nicht mehr mit mir.


Richtig überwunden hab ich es bis heute nicht. (heuer werden es 13 Jahre)

Nimm Abschied. Wie, das wird die Situation ergeben. Ich glaube nicht, daß man das voraussagen kann. Vielleicht lacht Ihr gemeinsam, vielleicht weint Ihr gemeinsam. Vielleicht auch beides. Aber lass Dir den Augenblick nicht nehmen.

Alles Gute für die nächste Zeit!

Geli
08-02-2009, 14:24
mein Vater ist zu Hause gestorben, ich hab ihn ein halbes Jahr gepflegt bis zu seinem Tod. Am Abend bevor er starb, hat er noch alles verteilt. Ich dachte nicht, dass er schon in dieser Nacht stirbt, obwohl es ihm schlecht ging und der Notarzt kommen musste. Der sage aber dann es ginge noch 2 Wochen. Ich wollte mit meinem Vater noch über so viel reden, er starb aber in dieser Nacht. Ich war nicht bei ihm. Ich hätte es eigentlich wissen müssen und mach mir heute noch, 5 Jahre später, Vorwürfe, und denke, dass ich ihn im Stich gelassen habe und er ganz allein sterben musste. Ich war egoistisch, oder hatte einfach Angst ihn sterben zu sehen. Ich hoffe nur, dass er mir vergeben hat. Das weiss ich erst wenn ich auch so weit bin.

verenchen
08-02-2009, 15:31
Hat sich jemand schon mal in der Situation gefunden, dass ein geliebter Mensch die Welt verlässt und man dies schon merkt. Ich glaube diese Zeit ist dafür da, um sich von dem Menschen zu verabschieden, aber ich kann doch nicht am Sterbebett sitzen und weinen und wenn ich micht nicht "verabschiede" habe ich Angst Schuldgefühle zu entwickeln. Ich weiß gerade nicht was ich machen soll, wahrscheinlich kann mir auch keiner helfen, weil jeder selber wissen muss, was er tut, aber ich muss mir gerade mal die Traurigkeit von der Seele schreiben. Ich weiß das viele nichts davon halten etwas perönliches so zu thematisieren, aber ich bin gerade am Ende

Mein tief empfundenes Mitgefühl, in dieser für alle Betroffenen schweren Zeit.
Wie es hier schon mehrfach erwähnt wurde, gibt es keine Richtlinien, wie man sich in einer solchen Situation verhält, es gibt imho kein richtig oder falsch. Abschied nehmen von geliebten Menschen ist immer eine schmerzhafte Erfahrung, der wir uns alle früher oder später stellen müssen.
Ich wünsche Dir viel Kraft in diesen schweren Tagen.


mein Vater ist zu Hause gestorben, ich hab ihn ein halbes Jahr gepflegt bis zu seinem Tod. Am Abend bevor er starb, hat er noch alles verteilt. Ich dachte nicht, dass er schon in dieser Nacht stirbt, obwohl es ihm schlecht ging und der Notarzt kommen musste. Der sage aber dann es ginge noch 2 Wochen. Ich wollte mit meinem Vater noch über so viel reden, er starb aber in dieser Nacht. Ich war nicht bei ihm. Ich hätte es eigentlich wissen müssen und mach mir heute noch, 5 Jahre später, Vorwürfe, und denke, dass ich ihn im Stich gelassen habe und er ganz allein sterben musste. Ich war egoistisch, oder hatte einfach Angst ihn sterben zu sehen. Ich hoffe nur, dass er mir vergeben hat. Das weiss ich erst wenn ich auch so weit bin.

Hut ab liebe Geli, ich denke dass es keinen Grund gibt, ein schlechtes Gewissen zu haben. Durch Deine Fürsorge und die Pflege zu Hause warst Du für Deinen Vater eine wichtige Stütze und Wegbegleiterin.
Meiner Ansicht nach hatte er für sich alles geregelt und konnte beruhigt gehen, Du warst in der wichtigsten Zeit anwesend ... und es war möglichlicherweise seine Entscheidung das letzte Stück des Weges alleine zu gehen.

Laszlo Panaflex
08-02-2009, 15:39
was ich nicht verstehe ist,wie die meisten hinterher immer sagen können : "warum ist er/sie nur so plötzlich verstorben ?? ich wollte ihm/ihr noch soooo viel sagen" . da frag ich mich schon, warum das die leute nicht in den letzen 50 jahren sagen konnten ? sie hatten doch zeit genug über alles zu sprechen.aber kaum ist der mensch dahingeschieden, fällt ihnen urplötzlich ein,dass sie noch so viel zu bereden hatten. komisch. :kopfkratz

Pithlit
08-02-2009, 15:42
was ich nicht verstehe ist,wie die meisten hinterher immer sagen können : "warum ist er/sie nur so plötzlich verstorben ?? ich wollte ihm/ihr noch soooo viel sagen" . da frag ich mich schon, warum das die leute nicht in den letzen 50 jahren sagen konnten ? sie hatten doch zeit genug über alles zu sprechen.aber kaum ist der mensch dahingeschieden, fällt ihnen urplötzlich ein,dass sie noch so viel zu bereden hatten. komisch. :kopfkratz

Wenn Du ein klein wenig nachdenkst, dann kommst Du selber auf die Antwort zu Deiner Frage.

jerrylee
08-02-2009, 15:45
was ich nicht verstehe ist,wie die meisten hinterher immer sagen können : "warum ist er/sie nur so plötzlich verstorben ?? ich wollte ihm/ihr noch soooo viel sagen" . da frag ich mich schon, warum das die leute nicht in den letzen 50 jahren sagen konnten ? sie hatten doch zeit genug über alles zu sprechen.aber kaum ist der mensch dahingeschieden, fällt ihnen urplötzlich ein,dass sie noch so viel zu bereden hatten. komisch. :kopfkratz


man sollte das gelesene verarbeiten können. mein bruder wurde gerade mal 34, mein sohn 18. wer hat 50 jahre zeit gehabt? auch wenn man weiß, dass ein geliebter mensch im sterben liegt, vergeht die zeit viel zu schnell.

Laszlo Panaflex
08-02-2009, 15:46
Wenn Du ein klein wenig nachdenkst, dann kommst Du selber auf die Antwort zu Deiner Frage.


:rolleyes: rede keinen unfug kindchen.die menschen habe ein leben lang zeit sich auszutauschen und über alles zu reden.und machen sies ?? nein.

Laszlo Panaflex
08-02-2009, 15:47
man sollte das gelesene verarbeiten können. mein bruder wurde gerade mal 34, mein sohn 18. wer hat 50 jahre zeit gehabt? auch wenn man weiß, dass ein geliebter mensch im sterben liegt, vergeht die zeit viel zu schnell.



das ist klar.ich meinte auch eher ältere menschen.

Justine
08-02-2009, 15:53
da hat laszlo recht. man sollte rechtzeitig nett zueinander sein.
hier werden 2 dinge verschränkt: der abschied von dem sterbenden, den man auf jeden fall besuchen sollte, meiner meinung und erfahrung nach, IHM zuliebe, und die eigene verarbeitung des todesfalles hinterher. dass man da mit fotos und briefen für sich etwas erinnern und aufarbeiten kann, ist klar, aber was nutzt das dem, der nicht mehr da ist? glaubt ihr wirklich, der schaut aus dem himmel zu? mal ganz offen gefragt.

Anne
08-02-2009, 15:53
:rolleyes: rede keinen unfug kindchen.die menschen habe ein leben lang zeit sich auszutauschen und über alles zu reden.und machen sies ?? nein.

Vielleicht deshalb weil man immer davon ausgeht, dass man noch genug Zeit hat um sich auszutauschen?

Und zwar unabhängig vom Alter?


In diesem Fall solltest du mal lieber nicht so einen "Unfug" reden. :tsts:

Pithlit hat noch sehr nett auf dein posting reagiert.

Laszlo Panaflex
08-02-2009, 15:59
Pithlit hat noch sehr nett auf dein posting reagiert.


hat sie nicht.sie hat einen auf möchtegern-altklug gemacht.das zieht vielleicht bei anderen,aber nicht bei mir.sorry.

peepe
08-02-2009, 16:00
glaubt ihr wirklich, der schaut aus dem himmel zu? mal ganz offen gefragt.

Ich red jetzt mal für mich: Ich habe Tage, an denen ich mich vor das Bild von meinem Papa setze und mit ihm ein Bier trinke. Und da red ich dann mit ihm. Oder - wenn nachts ein sternenklarer Himmel ist, dann schau ich nach "oben" und red mit ihm. Ich glaub nicht, daß er auf einer Wolke sitzt und sich mit den anderen "Engeln" einen vergnügten Tag macht, aber irgendwie ist er mir doch in diesen Stunden sehr nah. Das ist so schwer zu beschreiben.........

zundra
08-02-2009, 16:00
:rolleyes: rede keinen unfug kindchen.die menschen habe ein leben lang zeit sich auszutauschen und über alles zu reden.und machen sies ?? nein.
Für viele Menschen ist es schwer/schmerzhaft über Gefühle zu sprechen. Da kann sich so viel aufstauen, aus Angst vor zu großen Emotionen entstehen richtige Tabus.
Wenn dann trotzdem das Bedürfnis da ist, offen zu sprechen, bevor es zu spät ist, entsteht Bedauern, Schuldgefühl, ...

isseswah
08-02-2009, 16:24
Nach meinem Empfinden gehört es zum Trauerprozeß, das irgendwann die Phase kommt: Ach, hätte ich doch... warum habe ich nicht.... Da muß man, sich selbst vergeben. So wie der geliebte Mensch vergeben hätte.

Hot Ketchup
08-02-2009, 16:51
Nach meinem Empfinden gehört es zum Trauerprozeß, das irgendwann die Phase kommt: Ach, hätte ich doch... warum habe ich nicht.... Da muß man, sich selbst vergeben. So wie der geliebte Mensch vergeben hätte.


Da hast du ein wahres Wort gesprochen. Vergeben muss man sich selbst, aber das ist nicht so einfach und man kann sich noch so oft sagen, dass man alles richtig gemacht hat, Zweifel bleiben immer.

@Justine
Ja ich glaube schon, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Egal wo, möchte es jetzt nicht unbedingt Himmel nennen. Ich habe sehr lange noch das Gefühl gehabt, er ist jetzt da und ich spreche auch immer noch mit ihm, als wenn er neben mir sitzen würde.

Justine
08-02-2009, 16:57
Da hast du ein wahres Wort gesprochen. Vergeben muss man sich selbst, aber das ist nicht so einfach und man kann sich noch so oft sagen, dass man alles richtig gemacht hat, Zweifel bleiben immer.

@Justine
Ja ich glaube schon, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Egal wo, möchte es jetzt nicht unbedingt Himmel nennen. Ich habe sehr lange noch das Gefühl gehabt, er ist jetzt da und ich spreche auch immer noch mit ihm, als wenn er neben mir sitzen würde.

hm. naja, ich gehe auch davon aus, dass energie nicht verloren geht, mal ganz naturwissenschaftlich gesprochen, und uns beseelt ja eine ungeheure energetische kraft. aber bewusstsein, seele, hören, denken?
ich rede auch mit meinen eltern, wenn ich sie "begiesse", bin gern dort, aber ich habe alles aufgearbeitet, auch allen zorn. und manches hätte ich ihnen auch nicht sagen können und mögen. wir haben nie viele worte gemacht. dieses lauthalse "ich liebe dich", wie es die amis in mode gebracht haben, ist eben oft auch nicht mehr als eine floskel. imho.

Ice Tiger 80
08-02-2009, 17:57
ohne jetzt auf irgendein posting speziell einzugehen:

meinen opa mussten sie während einer bypass-op reanimieren, er hat uns danach von einem hellen licht erzählt das er sah, wo er aber noch umgekehrt ist. es klingt "verrückt", aber wenn er das sagte, wird das richtig gewesen sein.

und mein onkel hat zu meiner tante kurz vor seiner op gesagt, sie solle immer wieder aus dem fenster gucken und wenn sie ein engelchen sieht, soll sie an ihn denken. nach der op lag er im künstlichen koma, sie wollten ihn da raus holen aber er wachte lange nicht von allein auf. einen einzigen samstag war er dann noch wach, aber im delirium von den ganzen tabletten. danach mussten sie ihn wieder ins koma legen und kurz darauf ist er gestorben.

zum thema abschied nehmen:

meine oma starb mitten in der nacht im krankenhaus. ich war damals 13 und wusste vorher nicht wie ernst es wirklich war, ich begriff es nicht.

bei meinem opa war ich 19 und wir waren dabei als er starb. alle außer meine tante und mein onkel aus dem norden und meine cousine kam leider auch 5 minuten zu spät. ihm habe ich den tod gegönnt, er wollte es und hat lang genug gelitten und für uns gekämpft!

der für mich schlimmste tod war der meines onkels. vor allem weil ich an dem einzigen samstag wo er mal wach war, mit im krankenhaus saß und er mich sehen wollte. auf die intensiv durften aber nur 2 mit rein und ich geh seit meiner oma nicht mehr auf die intensiv. außerdem dachte ich nicht das er es nicht schafft, das war für mich unmöglich.

ich hab bei allen dreien nochmal allein am offenen sarg abschied genommen. manche haben mir davon abgeraten, weil sie meinten man hätte dann nur noch das bild im kopf und nicht mehr die ganzen schönen erinnerungen. aber mir hats geholfen!

im endeffekt soll man das tun was das bauchgefühl einem sagt. man sollte sich nie zu irgendwas überwinden, nur weil man denkt der andere erwarte es von einem. wenn man sich nämlich dazu quält, dann hat man nur noch diese bilder im kopf!

Pithlit
08-02-2009, 19:56
:rolleyes: rede keinen unfug kindchen.die menschen habe ein leben lang zeit sich auszutauschen und über alles zu reden.und machen sies ?? nein.

Tut mir leid, das Thema ist mir zu ernst, um weiter auf Dein frühpubertäres Gepoltere einzugehen.
Wenn Du Dich an Deine Weisheit hältst, ist das prima, Fakt ist jedoch, dass es die Wenigsten tun. Möge Dir diese Erfahrung erspart bleiben.

Sully
09-02-2009, 21:13
Habe euren Rat befolgt und bin froh drum, sie ist nun erlöst.
Danke für eure Beurkundungen

Ice Tiger 80
09-02-2009, 21:25
mein aufrichtiges beileid alé :tröst:

:(

DocSoul
10-02-2009, 03:55
*still die Hand drück*

:smoke:

*smartie*
10-02-2009, 21:33
meiner meinung nach, kann man sich auf verschiedene weisen verabschieden. ich habe mich von meinem vater 1 jahr vor seinem tod verabschiedet. er hatte jahre davor die chance seine krankheit einigermaßen zu überwinden und sich dadurch 15-20 "gesunde" jahre zu bekommen, er hat sich dagegen entschieden. wir haben uns nie gut verstanden, doch ich habe uns nochmals eine chance gegeben, unter einer bedingung. die hat er nicht eingehalten und ich habe mich für immer von ihm verabschiedet. ich war bei seiner beerdigung, weil ich ihm sagen wollte, dass er opa wird (ich war im ersten monat) und ich wollte ihm sagen, dass ich ihm verzeihe.
bei meiner oma ist es anders. seit einem jahr ist sie sehr krank und es gibt gute und es gibt sehr schlechte tage. eines tages, als ich an ihrem krankenbett saß, hatte ich das bedürfnis ihr zu sagen "oma, ich habe dich lieb und wenn du bereit bist zu gehen, dann geh. ich werde dich vermissen, aber ich werde dich nicht hier festhalten, denn ich sehe und spüre, dass du nicht mehr willst!" und sie antwortete "danke mein kind, ich wünschte ich könnte gehen, aber meine töchter sind noch nicht so weit, ich darf noch nicht gehen, obwohl ich es so gern möchte!" ich habe mit meiner mutter und tante darüber gesprochen, aber die wollen und können nicht los lassen.
ich besuche meine oma 1-2 mal die woche weiterhin. aber eines weiß ich genau, sollte sie sterben, dann werde ich traurig sein und ich werde sie vermissen, aber ich werde nicht unglücklich sein und ich werde keine schuldgefühle haben, wenn ich am todestag nicht da war. meine mutter und tante dagegen, werden es wahrscheinlich nicht verkraften.

Schafi
10-02-2009, 22:29
meine mutter war sehr krank und die ärzte gaben ihr noch 1 jahr.
ich verbrachte, ein halbes jahr bevor sie starb, 3 wundervolle wochen mit ihr. wir haben viel geredet und unternommen.
wegen der entfernung und meiner arbeit konnten wir dann nur noch telefonieren. aber zwischen uns war und wurde alles geklärt und das halte ich für sehr wichtig.
ich hatte die chance mit ihr zu reden und das sollte man auf alle fälle nutzen.
als sie ins krankenhaus eingeliefert wurde, wollte ich noch mal zu ihr fahren.
unterwegs wußte ich es ist vorbei, kehrte um und als ich zuhause ankam, bekam ich den anruf, das sie gestorben ist.
es war schlimm, aber ich wußte auch, das es gut war.