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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Das Erste] "Der Krieg" Dokureihe ab 1.3.10


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Norayr
01-03-2010, 17:30
Das Erste zeigt Doku-Reihe "Der Krieg" (http://www.wunschliste.de/news/6591)

Unbekanntes Bildmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg Die ARD will den Zweiten Weltkrieg im Rahmen der französischen Doku-Reihe "Der Krieg" aus "einer ganz neuen Perspektive" beleuchten. In über 100 Archiven aus 17 Ländern suchten die Franzosen Isabelle Clarke und Daniel Costelle nach bisher unbekanntem Bildmaterial, darunter sind Filme, die von Zeitzeugen - Soldaten und Zivilisten - selbst gedreht wurden. Die gezeigten Szenen sind überwiegend in Farbe und sollen dadurch "eine ungewohnte Sicht auf die Realität des Krieges" fördern.

Unter dem Titel "Apocalypse" wurde die sechsteilige Doku-Reihe in Frankreich mit acht Millionen Zuschauern zu einem großen Publikumserfolg. Sie ist bereits in mehr als 50 Länder verkauft worden. Für das Erste wurde die Reihe auf drei Folgen komprimiert, die am 1., 8. und 15. März jeweils um 21.00 Uhr ausgestrahlt werden. Als Sechsteiler wurde die Serie bereits im Pay-TV-Kanal National Geographic Channel gezeigt und wird später in dieser Form auch in den dritten Programme der ARD zu sehen sein.

Das Erste Heute 21:00 - 21:45 (45 Min.)
Der Krieg (http://www.daserste.de/derkrieg/)
(1) Hitlers Angriff in Europa
Adolf Hitlers Eroberungsfeldzug wird hier aus einem völlig neuen Blickwinkel aufgerollt, dem der damals vor Ort filmenden Kameraleute, Soldaten und Zivilisten. Unbekanntes Material aus weltweiten Archiven ergab diesen imposanten Dreiteiler.

Adolf Hitlers Ernennung zum deutschen Reichskanzler am 30. Januar 1933 markiert den Anfang vom Ende einer fünfzehn Jahre währenden relativ friedlichen Periode in Europa. Doch mit dem "Anschluss" Österreichs und des Sudetenlands sowie der Annexion der "Rest-Tschechei" ist Hitlers Expansionsdrang nicht am Ende. Der Überfall auf Polen zieht dessen Verbündete Frankreich und Großbritannien in den Krieg. Die Sowjetunion hat sich mit Hitler arrangiert, Teile Polens, Finnlands und das Baltikum sind annektiert. Im Sommer 1940 ist Frankreich nach einem Blitzkrieg von der Wehrmacht besiegt und zweigeteilt. Belgien, Luxemburg und die Niederlande sind besetzt wie Polen. Auch Dänemark und Norwegen stehen unter deutscher Kontrolle. Hitler triumphiert. Großbritannien leistet als einzige europäische Großmacht erfolgreich Widerstand. Die Dokumentation zeigt den scheinbar unaufhaltsamen Vormarsch der Wehrmacht und eine bis dahin nicht für möglich gehaltene Folge von Siegen auf dem europäischen Kontinent, die erst durch die Luftschlacht um England gestoppt werden konnten.

Fernsehdokumentationen über den Zweiten Weltkrieg gab es schon so oft, dass kaum mehr Neues zu erwarten ist. Doch der ARD-Dreiteiler "Der Krieg" präsentiert die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts in neuem Licht. 70 Jahre nach Kriegsbeginn konnten Filme ausgewertet werden, die noch nie öffentlich vorgeführt wurden, von Zeitzeugen gedreht, von Amateuren, Zivilisten und Soldaten, sowie Filme, die bislang unter Verschluss waren. 35-mm-Farbfilmeile wurden mit 35-, 16- und 8-mm- Schwarz-Weiß-Material ergänzt, das nachträglich im Look der Farbfilme der 30er- und 40er-Jahre koloriert, zum Teil restauriert und neu oder nachvertont wurde. So ist eine Dokumentation entstanden, die den Krieg durch die Augen der Kameraleute verfolgt, die unmittelbar dabei waren. Auf nachträglich befragte Zeitzeugen, Experten, Historiker oder Spielszenen wurde verzichtet. Die Einordnung der Ereignisse leistet allein der Kommentar. Das Ergebnis ist eine besonders dichte, packende Filmerzählung, deren Wirkung man sich nicht entziehen kann. Die aufwendig in HD und 5.1 Dolby Digital hergestellte Produktion dokumentiert zum ersten Mal den weltumspannenden Verlauf des Zweiten Weltkriegs an allen Kriegsschauplätzen von Warschau bis Guadalcanal komplett. Insgesamt 600 Stunden professionell und privat gedrehtes Material aus mehr als 100 Archiven der ganzen Welt wurde ausgewertet. Unter dem Titel "Apocalypse" erreichte die sechsteilige französische Originalproduktion in Frankreich fast acht Millionen Zuschauer und war mit einem Marktanteil von 31 % die Nummer eins im französischen Quotenbarometer. Insgesamt 13 Millionen Franzosen haben mindestens eine Folge der Serie gesehen, ein großer Teil des Publikums war unter 25. Die Dokumentation ist in mehr als 50 Länder verkauft worden. Das Erste Deutsche Fernsehen zeigt sie exklusiv in drei Folgen, die Dritten Programme danach als Sechsteiler.

Die Welt in Flammen
Mit dem Überfall Japans auf Pearl Harbor weitet sich der Krieg zu einem Weltkrieg aus. Im zweiten Teil der Doku wird deutlich, mit welch unerbittlicher Härte und Brutalität an allen Fronten gekämpft wird.
[Teil 2: Mo, 8.3.10 | 21:00 Uhr]

Sieg und Niederlage
Am 8. Mai 1945 kapituliert Deutschland bedingungslos, nachdem Adolf Hitler sich am 30. April das Leben genommen hat. Teil drei zeigt, welche unvorstellbaren Opfer auf allen Seiten gebracht wurden im weltweiten Ringen um den Sieg über Deutschland und Japan. [Teil 3: Mo, 15.3.10 | 21:00 Uhr]

Das Kriegsgeschehen (http://www.daserste.de/derkrieg/kriegsgeschehen_uebersicht.asp)
Eine Chronologie der Ereignisse im Zweiten Weltkrieg: von der Vorkriegszeit, über die Kriegsjahre ab 1939 bis zum Kriegsende 1945.
[Alle Ereignisse]

Hintergrund zur Doku (http://www.daserste.de/derkrieg/allround_dyn~uid,2s8d9q32mmqe4t8y~cm.asp)
Die Dokumentation zeigt den Zweiten Weltkrieg aus einem neuen Blickwinkel: Filme von Zeitzeugen oder lange unter Verschluss gehaltenes Material schaffen ein subjektiv-privates Bild des Kriegsgeschehens. [Hintergrund]

Gespräch mit den Filmemachern (http://www.daserste.de/derkrieg/allround_dyn~uid,r7jzx76aesqw4b9c~cm.asp)
Daniel Costelle (Buch) und Isabelle Clarke (Regie) ist eine außergeöhnliche Dokumentation gelungen. Im Interview erzählen sie über die Herausforderungen und Besonderheiten dieses Projekts. [Zum Interview]

Ekki1701
02-03-2010, 09:01
Ich frage mich was die Colorierung soll.. Die Distanz aufheben?? Warum kann man das nicht S/W lassen wie es ansich war.. Bin nicht in der Lage das Auszublenden... konnte deswegen nicht unvoreingenommen schauen.

Norayr
02-03-2010, 15:37
Hitler hatte auch farbige Filme.

Mal aus der Sicht der betroffenen Länder und Völker zu sehen ist eine bedeutend andere für mich.

ich zitiere mal:

Diese Dokumentation hat sich ein sehr ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will die durch zahlreiche Darstellungen geprägte Sichtweise auf den Zweiten Weltkrieg mit einer neuen Bildlichkeit erweitern, die verheerenden Folgen einer weit über Europa hinaus reichenden, globalen Katastrophe aufzeigen.

Die Dokumentation "Der Krieg" – mit der die drei Folgen knapp und wertfrei überschrieben sind – stützt sich auch auf nicht öffentlich gezeigte Bilder. Es sind Filme, die von Zeitzeugen – Soldaten und Zivilisten – selbst gedreht oder in Archiven lange unter Verschluss gehalten wurden.

Damit entsteht – kombiniert mit offiziellem Material aus dieser Zeit – eine erweiterte, vielfach privat-subjektive Sicht auf Verlauf und Wirklichkeit des Kriegsgeschehens. Darin liegt der besondere Reiz und Wert dieses Dreiteilers. Dass dieser eigene Erzählansatz realisiert werden konnte, verdanken wir den Filmemachern Isabelle Clarke und Daniel Costelle. Beide sind erfahrene Dokumentarfilmer und haben es in zweieinhalb Jahren mühevoller und aufwendigster Recherche geschafft, bislang unentdecktes Material auf der ganzen Welt zu finden und aufzubereiten.

Dabei bricht diese Dokumentation mit einer weiteren Wahrnehmung des Weltkriegs, die in unseren Köpfen quasi automatisch abgerufen wird: Wir kennen den Zweiten Weltkrieg in Schwarz-Weiß. "Der Krieg" hingegen wird in Farbe ausgestrahlt. Die Nutzung von Farbbildern setzte sich ab den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts immer mehr durch. So haben es sich Clarke/Costelle zum Ziel gesetzt, ihre Kriegsdokumentation in Farbe zu zeigen und, wenn nötig, Teile dafür nachzukolorieren.

Es mag im Kontext von Krieg als Thema zynisch klingen, aber diese ungewohnte, eigene "Ästhetik" schafft neue Assoziationen. Vielfach bewirkt diese Anmutung eine ungewohnt schockierende Nähe zu den Ereignissen. ...
Hintergrund (http://www.daserste.de/derkrieg/allround_dyn~uid,2s8d9q32mmqe4t8y~cm.asp)

In seiner Form repräsentiert "Apocalypse" – so der Originaltitel – auch Innovatives und Gewagtes ... (http://www.daserste.de/derkrieg/allround_dyn~uid,r7jzx76aesqw4b9c~cm.asp)

Daniel Costelle: ... Wir haben alle modernen Mittel genutzt, um die Geschichte in einer neuen Weise anzugehen. Unsere Dokumentation, die ausschließlich aus Archivbildern besteht, ist mit den technischen und erzählerischen Mitteln des Kinos realisiert worden.

Isabelle Clarke: Es ging uns darum, ein empfindliches Gleichgewicht zwischen dem historischen Bericht und den starken Emotion zu schaffen. Wir haben uns permanent darum bemüht, diese verschiedenen Ebenen beizubehalten ... allgemein verständlich und spannend zu erzählen.

Video in der Mediathek (javascript:DasErstePopupMediathek('http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/3912426?pageId=487910&moduleId=799280&categoryId=&goto=&show=');)

Emotions
02-03-2010, 16:08
Eins machen die Dokus immer klar, den Schrecken des Krieges und das menschliche Leid. Wir entscheiden teilweise sehr leichtfertig darüber den Krieg über andere Länder zu bringen, je weiter er weg ist je leichter tun wir uns damit. Anderswo gibts Krieg nicht nur als Doku oder als 15 Sekunden Randnotiz in den Nachrichten, da gibts 24 Stunden am Tag Krieg, seit Jahrzehten.

Georgie
05-03-2010, 02:03
Ich frage mich was die Colorierung soll.. Die Distanz aufheben?? Warum kann man das nicht S/W lassen wie es ansich war.. Bin nicht in der Lage das Auszublenden... konnte deswegen nicht unvoreingenommen schauen.

Da bin ich auch kein Fan von, aber die Menschen haben den Krieg nun mal in Farbe erlebt.

Es gab ja auch schon Dokumentationen, in denen originale Farbaufnahmen verwendet wurden und ich muss gestehen, dass die weitaus wirkungsvoller sind. Irgendwie geht eine gewisse Distanz verloren!

Insgesamt bringt diese Aufarbeitung aber wenig Neues. Es wird im Grunde alles nur noch mal anders zusammengestellt.

Trotzdem sollte das Gedenken an diese Zeit immer wach gehalten werden - auch durch solche "Geschichtsstunden"!