Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Im Angesichts des Verbrechens - seit 27.4. auf arte
Maikatze_71
28-04-2010, 09:33
Hat das gestern niemand geguckt?
http://www.arte.tv/de/film/Im-Angesicht-des-Verbrechens/3155406.html
Ich finde es gut umgesetzt, Familien-Saga und Milieu-Studie in einem, freue mich schon auf die Fortsetzung am Samstag.
Ich war Anfangs skeptisch angesichts der euphorischen Töne in den Medien.
Aber nach den ersten beiden Folgen steht fest, dass ich es auf jeden Fall weiter schaue. Zumal es in meiner Lieblingsstadt spielt. :anbet:
Maikatze_71
05-05-2010, 07:55
Komisch, dass das sonst keiner zu gucken scheint. Ich finde es von mal zu mal spannender!
Emotions
05-05-2010, 08:15
War mir bis eben unbekannt :nixweiss:
Liegt vielleicht an der Uhrzeit? Naja anhand des Themas kann mans auch schlecht früher zeigen. Ich schaue/bleibe auf jeden Fall dabei und nehme es auf.
Maikatze_71
07-05-2010, 12:27
Mich würde ja mal interessieren, was das für ein Lied ist, das da in der Russen-Disko gespielt wird und wo die so drauf abgehen "Vodka, Vodka" oder so.
Die ersten 8 Folgen waren einfach zu dünn.
Wenn man vergleicht welch komplexe Handlung The Wire in 8 Folgen verarbeiten kann, dann ist das dürftig.
Und auch die mafiösen Strukturen werden nur flach tangiert - da war selbst der Schattenmann wesentlich besser.
Folge 9 ist nun allerdings so peinlich, dass man es eigentlich garnicht mehr weitergucken sollte.
Diese Svetlana so saudumm, dass man sich fast wünscht, dass die da in der Taiga zurückgelassen wird...
EDIT: Jetzt dumpfe Russenfolklore in der Botanik - wer hat dieses Drehbuch des Schwachsinn genehmigt? Mit dem Stoff der ersten 1-3 Folgen hätte man doch soviel machen können...
Die schaffen es in 500min weniger Handlung unterzubringen, als in einem Film wie Eastern Promises...
EDIT2: Folge 10 mit der komischen Bäumer als Patin toppt nochmal alles!
Seh ich ähnlich. Die letzten beiden Folgen waren dünn - und teilweise skurril unrealistisch. Hatte den Eindruck, dass zu guter Letzt noch zuviel Stoff für zu wenig Zeit übrig war, ergo wurde es gerafft, dramatisiert und spannungsüberladen. Schade, starker Anfang, schmales Ende.
Aber insgesamt eine tolle, sehenswerte deutsche Produktion, die demnächst auf den Hauptkanälen ganz sicher Top-Quoten erzielen wird. :d:
Das war nix.
Normale ÖR Durchschnittsware.
Die komplette Story mit den beiden debilen Russentanten hätte man sich sparen sollen, da das Hauptaugenmerk ja auf der Russenmafia liegen sollte.
Die Problematik Prostitution hätte man sicher anders unterbekommen.
Die Struktur der Mafia wurde überhaupt nicht durchdrungen - wie kam z.B. "Onkel Sascha" zu seinem Posten, wieso wurde er respektiert? etc.
Die Machtkämpfe innerhalb der Organisation fielen auch alle unter den Tisch.
Stattdessen verjubelt man Sendzeit mit Billigaction in Weißrussland und irgendwelcher hinterwald Dorfromantik (sicher, ggf. ist die Darstellung der Heimat wichtig, aber doch auf solch dümmliche Weise...).
Deutsche Produktionen neigen immer dazu, Charaktere auf billige Weise zu überzeichnen. Mit der Hälfte der Sendezeit wäre der Riemelt auch ausgekommen.
Chandler
12-05-2010, 13:29
Die komplette Story mit den beiden debilen Russentanten hätte man sich sparen sollen, da das Hauptaugenmerk ja auf der Russenmafia liegen sollte.
Die Problematik Prostitution hätte man sicher anders unterbekommen.
Zuschauer (besonders weibliche) mögen Liebesgeschichten; also wird in fast jeden Film bzw. Serie eine eingebaut.
Im deutschen Gewerbe mit Prostituierten aus Osteuropa kenne ich mich nicht aus und kann daher auch nicht so recht beurteilen wie realistisch die Erwartung ist als Prostituierte in Deutschland ein angenehmeres Leben zu haben als auf einem Bauernhof in Weißrussland o.ä..
Die Struktur der Mafia wurde überhaupt nicht durchdrungen - wie kam z.B. "Onkel Sascha" zu seinem Posten, wieso wurde er respektiert? etc.
Naja, er hat mal erzählt was er früher alles an Verbrechen begangen hat. Wolltest du lange Rückblenden aus seiner Jugend haben wie im "Paten"?
Die Machtkämpfe innerhalb der Organisation fielen auch alle unter den Tisch.
Das war doch eigentlich die Hauptgeschichte der Serie. Die einen klauen den anderen den LKW mit Zigaretten, daraufhin verraten die anderen den geplanten Einbruchdiebstahl der Flachbildfernseher an die Polizei. Im Gegenzug wir dem Restaurantbesitzer die Handgranate ins Auto geworfen. Und am Ende kommt es zur klärenden Aussprache mit dem Machtwort von "Onkel Sascha".
Es war im Grunde ähnlich wie Dominik Grafs früherer Film die "Sieger". Viel Sex, brutale Gewalt usw.
Er setzt halt nicht so sehr auf skurrile Gesprächssituationen, skurrile Charaktere und skurrile Lebensphilosophien wie viele hochgelobte US-Serien.
nödbroms
12-05-2010, 21:30
Ich fands auch so naja. Wurde ja vorher in den Himmel gelobt, dass man dachte man kriegt sonst was vorgesetzt.
Teilweise fand ich es gut. Die beiden jungen Polizisten fand ich gut, die beiden Prostituierten... Naja, das hätte man auch weglassen können. Vor allem weil es ja noch irgendwie teilweise harmlos rüberkam. Die vergleichsweise "netten" deutschen Zuhälter, aber die bösen bösen Menschen im Osten... Denke, dass Zwangsprostitution in Wahrheit viel schrecklicher ist. Und dann auch die Zeichnung der Freundin. Tut so als würde sie ahnungslos in den Westen gehen, weiß aber genau, das sie dort als Prostituierte arbeiten wird und will reich werden und ihrem armen Dorfleben entfliehen. Eigentlich ist sie ein berechnendes Biest. Aber dann nach einiger Zeit im "harten" Gewerbe ist sie natürlich geläutert, kehrt freudig in die Heimat zurück und ist sofort ohne Trauma oder sonstwas glücklich mit dem armen Dorftrottel, der sie immer schon geliebt hat und scheißt ab sofort auf Luxus und Reichtum. Wie wunderbar, dass das Leben so schön ist! :suspekt:
Gut fand ich auch die Verwirrungen, die verschiedenen Ebenen, wie alles zusammenhing. Die Vermischung von Vietnamesen, Russischer Mafia und deutschen Mittelstand. Außerdem auch die Kämpfe innerhalb der Organisationen. Und auch diese Hierarchie innerhalb der Polizei und den Aufstiegsmöglichkeiten um wegzukommen vom eintönigen Polizeialltag.
Ein wenig anstrengend fand ich diese private Geschichte mit dem Superbruder, der immer präsent war, aber das kam mir alles zu billig rüber. Das dieser Mischa auch in dem Mord vermittelt war wurde ja auch nicht weiter thematisiert. Und total übel fand ich zum Teil diese Sexeinsprenkler. Dieses komische korrupte Polizistenpärchen, die sich dann gegenseitig angeschossen haben, aber dann auch nicht weiter interessierten, Mari Bäumer, wie sie phantasiert, dass ihre Kinder beim Sex zugucken und am aller schlimmsten und so super dämlich, dass ich gleich am liebsten wieder abgeschaltet hätte war dieser saudämliche und unendlich unrealistische Dreier nach dem Fallschirmsprung :rolleyes:
Insgesamt wurden unheimlich viele Dinge angerissen, die dann aber nicht wirklich weiterverfolgt wurden, z.B.
- die Kollegin, die dachte sie wäre schwanger und augenscheinlich wohl in einen der Polizisten verknallt war, war später total unwichtig
- der verknallte Russe, der seine Freundin im Hotel geheiratet hat, ist auch nie wieder aufgetaucht
- das Polizistenpärchen. Was passierte nach dem Autounfall außer, dass sie rausgeworfen wurden? Was ist aus der Familie des Polizisten geworden? Wieso musste der Junge Epilepsie haben und hat er jetzt gedealt oder nicht? Was ist mit dem unterschlagenen Geld passiert?
Es ist klar, dass so eine Serie Nebenschauplätze braucht, aber teilweise wurden die so detailliert und ausführlich eingeführt, dass sie der Hauptstory total Boden weggegraben haben, aber statt sie aufzulösen oder weiterzuführen sind die dann am Ende mit einem Satz in der Versenkung verschwunden. Fand ich ein bisschen schade.
Im Vergleich dazu finde ich (vor allem die erste Staffel) von KDD weitaus realer, differenzierter und nicht streckenweise so peinlich dargestellt. Allerdings nimmt bei KDD mittlerweile ein wenig überhand, das da einfach alle total kaputt und psycho sind. Aber dafür sind die Charaktere nicht teilweise so platt.
Hummingbird76
08-11-2010, 18:19
Mich würde ja mal interessieren, was das für ein Lied ist, das da in der Russen-Disko gespielt wird und wo die so drauf abgehen "Vodka, Vodka" oder so.
Ich weiß nicht, ob es dich noch interessiert, aber das Lied heißt "Vodka - plocho" also "Wodka - schlecht" und ist von der Gruppe Kirpichi (=Ziegelstein). Das rufen die dann auch "Vodka - plocho, Vodka - plocho, plocho...." (plocho spricht man plocha aus)
Wird momentan in der ARD versendet ( Freitag zB 3 Teile hintereinander )
Wer möchte kann es in der Mediathek alles nachsehen ;)