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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe in der Not


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raccoon63
17-06-2010, 07:29
Seit gestern Nachmittag bin ich schrecklich wütend und enttäuscht. :(

Kurz vor Feierabend erreichte mich ein Anruf der Polizei. Ein Beamter teilte mir mit, dass meine Mutter auf der Straße gestürzt sei und ins Krankenhaus gebracht wurde. Es sei aber nicht so schlimm. O.k., ich bin dann natürlich erstmal losgerast, zunächst zur Polizei, um ihren kleinen Hund dort abzuholen (der beschäftigte nämlich mittlerweile die halbe Wache). Dann zum Krankenhaus. Meine Mutter kam mir dann schon entgegen mit einer großen, genähten Platzwunde über dem rechten Auge, Jacke und Hose blutverschmiert.

Sie erzählte mir dann erstmal, was passiert war. Wie sie zu Fall kam, weiß sie nicht mehr. Sie hatte mit dem Hund an einer Fußgängerampel an einer sehr belebten Straße diese überquert. Dann lag sie quasi auch schon auf dem Bürgersteig, blutete stark und konnte allein nicht mehr aufstehen.

Dutzende Autos fuhren vorbei - niemand hielt an. :mad: Nicht, dass es dort keine Möglichkeit gäbe: Dort ist direkt eine Bushaltestelle und in einer kleinen Stichstraße ca. 20 m davor ist ein Parkstreifen. Genug Platz also, um anzuhalten und sich um eine verletzte ältere Dame zu kümmern. Aber Wegsehen ist ja viel einfacher!

Schließlich kam ein junger Mann mit seinem Wagen, hielt an und kümmerte sich um meine Mutter, holte den Rettungswagen und blieb bei ihr, bis professionelle Hilfe kam.

Ich weiß ja, dass dies heutzutage eigentlich nichts Besonderes mehr ist, wenn hilflose Mitmenschen ignoriert werden. Man liest es fast täglich in der Zeitung. Menschen in Bedrängnis und Not werden im Stich gelassen, verletzt, manchmal sogar getötet, weil niemand eingreift. Für Verletzte wird nicht einmal ein Notarzt gerufen.

Nur diesmal betrifft es mich und vor allem meine Mutter persönlich. Und ich bin sowas von wütend und enttäuscht, dass ich laut schreien möchte!

Ich dachte, vielleicht kennt Ihr auch solche Fälle, möglicherweise seid Ihr selbst oder einer Eurer Lieben betroffen gewesen. Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht mit Hilfe und Hilflosigkeit, Freundlichkeit und Missachtung?

Sollte es zu diesem Thema bereits einen Thread geben, mögen mir die Mods vergeben und die beiden zusammenlegen. Danke!

Mobbing Bert
17-06-2010, 08:21
In den lokalen Zeitungen sind sehr oft Leserbriefe dabei, wo sich ältere Leute bei ihren Helfern bedanken wollen. Auch habe ich oft schon beobachtet wenn eine ältere Person stürzt, sich direkt alle drumherum um sie kümmern. Das hilflose Personen draussen auf sich allein gestellt sind, empfinde ich eher die Aussnahme

Lachgas
17-06-2010, 08:26
meine mutter hat mal (winter, mitten in der nacht, straßen leicht gefroren) angehalten um bei einem gerade passeierten unfall auf der autobahn zu helfen (ein auto stand in fahrtrichtung das andere auf der andern seite gegen die fahrtrichtung).
beide fahrer waren nicht weiter verletzt und als mama auf dem Weg zu ihrem Warndreieck war (der kofferraum des unfallautos klemmte) kam von hinten jmd angerauscht der viel zu schnell war und dann ins Schleudern kam und dabei meine mutter erwischte und weiterfuhr.
Meine mutter knallte mit dem Kopf auf die Betonbegrenzung (an einer Brücke - sie hätte nur ein bisschen doofer umgeworfen werden müssen und sie wäre viele meter in die Tiefe gestürzt und sicher sofort tot) und war bewusstlos.
die einzig Schwerverletzte an dem Unfall war meiine Mutter, die ja nur helfen wollte, mit einer Schädelfraktur. (die beiden eigentlichen Unfallfahrer waren bis auf ein paar Prellungen oder so fit)
Probleme/schmerzen hat sie immer noch und ist auf Grund des unfalls auch erwerbsunfähig.

LaMer
17-06-2010, 08:38
Bei einem Fahrradsturz wurde meinem Vater schnell geholfen. Eine Passantin bot im Hilfe an, hat sich um ihn gekümmert bis der Krankenwagen kam und uns informiert.

Im übrigen kann ich mich nur dem Post von Bert anschließen. Es tut mir sehr Leid, dass deine Mutter solch schlechte Erfahrungen machen musste.


@Lachgas: Tragisch. Ich hoffe, deine Mutter erholt sich wieder ganz. Leider liest man auch solche Geschichten häufiger.

Joce
17-06-2010, 09:02
also ich habe es auch noch nie selber mitbekommen das keiner geholfen hat..

ich habe immer panische angst wenn alte leute vor mir stürzen, helfen würde ich aber sofort auch wenns mich beinahe selber umhaut sobald ich blut sehe.. ich bin aber immer froh wenn ich nicht die einzige helfende person bin.. ich würde so oder so aus lauter panik direkt ma den notruf wählen.. letztens hatte eine alte frau nur ne platzwunde, was wollte joce machen? direkt ma feuerwehr (warum auch immer) krankenwagen usw rufen.. der andere helfer sagte dann aber das es nicht so schlimm sei und n stuhl im moment reichen würde.. hab dann todesmutig n stuhl besorgt :ja:


es tut mir leid das du sowas erlebt hast raccoon.. das es ignoranten gibt ist mir klar, auch wenn ichs noch nie erlebt habe

raccoon63
17-06-2010, 09:08
Danke Joce und LaMer!

Ich hab's hier sogar schon im Krankenhaus erlebt: Eine Patientin an Krücken erlitt auf dem Flur vor meiner Bürotür einen Schwächeanfall. Eine Mitpatientin wollte sie stützen, konnte sie aber nicht halten. Ich hörte dann ein etwas schwaches "Hilfe" und rannte gleich raus. Wir haben dann zu zweit versucht, sie möglichst sanft auf den Boden gleiten zu lassen, Aufrichten ging nicht. Sie hing in unseren Armen wie ein nasser Sack. Es kam dann Hilfe aus dem Schwesternzimmer. Aber meine Kollegin aus dem Büro gegenüber stand auf der anderen Seite ihrer geschlossenen Bürotür und fragte mich dann nur: "Was war denn?" DAS etwas war, hatte sie sehr wohl mitbekommen. Aber rauskommen und helfen? Bloß nicht!

Cat-lin
18-06-2010, 18:34
Bei einem Fahrradsturz wurde meinem Vater schnell geholfen. Eine Passantin bot im Hilfe an, hat sich um ihn gekümmert bis der Krankenwagen kam und uns informiert.

Im übrigen kann ich mich nur dem Post von Bert anschließen. Es tut mir sehr Leid, dass deine Mutter solch schlechte Erfahrungen machen musste.


@Lachgas: Tragisch. Ich hoffe, deine Mutter erholt sich wieder ganz. Leider liest man auch solche Geschichten häufiger.
Ich weiß von jemandem, der - wohl wegen der hellen Sonne - beim Radfahren einen Mast nicht sah und dagegenfuhr, stürzte und benommen am Boden lag. Die Fußgänger (auf dem Dorf, nicht in der Stadt) gingen einfach weiter, an ihm vorbei und ließen ihn liegen (und es war tagsüber, daß man eigentlich nicht davon ausgehen konnte, er sei bedrunken) - bis er sich selbst allmählich irgendwie hochrappelte und sich und das Rad nach Hause schob (zum Glück war es nicht allzu weit). Die Schramme am Bein von dem Sturz hat er wohl bis heute noch (ist schon mehrere Jahre her).

Jelka
18-06-2010, 18:44
Ich kenne das zum Glück nur so, dass rasend schnell Leute zum Helfen da sind. Irgendwo stürzt jemand und während ich noch in der Verarbeitungsphase bin, sind schon irgendwelche anderen Leute bei der Person und kümmern sich.

Schwieriger einzuordnen finde ich das, wenn die einfach so in der Gegend herumliegen. Da kann ich manchmal schon verstehen, dass einfach niemand so richtig weiß, ob man was unternehmen muss oder nicht. Das ist doch auch verwirrend.

Pickmans_Modell
18-06-2010, 18:46
Bisher habe ich bei solchen Sachen nur positives erlebt. Meiner Mutter wurde sofort geholfen, als sie stürzte (natürlich direkt aufs Gesicht bzw. die Brille ... sie hatte da echt Glück, dass die Splitter keinen Schaden im Auge verursacht haben :rotauge: ) und auf bei anderen Fällen, wo ältere Menschen - wie auch immer - gestürzt sind, war sofort jemand da. Ich kann da auch nicht wegsehen bzw. einfach so vorbeilaufen :helga: Ich denke mir immer, dass es die Person schon beruhigt, wenn einfach nur jemand "Händchen hält", bis richtige Hilfe da ist.

Lux Lisbon
18-06-2010, 18:51
Ich kenne das zum Glück nur so, dass rasend schnell Leute zum Helfen da sind. Irgendwo stürzt jemand und während ich noch in der Verarbeitungsphase bin, sind schon irgendwelche anderen Leute bei der Person und kümmern sich.

Schwieriger einzuordnen finde ich das, wenn die einfach so in der Gegend herumliegen. Da kann ich manchmal schon verstehen, dass einfach niemand so richtig weiß, ob man was unternehmen muss oder nicht. Das ist doch auch verwirrend.

Was ist denn daran verwirrend? selbst wenn es ein völlig betrunkener Penner ist...oder er so aussieht, dann ruft man den Notarzt, was denn sonst?

Jelka
18-06-2010, 19:01
Was ist denn daran verwirrend? selbst wenn es ein völlig betrunkener Penner ist...oder er so aussieht, dann ruft man den Notarzt, was denn sonst?

Ja, toll - und wenn derjenige dann nur rumknurrt, dass er bitte weiterschlafen möchte, dann soll ich die Rechnung zahlen? Sowas kann ich mir nicht leisten.

Seit das eingeführt wurde, dass man einen gerufenen Rettungswagen unter Umständen selbst zahlen muss, gibt es nur noch ausgesprochen wenig Situationen, in denen ich so einen Anruf ernsthaft in Erwägung ziehe. :fürcht:


Aber selbst wenn man den nicht gleich ruft, ist es trotzdem so, dass in Köln doch ständig Leute in der Gegend herumliegen. Und einfache Betrunkenheit ist nun mal kein Kriterium für irgendwas.

Der letzte, den ich geweckt habe, war zumindest kein bisschen glücklich darüber.

Lux Lisbon
18-06-2010, 19:21
Ja, toll - und wenn derjenige dann nur rumknurrt, dass er bitte weiterschlafen möchte, dann soll ich die Rechnung zahlen? Sowas kann ich mir nicht leisten.

Seit das eingeführt wurde, dass man einen gerufenen Rettungswagen unter Umständen selbst zahlen muss, gibt es nur noch ausgesprochen wenig Situationen, in denen ich so einen Anruf ernsthaft in Erwägung ziehe. :fürcht:


Aber selbst wenn man den nicht gleich ruft, ist es trotzdem so, dass in Köln doch ständig Leute in der Gegend herumliegen. Und einfache Betrunkenheit ist nun mal kein Kriterium für irgendwas.

Der letzte, den ich geweckt habe, war zumindest kein bisschen glücklich darüber.

Solange er noch erweckbar ist, ist doch alles chic und Du musst niemand rufen. Vielleicht ist da meine Sicht etwas anders, komme aus einer Kleinstadt und nicht aus einer Großstadt.

Wenn da jemand verdächtig (nicht erweckbar, wenn doch dann nur teilorientiert.....oder in komischer Haltung oder mit sichtbaren Verletzungen) rumliegt, rufe ich hier den Notdienst. Bin aber kein Großstadtmensch, darum liegt man hier mit dieser Methode nicht falsch. In Köln ist das sicher anders, verstehe ich völlig. :)

Shambles
18-06-2010, 19:35
Ich hab schon Beides beobachtet/erlebt...
Hier mal paar Bsp...
So lag ich einmal auf der Skipiste (Innenband kaputt...AUA) im Schnee und alles rutschte/wedelte usw an mir vorbei. Ich hatte mir offenbar auch noch ziemlich den Kopf angeschlagen (damals fuhr ich noch ohne Helm), so dass ich auch nicht wirklich in der Lage war, um Hilfe zu rufen. Es dauerte wirklich lange, bis eine Frau anhielt und mir half. (Ich weiss bis heute nicht, wie ich es ins Tal und in den Rettungswagen geschafft hab...) Selber halte ich gerade auch bei Kindern und hollywoodreifen Stürzen an, um ihnen nach einem Sturz zu helfen oder nachzufragen, ob alles okay ist.
Ein sehr schönes Bsp für Hilfsbereitschaft habe ich mal erlebt - obwohl das nicht im Geringsten eine solche Notlage war, in der sich raccoons Mutter befand-... da hatte ich die bescheuerte Eingebung und Faulheit, mir in der Innenstadt neben 2 fetten Einkaufstüten ein Regal zum Zusammenbauen zu kaufen und das allein im Tram nach Hause zu schleppen... (die beiden Regalstreben über die eine Schulter/übern Hals, die Regalbretter unter dem einen Arm und dann noch die sauschweren Tüten:schäm: Das konnte ja nicht gutgehen... Insgesamt haben mir 4 Passanten geholfen -immer ein Stücken mitgeschleppt :blush::), weil sie meinen Anblick wohl nicht ertragen konnten:D, die Letzte hat mir einen Teil der Last bis vor meine Haustüre getragen...

Naja, und eine komische Situation ist bis heute in meinem Kopf. Ich war als etwa 10 Jährige im warmen Aussenbad (man konnte von innen nach aussen schwimmen) des Schwimmbads in der Stadt, in der ich damals wohnte. Es war Winter, schon dunkel und das Becken so richtig schön beleuchtet. Bis auf meine Person, ein Mann und eine ältere Frau, die erst später "herbeischwamm" war keiner da. Der Mann bedrängte mich, sprerrte mir den Weg zurück nach innen ab:fürcht:... da sah ich die Frau und bat sie um Hilfe. Die hat mich erst "ausgelacht":mad:. ich fühlte mich nicht ernstgenommen in meiner Angst...und musste fast betteln (dank an meine Eltern, die mir einiges in dieser Hinsicht vermittelt hatten!) bis sich mich ins Innere begleitte und der Mann zurückblieb.
Vielleicht war sie überfordert oder fand es wirklich nicht schlimm. Aber ich hatte Angst und denk ich an die Situation zurück, kehrt das Gefühl der Bedrohung zurück.

Lux Lisbon
18-06-2010, 19:41
Noch etwas zum Thema......eine Kollegin meiner Schwester fuhr eine zeitlang mit der Bahn zur Arbeit. Eines Morgens war die Bahn so voll und sie stand ganz vorne am Ausgang. Beim Aussteigen fiel sie und brach sich den Knöchel und blieb unten bei den Stufen notgedrungen liegen. Es war morgen, alle wollten pünktlich sein und nicht zu spät zur Arbeit kommen....also sind sie einfach über sie weg gestiegen, alle, bis die ....wie heissen die?...Zugkontrolleure? (Die, die in der Bahn mitfahren und pfeifen, wenn er weiterfährt :schäm:) kamen und ihr halfen. Fand ich ganz schlimm! :(

Was ich allerdings wirklich toll und vorbildlich fand, war mal eine Situation mit meinem kranken Vater. Ich bin mit ihm im Rollstuhl spazieren gewesen und er ist mir unbemerkt so weit rausgerutscht, das er bei einem Hubbel völlig den Halt verlor und rausrutschte. Da er sich nicht mehr groß bewegen kann, bekam ich ihn nicht mehr in den Rollstuhl wieder....und wir beide saßen da auf dem Gehweg. Es war Vormittag und es kam so eine Gruppe Kinder mit 2 Kindergärtnerinnen.....die kamen sofort gerannt und haben geholfen, nur haben wir das zu dritt auch nicht geschafft. Dann kam so ein Wagen von der Stadt mit zwei Männern, die für die Botanik zuständig sind (Ihr wisst schon.....die, die die Parks instandhalten und so....mensch, mir fällt heute nix ein :schäm:). Die haben sofort angehalten und uns geholfen. So haben wir es dann geschafft und es war wirklich lieb. Mein Vater war so gerührt, dass er garnicht aufhören konnte, sich zu bedanken. Und in Wirklichkeit fand er das mal ein tolles Abenteuer ;) Ich fand das auch ganz erstaunlich, besonders wie selbstverständlich die Helfer das fanden.

Jelka
18-06-2010, 19:56
Solange er noch erweckbar ist, ist doch alles chic und Du musst niemand rufen. Vielleicht ist da meine Sicht etwas anders, komme aus einer Kleinstadt und nicht aus einer Großstadt.

Wenn da jemand verdächtig (nicht erweckbar, wenn doch dann nur teilorientiert.....oder in komischer Haltung oder mit sichtbaren Verletzungen) rumliegt, rufe ich hier den Notdienst. Bin aber kein Großstadtmensch, darum liegt man hier mit dieser Methode nicht falsch. In Köln ist das sicher anders, verstehe ich völlig. :)

Dazu kommt doch noch meine generelle Verwirrtheit. :crap:

Aber wenn die Leute in einen Schlafsack gewickelt sind, bin ich mir meistens ziemlich sicher, dass ich nix tun muss. :D

Ich habe eine Freundin, die Krankenschwester ist. Die ist bei solchen Einschätzungen viel besser. Die geht nur ein Mal kurz gucken und schon weiß sie, ob sie da nun jemanden rufen muss oder ob das so gehört. Für gewöhnlich ruft sie niemanden. Das erklärt die Gesamtsituation vielleicht ein bisschen.



Ich überlege gerade, ob ein Anschnallgurt eine gute Idee wäre, aber andererseits bringt es deinen Vater um ein schickes Abenteuer. ;)

Lux Lisbon
18-06-2010, 20:03
Dazu kommt doch noch meine generelle Verwirrtheit. :crap:

Aber wenn die Leute in einen Schlafsack gewickelt sind, bin ich mir meistens ziemlich sicher, dass ich nix tun muss. :D

Ich habe eine Freundin, die Krankenschwester ist. Die ist bei solchen Einschätzungen viel besser. Die geht nur ein Mal kurz gucken und schon weiß sie, ob sie da nun jemanden rufen muss oder ob das so gehört. Für gewöhnlich ruft sie niemanden. Nur mal so zur Einschätzung.



Ich überlege gerade, ob ein Anschnallgurt eine gute Idee wäre, aber andererseits bringt es deinen Vater um ein schickes Abenteuer. ;)


Er hat jetzt längst einen Bauchgurt und das ist gut so. ;) Auch wenn so er um Zuneigung und Hilfe bezüglich Fremder mit Herz kommt ;)......es gibt auch so noch genug Menschen, die sehr nett und hilfsbereit sind, wenn sie jemand im Rollstuhl sehen, der mal Hilfe braucht bei einer Barriere. Aber auch da hab ich schon anderes erlebt bei einer Person ohne Begleitperson im Rollstuhl, die in einen Bus wollte. Es gibt wirklich das eine und das andere.

marakuta
18-06-2010, 21:22
Bin gestern abend an einer U-Bahn-Station in Hamburg von einem Besoffenen von hinten angetatscht worden (eine Hand auf den Po, die andere umfasste meine Taille), bin völlig ausgetickt (auch vor Schreck), habe geschrien, ein Anzugsmensch mittleren Alters, der direkt neben mir stand, hat zögerlich versucht zu helfen (der Besoffene ist mir trotz, dass ich ihn anbrüllte, er solle abhauen, weiter auf die Pelle gerückt) und dann kam ein junger Typ zu Hilfe, der den Assi so rund gemacht hat und die Polizei rufen wollte, dass er abgehauen ist, Hut ab :anbet:
Tja und dann kam ein Bediensteter eines Imbissstands auf dem Bahnsteig dazu und meinte kopfschüttelnd, wir sollen nicht so einen Aufstand machen, der Besoffene sei immer da, grabe immer Frauen an, das sei normal, der sei aber harmlos :eek:

Weiss immer noch nicht, was ich von dem ganzen halten soll außer von dem jungen Typen, der mir geholfen hat (ca. 18) und will auch nicht drüber nachdenken, was passiert wäre, wenn er nicht zufällig da gewesen wäre, ganz großer Respekt :d:

Seehuhn
18-06-2010, 23:21
Mein Onkel ist auf dem Marktplatz gestorben. Hatte einen Herzinfarkt und es hat sich niemand gefunden, der einen Krankenwagen hätte rufen wollen. Erst am morgen hat ihn die Polizei tot auf der Parkbank mitten in der Stadt gefunden.

mav
18-06-2010, 23:40
ich habe auch schon beides erlebt. hilfbereitschaft von allen seiten oder totale ignoranz.

ich war mit einer freundin in der stadt unterwegs und haben schon von weitem einen alten mann (normal angezogen, kein penner) merkwürdig über die kreuzung straucheln sehen. ich sage noch "der läuft aber komisch) und zack, knallt er der länge nach hin. während wir losgelaufen sind um ihm zu helfen sind ZIG leute an ihm vorbei gegangen und haben außer zu glotzen nichts getan. ich habe die dann angebrüllt es soll jemand nen arzt rufen während wir dem opa halb schiebend, halb ziehend von der straße gewuchtet haben - zwei frauen, allein. meine freundin hat dann auch den notruf gewählt, hat sich sonst niemand zuständig gefühlt. als dann der krankenwangen kam war ich auf 180.

den opa haben sie am kopf blutend mitgenommen, der war verwirrt, keine ahnung was los war.

dann habe ich mal erlebt wie in der stadt ein mann zusammen geklappt ist und gleich zig leute um ihn herum waren und auch wirklich geholfen haben.

wenn man hilfe braucht muss man glück haben, ob gerade jemand da ist der mehr macht als nur dumm zu gucken. :crap:

Pickmans_Modell
19-06-2010, 00:00
Ich frage lieber einmal zuviel als einmal zu wenig nach :helga:

Ich hab schon so oft einen Menschen mit verheultem bzw. schmerzverzerrtem Gesicht auf der Strasse bzw. im Bus gesehen - glücklicherweise war es da "nur" ein Hexenschuss bzw. Beziehungsstress ;)

Und ich glaube, dass es diese Personen ein bisschen aufgebaut hat, weil man/frau einfach mal kurz nachgefragt hat, ob alles ok ist ...

Lux Lisbon
19-06-2010, 00:42
Mein Onkel ist auf dem Marktplatz gestorben. Hatte einen Herzinfarkt und es hat sich niemand gefunden, der einen Krankenwagen hätte rufen wollen. Erst am morgen hat ihn die Polizei tot auf der Parkbank mitten in der Stadt gefunden.


Das tut mir sehr leid, auch wenn sich das blöde anhört. Das ist echt schlimm!
Manchmal sind Menschen so ignorant aus Willkür, manchmal sehen sie einfach nicht hin. Nichts davon ist eine Entschuldigung!.....machmal ist Leben einfach so.

Ich darf das sagen, ich hab meine Mutter tot im Krankenhausbett gefunden.