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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Knut ist tot-Der Diskussionsthread über Tierhaltung im Zoo


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Koryphäe
20-03-2011, 20:22
So ihr Lieben, hier mal der Thread zum Thema Knut und der Tierhaltung in Zoos.


Liebe Grüße Kory

sonshice
20-03-2011, 20:23
Machen wir uns nichts vor, Eisbären gehören allein von der Natur aus schon nicht in unsere Breitengrade.
Kein exotisches Tier fühlt sich wohl in unseren Zoos. Nur die fragt ja niemand.
Menschen sind schlimmer als Tiere.
Hoffentlich wird "Planet der Affen" eines Tages Realität, denn der Mensch gehört eingesperrt, nicht das Tier.

GiGi_Ganter
20-03-2011, 20:24
:d: Danke, lag mir auch schon auf den Fingern

Virtuose
20-03-2011, 20:29
Ich hab allerdings das Gefühl, dass das meiste bereits gesagt bzw. geschrieben wurde..

Koryphäe
20-03-2011, 20:30
Nun warte ich mal, wer noch alles kommt. Ach, man kann schon noch diskutieren.

Möglicherweise hätte man ihn doch nicht hochpäppeln sollen und die Mutter hat gespürt, dass was nicht stimmt? Denn sie hatte vorher auch schon erfolgreich Baby aufgezogen und keins vorherliegengelassen. Wobei ich e irgendwie doch toll gefunden habe. Viele Tierbabys werden ja per Hand aufgezogen, weil die Eltern sie nicht annehmen. Nur wenige sterben dennoch später.

Der Elefantenjunge Kiri ist ja mit 9 Monaten an Herpes gestorben, er war auch ne Handaufzucht im Berliner Zoo. Viele Elefanten haben Herpes, bei wenigen bricht es aus. Die Mutter hat ihn damals auch verstoßen, ob sie was ahnte?

Hibiskus
20-03-2011, 20:40
mich machen tiere im zoo traurig, auch wenn ich es verstehen kann, dass menschen interesse daran haben, raubtiere hinter gittern oder in abgesicherten freigehegen beobachten zu können:) aus sicht der tiere, ist es aber auf jedenfall nicht zu akzeptieren, auch wenn ich den pflegern im zoo, die tierleibe nicht absprechen möchte:nixweiss: von meinerer seite aus kann ich gut auf solche einrichtungen verzichten !

lovelettergirl
20-03-2011, 20:47
Nun warte ich mal, wer noch alles kommt. Ach, man kann schon noch diskutieren.

Möglicherweise hätte man ihn doch nicht hochpäppeln sollen und die Mutter hat gespürt, dass was nicht stimmt? Denn sie hatte vorher auch schon erfolgreich Baby aufgezogen und keins vorherliegengelassen. Wobei ich e irgendwie doch toll gefunden habe. Viele Tierbabys werden ja per Hand aufgezogen, weil die Eltern sie nicht annehmen. Nur wenige sterben dennoch später.

Der Elefantenjunge Kiri ist ja mit 9 Monaten an Herpes gestorben, er war auch ne Handaufzucht im Berliner Zoo. Viele Elefanten haben Herpes, bei wenigen bricht es aus. Die Mutter hat ihn damals auch verstoßen, ob sie was ahnte?
:suspekt:

ceylan
20-03-2011, 20:51
na ja, zumindest weiß man auch bei Säuglingen ja auch, dass mit Ergänzungsnahrung hoch gepeppelte Säuglinge kein optimales Immunsystem im ersten Lebensjahr aufbauen, da bei Säugung über die Mutter, die Immunabwehr sehr viel stärker unterstützt wird.
Wenn dann bei Flaschenkindern die ersten Krankheiten auftreten, erkranken sie oft relativ schwerer, als gestillte Kinder. Das ist ja nicht immer dramatisch.

Aber bei Zootieren, die lange von den Artgenossen getrennt aufwachsen, fehlt in der ersten Lebenszeit doch der Kontakt mit den artüblichen Erkrankungserregern, gegen die sie schnell entweder Immunität oder eine starke Abwehr erwerben können. Das bleibt komplett aus, wenn die Tiere nur Kontakt mit Menschen haben und auch sonst von anderen Tieren isoliert sind.
Tiere und Menschen haben andere Krankheitserreger zu fürchten. Die ersten Lebensjahre/ -monate/ -wochen (je nach Lebenserwartung) prägen das Immunsystem ganz entscheidend. Und schlimmer als alles andere ist für kleine Lebewesen zuviel Sterilität!!!!

Auch wir erkranken bei gleichen Viren in Abhängigkeit vom Lebensalter unterschiedlich stark. Humanpathogene Viren, die im Kindesalter relativ häufig moderat ablaufen und lebenslange Immunität gewährleisten sind z.B. Hepatitis A oder Varizellen (Windpocken). Als Erwachsener muss man mit diesen Erkrankungen oft anders als Kinder stationär aufgenommen werden und wird sehr schwer krank.

marble
20-03-2011, 20:55
Wurde die Diskussion an anderer Stelle schon geführt?

Weil ich den Zusammenhang von Knut und der (gesamten) Thematik "Tierhaltung im Zoo" jetzt nicht ganz verstehe.

marble
20-03-2011, 20:56
... von meinerer seite aus kann ich gut auf solche einrichtungen verzichten !

Ja, aber könntest Du auch auf Tierarten verzichten, die es bisweilen (in Zukunft) fast nur noch oder nur noch in Zoos gibt (geben wird)?

Schwieriges Thema.

Hibiskus
20-03-2011, 20:57
Wurde die Diskussion an anderer Stelle schon geführt?

Weil ich den Zusammenhang von Knut und der (gesamten) Thematik "Tierhaltung im Zoo" jetzt nicht ganz verstehe.
nu ja, knut war ein zoobewohner ;)

Wangi
20-03-2011, 21:00
mich machen tiere im zoo traurig, auch wenn ich es verstehen kann, dass menschen interesse daran haben, raubtiere hinter gittern oder in abgesicherten freigehegen beobachten zu können:) aus sicht der tiere, ist es aber auf jedenfall nicht zu akzeptieren, auch wenn ich den pflegern im zoo, die tierleibe nicht absprechen möchte:nixweiss: von meinerer seite aus kann ich gut auf solche einrichtungen verzichten !

Ist bei mir auch so, bin früher mit den Kindern in den Zoo gegangen damit sie die Tiere kennenlernen, jetzt war ich schon Ewigkeiten in keinem Zoo mehr. In einen Zirkus mit Tieren bekommt mich kein Mensch, denn da ist die Haltung noch schlimmer und auch in ein Delfinarium gehe ich nicht. :nein:

Hibiskus
20-03-2011, 21:01
Ja, aber könntest Du auch auf Tierarten verzichten, die es bisweilen (in Zukunft) fast nur noch oder nur noch in Zoos gibt (geben wird)?

Schwieriges Thema.


diese tiere kann man sicherlich heutzutage auch in ihren heimatländern schützen, ein berggorilla gehört sicherlich nicht in einen europäischen zoo:nixweiss:

marble
20-03-2011, 21:02
nu ja, knut war ein zoobewohner ;)

Das ist mir schon klar. ;)

Ich weiß nur, dass er tot ist, nicht wie und warum. Deshalb wollte ich den Zusammenhang zu "Tierhaltung im Zoo" wissen.

Wangi
20-03-2011, 21:03
diese tiere kann man sicherlich heutzutage auch in ihren heimatländern schützen, ein berggorilla gehört sicherlich nicht in einen europäischen zoo:nixweiss:

:d:

ceylan
20-03-2011, 21:04
Ja, aber könntest Du auch auf Tierarten verzichten, die es bisweilen (in Zukunft) fast nur noch oder nur noch in Zoos gibt (geben wird)?

Schwieriges Thema.

Ein "DU" könnte sicher auf jede Tierart verzichten, auf die auch sonst jedes biologische Biotop verzichten gelernt hat. Denn, wenn es die Art nur noch in Zoos gibt, gibt es in Natur keine Relevanz mehr für diese Tierart.
Dass es ein großer Verlust wäre, wenn es keine lebenden Exemplare mehr von in der Wildnis ausgestorbenen Tiere gäbe, ist klar. Aber das ist mehr eine wissenschaftliche Sichtweise, denn die Natur hat für diese Einzeltiere keinen wilden Lebensraum mehr. Sie existieren also eigentlich für die restliche freie Welt schon nicht mehr. Und ob es je gelingt solche Tiere mit zwangsläufig sehr hohem Inzuchtfaktor erfolgreich wieder in bereits veränderte natürliche, wilde Biotope anzupassen und auszuwildern, ist auch ungewiss.

cotto
20-03-2011, 21:05
Ich bin da zwiespältig.

Das "Leben" im Zoo ist sicher niemals artgerecht und kann es letztlich auch nicht sein.

Andererseits glaube ich, das viele Menschen durch den Pseudo Kontakt im Zoo durchaus sensibilisiert werden können, wenn sie hören, das eine Spezies, die sie daher kennen, durch den Menschen in Gefahr gerät.

Hilft das Leid der Delphine, die als "Flipper" missbraucht wurden (und werden), gegen das Leid der Delphine, die in Schleppnetzen ertrinken?

Wiegt es das auf?

Ich kann es nicht beantworten, aber auch nicht ausschließen.

Hibiskus
20-03-2011, 21:05
Ist bei mir auch so, bin früher mit den Kindern in den Zoo gegangen damit sie die Tiere kennenlernen, jetzt war ich schon Ewigkeiten in keinem Zoo mehr. In einen Zirkus mit Tieren bekommt mich kein Mensch, denn da ist die Haltung noch schlimmer und auch in ein Delfinarium gehe ich nicht. :nein:


es ist natürlich was anderes, einen flamingo in einem zoo auszustellen als einen adler, wenn ich das sehen muss:( diese käfighaltung.

marble
20-03-2011, 21:09
diese tiere kann man sicherlich heutzutage auch in ihren heimatländern schützen, ein berggorilla gehört sicherlich nicht in einen europäischen zoo:nixweiss:

Das ist richtig. Nur sind da die Möglichkeiten hiesiger Zooeinrichtungen begrenzt und dennoch engagieren sich viele Zoos auch außerhalb ihrer Mauern und Länder im Rahmen ihrer begrenzten Mittel auf diesem Gebiet.

Was Du ansprichst, ist eben in erster Linie Aufgabe der Politik.

Und ich bekomme bei Besuchen im Zoo ebenso hin und wieder arge Beklemmungen, gerade bei Affen. Das ist aber erstmal gefühlsbegründet.

SeptemberEnds
20-03-2011, 21:14
diese tiere kann man sicherlich heutzutage auch in ihren heimatländern schützen, ein berggorilla gehört sicherlich nicht in einen europäischen zoo:nixweiss:

Ein Berggorilla gehört in den Regenwald und da sollte man auch ansetzen, sicher richtig.
Aber wer schützt den Regenwald vor uns Menschen?

Ich verteufele Zoos nicht generell. Es gibt einige gute Zoos, die Tiere - ich sage nicht artgerecht - sondern möglichst artnah unterbringen. Der Zoo in Leipzig ist da meiner Ansicht nach recht bemüht.
Den Zoo Berlin, Knuts Heimat, zähle ich nicht dazu. Sie brüsten sich damit, den artenreichsten und tierreichsten Zoo zu haben, ich glaube auf 35ha Fläche leben an die 15000 Tiere! Wer den Zoo kennt, weiß, wie eng es da zugeht.

Tiere im Zirkus gehen garnicht!

marble
20-03-2011, 21:14
Ein "DU" könnte sicher auf jede Tierart verzichten, auf die auch sonst jedes biologische Biotop verzichten gelernt hat. Denn, wenn es die Art nur noch in Zoos gibt, gibt es in Natur keine Relevanz mehr für diese Tierart.
Dass es ein großer Verlust wäre, wenn es keine lebenden Exemplare mehr von in der Wildnis ausgestorbenen Tiere gäbe, ist klar. Aber das ist mehr eine wissenschaftliche Sichtweise, denn die Natur hat für diese Einzeltiere keinen wilden Lebensraum mehr. Sie existieren also eigentlich für die restliche freie Welt schon nicht mehr. Und ob es je gelingt solche Tiere mit zwangsläufig sehr hohem Inzuchtfaktor erfolgreich wieder in bereits veränderte natürliche, wilde Biotope anzupassen und auszuwildern, ist auch ungewiss.

Ich sag' ja, schwieriges Thema. Und ich bin mir mit mir da auch nicht eins.

Ich weigere mich allerdings zu glauben, dass einige dieser Tierarten "entbehrlich" wären, nur weil wir deren Lebensraum vernichten bzw. dabei zugucken und diese Tierarten womöglich irgendwann nur noch in Zoos existieren. Das ist doch dann quasi eine Legitimation dafür, auf gar nichts mehr Rücksicht zu nehmen, was keine sonderliche "biologische Relevanz" hat. Das kann es doch nicht sein.

sonshice
20-03-2011, 21:15
Pervers...
a) Tiere, die nicht hierher gehören überhaupt einzusperren
b) Tiere, die nicht hierher gehören zu begaffen
c) Tiere, die nicht hierher gehören zu filmen
d) ein Video vom qualvollen Tod eines Tieres, welches hier nicht her gehört, zu drehen
e) dieses Video auch noch ins Netz zu stellen
f) dieses Video hier zum x-ten Male zu verlinken

Hibiskus
20-03-2011, 21:15
Das ist richtig. Nur sind da die Möglichkeiten hiesiger Zooeinrichtungen begrenzt und dennoch engagieren sich viele Zoos auch außerhalb ihrer Mauern und Länder im Rahmen ihrer begrenzten Mittel auf diesem Gebiet.

Was Du ansprichst, ist eben in erster Linie Aufgabe der Politik.

Und ich bekomme bei Besuchen im Zoo ebenso hin und wieder arge Beklemmungen, gerade bei Affen. Das ist aber erstmal gefühlsbegründet.


das sich die mitarbeier engagieren will ich ja auch nicht in abrede stelle;) aber ei nzoo ist eine kommerzielle geschichte :) gerade mit knut hat man eine menge geld verdient , das sollte man nicht vergessen !

marble
20-03-2011, 21:16
Tiere im Zirkus gehen garnicht!

Da bin ich bei Dir. Denn das ist für mich das, was Zoos mal waren, in grauer Vorzeit. Reine Zurschaustellung.

Sani
20-03-2011, 21:17
diese tiere kann man sicherlich heutzutage auch in ihren heimatländern schützen, ein berggorilla gehört sicherlich nicht in einen europäischen zoo:nixweiss:

Und man wird auch in keinem Zoo einen Berggorilla finden.

Es hat sich in den letzten ca 10 Jahren eine Menge in den Zoo / Tierparks getan. Die meisten Zoos haben inzwischen den Artenschutz auf ihre Fahnen geschrieben und es ist nicht mehr das Zur Schaustellen von z.Bsp. Grosskatzen in einem 2x3 m grossen gekachelten Gitterkäfig. Heutzutage gibt es grosse Freigehege mit verschiedenen Böden, Wasserläufen, die Tiere werden beschäftigt etc.

Ich selber war jahrelang Zoogegner, konnte und wollte das Elend dort nicht ansehen. Bis mir dann eine Kollegin mal vorwurf, dass ich über etwas urteile was ich seit jahrzehnten gar nicht selbst gesehen habe. Ich musste ihr Recht geben, ging in den Zoo meiner Heimatstadt und war erstaunt, wieviel sich geändert hat.
Hut ab vor den Tierpflegern die mit Herz, Zeit und Engagement ihren Tieren eine kleine Insel geschaffen haben.
Denn mal ehrlich: könnte ich mir aussuchen ob ich ein Orang Utan im Affenzoo Apenheul wäre oder auf Borneo keinen Lebensraum mehr habe, als Boxer abgerichtet werde oder als weiblicher Orang in Asiatische Bordells verkümmern müsste- meine Wahl wäre schnell getroffen.

Wangi
20-03-2011, 21:19
Ein Berggorilla gehört in den Regenwald und da sollte man auch ansetzen, sicher richtig.
Aber wer schützt den Regenwald vor uns Menschen?

Ich verteufele Zoos nicht generell. Es gibt einige gute Zoos, die Tiere - ich sage nicht artgerecht - sondern möglichst artnah unterbringen. Der Zoo in Leipzig ist da meiner Ansicht nach recht bemüht.
Den Zoo Berlin, Knuts Heimat, zähle ich nicht dazu. Sie brüsten sich damit, den artenreichsten und tierreichsten Zoo zu haben, ich glaube auf 35ha Fläche leben an die 15000 Tiere! Wer den Zoo kennt, weiß, wie eng es da zugeht.

Tiere im Zirkus gehen gar nicht!

:d:
Und Shows mit Walen und Delfinen oder Seelöwen/Bären gehen auch gar nicht :nein:

Ich verteufele auch keinen Zoo, die Tierpfleger tun bestimmt ihr Möglichstes, aber ich für mich persönlich kann es mir nicht mehr ansehen.

ceylan
20-03-2011, 21:22
...
Und ich bekomme bei Besuchen im Zoo ebenso hin und wieder arge Beklemmungen, gerade bei Affen. Das ist aber erstmal gefühlsbegründet.

und dabei liegst du genau richtig. Denn Mitgefühl ist hier wirklich angebracht. Affen sind hoch intelligent, wissen, dass sie gefangen sind.

Es gibt vielleicht schon Tiere, die man in größeren Tierparks gut halten kann. Große Wildtiere gehören sicherlich nicht dazu!

Und zu z.B. den Delfinen:
Ich habe noch nichts davon mitbekommen, dass Seaworld irgendwas pro Artenschutz von Meeresbewohnern bewirkt hätte, auch nicht pro Delfinschutz. Ganz mieses Business.
Wer mal nach Berlin fährt, kann mal ins Radisson blu Berlin gehen und sich die armen Fische ansehen, die in diesem tristen Seaworld Aquadom leben müssen. Ich habe dort bei einem Kongress mal 1h in der Halle gesessen und einen sehr großen Fisch beobachtet (weiß den namen nicht mehr), der als einziger seiner Art dort lebt und stundenlang immer die gleichen Kreise in der Säule schwimmt. Das ist niemals artgerecht, weil diese Tiere 1000ende km-weit durchs Meer schwimmen in ihrem Leben, wie so viele Fische. Die Tiere werden in Gefangenschaft bekloppt. Ich habe am nächsten Tag den Hotelmanager gefragt, ob sie das wirklich gut fänden. Ist denen natürlich sch... egal. Die Säule ist ein Marketing-Faktor.

Hibiskus
20-03-2011, 21:23
Und man wird auch in keinem Zoo einen Berggorilla finden.

Es hat sich in den letzten ca 10 Jahren eine Menge in den Zoo / Tierparks getan. Die meisten Zoos haben inzwischen den Artenschutz auf ihre Fahnen geschrieben und es ist nicht mehr das Zur Schaustellen von z.Bsp. Grosskatzen in einem 2x3 m grossen gekachelten Gitterkäfig. Heutzutage gibt es grosse Freigehege mit verschiedenen Böden, Wasserläufen, die Tiere werden beschäftigt etc.

Ich selber war jahrelang Zoogegner, konnte und wollte das Elend dort nicht ansehen. Bis mir dann eine Kollegin mal vorwurf, dass ich über etwas urteile was ich seit jahrzehnten gar nicht selbst gesehen habe. Ich musste ihr Recht geben, ging in den Zoo meiner Heimatstadt und war erstaunt, wieviel sich geändert hat.
Hut ab vor den Tierpflegern die mit Herz, Zeit und Engagement ihren Tieren eine kleine Insel geschaffen haben.
Denn mal ehrlich: könnte ich mir aussuchen ob ich ein Orang Utan im Affenzoo Apenheul wäre oder auf Borneo keinen Lebensraum mehr habe, als Boxer abgerichtet werde oder als weiblicher Orang in Asiatische Bordells verkümmern müsste- meine Wahl wäre schnell getroffen.


ich finde nicht, dass sich die zoologischen gärten ausschließlich den tierschutz auf die fahne geschrieben haben, auch wenn sich die lebensverhältnisse der tiere zum teil verbessert haben, weiß ich nicht, ob diese sich deshalb freiwillig in gefangenschft begeben würden :)

Scion
20-03-2011, 21:31
Wurde die Diskussion an anderer Stelle schon geführt?

Weil ich den Zusammenhang von Knut und der (gesamten) Thematik "Tierhaltung im Zoo" jetzt nicht ganz verstehe.
ja hier (http://www.ioff.de/showthread.php?p=30985233#post30985233), aber das sollte, auf vielfachen Wunsch, der "Kondolenzthread" bleiben.

marble
20-03-2011, 21:32
das sich die mitarbeier engagieren will ich ja auch nicht in abrede stelle;) aber ein zoo ist eine kommerzielle geschichte :) gerade mit knut hat man eine menge geld verdient , das sollte man nicht vergessen !

Das ist so generell gesagt zu einfach. Erstmal ist ein Zoo eine bezuschusste Einrichtung, immer. Und dafür leistet ein Zoo dann auch Arbeit, die über's reine Zuschaustellen mittlerweile weit hinausgeht. Wissenschaftliche Forschung, Arterhaltung und vor allem Bildungsarbeit. Das war früher anders und es hat auch beileibe nicht jeder Zoo diesselbe Entwicklung bis heute genommen. Da ist noch viel möglich und viel zu tun, gerade in der Frage der Bildungsarbeit.

Und dann ist da das Phänomen um Knut und andere ach so niedliche Tiere, über die jeder Marketingmensch Luftsprünge macht. Ich finde das furchtbar. Denn ein einzelner Zoo kann mit so einem "Glücksfall" an Tier vielleicht mal ein bissel Geld zusätzlich durch mediale Aufmerksamkeit und Merchandising einnehmen, aber mit der Aufgabe von Zoos, wie ich sie sehe, hat das nichts zu tun. Im Gegenteil. Denn gerade der schon erwähnten Bildungsarbeit tut man damit absolut keinen Gefallen. Mit solchem Scheiß werden mMn eine Menge Chancen kaputt gemacht und die Entwicklung von Zoos zurück geworfen. Es gilt, Kinder und Jugendliche für bedrohte Tierarten und deren Lebensräume und die Gründe der Zerstörung dieser zu sensibilisieren. Und das sind in der Mehrzahl Tierarten, die nicht zum Kuscheltier taugen. Das Phänomen Knut (&Nachfolger) ist pädagogisches Versagen auf ganzer Linie. Hier oder da vielleicht gut gemeint, aber am Ende Mist.

marble
20-03-2011, 21:34
ja hier (http://www.ioff.de/showthread.php?p=30985233#post30985233), aber das sollte, auf vielfachen Wunsch, der "Kondolenzthread" bleiben.

Danke. Wollte ich nur wissen und ahnte ich schon.

Hibiskus
20-03-2011, 21:35
ja hier (http://www.ioff.de/showthread.php?p=30985233#post30985233), aber das sollte, auf vielfachen Wunsch, der "Kondolenzthread" bleiben.
der "kleinen knut" soll nicht einer pietätslosen diskussion zum opfer fallen :)

marble
20-03-2011, 21:37
...
Ich selber war jahrelang Zoogegner, konnte und wollte das Elend dort nicht ansehen. Bis mir dann eine Kollegin mal vorwurf, dass ich über etwas urteile was ich seit jahrzehnten gar nicht selbst gesehen habe. Ich musste ihr Recht geben, ging in den Zoo meiner Heimatstadt und war erstaunt, wieviel sich geändert hat.
...

Ging mir fast genauso.

Schaf
20-03-2011, 21:38
Ich gebe sonshice recht.

Noch 'ne kleine Frage am Rande der Tragödie: Wen juckt es eigentlich, dass die Polarbären in Freiheit immer weniger zu Fressen haben und verhungern bzw. ertrinken?

Ich besuche keinen Zoo oder Tiergarten mehr.
Deren Zuchtprogramme sind Augenwischerei, was nutzt es wenn die Tiere in Gefangenschaft überleben, wir aber täglich mehr ihres Lebensraumes in der Natur zerstören.
Na klar war Knut knuddelig, das sind die anderen Bären-Babys da draussen auch, bzw. das sind die meisten Tierbabys.

Hibiskus
20-03-2011, 21:39
Das ist so generell gesagt zu einfach. Erstmal ist ein Zoo eine bezuschusste Einrichtung, immer. Und dafür leistet ein Zoo dann auch Arbeit, die über's reine Zuschaustellen mittlerweile weit hinausgeht. Wissenschaftliche Forschung, Arterhaltung und vor allem Bildungsarbeit. Das war früher anders und es hat auch beileibe nicht jeder Zoo diesselbe Entwicklung bis heute genommen. Da ist noch viel möglich und viel zu tun, gerade in der Frage der Bildungsarbeit.

Und dann ist da das Phänomen um Knut und andere ach so niedliche Tiere, über die jeder Marketingmensch Luftsprünge macht. Ich finde das furchtbar. Denn ein einzelner Zoo kann mit so einem "Glücksfall" an Tier vielleicht mal ein bissel Geld zusätzlich durch mediale Aufmerksamkeit und Merchandising einnehmen, aber mit der Aufgabe von Zoos, wie ich sie sehe, hat das nichts zu tun. Im Gegenteil. Denn gerade der schon erwähnten Bildungsarbeit tut man damit absolut keinen Gefallen. Mit solchem Scheiß werden mMn eine Menge Chancen kaputt gemacht und die Entwicklung von Zoos zurück geworfen. Es gilt, Kinder und Jugendliche für bedrohte Tierarten und deren Lebensräume und die Gründe der Zerstörung dieser zu sensibilisieren. Und das sind in der Mehrzahl Tierarten, die nicht zum Kuscheltier taugen. Das Phänomen Knut (&Nachfolger) ist pädagogisches Versagen auf ganzer Linie. Hier oder da vielleicht gut gemeint, aber am Ende Mist.

als kind war mein sehnlichster wunsch ein zoobesuch, ich versteh schon was menschen bewegt in einen zoo zu gehen
;)

Micky83
20-03-2011, 21:45
Ein Berggorilla gehört in den Regenwald und da sollte man auch ansetzen, sicher richtig.
Aber wer schützt den Regenwald vor uns Menschen?

Ich verteufele Zoos nicht generell. Es gibt einige gute Zoos, die Tiere - ich sage nicht artgerecht - sondern möglichst artnah unterbringen. Der Zoo in Leipzig ist da meiner Ansicht nach recht bemüht.
Den Zoo Berlin, Knuts Heimat, zähle ich nicht dazu. Sie brüsten sich damit, den artenreichsten und tierreichsten Zoo zu haben, ich glaube auf 35ha Fläche leben an die 15000 Tiere! Wer den Zoo kennt, weiß, wie eng es da zugeht.

Tiere im Zirkus gehen garnicht!

Als Leipzigerin kann ich sagen,das sich unser Zoo in den letzten Jahren gut entwickelt hat.Sie halten zb.jetzt weniger Tiere haben dafür aber größere naturnahgestaltete Gehege.Es gibt immer noch einige nicht sehr große Gehege,aber so ein Umbau braucht seine Zeit.

marble
20-03-2011, 21:45
und dabei liegst du genau richtig. Denn Mitgefühl ist hier wirklich angebracht. Affen sind hoch intelligent, wissen, dass sie gefangen sind.
...

Nur - hilft so ein Mitgefühl der Art? Und wenn nicht, was dann?

marble
20-03-2011, 21:49
als kind war mein sehnlichster wunsch ein zoobesuch, ich versteh schon was menschen bewegt in einen zoo zu gehen
;)

Ich auch. Gerade Kinder sind neugierig und zwar erstmal nur neugierig, zu gucken, was sie sonst nicht zu sehen bekommen. Aber das ist doch gerade eine Aufgabe für diese Einrichtungen - also nicht nur diese Neugier zu befriedigen, sondern etwas zu vermitteln. Und es gibt eben mittlerweile Zoos, die das leisten. Und nur so geht's.

Koryphäe
20-03-2011, 21:49
Wurde die Diskussion an anderer Stelle schon geführt?

Weil ich den Zusammenhang von Knut und der (gesamten) Thematik "Tierhaltung im Zoo" jetzt nicht ganz verstehe.

Ja, die Mods haben drum gebeten, dass siese Diskussion andernorts geführt wird.

Mäuschen
20-03-2011, 21:52
Ich gebe sonshice recht.

Noch 'ne kleine Frage am Rande der Tragödie: Wen juckt es eigentlich, dass die Polarbären in Freiheit immer weniger zu Fressen haben und verhungern bzw. ertrinken?

Ich besuche keinen Zoo oder Tiergarten mehr.
Deren Zuchtprogramme sind Augenwischerei, was nutzt es wenn die Tiere in Gefangenschaft überleben, wir aber täglich mehr ihres Lebensraumes in der Natur zerstören.
Na klar war Knut knuddelig, das sind die anderen Bären-Babys da draussen auch, bzw. das sind die meisten Tierbabys.

:d: :d: :d:

Koryphäe
20-03-2011, 22:14
Ich frage mich, ob es wirklich so sehr rauf ankommt, wieviel Platz ein Tier zur Verfügung hat. Und wieviel Bewegung es bekommt.

Stichwort Raubkatzen. Großkatzen leben in freier Natur in großen Familienverbänden (okay, nur Löwen, Geparden und Leoparden sind Einzelgänger), liegen 22-23 h am Tag in der Gegend herum, meist unter nem großen Baum und lassen sich die Sonne auf den Sie ziehen ihre Jungen groß und verteidigen das Rudel gegen andere Löwen. Alle paar Jahre wird das Rudel von nem jüngeren, kräftigeren Männchen übernommen, der tötet zuerst alle Jungen um sich dann selbst zu paaren. Das ist irgendwie wichtig um Inzucht zu vermeiden. In freier Natur werden Löwen bis etwa 10 Jahre, viele sterben aber früher, nur jedes 3. oder 4. Baby überlebt seine Kindheit.
udem leiden die Tiere unterder Trockenheit, verdursten oder verhungern, weil die Beutetiere weiterwandern zu neuen Weidegründen.

In nem Zoo haben die Löwen nicht diesen Stress, werden um die 25 Jahre alt, liegen genauso viel in der Gegend rum, müssen sich keinen Kopf um Angreifer machen, können ihre Jungen in Ruhe aufziehen, müssen weder hungern noch dursten und haben immer genug zu fressen.

Glaubt ernsthaft jemand, dass in freier Natur ein Löwe aufstehen würde und jagen, wenn er es nicht müsste?
Jedes Tier würde sich weniger bewegen und weniger seines Reviers in Anspruch nehmen, wenn es nicht lebensnotwendig wäre.

Daher kann ich mich über die Haltung in nem Zoo überhaupt nicht aufregen-wenn die Anlagen naturgetreu nachgebildet sind und die Tiere auch mal toben können. Natürlich kommts auf die Tierart an, Meeressäuger gehen garnicht.

Im Sommer werde ich nach Leipzig fahren und dort den Zoo besuchen, welchen ic nur vom TV her kenne, ich freu mich schon wie Bolle drauf.
Und auch in den Berliner (in Ost Und West) werde ich gehen, da war ich seit über 18 Jahre nicht mehr. Bin gespannt, was da bisher passiert ist.

Wegen Zirkustieren, ich bin mit so einigen Zirkusfamilien bekannt/befreundet und ein großer Zirkus-Fan. Raubtierhaltung kann man durchaus kritisch sehen.
Pferde haben kein schlechtes Leben, zumindest in den Unternehmen, welche ich kenne.
Schlussendlich gibts so viele Tierquälereien, im Reitsport zum Beispiel werden Pferde gebarrt, damit sie sie Beine noch höher heben, normal ist es nicht, dass ein Pferd über nen 1,60 m-Oxer geht. In der Natur würde das Pferd immer ausweichen. Dann wird viel zu stark getrenst, die Pferde haben zu scharfe Gebisse und viele halten den Hals viel zu rund.
Es tut ihnen sehr weh-aber es kommt aufs Geld an, das Tier zählt nicht.
Es hängt eine Riesenmaschinerie dahinter-wenn man mal überlegt, dass Totilas (ein Trakehnerhengst) zwischen 10 und 15 Mio gekostet haben soll und ausgerechnet von jemandem gekauft werden konnte, der wegen Tierquälerei (Barren etc) bekannt ist...aber da regt sich keiner auf.

marble
20-03-2011, 22:23
...

Daher kann ich mich über die Haltung in nem Zoo überhaupt nicht aufregen-wenn die Anlagen naturgetreu nachgebildet sind und die Tiere auch mal toben können. Natürlich kommts auf die Tierart an, Meeressäuger gehen garnicht.
...

Doch, durchaus. Hier kann ich nur für den Zoo am Meer in Bremerhaven sprechen.

Wangi
20-03-2011, 22:26
Doch, durchaus. Hier kann ich nur für den Zoo am Meer in Bremerhaven sprechen.

Trotzdem nicht :nein:

Wangi
20-03-2011, 22:30
Ich frage mich, ob es wirklich so sehr rauf ankommt, wieviel Platz ein Tier zur Verfügung hat. Und wieviel Bewegung es bekommt.

Stichwort Raubkatzen. Großkatzen leben in freier Natur in großen Familienverbänden (okay, nur Löwen, Geparden und Leoparden sind Einzelgänger), liegen 22-23 h am Tag in der Gegend herum, meist unter nem großen Baum und lassen sich die Sonne auf den Sie ziehen ihre Jungen groß und verteidigen das Rudel gegen andere Löwen. Alle paar Jahre wird das Rudel von nem jüngeren, kräftigeren Männchen übernommen, der tötet zuerst alle Jungen um sich dann selbst zu paaren. Das ist irgendwie wichtig um Inzucht zu vermeiden. In freier Natur werden Löwen bis etwa 10 Jahre, viele sterben aber früher, nur jedes 3. oder 4. Baby überlebt seine Kindheit.
udem leiden die Tiere unterder Trockenheit, verdursten oder verhungern, weil die Beutetiere weiterwandern zu neuen Weidegründen.

In nem Zoo haben die Löwen nicht diesen Stress, werden um die 25 Jahre alt, liegen genauso viel in der Gegend rum, müssen sich keinen Kopf um Angreifer machen, können ihre Jungen in Ruhe aufziehen, müssen weder hungern noch dursten und haben immer genug zu fressen.

Glaubt ernsthaft jemand, dass in freier Natur ein Löwe aufstehen würde und jagen, wenn er es nicht müsste?
Jedes Tier würde sich weniger bewegen und weniger seines Reviers in Anspruch nehmen, wenn es nicht lebensnotwendig wäre.

Daher kann ich mich über die Haltung in nem Zoo überhaupt nicht aufregen-wenn die Anlagen naturgetreu nachgebildet sind und die Tiere auch mal toben können. Natürlich kommts auf die Tierart an, Meeressäuger gehen garnicht.

Im Sommer werde ich nach Leipzig fahren und dort den Zoo besuchen, welchen ic nur vom TV her kenne, ich freu mich schon wie Bolle drauf.
Und auch in den Berliner (in Ost Und West) werde ich gehen, da war ich seit über 18 Jahre nicht mehr. Bin gespannt, was da bisher passiert ist.

Wegen Zirkustieren, ich bin mit so einigen Zirkusfamilien bekannt/befreundet und ein großer Zirkus-Fan. Raubtierhaltung kann man durchaus kritisch sehen.
Pferde haben kein schlechtes Leben, zumindest in den Unternehmen, welche ich kenne.
Schlussendlich gibts so viele Tierquälereien, im Reitsport zum Beispiel werden Pferde gebarrt, damit sie sie Beine noch höher heben, normal ist es nicht, dass ein Pferd über nen 1,60 m-Oxer geht. In der Natur würde das Pferd immer ausweichen. Dann wird viel zu stark getrenst, die Pferde haben zu scharfe Gebisse und viele halten den Hals viel zu rund.
Es tut ihnen sehr weh-aber es kommt aufs Geld an, das Tier zählt nicht.
Es hängt eine Riesenmaschinerie dahinter-wenn man mal überlegt, dass Totilas (ein Trakehnerhengst) zwischen 10 und 15 Mio gekostet haben soll und ausgerechnet von jemandem gekauft werden konnte, der wegen Tierquälerei (Barren etc) bekannt ist...aber da regt sich keiner auf.

Sorry, aber ein Tier, das in Freiheit eine ganze Steppe für sich hätte, kann nicht auf einer Anlage von ein paar qm glücklich sein.
Eingesperrt ist eingesperrt, da hilft auch ein noch so grosses Areal nicht.
Ich hab schon gesagt, ich verteufele keine Zoos und es hat sich auch viel getan, aber man sollte lieber etwas an den Lebensräumen der Tiere verbessern.

marble
20-03-2011, 22:36
Trotzdem nicht :nein:

Und warum konkret? In Bremerhaven gibt es Seebären, Seehunde und Seelöwen. Nicht wenige von denen wären ein paar Kilometer weiter bei den Seehundbänken gar nicht mehr überlebensfähig, weil sie entweder aus der Natur entstammen und dieser wegen Krankheiten wie Grauer Star o.ä. entnommen oder aber im Zoo geboren wurden. Und denen geht es hier im Zoo augenscheinlich gut und sie haben nachweislich eine höhere Lebenserwartung als ihre Artgenossen 'draußen'. Ich wüsste da jetzt schon gern mal, warum das so generell "gar nicht geht".

marble
20-03-2011, 22:44
...
Ich hab schon gesagt, ich verteufele keine Zoos und es hat sich auch viel getan, aber man sollte lieber etwas an den Lebensräumen der Tiere verbessern.

Richtig. Aber dazu können Zoos selber nunmal nur begrenzt etwas leisten. Eine entweder(Zoo)-oder(natürlicher Lebensraum)-Diskussion hilft da nicht wirklich weiter.

Wenn man über das Problem der Erhaltung von Arten und die Vernichtung derer Lebensräume spricht, sind Zoos als Ansprechpartner erstmal nachrangig. Die können und sollten nur ihren möglichen Teil leisten. Und der ist weitaus anspruchsvoller, als irgendwelche Plüschnachbildungen von 'nem Eisbär zu verhökern.

Wangi
20-03-2011, 22:47
Und warum konkret? In Bremerhaven gibt es Seebären, Seehunde und Seelöwen. Nicht wenige von denen wären ein paar Kilometer weiter bei den Seehundbänken gar nicht mehr überlebensfähig, weil sie entweder aus der Natur entstammen und dieser wegen Krankheiten wie Grauer Star o.ä. entnommen oder aber im Zoo geboren wurden. Und denen geht es hier im Zoo augenscheinlich gut und sie haben nachweislich eine höhere Lebenserwartung als ihre Artgenossen 'draußen'. Ich wüsste da jetzt schon gern mal, warum das so generell "gar nicht geht".

Weil sie eingesperrt sind! Ich habe jetzt hier schon ein paar Mal geschrieben dass ich Zoos nicht verteufele, ich für mich aber in keinen mehr gehe, in kein noch so gutes Aquarium und natürlich auch in keinen Zirkus.
Ich glaube ein Delfin stirbt lieber, wie auch schon geschehen, als in Gefangenschaft zu sein

Koryphäe
20-03-2011, 22:51
Doch, durchaus. Hier kann ich nur für den Zoo am Meer in Bremerhaven sprechen.

Ne, das geht wirklich nicht.

1.Die Wasserqualität

2. Die Geräusche, Meeressäuger verständigen sich per Ultraschall und haben eine sehr komplexe Sprache miteinander. Wenn sie ihre Töne (Klicklaute) in nem Becken ausstoßen, kommen die nur bis zur Wand und prallen dann dort ab.
Viele Delphine haben bereits in Gefangenschaft Selbstmord begangen, sie sind so lange mit dem Kopf gegen die Mauer bis sis starben.
Oder haben ihre Luft angehalten bis sie erstickt sind.
Es sind die einzigen Tiere, die das können.

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/delphine-gequaeltes-laecheln_aid_143449.html

http://video.de.msn.com/watch/video/dieser-delfin-wollte-selbstmord-begehen/5op739hz

Kartoffelsalat
20-03-2011, 22:52
Der Burgerzoo hat insgesamt 8000000 Liter http://www.burgerszoo.eu/ecodisplays/ocean und soll insgesamt sehr Tierfreundlich sein. Scheinbar haben die da nicht wirklich Gehege sondern alles kräucht und fleucht in verschiedenen Arealen wie es in der Natur auch zusammenspielen würde. Ich war nie dort, kann das also nicht selber beurteilen.

Was ist z.B. mit Nationalpark Bayrischer Wald (http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/besucherinfo/besuchereinrichtungen/tier_hzw/index.htm)? Das ist ein ganzer Wald voller heimischer Wildtiere. Wenn man Pech hat und die Tiere keine Lust haben sieht man kein Einzelnes. Ich hatte Glück, ich habe ein Wolfsrudel und Wildpferde gesehen. Die restlichen Gehege waren vermeintlich leer ;) Die Tiere haben da mE auch nicht mehr oder weniger Platz als sie sonst hätten.

Und was ist mit Safaris? Sind die auch böse weil Menschen Tiere sehen wollen? :nixweiss:

Ich denke, pauschalisieren kann man bei diesem Thema nicht.

Koryphäe
20-03-2011, 22:59
Sorry, aber ein Tier, das in Freiheit eine ganze Steppe für sich hätte, kann nicht auf einer Anlage von ein paar qm glücklich sein.
Eingesperrt ist eingesperrt, da hilft auch ein noch so grosses Areal nicht.
Ich hab schon gesagt, ich verteufele keine Zoos und es hat sich auch viel getan, aber man sollte lieber etwas an den Lebensräumen der Tiere verbessern.


Man sollte das nicht zu sehr vermenschlichen. Was du aber irgendwie tust.
Ich glaub, dass nem Löwen die Freiheit ziemlich am Nors vorbeigeht, wenn der sein Fressen hat, ist es ihm nicht so wichtig, dass er nicht 20 km am Tag laufen kann. Das möchte er nämlich garnicht, dass macht er nur, wenn er muss.

Natürlich rede ich nicht von Käfigen, aber solche Anlagen wie Leipzig sind schon okay.

Es gibt Leute, die behaupten, dass man große Hunde nicht in einer Wohnung halten sollte, dass das Tierquälerei sei. Fakt ist, ob man auf 42 oder 160 m² lebt ist dem Hund lax, der liegt genauso viel aufm Grundstück rum wenn man n Haus hat wie er in der Wohnung rumliegt, wo der Platz begrenzter ist.

Wobei man natürlich keinen Arbeitshund in ne 2-Raum-Wohnung sperren sollte, das sollte klar sein.
Aber für nen z.B. Labrador braucht man nicht unbedingt n Eigenheim.
(Leider sind die wenigsten noch richtige Apportier-, Stöber-und Wasserhunde.)

Wangi
20-03-2011, 23:00
Der Burgerzoo hat insgesamt 8000000 Liter http://www.burgerszoo.eu/ecodisplays/ocean und soll insgesamt sehr Tierfreundlich sein. Scheinbar haben die da nicht wirklich Gehege sondern alles kräucht und fleucht in verschiedenen Arealen wie es in der Natur auch zusammenspielen würde. Ich war nie dort, kann das also nicht selber beurteilen.

Was ist z.B. mit Nationalpark Bayrischer Wald (http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/besucherinfo/besuchereinrichtungen/tier_hzw/index.htm)? Das ist ein ganzer Wald voller heimischer Wildtiere. Wenn man Pech hat und die Tiere keine Lust haben sieht man kein Einzelnes. Ich hatte Glück, ich habe ein Wolfsrudel und Wildpferde gesehen. Die restlichen Gehege waren vermeintlich leer ;) Die Tiere haben da mE auch nicht mehr oder weniger Platz als sie sonst hätten.

Und was ist mit Safaris? Sind die auch böse weil Menschen Tiere sehen wollen? :nixweiss:

Ich denke, pauschalisieren kann man bei diesem Thema nicht.

Nationalparks mit einheimischen Tieren ist doch etwas anderes als Zoos.
Und bei Safaris sind die Tiere doch in ihren Lebensräumen, hat doch auch nix mit Zoos zu tun.

Koryphäe
20-03-2011, 23:02
Der Burgerzoo hat insgesamt 8000000 Liter http://www.burgerszoo.eu/ecodisplays/ocean und soll insgesamt sehr Tierfreundlich sein. Scheinbar haben die da nicht wirklich Gehege sondern alles kräucht und fleucht in verschiedenen Arealen wie es in der Natur auch zusammenspielen würde. Ich war nie dort, kann das also nicht selber beurteilen.

Was ist z.B. mit Nationalpark Bayrischer Wald (http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/besucherinfo/besuchereinrichtungen/tier_hzw/index.htm)? Das ist ein ganzer Wald voller heimischer Wildtiere. Wenn man Pech hat und die Tiere keine Lust haben sieht man kein Einzelnes. Ich hatte Glück, ich habe ein Wolfsrudel und Wildpferde gesehen. Die restlichen Gehege waren vermeintlich leer ;) Die Tiere haben da mE auch nicht mehr oder weniger Platz als sie sonst hätten.

Und was ist mit Safaris? Sind die auch böse weil Menschen Tiere sehen wollen? :nixweiss:

Ich denke, pauschalisieren kann man bei diesem Thema nicht.

Wow, die Links sind klasse, besonders der vom Bayrischen Wald.
Den würde ich mir auch gerne mal angucken.

Wangi
20-03-2011, 23:03
Man sollte das nicht zu sehr vermenschlichen. Was du aber irgendwie tust.
Ich glaub, dass nem Löwen die Freiheit ziemlich am Nors vorbeigeht, wenn der sein Fressen hat, ist es ihm nicht so wichtig, dass er nicht 20 km am Tag laufen kann. Das möchte er nämlich garnicht, dass macht er nur, wenn er muss.

Natürlich rede ich nicht von Käfigen, aber solche Anlagen wie Leipzig sind schon okay.

Es gibt Leute, die behaupten, dass man große Hunde nicht in einer Wohnung halten sollte, dass das Tierquälerei sei. Fakt ist, ob man auf 42 oder 160 m² lebt ist dem Hund lax, der liegt genauso viel aufm Grundstück rum wenn man n Haus hat wie er in der Wohnung rumliegt, wo der Platz begrenzter ist.

Wobei man natürlich keinen Arbeitshund in ne 2-Raum-Wohnung sperren sollte, das sollte klar sein.
Aber für nen z.B. Labrador braucht man nicht unbedingt n Eigenheim.
(Leider sind die wenigsten noch richtige Apportier-, Stöber-und Wasserhunde.)

Ist deine Meinung, ich sehe das anders.
Und Haustiere und Wildtiere sind schon etwas Anderes.
Und woher weißt was ein Löwe machen würde wenn er könnte?

Miss Rotstift
20-03-2011, 23:03
Denn sie hatte vorher auch schon erfolgreich Baby aufgezogen und keins vorherliegengelassen.
Hat sie das wirklich?
Ich meine, mich erinnern zu können, dass Knut das erste überlebende Junge von Tosca war. Im Jahr 2009 hat sie auch zwei weitere Junge bekommen, die nach 4 Tagen tot gefunden worden waren.
http://www.morgenpost.de/berlin/article1012192/Geschwister_von_Eisbaer_Knut_sind_tot.html

Borstel
20-03-2011, 23:14
Tosca war der Liebling von Ursula Böttcher, der einzigsten Eisbärendompteurin der Welt
http://www.bz-berlin.de/aktuell/deutschland/eisbaeren-dompteurin-ursula-boettcher-tot-article758064.html

ob sie jemals Junge aufgezogen hat, versuche ich gerade rauszufinden

Kartoffelsalat
20-03-2011, 23:16
Nationalparks mit einheimischen Tieren ist doch etwas anderes als Zoos.
Und bei Safaris sind die Tiere doch in ihren Lebensräumen, hat doch auch nix mit Zoos zu tun.
Ist es das? :nixweiss: Es wird doch im Knutthread (hier habe ich nur noch überflogen :schäm:) immer wieder gesagt, das Einsperren ist böse. Was diese Tiere ja auch sind :nixweiss:

Wangi
20-03-2011, 23:20
Ist es das? :nixweiss: Es wird doch im Knutthread (hier habe ich nur noch überflogen :schäm:) immer wieder gesagt, das Einsperren ist böse. Was diese Tiere ja auch sind :nixweiss:

Nun, wenn sie den Eisbären in der Arktis ein ihrem Lebensstil gemäßes grosses Areal einzäumen würden, in dem sie sich frei bewegen könnten, wäre ich damit zufrieden, statt sie hier in Zoos zu halten.

sonshice
20-03-2011, 23:32
Wir greifen schon oft genug in den Lauf der Natur ein, und behandeln diese wie ein Stück Dreck. Wahrscheinlich glauben viele, wenn diese Erde einmal im Arsch ist, dann fliegen wir einfach zur nächsten. Aber bei Tieren hört der "Spaß" für mich auf.
Die (wildlebenden) Tiere wollen uns nicht, wollen in ihrer Umgebung leben, fressen und gefressen werden. Leider stören wir "Menschentiere" diesen natürlichen Kreislauf vielerorts immens, sei es durch Industrie, Waffen, oder einfach nur aufgrund der Tatsache, dass wir sie aus ihrer gewohnten Umgebung reissen, um sie in einem Zoo einzusperren oder noch schlimmer, in einem Zirkus vorzuführen. "Wir" sind doch nicht ganz dicht. Wenn ich könnte, würde ich die Menschheit abschaffen. Die Tiere würden es mir danken.

marble
20-03-2011, 23:36
Weil sie eingesperrt sind!

Okay, dem "Argument" kann ich natürlich nix engtgegnen. Das weißt Du ja auch.


Ich habe jetzt hier schon ein paar Mal geschrieben dass ich Zoos nicht verteufele, ich für mich aber in keinen mehr gehe, in kein noch so gutes Aquarium und natürlich auch in keinen Zirkus.
Ich glaube ein Delfin stirbt lieber, wie auch schon geschehen, als in Gefangenschaft zu sein

Ne, das geht wirklich nicht.

1.Die Wasserqualität

2. Die Geräusche, Meeressäuger verständigen sich per Ultraschall und haben eine sehr komplexe Sprache miteinander. Wenn sie ihre Töne (Klicklaute) in nem Becken ausstoßen, kommen die nur bis zur Wand und prallen dann dort ab.
Viele Delphine haben bereits in Gefangenschaft Selbstmord begangen, sie sind so lange mit dem Kopf gegen die Mauer bis sis starben.
Oder haben ihre Luft angehalten bis sie erstickt sind.
Es sind die einzigen Tiere, die das können.

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/delphine-gequaeltes-laecheln_aid_143449.html

http://video.de.msn.com/watch/video/dieser-delfin-wollte-selbstmord-begehen/5op739hz

Es ging um Meeressäuger, nicht explizit um Delfine. Letztere sind für mich als Zootiere genauso indiskutabel, wie (beliebiger) Thunfisch auf meinem Teller.

Ich sprach von Seehunden, Seebären und Seelöwen. Und die im Zoo Bremerhaven sterben offensichtlich eben nicht lieber, anstatt dort in Gefangenschaft zu sein. Und die haben auch keine schlechte Wasserqualität und prallen auch nicht an den Beckenwänden ab oder begehen Selbstmord. Das ist einfach nicht so.

marble
20-03-2011, 23:40
Nun, wenn sie den Eisbären in der Arktis ein ihrem Lebensstil gemäßes grosses Areal einzäumen würden, in dem sie sich frei bewegen könnten, wäre ich damit zufrieden, statt sie hier in Zoos zu halten.

Sorry, aber ich glaube, Du weißt nicht wirklich, welche Probleme Eisbären in ihrer natürlichen Umgebung haben. Fehlende Zäune gehören sicher nicht dazu.

Borstel
20-03-2011, 23:44
ich denke, Eisbären würde nur geholfen, wenn die Menschen einsehen, dass sie in derem Gebiet nichts zu suchen haben.

Wenn man Berichte aus Kanada ansieht, wo die Eisbären in den Siedlungen abgeschossen oder in Hallen "gesammelt" werden, um woanders hingeschleppt zu werden, selbstverständlich ohne Nahrung, sonst würden sie ja wiederkommen, dann wünscht man Ihnen wirklich ein Gebiet, wo sie leben können, wie sie wollen. Nur leider gibt es diese Gebiet nicht mehr. Der Mensch braucht das Gebiet für sich.

Wangi
20-03-2011, 23:44
Sorry, aber ich glaube, Du weißt nicht wirklich, welche Probleme Eisbären in ihrer natürlichen Umgebung haben. Fehlende Zäune gehören sicher nicht dazu.

Du mußt mal schauen auf was ich geantwortet habe :ja:
Und wieso denkst du zu wissen dass sich Eisbären im Zoo besser aufgehoben fühlen als in ihrer Heimat :kopfkratz

marble
20-03-2011, 23:50
...
Und wieso denkst du zu wissen dass sich Eisbären im Zoo besser aufgehoben fühlen als in ihrer Heimat :kopfkratz

Das denke ich eben nicht. Von keinem Tier.

Wangi
20-03-2011, 23:56
Dann hast du wohl meinen Beitrag auf den du geantwortet hast nicht verstanden und deine Beiträge kommen dann auch anders rüber, z. B. Zoo Bremerhafen

schattenkatze
21-03-2011, 00:27
Wir greifen schon oft genug in den Lauf der Natur ein, und behandeln diese wie ein Stück Dreck. Wahrscheinlich glauben viele, wenn diese Erde einmal im Arsch ist, dann fliegen wir einfach zur nächsten. Aber bei Tieren hört der "Spaß" für mich auf.
Die (wildlebenden) Tiere wollen uns nicht, wollen in ihrer Umgebung leben, fressen und gefressen werden. Leider stören wir "Menschentiere" diesen natürlichen Kreislauf vielerorts immens, sei es durch Industrie, Waffen, oder einfach nur aufgrund der Tatsache, dass wir sie aus ihrer gewohnten Umgebung reissen, um sie in einem Zoo einzusperren oder noch schlimmer, in einem Zirkus vorzuführen. "Wir" sind doch nicht ganz dicht. Wenn ich könnte, würde ich die Menschheit abschaffen. Die Tiere würden es mir danken.

Glaube ich nicht, dass sie es Dir danken würden.
Tiere sind keine Menschen, wir deuten ihr Verhalten nur, ihre Sprache(n) sprechen wir nicht.

Übrigens bravo zu Deinem drüben gelöschten Posting, da kann ich Dir folgen. :ja:

Zoos werden sicherlich in unterschiedlicher Qualität geführt und betrieben, da mag ich mir kein Urteil erlauben.

Den wahren Alltag kennen nur die Tiere und das Zoopersonal.

Orang-Utans hinter Glas muss ich nicht haben, die ihre Spucke wieder auflecken. Und das immer wieder.

Wie marble auch schon erwähnte, ein schwieriges Thema.

Und Zirkus und Dressur?
Tja, wer's braucht. Ich nicht.

Yatagan
21-03-2011, 02:09
"Es ist keine Seltenheit für einen Eisbären, hundert Kilometer täglich auf Wanderschaft zurück zu legen."

"Die Wanderschaft beginnt für die kleinen Bären schon recht früh nach wenigen Ausflügen aus der Schneehöhle. Dann laufen sie bereits bis zu 50 Kilometer am Tag ihrer Mutter hinterher und lernen allmählich, in der Arktis zu überleben."

http://www.helles-koepfchen.de/eisbaeren.html


Jau, vollkommen problemlos und artgerecht in Gefangenschaft zu halten, diese Raubtiere. Müssen sie sich nicht so abmühen.

joy1968
21-03-2011, 02:25
Ich glaub, dass nem Löwen die Freiheit ziemlich am Nors vorbeigeht, wenn der sein Fressen hat, ist es ihm nicht so wichtig, dass er nicht 20 km am Tag laufen kann. Das möchte er nämlich garnicht, dass macht er nur, wenn er muss.



Es gibt Leute, die behaupten, dass man große Hunde nicht in einer Wohnung halten sollte, dass das Tierquälerei sei. Fakt ist, ob man auf 42 oder 160 m² lebt ist dem Hund lax, der liegt genauso viel aufm Grundstück rum wenn man n Haus hat wie er in der Wohnung rumliegt, wo der Platz begrenzter ist.


es geht doch nicht darum, ob der löwe, oder eine anderes raubtier, bock drauf hat, bei sengender hitze durch irgendwelche steppengebiete zu latschen, um nach lebender nahrung zu suchen. sondern dass sie ihrem normalen lebensraum beraubt ( auch wenn der leider nicht mehr gewährleistet ist) werden und über generationen der gefangenschaft ihre natürliche instinkte verlieren. eben deswegen kann man sie kaum noch auswildern, weil sie, dank der gefangenschaft, nicht mal mehr in der lage sind, sich ihre beute zu jagen. selbst bei der paarung wird eingegriffen.
da wird dann ein männchen aus zoo 'a' in den zoo 'b' verfrachtet und der mensch will bestimmen, wer mit wem und wann sich zu paaren hat.
eine artgerechte haltung kann es nicht geben, solange der mensch eingreift.
natürlich sind viele tierparks und zoos heut viel tiergerechter abgestimmt, als noch vor vielen jahren.
aber, wie hier schon geschrieben: was hat zb ein eisbär in unserem breitengrad zu suchen? das ist nicht sein lebensraum. oder ein elephant in einem elphantenhaus in einem zoo? ein delphin/wal in einem becken mit wasser und wänden?
was hunde anbelangt, gehe ich mit dir teilweise konform: solange der halter des hundes über tag für ausreichend auslauf sorgt, schadet es sicherlich keinem großen hund, wenn er nicht in einem haus mit garten wohnt. allerdings kann man, meiner meinung nach, hunde nicht mit raubtieren vergleichen.
ich finde es schon schlimm, dass menschen sich papageien halten. die tiere habe ihren natürlichen lebensraum nicht in europa, werden hier aber gerne an die 30 bis 40 jahren in einem käfig gehalten. um das schlechte gewissen zu erleichtern, holt man einen gefährten für ihn, ergo sitzen zwei papageien 30 jahre nebeneinander auf der stange. na toll. nachwuchs wird es da sicherlich nicht geben, denn die vögel brüten in der regel in höhlen, baumwurzeln usw. dafür sind sie ihr lebenlang menschen ausgesetzt, die meinen, sie müssten immer wieder :* sag mal 'hallo'* usw in den käfig brüllen.
oder schlangen.. seit wann beträgt deren lebensraum ein terrarium, was 80cm mal 1 meter lang/breit ist? die können sich ja nicht mal lang machen, sondern liegen immer nur eingekringelt hinter glas, sind der festtagsbeleuchtung aus dem wohnzimmer ausgesetzt, der künstlichen wärme im terrarium und der halter erfreut sich dran, wenn besagte schlange alle paar wochen mal eine lebendige maus, die er ins terrarium wirft, frisst. in der freien natur hätte die maus ja noch eine chance, hier nicht.
für mich gehört sowas verboten.
um nochmals auf löwen zurückzukommen, deren meinung du ja bist, sie wären hier glücklich, weil sie ja eh keinen bock haben zu jagen, wenn sie es nicht müssten: was ist denn mit all den raubkatzen, die hier zu alt sind und von den zoos wieder verkauft werden nach afrika, damit sie dort für 'großwildjäger für einen tag' abgeschossen werden? die zahlen an die 5000 euro, damit sie die löwen, die eh keine große scheu mehr vor menschen haben und alt sind, erschießen können. für die tiere sicherlich ein dankbares schicksal. aber auch hier gibt man den tieren keine chance: sie werden nach dem flug, den sie unter narkose verbracht haben, noch benommen von selbiger, einfach ausgesetzt und während das tier noch zu sich kommt, wird es erschossen. und die zoobesitzer dulden es, dass so mit ihren tieren, in dem fall, raubtieren umgegangen wird. denn es bringt genug geld ein.
ergo sollen dir mir nichts von artgerechter haltung erzählen. :zeter:

maud
21-03-2011, 04:40
Ich hoffe mal, dass alle, die hier so gegen die Zoos wettern, vegan leben, ansonsten empfinde ich die ganzen Aussagen als verlogenes Geschwätz.

Schaf
21-03-2011, 06:01
Ich hoffe mal, dass alle, die hier so gegen die Zoos wettern, vegan leben, ansonsten empfinde ich die ganzen Aussagen als verlogenes Geschwätz.

Sorry aber ich kann da keinen direkten Zusammenhang sehen.

Eisbären sind Raubtiere und keine Nutztiere in unserer Nahrungskette. Demzufolge würde sie auch niemand essen (vielleicht essen Eskimos Eisbären, aber das weiss ich gerade nicht :kopfkratz)

Vanish
21-03-2011, 06:56
Sorry aber ich kann da keinen direkten Zusammenhang sehen.

Eisbären sind Raubtiere und keine Nutztiere in unserer Nahrungskette. Demzufolge würde sie auch niemand essen (vielleicht essen Eskimos Eisbären, aber das weiss ich gerade nicht :kopfkratz)

Es geht darum, dass dein Schnitzel das du heute nachmittag isst, mit ziemlicher Sicherheit von einem Tier stammt, das bis zu seinem Ende in Angst und Elend gelebt hat und in Angst und Elend gestorben ist und nicht darum, ob man Eisbären isst...:rolleyes:

Und da kann man mal einen Zusammenhang ziehen, wieso man eigentlich Tiere, die man hält um sie zu schlachten schlecht halten darf und bei einem Eisbären wird "Geschiss" gemacht, weil er in einem kleinen Gehege leben muss. Da sehe ich aber Prioriäten zu ungunsten der Schlachtiere und da wird man mal nachfragen dürfen, wieso das eine ein Problem ist und das andere akzeptiert wird.

SeptemberEnds
21-03-2011, 07:11
Ich gebe sonshice recht.

Noch 'ne kleine Frage am Rande der Tragödie: Wen juckt es eigentlich, dass die Polarbären in Freiheit immer weniger zu Fressen haben und verhungern bzw. ertrinken?


Mich juckt das und ich unterstütze den WWF mit seinen diversen Projekten zur Erhaltung des Lebensraums, nicht nur bei Eisbären. Du auch?

Wie ich bereits in dem anderen Thread schrieb, Artenschutzprogramme sind gut und wichtig. In erster Linie sollte man auch da ansetzen, wo die Tiere herkommen, ihren Lebensraum sichern, Aufklärungsarbeit bei den Einwohnern des Landes leisten. Die Tiere kommen aber leider meist aus Ländern und Regionen, in denen es den Menschen selber oft bescheiden geht. Wo soll man da nun als erstes ansetzen?

Darum sind Zoos für mich nicht in erster Linie die Hölle auf Erden für die Tiere.
Möglichst artnah ausgestattet - hier führe ich wieder den Leipziger Zoo an - denke ich doch, dass ein ansprechendes Leben möglich ist. Es gibt Zoos mit Arterhaltungsprogrammen, die die Tiere auch erfolgreich wieder auswildern können. Und das halte ich nicht nur für eine Phrase des entsprechenden Zoos.
Was hätten sie davon?
Und ich möchte meinen Kindeskindern auch zeigen können, wie ein Tiger aussieht, nicht nur auf dem Bild.

Ein Medienhype wie bei Knut half nicht dem Tier, sondern nur dem Zoo. Ekelhaft.


ich denke, Eisbären würde nur geholfen, wenn die Menschen einsehen, dass sie in derem Gebiet nichts zu suchen haben.

Wenn man Berichte aus Kanada ansieht, wo die Eisbären in den Siedlungen abgeschossen oder in Hallen "gesammelt" werden, um woanders hingeschleppt zu werden, selbstverständlich ohne Nahrung, sonst würden sie ja wiederkommen, dann wünscht man Ihnen wirklich ein Gebiet, wo sie leben können, wie sie wollen. Nur leider gibt es diese Gebiet nicht mehr. Der Mensch braucht das Gebiet für sich.

:d:
Das ist echt ein schwieriges Thema, und ich freu mich, dass das hier so sachlich diskutiert werden kann. Schreibe sonst nicht viel hier, aber so ein Thema beschäftigt mich.

hansgeorg
21-03-2011, 07:19
Ja, aber könntest Du auch auf Tierarten verzichten, die es bisweilen (in Zukunft) fast nur noch oder nur noch in Zoos gibt (geben wird)?

Schwieriges Thema.


Kein schwieriges Thema
Die meisten Tiere der Zoos sind doch Exoten, die also bei uns gar nicht leben.
Musst du alle Tiere der Welt sehen und dich persönlich davon überzeugen, dass der Elefant wirklich einen Rüssel hat und die Aras tatsächlich bunte Federn?
Glaubst du diese Tiere leiden darunter, wenn sie nicht im Zoo betrachtet werden?

Sie werden ausgestellt, damit der Mensch sich an ihnen ergötzt. In dem wir Tiere ausstellen, erheben wir uns über sie, so als ob es zwei voneinander unabhängige Schöpfungen gäbe und wir die bessere Schöpfungsart wären.

Von diesem moralischen Punkt mal abgesehen:
Kein Zoo der Welt kann "Artgerecht" Tiere halten. Schon wegen des Raums.
Und wenn ich im Fernsehen diese Zoosendungen ansehe, wie die Pfleger menschlich mit den Tieren reden, so als ob das Känguru es versteht; den Affenbabys, die aufgezogen werden, Windeln anlegen (!) und die Nilpferde in Betonbecken setzen, kommt mir die Galle hoch über ein so dreistes, respektloses Verhalten,

Eine Riesenschildkröte, die (immer Nachts) ihre Eier ablegt, darf dabei niemals gestört werden.
Störungen sind: Licht von Taschenlampen, Licht von Fotoapparaten, Reden, ihr in die Nähe kommen, lautes Husten, ect.pp.

Derart empfindlich also sind freilebende Tiere. Störe sie, und sie brechen sofort die Eiablage ab und verschwinden wieder im Meer. Das war es dann.

Eisbären sind keine Riesenschildkröten, und Affen auch nicht und der Tapir auch nicht. Aber diese Tiere vereint eine Empfindlichkeit, die wir Menschen gar nicht nachvollziehen (wollen). Einen Bären, Affen, Tukane, Tapire, Löwen usw. in Käfige zu sperren bedeutet für die Tiere eine Grausamkeit, weil sie ihrem natürlichen Bewegungstrieb nicht nachgehen dürfen, weil sie ihrem natürlichen Jagdinstinkt nicht nachgehen dürfen, weil sei ihrem natürlichen Sammeltrieb nicht nachgehen dürfen .
All das tun wir aus "Liebe" den Tieren an.
Quälende Tierliebe.

Ich könnte hier wirklich viel aus der Welt der Tiere erzählen, da ich es ja seit vielen Jahren fast Tag für Tag erlebe.
Ich habe mir früher, als ich vor so 20 Jahren noch in Deutschland gelebt habe, nie Gedanken gemacht um Zoos.
Ich bin heute, da ich all diese Tiere in freier Wildbahn erfahre, ein absoluter Gegner geworden. Aus der Erkenntnis der Qual, die wir, die guten Menschen, diesen Kreaturen antun.

Klar gewöhnt sich der Affe an die Zurschaustellung an, an das Menschengewimmel, an die Kreischerei und die Knipserei.
Natürlich ist das nicht.
Affen (nur als Beispiel) sind, wie alle Tiere, sehr scheue Lebewesen. Neugierig, aber scheu. Wie der Nasenbär, das Faultier, und, natürlich, der Jaguar.

hansgeorg
21-03-2011, 07:24
Das ist richtig. Nur sind da die Möglichkeiten hiesiger Zooeinrichtungen begrenzt und dennoch engagieren sich viele Zoos auch außerhalb ihrer Mauern und Länder im Rahmen ihrer begrenzten Mittel auf diesem Gebiet.

Was Du ansprichst, ist eben in erster Linie Aufgabe der Politik.

Und ich bekomme bei Besuchen im Zoo ebenso hin und wieder arge Beklemmungen, gerade bei Affen. Das ist aber erstmal gefühlsbegründet.


Was hat "Schutz der Tiere" in den Heimatländern mit "Zoos" zu tun?
Nichts.
Tierschutz heisst gerade nicht Ausstellungstück sein, sondern Naturparks die geschützt sind, die man nicht einfach betreten darf, Naturparks in denen diese Tiere frei leben können. Und Park heisst auch nicht einen halben Quadratkilometer, sondern hunderte von Hektar Land. Große Gebiete also.

hansgeorg
21-03-2011, 07:37
Man sollte das nicht zu sehr vermenschlichen. Was du aber irgendwie tust.
Ich glaub, dass nem Löwen die Freiheit ziemlich am Nors vorbeigeht, wenn der sein Fressen hat, ist es ihm nicht so wichtig, dass er nicht 20 km am Tag laufen kann. Das möchte er nämlich garnicht, dass macht er nur, wenn er muss.

Natürlich rede ich nicht von Käfigen, aber solche Anlagen wie Leipzig sind schon okay.

Es gibt Leute, die behaupten, dass man große Hunde nicht in einer Wohnung halten sollte, dass das Tierquälerei sei. Fakt ist, ob man auf 42 oder 160 m² lebt ist dem Hund lax, der liegt genauso viel aufm Grundstück rum wenn man n Haus hat wie er in der Wohnung rumliegt, wo der Platz begrenzter ist.

Wobei man natürlich keinen Arbeitshund in ne 2-Raum-Wohnung sperren sollte, das sollte klar sein.
Aber für nen z.B. Labrador braucht man nicht unbedingt n Eigenheim.
(Leider sind die wenigsten noch richtige Apportier-, Stöber-und Wasserhunde.)


Du willst doch nicht wirklich ein seit Jahrtausenden domestiziertes Tier wie den Hund mit einem Raubtier wie dem Löwen vergleichen?

Und wenn du der Ansicht bist einem Löwen gehe es am Arsch vorbei wie groß sein Revier ist, dann hast du nichts von einem Tier begriffen. Dann begleite mal einen Löwen einen ganzen Tag, dann wirst du schnell merken, dass es dem Löwen (Tiger, Panter, Elefanten, Giraffen) nicht egal ist wie groß sein Revier ist.

SeptemberEnds
21-03-2011, 07:40
@hansgeorg: Du warst, wenn ich das richtig verstehe, vor 20 Jahren das letzte Mal in einem Zoo in Deutschland? Glaubst du nicht, dass sich da inzwischen einiges geändert haben dürfte?

Du bist sehr radikal in deiner Ansicht, das ist auch ok.
Nur respektiere auch die Meinung anderer, die sich darüber Gedanken machen.
Ich habe zwei Sichtweisen, und in erster Linie sollte im natürlichen Lebensraum dieser Exoten angesetzt werden. Das ist sehr schwierig. Ein Zoo kann in die Arterhaltung eingreifen, damit es Tiere gibt, die man auch wieder auswildern kann. Und das ist bereits mehrfach gelungen.
Du arbeitest in einem Naturschutzgebiet und zeigst käsigen Europatouristen die Tiere in freier Wildbahn, wenn ich das richtig verstanden habe. Macht ihr unterstützenswertes für die Tiere, ein Projekt zur Erhaltung des Lebensraumes? Interessiert mich.

Chicka86
21-03-2011, 07:41
Ich weiß nicht, der Leipziger Zoo soll doch auch sehr weitläufig gestaltet sein, meine ich mich zu erinnern.

Ich gehe etwa alle Jubeljahre mal in den Tierpark - mit gemischten Gefühlen. Ich war vor ca. 14 Jahren mal im Kölner Zoo und erinnere mich mit Graus an das sog. Polarhaus. Ein winziges Gehege mit einem nicht ganz richtig tickenden Eisbär, der neben dem Eingang zu seiner Höhle saß und immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Was das zu bedeuten hat vermag ich nicht zu sagen, aber dass es artgerecht war möchte ich bezweifeln. Das Tier tat mir so leid, dass ich schnell gegangen bin und ich war damals ein Kind.

Der nächste Tierpark von mir aus ist Nürnberg, welcher immer wieder fürs Delfinarium gerügt wird. Und ich gehe, wenn ich dort bin auch nicht mehr da rein. Das nützt den Delfinen leider herzlich wenig, aber ich will das Elend nicht wirklich unterstützen. In der 6. oder 7. Klasse sind wir dort mit der Schule hingefahren und schon damals wollte ich nicht da rein, wir wurden aber regelrecht gezwungen. Ebenso das Affenhaus :fürcht: Dafür kommen mir die Erdmännchen meist ziemlich zufrieden vor, aber was gibt mir das Recht zu entscheiden für das Tier ist das okay, für andere nicht - nur weil es von außen so wirken mag.

2006 war ich in Stockholm im/in Skandsen, das ist eine Art Park mit Museum und auch verschiedenen Tiergehegen, die Braunbären dort wirkten ziemlich aufgeweckt, hatten viel Platz und tobten da rum. Aber wie schon gesagt, ich finde es schwierig da für mich zu entscheiden was "richtig und falsch" ist. Und warum halten wir es für ganz normal Schweine und Hühner auf winzigen Flächen zu halten. Das ist doch so gesehen ebenso beschissen, auch wenn es Nutztiere sind. Dann ist vielleicht ein artgerechtes Zoogelände noch wesentlich besser :nixweiss:

wanda
21-03-2011, 07:42
Es geht darum, dass dein Schnitzel das du heute nachmittag isst, mit ziemlicher Sicherheit von einem Tier stammt, das bis zu seinem Ende in Angst und Elend gelebt hat und in Angst und Elend gestorben ist und nicht darum, ob man Eisbären isst...:rolleyes:

Und da kann man mal einen Zusammenhang ziehen, wieso man eigentlich Tiere, die man hält um sie zu schlachten schlecht halten darf und bei einem Eisbären wird "Geschiss" gemacht, weil er in einem kleinen Gehege leben muss. Da sehe ich aber Prioriäten zu ungunsten der Schlachtiere und da wird man mal nachfragen dürfen, wieso das eine ein Problem ist und das andere akzeptiert wird.


:d: :d:

Schnuppe
21-03-2011, 07:55
....Ich glaub, dass nem Löwen die Freiheit ziemlich am Nors vorbeigeht, wenn der sein Fressen hat, ist es ihm nicht so wichtig, dass er nicht 20 km am Tag laufen kann. Das möchte er nämlich garnicht, dass macht er nur, wenn er muss.


Du hast nicht wirklich Ahnung, von was Du da sprichst.
Wir sind seit einer Woche aus Kenia zurück und haben Löwen im Nationalpark beobachten dürfen - nicht zum ersten Mal.

Ein Löwe braucht seine Freiheit, er verschläft die heiße Zeit des Tages, ansonsten ist der durchaus aktiv und auch verspielt!!! Sein Rudel ist ihm wichtig. Wenn Du so ein Tier mal durch die Savanne streifen siehst, dann weißt Du, warum in Zootier nicht wirklich artgerecht untergebracht werden kann.

Name:K3
21-03-2011, 08:04
ich habe nicht verstanden, was an dem thema schwierig sein soll. zoos gehören abgeschafft, weil kein lebewesen in unfreiheit freiwillig leben will. was gibt es da noch nachzudenken und abzuwägen? :kopfkratz

wer tiere angaffen will, kann sich doch die vielen tollen dokufilme anschauen, die VOR ORT gedreht werden. da wo das tier in freiheit in seiner umgebung lebt.
ist doch eh schöner, als so ein tier anzugaffen, was gefangen gehalten wird.

Justine
21-03-2011, 08:11
Ich hoffe mal, dass alle, die hier so gegen die Zoos wettern, vegan leben, ansonsten empfinde ich die ganzen Aussagen als verlogenes Geschwätz.

Vegan ist ja nicht nötig, aber wenn Fleisch, dann wenigstens aus artgerechter Haltung, das müsste doch eigentlich jeder schaffen! Aus Achtung vor dem Tier an sich.

hansgeorg
21-03-2011, 08:16
@hansgeorg: Du warst, wenn ich das richtig verstehe, vor 20 Jahren das letzte Mal in einem Zoo in Deutschland? Glaubst du nicht, dass sich da inzwischen einiges geändert haben dürfte?

Du bist sehr radikal in deiner Ansicht, das ist auch ok.
Nur respektiere auch die Meinung anderer, die sich darüber Gedanken machen.
Ich habe zwei Sichtweisen, und in erster Linie sollte im natürlichen Lebensraum dieser Exoten angesetzt werden. Das ist sehr schwierig.
Du arbeitest in einem Naturschutzgebiet und zeigst käsigen Europatouristen die Tiere in freier Wildbahn, wenn ich das richtig verstanden habe. Macht ihr unterstützenswertes für die Tiere, ein Projekt zur Erhaltung des Lebensraumes? Interessiert mich.


Die letzte Frage zuerst: Ein ganzes Drittel unseres Landes ist gesichertes Schutzgebiet, in das man nicht einfachdrein darf, sondern kontrolliert durch Parkwächter und Teile der Schutzegbiete sind so angelegt, daß pro Tag nur eine bestimmte Anzahl besucher rein dürfen (wie etwa Corcovado, Chirripo, Tortugero ect,).
Radikal bin ich, in meiner Ansicht? Ja, wenn Radikal von Radus kommt, die Wurzel, der Ursache.
Kann man denn anders sein? Kann man tatsächlich dafür sein, ein Lebewesen einzusperren?
Möchtest DU eingesperrt sein?
Möchte irgendeiner unter euch eingesperrt und angegafft werden.
Ich glaube, ohne Überheblichkeit bitte, ich bin hier im Forum der Einzige, der mit Wildtieren zu tun hat, der weiss wie sich Wildtiere verhalten, der miterlebt wie scheu, wie neugierig, wie fremd udn empfindlich sie sind. Ich spreche also nicht aus Theorie sondern erfahrener Praxis mit genau diesen Tieren, die "ihr" in euren Zoos wie Sträflingle haltet.

Ich erlebe Tag für Tag die Tiere in der freien Wildbahn. Tier wie den Tukan, Ara, Maskenhabicht, die Affenarten (Von Brüllaffen bis Spiders), von Iguanas bis Tapire, von Riesenschildkröten bis zu Schlangen aller Art. Die gesamte exotische Tierwelt, die in den Zoos ausgestellt werden, erlebe ich in freier Natur.
Ich war vor ca. 5 Jahren bei einem Besuch in Deutschland im Berliner Zoo. Für etwa 30 Minuten. Ich bin geflüchtet.
Mir hat es im Herzen weh getan, zu sehen, wie diese Tiere, die mehr die Freiheit lieben als es der Mensch je tat, behandelt werden.
Der Tapir, der im Sumpfgebiet lebt und ein völlig scheues Lebewesen ist, der sich sofort zurück zieht wenn es Ungewohntes gibt, diesen Tapir also in einem Betonbecken auf Betonboden laufen zu sehen ist ungeheuerlich. Der gleiche Tapir der, wie gesagt, in Sumpflandschaften lebt. Ein völlig Artfremdes und daher quälendes Halten des Tieres.
Das gleiche habe ich gesehen beim Jaguar (den es bei mir auch gibt), beim Ozelot, beim Nasenbären.
Die Ara, die großen "Papageien" also, fliegen hunderte von Kilometer, in Schwärmen (!), um an bestimmte Früchte zu kommen. Und sie veranstalten dabei einen Lärm der fast Ohrenbetäubend ist.
In den Zoos hausen sie in Käfigen, allein, oder mit einem einzigem Artgenossen. Sie können höchstens flattern.Und es herrscht schweigen.
Kein Zoo der Welt überlässt den Tieren die Freiheit zu gehen wann immer sie wollen und zu fliegen wohin sie wünschen. Kein Zoo der Welt lässt den scheuen Tapir in Ruhe. Im Gegenteil, er muss sich den tausenden und abertausenden von Besuchern stellen, die Tag für Tag in die Zoos gehen. Seien Hufe sind für Sümpe geeignet, er aber bekommt Beton geboten.

Die Herzlosigkeit, mit der hier Tiere in Zoos gehalten werden; die Herzlosigkeit, mit der man einem Lebewesen jegliche freiheitlichen Lustgefühle abspricht, ist am schlimmsten. Hier wird immer wieder noch für Zoos argumentiert, so als ob Gefangenschaft die ersehnte Offenbarung für Tiere sei.

Ich lebe in Lateinamerika und arbeite als Reiseleiter, ich habe eine Verantwortung der Tier- und Pflanzenwelt gegenüber, ich achte darauf das die Tiere weder berührt noch gestört werden (außer in notwendigen Fahrten auf
den Booten etwa oder Wanderungen durch den Busch).
Im Umgang mit dieser Tierwelt habe ich großen Respekt vor dieser Welt gelernt.
Es wäre schön, wenn sich hier einige User, die sich so toll für Zoos breit machen und die moderne Einrichtungen loben, diesen Tieren auch ihren Respekt entgegen bringen würden.
Der junge Mann, der sein Mädchen liebt, sperrt das Mädchen auch nicht ins Zimmer ein.
Und das Mädchen das geliebt wird, will nicht eingesperrt sein.
So einfach ist das.
Es gibt keinerlei Argument, warum es gut sein soll, ein Tier, ein Lebewesen, einzusperren, damit es begafft werden kann.
Und von wegen "Sensibilisierung": Ich könnte euch bittere Geschichten erzählen von manchen Touristen, die auch bei uns Tiere in freier Wildbahn wie Eigentum behandeln wollen. Geschichten von Deutschen die mal eben die Giftschlange berühren möchten und das Krokodil für tot halten, weil es sich "nicht bewegt", von Nasenbären die von Autos totgefahren werden, weil Besucher diese Nasenbären angefangen haben am Straßenrand zu füttern.

Wenn man wirklich Tiere retten will, wie so manche Zoodirektoren behaupten, dann sollten sie sich stark machen für freilebende Tiere, für Tierschutzgebiete, aber nicht in dem sie eine lebendige Kreatur hinter Gitter bringen, damit das fettgefressene Kind mit dem Popcorn den Eisbären beim sterben zusehen kann.

Kurioserweise machen nur die sich für Zoos stark, die Tiere nie in freier Wildbahn erlebt haben.
Tierschutz ist Menschenschutz. Es gibt keine "artgerechte Haltung", es sei denn in Freiheit. Und wenn das Tier in Freiheit stirbt, dann stirbt es. Sterben ist ein Teil des Lebens.

Name:K3
21-03-2011, 08:18
Glaube ich nicht, dass sie es Dir danken würden.
Tiere sind keine Menschen, wir deuten ihr Verhalten nur, ihre Sprache(n) sprechen wir nicht.



ich denk schon, dass die tiere es einem auf ihre art danken. z.b. dadurch:


Zwar hätten Gentests ergeben, dass die Tiere nicht frei von Schäden an ihrer Erbsubstanz seien, räumen Baker und Kollegen ein. Insgesamt seien die Bestände jedoch nicht belastet. Nach der Reaktorkatastrophe biete Tschernobyl unter dem Strich ein besseres Umfeld für die Tiere, erklärt Baker.


und zwar nicht, weil radioaktivität so gesund ist, sondern nur, weil der mensch diesen raum verlassen hat.
so gesehen verhält sich der mensch für tiere schädlicher als radioaktivität.
darüber sollte man wirklich nachdenken.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/tschernobyl-die-rueckkehr-der-wilden-tiere-1.833065

Name:K3
21-03-2011, 08:20
Die letzte Frage zuerst: Ein ganzes Drittel unseres Landes ist gesichertes Schutzgebiet, in das man nicht einfachdrein darf, sondern kontrolliert durch Parkwächter und Teile der Schutzegbiete sind so angelegt, daß pro Tag nur eine bestimmte Anzahl besucher rein dürfen (wie etwa Corcovado, Chirripo, Tortugero ect,).
Radikal bin ich, in meiner Ansicht? Ja, wenn Radikal von Radus kommt, die Wurzel, der Ursache.
Kann man denn anders sein? Kann man tatsächlich dafür sein, ein Lebewesen einzusperren?
Möchtest DU eingesperrt sein?
Möchte irgendeiner unter euch eingesperrt und angegafft werden.
Ich glaube, ohne Überheblichkeit bitte, ich bin hier im Forum der Einzige, der mit Wildtieren zu tun hat, der weiss wie sich Wildtiere verhalten, der miterlebt wie scheu, wie neugierig, wie fremd udn empfindlich sie sind. Ich spreche also nicht aus Theorie sondern erfahrener Praxis mit genau diesen Tieren, die "ihr" in euren Zoos wie Sträflingle haltet.

Ich erlebe Tag für Tag die Tiere in der freien Wildbahn. Tier wie den Tukan, Ara, Maskenhabicht, die Affenarten (Von Brüllaffen bis Spiders), von Iguanas bis Tapire, von Riesenschildkröten bis zu Schlangen aller Art. Die gesamte exotische Tierwelt, die in den Zoos ausgestellt werden, erlebe ich in freier Natur.
Ich war vor ca. 5 Jahren bei einem Besuch in Deutschland im Berliner Zoo. Für etwa 30 Minuten. Ich bin geflüchtet.
Mir hat es im Herzen weh getan, zu sehen, wie diese Tiere, die mehr die Freiheit lieben als es der Mensch je tat, behandelt werden.
Der Tapir, der im Sumpfgebiet lebt und ein völlig scheues Lebewesen ist, der sich sofort zurück zieht wenn es Ungewohntes gibt, diesen Tapir also in einem Betonbecken auf Betonboden laufen zu sehen ist ungeheuerlich. Der gleiche Tapir der, wie gesagt, in Sumpflandschaften lebt. Ein völlig Artfremdes und daher quälendes Halten des Tieres.
Das gleiche habe ich gesehen beim Jaguar (den es bei mir auch gibt), beim Ozelot, beim Nasenbären.
Die Ara, die großen "Papageien" also, fliegen hunderte von Kilometer, in Schwärmen (!), um an bestimmte Früchte zu kommen. Und sie veranstalten dabei einen Lärm der fast Ohrenbetäubend ist.
In den Zoos hausen sie in Käfigen, allein, oder mit einem einzigem Artgenossen. Sie können höchstens flattern.Und es herrscht schweigen.
Kein Zoo der Welt überlässt den Tieren die Freiheit zu gehen wann immer sie wollen und zu fliegen wohin sie wünschen. Kein Zoo der Welt lässt den scheuen Tapir in Ruhe. Im Gegenteil, er muss sich den tausenden und abertausenden von Besuchern stellen, die Tag für Tag in die Zoos gehen. Seien Hufe sind für Sümpe geeignet, er aber bekommt Beton geboten.

Die Herzlosigkeit, mit der hier Tiere in Zoos gehalten werden; die Herzlosigkeit, mit der man einem Lebewesen jegliche freiheitlichen Lustgefühle abspricht, ist am schlimmsten. Hier wird immer wieder noch für Zoos argumentiert, so als ob Gefangenschaft die ersehnte Offenbarung für Tiere sei.

Ich lebe in Lateinamerika und arbeite als Reiseleiter, ich habe eine Verantwortung der Tier- und Pflanzenwelt gegenüber, ich achte darauf das die Tiere weder berührt noch gestört werden (außer in notwendigen Fahrten auf
den Booten etwa oder Wanderungen durch den Busch).
Im Umgang mit dieser Tierwelt habe ich großen Respekt vor dieser Welt gelernt.
Es wäre schön, wenn sich hier einige User, die sich so toll für Zoos breit machen und die moderne Einrichtungen loben, diesen Tieren auch ihren Respekt entgegen bringen würden.
Der junge Mann, der sein Mädchen liebt, sperrt das Mädchen auch nicht ins Zimmer ein.
Und das Mädchen das geliebt wird, will nicht eingesperrt sein.
So einfach ist das.
Es gibt keinerlei Argument, warum es gut sein soll, ein Tier, ein Lebewesen, einzusperren, damit es begafft werden kann.
Und von wegen "Sensibilisierung": Ich könnte euch bittere Geschichten erzählen von manchen Touristen, die auch bei uns Tiere in freier Wildbahn wie Eigentum behandeln wollen. Geschichten von Deutschen die mal eben die Giftschlange berühren möchten und das Krokodil für tot halten, weil es sich "nicht bewegt", von Nasenbären die von Autos totgefahren werden, weil Besucher diese Nasenbären angefangen haben am Straßenrand zu füttern.

Wenn man wirklich Tiere retten will, wie so manche Zoodirektoren behaupten, dann sollten sie sich stark machen für freilebende Tiere, für Tierschutzgebiete, aber nicht in dem sie eine lebendige Kreatur hinter Gitter bringen, damit das fettgefressene Kind mit dem Popcorn den Eisbären beim sterben zusehen kann.

Kurioserweise machen nur die sich für Zoos stark, die Tiere nie in freier Wildbahn erlebt haben.
Tierschutz ist Menschenschutz. Es gibt keine "artgerechte Haltung", es sei denn in Freiheit. Und wenn das Tier in Freiheit stirbt, dann stirbt es. Sterben ist ein Teil des Lebens.

:d:

Schnuppe
21-03-2011, 08:24
hansgeorg :d:

Ähnliches sieht und erlebt man teilweise in Afrika in den Nationalparks.
Dem Menschen an sich fehlt der Respekt im Umgang mit der Natur und den Tieren.

NJAS
21-03-2011, 08:36
Es geht darum, dass dein Schnitzel das du heute nachmittag isst, mit ziemlicher Sicherheit von einem Tier stammt, das bis zu seinem Ende in Angst und Elend gelebt hat und in Angst und Elend gestorben ist und nicht darum, ob man Eisbären isst...:rolleyes:

Und da kann man mal einen Zusammenhang ziehen, wieso man eigentlich Tiere, die man hält um sie zu schlachten schlecht halten darf und bei einem Eisbären wird "Geschiss" gemacht, weil er in einem kleinen Gehege leben muss. Da sehe ich aber Prioriäten zu ungunsten der Schlachtiere und da wird man mal nachfragen dürfen, wieso das eine ein Problem ist und das andere akzeptiert wird.

Ganz genau :d:

fraktal
21-03-2011, 08:38
Vegan ist ja nicht nötig, aber wenn Fleisch, dann wenigstens aus artgerechter Haltung, das müsste doch eigentlich jeder schaffen! Aus Achtung vor dem Tier an sich.


Wenn du das Fleisch für 80 Millionen Leute "artgerecht" erzeugen willst, dann müssen wir irgendein anderes Land besetzen, dafür reicht bei uns nämlich der Platz nicht.


fraktal

caesar
21-03-2011, 09:13
Kurioserweise machen nur die sich für Zoos stark, die Tiere nie in freier Wildbahn erlebt haben.
Tierschutz ist Menschenschutz. Es gibt keine "artgerechte Haltung", es sei denn in Freiheit. Und wenn das Tier in Freiheit stirbt, dann stirbt es. Sterben ist ein Teil des Lebens.

:d:

SeptemberEnds
21-03-2011, 09:56
Die letzte Frage zuerst: Ein ganzes Drittel unseres Landes ist gesichertes Schutzgebiet, in das man nicht einfachdrein darf, sondern kontrolliert durch Parkwächter und Teile der Schutzegbiete sind so angelegt, daß pro Tag nur eine bestimmte Anzahl besucher rein dürfen (wie etwa Corcovado, Chirripo, Tortugero ect,).
Radikal bin ich, in meiner Ansicht? Ja, wenn Radikal von Radus kommt, die Wurzel, der Ursache.
Kann man denn anders sein? Kann man tatsächlich dafür sein, ein Lebewesen einzusperren?
Möchtest DU eingesperrt sein?


Danke erstmal für deine ausführliche Antwort.
Ich finde es gut, was du machst. Deine Ansicht kann ich nachvollziehen, voll und ganz.
Nein, ich möchte nicht eingesperrt sein.
Vielleicht kann ich mich nicht richtig schriftlich ausdrücken. Mir gehts nicht um ein 100% pro Zoo. Ganz und gar nicht. Wenn du vielleicht meine anderen Sätze gelesen hast, wirst du sehen, dass ich in erster Linie für den Schutz der Tiere im natürlichen Lebensraum in ihrer Heimat bin. Und das wird finanziell von mir unterstützt. Ein kleiner Beitrag, aber immerhin. Mir ist es wichtig, dass die Natur auch noch nachfolgenden Generationen erhalten bleibt und dazu zählt auch, dass bedrohte Tiere erhalten werden.

Das geht manches mal leider nicht nur vor Ort. Es gibt ausgewählte Zoos, die an diversen Zuchtprogrammen teilnehmen und Tiere auswildern. Nur hängen die das nicht an die große Glocke.



Ich war vor ca. 5 Jahren bei einem Besuch in Deutschland im Berliner Zoo. Für etwa 30 Minuten. Ich bin geflüchtet.
Mir hat es im Herzen weh getan, zu sehen, wie diese Tiere, die mehr die Freiheit lieben als es der Mensch je tat, behandelt werden.

Der Berliner Zoo ist, wie bereits geschrieben, das schlechteste aller Beispiele.
Lt. Wiki leben dort 15.126 Tiere von 1.462 Tierarten auf 35 ha. Viel zu viel, meiner Meinung nach.
Ich war vor Knuts Zeit mal dort und war ebenso entsetzt wie du.

Nichts rechtfertigt den Medienhype, und dieser stellt alle Zoos in ein schlechtes Licht. Ein schlechtes Beispiel, gleich auf alle übertragen. So einfach ist das. Kritik am Berliner Zoo gab es schon immer, nicht erst seit Knut.

Ich wurde hier im Forum schon angefeindet - nicht direkt, aber unterschwellig immer wieder lesbar in diversen Katzenthreads - weil ich eine Rassekatze besitze. Keiner fragt, warum ich diese Katze habe, es interessiert nicht.
Rassekatze, resp. Rassehund = böser Mensch. Über den Kamm scheren ist einfach.



Kurioserweise machen nur die sich für Zoos stark, die Tiere nie in freier Wildbahn erlebt haben.
Tierschutz ist Menschenschutz. Es gibt keine "artgerechte Haltung", es sei denn in Freiheit. Und wenn das Tier in Freiheit stirbt, dann stirbt es. Sterben ist ein Teil des Lebens.

Woher willst du wissen, wer Tiere schon in freier Wildbahn erlebt hat und wer nicht? Manche haben nicht die Möglichkeit. Dennoch wird man sich doch wohl hier äussern dürfen.

Sterben ist ein Teil des Lebens, auch richtig. Aber nicht, weil der Mensch meint, sich jetzt im ehemaligen Regenwald ausbreiten zu müssen, weil ER Lebensraum braucht. Seine Siedlungen da hin baut, wo der Eisbär auf seinen langen Routen entlang läuft. DA muss angesetzt werden. Und man sieht ja an deinen Touristen, wie unsensibel schon aussenstehende da ran gehen. Leider.
Ich finds ehrlich gesagt auch grenzwertig, Massen an Touristen durch die Savanne zu schaukeln. Danach haben die Tiere auch nicht gefragt.

Ich steige jetzt hier aus. Irgendwie reden alle gegen eine Wand, eine Tür gibts nicht.

Justine
21-03-2011, 09:58
Wenn du das Fleisch für 80 Millionen Leute "artgerecht" erzeugen willst, dann müssen wir irgendein anderes Land besetzen, dafür reicht bei uns nämlich der Platz nicht.
Wir importieren doch. Und wir müssen nicht täglich Fleisch essen.


fraktal

Wir importieren doch. Und wir müssen nicht täglich Fleisch essen.

ohje
21-03-2011, 10:05
Wenn du das Fleisch für 80 Millionen Leute "artgerecht" erzeugen willst, dann müssen wir irgendein anderes Land besetzen, dafür reicht bei uns nämlich der Platz nicht.


fraktal


na unsere hühnefleischrabfälle besetzen schon mal, tiefgefroren angereist, afrika.
sie gelten dort als delikat und machen den einheimischen hühnetrbauern schwer zu schaffen, weil diese nämlich ihre existens verlieren.

irgendjemand hier sagte mal treffend: die menschen geben ohne probleme 15 euro für einen liter benzin aus wenns sein muss, für ihr fleisch wollen sie aber nichts oder kaum was investieren

Rebus
21-03-2011, 10:33
Mich juckt das und ich unterstütze den WWF mit seinen diversen Projekten zur Erhaltung des Lebensraums, nicht nur bei Eisbären. Du auch?

Wie ich bereits in dem anderen Thread schrieb, Artenschutzprogramme sind gut und wichtig. In erster Linie sollte man auch da ansetzen, wo die Tiere herkommen, ihren Lebensraum sichern, Aufklärungsarbeit bei den Einwohnern des Landes leisten. Die Tiere kommen aber leider meist aus Ländern und Regionen, in denen es den Menschen selber oft bescheiden geht. Wo soll man da nun als erstes ansetzen?

Darum sind Zoos für mich nicht in erster Linie die Hölle auf Erden für die Tiere.
Möglichst artnah ausgestattet - hier führe ich wieder den Leipziger Zoo an - denke ich doch, dass ein ansprechendes Leben möglich ist. Es gibt Zoos mit Arterhaltungsprogrammen, die die Tiere auch erfolgreich wieder auswildern können. Und das halte ich nicht nur für eine Phrase des entsprechenden Zoos.
Was hätten sie davon?
Und ich möchte meinen Kindeskindern auch zeigen können, wie ein Tiger aussieht, nicht nur auf dem Bild.

:d:

Vor allem der fett gemarkerte Teil ist ein sehr großes Problem.
Erklär der hungernden Bevölkerung eines Landes mal, dass die die Wälder nicht roden dürfen, damit sie Land für Ackerbau gewinnen können, weil die Tierart XY geschützt werden muß :crap:
Ein sehr zweischneidiges Schwert.

Kitty
21-03-2011, 10:35
Schlussendlich gibts so viele Tierquälereien, im Reitsport zum Beispiel werden Pferde gebarrt, damit sie sie Beine noch höher heben, normal ist es nicht, dass ein Pferd über nen 1,60 m-Oxer geht. In der Natur würde das Pferd immer ausweichen. Dann wird viel zu stark getrenst, die Pferde haben zu scharfe Gebisse und viele halten den Hals viel zu rund.
Es tut ihnen sehr weh-aber es kommt aufs Geld an, das Tier zählt nicht.
Es hängt eine Riesenmaschinerie dahinter-wenn man mal überlegt, dass Totilas (ein Trakehnerhengst) zwischen 10 und 15 Mio gekostet haben soll und ausgerechnet von jemandem gekauft werden konnte, der wegen Tierquälerei (Barren etc) bekannt ist...aber da regt sich keiner auf.
Zu dem Thema gab es Freitag vor einer Woche eine sehr gute Dokumentation auf 3Sat. "Du armes Pferd" hieß die Sendung.
Barren wurde verboten. Nun hat die FN dem Kind einfach einen neuen Namen gegeben. Barren heißt jetzt "touchieren". Genau das selbe mit der Hyperflexion, führer hieß das Rollkur, dann Hyperflexion und jetzt LDR (low, deep and round). Die FN hat das Reiten in Hyperflexion auf 10 Minuten beschränkt. Toll! :rolleyes: Wer kam auf diese 10 Minuten? 9 Minuten 59 Sekunden sind demnach keine Tierquälerei aber 10 Minuten 1 Sekunde schon? Absoluter Schwachsinn! Wer kontrolliert das? Die Stewards auf dem Abreiteplatz sicher nicht und in den Trainingsställen schon gleich gar nicht.
Da ist die Politik gefordert im Tierschutzgesetz Touchieren und Hyperflexion genau zu definieren um dem Ganzen den Gar auszumachen. Wobei ich befürchte, dass ehrgeizigen, profitorientierten Personen in diesem Bereich immer wieder was Neues einfällt um die Tiere zu manipulieren.
Übrigens hat man auch Totilas in seinem alten Zuhause gesehen. Eine Box ohne Fenster, also weder frische Luft, noch Tageslicht. Koppelgang hatte er auch nicht, er wurde nur Spazieren geführt, sofern Zeit war. Das hat sein damaliger Reiter erzählt. Wie es ihm nun bei Schockemöhle geht, weiß ich auch nicht.

Es gibt Leute, die behaupten, dass man große Hunde nicht in einer Wohnung halten sollte, dass das Tierquälerei sei. Fakt ist, ob man auf 42 oder 160 m² lebt ist dem Hund lax, der liegt genauso viel aufm Grundstück rum wenn man n Haus hat wie er in der Wohnung rumliegt, wo der Platz begrenzter ist.

Wobei man natürlich keinen Arbeitshund in ne 2-Raum-Wohnung sperren sollte, das sollte klar sein.
Aber für nen z.B. Labrador braucht man nicht unbedingt n Eigenheim.
(Leider sind die wenigsten noch richtige Apportier-, Stöber-und Wasserhunde.)
Es mag wohl sein, dass es nicht auf die Größe der Wohnung ankommt, aber sehr wohl, dass der Hund seinem Rassewesen gemäß, täglich bewegt und beschäftigt wird.

Sorry für das off topic, weil es hier weder um Zoos noch Wildtiere geht, wollte nur kurz meinen Senf dazu geben.

Porou
21-03-2011, 10:42
Hallo

ich kann die Ansichten von Hansgeorg gut verstehn, nur denke ich das man eben nicht alle Zoos über einen Kamm scheren darf/kann....

Natürlich sind Tiere in Gefangenschaft nie was tolles. Aber ich empfinde in dieser Hinsicht den Zoo Zürich als ein Beispiel eines guten Zoos (dort wurden z.b. auch die Eisbären nicht mehr weiter gehalten, da es aus Platzgründen einfach nicht möglich ist sie im Zoo zu halten, ebenso die grossem Schimpansengruppe, die jetzt übrigens in Gelsenkirchen lebt). Dort wird intensiv mit einem Naturschutzgebiet in Madagaskar zusammen gearbeitet. "Landschaften" werden dort so gestaltet das du halt eben mal nix zu sehen bekommst, wenn die Tiere grad "keinen Bock" haben (z.b. Habe ich, seit die Wölfe in der neuen Anlage leben, diese genau einmal zu gesicht bekommen; genau so wie den Tiger, seit der neuen Anlage hab ich von dem nur mal die Schwanzspitze im Gebüsch verschwinden sehn....aber das stört gar nicht, es ist mir lieber als ein Tier in nem Betonkäfig "serviert" zu bekommen)

Wenn ich mich zurück errinere wie der Zoo hier ausgesehn hat als ich noch Kind war und wie er jetzt ausschaut, glaube ich das gewisse Zoos ihre Existensberechtigung durchaus haben, solange sie sich "weiter entwickeln" und nicht heute noch aussehn wie vor 20-25 Jahren

(übrigens find ich die HP wirklich besuchenswert (auch da Gerade eine neue Anlage für z.b. die scheuen Tapire gebaut wird).

und das hier ist so bisschen das Motto des Zoos, ein Zitat von nem Singaleischen Poeten....und ich finde, es hat was: "Letztlich werden wir nur erhalten, was wir lieben. Wir lieben nur, was wir kennen. Wir kennen aber nur, was wir selber gesehen haben".


grüsse (natürlich auch zürich)

Name:K3
21-03-2011, 10:50
ich finde es makaber von "guten" zoos zu reden.

es gibt keine guten gefängnisse für tiere.
tiere sind unschuldig. sie haben nichts getan.
es gibt kein gutes oder schlechtes gefängnis für tiere. sie sind grundsätzlich schlecht, weil es sich hier IMMER um freiheitsberaubung handelt.




ich kann die Ansichten von Hansgeorg gut verstehn, nur denke ich das man eben nicht alle Zoos über einen Kamm scheren darf/kann....


anscheinend nicht.

Ico
21-03-2011, 11:06
Team Pro-Zoo! :sumo:

Erst durch Zoos wurde das Interesse der Menschen für den Artenschutz von exotischen Wildtieren geweckt. Anfang letzten Jahrhunderts wurde noch in Afria und Asien alles abgeschossen und gejagt, was durch die Steppe/Dschungel lief. Durch Zoos sah halt der Normalbürger zum ersten mal Tiger, Bären und krokodile und das Verlangen mehr über die Tiere und deren Lebensweise zu wissen, bzw wie sie geschützt werden können, wurde gefördert.

Ohne Zoos und deren Zuchtprogramme wären auch einige Tierarten schon ausgestorben. Das diese Probleme natürlich durch Menschenhand geschaffen wurde ist klar, aber die Zeit lässt sich leider nicht mehr zurückdrehen.

Zum Fortbestand ihrer Art in der Wildnis muss es Zootiere geben. Auch wenn diese nicht artgerecht gehalten werden. Hört sich zwar etwas zynisch an, lässt sich aber nicht vermeiden. Eine heile Welt gibt es nicht!

Porou
21-03-2011, 11:07
zwischen einer "Ansicht verstehn" und "sie teilen, genau so sehn" gibts in meiner Welt halt nen Unterschied ;)


und MEINER meinung nach kann man bestimmt von "guten" und weniger "guten" Zoos sprechen.....weil in meiner Welt halt auch nicht nur schwarz/weiss gibt

Italiangirl
21-03-2011, 11:15
Ich hoffe mal, dass alle, die hier so gegen die Zoos wettern, vegan leben, ansonsten empfinde ich die ganzen Aussagen als verlogenes Geschwätz.


Es geht darum, dass dein Schnitzel das du heute nachmittag isst, mit ziemlicher Sicherheit von einem Tier stammt, das bis zu seinem Ende in Angst und Elend gelebt hat und in Angst und Elend gestorben ist und nicht darum, ob man Eisbären isst...:rolleyes:

Und da kann man mal einen Zusammenhang ziehen, wieso man eigentlich Tiere, die man hält um sie zu schlachten schlecht halten darf und bei einem Eisbären wird "Geschiss" gemacht, weil er in einem kleinen Gehege leben muss. Da sehe ich aber Prioriäten zu ungunsten der Schlachtiere und da wird man mal nachfragen dürfen, wieso das eine ein Problem ist und das andere akzeptiert wird.

:d::d::d:

Name:K3
21-03-2011, 11:15
alle zoo-befürworter sollten sich schämen.



Schon morgens sammelte Santino Steine, um später damit zu werfen. Biologen sehen darin den Beleg für ein weit entwickeltes Bewusstsein.


Gezielte Experimente mit Schimpansen in Gefangenschaft wiesen zwar bereits auf ähnliche Fähigkeiten hin, wie sie Santino gezeigt hat. Doch damit war noch nicht belegt, dass die Menschenaffen sie auch in der freien Natur einsetzen.
Auch Santino lebt zwar nicht in Freiheit - immerhin war sein Verhalten jedoch keine Folge gezielter wissenschaftlicher Versuche oder Manipulationen.




Für Santino ist die Angelegenheit übrigens nicht gut ausgegangen. Dem Tierpark war der Affe schließlich zu aggressiv. Deshalb wurde er inzwischen kastriert.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/schimpanse-als-stratege-mit-steinen-gegen-zoobesucher-1.399229

NJAS
21-03-2011, 11:18
und MEINER meinung nach kann man bestimmt von "guten" und weniger "guten" Zoos sprechen.....weil in meiner Welt halt auch nicht nur schwarz/weiss gibt

Sehe ich auch so.
Und ich bin sehr froh darüber, dass die meisten (zumindest die meisten deutschen) Zoos inzwischen sehr viel Wert auf bessere Tierhaltung legen und ihre Gehege dementsprechend umbauen.

Ich gehe gerne in "meinen" Zoo und ich glaube, dass es den Tieren dort gut geht.

Name:K3
21-03-2011, 11:18
Team Pro-Zoo! :sumo:

Erst durch Zoos wurde das Interesse der Menschen für den Artenschutz von exotischen Wildtieren geweckt. Anfang letzten Jahrhunderts wurde noch in Afria und Asien alles abgeschossen und gejagt, was durch die Steppe/Dschungel lief. Durch Zoos sah halt der Normalbürger zum ersten mal Tiger, Bären und krokodile und das Verlangen mehr über die Tiere und deren Lebensweise zu wissen, bzw wie sie geschützt werden können, wurde gefördert.

Ohne Zoos und deren Zuchtprogramme wären auch einige Tierarten schon ausgestorben. Das diese Probleme natürlich durch Menschenhand geschaffen wurde ist klar, aber die Zeit lässt sich leider nicht mehr zurückdrehen.

Zum Fortbestand ihrer Art in der Wildnis muss es Zootiere geben. Auch wenn diese nicht artgerecht gehalten werden. Hört sich zwar etwas zynisch an, lässt sich aber nicht vermeiden. Eine heile Welt gibt es nicht!

wie wäre es wenn die natur und die tiere es ganz einfach selbst entscheiden?

der mensch ist nicht gott.


deine ganzen gründe kann dir sogar eine 21 jährige sofort wiederlegen.

http://www.gruene-jugend.de/themen/oekologie/380985.html