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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Todesangst - und die Folgen


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Jelka
18-01-2014, 15:36
Seit ich gerne lebe, habe ich manchmal ein Gefühl, welches ich früher nicht kannte: Ganz spontan überfällt mich die Gewissheit, dass ich sterben werde.

Irgendwann. Vielleicht bald, vielleicht auch noch nicht. Ich weiß es nicht. Aber es ist unausweichlich. Ich kann gar nichts dagegen tun. Und es fühlt sich ganz schrecklich an. Ich werde sterben. Das wundervolle Leben wird irgendwann vorbei sein. Einfach so. Es ist nicht unbegrenzt. Ich will nicht sterben. Ich möchte weiterleben. Für immer.

Nur bringt es ja leider überhaupt nichts, eine Lösung für dieses Problem zu suchen. Ich werde sterben. Es lässt sich nicht verhindern. Der Tag wird kommen. Es lässt sich nicht abwenden.

Dann denke ich an die 30er, in denen ich nur schwer depressiv im Sessel saß und bin entsetzt, dass ich auch noch etwas von der kostbaren Lebenszeit verschwendet habe. Nun, das ging damals leider nicht anders. Und es ist Vergangenheit, auch das kann ich nicht mehr ändern.

Aber die Zukunft kann ich ändern. Ich kann das Leben schätzen und achten und es so gestalten, dass ich im Sterben sagen kann: "Ja, es hat sich gelohnt. Ich habe das Leben genutzt und es war wundervoll."

Seit ich diese Angst kenne, achte ich sehr viel mehr darauf, was ich mache und was ich machen möchte. Ich überprüfe, ob ich wirklich das Leben lebe, welches ich leben möchte. Ich achte darauf, nichts bereuen zu müssen. Ich achte darauf, meine Zeit nicht zu verschwenden. Ich überlege, was für ein Mensch ich sein möchte und was zu meinem Leben dazugehören soll. Ich denke darüber nach, was mir noch fehlt und in welche Richtung ich noch gehen möchte. Ich wäge Risiken ganz anders ab und habe vor einigen Aspekten des Lebens weniger Angst. Ich lebe.

Die Angst fällt mich immer noch manchmal an, lässt mich zusammenzucken und erstarren. Ich verdränge die Angst, achte aber darauf, einen Gedanken trotzdem zu behalten und mitzunehmen: Ich kann das Sterben nicht verhindern, aber ich kann etwas dafür tun kann, das Beste aus meiner Lebenszeit zu machen und das Leben tatsächlich zum Leben zu nutzen. Dafür mag die Angst gut sein. Ich habe so viel Angst davor, irgendwann nicht mehr zu leben, dass ich nicht jetzt schon damit anfangen möchte. Noch kann ich leben.





Denkt ihr manchmal daran, dass ihr sterben werdet? Wie geht ihr damit um? Welche Folgen hat der Gedanke für euch? Und werdet ihr sagen können, dass ihr euer Leben insgesamt so gelebt habt, wie ihr wolltet und es nicht bereut, so gelebt zu haben?

moki
18-01-2014, 15:56
Mein Mann und ich versuchen nach dem Motto zu leben: Man lebt nur einmal, also sollte man es auch in allen Zügen genießen, nach Möglichkeit natürlich. Wir reisen, wir gehen oft aus, wir gehen auf Konzerte und versuchen, dass unsere Jobs uns nicht vereinnahmen. Denn wir wollen nicht leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu leben. Gerade mein Mann muß da eine Balance finden, bei mir mit meinem Halbtagsjob ist es natürlich viel einfacher.

Als letztes Jahr meine Schwiegereltern sehr krank waren, habe ich mir öfters Gedanken über den Tod und vor allem übers Altwerden gemacht. Denn ich habe mehr Angst davor, alt, schwer krank und gebrechlich zu werden als wirklich irgendwann zu sterben. Wenn ich mir wünschen könnte, würde ich gerne leise und sanft sterben, wenn ich noch geistig auf der Höhe bin und merke, dass mein Körper sich langsam verabschiedet. So mit Anfang 80 vielleicht? Aber es kommt meistens anders, als man denkt. Und das macht das Leben auch so spannend und lebenswert. :)

Lux Lisbon
18-01-2014, 16:03
[QUOTE=Jelka;





Denkt ihr manchmal daran, dass ihr sterben werdet?

Ja

Wie geht ihr damit um?

Angst macht mir die Tatsache nicht. Eher hat es etwas sehr beruhigendes. Ich wüsste auch nicht, was genau mir Angst bereiten sollte. Vielleicht könnte der Sterbeprozess unangenehm werden.

Es ist nicht so, dass mir mein Leben egal wäre, oder ich es als schrecklich empfinde. Es ist mir eben eine Zeit gegeben, ich weiß nicht wie lange sie sein wird. Ich versuche auch nicht krampfhaft jetzt jeden Tag besonders zu leben, dass wäre mir auch schon wieder zu krampfig und hätte was von Endzeitspurt.

Beruhigend für mich ist, dass ich die Gewissheit habe mit meinen Lieben wieder zusammen zu sein. Jetzt nicht im Himmel oder sowas.

Das "Wie " ist offen, aber die Tatsache das es so sein wird ist für mich Fakt.

Welche Folgen hat der Gedanke für euch?

Es ist ein schöner Gedanke, der mich oft tröstet und mir Kraft gibt.

Und werdet ihr sagen können, dass ihr euer Leben insgesamt so gelebt habt, wie ihr wolltet und es nicht bereut, so gelebt zu haben?[/QUOTE]

Also ich bereue nichts. Sicher gibt es so einiges, was ich lieber nicht kennen gelernt hätte, aber diese Erfahrungen machen mich auch aus......und so wirklich schlimm finde ich mich nicht, ich geb mir jedenfalls Mühe. ;)

Lux Lisbon
18-01-2014, 16:07
[QUOTE=moki;40409582

Als letztes Jahr meine Schwiegereltern sehr krank waren, habe ich mir öfters Gedanken über den Tod und vor allem übers Altwerden gemacht. Denn ich habe mehr Angst davor, alt, schwer krank und gebrechlich zu werden als wirklich irgendwann zu sterben. Wenn ich mir wünschen könnte, würde ich gerne leise und sanft sterben, wenn ich noch geistig auf der Höhe bin und merke, dass mein Körper sich langsam verabschiedet. So mit Anfang 80 vielleicht? Aber es kommt meistens anders, als man denkt. Und das macht das Leben auch so spannend und lebenswert. :)[/QUOTE]

Also Krankheit, Gebrechlichkeit, Abhängigkeit und Co. .....das macht mir auch Angst. :(

Emotions
18-01-2014, 16:13
Es gibt die Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, also eine generelle Todesangst, und es gibt eine akute Todesangst (zu glauben der Tod steht direkt bevor). Letzteres ist schlimmer weil akut...

Schnappshirley
18-01-2014, 17:08
Lux, man kann kaputte Postings/Zitate auch kurz korrigieren. Dann werden sie lesbar :)

eina
18-01-2014, 17:29
Ich denke nicht an meinen eigenen Tod. Ich verdränge. Muss ich wirklich irgendwann sterben? :o :hair:
Manchmal, wenn ich irgendwo etwas unaufgeräumt zurück lasse, dann denke ich kurz daran, was wäre, wenn mir etwas passiert. Aber den Gedanken lege ich immer sehr leicht beiseite, ich bin mir zu sicher, dass ich noch weiterlebe. Ich mag noch nicht sterben. :helga: Ja, das ist wohl wenig rational. Aber "memento mori" ist im Moment nicht Teil meines Lebens.

Greg the Bunny
18-01-2014, 19:04
Angst vor dem Sterben habe ich nicht, nur vor dem wie. Ich möchte nicht qualvoll sterben, monatelanges oder jahreslanges dahinsiechen. Dann lieber 10 Jahre früher sterben.

Am liebsten würde ich im Schlaf sterben oder einfach umkippen und nach ein paar Minuten wäre alles vorbei.

rosita
18-01-2014, 19:29
Ich finde den Gedanken am traurigsten, die Letzte zu sein. Das muss wirklich schlimm sein, wenn alle anderen schon gestorben sind und man übrig ist.

Ornox
18-01-2014, 19:47
Der Tod ist die größte Angst bei mir, deswegen wird er ignoriert und nicht ernst genommen.

möpi
18-01-2014, 19:55
ich habe am meistens Angst, dass mein Freund stirbt. vor ein paar tagen, hatte ich den Alptraum, dass er gestorben ist. ich habe mich sofort an ihn gekuschelt und wollte ihn nicht mehr los lassen. Wenn er nicht mehr wäre, könnte ich nicht weiterleben.
Angst vor dem eigenen Tod habe ich da weniger. Trotzdem denke ich manchmal, dass ich wohl mehrere Geburtstage habe. was mich mehr beschäftigt ist das alt werden. deshalb versuche ich das Leben auch zu genießen. man weiß ja nicht wie lange es mir/uns so gut gehen wird wie jetzt.

cobrita
18-01-2014, 20:01
Angst vor dem Sterben habe ich nicht, nur vor dem wie. Ich möchte nicht qualvoll sterben, monatelanges oder jahreslanges dahinsiechen. Dann lieber 10 Jahre früher sterben.

Am liebsten würde ich im Schlaf sterben oder einfach umkippen und nach ein paar Minuten wäre alles vorbei.


Darf ich das quoten, bitte? Genau so denken wahrscheinlich alle.

Bei mir kommt Neugier dazu. Manchmal hab ich ein Gefühl, dass ich jetzt sofort wissen will, was nachher kommt. Und damit freu ich mich grad immer, wenn die Zeit schnell vergeht. Bin ich seltsam? Wahrscheinlich schon aber ich war immer schon neugierig auf Zukunft und was noch kommen wird.
Ob jemand religiös ist oder nicht, ob jemand an die unsterbliche Seele glaubt oder meint, dann als Energiewolke im Universum zu treiben... mich fasziniert jede Version und bei einem Punkt bin ich mir sowas von sicher: nichts geht verloren. Niemand lebt einfach so in den Tag hinein, irgendwas wird bleiben und weiterexistieren.

Also ich hab mich verstanden, ich weiss nicht, ob ihr das auch tut :zahn:

Jelka
18-01-2014, 20:03
Ich denke nicht an meinen eigenen Tod. Ich verdränge. Muss ich wirklich irgendwann sterben? :o :hair:

:schäm: Wie soll ich dir das jetzt sagen?



Manchmal, wenn ich irgendwo etwas unaufgeräumt zurück lasse, dann denke ich kurz daran, was wäre, wenn mir etwas passiert. Aber den Gedanken lege ich immer sehr leicht beiseite, ich bin mir zu sicher, dass ich noch weiterlebe. Ich mag noch nicht sterben. :helga: Ja, das ist wohl wenig rational. Aber "memento mori" ist im Moment nicht Teil meines Lebens.

Ich mag jetzt auch noch nicht sterben.

Aber genau deswegen ja. Die Frage ist ja auch: Warum mag ich noch nicht sterben? Obwohl doch klar ist, dass ich es irgendwann tun muss.

Die Antwort ist auch klar: Weil ich noch gar nicht fertig bin mit leben.

Was wieder zu der nächsten Frage führt: Warum nicht? Was will ich denn noch? Was müsste denn passieren, damit ich fertig bin mit leben?

Vielleicht bin ich es nie, das weiß ich nicht. Aber noch bin ich nicht mal ansatzweise soweit. Ich habe noch so viel vor und möchte noch so vieles erleben. Und gleichzeitig habe ich so viel Zeit verschwendet - von der wenigen Zeit, die ich nur auf Erden habe. Das ist so, das kann ich nicht mehr ändern. Aber umso wichtiger ist es, dass ich nun etwas sorgsamer damit umgehe, mir bewusst mache, was ich noch machen und erleben möchte.

Sonst sterbe ich irgendwann und bin ganz unglücklich, weil ich mein Leben vergeudet habe.




Der Tod ist die größte Angst bei mir, deswegen wird er ignoriert und nicht ernst genommen.

Dagegen tun kann man ja auch nichts. Ich verdränge es auch möglichst schnell wieder, wenn mich die Angst befällt, eben weil ich ja doch nichts dagegen tun kann. Aber durch das Bewusstsein über diese Angst, lebe ich auch bewusster. Die Angst ist ja nicht willkürlich vorhanden, sondern sie hat einen Grund: Ich habe Angst das Leben zu verlieren, ich hänge am Leben und möchte leben. Weil mir das bewusst ist, gestalte ich mein Leben jetzt auch lohnenswert.

Als ich noch keine Angst hatte, mein Leben eines Tages zu verlieren, war es mir auch nicht so wichtig, wie ich gelebt habe. Da war alles gleichgültig. Da war es nicht wichtig, was ich mit meinem Leben anfange. Es war egal, ob es verstreicht. Wer weiß? Vielleicht wäre mir dann im Sterben plötzlich bewusst geworden, dass ich mein Leben nicht so gelebt habe, wie ich wollte. Aber das wäre zu spät gewesen. Deswegen bin ich ganz froh, dass es mir mittlerweile anders geht und ich etwas daran tun kann.

Jelka
18-01-2014, 20:06
Bei mir kommt Neugier dazu. Manchmal hab ich ein Gefühl, dass ich jetzt sofort wissen will, was nachher kommt. Und damit freu ich mich grad immer, wenn die Zeit schnell vergeht. Bin ich seltsam? Wahrscheinlich schon aber ich war immer schon neugierig auf Zukunft und was noch kommen wird.

Neugierig bin ich manchmal auch. Aber ich möchte es trotzdem alles noch gar nicht wissen. Es hat noch Zeit, viel Zeit. Denn ich werde es eines Tages auf jeden Fall herausfinden. Und zumindest in dieses Leben kann ich dann nicht mehr zurück.

Das will ich aber behalten. :sumo:

Jetzt - wo's gerade gut wird. :helga:

sinead_morrigan
18-01-2014, 20:20
Vor dem Tod habe ich keine Angst, nur vor dem Leiden.

Dafür habe ich immer Angst um meine Eltern und Geschwister. Wenn mir meine Mutter z.B. von einem bestimmten Symptomatik bei sich erzählt, schrillen bei mir die Alarmglocken und ich habe keine einzige ruhige Sekunde, bis der Befund da ist. Und wenn mein Papa früher auch nur eine halbe Stunde später als vorgesehen eingetroffen ist, habe ich immer gleich das Schlimmste angenommen. Selbiges gilt für meine Schwestern - ich bin bei Verspätungen früher so oft durch die Hölle gegangen, weil ich gleich Entführungen und Unfälle vermutet habe. Da ich inzwischen so weit von zu Hause entfernt wohne, habe ich mich dieser Alltagspanik glücklicherweise etwas entzogen. Sie ist erworben bzw. bei meinen Eltern abgeguckt, die sind genauso. Gestern (oder war es vorgestern?) konnten sie mich mal für 24 Stunden nicht erreichen, meine Mutter konnte dann nicht schlafen und mein Vater war kurz davor, über 600 Kilometer einfache Strecke zurückzulegen.

Absurd ist auch noch, dass ich mir Schutzengeleigenschaften zutraue - jedenfalls geht's mir besser, wenn ich jemanden bei Autofahrten begleite. Ich habe das Gefühl, dass der Person nichts mehr passieren kann. War schon in meiner Kindheit so, als ich keinen Führerschein besaß.


Bei mir selbst bin ich relativ acht- und angstlos. Bin selbst um zwei bis drei Uhr nachts noch alleine unterwegs, fahre sportlich und gehe nicht gerade zimperlich mit mir um.

Haramis
18-01-2014, 20:58
Sterben, ja okay, werden wir alle irgendwann mal.
Mir wäre es recht, wenn ich nichts hinterlasse.
Niemanden hinterlasse.

Justine
18-01-2014, 21:06
Zitat sinead-morrigan:
"Absurd ist auch noch, dass ich mir Schutzengeleigenschaften zutraue - jedenfalls geht's mir besser, wenn ich jemanden bei Autofahrten begleite. Ich habe das Gefühl, dass der Person nichts mehr passieren kann. War schon in meiner Kindheit so, als ich keinen Führerschein besaß."
So etwas traue ich mir ja nicht zu, aber mir geht es auch besser, wenn ich mich um andere kümmere. Am Ende des Lebens sollte man sich sagen können: ich habe nicht immer nur an mich gedacht, sondern versucht, anderen beizustehen, zuzuhören, etwas aufzubauen, Erinnerung zu hinterlassen. (oh Dschises, das hört sich ja wie vonner Pastorin an... :rolleyes)

Suhami
18-01-2014, 21:19
Denkt ihr manchmal daran, dass ihr sterben werdet? Wie geht ihr damit um? Welche Folgen hat der Gedanke für euch? Und werdet ihr sagen können, dass ihr euer Leben insgesamt so gelebt habt, wie ihr wolltet und es nicht bereut, so gelebt zu haben?



Durch Krankheit und Tod einer Freundin bin ich in den letzten Monaten immer wieder mit diesen Fragen konfrontiert worden, und es hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe gesehen, wie die kranke Freundin mit ihrer Zeit umgegangen ist - dadurch, dass sie limitiert war, war sie sehr kostbar. Sie hat keine Kompromisse mehr gemacht. Aber sie hat sich auch nicht mehr so aufgeregt. Und Dinge wie Nachrichten nahmen sehr schnell einen anderen Stellenwert ein. Ich habe gemerkt, dass ich mich manchmal so benehme, als hätte ich unendlich viel Zeit. Die letzten Monate haben mir gezeigt, dass es einfach nicht so ist.

Ich habe aber auch das Gefühl, dass ein gut portioniertes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit einfach auch zu einem bewussteren Leben führen kann. (Mit "gut portioniert" meine ich, sich durchaus bewusst zu machen, dass die Lebenszeit limitiert ist, aber dadurch nicht ins morbid-depressive ichwerdesowiesosterbenhatehkeinensinn abzudriften) Vielleicht sogar zu einem lebendigeren Leben, weil vieles eben nicht mehr so selbstverständlich ist, wie es scheint.

BlackGirl
18-01-2014, 21:39
Ich hab meinen Vater früh verloren und ihn hat quasi auf dem Sterbebett die eigene Vergangenheit eingeholt. Das war nicht schön.

Aber, seit damals ist mir der Tod nicht fremd. Er hat seinen Schrecken verloren. Und, ich hab damals beschlossen, daß ich nie niemals nicht etwas in meinem Leben bereuen möchte müssen.

Hm, noch etwas skurrilles dazu: Ich bin im Traum schon mal gestorben. Also, jetzt nicht so nach der Art, daß ich mich von oben gesehen hätte, sondern es hat sich so angefühlt, wie wenn ich sterben würde. Gruselig, ich weiß, aber es war nur ein Traum.

Lizzy
18-01-2014, 22:28
Klar denke ich schon manchmal daran, wieviel Zeit einem wohl noch bleibt, aber nicht ständig/täglich.

Angst vor meinem eigenen Tod habe ich eigentlich nicht, ich wünsche mir aber sehr, dass ich bitte noch solange da bin, bis mein jüngstes Kind (ist jetzt 11) erwachsen ist.

Jelka
19-01-2014, 16:06
Und Dinge wie Nachrichten nahmen sehr schnell einen anderen Stellenwert ein.

Den haben sie bei mir ja eh schon.



Ich habe gemerkt, dass ich mich manchmal so benehme, als hätte ich unendlich viel Zeit. Die letzten Monate haben mir gezeigt, dass es einfach nicht so ist.


Nein, haben wir leider nicht. Wenn wir leben wollen, sollten wir es jetzt tun.





Ich hab meinen Vater früh verloren und ihn hat quasi auf dem Sterbebett die eigene Vergangenheit eingeholt. Das war nicht schön.

Oh, das ist auch noch ein wichtiger Punkt, finde ich. Wie eine Freundin es mal ausdrückte: "Ich stelle es mir ganz schrecklich vor, unerledigte Dinge auf dem Sterbebett noch hektisch erledigen zu wollen."

Es ist aber meiner Meinung nach nicht nur das. Ich glaube, dass die Dinge, die dann erledigt werden wollen, oft auch schon lebenslang immer mal drücken. Sicher, ganz oft und lange denkt man vielleicht gar nicht daran (was auch immer dann unterbewusst ist), aber dann fällt es einem doch mal wieder ein. Nur kurz, denn es lässt sich ja verdrängen. Ich bin der Meinung, dass einen sowas trotzdem belastet und es sich wesentlich freier lebt, wenn man es schon jetzt regelt. Ich habe mehr vom Rest meines Lebens, wenn ich es nicht mehr mitschleppen muss.

Und es fühlt sich angenehmer an, wenn ich keine Angst vor der Vergangenheit habe.

zai-feh
25-01-2014, 17:04
Ich dachte mal: Jetzt passierts (Auf eine Medikamentennebenwirkung). Panik vor dem Tod hatte ich nicht wirklich - es war eher, was wird aus meinen Kindern.
Ansonsten: Wenn ich daran denke, dann kommt gleich der Gedanke, dass es mir da geht wie jedem anderen Menschen auch. Darin ist die Welt gerecht. Wir alle sind geboren worden und wir alle werden sterben. Nur das dazwischen, das ist individuell.

Mr Smith
25-01-2014, 17:33
Mr Smith ist ewig



Nein, keine Angst!


Ich habe den Tod kennen gelernt. Er ist ein übler Schnitter. Gande kennt er nicht, deswegen hilft auch all das winseln nichts.

Noch vor einem Jahr hätte ich wohl gesagt, dass er sich bitte noch etwas Zeit lassen kann. Ein bisschen wollte ich noch. Heute will ich nicht mehr, muss aber.

Wenn er dann an mein Bett tritt oder mich beim Rad fahren abholt, werde ich ihm lächend in die Arme fallen.

Mein Leben ist bis heute so voll, dass es schlicht genug ist für einen Menschen. Ich habe geliebt und gelacht, geweint, habe Schmerzen gehabt, war berauscht. Hatte Erfolge und schlimmste Niederlagen. Ich habe einen tollen Sohn und hatte die Liebe meines Lebens gefunden. Es reicht schlicht.

Es war ein tolles Leben. Es ist auch noch.........naja.

Joce
25-01-2014, 18:32
Angst hab ich keine

Also ich denke nie an den tod

nur als ich vor paar jahren ne lungen op hatte und den wisch unterschreiben musste da hatte ich angst .. wollte nicht unterschreiben.. die ärztin hat dann nur gesagt das ich ohne hilfe in 2 tagen tod bin

also hab ich überlegt das es mir nicht hilft den wisch nicht zu unterzeichnen ..
Zuhause hatte ich unter dem computer einen zettel hinterlassen in aller eile bevor ich ins krankenhaus eingeliefert wurde

Wo mein sohn aufwachsen soll und wem alles gehört

Ich möchte einfach gerne leben.. und weil ich das auch tue denke ich nicht über den tod nach. den das würde mich im gerne leben irgendwie hindern


mehr angst habe ich menschen die ICH liebe zu verlieren..

SisX
25-01-2014, 18:41
Seit ich diese Angst kenne, achte ich sehr viel mehr darauf, was ich mache und was ich machen möchte. Ich überprüfe, ob ich wirklich das Leben lebe, welches ich leben möchte. Ich achte darauf, nichts bereuen zu müssen. Ich achte darauf, meine Zeit nicht zu verschwenden. Ich überlege, was für ein Mensch ich sein möchte und was zu meinem Leben dazugehören soll. Ich denke darüber nach, was mir noch fehlt und in welche Richtung ich noch gehen möchte. Ich wäge Risiken ganz anders ab und habe vor einigen Aspekten des Lebens weniger Angst. Ich lebe.



das wär mir zu anstrengend...
wenn ich mir jeden Tag überlegen müsste, ob das, was ich tue, auch sinnvoll ist, dann könnte ich nicht mehr sorglos leben...
leben heißt, auch mal Zeit verschwenden zu können

FrauSchatz
25-01-2014, 18:58
Es reicht schlicht.

Es war ein tolles Leben. Es ist auch noch.........naja.
Schmittie, ich wünsche dir, daß noch einmal eine Zeit kommt, in der du gerne lebst :knuddel:

Mr Smith
25-01-2014, 19:08
Mr Smith ist wunschlos



Schmittie, ich wünsche dir, daß noch einmal eine Zeit kommt, in der du gerne lebst :knuddel:

Ich würde nicht sagen, dass es nicht schön ist zu leben. Es reicht schlicht.


"....some times it seems...the more I ask for...." (the the)

Puhhmuckel
25-01-2014, 19:33
Mr Smith ist ewig



Nein, keine Angst!


Ich habe den Tod kennen gelernt. Er ist ein übler Schnitter. Gande kennt er nicht, deswegen hilft auch all das winseln nichts.

Noch vor einem Jahr hätte ich wohl gesagt, dass er sich bitte noch etwas Zeit lassen kann. Ein bisschen wollte ich noch. Heute will ich nicht mehr, muss aber.

Wenn er dann an mein Bett tritt oder mich beim Rad fahren abholt, werde ich ihm lächend in die Arme fallen.

Mein Leben ist bis heute so voll, dass es schlicht genug ist für einen Menschen. Ich habe geliebt und gelacht, geweint, habe Schmerzen gehabt, war berauscht. Hatte Erfolge und schlimmste Niederlagen. Ich habe einen tollen Sohn und hatte die Liebe meines Lebens gefunden. Es reicht schlicht.

Es war ein tolles Leben. Es ist auch noch.........naja.

Mr Smith ist wunschlos




Ich würde nicht sagen, dass es nicht schön ist zu leben. Es reicht schlicht.


"....some times it seems...the more I ask for...." (the the)
:bussi: :knuddel:

Droopy
25-01-2014, 20:06
.

Jelka
25-01-2014, 20:29
das wär mir zu anstrengend...
wenn ich mir jeden Tag überlegen müsste, ob das, was ich tue, auch sinnvoll ist, dann könnte ich nicht mehr sorglos leben...
leben heißt, auch mal Zeit verschwenden zu können

Ich mache das auch nicht für jede Minute. Ich finde es nur wichtig, dass die Grundrichtung stimmt. Für mich.






Ich habe mich danach intensiver mit den Prozessen des Sterbens beschäftigt und bin mittlerweile in der Lage, sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten.

Ich habe auch schon überlegt, mich als Sterbebegleiterin anzubieten, aber noch bin ich nicht so weit. Das ist ja nichts, was man gerade mal eben so nebenbei macht. Wie bist du dahin gekommen?



Durch diese regelmäßigen Erfahrungen mit dem Sterben und dem Tod ist es mir möglich geworden, mein Leben mit all seinen persönlichen Leistungen, Fehlern und Erfahrungen mehr wertzuschätzen und ihm nachträglich das nötige Etwas an Qualität zu verleihen, von der ich glaubte, dass sie mir bislang gefehlt hat. Was aber bei näherer Betrachtung so nicht stimmt.


Bei mir stimmt es, dass die Qualität zwischendurch gefehlt hat. Um so schöner ist es, sie jetzt wieder zu haben.
Wobei ich aber auch glaube, dass es wertvoll ist, ganz einfach zu wissen, dass sie da ist. Und sich daran zu erfreuen.




Vielen Menschen fällt es dennoch schwer, die eigenen Lebensumstände für sich selbst, wie auch immer sie ausfallen, erkennen und akzeptieren zu können und blenden diesen wesentlichen Bestandteil ihres Lebens für sich aus.

Merkwürdig. Ich habe eher das Gefühl, dass viele Menschen die eigenen Lebensumstände akzeptieren und nicht mal den Versuch machen, diese zu ändern, wenn sie doch eigentlich unglücklich damit sind. Sie nehmen sie als unveränderlich hin und schleppen sich so durch. Und das als langfristige Lösung.

Lizzy
25-01-2014, 20:41
.

Droopy
25-01-2014, 21:15
.

Droopy
25-01-2014, 21:18
.

Eisregen
25-01-2014, 22:46
Droopy, da haste schonmal meinen fetten Respekt...genauso wie alle Anderen die in diesen Bereichen arbeiten.

Ich fände, für mich, zb Altenpflege voll interessant (ich hab meine "Ziehoma" bis zu ihrem Tod :heul: gepflegt), aber ich bin zu sensibel für sowas. Ich könnte damit nicht umgehen.
Ich hatte auch mal das Angebot ehrenamtlich sowas zu machen, mein Freund guckt mich nur an "Das ist doch nicht dein Ernst, du bist zu labil für sowas. Sobald der Erste stirbt den du eventl jahrelang gepflegt und begleitet hast, kann man dich einweisen".
Ja er hat Recht...ich lass sowas zu nah an mich ran.

Droopy
26-01-2014, 12:16
.

Fierce
26-01-2014, 12:19
Sterben, ja okay, werden wir alle irgendwann mal.
Mir wäre es recht, wenn ich nichts hinterlasse.
Niemanden hinterlasse.

So geht's mir auch.
Einfach weg sein ohne irgendeine Spur.

Ich will auch nicht, dass jemand mein Sterben mitbekommt.
Und Sterbebegleitung, so sehr ich das auch für andere Menschen befürworte, denen es hilft, will ich erst recht nicht.
Und mir ist auch unangenehm, dass dann irgendwie mit meiner Leiche hantiert werden wird.

Aber das lässt sich ja nicht vermeiden :crap:

Himbeereis
26-01-2014, 13:06
Keine Angst vor dem Sterben, nur vor dem wie.
Vor 2 Jahren ein Familienmitglied mit 18 Jahren verloren, seitdem ist alles relativ.
Etwas Schlimmeres kann nicht passieren (doch meine eigenen Kinder, aber daran darf ich nicht denken, das würde mich auffressen)!
Man lebt bewußter, nicht dass ich so viel unternähme wie Moki, nein, aber ich genieße den Augenblick und die Kleinigkeiten mehr (Bsp. Frische duftende Brötchen)

dobbylikesme
26-01-2014, 13:36
Ich bin anscheinend der Gegenpart zu vielen hier. Ich habe überhaupt keine Angst vor Krankheit und Leid. Manchmal denk ich, vielleicht hilft das sogar, den Tod leichter zu akzeptieren. Aber die Tatsache, dass ich irgendwann für immer und ewig nicht mehr existiere, macht mir zu schaffen, und ist schwer greifbar für mich. Ich hatte auch eine Phase im Leben, wo ich mich mit Nahtoderfahrungen und Regressionshypnose beschäftigt habe. Auch wenn ich nicht an Gott glaube, der Gedanke, dass wir uns am Ende vielleicht doch noch auf eine andere Bewusstseinsebene begeben, also eher im Buddhistischen Sinne, gibt mir etwas Trost und Hoffnung. Zumindest möchte ich den eintretenden Tod gerne bei vollem Bewusstsein erleben. Da bin ich zu neugierig, um das einfach verschlafen zu wollen.
Und was das Leben angeht, hat Jelka schon alles gesagt. :knuddel:

Jelka
26-01-2014, 14:21
Ich musste nicht sehr lange überlegen, um ihnen meine Hilfe anzubieten. Danach gab es einen einjährigen Befähigungskurs und seitdem begleite ich ambulant sterbende Menschen. Für mich war und ist es der richtige Weg.


Das klingt ganz gut. Eins meiner Probleme ist, dass ich so ganz weit weg davon bin. (Nicht räumlich jetzt.) Ich kann mir vorstellen, dass es auch mein Weg sein könnte, aber ich weiß eigentlich viel zu wenig darüber.



Jeder hat natürlich seine eigene Herangehensweise. Die unmittelbare, nahezu alltägliche Berührungen zu diesem Thema hat meinen Blick auf das Leben noch mehr geschärft, als es vielleicht schon vorher gegeben war. Ich habe festgestellt, dass es mir weniger Unsicherheiten bei der Bewältigung und Beantwortung von Lebensfragen bereitet, mit denen ich konfrontiert werde.

Das kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es jetzt auch schon manchmal so. Ich weiß gar nicht, wie ich es klar formulieren soll, aber um die Begrenzung der Lebenszeit zu wissen, kann einem deutlicher zeigen, was einem wichtig ist. Wenn ich mir das vor Augen halte, wird es manchmal viel deutlicher, was ich will.




Ich meine den Umgang mit der Thematik. Wenn man in einer geselligen Runde das Thema anspricht, ist ein allgemeines Unwohlsein schon deutlich spürbar, das Thema wird dann schnell gewechselt. Die gesellschaftliche Akzeptanz dazu ist nicht gegeben und damit bleibt der Tod so ne Art Nischen-, wenn nicht sogar Schmuddelthema.

Wobei da jeder nochmal andere Gründe haben mag. Ich glaube, nicht jeder, der nicht darüber reden mag, akzeptiert es nicht. Es ist ein sehr persönliches Thema und manchmal akzeptiert man vielleicht einfach die Runde nicht. Oder den Moment. Oder die Art, wie es besprochen wird. Es ist eben nicht das Wetter.
Aber viele ignorieren das Thema auch ganz. Das mag für den Moment leichter sein. Ich habe das Gefühl, ich würde etwas verpassen, wenn ich das Thema ignoriere. (Und könnte insgesamt für mich und andere auch schlechter damit umgehen, wie du schon schreibst.)





Man lebt bewußter, nicht dass ich so viel unternähme wie Moki, nein, aber ich genieße den Augenblick und die Kleinigkeiten mehr (Bsp. Frische duftende Brötchen)

Ja, genau. Das bewusste Erleben muss gar nicht immer irgendetwas Großes sein. Im Gegenteil. (Natürlich darf es ab und zu.) Mir ist es wichtig, tatsächlich das Leben zu leben und nicht nur Besonderheiten.
Was den Einzelnen glücklich macht, kann er ja nur für sich herausfinden. Da gibt es sicher viele Modelle. Und manchmal kann es nicht schaden, auch etwas zu testen, um herauszufinden, ob es dazu gehört.




Ich bin anscheinend der Gegenpart zu vielen hier. Ich habe überhaupt keine Angst vor Krankheit und Leid. Manchmal denk ich, vielleicht hilft das sogar, den Tod leichter zu akzeptieren.

Ein bisschen Angst vor Krankheit und Leid habe ich schon, aber ich glaube auch, dass es mir das Sterben sehr erleichtern könnte. So würde vermutlich der Punkt eintreten können, an dem ich bereit dazu bin. Und ich hätte eine Vorbereitungsphase und es wäre nicht so ein Schockerlebnis.

Wobei ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen kann, wann dann der Punkt eintritt, an dem ich mir den Tod wünsche. Aber ich werde es ja merken. Hoffentlich.



Auch wenn ich nicht an Gott glaube, der Gedanke, dass wir uns am Ende vielleicht doch noch auf eine andere Bewusstseinsebene begeben, also eher im Buddhistischen Sinne, gibt mir etwas Trost und Hoffnung.

Ich habe auch ein bisschen Hoffnung auf die Wiedergeburt. Wobei das ja eigentlich ganz unbuddhistisch ist, denn dann wäre es doch mein Ziel, eben nicht wiedergeboren zu werden. Seltsam. (Ich habe mich schon mal gefragt, ob einige Buddhisten sich heimlich eine Wiedergeburt wünschen statt das Nirwana.)



Zumindest möchte ich den eintretenden Tod gerne bei vollem Bewusstsein erleben. Da bin ich zu neugierig, um das einfach verschlafen zu wollen.

Ja. Ich habe in meiner Patientenverfügung auch stehen, dass ich es so unbedröhnt wie möglich erleben möchte. Denn zum einen ist mein Körper doch irritiert, wenn alles "weggedrückt" wird und dann weiß er gar nicht, dass es an der Zeit zum Sterben ist und ich muss viel länger leben, obwohl ich soweit bin. Und zum anderen sterbe ich doch nur ein Mal. Ich möchte auch das erleben. Es wird doch sogar das letzte sein, was ich in dieser Bewusstseinsebene erlebe.

Haramis
26-01-2014, 14:46
Das klingt ganz gut. Eins meiner Probleme ist, dass ich so ganz weit weg davon bin. (Nicht räumlich jetzt.) Ich kann mir vorstellen, dass es auch mein Weg sein könnte, aber ich weiß eigentlich viel zu wenig darüber.



:hair:

Verfügung:
Mir ist es relativ egal wie ich sterbe, aber ich will definitiv nicht von Jelka zu Tode geplappert werden.

Schnappshirley
26-01-2014, 16:26
:rotfl:

Sorry :schäm:

Droopy
26-01-2014, 18:12
:hair:

Verfügung:
Mir ist es relativ egal wie ich sterbe, aber ich will definitiv nicht von Jelka zu Tode geplappert werden.


Ich vermute mal, dass es sich hier eher um einen scherzhaft gemeinten Insider handelt.

Meinen Erfahrungen nach jedoch redet am Sterbebett eher der Sterbende mehr in Rückerinnerung an seine bis zu diesem Punkt gelebte Existenz. Hier ist vielmehr die Stärke des Zuhörens und die Reflektion auf das Gesagte gefragt.

Jelka
26-01-2014, 18:33
Wenn ich es richtig aus Deinen Postings herauslese, bist Du vielleicht nicht so weit entfernt davon, wie Du glaubst.

Ach, ich bin langsam. ;)



Und wenn Dein Wissen schon über den Besitz einer Patientenverfügung hinausgeht, ist das keineswegs "wenig". ;)


In Bezug auf mich ist es nicht wenig, das stimmt. Aber ich habe noch nie auch nur einen Fuß in ein Hospiz gesetzt. Oder war in ähnlicher Situation irgendwie wirklich beteiligt.



Bei mir spielte sich dieser Gedankenprozess auch über mehrere Jahre ab, das ist einfach kein einfacher Schritt, den man da macht, da man auf fremde Menschen trifft, die sich in einer einmaligen, besonderen Situation in ihrem Lebensstadium befinden.

Ah, gut. Dann muss ich mich ja nicht schlecht fühlen, wenn ich nicht sofort losspringe.



Und wenn erst ein Kurs begonnen wird, dann heißt es ja noch nicht, dass dieser auch zu Ende geführt werden muss. Zwischendrin gibt es viele Leute, die da mit einer anderen Vorstellung herangehen und den Kurs schnell wieder verlassen haben.


Ich denke mir halt, dass es besser wäre, wenn ich erst dann anfange, wenn ich zumindest selbst daran glaube, dass es ein guter Zeitpunkt ist. Erfahrungsgemäß geht dann alles viel einfacher. Manchmal ist die Zeit einfach noch nicht reif und dann bringt es nichts, sich einfach darauf zu stürzen. Auch bei aller Erlebensfreude nicht. ;) Dann ist es eher schade, es sich durch die Eile selbst verdorben zu haben, denn dann kommt der nächste Schritt sehr viel später oder nie. Bei mir zumindest.

Haramis
26-01-2014, 18:34
Ich vermute mal, dass es sich hier eher um einen scherzhaft gemeinten Insider handelt.




Nein, das war völlig ernst gemeint.

Wenn ich sterbe möchte ich dies in Ruhe tun, evtl. mit Menschen, die mir was bedeuten/denen ich etwas bedeute.
Aber sicherlich nicht mit jemandem, der an mir wehrlosen Person seine Laberflashs auslebt.

Droopy
26-01-2014, 18:50
Ah, gut. Dann muss ich mich ja nicht schlecht fühlen, wenn ich nicht sofort losspringe.



Eben, so ein Prozess braucht seine Zeit. :)

Jelka
26-01-2014, 19:08
Nein, das war völlig ernst gemeint.

Wenn ich sterbe möchte ich dies in Ruhe tun, evtl. mit Menschen, die mir was bedeuten/denen ich etwas bedeute.
Aber sicherlich nicht mit jemandem, der an mir wehrlosen Person seine Laberflashs auslebt.

Noch kannst du ja gehen, wohin du willst. Interessanter Weise bist du dabei genau in meinem Thread gelandet.

Ich verstehe ja, dass du jetzt so tun musst, als ob du mich nicht leiden kannst, aber ich fände es trotzdem schöner, wenn du das in Threads tun könntest, die mir unwichtiger sind als dieser.

Haramis
26-01-2014, 19:26
Noch kannst du ja gehen, wohin du willst. Interessanter Weise bist du dabei genau in meinem Thread gelandet.

Ich verstehe ja, dass du jetzt so tun musst, als ob du mich nicht leiden kannst, aber ich fände es trotzdem schöner, wenn du das in Threads tun könntest, die mir unwichtiger sind als dieser.
Ja, das Thema ist interessant, Ersteller zweitrangig.

Man könnte sich natürlich auch fragen, wie es denn um deine Rücksichtnahme bzgl. deiner Äusserungen in anderen Threads bestellt ist......

Falls du nun so gar nicht mit meiner User-Existenz leben kannst, besteht natürlich die Möglichkeit mich auf Igno zu nehmen - aber Vorsicht! - du könntest dann was verpassen.
Oder du wendest dich vertrauensvoll an das Team und lässt mir den Thread ausblenden. Würde mir wirklich Spass machen.

Ansonsten ist es wohl nicht verkehrt, sich ab und an mal ins Gedächtnis zu rufen, wo wir uns befinden. In einem Forum. Mit verschiedenen Usern.
Nicht zuhause im Wohnzimmer, auf dem Sofa :D

Droopy
26-01-2014, 19:34
Auch ich fände es sehr schade, wenn dieser bislang angenehm kommunizierte Thread in eine Richtung persönlicher Anfeindung abdriften würde.

Im Endeffekt gibt es hier sicherlich genügend interessierte User, die sich ihr eigenes Bild über den Verlauf dieses bislang ernsthaft geführten Dialogs und des entsprechenden Users bilden, der den Thread in diese veränderte Stimmung geführt hat.

Vielleicht auch eine Art des persönlichen Umgangs der Verarbeitung mit der ursprünglichen Thematik.

FrauSchatz
26-01-2014, 22:16
Ich habe große Angst vor dem Tod. Nicht vor dem Tod an sich, sondern davor, meine Kinder zu früh alleine zu lassen. Für mich selbst sehe ich es ähnlich wie Schmittie; ich habe ausgiebig gelebt und nicht das Gefühl etwas verpaßt zu haben. Ich wünsche mir nur, den weiteren Lebensweg meiner Kinder noch mitzubekommen.

kernseife
26-01-2014, 22:31
Ich habe große Angst vor dem Tod. Nicht vor dem Tod an sich, sondern davor, meine Kinder zu früh alleine zu lassen. Für mich selbst sehe ich es ähnlich wie Schmittie; ich habe ausgiebig gelebt und nicht das Gefühl etwas verpaßt zu haben. Ich wünsche mir nur, den weiteren Lebensweg meiner Kinder noch mitzubekommen.


ja, das ist es, was mich auch beschäftigt. ich denke auch viel über das thema nach, immer öfter. ich könnte viel über meine gefühle dazu sagen, und auch wegen des warums. aber ich möchte das hier nicht so gerne.

MariaAnnunciata
26-01-2014, 22:44
Ich hatte seit meiner Kindheit Angst vor dem Sterben.
Habe dann sehr jung die beiden lieben Menschen, die mich wie eine eigene Tochter geliebt haben, und den Mann, mit dem ich durchs Leben gehen wollte, verloren. Die Angst ging in Entsetzen über. Ich habe nun gar niemanden mehr.
Im letzten halben Jahr hatte ich mit einer unklaren Krebsdiagnose zu kämpfen. Ich habe alles vorbereitet, was passieren muss, wenn ich tot bin. Und gerade dieses organisatorische Drumherum (Patientenverfügung, Bestattungsverfügung, Testament) hat mich so beschäftigt, dass es mich auch wieder beruhigt hat. Wahrscheinlich musste es mir erst so richtig schlecht gehen, bevor ich die Todesangst eindämmen konnte. Weg ist sie nicht, ich spüre sie zur Zeit nur nicht.
Das muss jetzt keiner verstehen.

@ Jelka
Danke, dass Du den Thread aufgemacht hast.

DiMucci
27-01-2014, 00:03
Das muss jetzt keiner verstehen.


Ich kanns nachvollziehen.

Ängste entstehen, wenn man sich ihnen nicht rechtzeitig stellen kann.
Sie wollen einem dann in bestimmten Momenten wie Krankheit sagen... "Was ist, wenn du stirbst....
Hast du dir über bestimmte Folgen Gedanken gemacht ?"
Dann geht man im Gedanken diese Punkte durch und das schürrt meist die Ängste.

Ich glaub, alle Menschen haben solche Ängste. Einige sicher stärker und belastender als andere.

Für einige werden solche Gedanken dann auch zur Krankheit.

kernseife
27-01-2014, 00:07
Ja, das Thema ist interessant, Ersteller zweitrangig.

Man könnte sich natürlich auch fragen, wie es denn um deine Rücksichtnahme bzgl. deiner Äusserungen in anderen Threads bestellt ist......

Falls du nun so gar nicht mit meiner User-Existenz leben kannst, besteht natürlich die Möglichkeit mich auf Igno zu nehmen - aber Vorsicht! - du könntest dann was verpassen.
Oder du wendest dich vertrauensvoll an das Team und lässt mir den Thread ausblenden. Würde mir wirklich Spass machen.

Ansonsten ist es wohl nicht verkehrt, sich ab und an mal ins Gedächtnis zu rufen, wo wir uns befinden. In einem Forum. Mit verschiedenen Usern.
Nicht zuhause im Wohnzimmer, auf dem Sofa :D


:q: ist aber ja leider nix neues:crap:

DiMucci
27-01-2014, 00:29
Aber die Tatsache, dass ich irgendwann für immer und ewig nicht mehr existiere, macht mir zu schaffen, und ist schwer greifbar für mich.

Ja, das ist schwer zu begreifen.
Aber wenn man tot ist, kann man sich solche Gedanken ja nicht mehr machen. Du stellst dir vor, was ist danach. Wahrscheinlich ist dann nichts mehr :nixweiss:

schattenkatze
27-01-2014, 00:34
Du Gottloser, DiMucci.

Natürlich wird man zu einem Insekt, das püriert nochmal den Weg in Melanies Mund erlebt.

Und danach Wiedergeburt als Kängurubaby, das vor Hallaschka flieht. :anbet:

DiMucci
27-01-2014, 00:39
Du Gottloser, DiMucci.

Natürlich wird man zu einem Insekt, das püriert nochmal den Weg in Melanies Mund erlebt.

Und danach Wiedergeburt als Kängurubaby, das vor Hallaschka flieht. :anbet:

Das Leben hat einen Zweck aber ist vergänglich :trink:

schattenkatze
27-01-2014, 00:47
Das Leben hat einen Zweck aber ist vergänglich :trink:

So wahr. :ja:

Leben Deine Eltern noch, wenn ich fragen darf? :helga:

DiMucci
27-01-2014, 01:24
So wahr. :ja:

Leben Deine Eltern noch, wenn ich fragen darf? :helga:

Zuerst mein Vater, dann die ältere Schwester und meine Mutter sind alle recht tragisch für mich gestorben.
Ich bin schon gläubig, aber das hat meinen Glauben ans ewige Leben schon geprägt.

Gott ist für die Lebenden. Ich glaube nicht an Wunder

Quiz
27-01-2014, 10:58
Ist es schon zu spät für ernsthafte Posts?
Hoffentlich nicht, denn das Thema finde ich sehr wichtig.

Mit 18 hielt ich alle 30-jährigen für gammeliges Fischfutter am Rande des Grabes und konnte mir keinesfalls vorstellen, derart steinalt zu werden. Ich hab auch viel dafür getan, dass es nicht so kommt. :zahn:

Irgendwann hab ich die Marke aber überschritten und stellte fest, dass man mit 30 überraschenderweise noch ganz jung, ja geradezu jugendlich ist und vom Tod noch Lichtjahre entfernt ist. Vermutlich werde ich mit 80 (so ich dennn so lange lebe) immer noch ähnlich denken. Denn ungeachtet meines biologischen Alters wähne ich mich immer noch in juvenilen Unsterblichkeitsgedanken. Also natürlich ist mir bewusst, dass jeder Mensch irgendwann stirbt - aber ich selbst kann doch einfach für weitere Äonen noch nicht betroffen sein. Dieser - eigentlich nicht unübliche - Gedanke "morgen kann es vorbei sein" kommt mir nicht und ich weiß nicht, warum.

Ich habe genügend Kontakt mit dem Tod gehabt, habe Menschen sterben sehen, blicklose Augen zugedrückt und erkaltete Stirnen geküsst. Rotz und Wasser geheult, still getrauert oder es auch mal verdrängt. Trotzdem - es scheint für mich persönlich nicht zu gelten. Jedenfalls nicht in einem Zeitraum, der absehbar wäre und mich zu Betrachtungen bringen würde, wie Jelka sie anstellt. Ist das Verdrängung? Selbstüberschätzung? Dummheit? Normal? Ich weiß es nicht.

Natürlich mache ich mir auch gelegentlich Gedanken darüber, wie ich mein Leben lebe. Aber nicht (zumindest nicht bewusst) aus einer Angst vor dem Tod heraus. Natürlich habe ich Sorgen, siech und abhängig darniederzuliegen. Das wäre mir unangenehm. Oder - schlimmer noch - dement. Aber das ist alles mehr so theoretisch.

2003 habe ich in Hamburg kurz vor dem Ziel erlebt, wie vor mir der Marathonläufer tot zusammenbrach. Das fand ich als Art zu sterben für mich ganz schön. Zack, quasi direkt aus dem Sattel geschossen. Kein Leid, keine Last für Angehörige. Das ist aber ziemlich egoistisch, denn ebenso weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig es für die Familie sein kann, ausführlich und in Ruhe Abschied zu nehmen. Was Wochen und Monate erfordern kann.

Am Ende bleibt eine kölsche Erkenntnis: et kütt, wie et kütt. Und das ist gut so. Glaube ich.

Mr Smith
27-01-2014, 11:35
Mr Smith bleibt ernst


Das kann ich gut nachvollziehen, Quiz.

Für den einen Angehörigen mag es wichtig sein, die Zeit für den Anschied zu haben, für den anderen nicht. Meine Verluste waren mal abstrakt und mal ganz nah. Ich will mich da nicht fest legen was besser ist.



Was Menschen wie Droopy und Pflegekräfte leisten, kann man gar nicht oft genug lobend erwähnen.


Ich fänd es eigentlich ganz gut den Thread ins Member Sub zu verschieben. Einverständnis der Threaderstellerin natürlich vorausgesetzt.

emily
27-01-2014, 12:22
Meine Oma war so uralt, als sie vor ein paar Jahren gestorben ist (weit über 90), und ich habe die letzte Woche ihres Lebens bei ihr diese sog. Sterbebegleitung am Bettchen absolviert. In dieser Zeit habe ich mitbekommen, wie so alte Leute, gebrechlich, müde und "alles erlebt", auf den Tod auch eher als Befreiung warten können.

Den Tod zu betrachten oder zu erleben, wenn es "an der Zeit ist", ist glaube ich etwas anderes, als wenn es "noch viel zu früh ist".

seschix
27-01-2014, 12:39
2003 habe ich in Hamburg kurz vor dem Ziel erlebt, wie vor mir der Marathonläufer tot zusammenbrach. Das fand ich als Art zu sterben für mich ganz schön. Zack, quasi direkt aus dem Sattel geschossen. Kein Leid, keine Last für Angehörige.

Das ist für mich genau der Punkt. Natürlich würde ich gerne kurz und schmerzlos sterben, auf der anderen Seite sind aber noch die Leute die mich überleben. Ist es also einfacher sich auf den Tod vorzubereiten oder nicht? Manchmal ertappe ich mich beim Gedanken, wenn ich die Wohnung verlasse und nicht aufgeräumt habe "wenn mir jetzt was passiert, das wäre so peinlich die Wohnung nicht aufgeräumt zu haben.."

Igge6
27-01-2014, 12:45
Das ist für mich genau der Punkt. Natürlich würde ich gerne kurz und schmerzlos sterben, auf der anderen Seite sind aber noch die Leute die mich überleben. Ist es also einfacher sich auf den Tod vorzubereiten oder nicht? Manchmal ertappe ich mich beim Gedanken, wenn ich die Wohnung verlasse und nicht aufgeräumt habe "wenn mir jetzt was passiert, das wäre so peinlich die Wohnung nicht aufgeräumt zu haben.."

Ich denke den Gedanken kennt jeder auf ne Art und Weise. Da kommt es fuer mich dann drauf an was man glaubt.

Ich glaube es ist einfach Ende, Over, Out, und habe mir daher angewoehnt mir nicht ueber Peinlichkeiten nach meinem Tod Gedanken zu machen. Mir kann es dann nicht mehr peinlich sein, und anderen Personen sollte es nciht peinlich sein, da ich das ja hinterlassen habe (was es auch sei)... :nixweiss:

HobbyChinese
27-01-2014, 12:51
Ich habe mir über meinen eigenen Tod eigentlich noch nie Gedanken gemacht. Ich habe eher Angst, andere zu verlieren. Ich persönliche könnte es nicht, anderen beim sterben zu zuschauen. Und ich habe Angst vor dem Moment, wenn es bei meinen Eltern irgendwann mal soweit ist. Meine Eltern sind beide noch fit, allerdings 87 und 79. Man muss also damit rechnen, ich verdränge die Vorstellung aber so gut ich es kann auch in dem Wissen, dass er auf jeden Fall kommt.

Lizzy
27-01-2014, 13:36
Den Tod zu betrachten oder zu erleben, wenn es "an der Zeit ist", ist glaube ich etwas anderes, als wenn es "noch viel zu früh ist".
Das stimmt. Bei der Oma (98) und dem Vater (90) meines Mannes war es *normal* und richtig so, da war der Tod....na, ich will nicht sagen willkommen, aber mir fällt gerade kein besseres Wort ein.....bei den Söhnen (12, 17 und 17) von drei Bekannten war es plötzlich und eben überhaupt nicht an der Zeit, da war jeder geschockt und nach so einem plötzlichen, frühen Tod und den schrecklichen Beerdigungen fangen dann schon wieder die Gedanken an. Wieviel Zeit einem eben selbst noch bleibt. Und dass man seine Zeit mehr genießen sollte.
Nach den Beerdigungen der Alten war das nicht so, der Tod gehört zum Leben dazu und die Lebensuhr war nun mal abgelaufen. Es war schade, aber eben *normal*.

Mr Smith
27-01-2014, 13:45
Mr Smith versteht



Das stimmt. Bei der Oma (98) und dem Vater (90) meines Mannes war es *normal* und richtig so, da war der Tod....na, ich will nicht sagen willkommen, aber mir fällt gerade kein besseres Wort ein.....bei den Söhnen (12, 17 und 17) von drei Bekannten war es plötzlich und eben überhaupt nicht an der Zeit, da war jeder geschockt und nach so einem plötzlichen, frühen Tod und den schrecklichen Beerdigungen fangen dann schon wieder die Gedanken an. Wieviel Zeit einem eben selbst noch bleibt. Und dass man seine Zeit mehr genießen sollte.
Nach den Beerdigungen der Alten war das nicht so, der Tod gehört zum Leben dazu und die Lebensuhr war nun mal abgelaufen. Es war schade, aber eben *normal*.

Sehe ich auch so.

Ich überlege aber nicht wieviel Zeit mir noch bleibt, sondern wie lange ich noch muss.

Es ist auch irgendwie schön, dies Gefühl. Ich bin eigentlich ganz leicht deswegen. Ich habe die Chance zurück zu schauen und schaue auf ein pralles und wie ich finde übervolles Leben. Als was nun noch kommt ist Dreingabe.

Ich finde es sehr interissant wie sehr unser Unterbewustsein uns manchmal lenkt. Ich habe mir vor einigen Wochen eine neue Jacke kaufen müssen (Alte war kaputt) vor ein paar Tagen habe ich fest gestellt, dass ich mir instinktiv eine Jacke gekauft habe, welche mich wenigstens scheinbar vor weiteren Nackenschlägen schützt....wenn mich jemand versteht.

Rebus
27-01-2014, 15:18
Ich denke den Gedanken kennt jeder auf ne Art und Weise. Da kommt es fuer mich dann drauf an was man glaubt.

Ich glaube es ist einfach Ende, Over, Out, und habe mir daher angewoehnt mir nicht ueber Peinlichkeiten nach meinem Tod Gedanken zu machen. Mir kann es dann nicht mehr peinlich sein, und anderen Personen sollte es nciht peinlich sein, da ich das ja hinterlassen habe (was es auch sei)... :nixweiss:
So seh ich das auch.
Wenn ich tot bin, kümmert es mich ja nicht mehr, was mit meinen Hinterlassenschaften ist. Und für die Anderen sind dann das vielleicht schöne Erinnerungen.. oder so :helga:

Ich mache mir keine Gedanken über den Tod. Wenn es passiert, dann ist es halt so. Ich lebe im hier und jetzt, gebe mein Geld sinnlos aus, anstatt mich zu quälen und kasteien, damit es mir später mal gut geht :helga:
Wer weiß, wann "später" ist? Vielleicht morgen? Nächste Woche? Nächsten Monat? Nächstes Jahr? In 50 Jahren? Ich möchte dann nicht denken (sofern das noch möglich ist, versteht sich), dass ich in meinem Leben vieles verpaßt habe, eben aufgrund des Verzichts für später. Wenn ihr versteht, was ich meine :helga:
Eher mache ich mir Gedanken, was wäre, wenn ich vor meinen Eltern sterben würde. Mein Vater würde das wohl gar nicht vertragen, er hatte genügend Schicksale in seiner Familie zu überstehen, das würde ihm dann mit Sicherheit das Genick brechen :crap:

biovita
27-01-2014, 16:03
ich denke, dass ich keine akute angst vor dem tod habe. aber vielleicht rationalisier ich das auch nur. denn ich bin der meinung, mich auf meinen tod zu freuen und betrachte ihn als letztes großes abenteuer im leben. wenn die erfahrung nur halb so krass und spirituell wird wie die geburt eines kindes, dann wird das der hammer, was der körper da so an drogen ausschüttet. deshalb möchte ich auch meinen tod bewusst erleben. würde ich im schlaf sterben, fänd ich das irgendwie so, als würde ich um diese erfahrung betrogen werden.

Claudia
27-01-2014, 16:09
Ich mache mir keine Gedanken über den Tod. Wenn es passiert, dann ist es halt so. Ich lebe im hier und jetzt, gebe mein Geld sinnlos aus, anstatt mich zu quälen und kasteien, damit es mir später mal gut geht :helga:


So mache ich das auch. :ja:

Und ich kann auch sagen, seit wann: Ende 2008 hatte ich einen Autounfall, nur Blechschaden, aber da ist mir bewußt geworden, daß das Leben von einem auf den anderen Tag vorbei sein kann, und seitdem hat sich mein Umgang mit Geld sehr verändert, ich spare weniger "für später" und sage öfter "gefällt mir, will ich haben, kaufe ich - auch wenn ich es nicht unbedingt brauche".

Davon profitieren auch Freunde, denn beim Geschenke kaufen neige ich auch zu Großzügigkeit. :ja:

Und ansonsten habe ich vor dem Tod an sich weniger Angst als vor langer schwerer Krankheit. Wenn es mal so weit ist, möchte ich, wenn ich es mir aussuchen kann, abends einschlafen und morgens nicht wieder aufwachen.

Igge6
27-01-2014, 16:18
Ich lass mir auch gerne was schenken... :helga:

:D

Unterschreibe das mit dem "sinnlos" Ausgeben mal so. :d:

Mr Smith
27-01-2014, 16:24
Mr Smith bräuchte da was.


So mache ich das auch. :ja:

Und ich kann auch sagen, seit wann: Ende 2008 hatte ich einen Autounfall, nur Blechschaden, aber da ist mir bewußt geworden, daß das Leben von einem auf den anderen Tag vorbei sein kann, und seitdem hat sich mein Umgang mit Geld sehr verändert, ich spare weniger "für später" und sage öfter "gefällt mir, will ich haben, kaufe ich - auch wenn ich es nicht unbedingt brauche".

Davon profitieren auch Freunde, denn beim Geschenke kaufen neige ich auch zu Großzügigkeit. :ja:

Und ansonsten habe ich vor dem Tod an sich weniger Angst als vor langer schwerer Krankheit. Wenn es mal so weit ist, möchte ich, wenn ich es mir aussuchen kann, abends einschlafen und morgens nicht wieder aufwachen.

Willst du meine Freundin sein???:wub:


Spass beiseite, ich spare auch nicht groß. Sicherlich versuche ich ein Poster zu haben, aber besonders alt werden möchte ich nicht.

Auf Krankheit oder Demenz habe ich auch keine Lust. Ich hoffe es rechtzeitig zu merken um dann die nötigen Schritte einzuleiten.

Es muss auch nicht im Schlaf passieren, ist schon okey wenn ich ihn kommen sehe. Ich wäre wohl auch gerne in der Lage noch was zu sagen (alle denken jetzt kommt was weises und ich mach nen Scherz oder einen letzten Kommentar von Mr Smith) und würde mich freuen, wenn mein Sohn bei mir ist. Das beste ist aber wie von Quiz beschrieben (bei mir allerdings bei den Cyclassik) umfallen und tot sein.

Ich würde nicht so gerne einem Mord zum Opfer fallen, weil dann aber auch die letzte Kleinigkeit ausgebuddelt wird.

Rebus
27-01-2014, 16:34
So mache ich das auch. :ja:

Und ich kann auch sagen, seit wann: Ende 2008 hatte ich einen Autounfall, nur Blechschaden, aber da ist mir bewußt geworden, daß das Leben von einem auf den anderen Tag vorbei sein kann, und seitdem hat sich mein Umgang mit Geld sehr verändert, ich spare weniger "für später" und sage öfter "gefällt mir, will ich haben, kaufe ich - auch wenn ich es nicht unbedingt brauche".

Davon profitieren auch Freunde, denn beim Geschenke kaufen neige ich auch zu Großzügigkeit. :ja:

Und ansonsten habe ich vor dem Tod an sich weniger Angst als vor langer schwerer Krankheit. Wenn es mal so weit ist, möchte ich, wenn ich es mir aussuchen kann, abends einschlafen und morgens nicht wieder aufwachen.
Ha, bei mir war auch ein einschneidendes Erlebnis der Grund, weswegen ich einfach JETZT lebe :helga: Das war der Tod meines Onkels Mitte 2000... Arbeitsunfall, Genick gebrochen :crap: Sehr einschneidendes Erlebnis, eben auch, weil ich gesehen habe, wie sehr es meinen Vater getroffen hat (schlimmer, als der Tod seiner Schwester) *schluck*

Klar überlege ich bei manchen Dingen doppelt und dreifach, ob das wirklich nötig ist, aber bei Urlaub oder eben auch Geschenke für Freunde, sehe ich es wirklich etwas großzügiger :ja:



Ich lass mir auch gerne was schenken... :helga:

:D

Unterschreibe das mit dem "sinnlos" Ausgeben mal so. :d:
:zahn: (zu beidem :D )

Lizzy
27-01-2014, 16:46
Ich überlege aber nicht wieviel Zeit mir noch bleibt, sondern wie lange ich noch muss.

:crap:

Dein Sohn ist aber noch nicht erwachsen, oder? Ein bisschen *musst* du noch durchhalten......und wer weiß, ob das Leben nicht hinter der nächsten Ecke doch noch was Schönes für dich bereit hält???!!!
:nixweiss::knuddel:


Ich lebe im hier und jetzt, gebe mein Geld sinnlos aus, anstatt mich zu quälen und kasteien, damit es mir später mal gut geht :helga:
Wer weiß, wann "später" ist? Vielleicht morgen? Nächste Woche? Nächsten Monat? Nächstes Jahr? In 50 Jahren? Ich möchte dann nicht denken (sofern das noch möglich ist, versteht sich), dass ich in meinem Leben vieles verpaßt habe, eben aufgrund des Verzichts für später. Wenn ihr versteht, was ich meine :helga:
Ich gebe auch gerne Geld aus, halte aber nichts davon, alles zu verprassen.....wir haben was gespart für später=für die Rente und fürs Altenheim. Sonst müssen unsere Kinder das bezahlen und das wollen wir so gut es geht vermeiden.

Rebus
27-01-2014, 16:47
Siehste, ich hab keine Kinder, keine Geschwister... quasi niemanden, wenn meine Eltern irgendwann tot sind. Daher kann ich das mit gutem Gewissen mit mir vereinbaren :ja:
Klar hab auch ich eine kleine Lebensversicherung noch nebenher laufen, aber momentan ist es mir halt wichtiger, das zu genießen, wozu ich noch in der Lage bin.

Claudia
27-01-2014, 16:53
Siehste, ich hab keine Kinder, keine Geschwister... quasi niemanden, wenn meine Eltern irgendwann tot sind. Daher kann ich das mit gutem Gewissen mit mir vereinbaren :ja:
Klar hab auch ich eine kleine Lebensversicherung noch nebenher laufen, aber momentan ist es mir halt wichtiger, das zu genießen, wozu ich noch in der Lage bin.

Auch das kann ich unterschreiben. :ja:

Und da auch meine Eltern keine Geschwister hatten, besteht meine vorhandene Verwandtschauft aus den Nachfahren der Geschwister der Großeltern. Das heißt, ich mache entweder irgendwann ein Testament, oder mich beerbt eine bunte Schar entfernt verwandter gesetzlicher Erben, mit denen ich überwiegend zu Lebzeiten nie Kontakt hatte.

Mr Smith
27-01-2014, 16:59
Mr Smith steht zu seinem Wort



:crap:

Dein Sohn ist aber noch nicht erwachsen, oder? Ein bisschen *musst* du noch durchhalten......und wer weiß, ob das Leben nicht hinter der nächsten Ecke doch noch was Schönes für dich bereit hält???!!!
:nixweiss::knuddel:




Jepp. Ich denke die nächsten 5 bis 10 Jahre wird er mich noch brauchen. Es wäre schon ein gutes Gefühl ihn auf dem richtigen Weg zu wissen. Es ist übrigens erstaunlich wie sehr er an den Ereignissen gewachsen ist.

Ich biege ständig um Ecken und bin nach wie vor bereit das Schöne zu sehen, sonst wäre ich schon weg. Ich kann mich auch verlieben. Das ist nicht die Frage. Ich glaube aber, dass ich, zumindestens derzeit, Probleme hätte diese Liebe zu küssen und selbst wenn ich das schaffen würde....zu MEHR....bin ich wohl nicht in der Lage.

Na da warte ich mal ab, das gibt sich bestimmt:zahn:

HobbyChinese
27-01-2014, 17:07
Mr Smith steht zu seinem Wort




Jepp. Ich denke die nächsten 5 bis 10 Jahre wird er mich noch brauchen. Es wäre schon ein gutes Gefühl ihn auf dem richtigen Weg zu wissen. Es ist übrigens erstaunlich wie sehr er an den Ereignissen gewachsen ist.

Ich biege ständig um Ecken und bin nach wie vor bereit das Schöne zu sehen, sonst wäre ich schon weg. Ich kann mich auch verlieben. Das ist nicht die Frage. Ich glaube aber, dass ich, zumindestens derzeit, Probleme hätte diese Liebe zu küssen und selbst wenn ich das schaffen würde....zu MEHR....bin ich wohl nicht in der Lage.

Na da warte ich mal ab, das gibt sich bestimmt:zahn:

Edit
Die Frage ist für hier wohl etwas zu intim. Sorry

Sara Sidle
27-01-2014, 17:16
Mir geht es wie vielen hier: Ich habe (bewusst zumindest) keine Angst vor meinem eigenen Tod, aber a) vor dem Tod geliebter Menschen und b) vor einem langen, qualvollen Sterben. Ich habe außerdem eine Riesenangst davor, dement zu werden, und ich habe auch Angst vor Einsamkeit im Alter, was wahrscheinlich daher kommt, dass ich keine Kinder habe.

Was Angst b) angeht: Ich denke, dass wahrscheinlich nur wenige Menschen den Tod erleben, den sich alle wünschen: entweder sanft einzuschlafen oder aber auf einen Schlag tot umzufallen, also ohne langes Leiden und Schmerzen. Die Realität sieht leider meist anders aus. Meine Oma z. B. hat schon zu Lebzeiten immer wieder davon gesprochen, dass sie gerne so sterben würde wie ihre eigene Großmutter: friedlich im Schlaf zu Hause. Gestorben ist sie dann im Krankenhaus, in dem sie schon wochenlang lag. Ob es friedlich war, weiß ich nicht. Dass sie nicht so sterben durfte, wie sie es sich immer gewünscht hatte, fand ich damals (und heute eigentlich auch noch) sehr traurig.

Zu der Frage aus dem EP, ob ich sagen könnte, dass ich mein Leben so gelebt habe, wie ich wollte: Nein, eher nicht. :helga: Ich hadere sehr oft mit mir und würde gerne die Zeit zurückdrehen und dies und jenes anders machen.

Mr Smith
27-01-2014, 17:20
Mr Smith will in die Vase



Mich beschäftigen so Posts wie Deins immer wieder. Das ist nicht das erste Mal, dass ich sowas lese und ich überlege immer, woran es liegt oder was einem passiert sein muss, dass man nur noch zurückschauend lebt und dem Moment nichts mehr abgewinnen kann. Ich überlege, ob der Sohn wohl Deine Einstellung zum leben spürt oder ob sie auf ihn übertragen wird und ich hätte mir als Sohn, auch wenn ich alt genug wäre, um auf eigenen Füßen zu stehen, mir immer Vorwürfe gemacht, ob es an mir lag und was ich hätte besser oder anders hätte machen können.

Ich freu mich sehr über deine Gedanken!

Ich kann dem Moment sehr wohl noch etwas abgewinnen. Meine "Rückblicke" hatte ich schon immer, doch erst jetzt reflektiere ich, auf wie viel ich doch zurückblicken kann. Es ist mir mehr als ein Mal passiert, dass Menschen nicht glauben wollten, dass ich das alles selbst erlebt habe.

Das Verhältnis zwischen meinem Sohn und mir ist zum Glück sehr eng. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich die ersten Jahre zu Hause geblieben bin (zumindestens mehr als meine Frau). Ich denke nicht, dass er sich in irgendeiner Weise Schuld gibt. Woran auch. Selbst wenn er "abdriftet" werde ich bei ihm stehen und alles Nötige veranlassen (was immmer dass bedeuten mag). Das ich diese Leben mit einem Lächeln beende ist ihm klar. Ich bin sicher er wird auf meiner Beerdigung etwas in der Richtung sagen, wie: Nun haben sie sich wieder.


Mein bester Freund hat sich mit 22 Jahren das Leben genommen. Daran gebe ich mir bis heute einen Teil Schuld. Das ist nicht schön damit zu leben, wenn man es sich aber die Schuld eingesteht, dann geht es.

Igge6
27-01-2014, 17:24
Wenn Dein Sohn wirklich hier angemeldet ist, wuerde ich ueber Einiges ab und an nachdenken vorm Schreiben. Nur mal so als Denkansatz. :nixweiss:

Mr Smith
27-01-2014, 17:27
Mr Smith war schon im Netz



Zu der Frage aus dem EP, ob ich sagen könnte, dass ich mein Leben so gelebt habe, wie ich wollte: Nein, eher nicht. :helga: Ich hadere sehr oft mit mir und würde gerne die Zeit zurückdrehen und dies und jenes anders machen.


Da habe ich mich eigentlich immer konsquent verhalten. Es gibt nur ganz wenige Momente, in denen ich mich nachträglich gerne anders verhalten hätte.

Ich kann zwar nicht sagen, dass ich alles richtig gemacht habe aber im Großen und Ganzen......:ja:

Mr Smith
27-01-2014, 17:28
Mr Smith sieht den Troll



Wenn Dein Sohn wirklich hier angemeldet ist, wuerde ich ueber Einiges ab und an nachdenken vorm Schreiben. Nur mal so als Denkansatz. :nixweiss:


...sprich doch einfach den Ball an.

Igge6
27-01-2014, 17:32
Das verstehe ich grad nicht. Und es war tatsaechlich einfach so gemeint wie es da steht.

HobbyChinese
27-01-2014, 17:33
Mr Smith will in die Vase




Ich freu mich sehr über deine Gedanken!

Ich kann dem Moment sehr wohl noch etwas abgewinnen. Meine "Rückblicke" hatte ich schon immer, doch erst jetzt reflektiere ich, auf wie viel ich doch zurückblicken kann. Es ist mir mehr als ein Mal passiert, dass Menschen nicht glauben wollten, dass ich das alles selbst erlebt habe.

Das Verhältnis zwischen meinem Sohn und mir ist zum Glück sehr eng. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich die ersten Jahre zu Hause geblieben bin (zumindestens mehr als meine Frau). Ich denke nicht, dass er sich in irgendeiner Weise Schuld gibt. Woran auch. Selbst wenn er "abdriftet" werde ich bei ihm stehen und alles Nötige veranlassen (was immmer dass bedeuten mag). Das ich diese Leben mit einem Lächeln beende ist ihm klar. Ich bin sicher er wird auf meiner Beerdigung etwas in der Richtung sagen, wie: Nun haben sie sich wieder.


Mein bester Freund hat sich mit 22 Jahren das Leben genommen. Daran gebe ich mir bis heute einen Teil Schuld. Das ist nicht schön damit zu leben, wenn man es sich aber die Schuld eingesteht, dann geht es.

Du hast also schwere Verluste in Deinem Leben erlebt. Das tut mir sehr leid. Ich bin diesbezüglich wohl ein Glückskind und habe bisher bis auf meine Tante niemanden verloren, zu dem ich eine engere Beziehung hatte. Und ich habe mindestens die Hälfte meiner natürlichen Lebensspanne hinter mir. Bedeutet aber für mich, dass ich diese Erlebnisse auf jeden Fall noch vor mir habe.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du Deine Einstellung durch sehr positive Momente in Deinem Leben noch änderst.
Bisher war es in meinem Leben so, dass aus allem Negativen, dass ich erlebt habe, immer etwas positives hervor gegangen ist. Und auch wenn Du schreibst, dass Du ein erfülltes Leben hattest, bedeutet es ja nicht, dass das Leben für Dich nicht noch einiges zu bieten hat.
Ich will und kann hier natürlich nicht missionieren, ich will es nur verstehen. Für mich ist dieser Gedanke so derart weit weg.

Edit
Igge hat ja eigentlich recht und auch Du, dass der Thread vielleicht nicht hier hin gehört sondern in den etwas abgeschotteten Teil des Forums

Mr Smith
27-01-2014, 17:36
Mr Smith schüttelt den Kopf.



Das verstehe ich grad nicht. Und es war tatsaechlich einfach so gemeint wie es da steht.

Du meinst ich setzte mich mit dir ernsthaft auseineander?

Nein, da klopf ich doch lieber auf das Tamago.

Mr Smith
27-01-2014, 17:41
Mr Smith kämpft mit allen Drachen




Du hast also schwere Verluste in Deinem Leben erlebt. Dass tut mir sehr leid. Ich bin diesbezüglich wohl ein Glückskind und habe bisher bis auf meine Tante niemanden verloren, zu dem ich eine engere Beziehung hatte. Und ich habe mindestens die Hälfte meiner natürlichen Lebensspanne hinter mir. Bedeutet aber für mich, dass ich diese Erlebnisse auf jeden Fall noch vor mir habe.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du Deine Einstellung durch sehr positive Momente in Deinem Leben noch änderst.
Bisher war es in meinem Leben so, dass aus allem Negativen, dass ich erlebt habe, immer etwas positives hervor gegangen ist. Und auch wenn Du schreibst, dass Du ein erfülltes Leben hattest, bedeutet es ja nicht, dass das Leben für Dich nicht noch einiges zu bieten hat.
Ich will und kann hier natürlich nicht missionieren, ich will es nur verstehen. Für mich ist dieser Gedanke so derart weit weg.

Hach, ich mag dich!

Ich fühle mich auch nicht missioniert. Ich kann dich auch voll und ganz verstehen. Wenn ich nicht so eine fröhliche Person wäre, hätte ich es vermutlich nicht einmal bis hierher geschafft. Da bin ich auch stolz drauf. Ich will auch noch genießen und erleben. Ich freu mich auch riesig auf unsere Holland Fahrt. Natürlich gibt es noch so viel zu sehen und zu erleben. Aber wenn nicht, dann ist auch gut. Was ich (auch positiv) in 45 Jahren durch habe, erlebt so mancher nicht in 80 Jahren. Deswegen bin ich bei der Frage nach meinem Tod wirklich ganz cool....das hat auch was:ja:. Seit dem meine Frau tot ist habe ich zum Beispiel auch keine Angst mehr. Ich mache mir zwar Sorgen und Gedanken aber Angst:nixweiss:

HobbyChinese
27-01-2014, 18:00
Mr Smith kämpft mit allen Drachen





Hach, ich mag dich!

Ich fühle mich auch nicht missioniert. Ich kann dich auch voll und ganz verstehen. Wenn ich nicht so eine fröhliche Person wäre, hätte ich es vermutlich nicht einmal bis hierher geschafft. Da bin ich auch stolz drauf. Ich will auch noch genießen und erleben. Ich freu mich auch riesig auf unsere Holland Fahrt. Natürlich gibt es noch so viel zu sehen und zu erleben. Aber wenn nicht, dann ist auch gut. Was ich (auch positiv) in 45 Jahren durch habe, erlebt so mancher nicht in 80 Jahren. Deswegen bin ich bei der Frage nach meinem Tod wirklich ganz cool....das hat auch was:ja:. Seit dem meine Frau tot ist habe ich zum Beispiel auch keine Angst mehr. Ich mache mir zwar Sorgen und Gedanken aber Angst:nixweiss:

OK, darum beneide ich auf der einen Seite und auf der anderen Seite kann ich nur versuchen Deine Gefühle des Verlust zu erahnen. Beneiden darum, dass Du jemanden so geliebt hast und wohl auch noch liebst und wohl auch geliebt wurdest und auf der anderen Seite fehlen mir die eigenen Erlebnisse des Verlustes (worum ich Dich ganz und gar nicht beneide).
Eine neue Partnerin kam nie in Frage?

Mr Smith
27-01-2014, 18:06
Mr Smith ist der Partner



OK, darum beneide ich auf der einen Seite und auf der anderen Seite kann ich nur versuchen Deine Gefühle des Verlust zu erahnen. Beneiden darum, dass Du jemanden so geliebt hast und wohl auch noch liebst und wohl auch geliebt wurdest und auf der anderen Seite fehlen mir die eigenen Erlebnisse des Verlustes (worum ich Dich ganz und gar nicht beneide).
Eine neue Partnerin kam nie in Frage?


....ähm, das ist gerade Mal 7 Monate her.


Ich komme ja auch nicht los um was anzugraben:D. Ich war jetzt drei Mal auf dem Kiez. Die Auswahl ist groß und mein Marktwert schein noch recht stabiel zu sein. Da ist auch die ein oder andere, mit der ich schon was anfangen könnte....aber Beziehung? Da muss ich mich schon verlieben und selbst dann sehe ich es als schwierig an.

Was du schreibst, bring es auf den Punkt. Ich wurde eben auch geliebt, auf die gleiche bedingungslose Weise wie ich es auch tu.

Ich hatte ja vor meiner Frau auch Freundinnen, keine liebte mich so wie meine Frau es tat.....

HobbyChinese
27-01-2014, 18:16
Mr Smith ist der Partner





....ähm, das ist gerade Mal 7 Monate her.


Ich komme ja auch nicht los um was anzugraben:D. Ich war jetzt drei Mal auf dem Kiez. Die Auswahl ist groß und mein Marktwert schein noch recht stabiel zu sein. Da ist auch die ein oder andere, mit der ich schon was anfangen könnte....aber Beziehung? Da muss ich mich schon verlieben und selbst dann sehe ich es als schwierig an.

Was du schreibst, bring es auf den Punkt. Ich wurde eben auch geliebt, auf die gleiche bedingungslose Weise wie ich es auch tu.

Ich hatte ja vor meiner Frau auch Freundinnen, keine liebte mich so wie meine Frau es tat.....

OK, das ist natürlich viel zu kurz um los zu lassen. Keine Frage. Das kann und wird einige Zeit brauchen. Ich hatte letztes Jahr den Fall, dass sich jemand in mich verliebt hatte, deren Partner kurz vor der Geburt ihres Kindes gestorben ist. Es hat 4 Jahre gedauert, bis sie sich neu verliebt hatte, leider konnte ich es nicht erwidern. Sie hat mir aber gesagt, dass sie jetzt wieder weiß, dass sie sich neu verlieben kann, das hatte sie für ausgeschlossen gehalten. Gib Dir Zeit, Du bist im besten Alter. Und Deine positive Art, die Du hier vermittelst, wird Dir sicherlich helfen.

Gänseblümchen
27-01-2014, 18:24
Bis heute habe ich drei liebgewonnene Menschen beim Sterben begleitet.
Ich habe nicht geredet, sie haben nicht mehr geredet. Ich hielt nur die Hand und versuchte ganz ruhig zu bleiben, um den Sterbenden nicht zu erschrecken.

Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Sterben nicht einfach ist.
Die Tage, Stunden und Minuten bis zum letzen Atmenzug habe ich sehr angstvoll und unbeholfen meinerseits in Erinnerung.
Noch heute träume ich davon, höre zB. den letzten "Todesseufzer" oder sehe den inneren Kampf meines Vaters im Traum.

Seitdem habe ich wahnsinnige Angst vorm Sterben. :(

Greg the Bunny
27-01-2014, 19:15
Ich hatte eine sehr liebe nette Tante gehabt, die sich in meinen ersten Lebensjahren viel um mich gekümmert hatte, die hat vor ein paar Wochen vor ihrem Tod gesagt, wenn sie sterben sollte, hätte sie ihr Leben gelebt gehabt.

Was wurde nach ihrer Beerdigung über sie geredet, so was sagt man nicht, dass hätte sie davon und die Bestrafung der Tod wäre nur gerecht gewesen. Ich bin aufgestanden und bin raus gegangen, sonst hätte ich Worte gesagt, an die sich die Verwandtschaft bis heute erinnern würde. Dieses Schlechtreden über meine Tante beim Beerdigungsessen hat mich mehr schockiert als ihr Tod.

Rebus
27-01-2014, 19:38
Du meinst ich setzte mich mit dir ernsthaft auseineander?

Nein, da klopf ich doch lieber auf das Tamago.
Er hat eine ernsthafte Frage gestellt!
Wieso schreibst du so etwas, wo dein Sohn auch hier im Forum angemeldet ist. Weiß er von diesen "Überlegungen"? Hälst du es geheim (nun ja, falls er hier mitlesen sollte, war es das mit dem Geheimnis)?

Quiz
27-01-2014, 19:57
Bis heute habe ich drei liebgewonnene Menschen beim Sterben begleitet.
Ich habe nicht geredet, sie haben nicht mehr geredet. Ich hielt nur die Hand und versuchte ganz ruhig zu bleiben, um den Sterbenden nicht zu erschrecken.

Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Sterben nicht einfach ist.
Die Tage, Stunden und Minuten bis zum letzen Atmenzug habe ich sehr angstvoll und unbeholfen meinerseits in Erinnerung.
Noch heute träume ich davon, höre zB. den letzten "Todesseufzer" oder sehe den inneren Kampf meines Vaters im Traum.

Seitdem habe ich wahnsinnige Angst vorm Sterben. :(

Blümchen, das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Aber ich möchte deine daraus resultierende Angst einmal relativieren. Nach meiner Erfahrung gibt es zwei Möglichkeiten beim Sterben: entweder der Gehende braucht noch einmal alle seine Schäfchen um sich - dann bleibt er gegen jede medizinische Vernunft so lange am Start, bis alle, die er da haben will, auch wirklich vor Ort sind. Oder er braucht seine "Ruhe" beim Sterben. Dann "stibitzt" er sich davon, wenn er endlich mal allein ist, weil alle auf dem Klo oder für eine Mütze Schlaf davon sind. Leider können die Betroffenen ihren Wunsch dann meist nicht mehr artikulieren.
Vielleicht war in deinem Fall die lieb gemeinte Begleitung einfach nicht das, was der Sterbende gebraucht hat - und dadurch ist für dich der Eindruck der Schwere entstanden.

DARG_03 <---
27-01-2014, 20:20
Wenn Dein Sohn wirklich hier angemeldet ist, wuerde ich ueber Einiges ab und an nachdenken vorm Schreiben. Nur mal so als Denkansatz. :nixweiss:

lieber igge, ich bin der sohn von mr smith und bin 1. wie du siehst angemeldet und 2. weiss ich sehr genau über die gedanken meines vater bescheid, denn wie er schon vorher meinte haben wie ein sehr emges und gutes verhältnis zueinander;)

Mr Smith
27-01-2014, 20:30
Mr Smith kann auch sehr ernsthaft sein




Er hat eine ernsthafte Frage gestellt!
Wieso schreibst du so etwas, wo dein Sohn auch hier im Forum angemeldet ist. Weiß er von diesen "Überlegungen"? Hälst du es geheim (nun ja, falls er hier mitlesen sollte, war es das mit dem Geheimnis)?


Wenn du mir diese Frage gestellt hättest, hätte ich auch geantwortet. Auf Trolle reagiere ich höchstens in lustigen Threads und auch da konnte ich es mir all die Jahre verkneifen.

Ansonsten hat sich Darg ja nun auch abschließend geäußert.

Mr Smith
27-01-2014, 21:05
Mr Smith findet es schlimm







Bis heute habe ich drei liebgewonnene Menschen beim Sterben begleitet.
Ich habe nicht geredet, sie haben nicht mehr geredet. Ich hielt nur die Hand und versuchte ganz ruhig zu bleiben, um den Sterbenden nicht zu erschrecken.

Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Sterben nicht einfach ist.
Die Tage, Stunden und Minuten bis zum letzen Atmenzug habe ich sehr angstvoll und unbeholfen meinerseits in Erinnerung.
Noch heute träume ich davon, höre zB. den letzten "Todesseufzer" oder sehe den inneren Kampf meines Vaters im Traum.

Seitdem habe ich wahnsinnige Angst vorm Sterben. :(


Diese Bilder im Kopf sind furchtbar und es ist so überhaupt kein Trost, dass sie für immer bleiben. Ich habe das Glück, dass sich immer auch gleich schöne dazwischen mischen.....die bringen einen zwar auch zum heulen aber irgendwie anders.

Jelka
27-01-2014, 23:25
Ich habe große Angst vor dem Tod. Nicht vor dem Tod an sich, sondern davor, meine Kinder zu früh alleine zu lassen. Für mich selbst sehe ich es ähnlich wie Schmittie; ich habe ausgiebig gelebt und nicht das Gefühl etwas verpaßt zu haben. Ich wünsche mir nur, den weiteren Lebensweg meiner Kinder noch mitzubekommen.

Mir geht es im Moment so, dass ich mir denke, es gibt viel zu viele Dinge, um sie alle in einem Leben zu erleben. Ich denke nicht, dass ich etwas verpasse, wenn ich etwas nicht mache, zumal ich auch glaube, dass ich eher etwas verpassen würde, wenn ich mich damit stresse, alles machen zu wollen. Denn dann kann ich nichts davon "richtig" machen, sondern alles nur anreißen. Aber mir käme es nicht in den Sinn, dass mein Leben fertig sein könnte, bevor ich tot bin.

Hmm. Mir kommt ein Gedanke dazu. Ich habe neulich darüber nachgedacht, welche verschiedenen Rollen ich in meinem Leben habe. Zum Beispiel Sportlerin, Kreativmensch, Sozialwesen, Patientin und noch einiges andere. In jedem dieser Bereiche lebe ich und jeder davon gibt mir etwas.

Jetzt denke ich, du hast vielleicht alles eigentlich auf eine Rolle konzentriert (Mutter) und wächst da langsam raus.
Ich weiß schon, dass du auch noch anderes machst, aber es scheint dir nicht wichtig für dein Leben zu sein.

Ach, ich sag's halt nur, weil ich es irgendwie schade finde. Mir ist jetzt so danach, dich zu neuen Lebensinhalten zu schubsen. Aber das ist eben, weil es in meiner Vorstellung viel schöner wäre. Wenn es dir auf die Art gut damit geht, dann ist das natürlich auch in Ordnung. Bestimmt. Irgendwie.

Fehlt dir nichts?





Im letzten halben Jahr hatte ich mit einer unklaren Krebsdiagnose zu kämpfen. Ich habe alles vorbereitet, was passieren muss, wenn ich tot bin. Und gerade dieses organisatorische Drumherum (Patientenverfügung, Bestattungsverfügung, Testament) hat mich so beschäftigt, dass es mich auch wieder beruhigt hat. Wahrscheinlich musste es mir erst so richtig schlecht gehen, bevor ich die Todesangst eindämmen konnte. Weg ist sie nicht, ich spüre sie zur Zeit nur nicht.

Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Zum Teil. Es wird mir auch erst jetzt bewusst. Aber bevor ich die Patientenverfügung gemacht habe, hatte ich Angst davor. Ich wollte mich ja gar nicht mit all diesen Gedanken aueinandersetzen. In meinem Bogen stand, ich solle nicht nur einfach ankreuzen, sondern auch einen freien Text dazu legen, damit später jemand meine Meinung kennt, wenn eine nicht gänzlich eindeutige Entscheidung getroffen werden muss.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Für diesen freien Text musste ich ja auch erstmal herausfinden, was überhaupt meine Meinung ist. (Das ist beim Ankreuzen irgendwie leichter.)

Insgesamt bin ich dadurch auch etwas beruhigter geworden, was das Thema angeht. Es schwebt nicht mehr alles ganz so im Nebel, sondern ist klarer. So ist es mit weniger Angst besetzt.

Jelka
27-01-2014, 23:41
Mit 18 hielt ich alle 30-jährigen für gammeliges Fischfutter am Rande des Grabes und konnte mir keinesfalls vorstellen, derart steinalt zu werden. Ich hab auch viel dafür getan, dass es nicht so kommt. :zahn:

:rotfl: Ja, das finde ich auch manchmal erstaunlich. Wie anders es sich doch anfühlt, wenn man selbst in dem Alter ist. Den Fehler mache ich aber nicht noch mal. Wahrscheinlich ist 80 auch ganz anders als einfach nur alt.


Denn ungeachtet meines biologischen Alters wähne ich mich immer noch in juvenilen Unsterblichkeitsgedanken. Also natürlich ist mir bewusst, dass jeder Mensch irgendwann stirbt - aber ich selbst kann doch einfach für weitere Äonen noch nicht betroffen sein. Dieser - eigentlich nicht unübliche - Gedanke "morgen kann es vorbei sein" kommt mir nicht und ich weiß nicht, warum.

Wenn es mich erwischt und ich gegensteuern muss, denke ich meistens schnell, dass das jetzt einfach gar nicht sein kann. Es passt mir doch jetzt gerade überhaupt nicht in den Kram. Das geht einfach nicht. Nicht jetzt. Nein. Keine Zeit für sowas.



Natürlich mache ich mir auch gelegentlich Gedanken darüber, wie ich mein Leben lebe. Aber nicht (zumindest nicht bewusst) aus einer Angst vor dem Tod heraus.

Vielleicht brauchst du die Angst vor dem Tod einfach nicht, weil du dir diese Gedanken schon so machst. Sozusagen.




Manchmal ertappe ich mich beim Gedanken, wenn ich die Wohnung verlasse und nicht aufgeräumt habe "wenn mir jetzt was passiert, das wäre so peinlich die Wohnung nicht aufgeräumt zu haben.."

Das ist so herrlich absurd - und genau so kenne ich das auch.
Als wenn es darauf dann noch ankäme ...

Jelka
27-01-2014, 23:48
Ich lebe im hier und jetzt, gebe mein Geld sinnlos aus, anstatt mich zu quälen und kasteien, damit es mir später mal gut geht :helga:
Wer weiß, wann "später" ist? Vielleicht morgen? Nächste Woche? Nächsten Monat? Nächstes Jahr? In 50 Jahren? Ich möchte dann nicht denken (sofern das noch möglich ist, versteht sich), dass ich in meinem Leben vieles verpaßt habe, eben aufgrund des Verzichts für später.

In Wochen oder Monaten denke ich schon voraus. Das zählt für mich noch zu "jetzt" und nicht zu "später". Aber für später plane ich jetzt noch nicht. Das ist noch so lange hin. Da steht nicht nur der Tod als Unklarheit im Raum, sondern ja so ziemlich alles.



ich denke, dass ich keine akute angst vor dem tod habe. aber vielleicht rationalisier ich das auch nur. denn ich bin der meinung, mich auf meinen tod zu freuen und betrachte ihn als letztes großes abenteuer im leben. wenn die erfahrung nur halb so krass und spirituell wird wie die geburt eines kindes, dann wird das der hammer, was der körper da so an drogen ausschüttet. deshalb möchte ich auch meinen tod bewusst erleben. würde ich im schlaf sterben, fänd ich das irgendwie so, als würde ich um diese erfahrung betrogen werden.

Ich denke ja auch, dass es eine besondere Erfahrung ist, aber ich kann trotzdem noch gut darauf warten. Ich möchte die erst viel später irgendwann machen. Immerhin ist das etwas, wobei es auf die richtige Reihenfolge ankommt. Ich möchte ja auch noch andere Erfahrungen machen.






Zu der Frage aus dem EP, ob ich sagen könnte, dass ich mein Leben so gelebt habe, wie ich wollte: Nein, eher nicht. :helga: Ich hadere sehr oft mit mir und würde gerne die Zeit zurückdrehen und dies und jenes anders machen.

Aber lebst du es jetzt so, wie du es leben möchtest?

Bei mir ist es auch alles nicht so, wie ich es mir rückblickend wünsche. Manchmal habe ich nicht mal währenddessen das gemacht, was ich hätte machen wollen.

Nur möchte ich mein Leben jetzt nicht damit verbringen, dass ich mich darüber gräme, früher nicht so gelebt zu haben, wie ich wollte. Damit würde ich sozusagen wegen einer Sache schon zum zweiten Mal nicht das Leben führen, welches ich führen möchte. (Mich zu grämend ist doch kein erstrebenswerter Lebensinhalt.)

Manchmal ist es trotzdem nicht leicht, es auch wirklich loszulassen. Aber es ist mir so wichtig, mein Leben jetzt so zu gestalten, dass es insgesamt eben doch noch ein von mir gewünschtes Leben ist. Es ist fast so, als wenn ich mir jetzt doppelt so viel Mühe gebe, weil ich die verbleibende Zeit so nutzen möchte, dass sie einiges der vergangenen Zeit aufwiegen kann.

Ach, eigentlich muss sie das natürlich nicht. Es würde schon reichen, es jetzt so zu gestalten, dass es schön ist. Aber es ist eben sogar so schön, dass es tatsächlich aufwiegt.

Marmelada
28-01-2014, 00:18
Nach meiner Erfahrung gibt es zwei Möglichkeiten beim Sterben: entweder der Gehende braucht noch einmal alle seine Schäfchen um sich - dann bleibt er gegen jede medizinische Vernunft so lange am Start, bis alle, die er da haben will, auch wirklich vor Ort sind. Oder er braucht seine "Ruhe" beim Sterben. Dann "stibitzt" er sich davon, wenn er endlich mal allein ist, weil alle auf dem Klo oder für eine Mütze Schlaf davon sind.

Ja, das habe ich ganz genauso erfahren.

Ich habe einige Menschen sterben sehen. Meistens war der Tod ein Freund, kein Schrecken. Sogar wenn der Sterbeprozess sehr schwer war, war die allerletzte Phase, das Sterben selbst, ganz friedlich.

Ich selbst habe keine Angst vor dem Sterben, aber große Angst vor den damit verbundenen Abschieden von denen, die mir lieb sind.