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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : #regrettingparenthood - Machen Kinder (un)glücklich?


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Lucy in the Sky
02-02-2016, 09:58
Bereits letztes Jahr wurde, ausgelöst durch diesen Artikel (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/unglueckliche-muetter-sie-wollen-ihr-leben-zurueck-1.2419449) der Süddeutschen, in den sozialen Medien über Mütter diskutiert, die ihre Mutterschaft bereuen.

Jetzt sind ganz im Sinne der Gleichberechtigung die Väter an der Reihe: Unter der Überschrift "Machen Kinder glücklich?" (HAZ (http://www.haz.de/Sonntag/Top-Thema/Ich-will-mein-Leben-zurueck-Wenn-Kinder-belasten)) beschreibt ein Vater die Veränderungen in seinem Leben, seit die Kinder da sind, und resümiert: "[...]wenn ich früher gewusst hätte, was ich heute weiß, dann hätte ich höchstens ein Kind. Oder gar keins."

Nach #regrettingmotherhood nun also #regrettingfatherhood. Von einer "überforderten Generation" ist gar die Rede, weil der gesellschaftliche Druck und der Wunsch nach Perfektion so hoch sei.

Zu diesem Artikel und der Frage "Machen Kinder glücklich?" habe ich jetzt mehrfach die Meinung gelesen, dass es nicht die Aufgabe von Kindern ist, ihre Eltern glücklich zu machen. Vielmehr verhalte es sich andersrum. Aber auch wenn ich dieser Aussage absolut zustimmen würde, ist sie keine Antwort auf diese Frage und auch keine Lösung für unglückliche Eltern. Oder etwa doch?

Wie ist das bei euch? Machen euch eure Kinder glücklich, unglücklich oder keines von beidem? Könnt ihr es nachvollziehen, wenn jemand seine Elternschaft bereut?

regina philangi
02-02-2016, 10:48
Tolles Thema..ich hab schon ellenlang auf dem Handy getippselt
Nu ist alles weg..morgen hab ich wieder Internet und PC und
Kann schreiben warum mich die Entscheidung ein kind haben zu wollen
Glücklich gemacht hat und ich es nie bereut habe

stesyl
02-02-2016, 10:56
Sie sind manchmal nervig, chaotisch und ab einem gewissen Alter hoeren sie nicht mehr (auf mich) :schmoll: Aber ungluecklich hat mich keines meiner Kinder oder meine Rolle als Mutter gemacht.
Ich war / bin gerne Mutter und sehr stolz auf meine Kinder. Fuer mich sind sie wie ein kleiner Teil von mir, den ich nun weitergebe.
Jedes war wie eine neue Herausforderung, die ich aber gerne angenommen habe.

Nr1 hat letztens gemeint, dass ich von ihr kein Enkelkind erwarten kann, denn jeder, der ein Kind moechte, sollte sich erst mal einen Hund anschaffen. Denn so wuerde man eine ungefaehre Vorstellung der Verantwortung bekommen :rotfl:

Natuerlich aendert sich das Leben mit Kind(ern) ganz gewaltig, aber ich kann nicht sagen, dass ich nun etwas verpasst habe.

Ich kann es verstehen, wenn jemand bereut, zu frueh Mutter geworden zu sein. Aber dass ein Kind 'ungluecklich' macht und man es lieber doch nicht bekommen haette, finde ich sehr sehr schade.

regina philangi
02-02-2016, 11:14
Stesyl hat schon ganz viel geschrieben, was ich in mein erstes Postings gepackt hatte :-)

Bereuen ein Kind bekommen zu haben könnte ich persönlich nur-wenn es zum Schwerverbrecher oder mörder
würde

Das sieht für jeden natürlich anders aus..ich kann verstehen
Wenn ein Mann sagt er bereut es, weil sich mit kind die ganze Partnerschaft verändert hat, manchmal bleiben ( besser noch früher blieben )
blieben Männer da ja in einer reinen Ernährer Rolle zurück

Heutzutage sieht man Männer ja auch als wirklich glückliche väter..was ich toll
finde

moki
02-02-2016, 12:16
Als jemand, der keine Kinder hat, erlebe ich in meinem näheren Umfeld viele Paare, die sich für eins oder mehrere Kinder entschieden haben und würde sagen, dass zu 90% Kinder auf jeden Fall glücklich machen. Natürlich gibt es Streß, klar, und trotzdem sieht man es an ihren Blicken, wenn sie ihre Kinder anschauen oder über sie sprechen.

Und dann gibt es wiederum 2-3 Paare, wo ich sagen würde, dass sie doch lieber ohne Kinder glücklicher geworden wären. Die Kinder werden wenn nur möglich abgeschoben, nicht gefördert, man kümmert sich ausschließlich um die eigene Karriere oder ist halt mit sich selbst beschäftigt. Und es gibt Paare, die sich trennen, wenn sie Kinder bekommen haben.

Menschen sind halt unterschiedlich.

Sparklez
02-02-2016, 12:34
Ich denke, kaum jemand würde es öffentlich aussprechen, wenn sich der anfängliche Kinderwunsch im Nachhinein als Fehler herausstellen würde.
Mein Ex-Mann und ich haben uns nach der Geburts unseres Sohnes getrennt. Nicht wegen des Kindes, sondern weil er sein Leben so weitergeführt hat, als wären wir immer noch kinderlos.

Ich habe es nie bereut, dass ich Mutter wurde. Aber ich hatte auch nie den Drang es zu wiederholen. Die ersten Monate fand ich es schrecklich, um ehrlich zu sein. Mir fehlte Schlaf, ich hatte kein eigenes Leben mehr und alles, was ich mir vorher in glühenden Farben so ausgemalt hatte, traf nie wirklich ein.
Mein Sohn war ein Problemkind und ist es heute mit knapp 18 immer noch. Ich habe diejenigen Mütter immer bewundert, denen ein ''Lächeln ihres Kindes alles wieder gut gemacht hat''. Solche Aussagen habe ich mir hundertfach angehört und anhören müssen. Das ist bei mir nie eingetroffen.
Ich liebe meinen Sohn über alles. Aber wenn ich die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte, würde ich mir wahrscheinlich ein kinderloses Leben gönnen.
So, nun kann gemeckert werden :newwer:

stesyl
02-02-2016, 12:58
Warum sollte jemand meckern? Ich denke doch, das soll hier ein Austausch werden und kein anmaszendes 'Verurteilen' oder so.

Wie du selber sagst / schreibst, bereust du es ja nicht und liebst deinen Sohn. Und viele wuerden wohl einiges anders machen, wenn sie die Zeit zurueck drehen koennten (Heirat, Berufswahl usw.).

Mein 'sehr sehr schade' bezog sich auf den verlinkten Artikel von Lucy und die Aussagen dort.


... sie ziehe aus ihrer Mutterrolle keinerlei emotionalen Gewinn. Muttersein "sei halt die Auseinandersetzung mit dem nunmehr Unvermeidbaren".... Sie empfinde Muttersein als eine Bürde.

Ich wuerde solche Gefuehle gerne besser verstehen koennen.

nele
02-02-2016, 13:18
Ugh moki,solche Aussagen finde ich ziemlich gewagt.Und zwar unabhängig davon ob man jetzt nun selber Kinder hat oder nicht.
Aber was für den einen "abschieben" ist unter Umständen für den anderen normales Verständnis von Kindererziehung und Betreuung.Sprich kleines Kind und arbeiten gehen wollen/müssen.
Ich habe mir sowas auch anhören müssen weil ich sehr schnell wieder arbeiten wollte und das Kind fremd betreut war.So ähnlich ist das auch mit Förderung etc.
Egal,das ist ja nicht das Thema.

Ich habe es nie bereut ein Kind bekommen zu haben und tue es auch heute noch nicht.Aber es gab harte Zeiten in denen ich am zweifeln war und für mich war sofort klar das ich auf keinen Fall noch ein Kind möchte.Vermutlich aus reinem Egoismus.

stesyl
02-02-2016, 13:28
Ugh moki,solche Aussagen finde ich ziemlich gewagt.Und zwar unabhängig davon ob man jetzt nun selber Kinder hat oder nicht.
Aber was für den einen "abschieben" ist unter Umständen für den anderen normales Verständnis von Kindererziehung und Betreuung.Sprich kleines Kind und arbeiten gehen wollen/müssen.
Ich habe mir sowas auch anhören müssen weil ich sehr schnell wieder arbeiten wollte und das Kind fremd betreut war.So ähnlich ist das auch mit Förderung etc.
Egal,das ist ja nicht das Thema.

Dieses 'Wenn man schnell wieder arbeiten geht, ist man eine schlechte Mutter ... und ... Wenn man zu Hause bleibt, ein Schmarotzer, der sich auf Kosten der Gesellschaft ein schoenes Leben macht'-Gelaber fand ich schon immer nervig.
Das muss ja nun wirklich jeder selber wissen.
Das ist nun nicht auf Mokis Post bezogen, denn ich denke, sie meint etwas anderes.


Ich habe es nie bereut ein Kind bekommen zu haben und tue es auch heute noch nicht.Aber es gab harte Zeiten in denen ich am zweifeln war und für mich war sofort klar das ich auf keinen Fall noch ein Kind möchte.Vermutlich aus reinem Egoismus.

Das ist sogar ein Grund, den ich verstehe :ja:

Emotions
02-02-2016, 13:30
Ich glaube Menschen wollen oft was sie gerade nicht haben, wenn sie es dann haben, dann müßen sie deswegen nicht glücklicher sein. Man kann ohne Kinder/Ehe/Verantwortung sowohl glücklich wie auch unglücklich sein...

Die Mütter, die diese Diskussion angestossen haben, sagen ja nichts negatives über ihre Kinder, sie sagen sie haben ihr halbes Leben für die Kinder aufgegeben, sie haben sich selbst zurückgenommen und auch wenn man sein Kind liebt, kann man sagen es war ein hoher Preis und ich weiß nicht ob ich es nochmal so tun würde (davon ab sind nicht wenige Kinder als Erwachsene echt undankbare Kackbratzen, ist eine anderes Thema).

Flurfunk
02-02-2016, 13:33
Ich glaube ja, dass sich nur "gewisse" Menschen über dieses Thema Gedanken machen. Nämlich diejenigen, die relativ hohe Ansprüche an sich selbst haben. Und das ist vermutlich der Knackpunkt. Man will alles super richtig machen - vor allem: alles machen. Das geht mit Kind/ern eben nicht.

Und nur weil es einige Eltern wagen zuzugeben, dass sie eben Mühe haben, alles unter einen Hut zu bekommen und es sie zeitweise nervt, sind sie doch keine schlechten Eltern.

Es ist eine Sache, sein Kind zu vernachlässigen. Eine ganz andere ist es, sich manchmal zu wünschen, man hätte dieses Kind nicht bekommen und könnte weiterhin sein altes Leben leben. Wie auch immer das aussehen würde.

Felizitas
02-02-2016, 13:52
Kinder gehören für mich zu einem erfüllten Leben dazu. Klingt vielleicht etwas platt, aber das trifft es halt. Mir tun kinderlose Menschen leid, sie verpassen was.
:nixweiss:
kinderlos=die ausdrücklich keine Kinder wollen.

Lucy in the Sky
02-02-2016, 13:55
Ich habe es nie bereut ein Kind bekommen zu haben und tue es auch heute noch nicht.Aber es gab harte Zeiten in denen ich am zweifeln war und für mich war sofort klar das ich auf keinen Fall noch ein Kind möchte.Vermutlich aus reinem Egoismus.
Ich finde nicht, dass auf Kinder zu verzichten egoistisch ist. Jedenfalls nicht egoistischer als Kinder zu bekommen. Das tut man nämlich nicht aus altruistischen Motiven.

Für mich ist die Frage nach dem Glück schwer zu beantworten; ich weiß ja nicht, wie es mir ohne meine Kinder ergangen wäre. Tatsächlich machen mich die drei manchmal unglücklich. Es gibt Tage, da ist der beste Moment der, wenn endlich alle im Bett sind und schlafen. An solchen Tagen habe ich das Gefühl, mich aufzureiben und meine ganze Zeit und Energie auzuwenden, ohne dass es mir gedankt wird. Da hilft dann auch kein Lächeln. Aber das sind nur Phasen und es gibt auch immer wieder Glück. Nicht im großen Paket, eher in Form von vielen kleinen Glücksperlchen an einer Kette.

Generell könnte ich mir ein Leben ohne (meine) Kinder nicht mehr vorstellen. Es käme mir leer vor. Und trotzdem gibt es Augenblicke, da bin ich verdammt neidisch auf Menschen ohne Kinder, bzw. auf deren Freiheiten.

stesyl
02-02-2016, 14:11
Kinder gehören für mich zu einem erfüllten Leben dazu. Klingt vielleicht etwas platt, aber das trifft es halt. Mir tun kinderlose Menschen leid, sie verpassen was.
:nixweiss:
kinderlos=die ausdrücklich keine Kinder wollen.

Das finde ich sehr hart und absolut ausgedrueckt.


Ich finde nicht, dass auf Kinder zu verzichten egoistisch ist. Jedenfalls nicht egoistischer als Kinder zu bekommen. Das tut man nämlich nicht aus altruistischen Motiven.

Für mich ist die Frage nach dem Glück schwer zu beantworten; ich weiß ja nicht, wie es mir ohne meine Kinder ergangen wäre. Tatsächlich machen mich die drei manchmal unglücklich. Es gibt Tage, da ist der beste Moment der, wenn endlich alle im Bett sind und schlafen. An solchen Tagen habe ich das Gefühl, mich aufzureiben und meine ganze Zeit und Energie auzuwenden, ohne dass es mir gedankt wird. Da hilft dann auch kein Lächeln. Aber das sind nur Phasen und es gibt auch immer wieder Glück. Nicht im großen Paket, eher in Form von vielen kleinen Glücksperlchen an einer Kette.

Generell könnte ich mir ein Leben ohne (meine) Kinder nicht mehr vorstellen. Es käme mir leer vor. Und trotzdem gibt es Augenblicke, da bin ich verdammt neidisch auf Menschen ohne Kinder, bzw. auf deren Freiheiten.

Es gab viele viele Tage, da haette ich meine Kinder ohne schlechtes Gewissen (in dem Moment) vom Balkon geworfen :schäm:
Aber SIE haben mich nicht ungluecklich gemacht, die Umstaende waren es.

moki
02-02-2016, 14:13
Das ist nun nicht auf Mokis Post bezogen, denn ich denke, sie meint etwas anderes.



Ganz genau. :d: So ziemlich alle Paare, die ich kenne, arbeiten zu zweit, die Kinder gehen in die Kita und/oder sind bei den Großeltern und trotzdem merkt man einen gewaltigen Unterschied zu den Paaren, die ich erwähnt habe. Da merkt man einfach, dass bei ihnen Kinder ein "notwendiges Übel" waren. Ich sage das jetzt so krass, weil sie es teilweise sogar selbst so sagen. Sie sind quasi Eltern geworden, weil man in ihrer Familie einen Nachfolger bzw. Familienstammhalter verlangt hatte.

Mir tun die Kinder schrecklich leid. Ein Mädchen hat die tollsten und teuersten Spielsachen, die man nur haben kann und es sitzt alleine in ihrem Kinderzimmer, weil die Mama gerade oben mit Kundinnen beschäftigt ist. Sie darf auch nicht raus aus ihrem Zimmer, um im Haus nichts schmutzig zu machen und um die Kundinnen nicht zu belästigen. Ich habe es selbst mit eigenen Augen erlebt. Schlimm sowas.

moki
02-02-2016, 14:16
Kinder gehören für mich zu einem erfüllten Leben dazu. Klingt vielleicht etwas platt, aber das trifft es halt. Mir tun kinderlose Menschen leid, sie verpassen was.
:nixweiss:
kinderlos=die ausdrücklich keine Kinder wollen.

Es mag wirklich Menschen geben, die absolut nicht für Kinder gemacht sind - ich schließe mich aus, obwohl ich keine Kinder habe.

So pauschal würde ich es nicht sehen.

Es gibt Eltern, die aufgrund ihrer Kinder eine andere Bahn in ihrem Leben einschlagen mußten und es teilweise - leider - ihren Kindern später vorwerfen.

stesyl
02-02-2016, 14:26
Ganz genau. :d: So ziemlich alle Paare, die ich kenne, arbeiten zu zweit, die Kinder gehen in die Kita und/oder sind bei den Großeltern und trotzdem merkt man einen gewaltigen Unterschied zu den Paaren, die ich erwähnt habe. Da merkt man einfach, dass bei ihnen Kinder ein "notwendiges Übel" waren. Ich sage das jetzt so krass, weil sie es teilweise sogar selbst so sagen. Sie sind quasi Eltern geworden, weil man in ihrer Familie einen Nachfolger bzw. Familienstammhalter verlangt hatte.

Mir tun die Kinder schrecklich leid. Ein Mädchen hat die tollsten und teuersten Spielsachen, die man nur haben kann und es sitzt alleine in ihrem Kinderzimmer, weil die Mama gerade oben mit Kundinnen beschäftigt ist. Sie darf auch nicht raus aus ihrem Zimmer, um im Haus nichts schmutzig zu machen und um die Kundinnen nicht zu belästigen. Ich habe es selbst mit eigenen Augen erlebt. Schlimm sowas.

Kinder als 'Statussymbol' oder 'weil es eben dazu gehoert, mindestens eines zu haben' kenne ich auch. Das finde ich auch schade, aber es besteht doch bestimmt noch immer ein gewisser Druck von aussen oder nicht?
Also hier zumindest schon. Da wird ja ab einem gewissen Alter von vielen nachgefragt oder es gibt ungeduldige (Schwieger)Eltern, die unbedingt Grosseltern werden wollen :rolleyes:

Quiz
02-02-2016, 14:32
Es gab viele viele Tage, da haette ich meine Kinder ohne schlechtes Gewissen (in dem Moment) vom Balkon geworfen :schäm:


Das darf doch unmöglich unten auf der Seite versauern.

#Aufschrei in 3 ... 2... 1 ...

:zahn:

stesyl
02-02-2016, 14:34
:rotfl:

Eisperlchen
02-02-2016, 14:36
Es mag wirklich Menschen geben, die absolut nicht für Kinder gemacht sind - ich schließe mich aus, obwohl ich keine Kinder habe.

So pauschal würde ich es nicht sehen.



Danke dafür :d::)

Mit den Sprüchen, die der Herr E. und ich im Laufe der Jahre anhören mussten , weil wir bewusst kein Kind in die Welt gesetzt haben , könnten wir ein ganzes Buch füllen :rolleyes::rolleyes:
Und ganz ehrlich , wenn ich jetzt so zurückblicke auf all die Jahre mit der Firma ( wenn auch klein ) , da wäre irgendwie nie genug Zeit und Energie da gewesen .

Eine sehr gute Freundin von mir , auch Mitte 50 , hat 4 erwachsene Kinder, ist seit der 1. Schwangerschaft zuhause, hat sie gefördert noch und nöcher und bereut es jetzt zutiefst , nichts für sich selbst getan zu haben .
Der Mann hat Karriere gemacht, die Kinder auch ( u.a. als Berufsmusiker ),sie hat seit über 30 Jahren nicht mehr gearbeitet, fühlt sich von ihren Kindern ausgenutzt ( das tun diese auch, erlebe ich selbst oft mit ) und beneidet mich um meine Freiheiten :crap:

regina philangi
02-02-2016, 14:43
Das darf doch unmöglich unten auf der Seite versauern.

#Aufschrei in 3 ... 2... 1 ...

:zahn:

Jemand der selber Kinder hat schreit da nicht auf sondern
Nickt verständnisvoll mit dem Kopf :zahn:

Kosel
02-02-2016, 14:45
Im nächsten Leben probiere ich es mit Söhnen. Am besten welchen, die sich nicht für Mädchen interessieren. Oder die Kinder kriegen Pubertätex forte.

tapi
02-02-2016, 14:50
Für meinen Mann und mich wird sich der Kinderwunsch höchstwahrscheinlich nicht erfüllen.

Aber es gab eine Zeit vor einigen Jahren, da habe ich mich vor dem Kinderthema gedrückt, weil ich Angst davor hatte. Ich habe mich immer gefragt, wie man wissen kann, dass man ein Kind wirklich, wirklich will und ob man es lieben wird. Und was soll ich machen, wenn ich mich dafür entscheide und dann ist es nichts für mich? Da gibt es dann kein Hintertürchen mehr wie Scheidung einer Ehe. Was, wenn ich dann doch keinen Bock habe, mein Geld für Windeln, Spielsachen, Schulbücher, Klassenfahrten auszugeben statt für meine Urlaube, Klamotten? Was, wenn mich mein Kind letztlich echt nur nervt? Was, wenn ich es nicht leiden kann?

Meine Meinung und mein Gefühl diesbezüglich haben sich komplett gewandelt und derzeit ist es das größte Drama unseres Lebens, dass wir möglicherweise kinderlos bleiben.

Aber ich glaube weiterhin, dass mein oben beschriebenes Horrorszenario - so selten das auch sein mag - Menschen passieren kann, nämlich dass sie realisieren müssen, ihr Traum vom Elternsein ist in Wahrheit ein Albtraum.

stesyl
02-02-2016, 14:50
Jemand der selber Kinder hat schreit da nicht auf sondern
Nickt verständnisvoll mit dem Kopf :zahn:

Eben :rotfl:


Im nächsten Leben probiere ich es mit Söhnen. Am besten welchen, die sich nicht für Mädchen interessieren. Oder die Kinder kriegen Pubertätex forte.

Das ist nicht einfacher, nur anders 'schwierig'. Glaube mir :crap:

stesyl
02-02-2016, 15:05
Für meinen Mann und mich wird sich der Kinderwunsch höchstwahrscheinlich nicht erfüllen.

Aber es gab eine Zeit vor einigen Jahren, da habe ich mich vor dem Kinderthema gedrückt, weil ich Angst davor hatte. Ich habe mich immer gefragt, wie man wissen kann, dass man ein Kind wirklich, wirklich will und ob man es lieben wird. Und was soll ich machen, wenn ich mich dafür entscheide und dann ist es nichts für mich? Da gibt es dann kein Hintertürchen mehr wie Scheidung einer Ehe. Was, wenn ich dann doch keinen Bock habe, mein Geld für Windeln, Spielsachen, Schulbücher, Klassenfahrten auszugeben statt für meine Urlaube, Klamotten? Was, wenn mich mein Kind letztlich echt nur nervt? Was, wenn ich es nicht leiden kann?

Das kann man eigentlich nie wissen und Kinder sind auch zu jedem Zeitpunkt immer 'unguenstig'. Da waere ja noch das neue Auto, ein Hauskauf, der geplante Urlaub usw. Also immer etwas, das eigentlich 'Vorrang' hat.
Ja, ein Kind ist endgueltig und deshalb sollte man sich auch sicher sein, ob man denn nun eines moechte.


Meine Meinung und mein Gefühl diesbezüglich haben sich komplett gewandelt und derzeit ist es das größte Drama unseres Lebens, dass wir möglicherweise kinderlos bleiben.

Aber ich glaube weiterhin, dass mein oben beschriebenes Horrorszenario - so selten das auch sein mag - Menschen passieren kann, nämlich dass sie realisieren müssen, ihr Traum vom Elternsein ist in Wahrheit ein Albtraum.

Nein, du bist noch jung und es gibt sehr viele Moeglichkeiten. Ich glaube fest daran :bussi:

Und ich denke (bis jetzt) weiterhin, dass eben das Kind nicht an dem Albtraum schuld ist, sondern die Umstaende.

Quiz
02-02-2016, 15:07
"Ehepaar mit drei Kindern sucht neues Zuhause, mindestens 5 Zimmer, Küche, Bad, Balkon. Terrasse zwecklos!"

:zahn:

toad
02-02-2016, 15:09
Im nächsten Leben probiere ich es mit Söhnen. Am besten welchen, die sich nicht für Mädchen interessieren.
Laut meinem Vater ist das auch nicht besser:D

stesyl
02-02-2016, 15:13
Das Geschlecht spielt keine Rolle. Die sexuelle Ausrichtung auch nicht. Schau lieber auch nach einem Balkon.

:hammer:

Und ja, das Geschlecht spielt keine Rolle, man kauft naemlich beiden, ab einem gewissen Alter, die ersten Kondome :zahn:


"Ehepaar mit drei Kindern sucht neues Zuhause, mindestens 5 Zimmer, Küche, Bad, Balkon. Terrasse zwecklos!"

:zahn:

Bei 5 Zimmern ist kein Balkon noetig, denn dann kann man die Kinder in eben diese einsperren schicken. Hilft auch manchmal :helga:

Quiz
02-02-2016, 15:15
Um wenigstens einen ernsthaften Beitrag zu leisten:
Ich glaube ja, dass das Leben mit Kindern nicht besser oder schlechter sondern einfach anders ist.
Wie genau man das dann löst, liegt ja auch an einem selber.
Dass Eltern heute automatisch Helikoptereltern sein sollen, weil sie sich sonst ja nicht kümmern, ist ein unnötiges gesellschaftliches Phänomen. "Wir" wurden früher überwiegend uns selber überlassen und sind auch anständige Menschen geworden. Also, die meisten von uns. :zahn:

Berghuhn
02-02-2016, 15:23
Die Kombination aus "Unglück" und "Kind" erleben wir gerade bei einem befreundeten Paar. Statt der Weihnachtskarte kam Ende Dezember eine Karte, in der die Trennung bekannt gegeben wurde.

Sie ist gegangen und hat ihm das Kind da gelassen. Vorgeschichte: Er wollte nie, niemals ein Kind, sie wollte unbedingt, auch durch Druck ihrer Eltern. Sie hat dann heimlich die Verhütung abgesetzt und hat Tatsachen geschaffen. Nach der Geburt hat sie festgestellt, dass sie sich nicht als Mutter sieht, während er mehr die Verantwortung aus Pflichtgefühl übernommen hat. Etliche Jahre wurde sich in der Ehe so durchgewurstelt, aber besonders das "Elternsein" war der größte Knackpunkt.

Jetzt ist sie wieder "frei" und er, als der Verantwortungsvollere in der Beziehung übernimmt eine Rolle, die er nie wollte - aber er nimmt sie an. Das Kind ist glücklicherweise sehr "robust" und ausgeglichen und kommt damit zurecht - Schulnoten sind sogar besser geworden. (Als erstes hat es darauf bestanden, das ehemalige Arbeitszimmer der Mutter als zweites Kinderzimmer zu bekommen. :D Und die kompletten Osterferien darf sie bei Onkel und Tante in den USA verbringen - wg. Disney besuchen.)

Mrs. Loveable
02-02-2016, 15:30
Kinder gehören für mich zu einem erfüllten Leben dazu. Klingt vielleicht etwas platt, aber das trifft es halt. Mir tun kinderlose Menschen leid, sie verpassen was.
:nixweiss:
kinderlos=die ausdrücklich keine Kinder wollen.


Gewollt kinderlose Menschen brauchen dir nicht leid tun.
Sie haben sich doch sehr bewußt gegen Kinder entschieden.
Da ich zu diesem Personenkreis zähle, kann ich dir garantieren, dass mein Leben nicht minder erfüllt ist.
Man hat einfach andere Prioritäten im Leben.

stesyl
02-02-2016, 15:32
Danke dafür :d::)

Mit den Sprüchen, die der Herr E. und ich im Laufe der Jahre anhören mussten , weil wir bewusst kein Kind in die Welt gesetzt haben , könnten wir ein ganzes Buch füllen :rolleyes::rolleyes:
Und ganz ehrlich , wenn ich jetzt so zurückblicke auf all die Jahre mit der Firma ( wenn auch klein ) , da wäre irgendwie nie genug Zeit und Energie da gewesen .

Genau DAS ist es, was mich so aergert. Warum kann man nicht jeden so leben lassen, wie er es moechte?! Sondern muss das 'vermeintliche' Glueck aufzwingen :vogel:


Eine sehr gute Freundin von mir , auch Mitte 50 , hat 4 erwachsene Kinder, ist seit der 1. Schwangerschaft zuhause, hat sie gefördert noch und nöcher und bereut es jetzt zutiefst , nichts für sich selbst getan zu haben .
Der Mann hat Karriere gemacht, die Kinder auch ( u.a. als Berufsmusiker ),sie hat seit über 30 Jahren nicht mehr gearbeitet, fühlt sich von ihren Kindern ausgenutzt ( das tun diese auch, erlebe ich selbst oft mit ) und beneidet mich um meine Freiheiten :crap:

Das war bei mir Gott sei Dank nie der Fall. Auch wenn ich gerne Mutter war / bin und einiges aufgegeben musste oder eingeschraenkt habe, war fuer mich immer klar, dass ich wegen der Kinder ganz bestimmt nicht mich selber aufgebe. Auch die mussten, ab einem gewissen Alter, fuer meine Beduerfnisse zurueckstecken :sumo:

Huch, ich poste zuviel, aber das Thema interessiert mich eben und ich bin weit weit von einer 'guten' Mutter entfernt :crap:

GrauePantherin
02-02-2016, 16:38
Was für ein Threadtitel!

Je nach Situation hätte ich die Frage mal so, mal anders beantwortet. Aber es liegt doch mE an einem selbst, ob man glücklich oder unglücklich ist. Plattes Beispiel: ich bin schwerbehindert und "an den Rollstuhl gefesselt" - und trotzdem glücklich.
Es liegt am Charakter und an den Ansprüchen, die man ans Leben und/oder an sich selbst stellt. Was den einen glücklich macht, wäre für einen anderen unzumutbar.

Meine Tochter meldete sich unerwartet an, als ich nach harter Zeit an einem Wendepunkt im Leben stand und ganz ehrlich keine Ahnung hatte, wie es weiter gehen sollte. Nach 2 Wochen Panik habe ich mich auf das Kind gefreut und mich mit Feuereifer auf die neue Aufgabe gestürzt.
Zwei Jahre nach unserer Tochter kam unser Sohn als Wunschkind zur Welt.

Meine Kinder waren beide sehr anstrengend und es gab oft Zeiten, in denen ich es bereut habe, Kinder zu haben. Ich hatte auch keine Hilfe, weil niemand sich in der Lage sah, speziell unseren Sohn zu bändigen. Ja, da war ich oft unglücklich, weil ich komplett überfordert war und mich alleingelassen fühlte. Manchmal war ich kurz davor, alles stehen und liegen zu lassen und mich für eine Nacht in einem Hotel einzumieten. Oder schwer krank zu werden, Hauptsache ein Mal schlafen! 3 Jahre nach dem ersten Kind habe ich das erste Mal 3 Stunden am Stück schlafen können.
Trotzdem hätte ich meine Kinder nie dauerhaft weggewünscht. Mal auf den Mond, klar, aber immer mit Rückfahrkarte :D.

Unsere Kinder sind auch heute als Erwachsene noch schwierig und unangepasst, aber sie stehen gut im Leben. Und für mich, speziell in meiner jetzigen Situation, ist es ein Herzwärmer, täglich auf irgend eine Weise mit meinen Kindern Kontakt zu haben. Jetzt ist es zwar mehr der Papa, der hier und da mal behilflich sein muss (Hund gassi, Schrankschleppen usw.), aber wir nehmen am Leben unserer Kinder teil.
Ohne Kinder wäre ich sehr unglücklich, obwohl ich früher nie Kinder haben wollte.

Meine Tochter hat sich übrigens schon immer dafür ausgesprochen, keine Kinder haben zu wollen. Inzwischen hat sie auch erfahren, dass sie meine Krankheit geerbt haben, das bestärkt sie darin. Interessanter- und bedauerlicherweise ist es schwierig, einen Partner zu finden, weil sie immer an Männer gerät, die Kinder haben möchten.
Mein Sohn, ebenfalls genetisch belastet, möchte dagegen unbedingt Kinder.
Es bleibt spannend... :)

ewa
02-02-2016, 20:36
Huch, ich poste zuviel, aber das Thema interessiert mich eben und ich bin weit weit von einer 'guten' Mutter entfernt :crap:

Ist das nicht vielleicht nur die Einsicht vieler Mütter mit erwachsenen Kindern, dass man weit entfernt ist von einem perfekten Bild und dazu mittlerweile weiss und erlebt hat, dass es nirgendwo in keiner Familie so ist.
Es gibt sie ganz einfach nicht, die perfekte Familie, die perfekten Eltern und Kinder, wo alles immer stimmt, alle jahrelang glücklich, erfolgreich, begabt, schön und gesund sind. Das Leben ist anders, manchmal schön, manchmal aber einfach auch grausam und gemein. Und es stimmt auch der Spruch, kleine Kinder, kleine Sorgen. Grosse Kinder, grosse Sorgen.

Mir scheint, dieses öffentlich geteilte Bedauern Eltern geworden zu sein, ist doch nur eine grad gehypte Nabelschau im Selfiezeitalter. Verzweifeln, ausgelaugt sein, die Kinder auf den Mond wünschen und bedauern, nicht völlig unabhängig zu sein - das ist doch kein neues Phänomen. Das gab und gibt es schon lange. Früher hat man bloss den Kolleginnen sein Leid geklagt. Heute muss man halt online darüber klagen.
Das Leben richtet sich nach den Entscheidungen, die man trifft oder die das Schicksal für uns bereit hält. Wer weiss denn schon, wie es wäre, wäre es anders gekommen.

Aber ich sehe das ähnlich wie die Pantherin. Letzendlich liegt es an einem selbst und an der eigenen Einstellung zu seinem Lebenslauf, ob man glücklich oder unglücklich ist.

Miss Rotstift
02-02-2016, 20:42
Kinder gehören für mich zu einem erfüllten Leben dazu.

Diesen Satz empfinde ich als Frechheit.

GrauePantherin
02-02-2016, 20:46
Aber warum denn? Wenn Felizitas das für sich so empfindet, ist das doch ihr gutes Recht?

Miss Rotstift
02-02-2016, 20:52
Aber warum denn? Wenn Felizitas das für sich so empfindet, ist das doch ihr gutes Recht?

Weil ich diesen Satz aktuell ständig zu hören bekomme, ob nun wortwörtlich oder sinngemäß ist da egal.
"Du bist jetzt vierzig, beeil Dich, damit Dein Leben nicht komplett sinnlos ist." :rotauge:


Für sich selbst kann man das so finden, der Unterton, wenn man das mir gegenüber äußert, ist widerlich.
Ja, das hat Felizitas so nicht wissen können, aber ich bin da aktuell grad echt genervt von Menschen,die mir erklären, mein Leben ist in ihren Augen sinnlos.

Gänseblümchen
02-02-2016, 20:54
Diesen Satz empfinde ich als Frechheit.

Meine Güte, für sie gehört es zu ihrem erfüllten Leben.
Lass sie doch, ich glaube nicht, dass sie damit jemanden angreifen wollte.

Mei, in der Lounge ist es bald wie im MTT. :(

edit: 5 Pantherin

tapi
02-02-2016, 20:57
Man hat früher auch nicht glauben wollen, dass Frauen nach der Geburt unglücklich sein können, dann wurde vom Baby Blues gesprochen, inzwischen kennt Jeder die Begriffe postnatale Depression und Wochenbettdepression. Das ist natürlich noch mal was anderes, mir geht's nur darum, dass so was lange auch ignoriert, tabuisiert oder runtergespielt wurde.

Ich glaube, es gibt Menschen, die erkennen müssen, dass sie fürs Elternsein nicht geschaffen sind und es sie unglücklich macht - für den Rest ihres Lebens. Mir würde schwerfallen, denen zu sagen, dass das alles an einem selbst und der Einstellung liegt, trotzdem glücklich zu sein.

Und damit sind wohl kaum die Menschen gemeint, die zwischenzeitlich ihre Kinder zum Mond schießen wollen, realisieren, dass sie nicht perfekt erziehen, oder streckenweise überfordert und gestresst sind. Das sind normale Empfindungen und skeptisch machen mich gerade die Anderen, bei denen scheinbar alles supidupi und komplett seligmachend ist.

EDIT:
Ich beziehe mich nicht auf die letzten Postings, sondern auf die davor gesamt.

Claudia
02-02-2016, 21:05
Es gibt sie ganz einfach nicht, die perfekte Familie, die perfekten Eltern und Kinder, wo alles immer stimmt, alle jahrelang glücklich, erfolgreich, begabt, schön und gesund sind.

Doch, die gibt es: Familie von der Leyen. :ja:

GrauePantherin
02-02-2016, 21:09
Ich kenne einige solcher Leyen-Familien. Bei denen kriegt man halt nicht mit, dass der Mann fremdgeht, die Tochter von klein auf zum Therapeuten geht und der Sohn kokst :zahn:

Gänseblümchen
02-02-2016, 21:16
....oder die liebe, nette Rama Familie aus der Werbung.

http://www.firmenpresse.de/adpics/422063.jpg

ewa
02-02-2016, 21:17
Doch, die gibt es: Familie von der Leyen. :ja:

So perfekt wie die Föhnwelle, meinst du wohl.

BlackGirl
02-02-2016, 23:45
Doch, die gibt es: Familie von der Leyen. :ja:

Aber nur auf WDR2... ;)

Aber wer sich noch an meine frühen IOFF-Zeiten erinnert, weiß ja, daß meine Tochter auch nicht so geplant war. Und ja, auch ich hab ein Balkon. Im zweiten Stock. :D Und so in ganz selten Minuten, so morgens zwischen 2 und 3 Uhr wünsch ich mir auch manchmal das alles anders gelaufen wäre. :schäm:

Blackbird
03-02-2016, 00:02
Meiner Meinung nach liegt das Problem heutzutage vor allem darin, dass viele Eltern erwarten, dass ihre Kinder sie glücklich machen. Da werden die eigenen narzisstischen Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen mal eben auf die Kinder projiziert und der Erfolg des Kindes wird dann mal ganz selbstverständlich zum "eigenen" Erfolg.

Problematisch wird es aber dann, wenn die Kinder eben nicht ganz so erfolgreich, angepasst und hübsch sind wie erwartet. Das kann dann u. U. ganz schnell zu Problemen führen und natürlich kann das dann auch unglücklich machen - wenn die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden. Allerdings hat auch nie jemand gesagt, dass Kinder groß ziehen einfach ist. Von den ganzen Ängsten und Sorgen mal ganz abgesehen.

Dies gesagt, kann ich das ganze Dilemma ein wenig verstehen. Sind die Kinder gerade erwachsen und vielleicht endlich aus dem Haus, wird in vielen Familien die Pflege der Eltern und Schwiegereltern plötzlich zum Thema und so kann es tatsächlich eine lange, lange Zeit dauern bis man das Gefühl bekommt, dass man sich endlich wieder mal um sich selber kümmern kann. Ich denke, man darf von Anfang an gar nicht so sehr mit dem Gefühl hinein gehen es für andere zu tun, sondern man muss versuchen selbst das Beste aus der Situation zu machen und das Leben so zu nehmen wie es kommt.

Dann sind es nämlich auch nicht unbedingt die anderen Menschen (hier die Kinder), die uns glücklich oder unglücklich machen, sondern auch ein Stück weit wir selber.

FrauSchatz
03-02-2016, 00:06
Ich bin das komplette Gegenteil einer perfekten Familie :zahn:

Als kleines Mädchen hatte ich immer die Vorstellung, eines Tages hätte ich Haus, genug Geld, viele Tiere, tollen Mann und 2 Kinder (Mädchen + Junge), am liebsten das alles auf einem Bauernhof :D

Das einzige, das ich erreicht habe, ist die Zahl 2, wobei mir da der fehlende Junge ganz recht ist. :rotfl:

Ich habe nicht mehr ganz jung ungeplant mein erstes Kind bekommen, zu einer Zeit, in der ich das eigentlich gar nicht gebrauchen konnte und mit einem Mann, der dafür denkbar ungeeignet war. Trotzdem habe ich mich für dieses Kind entschieden. Kurz vor der endgültigen Trennung vom Mann wurde ich erneut schwanger :rotauge: Das war eine Zeit, in der ich nach 9 Jahren Hölle auf Erden gerade wieder anfing zur Ruhe zu kommen. Da habe ich echt lange überlegt, ob ich überhaupt noch die Kraft habe, einem zweiten Kind gerecht zu werden. In diese Entscheidung floß nicht unwesentlich der Gedanke, daß dann meine Tochter noch einen Menschen bekäme, der zu ihr gehören würde, wenn es mich mal nicht mehr gäbe, da ansonsten keine nähere Verwandtschaft mehr vorhanden ist.

Mein Leben hat sich durch die Kinder total verändert; man könnte sagen, es gibt ein "davor" und ein "danach". Das Schwerste für mich war und ist, daß ich immer ganz alleine für meine Kinder verantwortlich war und nie einen mitverantwortlichen Partner hatte, mit dem ich z.B. Probleme besprechen konnte, wenn es mal schwierig wurde. Auf der Strecke geblieben sind dabei meine beruflichen Ambitionen (beides zusammen hätte ich nicht geschafft), meine Power und Unbeschwertheit. Ein schlechtes Gewissen habe ich meinen Kindern gegenüber, daß ich ihnen keine schönere Familienkonstellation bieten konnte und habe deshalb wahrscheinlich mich selbst immer hintenan gestellt.

Wenn ich das Rad der Zeit zurückdrehen könnte, würde ich trotzdem wieder genauso handeln :schäm:

Orane
03-02-2016, 05:30
Ich find es schon krass, wenn Eltern das Kinder-kriegen bereuen. Bestätigt mich nur in der These, dass viel zu viele Paare sich das nicht gründlich vorher überlegen und vernünftig durchdenken. Wenn ich die Überforderung dann in der Erziehungsarbeit so einiger Paare sehe, dann wundert es nicht, dass bei dem ein oder anderen Reue einsetzt.

Klein Erna
03-02-2016, 06:55
Ich finde nicht, dass auf Kinder zu verzichten egoistisch ist. Jedenfalls nicht egoistischer als Kinder zu bekommen. Das tut man nämlich nicht aus altruistischen Motiven.

Für mich ist die Frage nach dem Glück schwer zu beantworten; ich weiß ja nicht, wie es mir ohne meine Kinder ergangen wäre. Tatsächlich machen mich die drei manchmal unglücklich. Es gibt Tage, da ist der beste Moment der, wenn endlich alle im Bett sind und schlafen. An solchen Tagen habe ich das Gefühl, mich aufzureiben und meine ganze Zeit und Energie auzuwenden, ohne dass es mir gedankt wird. Da hilft dann auch kein Lächeln. Aber das sind nur Phasen und es gibt auch immer wieder Glück. Nicht im großen Paket, eher in Form von vielen kleinen Glücksperlchen an einer Kette.

Generell könnte ich mir ein Leben ohne (meine) Kinder nicht mehr vorstellen. Es käme mir leer vor. Und trotzdem gibt es Augenblicke, da bin ich verdammt neidisch auf Menschen ohne Kinder, bzw. auf deren Freiheiten.

Du sprichst mir aus der Seele.

GrauePantherin
03-02-2016, 08:14
Man weiß ja auch immer nicht, wie das Leben verlaufen würde, hätte man sich anders entschieden...

Hätte ich tatsächlcih ein schönes, freies Leben mit der Erfüllung meiner beruflichen und anderen Wünsche geführt, wenn ich keine Kinder hätte?
Hätte meine Schwester, wenn sie doch Kinder bekommen hätte, ein besseres Leben gehabt?

Meine Nachbarin hat so für ihre Schwangerschaft gekämpft. Mit 4 Jahren hatte die Tochter einen Gehirntumor, seit 3 Jahren bangen sie pausenlos um das Leben ihres Kindes und sind oft monatelang im Krankenhaus zuhause. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie die Schwangerschaft forciert und das Kind "zum Leiden in die Welt gesetzt" hat.

Frollein Hase
03-02-2016, 08:19
Kinder gehören für mich zu einem erfüllten Leben dazu. Klingt vielleicht etwas platt, aber das trifft es halt. Mir tun kinderlose Menschen leid, sie verpassen was.
:nixweiss:
kinderlos=die ausdrücklich keine Kinder wollen.
Danke fuer dein Mitleid. Kannst du behalten.

Frollein Hase
03-02-2016, 08:24
Ich habe schon immer gewusst, dass ich keine Kinder möchte. Kann ich nix mit anfangen. Ist ein genau so selbstverständliches Gefühl wie bei anderen der Kinderwunsch. Ich hasse es, wenn Leute mit Kindern meinen, dieses tiefe Gefühl, die absolute Ueberzeugung, mit der ich mich schon immer gegen Kinder entschieden habe, meinen bewerten zu muessen. Manche Menschen wollen Eltern werden, manche nicht.

orca
03-02-2016, 08:40
Ich finde es sehr schade, dass sich viele zu einer Rechtfertigung ihres individuellen Lebenskonzeptes genötigt oder sich auf den Schlips getreten fühlen.

Liebe Gerne-Eltern-Tanten-Onkels, schreibt doch mal eine schöne Geschichte von euren/fremden Kindern hier rein. Einfach nur so als Erheiterung. Leider ist mein Baby noch viel zu neu für Anekdoten. Wir haben nur lustige Unfälle beim Wickeln in schöner Regelmäßigkeit. :zahn:

raf
03-02-2016, 08:44
Interessantes Thema, kann ich mitreden.

Ich bin eine späte Mutter, war 37 als der Junior auf die Welt kam, und ich teile mein Leben auch ein in "vor dem Kind" und "nach dem Kind".

Es ist einfach alles komplett anders. Punkt.
Mein Sohn war fast von Anfang an anders, da war nix mit der idealisierten Baby-Vorstellung aus TV und Film und Buch. Oft krank, nie "kompatibel" mit ausgemachten Terminen, man konnte ihn nirgendwo hin mitnehmen, weil er weder im Kinderwagen noch in irgendeiner Trage länger als 30 Minuten geschlafen hat und er hat es gehaßt, einfach so da drin zu sitzen....
Sein Anderssein hat er bis heute beibehalten, er sticht immer überall heraus, ist total unangepasst, beharrt auf seiner Meinung, koste es was es wolle, was vor allem in der Schule ziiiemliche Problem mit sich zieht, alles ist irgendwie anstrengender, mehr Aufwand als ich von Eltern der Umgebung mitkriege. Es fordert mich teilweise schon extrem, ständig über alles so viel nachdenken zu müssen, wie man was am besten, anders, besser machen könnte..


Nutzt nix, ist so, wird wohl so weitergehen. :nixweiss:
Und ich höre ja von vielen Seiten, später, ja später sind das alles mal gute Eigenschaften, wenn man so beständig und fixiert und auf seinen Überzeugungen so beharrt...naja, da hab ich jetzt halt nicht viel davon...

Lange Rede kurzer Sinn: Ich liebe meinen Sohn, könnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen (heut ist er für 4 Tage zu seiner Oma gefahren, und ich konnte nur mit Mühe ein Weinen unterdrücken beim Abschied), aber ich verstehe, wenn Eltern sagen, das hab ich mir nicht so vorgestellt, es war vorher alles leichter. Das kann ich unterschreiben. All die Verantwortung, man ist kaum mehr unbeschwert, all diese Entscheidungen, die man zu treffen hat, das ist schon oft wirklich anstrengend.

Aber bereuen? Nein, ich bereue es nicht :nein:
Macht es mich unglücklich? Manchmal schon :schäm:
Macht es mich glücklich? Oft ja :)

Quiz
03-02-2016, 08:48
Ich find es schon krass, wenn Eltern das Kinder-kriegen bereuen. Bestätigt mich nur in der These, dass viel zu viele Paare sich das nicht gründlich vorher überlegen und vernünftig durchdenken. Wenn ich die Überforderung dann in der Erziehungsarbeit so einiger Paare sehe, dann wundert es nicht, dass bei dem ein oder anderen Reue einsetzt.

Ich wage mal die Vermutung, dass kein Mernsch durch gründliches Überlegen und Nachdenken vorwegnehmen kann, wie es sich anfühlt, Elternteil zu sein. Und ob man der Herausforderung gewachsen ist. Wie soll das denn gehen?

Und @ Miss Rotstift und Frollein Hase:
ich verstehe, wenn man genervt ist, weil Menschen einem das Leben vorschreiben wollen (hier: man muss Kinder haben).
Aber euer Ton Felizitas gegenüber scheint mir unangemessen harsch. Sie hat nichts von dem gesagt oder intendiert, was ihr im Alltag offenbar von Anderen im Übermaß gehört habt. Macht doch lieber diese Anderen an!

Scherzkeks
03-02-2016, 08:56
Interessantes Thema.

Frage an die Eltern hier: wie wäre es, wenn euer Kind nicht "gelungen" wäre, würdet ihr es a) immer noch lieben, und b) die Elternschaft weiterhin nicht bereuen...?

Ich meine jetzt nicht so krasse Fälle wie bei Mördern. Der Vater eines Amokläufers, ich glaube es war der Vater von Robert Steinhäuser, hat mal in einem Interview gesagt, er wünschte sich, sein Sohn wäre nie geboren worden.

Aber es gibt ja auch andere misslungene Leben. Suchtprobleme, Obdachlosigkeit, Kleinkriminelle, Schläger. Würdet ihr euer Kind dann auch noch lieben? Ich frage das nur, weil hier fast jeder schreibt "ich bin stolz auf meine Kinder". Wie fühlen sich Eltern, die NICHT stolz sind und auch gar nicht stolz sein KÖNNEN? Damit meine ich jetzt nicht eine unerfüllte Erwartung, wenn der Sohn zB die Firma vom Vater übernehmen soll, das aufgrund seiner Fähigkeiten schlicht nicht kann. Sondern richtig harte Dinge, wo man sich auch nichts schön reden kann.

vivalina
03-02-2016, 09:09
Ich wage mal die Vermutung, dass kein Mernsch durch gründliches Überlegen und Nachdenken vorwegnehmen kann, wie es sich anfühlt, Elternteil zu sein. Und ob man der Herausforderung gewachsen ist. Wie soll das denn gehen?
...

Das ist der erste Punkt. :ja:

Ausserdem gehoert das Dasein als Eltern auch zu den Dingen, die in gewisser Weise unplanbar sind, weil das Leben selbst gerne mit Steinen um die Ecke kommt, die es einem in den Weg legt. Ich bin inzwischen so weit, dass ich sage, es sollte eine gewisse Grundhaltung da sein; ein Wille, sich fuer den Rest des eigenen Lebens mit den Kindern und dem, was ihr jeweiliges Alter so mit sich bringt, auseinander zu setzen. Alles andere kann man nur versuchen so gut fuer alle zu bewaeltigen, wie es in der Situation gerade moeglich ist.


...
Es ist einfach alles komplett anders. Punkt.
Mein Sohn war fast von Anfang an anders, da war nix mit der idealisierten Baby-Vorstellung aus TV und Film und Buch. Oft krank, nie "kompatibel" mit ausgemachten Terminen, man konnte ihn nirgendwo hin mitnehmen, weil er weder im Kinderwagen noch in irgendeiner Trage länger als 30 Minuten geschlafen hat und er hat es gehaßt, einfach so da drin zu sitzen....
Sein Anderssein hat er bis heute beibehalten, er sticht immer überall heraus, ist total unangepasst, beharrt auf seiner Meinung, koste es was es wolle, was vor allem in der Schule ziiiemliche Problem mit sich zieht, alles ist irgendwie anstrengender, mehr Aufwand als ich von Eltern der Umgebung mitkriege. Es fordert mich teilweise schon extrem, ständig über alles so viel nachdenken zu müssen, wie man was am besten, anders, besser machen könnte..


Nutzt nix, ist so, wird wohl so weitergehen. :nixweiss:
Und ich höre ja von vielen Seiten, später, ja später sind das alles mal gute Eigenschaften, wenn man so beständig und fixiert und auf seinen Überzeugungen so beharrt...naja, da hab ich jetzt halt nicht viel davon...


Raf, ich verstehe dich zu gut.

Mein Sohn ist auch eine Herausforderung im taeglichen Leben. Er ist sehr klein fuer sein Alter, was er aber schon immer mit Wildheit und einer riesigen Abenteuerlust kompensiert hat. Er ist der Erste auf dem Baum und in vielen Faellen leider auch der Erste, der runterfaellt. In der Schule faellt er auf, weil er eben auch nicht das ruhige, brave Kind ist, sondern dieses eine Kind, das aus Langeweile bloede Ideen entwickelt und sie leider auch umsetzt. Dadurch wird er oft in die ADHS-Schublade gesteckt und ich muss dann verteidigen, dass er keine Medikamente bekommt. Zum Glueck sieht seine Lehrerin ihn auch als normales, aber halt aktiveres Kind.
Dazu kommt, dass er Wissen wie ein Schwamm aufsaugt und dann in passenden und unpassenden Momenten weitergibt. Das klingt erstmal total niedlich, wird aber unniedlich, wenn ich deswegen immer wieder Aerger mit anderen Eltern bekomme, weil ihre Kinder Dinge von ihm gerlernt haben, die sie eben noch nicht wissen sollten.
An manchen Tagen ist das wirklich extrem anstrengend. Dann denke ich mir auch, ob er nicht einfach wie seine ruhigeren Geschwister sein koennte.

Scherzkeks
03-02-2016, 09:16
Was, wenn mich mein Kind letztlich echt nur nervt? Was, wenn ich es nicht leiden kann?
Aber ich glaube weiterhin, dass mein oben beschriebenes Horrorszenario - so selten das auch sein mag - Menschen passieren kann, nämlich dass sie realisieren müssen, ihr Traum vom Elternsein ist in Wahrheit ein Albtraum.

Du hast das gut beschrieben, was mich beschäftigt. Eine Bekannte hat ein erwachsenes Kind, das wirklich absolut das Gegenteil von ihr selbst ist. Diese Person ist durch und durch unsympathisch. Meine Bekannte sagt, sie fühlte sich immer schon ihrer Tochter fern. Das muss ein unglaublich krasses Gefühl sein...



Meine Tochter hat sich übrigens schon immer dafür ausgesprochen, keine Kinder haben zu wollen. Inzwischen hat sie auch erfahren, dass sie meine Krankheit geerbt haben, das bestärkt sie darin.

Ich habe eine Frage an dich, fühle dich aber bitte nicht angegriffen!
Ich habe auch eine Krankheit meiner Mutter geerbt. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber sagen wir so: mit dieser Krankheit zu leben ist für mich über weite Strecken einfach nur die pure Hölle.
Ich hätte dadurch ohnehin wahrscheinlich keine Kraft für ein Kind, ich wollte aber auch bewusst nie welche. Aber wenn ich mir überlege, es wäre anders, und ich hätte diesen Wunsch ganz extrem, dann würde ich mich dagegen entscheiden, auch wenn ich mein Leben lang darunter leiden würde. Denn dieser Gedanke, ein anderes Lebewesen wird höchstwahrscheinlich ebenfalls diese Qualen erleiden müssen, macht mich fertig...
Andererseits, klar, gibt es auch in meinem Leben ein paar schöne Momente. Ich weiß also gar nicht, ob ich meiner Mutter böse sein soll, dass sie nicht so entschieden hat wie ich.
Wie siehst du es? Hat dein Sohn mal begründet, wieso er anders als seine Schwester keine Angst davor hat?

raf
03-02-2016, 09:40
Das ist der erste Punkt. :ja:

Ausserdem gehoert das Dasein als Eltern auch zu den Dingen, die in gewisser Weise unplanbar sind, weil das Leben selbst gerne mit Steinen um die Ecke kommt, die es einem in den Weg legt. Ich bin inzwischen so weit, dass ich sage, es sollte eine gewisse Grundhaltung da sein; ein Wille, sich fuer den Rest des eigenen Lebens mit den Kindern und dem, was ihr jeweiliges Alter so mit sich bringt, auseinander zu setzen. Alles andere kann man nur versuchen so gut fuer alle zu bewaeltigen, wie es in der Situation gerade moeglich ist.



Raf, ich verstehe dich zu gut.

Mein Sohn ist auch eine Herausforderung im taeglichen Leben. Er ist sehr klein fuer sein Alter, was er aber schon immer mit Wildheit und einer riesigen Abenteuerlust kompensiert hat. Er ist der Erste auf dem Baum und in vielen Faellen leider auch der Erste, der runterfaellt. In der Schule faellt er auf, weil er eben auch nicht das ruhige, brave Kind ist, sondern dieses eine Kind, das aus Langeweile bloede Ideen entwickelt und sie leider auch umsetzt. Dadurch wird er oft in die ADHS-Schublade gesteckt und ich muss dann verteidigen, dass er keine Medikamente bekommt. Zum Glueck sieht seine Lehrerin ihn auch als normales, aber halt aktiveres Kind.
Dazu kommt, dass er Wissen wie ein Schwamm aufsaugt und dann in passenden und unpassenden Momenten weitergibt. Das klingt erstmal total niedlich, wird aber unniedlich, wenn ich deswegen immer wieder Aerger mit anderen Eltern bekomme, weil ihre Kinder Dinge von ihm gerlernt haben, die sie eben noch nicht wissen sollten.
An manchen Tagen ist das wirklich extrem anstrengend. Dann denke ich mir auch, ob er nicht einfach wie seine ruhigeren Geschwister sein koennte.

DAS kommt mir sehr bekannt vor :rolleyes:
Auch das mit dem ADHS, das er nicht hat, aber ständig überall angenommen wird.
Leider hat mein Sohn KEINE verständnisvolle Lehrerin:rolleyes:, weswegen ich seine Volksschulzeit von Beginn an als extrem anstrengend betrachte (und mir insgeheim wünschte, er hätte Probleme mit der schulischen Leistung, weil man das mit Nachhilfe etc "leicht" beheben könnte, während alles andere eben nicht "auf Knopfdruck" anders wird, wie von der Lehrerin aber gewünscht wäre) und ich jeden freien Tag und jeden Ferientag, den er hat - und damit ich habe - unglaublich erleichternd und entspannend finde.

Tja, wie gesagt, es IST anstrengend :D

Frollein Hase
03-02-2016, 09:46
@ Quiz, sorry aber "mir tun Kinderlose leid, die verpassen was" finde ich gelinde gesagt ziemlich unverschämt. Daher reagiere ich darauf so harsch ich eben möchte. Natürlich auch bei den anderen Menschen, die sich anmassen, meine privatesten Lebensentscheidungen bewerten zu dürfen.

tapi
03-02-2016, 10:11
Ich find es schon krass, wenn Eltern das Kinder-kriegen bereuen. Bestätigt mich nur in der These, dass viel zu viele Paare sich das nicht gründlich vorher überlegen und vernünftig durchdenken. Wenn ich die Überforderung dann in der Erziehungsarbeit so einiger Paare sehe, dann wundert es nicht, dass bei dem ein oder anderen Reue einsetzt.

Oder zu gründlich.
Ich erlebe auch, dass Paare sehr lange überlegt und erst alle Umstände passend gemacht haben, bevor es an das Kinderkriegen ging. Und dann waren die Überlegungen und Vorstellungen so explizit gewesen, dass die Realität nicht mithalten konnte und das Elternsein sich ganz anders entwickelte. Die Frustration war groß. Die spezielle Familie, an die ich denke, ist inzwischen zerbrochen bzw. die Ehe. Sie gehören, denke ich, nicht zu den Menschen, die sich wünschen, kein Kind bekommen zu haben, aber sie haben es wahrlich vernünftig durchdacht und sind dann in ein tiefes Loch gefallen, als nichts so war wie gedacht.

Ich glaube, man kann es nie wissen und gut genug überlegen.

Als ich jung war, so Anfang 20, wollte ich auch keine Kinder und war davon absolut überzeugt. Mein Gefühl hat sich wie gesagt geändert und so geht es, glaube ich, Vielen mit zunehmendem Alter. Aber es gibt auch Menschen, die nicht so empfinden. Ehrlich gesagt wünschte ich derzeit, mir ginge es auch so, das wäre für mich gerade einfacher. Ich kenne viele Menschen - besonders in meinem beruflichen Umfeld - die kinderlos sind, es auch bleiben und ganz und gar nicht den Eindruck machen, ihnen fehle etwas. An Felizitas' Satz, dass für sie Kinder zu einem erfüllten Leben dazugehören, ist ja nichts schlimm, da sie sich da auf sich bezieht. Der Unmut entsteht durch die Sätze danach. Ich frage mich ja eher, was die Einschränkung bedeutet "kinderlos = die ausdrücklich keine Kinder wollen" bedeutet. Wenn ich ein Kind will, aber keins bekommen kann, müsste ich ja erst recht ihr Mitleid haben, denn dann bin/wäre ich ja doppelt geschlagen: Kein erfülltes Leben, verpasse was und empfinde es sogar so.

regina philangi
03-02-2016, 10:14
@ Quiz, sorry aber "mir tun Kinderlose leid, die verpassen was" finde ich gelinde gesagt ziemlich unverschämt. Daher reagiere ich darauf so harsch ich eben möchte. Natürlich auch bei den anderen Menschen, die sich anmassen, meine privatesten Lebensentscheidungen bewerten zu dürfen.

Wenn ich mich für irgendwas in meinem Leben entschieden habe ( hier jetzt Kinder nein....für kinder kriegen kann man sich entscheiden/heißt ja noch lange nicht,dass man auch eines od mehrere kriegt )
Dann ist es mir doch wurst wem das passt oder nicht passt- da steh ich doch drüber und muss mich nicht ärgern oder in die Luft gehen oder Begründungen auffahren

Wenn man keine will ,will man keine
Da juckt mich Gequatsche von tausenden nicht

! ?

Claudia
03-02-2016, 10:17
Verhütung / Familienplanung ist halt Fluch und Segen.

Einerseits ist es gut, daß Paare / Frauen sich gut überlegen können, ob und wann sie ein Kind (oder mehrere) bekommen wollen.

Aber andererseits, wie Tapi schrieb, überlegen einige Paare zu lange und gründlich.

Lucy in the Sky
03-02-2016, 10:19
Ich finde es sehr schade, dass sich viele zu einer Rechtfertigung ihres individuellen Lebenskonzeptes genötigt oder sich auf den Schlips getreten fühlen.
Ich auch.



Ich wage mal die Vermutung, dass kein Mernsch durch gründliches Überlegen und Nachdenken vorwegnehmen kann, wie es sich anfühlt, Elternteil zu sein. Und ob man der Herausforderung gewachsen ist. Wie soll das denn gehen?
Genau. Das geht nicht. Man hat keine Vorstellung, wie sehr sie einen fordern und einschränken*. Und wie sehr man sie liebt.

*Kleines simples Alltagsbeispiel: Meine neueste Tochter mag, anders als ihre Brüder, nicht in der Babyschale liegen. Eine zeitlang geht es, aber ab einem bestimmten Punkt wird konsequent durchgebrüllt. D. h. längere unvermeidbare Fahrten müssen präzise auf ihre Schlafenszeiten abgestimmt werden, Großeinkauf mit Baby ist gestrichen und kleinere Touren überlege ich mir auch mindestens 2x. Außerdem schläft sie tagsüber nur, wenn man sie in den Schlaf schaukelt und reagiert bei Stress mit Trinkstreik. Machen wir's kurz, ich komme zurzeit nicht viel raus.

Zum Glück weiß ich mittlerweile, dass die Babyzeit rasend schnell vorbei geht. Viel zu schnell. Insofern kann ich das ganz gelassen sehen.

Quiz
03-02-2016, 10:20
@ Quiz, sorry aber "mir tun Kinderlose leid, die verpassen was" finde ich gelinde gesagt ziemlich unverschämt. Daher reagiere ich darauf so harsch ich eben möchte. Natürlich auch bei den anderen Menschen, die sich anmassen, meine privatesten Lebensentscheidungen bewerten zu dürfen.

Du FINDEST es mindestens ziemlich unverschämt.
IST es aber nicht.
Der Satz besteht aus einer preisgegebenen Emotion (jemand tut mir leid) und einem Faktum (wer keine Kinder hat, verpasst was - was unstrittig richtig ist). Diese beiden Botschaften können nicht unverschämt sein.
Trotzdem empfindest du sie so (was dir natürlich zusteht). Aber das liegt halt an dir und deiner Interpretation und nicht an der Schreiberin.
Deshalb denke ich, dass du unnötig grob zu ihr warst.

Du siehst das anders - die Positionen sind also ausgetauscht. ;)

GrauePantherin
03-02-2016, 10:34
Ich bereue nie, dass ich Kinder bekommen habe. Aber oft frage ich mich, wie es uns und speziell unserer Tochter gehen würde, wenn sie Einzelkind wäre.

Unser Sohn war ein ADHS-Kind und "hochbegabter Minderleister". Im Alter von 6 Jahren war er auf dem geistigen Stand eines 11-jährigen und emotional auf dem eines 4-jährigen. Mit 7 wurde er eingeschult, mit Mühe in eine normale Grundschule. Dort hat man ihn nach einem halben Jahr in die 2. Klasse gesetzt, weil er in der 1. hoffnungslos unterfordert war und störte.
Die Schulzeit war Horror, für ihn und für uns. Er war wahsinnig schwierig zu handeln und er hat furchtbar gelitten. Kurz: er hat 2 Klassen wiederholt und wurde erst vom Zombie vom Menschen, als er endlich auf der Uni war und in seinem Tempo und der gewählten Umgebung lernen durfte (Bachelor im 4. Semester).
Unsere Tochter, selbst von Geburt an recht "schwierig", hat sehr gelitten unter dem ständigen Stress zuhause. Ich wünsche mir im Nachhinein oft, dass ich mit ihr viel mehr Zeit hätte verbringen können.


Ich habe eine Frage an dich, fühle dich aber bitte nicht angegriffen!
Ich habe auch eine Krankheit meiner Mutter geerbt. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber sagen wir so: mit dieser Krankheit zu leben ist für mich über weite Strecken einfach nur die pure Hölle.
Ich hätte dadurch ohnehin wahrscheinlich keine Kraft für ein Kind, ich wollte aber auch bewusst nie welche. Aber wenn ich mir überlege, es wäre anders, und ich hätte diesen Wunsch ganz extrem, dann würde ich mich dagegen entscheiden, auch wenn ich mein Leben lang darunter leiden würde. Denn dieser Gedanke, ein anderes Lebewesen wird höchstwahrscheinlich ebenfalls diese Qualen erleiden müssen, macht mich fertig...
Andererseits, klar, gibt es auch in meinem Leben ein paar schöne Momente. Ich weiß also gar nicht, ob ich meiner Mutter böse sein soll, dass sie nicht so entschieden hat wie ich.
Wie siehst du es? Hat dein Sohn mal begründet, wieso er anders als seine Schwester keine Angst davor hat?
Ich weiß nicht, von welcher Erkrankung Du betroffen bist - gerne PN! Es gibt so viele unterschiedliche genetische Erkrankungen.
Ich habe meine Diagnose erst 2012 nach jahrelanger zermürbender Suche erfahren. Die Kinder haben dann einem Gentest zugestimmt. Beide sind leider betroffen, obwohl die Wahrscheinlichkeit nur 50% war.
Mein Leben ist schön. Ich lebe meinen Kindern vor, dass man auch mit Behinderung gut leben kann.
Für meine Tochter ist die Krankheit einfach nur eine Bestärkung darin, sowieso keine Kinder zu wollen.
Mein Sohn und seine Lebensgefährtin wollen auf jeden Fall Kinder, überlegen aber auch, ob sie einen Gentest im Mutterleib machen möchten. Wird man sehen, es ist ihre Entscheidung.
Ich habe mir lange Vorwürfe gemacht, aber ich mache meiner Mutter ja auch keine - für vieles, aber nicht dafür. Sie wusste es ja auch nicht.

Arima
03-02-2016, 11:47
Ich war 33 als meine Tochter zur Welt kam. Freundinnen bekamen ihre Kinder mit Anfang/Mitte 20. Da ich Kinder toll fand wollte ich immer welche. Jahrelang sagten Ärzte zu mir, dass ich ohne Hormontherapie nicht schwanger werden könnte. Das habe ich allerdings nie gemacht und die Beziehung mit meinem Freund ging dann auch in die Brüche.

Meine Tochter war dann ein Unfall. Gleich am Anfang der Schwangerschaft hat mich der Kindsvater verlassen. Ich war 2 Jahre zu Hause und habe dann Vollzeit gearbeitet, mein Vater war sozusagen die Tagesmutter.

Ich war als Kind und Jugendliche richtig schlimm. Aber zum Glück ist die Lütte nicht so wie ich. Die üblichen Trotzphasen und die Überforderung als allein erziehende, sonst war eigentlich alles ok.

Im Kindergarten und der Grundschule hatte sie nie eine beste Freundin. Sie spielte mit allen, aber die beste Freundin war die Tochter meiner besten Freundin. Nur wohnen die halt weit weg. In der 5. und 6. Klasse hatte sie dann leider falsche Freunde. Eins der Mädchen fing dann auch an, meine Tochter zu mobben. Ich hatte vorletztes Jahr große Sorgen, da sie depressiv wurde. Ein Mädchen aus der Schule beging Suizid und ich hatte oft Angst, dass mein Kind die gleiche Dummheit begeht. Aber zum Glück wuchs ihr Selbstbewusstsein und jetzt weist sie das Mädchen in ihre Schranken. Es war ein langer, harter Weg.

Stolz auf meine Tochter war ich schon immer. Dass so ein Chaot wie ich so ein tolles Kind hinkriegt. Ich könnte mir täglich wie ein Gorilla auf die Brust Trommeln und jedem ins Ohr brüllen, dass es meine Tochter ist. Sie ist das beste, was mir je passiert ist.

Da ich ja nun mal viel arbeite, habe ich schon immer viel mit ihr unternommen. Und wenn wir dann im Hotel übernachten, dann beobachte ich sie nachts oft, wenn sie schläft. Gut, die Noten könnten besser sein, aber man kann nicht alles haben.

Eggi
03-02-2016, 11:48
Was bringt das Bereuen in diesem Fall? :kopfkratz Nichts als Kopfzerbrechen nach dem Motto: hätte, hätte Fahradkette. So versuche ich in allen Lebenslagen umzugehen und mag es überhaupt nicht, wenn von außen jemand kommt, dies oder jenes wäre nicht oder anders gewesen, wenn ..... - das hilft mir in dem Moment nicht weiter.
Ich kann nicht beurteilen, wie es mir mit Kindern ergangen wäre - ich sehe da "unwissend" positive und negative Aspekte, aber niemand könnte mir vorhersagen, welche Seite überwiegt. Man kann alles für sein Kind tun, aber es nicht rund um die Uhr begleiten bis es auszieht, nicht immer zu 100% ausschließen, daß es in einem ungeordneten, nicht "so toll gestricktem" sozialen Umfeld landet. Man kann vieles dagegen tun, aber das Kind in seinen Freiheit zu stark einschränken trifft es ja auch nicht.

Bei meinen Geschwistern könnte ich positive und negative Beispiele aufzählen, aber auch das wäre nur meine Sicht der Dinge.
Vielleicht wäre ich mit Kindern viel, viel glücklicher, hätte noch ganz andere Perspektiven entdeckt, aber vielleicht sind auch meine jetzigen gesammelten Erkenntnisse die besseren. Die Spekulatiuszeit ist vorbei und so mache ich das Beste aus dem, wie es mir heute geht, und mir geht es (auch) ohne Kindern nicht schlecht.

moki
03-02-2016, 12:28
Du FINDEST es mindestens ziemlich unverschämt.
IST es aber nicht.
Der Satz besteht aus einer preisgegebenen Emotion (jemand tut mir leid) und einem Faktum (wer keine Kinder hat, verpasst was - was unstrittig richtig ist). Diese beiden Botschaften können nicht unverschämt sein.
Trotzdem empfindest du sie so (was dir natürlich zusteht). Aber das liegt halt an dir und deiner Interpretation und nicht an der Schreiberin.
Deshalb denke ich, dass du unnötig grob zu ihr warst.

Du siehst das anders - die Positionen sind also ausgetauscht. ;)

Ich stelle mir die gegenteilige Situation vor: Jemand, der aus Überzeugung keine Kinder haben möchte, schreibt hier im Thread, dass ihm Frauen leidtun, die Kinder bekommen haben und die dadurch total in ihrem Leben und ihrer eigenen Entfaltung eingeschränkt sind.

Den Aufschrei hier im Thread möchte ich dann sehen.

Es gibt halt Menschen, die drüber stehen und welche, die sich von solchen Aussagen sehr angegriffen fühlen, jeder Mensch ist anders.


Ich bin momentan in einer Umbruchsituation. Seit ca. 8 Jahren habe ich darum gekämpft Mutter zu werden, habe einige Fehlgeburten hinter mir, habe etliche Hormonbehandlungen hinter mir, auch im Ausland, es hat nichts gebracht. Als es endgültig feststand, dass es nichts wird, bin ich in ein tiefes Loch gefallen und hatte Selbstmordgedanken. Zum Glück habe ich einen Mann und einige wirklich gute Freunde, die mich wieder aufgefangen haben, aber glaubt mir, es ist nicht einfach es zu akzeptieren. Ich wäre sehr gerne Mutter geworden, am liebsten von zwei Kindern, da ich Einzelkind bin und es immer gehaßt habe. Aber es hat nicht sein sollen. Eine Adoption kommt für uns nicht in Frage.

Glaubt mir, dumme Sprüche habe ich mir im RL genug anhören müssen und ich hoffe, dass ich irgendwann die Gelassenheit einer Kinderlosen erlange, so dass ich damit gut leben kann.

Natürlich hat kinderloses Leben große Vorteile, nicht nur berufliche. Man ist einfach frei und kann tun und lassen, was man will, vor allem reisen, feiern, am WE aufstehen, wann man will, man braucht sich nach niemandem zu richten. Und trotzdem fehlt - mir - etwas. Ich hoffe, das wird irgendwann.

- edit -

Ich hatte es eigentlich nicht vorgehabt, hier im Forum darüber zu schreiben, hatte es seinerzeit im "Lebenskrisen"-Thread wieder gelöscht. Aber u. a. das Posting von tapi hat mich dazu ermutigt, mich hier quasi zu offenbaren. Wenn jemand meint sich an meinem Unglück ergötzen zu müssen, der kann es meinetwegen tun. Es sagt dann mehr über ihn aus als über mich.

FrauSchatz
03-02-2016, 12:34
Ich stelle mir die gegenteilige Situation vor: Jemand, der aus Überzeugung keine Kinder haben möchte, schreibt hier im Thread, dass ihm Frauen leidtun, die Kinder bekommen haben und die dadurch total in ihrem Leben und ihrer eigenen Entfaltung eingeschränkt sind.

Den Aufschrei hier im Thread möchte ich dann sehen.


Den Gedanken hatte ich auch und es würde mir überhaupt nichts ausmachen :nein: Ich weiß doch, was ich habe, und daß die Tatsache, daß ich Kinder habe kein Bemitleidungsgrund ist.
Anders wäre es, wenn ich insgeheim auch so denken würde. Dann wäre es ein "Stochern in der Wunde". :nixweiss:

Croco
03-02-2016, 12:38
Den Gedanken hatte ich auch und es würde mir überhaupt nichts ausmachen :nein: Ich weiß doch, was ich habe, und daß die Tatsache, daß ich Kinder habe kein Bemitleidungsgrund ist.

Der Unterschied ist, dass du es eben durch das Vorhandensein deiner Kinder beweisen kannst, was für dich das bessere Modell ist. Du kennst als Mutter nämlich beide Situationen - die mit Kind und die ohne. Während den kinderlossen eben immer unterschwellig unterstellt wird, dass sie das ja gar nicht beurteilen können, ob sie nicht mit Kindern viel glücklicher wären, eben weil sie es ja gar nicht "ausprobiert" haben. :nixweiss:

Lizzy
03-02-2016, 12:40
Ich könnte mir täglich wie ein Gorilla auf die Brust Trommeln und jedem ins Ohr brüllen, dass es meine Tochter ist. Sie ist das beste, was mir je passiert ist.
:wub:

nele
03-02-2016, 12:53
Das tut mir sehr leid @moki.
Eine Freundin von mir ist in einer ähnlichen Situation.Sie kann aus diversen Gründen keine Kinder bekommen und im Moment geht es ihr sehr schlecht damit.

raf
03-02-2016, 12:53
Ich stelle mir die gegenteilige Situation vor: Jemand, der aus Überzeugung keine Kinder haben möchte, schreibt hier im Thread, dass ihm Frauen leidtun, die Kinder bekommen haben und die dadurch total in ihrem Leben und ihrer eigenen Entfaltung eingeschränkt sind.

Den Aufschrei hier im Thread möchte ich dann sehen.

Es gibt halt Menschen, die drüber stehen und welche, die sich von solchen Aussagen sehr angegriffen fühlen, jeder Mensch ist anders.


Ich bin momentan in einer Umbruchsituation. Seit ca. 8 Jahren habe ich darum gekämpft Mutter zu werden, habe einige Fehlgeburten hinter mir, habe etliche Hormonbehandlungen hinter mir, auch im Ausland, es hat nichts gebracht. Als es endgültig feststand, dass es nichts wird, bin ich in ein tiefes Loch gefallen und hatte Selbstmordgedanken. Zum Glück habe ich einen Mann und einige wirklich gute Freunde, die mich wieder aufgefangen haben, aber glaubt mir, es ist nicht einfach es zu akzeptieren. Ich wäre sehr gerne Mutter geworden, am liebsten von zwei Kindern, da ich Einzelkind bin und es immer gehaßt habe. Aber es hat nicht sein sollen. Eine Adoption kommt für uns nicht in Frage.

Glaubt mir, dumme Sprüche habe ich mir im RL genug anhören müssen und ich hoffe, dass ich irgendwann die Gelassenheit einer Kinderlosen erlange, so dass ich damit gut leben kann.

Natürlich hat kinderloses Leben große Vorteile, nicht nur berufliche. Man ist einfach frei und kann tun und lassen, was man will, vor allem reisen, feiern, am WE aufstehen, wann man will, man braucht sich nach niemandem zu richten. Und trotzdem fehlt - mir - etwas. Ich hoffe, das wird irgendwann.

- edit -

Ich hatte es eigentlich nicht vorgehabt, hier im Forum darüber zu schreiben, hatte es seinerzeit im "Lebenskrisen"-Thread wieder gelöscht. Aber u. a. das Posting von tapi hat mich dazu ermutigt, mich hier quasi zu offenbaren. Wenn jemand meint sich an meinem Unglück ergötzen zu müssen, der kann es meinetwegen tun. Es sagt dann mehr über ihn aus als über mich.

Einfach nur :knuddel: :( :tröst:

FrauSchatz
03-02-2016, 13:02
Der Unterschied ist, dass du es eben durch das Vorhandensein deiner Kinder beweisen kannst, was für dich das bessere Modell ist. Du kennst als Mutter nämlich beide Situationen - die mit Kind und die ohne. Während den kinderlossen eben immer unterschwellig unterstellt wird, dass sie das ja gar nicht beurteilen können, ob sie nicht mit Kindern viel glücklicher wären, eben weil sie es ja gar nicht "ausprobiert" haben. :nixweiss:

Man hat doch um sich herum genügend "Anschauungsmaterial" um eine plausible Begründung liefern zu können, warum man keine Kinder haben möchte. :D

Ich habe gerade mal überlegt und festgestellt, daß ich höchstens 2 Frauen kenne, die sich bewußt gegen Kinder entschieden haben. Vielleicht ist es deshalb für Viele so unverständlich, weil es so selten ist :nixweiss:

GrauePantherin
03-02-2016, 13:03
Wenn jemand meint sich an meinem Unglück ergötzen zu müssen, der kann es meinetwegen tun.
Niemand wird Dich so sehr hassen, dass er sich darüber freuen würde! :knuddel:

GrauePantherin
03-02-2016, 13:09
Ich habe gerade mal überlegt und festgestellt, daß ich höchstens 2 Frauen kenne, die sich bewußt gegen Kinder entschieden haben. Vielleicht ist es deshalb für Viele so unverständlich, weil es so selten ist :nixweiss:
Das bringt auch u.U. große Probleme in Partnerschaften. Meine Tochter hat eine lange Beziehung beendet, weil bei ihm ganz plötzlich ein großer Kinderwunsch da war. Nach einigem Hin und Her hatten sie sich gemeinsam einen Hund gesucht, aber für ihn war es nicht das richtige. Dazu kam, dass er sie alleine ließ, als es mit dem Hund gesundheitlich große Probleme gab. Was nicht unbedingt dafür spricht, dass er ein verantwortungsvoller Familienvater wäre.
Die jungen Männer, für die sie Interesse haben könnte, möchten alle Kinder. Was sie dazu bringt, lieber gleich zu sagen, dass sie nie Mutter werden möchte, womit jede wachsende Beziehung im Keim erstickt wird.
Schwere Kiste... :(

tapi
03-02-2016, 13:10
Moki, der Kontakt zu dir wiederum hat mich ermutigt und tut es noch.
In meinem Umfeld weiß kaum einer, was wir durchmachen, da habe ich mir zuletzt irgendwann gedacht: Dann gehe ich eben wenigstens im Internet, im ioff, wo keiner mich persönlich kennt, offener damit um. Es hilft. Mir zumindest.

Quiz
03-02-2016, 13:21
Moki und tapi, ihr habt mein Mitgefühl. Zumal ich gerade gestern erst erfahren habe, dass meine Nachbarin, die sich auch lange ein Kind gewünscht hat und schließlich dann schwanger wurde, es am Wochenende im 5./6. Monat verloren hat. Schlimm.

Ansonsten zu der Frage, ob Aufschreie so oder anders herum größer wären:
Die Frage, ob man Kinder will oder nicht ist ähnlich der, ob man mit rechts oder links schreibt. Solange keiner einen umerziehen will, gibt es kein Problem. Das muss doch, verdammt nochmal, jeder selbst entscheiden.
Schwierig ist allerdings, dass die Entscheidung (egal in welche Richtung) nicht immer auch so durchgeführt werden kann. Wer will, kann womöglich nicht und wer nicht will, bekommt manchmal trotzdem ...

FrauSchatz
03-02-2016, 13:40
Ich hätte mir ja zur Entlastung mehr kinderlose Frauen um mich herum gewünscht :D nur leider hatten alle meine Freundinnen selbst Kinder und genug eigene Probleme.
Als meine große Tochter noch klein war, hatte ich die Mutter einer Freundin, zu der wir ein sehr inniges Verhältnis hatten. Meine Tochter sagte zu ihr "Oma", obwohl ihr klar war, daß sie nicht das "echte" Enkelchen war. Natürlich wurden die echten Enkel von der Familie in gewisser Weise bevorzugt, aber Oma versuchte immer, mein Kind das nicht spüren zu lassen. Leider verstarb sie viel zu früh :(

Ab dem 4. Lebensjahr meiner kleinen Tochter lernten wir ein älteres ungewollt kinderloses Ehepaar kennen, die meine Kleine quasi adoptiert haben. Meine Kleine sagt zwar nicht Oma und Opa, aber vom Gefühl her behandelt sie sie so (läßt sich verwöhnen und mißbraucht den Opa für alles, was die Mutter nicht bereit ist zu leisten :teufel:)

Was ich damit sagen will: :schäm: Man kann auch eine enge Bindung und großen Anteil an ihrem Leben zu Kindern haben, die nicht die eigenen sind. Wenn man kontinuierlich Interesse an dem Kind zeigt und es liebevoll behandelt, machen -nach meiner Erfahrung- die Kinder keinen Unterschied ob nun blutsverwandt oder nicht :nixweiss:

moki
03-02-2016, 13:58
Moki, der Kontakt zu dir wiederum hat mich ermutigt und tut es noch.
In meinem Umfeld weiß kaum einer, was wir durchmachen, da habe ich mir zuletzt irgendwann gedacht: Dann gehe ich eben wenigstens im Internet, im ioff, wo keiner mich persönlich kennt, offener damit um. Es hilft. Mir zumindest.

:knuddel:

moki
03-02-2016, 14:04
Das tut mir sehr leid @moki.
Eine Freundin von mir ist in einer ähnlichen Situation.Sie kann aus diversen Gründen keine Kinder bekommen und im Moment geht es ihr sehr schlecht damit.


Einfach nur :knuddel: :( :tröst:


Niemand wird Dich so sehr hassen, dass er sich darüber freuen würde! :knuddel:
Danke Euch.

Moki und tapi, ihr habt mein Mitgefühl. Zumal ich gerade gestern erst erfahren habe, dass meine Nachbarin, die sich auch lange ein Kind gewünscht hat und schließlich dann schwanger wurde, es am Wochenende im 5./6. Monat verloren hat. Schlimm.


:crap: Es tut mir sehr leid für sie.

Klein Erna
03-02-2016, 14:25
Meinen Jungen habe ich sehr früh bekommen. Ich war mit 21 die jüngste Mutter im Kindergarten. Meine Kleine habe ich per Zufall als Nachzüglerin empfangen. Erst war ich geschockt weil der Große schon aus dem gröbsten raus war und ich wieder von "vorne" anfangen musste. Mittlerweile bin ich froh das mein Mädchen da ist. Ich hätte gerne noch ein drittes gewollt aber nach mehreren Fehlgeburten habe ich aufgegeben. Ich liebe meine Kinder über alles, aber manchmal bringen sie mich an den Rand der Verzweiflung.
Wenn sich Frauen bewusst gegen Kinder entscheiden finde ich das völlig in Ordnung. Ich finde es erfrischend nicht permanent über Schule, Reiten und Kinderkrankheiten zu palavern und das geht in der Regel nur mit Kinderlosen Frauen.

dedeli
03-02-2016, 14:44
Was ich damit sagen will: :schäm: Man kann auch eine enge Bindung und großen Anteil an ihrem Leben zu Kindern haben, die nicht die eigenen sind. Wenn man kontinuierlich Interesse an dem Kind zeigt und es liebevoll behandelt, machen -nach meiner Erfahrung- die Kinder keinen Unterschied ob nun blutsverwandt oder nicht :nixweiss:

So halte ich das, ich nehme am Leben der vielen Kinder in meiner Umgebung teil und freue mich, sie aufwachsen zu sehen. GsD ist keine der Freundschaften zerbrochen, man hört ja oft, dass Freundschaften zwischen Paaren mit Kindern und Paaren ohne Kindern auseinanderbrechen, das war bei uns nicht so und darüber bin ich auch sehr froh.

Ich hätte sehr gerne Kinder gehabt, aber bei mir ist es sehr, sehr schwierig, würde wohl nur über künstliche Befruchtung klappen. Ich wusste schon lange, dass es bei mir schwierig wird, wie schwierig es tatsächlich ist, habe ich vor 4 Jahren erfahren und das war dann doch nochmal ein kleiner Schock. Einfach war das nicht immer, besonders schwer war es, als kurz hintereinander zwei meiner besten Freundinnen schwanger wurden, die beide eigentlich nie ein Kind wollten. Und auch heute gibt es Tage, an denen es mir damit nicht so gut geht. Ich denke, dass es für mich einfacher wird, wenn ich in einem Alter bin, wo das Thema endgültig abgeschlossen ist. Wir haben uns gegen künstliche Befruchtung entschieden, aber da ich unter 40 bin, ist das Thema halt doch immer noch präsent.

Mein Mann sieht das recht entspannt, er wäre gerne Vater geworden, wenn es geklappt hätte, Kinder sind aber kein Muß für ihn für eine glückliche Partnerschaft.

Und ich hab mich auch damit arrangiert, wir machen eben das beste draus.

Meine Familie und meine Freunde wissen Bescheid, ich gehe damit sehr offen um, das erleichtert vieles.

Orane
03-02-2016, 14:56
Ich wage mal die Vermutung, dass kein Mernsch durch gründliches Überlegen und Nachdenken vorwegnehmen kann, wie es sich anfühlt, Elternteil zu sein. Und ob man der Herausforderung gewachsen ist. Wie soll das denn gehen?



Ja, das stimmt schon. Ich richte das auch mehr an diejenigen, die unüberlegt in dem Sinne, dass nichts wirklich geregelt ist, z.B.finanzielle Rahmen, Partnerschaft eigentlich nicht wirklich rund, etc. ihrem Kinderwunsch recht unreflektiert nachgehen. Kann ich nicht verstehen. Aber vermutlich bin ich da einfach zu rational. :nixweiss:

Orane
03-02-2016, 15:41
Es ist ziemlich gut möglich, zu regeln, Kinder nicht zu kriegen (bzw. zu zeugen), auch wenn der Kinderwunsch da ist. Es zum Beispiel zu verschieben, bis etwa ungünstige Umstände besser sind. Nur weil der Kinderwunsch da ist, muss ich nicht allein wegen des Wunsches ihm nachgehen.

Orane
03-02-2016, 16:23
Das sag ich ja auch nicht ; )

Fierce
03-02-2016, 16:29
Ich habe gerade mal überlegt und festgestellt, daß ich höchstens 2 Frauen kenne, die sich bewußt gegen Kinder entschieden haben. Vielleicht ist es deshalb für Viele so unverständlich, weil es so selten ist :nixweiss:

Ich will auch keine :nein:

Ich hatte noch nicht eine Sekunde im Leben den Wunsch nach einem Kind und wenn ich nur dran denke, ich könnte schwanger werden, dann gucke ich so :hair::hair::hair:
Mich lässt es auch kalt, wenn jemand meint, er müsse mich bemitleiden oder mir erzählen, was ich verpasse ... wenn da kein Funken ist, dann ist da einfach keiner :nixweiss:
Ich sag doch auch zu keinem, du hättest studieren müssen, was du alles verpasst, du hättest Karriere machen müssen, schau dich an, du tust mir leid. Im Leben würde mir das nicht einfallen.
Das ist doch das Schöne am Leben, die vielen Variationen und Möglichkeiten und den eigenen richtigen Weg finden, wenn das Leben dies erlaubt.

Ich mag auch keine Babies bewundern oder auf dem Arm haben, auch nicht mit Kleinkindern spielen, ich finde das alles unheimlich :fürcht:

Vor Jahren habe ich mal meinen Frauenarzt gefragt, wie das so ist mit einer Sterilisation :engel:
Da kam dann auch, Sie sind doch noch jung, da denken wir jetzt aber noch nicht dran, kann sich doch alles ändern blablabla.
5 Jahre später, immer noch kein Fünkchen :nixweiss:
Ich weiß tief in mir drin, dass das einfach nicht mein Weg ist.

Schlimmer ist es doch, wenn Träume und Wünsche nicht in Erfüllung gehen.
Eine bewusste Entscheidung für oder gegen etwas ist doch eine klare und saubere Sache.
Ich habe aber auch das Glück (gehabt), dass bisher keiner wirklich rumgestichelt hat und ich mich bisher nicht rechtfertigen musste.

Sollte ich doch wider Erwarten schwanger werden, dann würde ich es bekommen. Einmal bin ich sehr katholisch :D und zweitens würde ich das schon hinkriegen. Aber nur wenn ich muss :sumo:

Kosel
03-02-2016, 16:41
Ich find es schon krass, wenn Eltern das Kinder-kriegen bereuen. Bestätigt mich nur in der These, dass viel zu viele Paare sich das nicht gründlich vorher überlegen und vernünftig durchdenken. Wenn ich die Überforderung dann in der Erziehungsarbeit so einiger Paare sehe, dann wundert es nicht, dass bei dem ein oder anderen Reue einsetzt.

So einfach ist das auch wieder nicht.

Kaum setzen die Paare in deiner Umgebung Kinder in die Welt, schon erzählen alle, wie toll es mit dem neuen Kind ist. Schlimmer als Veganer, die seit 14 Tagen vegan leben, ihrer Umwelt kund tun, wie toll das Veganisieren ist.
Und dann gibt es diese Pressemeldungen, dass die Deutschen aussterben und keine Rente mehr ausgezahlt wird, weil man keine neuen Arbeiter produziert usw.
Das beeinflusst einen schon ganz ordentlich. Und dann kommen diejenigen um die Ecke, die behaupten, man hätte ohne Kinder nicht gelebt und sei zu bedauern.

Aus dieser Benebelung wacht man spätestens dann wieder auf, wenn die Kinder sprechen lernen. Und selbst wenn der Lernprozess beendet ist, hören die Kurzen nicht wieder auf zu reden. Und es gibt nichts, was ein vierjähriges Mädchen erzählen könnte, dass irgendwie von Interesse wäre.

Blöderweise erzählen neue Eltern nie von den Schattenseiten der Elternwerdung. Genau wie ein Veganer, der bis zur Gehirnatrophie auf Fleisch verzichtet, nicht erzählt, dass seine Gangunsicherheit durch Vitamin B Mangel irreversibel ist.

Aber da haste die Kinder schon und musst damit leben. Wobei man ein Zweites herstellt, um das erste zu kompensieren. Aber das ist auch so ein Trick, der nur eingeschränkt funktioniert.

orca
03-02-2016, 16:53
Wenn die Freundschaft wegen Kindern oder Ernährungsreligion/Lifestyle nicht mehr passt, dann lebt man sich über kurz oder lang doch eh auseinander und findet neue Freunde. Im Zweifel nervt man ja je nach Hysteriegrad schon mit der Schwangerschaft. Ich würde das nie den Kindern anlasten, wenn eine Freundin plötzlich keine Zeit mehr für mich hätte. Sie hat dann eben ihre Prioritäten geändert. Das ist doch auch normal, sonst wäre die Menschheit ausgestorben. Viele haben dann, wenn die Kinder groß sind, ihre gefühlte zweite Pubertät und toben sich mit ihren Kegelclubs im Malle-Urlaub aus. Ist doch auch schön.

Quiz
03-02-2016, 16:56
Ist doch auch schön.

Das zeigt, dass du das noch nie erlebt hast. ;)

blaupause
03-02-2016, 16:58
Der Unterschied ist, dass du es eben durch das Vorhandensein deiner Kinder beweisen kannst, was für dich das bessere Modell ist. Du kennst als Mutter nämlich beide Situationen - die mit Kind und die ohne. Während den kinderlosen eben immer unterschwellig unterstellt wird, dass sie das ja gar nicht beurteilen können, ob sie nicht mit Kindern viel glücklicher wären, eben weil sie es ja gar nicht "ausprobiert" haben. :nixweiss:

Das stimmt aber eigentlich so nicht. Du kennst vielleicht Situationen, nicht aber ein ganzes Leben.

Es gibt bspw. Studien, dass Kinderlose intensivere Beziehungen zum Partner haben (ist ja eigentlich auch logisch), das kann jemand mit Kindern nicht nachvollziehen. Eltern tun mir in der Hinsicht auch etwas leid. :zahn:

Das Berufsleben sieht im Regelfall sicherlich auch sehr anders aus etc. pp.

@FrauSchatz: Ich habe mich auch bewusst gegen Kinder entschieden, jetzt kennste noch jemanden. :D

GrauePantherin
03-02-2016, 16:59
Ich will auch keine :nein:
...
Sollte ich doch wider Erwarten schwanger werden, dann würde ich es bekommen.

Katholisch ist sie nicht, ansonsten 100% meine Tochter. Zwischen 0 und 1 scheint ein Kind nicht wirklich Platz zu haben :D

blaupause
03-02-2016, 17:02
Wär´ das nicht eher ein Grund mehr für Kinder?

Nö.

orca
03-02-2016, 17:15
Das zeigt, dass du das noch nie erlebt hast. ;)

Du meinst einen Kegelclub außer Rand und Band auf Malle? Das ist wahr. :zahn:

mrs. ripley
03-02-2016, 17:50
ich finde das thema sehr interessant., da ich mich momentan sehr damit auseinandersetze. ich habe keine kinder und weiß immer noch nicht, ob ich welche will, und leider bleibt mir biologisch gesehen nicht mehr viel zeit.
ich für meinen teil glaube, dass man wirklich etwas verpaßt, wenn man keine kinder hat. die frage ist nur, ob man jede erfahrung gemacht haben muß. denn eines ist ja sicher, man verpaßt nicht nur tolle sachen ohne kinder ;)
da zum glück die meisten eltern ihre kinder lieben, werden sie ihre entscheidung nicht wirklich bereuen, da sie ja ohne die entscheidung für ein kind, einen geliebten menschen nicht in ihrem leben hätten.
aber ich finde es gut, dass es leute gibt, die dazustehen zu sagen, dass sie ihr kind lieben, aber mit der elternrolle nicht glücklich sind.
ich denke, dass dies zuzugeben sehr schwer ist, da es in der gesellschaft auf unverständniss stößt.

Elli_76
03-02-2016, 18:46
Wie ist das bei euch? Machen euch eure Kinder glücklich, unglücklich oder keines von beidem? Könnt ihr es nachvollziehen, wenn jemand seine Elternschaft bereut?

Wie ist das bei mir? Mutter sein macht viel mit mir. Es bringt die ganze Bandbreite von Emotionen mit.
Ich liebe meinen Sohn und sein Wohlergehen ist mein wichtigstes Anliegen. Ich bin stolz auf ihn, weil er ein toller Mensch ist, sich sehr sozial verhält, um seine Freunde sorgt und ein freundlicher aufgeschlossener Mensch ist :wub:. Gleichzeitig könnte ich manchmal im Boden versinken, wenn er wieder irgendwas Blöde von sich gibt und versucht, anderen die Welt zu erklären :schäm:

Ich freue mich darüber, dass er meist sehr ausgeglichen und ruhig ist, trotzdem selbstbewußt und zufrieden mit sich selbst. Trotzdem könnte ich manchmal ausflippen, wenn ich ihn wieder regelrecht anschieben muss, mal aus seiner Gemütlichkeit rauszukommen.

Ich traue ihm zu seinen Weg im Leben zu finden und fühle mich gut dabei. Zugleich macht es mich traurig und hilflos zu sehen, dass er wohl nicht in so einer entspannten Zeit aufwächst wie wir.

Ich mache mir schreckliche Sorgen, wenn es ihm nicht gut geht oder wenn er mal nicht rechtzeitig zuhause ist (und das kommt selten vor und meint dann oft nur 10 Minuten). Und dann gibt es wieder Momente, da könnte ich ihn an die Wand prellen (Pupertät :zeter:). Gerne auch mehrmals täglich abwechselnd.

Dass er nicht mehr das kleine Kind ist, dass immer um mich rum sein will, macht mich froh. Es gibt mir mehr Freiheit, was für mich zu tun. Andere Rollen im Leben wieder mehr wahrzunehmen.
Gleichzeitig macht es mich etwas wehmütig. Wann ist der Kerl so groß geworden?

Ich könnte die Liste sehr lange fortsetzen. Im Grunde geht es doch wie immer im Leben darum, dass selten etwas uneingeschränkt gut oder schlecht ist. Viele Dinge haben zwei Seiten. Ich kann mir mein Leben ohne meinen Sohn nicht mehr vorstellen. Ich kann mir aber sehr wohl vorstellen, dass mein Mann und ich glückliches, erfülltes Leben leben würden, wenn wir vor knapp 13 Jahren nicht Eltern geworden wären.
Das ist bestimmt auch Typsache. Annehmen, was das Leben mit sich bringt.

Mir tut es sehr leid für die Menschen, deren Kinderwunsch sich nicht erfüllt. Ich hoffe, sie können dennoch glücklich werden.
Auch diejenigen, die tatsächlich bereuen, Eltern geworden zu sein, tun mir sehr leid. Ich wünsche ihnen, dass sie die Rolle trotzdem annehmen können und ihre Kinder lieben.
Wer gewollt und geplant kinderlos geblieben ist, verpasst sicher was. Er verpasst Elternschaft. Aber auf die eine oder andere Art "verpasst" doch jeder was im Leben. Solange man damit zufrieden ist, sagen wir hier in Franken: "Passt scho" ;)

LG

Frau P aus H
03-02-2016, 18:58
Ich hätte niemals ohne Kinder sein wollen. Der Wunsch war nie besonders konkret, aber es war klar, dass ich irgendwann mal Kinder möchte. Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn mein Sohn als "kalkulierter Halbunfall" nicht gekommen wäre, vielleicht hätte ich erst vor 2-3 Jahren erste Versuche unternommen, ein Kind zu bekommen, schließlich soll ja alles "geregelt" sein. Den beruflichen Stand, von dem ich meinte, ihn haben zu müssen, hätte ich jedenfalls noch lange nicht als ich schwanger wurde. Ganz im Gegenteil. :zahn:

Ich habe es noch nie bereut, Kinder zu haben, ich habe höchstens bereut, ihnen manchmal nicht eine bessere Mutter gewesen zu sein bzw. sein zu können.

Mir geht es da wie Felizitas; ich kann nicht nachvollziehen, wie man keine Kinder haben will oder lieber nur einen Hund und glaube auch, dass Kinder das Leben erst lebenswert machen. Aber ich verstehe so einiges an anderen Lebenseinstellungen nicht und muss niemanden bekehren. :D

mrs. ripley
03-02-2016, 19:07
....

Das ist bestimmt auch Typsache. Annehmen, was das Leben mit sich bringt.

....



da stimme ich dir voll zu! heutzutage jedoch wird diese entscheidung ja gezielt getroffen(mal davon ausgehend, dass man überhaupt kinder bekommen kann) und nicht vom leben "bestimmt".
ich persönlich tue mir mit dieser endgültigen entscheidung sehr schwer. ich denke, ich könnte mit beiden möglichkeiten gut leben und glücklich sein. wäre es klar, dass ich keine kinder bekommen kann, dann würde ich mein leben so weiterleben , wie bisher, denn ich finde es nicht schlecht so.;)
wäre ich "auf einmal " schwanger, würde ich mich auf den neuen lebensabschnitt freuen, oder wäre zumindest sehr neugierig. aber die entscheidung zu treffen erscheint mir fast unmöglich.
denn eine entscheidung FÜR etwas ist in den meisten fällen eben auch eine entscheidung GEGEN etwas:(

wobei ich diese einsicht gelegentlich bei manchen (jungen) eltern vermisse, die ihre kinder überall mithinnehmen egal, ob es paßt oder nicht, nur um selbst ja nix zu verpassen.
aber vetl neige ich da etwas zum spiessig sein...:schäm::D

Scherzkeks
03-02-2016, 20:13
Ich bin stolz auf ihn, weil er ein toller Mensch ist, sich sehr sozial verhält, um seine Freunde sorgt und ein freundlicher aufgeschlossener Mensch ist :wub:.

Mein Posting ging vielleicht etwas unter.
Ich habe mir halt wirklich die Frage gestellt: was ist mit Eltern, die NICHT stolz auf ihre Kinder sind bzw. es nicht einmal sein können anhand harter Fakten...? Sprich, wenn dein Sohn später nicht fleißiger Handwerker/Künstler/erfolgreicher Unternehmer wird (da hat ja jedes Elternpaar persönliche Präferenzen), sondern zB ganz banal kiffender Dauerarbeitsloser. Wäre das für dich als Mutter dann ein Scheitern? Würdest du ihn nicht mehr lieben? Gehen wir noch einen Schritt weiter. Dein Sohn ist nicht nur ein Sozialschmarotzer, der nichts mit seinem Leben anfängt. Er ist vielleicht sogar jemand geworden, der andere aktiv schädigt, schlägt seine Freundin, beklaut seinen Chef. Immer noch Liebe, immer noch Stolz?

Elli_76
03-02-2016, 20:25
Mein Posting ging vielleicht etwas unter.
Ich habe mir halt wirklich die Frage gestellt: was ist mit Eltern, die NICHT stolz auf ihre Kinder sind bzw. es nicht einmal sein können anhand harter Fakten...? Sprich, wenn dein Sohn später nicht fleißiger Handwerker/Künstler/erfolgreicher Unternehmer wird (da hat ja jedes Elternpaar persönliche Präferenzen), sondern zB ganz banal kiffender Dauerarbeitsloser. Wäre das für dich als Mutter dann ein Scheitern? Würdest du ihn nicht mehr lieben? Gehen wir noch einen Schritt weiter. Dein Sohn ist nicht nur ein Sozialschmarotzer, der nichts mit seinem Leben anfängt. Er ist vielleicht sogar jemand geworden, der andere aktiv schädigt, schlägt seine Freundin, beklaut seinen Chef. Immer noch Liebe, immer noch Stolz?

Das kann ich dir gar nicht beantworten. Stolz sicherlich nicht. Liebe kann man ja nicht so abschalten.

Zu dem davor. Ich würde es nicht als mein Scheitern ansehen, wenn mein Sohn kiffender Dauerarbeitsloser wird. Wir tun alles, um ihm einen guten Start in die Eigenständigkeit zu ermöglichen. Aber alles erfordert auch Eigeninitiative. Das geht jetzt schon in der Schule los. Es ist seine Sache. Wenn er grad trotz besserem Wissens meint, nicht für die Schulaufgaben lernen zu müssen - ja mei. Das muss er wissen. Wenn es dann für eine 3 oder 4 reicht - ok. Wenn nicht muss er auch damit klar kommen.

Das ist für mich eh die größte Herausforderung. Ihm stückweise mehr Eigenständigkeit zuzugestehen. Dabei haben wir schon noch ein Auge und auch Einfluss darauf, dass es nicht zu sehr aus dem Ruder läuft.
Wenn er dann mal erwachsen ist, dann hat er das Recht aus seinem Leben das zu machen, was er will. Und solange er dabei keinem anderen Schaden zufügt, kann ich das akzeptieren. Das habe ich von meinen Eltern auch verlangt. Vllt. fragst du mich in 10 Jahren nochmal ;)