Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zugunglück in Bayern
ganzblau
09-02-2016, 09:38
In der Nähe von Bad Aibling sind offenbar zwei Regionalzüge frontal zusammengestossen:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bahnunglueck-in-oberbayern-bundespolizei-vier-tote-bei-zugunglueck-nahe-bad-aibling-1.2855543
https://www.tagesschau.de/inland/zugunglueck-bad-aibling-103.html
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/zugkollision-in-bayern-etliche-verletzte/story/11314471
Eine Pressekonferenz ist für 12.00 angekündigt.
BlackGirl
09-02-2016, 10:35
:eek: Scheisse! So wie die Züge ineinander verkeilt sind, sieht das fast aus wie bei Eschede... :(
Little_Ally
09-02-2016, 10:43
:( Mindestens 4 Tote und 150 Verletzte. :(
reddevil
09-02-2016, 11:24
heftig. dürfte eines der schwersten zugunglücke der geschichte sein. wie kann das überhaupt sein auf ner eingleisigen strecke wo denk ich mal eh nur diese privatbahn fährt da muss doch schon der fahrplan so liegen das da sich niemals einer in die quere kommt. :nixweiss:
Couchgeflüster
09-02-2016, 11:37
:crap:³
reddevil
09-02-2016, 11:39
jetzt sinds schon mind. 8 tote :ko:
Es werden in Raum München / Rosenheim dringend Blutspender gebraucht wegen dem Zugunglück.
Züge sind eigentlich ziemlich sicher aber wenn dann was passiert,dann ist aber wirklich schlimm
Gut das heute keine Schule in Bayern gewesen ist nicht auszudenken :nein:
Neuntes Todesopfer :(
hotblack
09-02-2016, 13:06
Neuntes Todesopfer :(
Das entspricht der durchschnittlichen Anzahl von Todesopfern im Strassenverkehr pro Tag. Quelle (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/TransportVerkehr/Verkehrsunfaelle/Tabellen/UnfaelleVerunglueckte.html)
Die kommen ja heute noch dazu dann.
Aber was reden wir hier eigentlich?
Paar Tote halt, liegt in der Statistik. Punkt?
:rolleyes:
Ich hoffe, es werden nicht mehr Tote. Glück im Unglück, dass heute Ferien sind.
hotblack
09-02-2016, 13:20
Die kommen ja heute noch dazu dann.
Nein. Strassenverkehr ist nicht Schienenverkehr.
Zum Rest: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachrichtenwert
Sandmännchen
09-02-2016, 13:51
Meine Schwester hat diesen Zug verpasst und saß dann im darauffolgenden :eek:
Little_Ally
09-02-2016, 14:05
Pressekonferenz: Wegen Faschingsdienstag waren "nur" ca. 150 Reisende in den Zügen. An einem normalen Tag wären um die Uhrzeit in jedem Zug ca. 1000 Menschen gewesen.
Eine Tragödie! :(
heftig. dürfte eines der schwersten zugunglücke der geschichte sein. wie kann das überhaupt sein auf ner eingleisigen strecke wo denk ich mal eh nur diese privatbahn fährt da muss doch schon der fahrplan so liegen das da sich niemals einer in die quere kommt. :nixweiss:
Irgendwelche Störungen im Stellwerk vielleicht ... denke ja mal dass auf der Strecke zweigleisige Abschnitte existieren in denen entgegenkommende Züge einander ausweichen können (i.e. ein Zug aufs Nebengleis geleitet wird und wartet bis der entgegenkommende Zug vorbei ist).
Vielleicht ist da entweder mit der Signalgebung oder Weichenstellung was schiefgegangen
Little_Ally
09-02-2016, 14:29
Zwei der drei Blackboxen wurden wohl bereits geborgen. Vielleicht geben die Aufschluss über die Unfallursache?
Gerade hieß es, dass zwei Personen noch vermisst werden.
in der PK wurde ja kurz gefragt, ob an dem Gerücht was dran sei, dass einer der Zugführer ein Praktikant gewesen sei.
im netz find ich dazu aber sonst gar nix.
http://www.spiegel.de/panorama/bad-aibling-pressekonferenz-der-polizei-im-liveticker-a-1076438.html#ref=rss?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
9. Feb. 2016
Ein Vertreter des Bahnbetreibers sagt, in einem Zug seien ein Lehrlokführer und ein Auszubildender im Triebfahrzeug mitgefahren.
danke !
mitgefahren und den Zug geführt ist nun natürlich was anderes.
hauptfrage wird sein, warum dieses magnet-prüf-System, das genau diesen fall ausschließen soll - nicht ausgelöst hat
Zwei der drei Blackboxen wurden wohl bereits geborgen. Vielleicht geben die Aufschluss über die Unfallursache?
Gerade hieß es, dass zwei Personen noch vermisst werden.
Momentan geht man davon aus, das die beiden Vermissten tot sind und möglicherweise irgendwo in den Trümmern liegen.
Emotions
09-02-2016, 15:18
Ich fahre ja viel Bahn, wenn ich da so aus dem Fenster schaue und dann kommt auf dem Nebengleis ein Zug mit einem Wahnsinnsspeed vorbei, da kann man sich vorstellen was passiert wenn diese Züge mal auf demselben Gleis sind, da wirken Massen/Kräfte, die kann man sich garnicht vorstellen...
Ist da nicht ein S zuviel im Titel?
hauptfrage wird sein, warum dieses magnet-prüf-System, das genau diesen fall ausschließen soll - nicht ausgelöst hat
Ich denke auch, dass dies im Zentrum der Ermittlungen stehen wird. Einerseits die Anlage an der Strecke selbst und andererseits in den Loks. Interessant ist, dass dieses PZB90 zwar sehr zuverlässig ist, aber offenbar signaltechnisch nicht sicher (siehe hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Punktf%C3%B6rmige_Zugbeeinflussung#Sicherheitsl.C3.BCcken)).
Dabei hatte man noch Glück, das in dieser Woche in Bayern Ferien sind. An normalen Werktagen befinden sich in den Zügen weit mehr als die 150 Personen, die jetzt an Board waren.
Irgendwelche Störungen im Stellwerk vielleicht ... denke ja mal dass auf der Strecke zweigleisige Abschnitte existieren in denen entgegenkommende Züge einander ausweichen können (i.e. ein Zug aufs Nebengleis geleitet wird und wartet bis der entgegenkommende Zug vorbei ist).
Vielleicht ist da entweder mit der Signalgebung oder Weichenstellung was schiefgegangenMöglicherweise auch so etwas Ähnliches:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Granges-Marnand
Aus Respekt vor Opfern - CSU sagt politischen Aschermittwoch ab (www.tz.de/bayern/zugunglueck-in-bad-aibling-meridian-tote-hundert-verletzte-tote-rosenheim-meta-6108053.html)
Meine Schwester hat diesen Zug verpasst und saß dann im darauffolgenden :eek:
..mensch... was habt Ihr für ein Glück gehabt und sie einen Schutzengel..
Irgendwelche Störungen im Stellwerk vielleicht ... denke ja mal dass auf der Strecke zweigleisige Abschnitte existieren in denen entgegenkommende Züge einander ausweichen können (i.e. ein Zug aufs Nebengleis geleitet wird und wartet bis der entgegenkommende Zug vorbei ist).
Vielleicht ist da entweder mit der Signalgebung oder Weichenstellung was schiefgegangen
Ich bin Pendlerin auf der Strecke und heute zuhause geblieben, weil ich heute nur 4 Stunden hätte arbeiten müssen und sich die je 1,5 Stunden Fahrt nach München und zurück nicht wirklich gelohnt hätten.
Ausweichstellen gibt es nur an verschiedenen Bahnhöfen (nicht an allen). An diesen Bahnhöfen gibt es auch Fahrdienstleiter, die in telefonischen Kontakt zur DB stehen. Zu Zeiten des Berufsverkehrs verkehren die Züge halbstündlich, sonst im stündlichen Takt. Verspätungen zwischen 5 und 10 Minuten sind die Regel. Immer wieder muss auf einen entgegenkommenden Zug gewartet werden. Das liegt wohl an der veralteten Stellwerkstechnik. So wurde mir das jedenfalls mal von einer Zugbegleiterin gesagt...
@Kitty:
Der fahrplanmässige Kreuzungspunkt der beiden Züge hätte (gemäss SPON (http://www.spiegel.de/panorama/bad-aibling-zuege-prallten-wohl-ungebremst-aufeinander-a-1076454.html)) Kolbermoor sein sollen.
Waren das zwei "reguläre" Zugläufe um die Uhrzeit oder werden da ab und an mal Entlastungszüge/Vor- bzw. Nachläufer eingeschoben?
Nachtrag:
Stichwort "veraltete Stellwerktechnik"... wenn das so ist, hat Minister Dobrindt an der PK wohl etwas übertrieben, als er die Strecke als "mit modernster(!) Sicherheitstechnik ausgestattet" beschrieb. Das kam mir eh schon etwas komisch vor, da das PZB90 ja nicht über alle Zweifel erhaben ist.
Orbi, das waren zwei reguläre Zugläufe. Wegen der Ferien gibt es derzeit keine Schulverstärker.
FrauSchatz
09-02-2016, 16:44
Meine Schwester hat diesen Zug verpasst und saß dann im darauffolgenden :eek:
:anbet: Da kann sie sich den heutigen Tag rot im Kalender anstreichen und zukünftig auf ihr Glück anstoßen. Da bewahrheitet sich wiedermal der Spruch: Glück im Unglück :knuddel:
Warum waren es eigentlich 3 Blackboxen? Unterschiedliche Zugtypen?
Lt. Phoenix auch Helfer aus Österreich dabei. Danke an die Nachbarn. :d:
Warum waren es eigentlich 3 Blackboxen? Unterschiedliche Zugtypen?
Weil die Medien Quatsch berichten. Die beiden Züge sind definitiv indentisch. Das sind man auf den Bildern deutlich.
Orbi, das waren zwei reguläre Zugläufe. Wegen der Ferien gibt es derzeit keine Schulverstärker.
Ah ok, danke für die Info :d:
In einigen schweizerischen Medien beginnen Spekulationen, ob es evtl. auch am Triebfahrzeug liegen könnte. Es ist der dritte schwere Unfall innert vier Jahren, in der ein Zug von Stadler-Rail verwickelt ist. Gemäss dem Wiki-Artikel über den Betreiber (Artikel hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Meridian_(Marke)#Ersatzkonzept_in_der_Anfangszeit)) soll es bei der technischen Abnahme zu Schwierigkeiten im sicherheitsrelevanten Bereich gekommen sein.
:nixweiss:
@ Orbitoz
Im Grunde hat Lazarus schon die Antwort gegeben.
Ich weiß nicht genau was Du mit Entlastungszügen meinst. So wie ich es erwähnt habe, wird im Berufsverkehr halbstündlich verkehrt. Das ist der reguläre Fahrplan. Wenn ein Zug zuviel Verspätung hat, dann lässt man ihn einfach ganz ausfallen. Dementsprechend voll wird dann der nachfolgende Zug.
Der heute verunglückte Zug von Rosenheim kommend mit dem fahren während der Schulzeit viele Schüler, wird aber generell sehr gut genutzt.
Warum waren es eigentlich 3 Blackboxen? Unterschiedliche Zugtypen?
Ich vermute, dass es zwar die gleichen Zugtypen waren (Stadler Flirt 3), aber eine Komposition doppelt geführt wurde (zwei aneinander gekoppelte Einheiten). Deshalb befanden sich in einem Zug zwei Blackboxes. Im anderen, nur mit einer Einheit geführte Zug eine.
Weil die Medien Quatsch berichten. Die beiden Züge sind definitiv indentisch. Das sind man auf den Bildern deutlich.
Danke, das dachte ich mir schon.
Edit:
Ich vermute, dass es zwar die gleichen Zugtypen waren (Stadler Flirt 3), aber eine Komposition doppelt geführt wurde (zwei aneinander gekoppelte Einheiten). Deshalb befanden sich in einem Zug zwei Blackboxes. Im anderen, nur mit einer Einheit geführte Zug eine.
Ah, das kann natürlich sein.
Mauberzaus
09-02-2016, 16:58
Karl-Dieter Bodack, ehemaliger Entwicklungsingenieur der Deutschen Bahn, zweifelt das an. Er könne sich das Zugunglück "nur mit kriminellem Handeln" erklären, sagte er der Huffington Post.
Es müsse ein "bewusster Eingriff in die Technik" erfolgt sein, mutmaßt Bodack. Das System würde einen solchen Vorfall ausschließen.
Bodack glaubt auch nicht an ein Versehen der Zugführer. "Falls jemand versehentlich etwas ausschaltet, greift die Technik ein", sagte der Entwicklungsingenieur. "Da können Sie Tasten drücken, so viel Sie wollen - auf das gleiche Gleis fahren ist unmöglich."
http://www.huffingtonpost.de/2016/02/09/bodack-zugunglueck-kriminelles-handeln_n_9192880.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002
Ah ok, danke für die Info :d:
In einigen schweizerischen Medien beginnen Spekulationen, ob es evtl. auch am Triebfahrzeug liegen könnte. Es ist der dritte schwere Unfall innert vier Jahren, in der ein Zug von Stadler-Rail verwickelt ist. Gemäss dem Wiki-Artikel über den Betreiber (Artikel hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Meridian_(Marke)#Ersatzkonzept_in_der_Anfangszeit)) soll es bei der technischen Abnahme zu Schwierigkeiten im sicherheitsrelevanten Bereich gekommen sein.
:nixweiss:
Eher unwarscheinlich, da die Triebfahrzeuge erst ein paar Monate alt sind. So weit ich das verstehe, untersucht man wohl derzeit die Sicherungstechnik der Strecke genauer.
http://www.huffingtonpost.de/2016/02/09/bodack-zugunglueck-kriminelles-handeln_n_9192880.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002
Damit kommt auch Kabeldiebstahl ins Spiel. Wäre nicht das erste Mal.
Seehofer will morgen antstatt wie eigentlich geplant nach Passau, morgen zu Unglückstelle kommen und sich selbst informieren.
Und schwups geben erste Leichtverletzte Interviews und belasten die Zugführer die auf Grund von Verspätungen eh schon zwider waren und angeblich habe man auch in Kolbenmoor nicht solange gewartet wie sonst. Natürlich haben die Zugführer auch mehr auf die Tube gedrückt wie sonst ( wie kann man das als Passagier bitte wissen?!). Wieso muss man sich als Beteiligter auch noch an solchen Spekulationen beteiligen und lässt die Ermittler nicht erstmal Ihre Arbeit machen. Selbst wenn die Zugführer alles an Signalen übersehen hätte was es zu übersehen gibt weil sie Verspätung hatten, da gab es x Systeme die den Zug dann automatisch gestoppt hätten.
http://www.huffingtonpost.de/2016/02/09/bodack-zugunglueck-kriminelles-handeln_n_9192880.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002
an sowas hab ich noch gar nicht gedacht
das gäbe dem ganzen noch mal eine ganz andere Dimension
kruse2570
09-02-2016, 17:17
Und schwups geben erste Leichtverletzte Interviews und belasten die Zugführer die auf Grund von Verspätungen eh schon zwider waren und angeblich habe man auch in Kolbenmoor nicht solange gewartet wie sonst. Natürlich haben die Zugführer auch mehr auf die Tube gedrückt wie sonst ( wie kann man das als Passagier bitte wissen?!). Wieso muss man sich als Beteiligter auch noch an solchen Spekulationen beteiligen und lässt die Ermittler nicht erstmal Ihre Arbeit machen. Selbst wenn die Zugführer alles an Signalen übersehen hätte was es zu übersehen gibt weil sie Verspätung hatten, da gab es x Systeme die den Zug dann automatisch gestoppt hätten.
Naja, diese Technikhörigkeit lässt halt unachtsamer werden.
Es gibt einfach keine 1000%ige Sicherheit. Das wird einem heute wieder bewusst.
Und schwups geben erste Leichtverletzte Interviews und belasten die Zugführer die auf Grund von Verspätungen eh schon zwider waren und angeblich habe man auch in Kolbenmoor nicht solange gewartet wie sonst. Natürlich haben die Zugführer auch mehr auf die Tube gedrückt wie sonst ( wie kann man das als Passagier bitte wissen?!). Wieso muss man sich als Beteiligter auch noch an solchen Spekulationen beteiligen und lässt die Ermittler nicht erstmal Ihre Arbeit machen. Selbst wenn die Zugführer alles an Signalen übersehen hätte was es zu übersehen gibt weil sie Verspätung hatten, da gab es x Systeme die den Zug dann automatisch gestoppt hätten.
Die erzählen aber definitiv Nonsens. Selbst wenn ein Zugführer mal ein auf Halt stehendes Signal überfährt, hast du es schon selbst richtig gesagt, wird der Zug automatisch abgebremst. Es sei denn, das irgendwas mit der Sicherungstechnik nicht stimmt.
Sieht für mich tatsächlich danach aus, dass einer der Züge in Doppeltraktion unterwegs war. Dann kommt das mit den 3 Blackboxen hin.
Little_Ally
09-02-2016, 17:21
http://www.huffingtonpost.de/2016/02/09/bodack-zugunglueck-kriminelles-handeln_n_9192880.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002
Man darf diese Möglichkeit bei den Ermittlungen sicher nicht ausschließen. Ich gehe davon aus, dass in alle Richtungen ermittelt wird. Da das Sicherheitssystem nicht über jeden Verdacht erhaben ist, wie es so schön heißt, sollte man einen technischen Defekt zu diesem Zeitpunkt jedoch auch nicht ausschließen.
Sieht für mich tatsächlich danach aus, dass einer der Züge in Doppeltraktion unterwegs war. Dann kommt das mit den 3 Blackboxen hin.
Ja, der in Richtung Rosenheim fahrende Zug war wohl ein 6 Teiler. Zwei der Blackboxen hat man wohl auch schon sicher gestellt. Die dritte sucht man noch.
Eher unwarscheinlich, da die Triebfahrzeuge erst ein paar Monate alt sind. So weit ich das verstehe, untersucht man wohl derzeit die Sicherungstechnik der Strecke genauer.
Aber genau die Sicherungstechnik (in dem Fall PZB90) wird ja von Dobrindt und dem Huff-Post Experten als de facto "unfehlbar" erklärt. Technisches Versagen? Undenkbar!
Am Ende war's ein Biber, der eine PZB90-Leitung zwischen Vor- und Hauptsignal durchgenagt hat...
Aber genau die Sicherungstechnik (in dem Fall PZB90) wird ja von Dobrindt und dem Huff-Post Experten als de facto "unfehlbar" erklärt. Technisches Versagen? Undenkbar!
Am Ende war's ein Biber, der eine PZB90-Leitung zwischen Vor- und Hauptsignal durchgenagt hat...
Naja, man weiss aber auch, das die DB, genauer DB Netz wegen ihrer Sparzwänge gerne mal an der Wartung spart....
Einer der beiden Vermissten wurde leider tot gefunden. Damit jetzt 10 Tote.
Little_Ally
09-02-2016, 17:38
:(
Eher unwarscheinlich, da die Triebfahrzeuge erst ein paar Monate alt sind. So weit ich das verstehe, untersucht man wohl derzeit die Sicherungstechnik der Strecke genauer.
Die Züge werden seit 2014 eingesetzt.
Ich vermute, dass es zwar die gleichen Zugtypen waren (Stadler Flirt 3), aber eine Komposition doppelt geführt wurde (zwei aneinander gekoppelte Einheiten). Deshalb befanden sich in einem Zug zwei Blackboxes. Im anderen, nur mit einer Einheit geführte Zug eine.
Es war ein dreiteiliger Flirt 3 und ein sechsteiliger Flirt 3. Also zwei Fahrzeuge, ein kurzes und ein langes.
Pressekonferenz: Wegen Faschingsdienstag waren "nur" ca. 150 Reisende in den Zügen. An einem normalen Tag wären um die Uhrzeit in jedem Zug ca. 1000 Menschen gewesen.
Nicht mal in der Summe hätten beide Züge 1000 Personen gefasst. Es wären aber deutlich mehr als 150 gewesen, da auf Grund der Fastnachtsfeiertage heute schulfrei war.
Was für eine Tragödie, ich hoffe die Ursachen werden schnell aufgeklärt und abgestellt!
Die Huffington Post halte ich für ähnlich (un)seriös wie die Bild. Da warte ich lieber erst mal auf die Auswertung der Fahrtschreiber.
(Ich hasse es übrigens, wenn man das Teil als "Blackbox" bezeichnet... :helga:)
Mag sein Grizu, aber die Dinger heissen tatsächlich so.
Mag sein Grizu, aber die Dinger heissen tatsächlich so.
Es hat sich mittlerweile eingebürgert, ja. Das macht es IMHO aber auch nicht besser. Man könnte es auch gleich "Zauberkasten" nennen, das würde genau so gut/schlecht passen.
Bei einer Blackbox denke ich entweder an eine schwarze Kiste, oder an eine Black_Box_(Systemtheorie).
Sorry für halb-off-topic...
Mauberzaus
09-02-2016, 18:09
Die Huffington Post halte ich für ähnlich (un)seriös wie die Bild. Da warte ich lieber erst mal auf die Auswertung der Fahrtschreiber.
(Ich hasse es übrigens, wenn man das Teil als "Blackbox" bezeichnet... :helga:)
Den DB - Entwicklungsingenieur dann wohl ebenfalls. :rolleyes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Dieter_Bodack
http://www.rosenheim24.de/rosenheim/mangfalltal/bad-aibling-ort28271/aibling-luftaufnahmen-zug-unglueck-bahnstrecke-holzkirchen-rosenheim-6108741.html
Hier mal ein paar Bilder der zerstörten Züge
Den DB - Entwicklungsingenieur dann wohl ebenfalls. :rolleyes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Dieter_Bodack
Ähm ja... eine Kapazität für Design und Fahrzeugausstattungen...
kruse2570
09-02-2016, 18:20
Den DB - Entwicklungsingenieur dann wohl ebenfalls. :rolleyes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Dieter_Bodack
Der spricht halt im Sinne seiner Branche. Was nicht sein darf, kann nicht sein.
Einer der beiden Vermissten wurde leider tot gefunden. Damit jetzt 10 Tote.
Ich habe eine Meldung, dass einer der Schwerverletzten im KH verstorben ist und es daher 10 Tote sind.
kruse2570
09-02-2016, 18:48
Ich habe eine Meldung, dass einer der Schwerverletzten im KH verstorben ist und es daher 10 Tote sind.
Man kann eh davon ausgehen, dass es noch mehr werden, also bringt das übliche Body-Counting nichts.
Ein kleiner Fehler mit tödlichen Folgen: Die verhängnisvolle Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling (Bayern) ist offenbar der Grund für das Zugunglück mit mindestens zehn Toten.
http://www.maz-online.de/Nachrichten/Buntes/Ursache-des-Bahnungluecks-Menschliches-Versagen
reddevil
09-02-2016, 19:53
http://www.maz-online.de/Nachrichten/Buntes/Ursache-des-Bahnungluecks-Menschliches-Versagen
sowas hab ich mir heut morgen schon gedacht :help:
http://www.maz-online.de/Nachrichten/Buntes/Ursache-des-Bahnungluecks-Menschliches-Versagen
Der arme Mann tut mir auch entsetzlich leid. Der wird seines Lebens nicht mehr froh werden.
Lt. Tagesschau - Spekulation.
Bis jetzt noch keine bestätigte Meldung.
:suspekt:
Ich dachte, das mit den sog. "Luftkreuzungsstellen" (= variabel verschiebbare Kreuzungsstellen innerhalb eines längeren Streckenabschnittes, also nicht nach Fahrplan) ist seit mehr als 40 Jahren vom Tisch.
Wie dem auch sei... falls sich das bewahrheiten sollte, dann müssen die betrieblichen Abläufe ebenso wie die Aufsichtspflichten genauer angeschaut werden.
:suspekt:
Ich dachte, das mit den sog. "Luftkreuzungsstellen" (= variabel verschiebbare Kreuzungsstellen innerhalb eines längeren Streckenabschnittes, also nicht nach Fahrplan) ist seit mehr als 40 Jahren vom Tisch.
Laut DSO-Forum ist das als betriebliche Ausnahme normal: http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,7720582,page=20 (Beitrag von monza30 von 20:41, sowie der von ihm/ihr zitierte Beitrag).
http://www.maz-online.de/Nachrichten/Buntes/Ursache-des-Bahnungluecks-Menschliches-Versagen
also falls da was dran ist:
war das Signal dann nicht mehr rot, sondern grün - und deshalb hat das magnet-System nicht ausgelöst ? das kann ich mir kaum vorstellen.
das Signal wird doch rot bleiben auch wenn der durchsagt: darfst trotzdem weiterfahren, die strecke ist frei.
und genau DANN greift das pzb-System - dachte ich
edit - und kann wohl aber weggeklickt werden...
unabhängig von dem tatsächlichen verlauf: wenn man das wegklicken kann - dann ist das natürlich irgendwie fragwürdig bzgl sicherheit
Laut DSO-Forum ist das als betriebliche Ausnahme normal: http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,7720582,page=20 (Beitrag von monza30 von 20:41, sowie der von ihm/ihr zitierte Beitrag).
Interessant...
Der bayrische Innenminister hat an der heutigen PK eine Katastrophe aus den 70er-Jahren erwähnt. Er meinte wohl diesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Warngau), wo es genau auch um so eine "Luftkreuzung" ging.
also falls da was dran ist:
war das Signal dann nicht mehr rot, sondern grün - und deshalb hat das magnet-System nicht ausgelöst ? das kann ich mir kaum vorstellen.
das Signal wird doch rot bleiben auch wenn der durchsagt: darfst trotzdem weiterfahren, die strecke ist frei.
und genau DANN greift das System - dachte ich
Es gibt Möglichkeiten, rot-zeigende Signale mit verringerter Geschwindigkeit zu passieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzsignal
Auch Edit:
edit - und kann wohl aber weggeklickt werden...
unabhängig von dem tatsächlichen verlauf: wenn man das wegklicken kann - dann ist das natürlich irgendwie fragwürdig bzgl sicherheit
Im Wikipedia-Artikel stehen Gründe für diese Möglichkeit. :)
Sollte es stimmen, dass es menschliches Versagen und der Fahrdienstleiter Schuld war, dann tut mir auch dieser Mann unglaublich leid :(
ILS Rosenheim
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich extrem schwierig, weil die Unglücksstelle in einem Waldstück an einer Hangkante neben dem Flüsschen Mangfall liegt. Ein Großaufgebot von rund 700 Rettungskräften mit zahlreichen Hubschraubern und Krankenwagen kümmerte sich um die Verletzten. Hilfe kam auch aus Österreich.
In der ILS Rosenheim wurde frühzeitig Personal aufgestockt, sodass fast den ganzen Tag über bis zu 10 Disponentinnen und Disponenten damit beschäftigt waren, die über 500 Einsatzkräfte und fast 20 Hubschrauber zu koordinieren, sowie freie Betten für die Verletzten zu suchen.
Quelle (https://www.facebook.com/IlsRosenheim/?fref=nf)
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xpl1/v/t1.0-9/12717813_1070882712971355_6359132874458871614_n.jpg?oh=330e72a326 ab861cd1a42303fe69c041&oe=57354967
Um kurz vor 08:00 morgens wurde die SEG St.Johann mittels Pager gemeinsam mit den anderen SEG im Bezirk Kitzbühel sowie Kufstein und Schwaz zum schweren Zugunglück nach Bayern alarmiert. Innerhalb kürzester Zeit wurden mehrere Fahrzeuge nachbesetzt und die Einsatzkräfte machten sich auf den Weg nach Rosenheim. Hilfe ist grenzenlos!
(Foto RK Kufstein, Noggler)
Quelle (https://www.facebook.com/roteskreuzstjohann/photos/a.784430834949879.1073741844.165798663479769/1070882712971355/?type=3&theater)
Little_Ally
09-02-2016, 22:18
Im Wikipedia-Artikel stehen Gründe für diese Möglichkeit. :)
Vielleicht bin ich ja zu doof um das zu verstehen, aber ich dachte, dieses pzb-System dann greift, wenn wegen einer menschlichen Entscheidung versehentlich zwei Züge sich auf dem gleichen Gleis entgegen kommen. :nixweiss: Das System merkt aufgrund von einem Signal, dass zwei Züge sich auf dem Gleis entgegen kommen und bremst die Züge ab. Ansonsten braucht man es ja nicht. :nixweiss: Es schickt ja niemand absichtlich zwei Züge auf die Strecke, damit sie zusammenstoßen.
Ach ja, auch mein großer Respekt und Dank an die Rettungsmannschaften. Und ich finde es klasse, dass die Österreicher zur Hilfe gekommen sind. :d:
Vielleicht bin ich ja zu doof um das zu verstehen, aber ich dachte, dieses pzb-System dann greift, wenn wegen einer menschlichen Entscheidung versehentlich zwei Züge sich auf dem gleichen Gleis entgegen kommen. :nixweiss: Das System merkt aufgrund von einem Signal, dass zwei Züge sich auf dem Gleis entgegen kommen und bremst die Züge ab. Ansonsten braucht man es ja nicht. :nixweiss: Es schickt ja niemand absichtlich zwei Züge auf die Strecke, damit sie zusammenstoßen.
Ich bin kein Experte (aber auch kein kompletter Laie*), aber ich erkläre es mir so: das System greift an den Signalen. Wenn aber das Ersatzsignal freie Fahrt genehmigt, darf der Zug mit verminderter Geschwindigkeit passieren. Es geht wohl hauptsächlich um die Fälle, bei denen der Zugführer ein rotes Signal übersieht und dann zwangsgebremst wird. So läuft es jedenfalls bei der Berliner S-Bahn (allerdings noch mit mechanischen Fahrsperren).
* Ich kenne mich eher im Berliner ÖPNV aus, weniger bei der "großen" Bahn.
MarkenMusik-Fan
09-02-2016, 22:35
also falls da was dran ist:
war das Signal dann nicht mehr rot, sondern grün - und deshalb hat das magnet-System nicht ausgelöst ? das kann ich mir kaum vorstellen.
das Signal wird doch rot bleiben auch wenn der durchsagt: darfst trotzdem weiterfahren, die strecke ist frei.
und genau DANN greift das pzb-System - dachte ich
edit - und kann wohl aber weggeklickt werden...
unabhängig von dem tatsächlichen verlauf: wenn man das wegklicken kann - dann ist das natürlich irgendwie fragwürdig bzgl sicherheit
:d:
Ich dachte auch, dass der Mensch (z.B. also Fahrdienstleiter) das nicht einfach so aushebeln darf.
Ich denke, darüber wird es in den nächsten Wochen noch große Diskussionen geben und dann wird vielleicht bzw. hoffentlich wieder was geändert.
Vielleicht bin ich ja zu doof um das zu verstehen, aber ich dachte, dieses pzb-System dann greift, wenn wegen einer menschlichen Entscheidung versehentlich zwei Züge sich auf dem gleichen Gleis entgegen kommen. :nixweiss: Das System merkt aufgrund von einem Signal, dass zwei Züge sich auf dem Gleis entgegen kommen und bremst die Züge ab. Ansonsten braucht man es ja nicht. :nixweiss: Es schickt ja niemand absichtlich zwei Züge auf die Strecke, damit sie zusammenstoßen.
Das dachte ich auch - scheint aber nicht so zu sein. So wie ich das verstanden habe, sorgt das PZB dafür, dass entsprechend gestellte Signale nicht überfahren werden können bzw. Vorsignale nur mit einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit passiert werden können. Der Lokführer muss per Knopfdruck/Taste "nur" bestätigen, dass er das Signal gesehen hat und die entsprechenden Massnahmen einleiten (z.B. Geschwindigkeitsreduktion).
Das System unterscheidet sich vom berühmten "Totmannpedal" und vom GPS-basierten (und teureren) ETCS offenbar wesentlich. Eine eigentliche "Streckenblocksicherung" ist diese PZB alleine offenbar nicht.
schattenkatze
09-02-2016, 22:44
Wenn der Zugführer von der Leitstelle ein OK bekommt, fährt er halt weiter.
Den Override kann der Zugführer jederzeit betätigen, und so fahren, wie er will. :ja:
Man kann froh sein, dass es nicht mehr Tote gab. :(
Eine eigentliche "Streckenblocksicherung" ist diese PZB alleine offenbar nicht.
Streckenblocksicherung findet hinter dem Zug statt. ;)
Ach ja, auch mein großer Respekt und Dank an die Rettungsmannschaften. Und ich finde es klasse, dass die Österreicher zur Hilfe gekommen sind. :d:
Ja das ist wirklich toll, wie gut die grenzüberschreitende Katastrophenhilfe funktioniert :d: (war ja schon bei der Höhlenrettung im "Riesending" der Fall).
Beeindruckend fand ich auch, was der leitende Notarzt in der PK kurz umrissen hat. Nämlich, wie die Abläufe und Koordination mit Spitälern und Rettungsdiensten in solchen Katastrophenfällen ablaufen: alle nicht dringende OP's stoppen bzw. absagen, Anzahl von freien Intensiv-Pflegeplätzen melden u. freihalten.
Streckenblocksicherung findet hinter dem Zug statt. ;)
Logo :achso:
(ich geh' da zu sehr von der Luftverkehrs"logik" aus :schäm:)
Ich bin kein Experte (aber auch kein kompletter Laie*), aber ich erkläre es mir so: das System greift an den Signalen. Wenn aber das Ersatzsignal freie Fahrt genehmigt, darf der Zug mit verminderter Geschwindigkeit passieren. Es geht wohl hauptsächlich um die Fälle, bei denen der Zugführer ein rotes Signal übersieht und dann zwangsgebremst wird. So läuft es jedenfalls bei der Berliner S-Bahn (allerdings noch mit mechanischen Fahrsperren).
* Ich kenne mich eher im Berliner ÖPNV aus, weniger bei der "großen" Bahn.Ich kann auch nur von der Berl. U-Bahn ableiten.
Wenn der Zug aus Rosenheim grün (bzw. Fahrt mit zul. Höchstgeschwindigkeit?) bekommen hat, kann dem anderen kein Grün mehr gegeben werden; dementsprechend das Ersatzsignal. Nur kenne ich die Folge des Ersatzsignals auch nur so, daß anschließend nur permissiv weiter gefahren werden darf, d.h. 'auf Sicht' und max. 20km/h. Wenn ich diese Analogie auf die Bahn dort unten ansetzen kann/darf, dürfte der eine Zug zumindest gar keine höhere Geschwindigkeit gehabt haben.
Bevor es das Ersatzsignal gibt, muß es zudem eine Absicherung geben, daß sich kein anderer Zug dort befindet. Erfolgte die Fahrtsicherung nun über ein (Linien-?)Stellwerk? So hatte ich das heute vormittag zunächst verstanden, was das ganz umso mehr ad absurdum führen würde. Oder stecken da mehrere Stellwerke hinter? Dann muß es doch vor dem Geben des Ersatzsignals an Kommunikation gefehlt haben.
Also so ganz leuchtet mir der verlinkte Artikel nicht ein.
Ich kann auch nur von der Berl. U-Bahn ableiten.
Wenn der Zug aus Rosenheim grün (bzw. Fahrt mit zul. Höchstgeschwindigkeit?) bekommen hat, kann dem anderen kein Grün mehr gegeben werden; dementsprechend das Ersatzsignal. Nur kenne ich die Folge des Ersatzsignals auch nur so, daß anschließend nur permissiv weiter gefahren werden darf, d.h. 'auf Sicht' und max. 20km/h. Wenn ich diese Analogie auf die Bahn dort unten ansetzen kann/darf, dürfte der eine Zug zumindest gar keine höhere Geschwindigkeit gehabt haben.
Bevor es das Ersatzsignal gibt, muß es zudem eine Absicherung geben, daß sich kein anderer Zug dort befindet. Erfolgte die Fahrtsicherung nun über ein (Linien-?)Stellwerk? So hatte ich das heute vormittag zunächst verstanden, was das ganz umso mehr ad absurdum führen würde. Oder stecken da mehrere Stellwerke hinter? Dann muß es doch vor dem Geben des Ersatzsignals an Kommunikation gefehlt haben.
Also so ganz leuchtet mir der verlinkte Artikel nicht ein.
Im DSO-Forum heißt es, dass Bad Aibling und Kolbermoor vom selben Stellwerk gesteuert werden. Ein Nutzer dort hat auch eine Skizze des Abschnitts angefertigt: http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?2,7720582,page=23 (Ex-Bahner um 22:27). Laut Wikipedia fand der Unfall aber bei km 30,3 (nicht bei 30,0 wie in der Skizze) statt, also ziemlich genau mittig. Und jetzt muss man spekulieren, welcher Zug wann in welchen Abschnitt eingefahren ist. Fahrgäste aus dem Zug aus KM meinten, der Zug sei langsamer gefahren als sonst. Das spricht eher dafür, dass dieser Zug rot mittels Ersatzsignal überfahren hat. Aber wenn er langsam fuhr, warum bekam dann der Gegenzug nicht am Kurpark bzw. BÜ rot?
Hier oder im DSO-Forum steht auch, dass die Züge sich in KM treffen und dort 06:44 bzw. 06:45 losfahren sollten. Der Unfall ereignete sich laut Wikipedia gegen 06:48. Das spricht IMO wiederum dafür, dass der Zug aus BA verspätet war und noch schnell "durchgescheucht" werden sollte, also rot überfuhr.
Ich kenne mich in Stellwerkstechnik nicht aus, aber was ich mir vorstellen kann: der Zug aus KM bekam automatisch und planmäßig grün, der aus BA wurde manuell auf die Strecke geschickt und man hat sich einfach dabei verrechnet, wann er KM erreichen würde (und/oder das Grün für den Zug aus KM gar nicht oder zu spät aufgehoben). :nixweiss:
Der arme Mann tut mir auch entsetzlich leid. Der wird seines Lebens nicht mehr froh werden.
Ich muss da an den züricher Fluglotsen denken welcher 2002 mit eine Rolle spielte bei dem Zusammenstoß der beiden Flugzeuge bei Überlingen. Der litt nach der Kollision ja nicht nur an Selbstvorwürfen, sondern wurde 2 Jahre später von einem der Eltern der getöteten Kinder ermordet
@BVG-Man, naja, er hat sich die Mühe gemacht und 'ca.' geschrieben. ;)
Die schlagen sich da drüben ja fast die Köppe ein. :ko: Aber zumindest weiß ich jetzt, daß das Ersatzsignal dort "auf Sicht, mit MAX. 40km/h" bedeutet.
Habt ihr schon die Videos gesehen, die jetzt bei der Tagesschau veröffentlicht werden? http://www.tagesschau.de/inland/bad-aibling-zugunglueck-101.html
Finde ich ja teilweise schon etwas zu heftig, dass man solche Videos als Journalismus verkauft oder wie sehr ihr das?
Die Erklärung dazu findest du direkt darunter bzw. jetzt auch hier verlinkt: http://blog.tagesschau.de/2016/02/09/das-augenzeugenvideo-aus-dem-zug/
Habt ihr schon die Videos gesehen, die jetzt bei der Tagesschau veröffentlicht werden? http://www.tagesschau.de/inland/bad-aibling-zugunglueck-101.html
Finde ich ja teilweise schon etwas zu heftig, dass man solche Videos als Journalismus verkauft oder wie sehr ihr das?
Ich finde es generell heftig als Beteiligter solche Videos auf YT zu posten. Das war sicherlich einer derjenigen, die bereits am Nachmittag div. Interviews gegeben hat und u.a. dem Zugführer belastet hat ( hat nicht so lange in KM gewartet, fuhr viel zu schnell, war angepisst wegen einer Verspätung ).
Gestern bei Akte auf Sat 1 kam auch ein Interview mit dem Opfer Stefano der auch Material an die Bild verkauft hat. Muss das wirklich sein ? Am gleichen Tag nur ein paar Stunden später ?
Wenn Beteiligte solches Material Bereitstellen muss man sich wirklich nicht wundern wenn es in den Medien landet.
Genauso in einer meiner Fb Gruppen...grosse Trauer. Mann hat 4 Kollegen verloren ( Bahn Mitarbeiter ) und dankt aber dem Faschingszug das er vorher eine Schweigeminute für die Opfer gemacht hat. ER fühlte sich dann gleich wohl :mauer:
EDIT:
Ich habe mir jetzt auf YT die ersten 3 Minuten ( von fast 9 Minuten!) angesehen und der Filmer gehört echt angezeigt das zu veröffentlichen. Der rennt mit Handy durch den Zug, steigt über blutenden Opfer am Boden, überall hört man Verletzte stöhnen und teilweise durch Schmerzen schreien. Vorne angekommen drückt er einen anderen das Handy in die Hand ( OT: Halt mein Handy und film ) um einige Verkleidungen weg zu reissen und weiter zu gehen. Er hat in den ersten 3 Minuten keinem geholfen sondern immer nur gesagt einfach so liegen bleiben. Statt dessen geht er weiter und filmt alles!!! Als es zu heftig wird geht er wieder zurück und schürt Panik indem er immer im vorbei gehen sagt da vorne ist alles tot, da ist nichts mehr. Das ist eine neue Art der Sensationslust das so online zu stellen und zu vermarkten.Und das auch noch als Opfer. Wo bleibt da der Respekt den anderen Opfern gegenüber?
Gestern bei Akte auf Sat 1 kam auch ein Interview mit dem Opfer Stefano der auch Material an die Bild verkauft hat. Muss das wirklich sein ? Am gleichen Tag nur ein paar Stunden später ?
Das war garantiert der gleiche, der heute morgen ein Live-Interview bei RTL gemacht hat :(
Wieso muss man da gleich Interviews geben und an die Öffentlichkeit gehen?
Ich finde es generell heftig als Beteiligter solche Videos auf YT zu posten. Das war sicherlich einer derjenigen, die bereits am Nachmittag div. Interviews gegeben hat und u.a. dem Zugführer belastet hat ( hat nicht so lange in KM gewartet, fuhr viel zu schnell, war angepisst wegen einer Verspätung ).
Gestern bei Akte auf Sat 1 kam auch ein Interview mit dem Opfer Stefano der auch Material an die Bild verkauft hat. Muss das wirklich sein ? Am gleichen Tag nur ein paar Stunden später ?
Wenn Beteiligte solches Material Bereitstellen muss man sich wirklich nicht wundern wenn es in den Medien landet.
Genauso in einer meiner Fb Gruppen...grosse Trauer. Mann hat 4 Kollegen verloren ( Bahn Mitarbeiter ) und dankt aber dem Faschingszug das er vorher eine Schweigeminute für die Opfer gemacht hat. ER fühlte sich dann gleich wohl :mauer:
EDIT:
Ich habe mir jetzt auf YT die ersten 3 Minuten ( von fast 9 Minuten!) angesehen und der Filmer gehört echt angezeigt das zu veröffentlichen. Der rennt mit Handy durch den Zug, steigt über blutenden Opfer am Boden, überall hört man Verletzte stöhnen und teilweise durch Schmerzen schreien. Vorne angekommen drückt er einen anderen das Handy in die Hand ( OT: Halt mein Handy und film ) um einige Verkleidungen weg zu reissen und weiter zu gehen. Er hat in den ersten 3 Minuten keinem geholfen sondern immer nur gesagt einfach so liegen bleiben. Statt dessen geht er weiter und filmt alles!!! Als es zu heftig wird geht er wieder zurück und schürt Panik indem er immer im vorbei gehen sagt da vorne ist alles tot, da ist nichts mehr. Das ist eine neue Art der Sensationslust das so online zu stellen und zu vermarkten.Und das auch noch als Opfer. Wo bleibt da der Respekt den anderen Opfern gegenüber?
ich schau das nicht an:
aber nach dem wie du es schreibst erfüllt das jetzt schon 2 straftatbestände:
unterlassene Hilfeleistung und evtl. Verletzung von Persönlichkeitsrechten der gefilmten.
wenn da die Staatsanwaltschaft nicht ermittelt und heftigst bestraft droht das ein Sport zu werden.
evtl. noch irgendwas mit Behinderung der Ermittlungsarbeit - weil er ja was verändern könnte.
ich würde als Staatsanwalt alles überprüfen was irgendwie in betracht kommen kann
ich schau das nicht an:
aber nach dem wie du es schreibst erfüllt das jetzt schon 2 straftatbestände:
unterlassene Hilfeleistung und evtl. Verletzung von Persönlichkeitsrechten der gefilmten.
wenn da die Staatsanwaltschaft nicht ermittelt und heftigst bestraft droht das ein Sport zu werden.
evtl. noch irgendwas mit Behinderung der Ermittlungsarbeit - weil er ja was verändern könnte.
ich würde als Staatsanwalt alles überprüfen was irgendwie in betracht kommen kann
Ach als ob der irgendwelche Konsequenzen dadurch zu spüren bekommt! Die Helfer dagegen bekommen schon einen Shitstorm wegen eines Selfies. Gestern geisterte ja ein Bild durchs Netz, dass zwei Helfer zeigte die vorm Wrack ( auf dem Damm ) ein Selfie machten. In der Berichterstattung zweite man es gestern auch dauernd. Hab gelesen, die zwei Helfer bekommen dafür jetzt richtig viel Ärger. Und so ein A**** kann dann aber unbehelligt solch ein verstörendes Video online stellen:mauer:
Eisperlchen
10-02-2016, 09:16
Ach als ob der irgendwelche Konsequenzen dadurch zu spüren bekommt! Die Helfer dagegen bekommen schon einen Shitstorm wegen eines Selfies. Gestern geisterte ja ein Bild durchs Netz, dass zwei Helfer zeigte die vorm Wrack ( auf dem Damm ) ein Selfie machten. In der Berichterstattung zweite man es gestern auch dauernd. Hab gelesen, die zwei Helfer bekommen dafür jetzt richtig viel Ärger. Und so ein A**** kann dann aber unbehelligt solch ein verstörendes Video online stellen:mauer:
Gegenfrage ... wieso macht man ein Selfie an einem Unglücksort :dada:
Das ist doch genauso geschmacklos wie dieses amerikanische Teeniemädel, dass vor dem Eingangstor in Auschwitz ein Selfie gemacht und gepostet hat :nein:
Gegenfrage ... wieso macht man ein Selfie an einem Unglücksort :dada:
Das ist doch genauso geschmacklos wie dieses amerikanische Teeniemädel, dass vor dem Eingangstor in Auschwitz ein Selfie gemacht und gepostet hat :nein:
Du keine Ahnung, vielleicht wollten Sie ihren Einsatz dokumentieren ? Oder sie haben gar kein Selfie gemacht sondern die andere Seite mit den Reportern fotografiert ? Die Selfie Geschichte finde ich jetzt auch nicht so prall.
Habt ihr schon die Videos gesehen, die jetzt bei der Tagesschau veröffentlicht werden? http://www.tagesschau.de/inland/bad-aibling-zugunglueck-101.html
Finde ich ja teilweise schon etwas zu heftig, dass man solche Videos als Journalismus verkauft oder wie sehr ihr das?
Sowas wird man nie verhindern können. Aber ich finde es ziemlich abartig, das ein Sender wie die ARD sich dafür hergibt, sowas auch noch öffentlich zu machen.
Flockenhase
10-02-2016, 10:14
"Nun werden wir uns nochmal abschließend zum Fall des angeblichen "Unglücks-Selfie" äußern: Wir haben schnell und direkt mit dem Mitarbeiter gesprochen: er hat - so wurde es uns auch durch andere Einsatzkräfte bestätigt - NACH dem Einsatzende ein Foto von der massiven Medienpräsenz gemacht, die ihm gegenüberstand.
Unser Mitarbeiter ist sich bewusst, dass dieses Foto einen schlechten Eindruck gemacht hat und hat sich entschuldigt. Unsererseits entschuldigen wir uns beim betroffenen Mitarbeiter dafür, das naheliegende geglaubt zu haben, das Zugunglück."
http://www.rosenheim24.de/rosenheim/mangfalltal/bad-aibling-ort28271/aibling-selfie-lachendem-sanitaeter-nach-zug-unglueck-sorgt-verwirrung-internet-6109957.html
ganzblau
10-02-2016, 10:15
Sowas wird man nie verhindern können. Aber ich finde es ziemlich abartig, das ein Sender wie die ARD sich dafür hergibt, sowas auch noch öffentlich zu machen.Ich finde solche eigenmächtigen, unprofessionellen und, ja, auch menschenverachtenden Video-Aktionen ebenfalls stossend :nein: Das, was dabei herauskommt, genauso wie den hilflosen Gebrauch, den die Tagesschau-Redaktion davon macht.
Andererseits ist doch das Gute bei solchen Zeugnissen, dass sie die Intention der filmenden (und: postenden) Person gnadenlos offen legen :hammer:
Da ist ja das Handy nicht einfach zufällig "on" gewesen: Es liefert zuverlässige Belege für unterlassene Hilfeleistung.
Ich finde solche eigenmächtigen, unprofessionellen und, ja, auch menschenverachtenden Video-Aktionen ebenfalls stossend :nein: Das, was dabei herauskommt, genauso wie den hilflosen Gebrauch, den die Tagesschau-Redaktion davon macht.
Andererseits ist doch das Gute bei solchen Zeugnissen, dass sie die Intention der filmenden (und: postenden) Person gnadenlos offen legen :hammer:
Da ist ja das Handy nicht einfach zufällig "on" gewesen: Es liefert zuverlässige Belege für unterlassene Hilfeleistung.
Zum einen muss ich mal kurz einwerfen das es fraglich ist wo Hilfeleistung beginnt und wo sie endet. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in diesem Fall blutenden Verletzen geholfen hätte die am Boden liegen mit offensichtlichen Verletzungen und teilweise in Wrackteile eigeklemmt. Ohne jeglichen Hilfsmittel wie Verbandsmaterialien etc. Ich hätte sie vermutlich auch so liegen gelassen aber ich hätte mich vielleicht dazu gesetzt und mit ihnen gesprochen. Mein Handy hätte ich vielleicht auch genutzt, aber eher um Hilfe zu rufen und nicht um was zu filmen.
Was der Filmer macht ist dagegen pure Sensationslust. Er hatte ausnahmslos immer das Handy an, kämpft sich teilweise nur mit einer Hand durch den Zug weil die andere ist ja für das Handy reserviert. Und als er die zweite Hand braucht gibt er das Handy ab damit der andere weiter filmt.....sehr sehr fraglich und respektlos. Die Szene bevor ich ausgemacht habe war übrigens die, wo er dann Wrackteile versucht zu beseitigen um weiter voran zu kommen. Der wo sein Handy hält schreit dann mehrmals, er solle aufpassen da würde jemand am Boden liegen und bekommt die Teile ab. Der wo filmt und die wo Interviews am Stück geben ( und durch eine Sendung nach der anderen Live was zu sagen haben ) sind für mich zwar Opfer aber sie sind gierige Opfer die sich durch ein tragisches Unglück jetzt in die Presse spielen und noch davon profitieren.
nachträglich mein tiefstes mitgefühl allen verletzten und opfern.
ich möchte nur hinzufügen, man soll mit dem handy-typen öffentlich reden, was er sich denn gedacht hatte.
für mich ein symptom einer tiefen kulturellen divergenz, ich bin überzeugt, dass es sehr viele junge menschen gibt, die genau das selbe getan hätten in der lage.
pedro almodovar hat das eigentlich in einem film vorweggenommen, eine frau läuft (in den 80ern!) mit einer kamera am kopf herum und sendet live die schrecklichsten dinge, und sieht es als ihren lebensinhalt und ihre mission. sie ist selbst offenbar traumatisiert.
die mediale umgebung und das eigene leben transformieren und spiegeln sich in so einem verhalten.