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SilverER
11-02-2016, 21:25
Als ich diese kleine Nachricht "Demo gegen Unterkünfte" in der Welt gesehen habe, dachte ich zunächst an eine der in letzter Zeit üblichen Demos gegen Flüchtlinge.

Aber nachdem ich den Artikel gelesen habe, fand ich die Idee interessant - wenngleich ich immer noch skeptisch bin und (noch) nicht wirklich weiß, ob es den Mitstreitern und Initiatoren nicht doch eher um ein "Weniger an Flüchtlingen im eigenen Viertel" geht. Aber könnte dies ein Weg der Integration sein? Eine Beteiligung der Betroffenen, Mitarbeit in und durch Initiativen, die den Fokus auf eine vernünftige Unterbringung -auch und gerade im Hinblick auf eine lang andauernde Integration- statt auf eine kurzsichtige Massenunterbringung legen.

Kann auf diese Weise einer erst später sichtbaren Gettoisierung und misslungenen Integration und gleichzeitig den dieser Tage so häufig zu hörenden Ängsten entgegen gewirkt werden? Ist dies ein positiverer Ansatz um "die Flüchtlingskrise" auch langfristigzu einem "Flüchtlingserfolg" zu machen?

Hunderte haben am Donnerstag in Hamburg gegen Großunterkünfte für Flüchtlinge demonstriert. (http://www.welt.de/regionales/hamburg/article152145018/Das-ist-wie-ein-Flaechenbrand.html)

Der Bürgerprotest gegen Flüchtlingsheime vernetzt sich: Durch einen neuen Dachverband erhoffen sich die Anwohner mehr Einfluss. (http://www.welt.de/regionales/hamburg/article151190793/Volksentscheid-zu-Fluechtlingen-ist-eine-Option.html)

IFI Hamburg (http://www.ifi-hamburg.de/)

scotty
12-02-2016, 15:13
Bitte bei der Diskussion eng an der Fragestellung bzw dem Thema "Ist bessere Integration durch dezentrale Unterbringung möglich?" und ihrer Umsetzung bleiben.

dedeli
12-02-2016, 15:31
Ich persönlich bin absolut gegen riesige Massenunterkünfte, sie werden leider dazu führen, dass Integration nur schwer möglich ist. Zu was solche zentralen, großen Flüchtlingsunterkünfte führen, kann man z.B. an den Banlieus in Frankreich sehen.

Aber es scheint wohl schwierig zu sein, andere Lösungen zu finden, sowohl finanziell, wie auch organisatorisch. Dazu ein Beispiel aus aktuellem Anlass. Meine Kollegin, die über geeignete Räumlichkeiten verfügt, hat sich letzte Woche an einen Helferkreis gewandt, um kostenlos ein bis zwei Frauen aus einer Sammelunterkunft bei sich wohnen zu lassen und ihnen z.B. auch bei Behördengängen, Einkäufen usw. zu helfen. Ehrlich gesagt haben meine Kollegin und ich erwartet, dass der Helferkreis sich begeistert bei ihr meldet. Die Antwort war ernüchternd: Sie haben zwar viele Anfragen und sie wird jetzt auch in einem Pool Interessierter aufgenommen, aber organisatorisch ist das nicht möglich, dass die Flüchtlinge außerhalb eines Flüchtlingsheims wohnen. So ganz verstehen wir ehrlich gesagt nicht, warum das nicht möglich ist.

vergas
12-02-2016, 15:37
Als ich diese kleine Nachricht "Demo gegen Unterkünfte" in der Welt gesehen habe, dachte ich zunächst an eine der in letzter Zeit üblichen Demos gegen Flüchtlinge.

Aber nachdem ich den Artikel gelesen habe, fand ich die Idee interessant - wenngleich ich immer noch skeptisch bin und (noch) nicht wirklich weiß, ob es den Mitstreitern und Initiatoren nicht doch eher um ein "Weniger an Flüchtlingen im eigenen Viertel" geht. Aber könnte dies ein Weg der Integration sein? Eine Beteiligung der Betroffenen, Mitarbeit in und durch Initiativen, die den Fokus auf eine vernünftige Unterbringung -auch und gerade im Hinblick auf eine lang andauernde Integration- statt auf eine kurzsichtige Massenunterbringung legen.

Kann auf diese Weise einer erst später sichtbaren Gettoisierung und misslungenen Integration und gleichzeitig den dieser Tage so häufig zu hörenden Ängsten entgegen gewirkt werden? Ist dies ein positiverer Ansatz um "die Flüchtlingskrise" auch langfristigzu einem "Flüchtlingserfolg" zu machen?

Hunderte haben am Donnerstag in Hamburg gegen Großunterkünfte für Flüchtlinge demonstriert. (http://www.welt.de/regionales/hamburg/article152145018/Das-ist-wie-ein-Flaechenbrand.html)

Der Bürgerprotest gegen Flüchtlingsheime vernetzt sich: Durch einen neuen Dachverband erhoffen sich die Anwohner mehr Einfluss. (http://www.welt.de/regionales/hamburg/article151190793/Volksentscheid-zu-Fluechtlingen-ist-eine-Option.html)

IFI Hamburg (http://www.ifi-hamburg.de/)

Uninteressant finde ich die Ansätze nicht. Insb. nicht angesichts der Probleme, die ja im Prinzip erst seit Silvester mehr Beachtung finden (z.B. sex. Belästigung von Frauen in Flüchtlingsheimen). Allerdings halte ich das, im Hinblick auf die prognostizierte Menge für 2016, kaum für realisierbar. Sowohl was den Platz betrifft, als auch hinsichtlich der finanziellen Möglichkeiten der Städte und Kommunen.

SilverER
12-02-2016, 15:53
Ich persönlich bin absolut gegen riesige Massenunterkünfte, sie werden leider dazu führen, dass Integration nur schwer möglich ist. Zu was solche zentralen, großen Flüchtlingsunterkünfte führen, kann man z.B. an den Banlieus in Frankreich sehen.

Aber es scheint wohl schwierig zu sein, andere Lösungen zu finden, sowohl finanziell, wie auch organisatorisch. Dazu ein Beispiel aus aktuellem Anlass. Meine Kollegin, die über geeignete Räumlichkeiten verfügt, hat sich letzte Woche an einen Helferkreis gewandt, um kostenlos ein bis zwei Frauen aus einer Sammelunterkunft bei sich wohnen zu lassen und ihnen z.B. auch bei Behördengängen, Einkäufen usw. zu helfen. Ehrlich gesagt haben meine Kollegin und ich erwartet, dass der Helferkreis sich begeistert bei ihr meldet. Die Antwort war ernüchternd: Sie haben zwar viele Anfragen und sie wird jetzt auch in einem Pool Interessierter aufgenommen, aber organisatorisch ist das nicht möglich, dass die Flüchtlinge außerhalb eines Flüchtlingsheims wohnen. So ganz verstehen wir ehrlich gesagt nicht, warum das nicht möglich ist.
Was meinst du mit Helferkreis? Ehrenamtlicher kleiner Kreis?

Ich denke, bei den genannten Initiativen geht es mehr darum, zusammen mit den Behörden für die jeweilgen Wohn- und Lebensbereiche vernünftige Lösungen mit Fokus auf Integrationsmöglichkeiten (auch seitens der schon dort lebenden Bewohner) zu suchen und zu finden. Da werden "kleinere Lösungen" wie z.B. das von dir geschilderte private Hilfsangebot eher nicht im Vordergrund stehen. Da verstehe ich schon die Aussage, dass dies zunächst organisatorisch schwierig / nicht möglich ist - Stichwort Projektmanagement. Aus meiner Sicht ist dieser Ansatz besser als z.B. die "Überrumpelung" der Anwohner mit der Erstellung von -ggf- Großunterkünften, bei der keiner Seite damit gedient ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Forderungen der Initiative (http://www.ifi-hamburg.de/%C3%BCber-ifi-hamburg/forderungen/)...

Interessant insbesondere auch die Forderung zur Schaffung von kurz- und langfristigen Möglichkeiten



Aus der Forderung nach Integration leitet sich die Frage nach denkbaren Alternativen für die dauerhafte dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge zum Handeln des Senates ab. Dabei sollte die Flüchtlingsunterbringung in das Wohnungsbauprogramm des Senats integriert werden statt separat Flüchtlingszentren zu schaffen.

Wir fordern vom Ersten Bürgermeister und dem Senat im Rahmen dieses Projektes ein öffentliches Kataster verfügbarer Alternativen und aktueller und mittelfristiger Planungen für eine Versorgung mit Wohnraum zu erstellen.

Kurzfristig müssen der Erste Bürgermeister und der Hamburger Senat um Wohnraum zu schaffen z.B.:

Existierende Kooperationsvereinbarungen der Stadt mit Wohnungsunternehmen entsprechend den Anforderungen der Situation (Anzahl der Flüchtlinge) anpassen.

Die geförderten Mietwohnungen im Geschosswohnungsbau zu einer ¼-Lösung weiterentwickeln (¼ der Wohnungen als geförderter Wohnungsbau für Flüchtlinge, ¼ geförderter, sozialer Wohnungsbau, ¼ frei finanzierter Wohnungsbau für die freie Vermietung, ¼ der Wohnungen für Eigentumsbildung, ca. 2.000 bis 2.500 Wohnungen pro Jahr)

Die 3.000 Angebote der Grundeigentümer bewerten und ggfs. nutzen.

Den Leerstand von Wohnraum in Hamburg (ca. 1.000 Objekte) untersuchen und ggfs. eine Nutzung ermöglichen.

Verstärkt für eine „private Unterbringung“ werben und diese unterstützen.

SilverER
12-02-2016, 16:06
Uninteressant finde ich die Ansätze nicht. Insb. nicht angesichts der Probleme, die ja im Prinzip erst seit Silvester mehr Beachtung finden (z.B. sex. Belästigung von Frauen in Flüchtlingsheimen). Allerdings halte ich das, im Hinblick auf die prognostizierte Menge für 2016, kaum für realisierbar. Sowohl was den Platz betrifft, als auch hinsichtlich der finanziellen Möglichkeiten der Städte und Kommunen.
Das wäre die Frage, wie skalierbar wäre ein solches Konzept? Wäre ein Zusammenschluß mehrerer lokaler Initiativen zu einer bundesweiten Initiative möglich, die dann auch "auf Bundesebene" agieren kann?

Orbitoz
12-02-2016, 16:08
In einem der "alt-Threads" wurde von @Hotblack ein Artikel aus einer Architekten(?)-Fachzeitschrift gepostet (ich finde den leider nicht mehr), der die Thematik aus Sicht von Planern und Architekten beleuchtet.

Grundtenor war - soweit ich mich erinnere - dass man Ideen von Städteplanern und Architekten betreffend dezentraler Unterbringung/Wohnungsbau/Integration viel zu wenig einbeziehen würde. Ideen und Projekte würden schon seit Längerem existieren.

dedeli
12-02-2016, 16:14
Ich denke, bei den genannten Initiativen geht es mehr darum, zusammen mit den Behörden für die jeweilgen Wohn- und Lebensbereiche vernünftige Lösungen mit Fokus auf Integrationsmöglichkeiten (auch seitens der schon dort lebenden Bewohner) zu suchen und zu finden. Da werden "kleinere Lösungen" wie z.B. das von dir geschilderte private Hilfsangebot eher nicht im Vordergrund stehen. Da verstehe ich schon die Aussage, dass dies zunächst organisatorisch schwierig / nicht möglich ist - Stichwort Projektmanagement. Aus meiner Sicht ist dieser Ansatz besser als z.B. die "Überrumpelung" der Anwohner mit der Erstellung von -ggf- Großunterkünften, bei der keiner Seite damit gedient ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Forderungen der Initiative (http://www.ifi-hamburg.de/%C3%BCber-ifi-hamburg/forderungen/)...

Ich finde die Forderungen dieser Initative alle nachvollziehbar und sehr gut. Ich sehe das ähnlich.

Auch aus dem Link:


Kurzfristig müssen der Erste Bürgermeister und der Hamburger Senat um Wohnraum zu schaffen z.B.:
....
Verstärkt für eine „private Unterbringung“ werben und diese unterstützen.

Und daran scheint es eben auch zu scheitern, auch bezüglich der Unterstützung.

Das Beispiel, das ich genannt habe, ist ein eher großer Helferkreis. Sie möchten die Flüchtlinge dezentral unterbringen und arbeiten mit den übergeordneten Stellen, daran, dies zu ermöglichen. Aber es ist organisatorisch nicht möglich, wenn ein Flüchtling noch nicht anerkannt ist. Und danach scheint es auch organisatorische Schwierigkeiten zu geben, wenn es nicht im Rahmen einer offiziellen Wohnungsvermietung erfolgt.

redglori
12-02-2016, 16:15
In einem der "alt-Threads" wurde von @Hotblack ein Artikel aus einer Architekten(?)-Fachzeitschrift gepostet (ich finde den leider nicht mehr), der die Thematik aus Sicht von Planern und Architekten beleuchtet.


http://www.bauwelt.de/themen/betrifft/Fluechtlingskrise-Wohnungsfrage-2480105.html ?

SilverER
12-02-2016, 16:16
Aber es ist organisatorisch nicht möglich, wenn ein Flüchtling noch nicht anerkannt ist. Und danach scheint es auch organisatorische Schwierigkeiten zu geben, wenn es nicht im Rahmen einer offiziellen Wohnungsvermietung erfolgt.
Was bedeutet organisatorisch? Organisatorische Probleme kann man lösen - behaupte ich mal... :D

Orbitoz
12-02-2016, 16:17
http://www.bauwelt.de/themen/betrifft/Fluechtlingskrise-Wohnungsfrage-2480105.html ?

Danke! :d: Genau den meinte ich :)

dedeli
12-02-2016, 16:20
Was bedeutet organisatorisch? Organisatorische Probleme kann man lösen - behaupte ich mal... :D

Sehe ich auch so, umso merkwürdiger finde ich, dass das anscheinend bis jetzt nicht möglich ist. Wir erklären uns das nur mit absoluter Überforderung der zuständigen Behörden, dass solche pragmatische Lösungen nicht ergriffen werden.

Orbitoz
12-02-2016, 16:25
Sehe ich auch so, umso merkwürdiger finde ich, dass das anscheinend bis jetzt nicht möglich ist. Wir erklären uns das nur mit absoluter Überforderung der zuständigen Behörden, dass solche pragmatische Lösungen nicht ergriffen werden.

@Dedeli: lies mal den von @redglori verlinkten "Bauwelt"-Artikel :) Darin werden ein paar Punkte angesprochen, die IMHO ziemlich viel mit politisch gewolltem "Unwillen" und Sparzwängen zu tun haben, nicht unbedingt aber mit Überforderung.

Grasfrosch
12-02-2016, 16:28
Danke! :d: Genau den meinte ich :)

redglori war schneller.
Hier noch ein Link zur BAK. https://www.bak.de/presse/positionen-1/bezahlbarer-wohnungsraum-fuer-alle-positionspapier-der-bundesarchitektenkammer/

Der Hamburger Initiative geht es darüber hinaus aber auch um die sozialverträgliche Verteilung auf möglichst viele Stadtteile, und - was mir zuallerst sehr positiv aufgefallen ist - eine echte Beteiligung der Bürger am Integrationsprozess.

Danke fürs Posten SilvER, vor allem die Seite der IFI kannte ich noch nicht.

dedeli
12-02-2016, 16:35
@Dedeli: lies mal den von @redglori verlinkten "Bauwelt"-Artikel :) Darin werden ein paar Punkte angesprochen, die IMHO ziemlich viel mit politisch gewolltem "Unwillen" und Sparzwängen zu tun haben, nicht unbedingt aber mit Überforderung.

Denn kenn ich schon, ich denke, dass es eine Mischung ist, aus Überforderung, Unwillen und finanziellen Zwängen.

Und dann kommen auch noch Anwohnerproteste dazu, hier im Umkreis von München hat Grafing z.B. Schlagzeilen gemacht.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/grafing-nachbarn-verhindern-fluechtlingsunterkunft-1.2837619

"Nicht bei dieser Feindseligkeit": Der Unternehmer Martin Rothmoser wollte ein Asylbewerberheim in Grafing bauen, zieht dann aber seine Pläne zurück.

Wobei zu dieser Situation wohl leider auch die anfängliche, mangelnde Informationspolitik der Gemeinde beigetragen hatte.

Jetzt wird die Unterkunft "ab vom Schuß" gebaut, neben dem Bauhof.

Grasfrosch
12-02-2016, 16:44
...

Das Beispiel, das ich genannt habe, ist ein eher großer Helferkreis. Sie möchten die Flüchtlinge dezentral unterbringen und arbeiten mit den übergeordneten Stellen, daran, dies zu ermöglichen. Aber es ist organisatorisch nicht möglich, wenn ein Flüchtling noch nicht anerkannt ist. Und danach scheint es auch organisatorische Schwierigkeiten zu geben, wenn es nicht im Rahmen einer offiziellen Wohnungsvermietung erfolgt.
Danke, das hatte ich fast vermutet. Ist es nicht auch so, dass Flüchtlinge bis zur Anerkennung in den EAs bleiben müssen/sollen?
Ich finde schon nachvollziehbar, dass solche kleinteiligen Lösungen mit hörerem Organisationsaufwand verbunden sind, und daher eher in den Hintergrund treten. Das ist aber auch der Vorwurf an die Hamburger Politik, das man sich schlicht nicht genug um (arbeitsaufwändigere, kleinteiligere) Alternativen bemüht, sondern schnelle Lösungen für eine große Anzahl Menschen durchziehen will, ohne die langfristigen Folgen zu beachten.


Das wäre die Frage, wie skalierbar wäre ein solches Konzept? Wäre ein Zusammenschluß mehrerer lokaler Initiativen zu einer bundesweiten Initiative möglich, die dann auch "auf Bundesebene" agieren kann?
Da Unterbringung der Flüchtlinge und Wohnungsbau in der Zuständigkeit der Länder liegt, hab ich eher Zweifel, inwieweit eine bundesweite Initiative hier überhaupt einflussreich Agieren könnte. Ich denke auch der Abstimmungsaufwand würde sich enorm potenzieren. Denn trotz gemeinsamer Ziele, Grundsätze und Forderungen, sind die einzelnen Initiativen ja nicht total "homogen", so ist bei einer z.B. die Motivation wohl eher aus dem Landschaftsschutz entstanden.
http://feldmark.info/

dedeli
12-02-2016, 16:56
Danke, das hatte ich fast vermutet. Ist es nicht auch so, dass Flüchtlinge bis zur Anerkennung in den EAs bleiben müssen/sollen?


Warum eigentlich? Es wäre ja immer noch die gleiche Gemeinde gewesen, der Residenzpflicht wäre also entsprochen worden. Anerkennungen dauern doch teilweise Jahre. Wenn es schon Leute gibt, die diese Menschen kostenlos bei sich aufnehmen wollen und ihren Teil zur Integration dieser Menschen beitragen wollen, was spricht dann dagegen. Und dezentraler geht es doch gar nicht mehr, es wäre aus meiner Sicht ideal für Integration gewesen. Die verpflichtende Unterbringung in den EAs ist doch verlorene Zeit, in der die Menschen in den EAs auf ihre Anerkennung warten. In der Zeit hätten sie in einem netten Umfeld z.B. Deutsch gelernt und diese Frauen wären den oft unsäglichen Bedingungen in den EAs entkommen. Wir waren da wohl echt naiv, ich hab sie in ihrem Vorhaben unterstützt und bin ehrlich gesagt genauso frustriert wie sie, dass so etwas einfach nicht möglich ist.

SilverER
12-02-2016, 17:05
Denn kenn ich schon, ich denke, dass es eine Mischung ist, aus Überforderung, Unwillen und finanziellen Zwängen.

Und dann kommen auch noch Anwohnerproteste dazu, hier im Umkreis von München hat Grafing z.B. Schlagzeilen gemacht.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/grafing-nachbarn-verhindern-fluechtlingsunterkunft-1.2837619


Wobei zu dieser Situation wohl leider auch die anfängliche, mangelnde Informationspolitik der Gemeinde beigetragen hatte.

Jetzt wird die Unterkunft "ab vom Schuß" gebaut, neben dem Bauhof.
Wäre nicht genau aus den von dir genannten Gründen eine solche Initiative ein mögliches besseres Konzept? Sie würde ein "Gegengewicht" gegenüber einer in Finanzzwängen gefangenen, überforderten Behörde / Politik bilden und gleichzeitig die Bürger einbeziehen, bevor aus Unwissenheit Ängste und Abwehr entstehen, die in solchen "negativen" Bürgerprotesten münden...

Grasfrosch
12-02-2016, 17:28
Warum eigentlich? Es wäre ja immer noch die gleiche Gemeinde gewesen, der Residenzpflicht wäre also entsprochen worden. Anerkennungen dauern doch teilweise Jahre. Wenn es schon Leute gibt, die diese Menschen kostenlos bei sich aufnehmen wollen und ihren Teil zur Integration dieser Menschen beitragen wollen, was spricht dann dagegen. Und dezentraler geht es doch gar nicht mehr, es wäre aus meiner Sicht ideal für Integration gewesen. Die verpflichtende Unterbringung in den EAs ist doch verlorene Zeit, in der die Menschen in den EAs auf ihre Anerkennung warten. In der Zeit hätten sie in einem netten Umfeld z.B. Deutsch gelernt und diese Frauen wären den oft unsäglichen Bedingungen in den EAs entkommen. Wir waren da wohl echt naiv, ich hab sie in ihrem Vorhaben unterstützt und bin ehrlich gesagt genauso frustriert wie sie, dass so etwas einfach nicht möglich ist.
Ich hatte es mit Fragezeichen versehen, da ich mir nicht sicher war, und immer noch nicht bin:D. Nach diesem Artikel http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fluechtlinge-in-privaten-wohnungen-wie-kann-ich-einen-fluechtling-bei-mir-aufnehmen/12249758.html scheint es aber keine Pflicht zu geben, eine bestimme Frist in der EA zu bleiben.
In Berlin scheint die EJF gerade NUR Asylbewerber zu vermitteln. Das klingt auch sehr bürokratisch, scheint aber möglich. Gibt es denn an deinem Ort vielleicht ein Organisation, die sich mit der Vermittlung beschäftigt? Im Artikel ist z.B. auch diese Seite verlinkt: http://www.fluechtlinge-willkommen.de/

Es scheint ja gewisse Anforderungen zu geben (durchaus nachvollziehbar, zum Schutz der Flüchtlinge vor Ausbeutung, und auch der Wohnungsgeber, falls es Probleme gibt). Ich könnte mir vorstellen, dass ein Helferkreis mit der Prüfung der Voraussetzungen (und damit ggf auch einer gewissen Verantwortung) sich schlicht organisatorisch überfordert fühlt.

Mir ist in deinem Beispiel auch noch nicht so klar, welche Art Helferkreis (loser Zusammenschluss Ehrenamtlicher, Verein, oder ?) es ist, und was mit den "übergeordneten" Stellen gemeint ist. :nixweiss:

dedeli
12-02-2016, 17:29
Wäre nicht genau aus den von dir genannten Gründen eine solche Initiative ein mögliches besseres Konzept? Sie würde ein "Gegengewicht" gegenüber einer in Finanzzwängen gefangenen, überforderten Behörde / Politik bilden und gleichzeitig die Bürger einbeziehen, bevor aus Unwissenheit Ängste und Abwehr entstehen, die in solchen "negativen" Bürgerprotesten münden...

Ich finde alle Forderungen der Initiatve richtig und ich finde auch gut, dass sie auf die Problematik der Ghettoisierung, die ich von Anfang an als höchst problematisch in der Flüchtlingsdebatte angesehen habe, aufmerksam machen.

ABER, wenn ich das jetzt mal für München durchspiele, dass hier überall kleine Flüchtlingsunterkünfte in allen Stadtteilen entstehen sollen. Wie soll das funktionieren? In dem Stadtteil, in dem ich wohne, ist alles bereits echt eng bebaut (Innenstadt München). Es gibt noch den ein oder anderen Sportplatz oder die ein oder andere kleine Parkanlage, aber da geht es dann schon los. Sollen diese restlichen Grün/Freizeitflächen noch bebaut werden? Welche Proteste würde das geben und ist das städteplanerisch sinnvoll?
Und wenn es mal die ein oder andere Freifläche gibt, weil ein Gebäude abgerissen wird, dann ist das ja nicht unbedingt ein Grundstück, was der Stadt München gehört. Soll in so einem Fall dann enteignet werden? Und wenn enteignet wird, muss ja trotzdem ein Preis gezahlt werden, der dem Marktwert entspricht? Das kann sich auch eine reiche Stadt wie München in den meisten Gebieten der Innenstadt gar nicht leisten.
Und dann kommen auch noch Anwohnerproteste, selbst bei kleinen Unterkünften (siehe Grafing), dazu. Wenn dann tatäschlich eine Unterkunft in Grünwald neben der Villa eines Spezls von jemandem aus dem Stadtrat geplant wird, halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann tatsächlich auch gebaut wird für gleich null. Da wird dann eben einfach keine Baugenehmigung dafür erteilt oder irgendein anderer Grund dagegen gefunden.

Ich finde die Initiative gut, aber wenn überhaupt werden nur wenige Forderungen daraus umgesetzt, was aber immerhin auch schon ein Erfolg wäre. Ich sehe da noch am meisten Umsetzungschancen bezüglich einer menschenwürdigen Architektur, kombiniert mit Spielplätzen, Gemeindezentren usw. Vieles andere wird an Sachzwängen, finanziellen Zwängen usw. leider scheitern, auch wenn es natürlich richtig wäre :(.

dedeli
12-02-2016, 17:37
Mir ist in deinem Beispiel auch noch nicht so klar, welche Art Helferkreis es ist, und was mit Ich hatte es mit Fragezeichen versehen, da ich mir nicht sicher war, und immer noch nicht bin:D. Nach diesem Artikel http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fluechtlinge-in-privaten-wohnungen-wie-kann-ich-einen-fluechtling-bei-mir-aufnehmen/12249758.html scheint es aber keine Pflicht zu geben, eine bestimme Frist in der EA zu bleiben.
In Berlin scheint die EJF gerade NUR Asylbewerber zu vermitteln. Das klingt auch sehr bürokratisch, scheint aber möglich. Gibt es denn an deinem Ort vielleicht ein Organisation, die sich mit der Vermittlung beschäftigt? Im Artikel ist z.B. auch diese Seite verlinkt: http://www.fluechtlinge-willkommen.de/

Es scheint ja gewisse Anforderungen zu geben (durchaus nachvollziehbar, zum Schutz der Flüchtlinge vor Ausbeutung, und auch der Wohnungsgeber, falls es Probleme gibt). Ich könnte mir vorstellen, dass ein Helferkreis mit der Prüfung der Voraussetzungen (und damit ggf auch einer gewissen Verantwortung) sich schlicht organisatorisch überfordert fühlt.
den "übergeordneten" Stellen gemeint ist. :nixweiss:

Das scheint von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich zu sein, ich hab mal gegoogelt.

Beim Helferskreis Ebersberg z.B. werden anscheinend nur bereits anerkannte Flüchtlinge vermittelt:
http://helferkreis.jimdo.com/

Wie der Helferkreis für Asylsuchende in unserer Stadt feststellt, erhalten endlich immer mehr Asylsuchende auch in Ebersberg ihre Einladung zur Anhörung zum Asylantrag. Die ersten Entscheidungen sind auch schon gefallen. Insbesondere Personen aus Syrien und Eritrea – viele der Männer in Ebersberg stammen aus diesen Ländern - haben gute Chancen auf ein Bleiberecht. Mit der Anerkennung erlischt formal das Recht auf die Bleibe in der Asylunterkunft. Zwar wird keiner einfach vor die Türe gesetzt, dennoch muss sich der Flüchtling schnellstmöglich eine neue Bleibe suchen. Viele der Asylsuchenden können auch schon ein wenig Deutsch und haben auch schon einen ehrenamtlichen Helfer / eine Helferin, der/die sie auch beim Thema „Wohnen in Deutschland“ begleitet und unterstützt. Wenn Sie sich vorstellen könnten, einem anerkannten Flüchtling ein Zimmer oder eine Wohnung zu vermieten, melden Sie sich bitte bei...

Grasfrosch
12-02-2016, 17:43
Das scheint von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich zu sein, ich hab mal gegoogelt.

Beim Helferskreis Ebersberg z.B. werden anscheinend nur bereits anerkannte Flüchtlinge vermittelt:
http://helferkreis.jimdo.com/
Ist das denn der Helferkreis an den sich deine Kollegin gewandt hatte? Dann verstehe ich die Ablehnung nicht. :nixweiss:
Falls nicht, würde ich vll in Wohnortnähe eine Initiative suchen, die Wohnraum für Flüchtlinge vermittelt.
Zur kostenfreien Überlassung noch eine Anmerkung aus dem Tagesspiegelartikel.

Der Berliner Flüchtlingsrat (http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/) warnt aber, dass so auch eine ungesunde Abhängigkeit entstehen könnte. Sich einen Flüchtling ins Haus zu holen und ihn wieder loswerden, weil man keine Lust mehr hat, ist keine Option. Am besten sei ein ganz normaler privatrechtlicher Mietvertrag zwischen zwei mündigen Parteien.

Flavia16
12-02-2016, 17:47
Genau zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen eine ganz interessante Dokumentation im WDR gesehen.

Sie zeigt, wie zwei Kommunen mit unterschiedlichen (finanziellen) Voraussetzungen und unterschiedlicher Herangehensweise mit Unterbringung und Integration von Flüchtlingen umgehen.

Wäre es okay, den Link zur WDR-Mediathek hier einzustellen?

(Bin erst frisch hier, wenn ich auch schon eine Weile unregistriert immer mal mitgelesen habe).

dedeli
12-02-2016, 17:53
Zur kostenfreien Überlassung noch eine Anmerkung aus dem Tagesspiegelartikel.

Ich werde bei meiner Kollegin nochmal nachfragen, ob ich hier weitere Details bezüglich des Helferkreises und den Emails bzw. dem genauen Inhalt hier weitergeben darf.

SilverER
12-02-2016, 17:53
Ich finde alle Forderungen der Initiatve richtig und ich finde auch gut, dass sie auf die Problematik der Ghettoisierung, die ich von Anfang an als höchst problematisch in der Flüchtlingsdebatte angesehen habe, aufmerksam machen.

ABER, wenn ich das jetzt mal für München durchspiele, dass hier überall kleine Flüchtlingsunterkünfte in allen Stadtteilen entstehen sollen. Wie soll das funktionieren? In dem Stadtteil, in dem ich wohne, ist alles bereits echt eng bebaut (Innenstadt München). Es gibt noch den ein oder anderen Sportplatz oder die ein oder andere kleine Parkanlage, aber da geht es dann schon los. Sollen diese restlichen Grün/Freizeitflächen noch bebaut werden? Welche Proteste würde das geben und ist das städteplanerisch sinnvoll?
Und wenn es mal die ein oder andere Freifläche gibt, weil ein Gebäude abgerissen wird, dann ist das ja nicht unbedingt ein Grundstück, was der Stadt München gehört. Soll in so einem Fall dann enteignet werden? Und wenn enteignet wird, muss ja trotzdem ein Preis gezahlt werden, der dem Marktwert entspricht? Das kann sich auch eine reiche Stadt wie München in den meisten Gebieten der Innenstadt gar nicht leisten.
Und dann kommen auch noch Anwohnerproteste, selbst bei kleinen Unterkünften (siehe Grafing), dazu. Wenn dann tatäschlich eine Unterkunft in Grünwald neben der Villa eines Spezls von jemandem aus dem Stadtrat geplant wird, halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann tatsächlich auch gebaut wird für gleich null. Da wird dann eben einfach keine Baugenehmigung dafür erteilt oder irgendein anderer Grund dagegen gefunden.

Ich finde die Initiative gut, aber wenn überhaupt werden nur wenige Forderungen daraus umgesetzt, was aber immerhin auch schon ein Erfolg wäre. Ich sehe da noch am meisten Umsetzungschancen bezüglich einer menschenwürdigen Architektur, kombiniert mit Spielplätzen, Gemeindezentren usw. Vieles andere wird an Sachzwängen, finanziellen Zwängen usw. leider scheitern, auch wenn es natürlich richtig wäre :(.
Dein Aber ist größer als dein Eingangssatz... Wenn ich dein "aber" lese, kann ich auch gleich aufgeben... :heul:

Ist das so ne Glas halb voll oder halb leer Geschichte?

dedeli
12-02-2016, 17:59
Dein Aber ist größer als dein Eingangssatz... Wenn ich dein "aber" lese, kann ich auch gleich aufgeben... :heul:

Ist das so ne Glas halb voll oder halb leer Geschichte?

Naja, so ist halt nunmal meine Herangehensweise.....es hilft halt nunmal nicht, schöne Forderungen aufzustellen, ohne auch zu hinterfragen, ob sie sich real auch umsetzen lassen, sonst ist das leider nur inhaltsleeres Gerede, das niemandem was bringt.

Ich bin generell ein optimistischer Mensch (ich weiß, hier komm ich sicher ganz anders rüber), aber ich bin auch ein sehr pragmatischer, realistischer, handlungsorientierter Mensch. Wenn also solche Forderungen aufgestellt wird, dann überlege ich mir, wie das umzusetzen ist und tja, da sehe ich nunmal gewisse Schwierigkeiten, das zu beschönigen bringt niemandem was.

Wie siehst Du denn meine Argumente, Überlegungen? Was ist an diesen Überlegungen falsch?

Grasfrosch
12-02-2016, 18:01
..
ABER, wenn ich das jetzt mal für München durchspiele, dass hier überall kleine Flüchtlingsunterkünfte in allen Stadtteilen entstehen sollen. Wie soll das funktionieren? ...
Deine Einwände sind berechtigt, all das sind Probleme, die sich v.a. in Großstädten mit dichter Bebauung stellen. Auch hier in HH wird es keine vollkommen ausgewogene Verteilung geben können, denn in manchen Stadtteilen sind einfach nicht genügend Flächen vorhanden, sie sind zu teuer, etc. Aber am Zusammenschluss der Initiativen (die auch eine Initiative zu einem Volksentscheid diskutieren) sieht man doch gut, dass Bürger sich hier mehr Gehör verschaffen können.* Warum sollten sie am Ende nicht wirklich was erreichen können, durch den Druck den sie ausüben? Eine Ideallösung im Sinne der Erfüllung aller Forderungen wird das nicht sein. Aber wenn es reicht, die Anzahl der großen Projekte auf ein Minimum zu reduzieren, und für diese eine bessere Versorgung mit begleitenden Maßnahmen (Quartiersmanagement etc) zu erreichen, dann wäre das doch eine ganze Menge, finde ich.
Ich hab von Anfang an nicht verstanden, warum gerade bei den Großbausiedlungen nur Flüchtlinge dort wohnen sollen. Das ist doch schlicht idiotisch, hier nicht eine durchmischte Belegung vorzusehen. So wie es die Ini ja auch fordert.

* Wenn sie eben über den Ansatz "not in my neighbourhood" hinausgehen, und statt wütendem Gekeife ein Konzept zur Mitarbeit anbieten. Und nicht zu vergessen, es schaffen, sich gegen Vereinnahmung rechter Teilnehmer abzugrenzen.

Grasfrosch
12-02-2016, 18:04
Genau zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen eine ganz interessante Dokumentation im WDR gesehen.

Sie zeigt, wie zwei Kommunen mit unterschiedlichen (finanziellen) Voraussetzungen und unterschiedlicher Herangehensweise mit Unterbringung und Integration von Flüchtlingen umgehen.

Wäre es okay, den Link zur WDR-Mediathek hier einzustellen?

(Bin erst frisch hier, wenn ich auch schon eine Weile unregistriert immer mal mitgelesen habe).
WDR Mediathek ist ja seriös, und wurde hier schon mehrfach ohne Beanstandung verlinkt. Ich glaube, du kannst es wagen. :)

Herzlich willkommen :wink:


Ich werde bei meiner Kollegin nochmal nachfragen, ob ich hier weitere Details bezüglich des Helferkreises und den Emails bzw. dem genauen Inhalt hier weitergeben darf.
Ja, danke. Ich fände es wirklich interessant, wenn du uns da auf dem laufenden hältst.

dedeli
12-02-2016, 18:13
Deine Einwände sind berechtigt, all das sind Probleme, die sich v.a. in Großstädten mit dichter Bebauung stellen. Auch hier in HH wird es keine vollkommen ausgewogene Verteilung geben können, denn in manchen Stadtteilen sind einfach nicht genügend Flächen vorhanden, sie sind zu teuer, etc. Aber am Zusammenschluss der Initiativen (die auch eine Initiative zu einem Volksentscheid diskutieren) sieht man doch gut, dass Bürger sich hier mehr Gehör verschaffen können.* Warum sollten sie am Ende nicht wirklich was erreichen können, durch den Druck den sie ausüben? Eine Ideallösung im Sinne der Erfüllung aller Forderungen wird das nicht sein. Aber wenn es reicht, die Anzahl der großen Projekte auf ein Minimum zu reduzieren, und für diese eine bessere Versorgung mit begleitenden Maßnahmen (Quartiersmanagement etc) zu erreichen, dann wäre das doch eine ganze Menge, finde ich.
Ich hab von Anfang an nicht verstanden, warum gerade bei den Großbausiedlungen nur Flüchtlinge dort wohnen sollen. Das ist doch schlicht idiotisch, hier nicht eine durchmischte Belegung vorzusehen. So wie es die Ini ja auch fordert.

* Wenn sie eben über den Ansatz "not in my neighbourhood" hinausgehen, und statt wütendem Gekeife ein Konzept zur Mitarbeit anbieten. Und nicht zu vergessen, es schaffen, sich gegen Vereinnahmung rechter Teilnehmer abzugrenzen.

Wie gesagt, ich unterstütze alle Forderungen dieser Initiative und das Erreichen kleiner Ziele wäre schon ein Erfolg.

Deinen Punkt, dass in Großprojekten nicht nur Flüchtlinge wohnen sollten, finde ich z.B. gut und richtig und würde auch zu einer größeren Akzeptanz in der Bevölkerung führen.

Also wenn schon ein Großprojekt gebaut wird, dann z.B. 1/3 Flüchtlinge, 1/3 geförderte Wohnungen, 1/3 freie Wohnungen.

So etwas ähnliches gab es z.B. hier in München. Da wurde eine neue Siedlung in einem zwar nicht so beliebtem Außenbezirk von München geschaffen, allerdings aus meiner Sicht wirklich gut gemacht: Es gab Sozialwohnungen, nach dem Münchenmodell geförderte Eigentumswohnungen, freie Wohnungen, es wurden Schulen gebaut, ein Einkaufszentrum, auch noch ein Studentenwohnheim. So etwas, dann eben auch noch mit einem Anteil von Flüchtlingen, finde ich sehr sinnvoll, ist aber eben nur in Außenbezirken meiner Einschätzung nach möglich. Und Forderungen in diese Richtung finde ich bezüglich Umsetzung weit realistischer als viele andere Forderungen.

Delphi
12-02-2016, 18:16
In Wuppertal werden gut 80 Prozent der Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht. Die Stadt ist dadurch besonders attraktiv für Flüchtlinge, die in großer Zahl hierher ziehen. Die Westdeutsche Zeitung (http://www.wz.de/lokales/wuppertal/der-druck-auf-das-jobcenter-waechst-1.2122415) berichtete gestern über den starken Anstieg von Flüchtlingen, die "Hartz IV" beziehen ("Der Druck auf das Jobcenter wächst"):
„Wir müssen davon ausgehen, dass wir allein 2016 in Wuppertal zwischen 7.000 bis 10.000 Menschen zusätzlich in die Systeme aufnehmen. Und das sind zu 90 Prozent Menschen, die nicht in Wuppertal das Aufnahmeverfahren abgeschlossen haben. Die meisten kommen aus Ostdeutschland zu uns“, sagt [der Geschäftsführer des Jobcenters] Lenz. Die Stadt muss mehr als 70 Prozent der Unterkunftskosten für "Hartz IV"-Haushalte finanzieren. Dieser Finanzierungsanteil wird weder vom Land NRW noch vom Bund übernommen. Finanziell lohnt es sich für eine Stadt nicht, attraktiv für Flüchtlinge zu sein. Die Flüchtlinge müssen in die Stadtteile ziehen, in denen die Mieten niedrig sind. Die Entstehung von Ghettos ist unvermeidlich. In Großstädten wie Düsseldorf, Köln und Hamburg sind die Leerstandsquoten derart niedrig, dass die Diskussion über eine dezentrale Unterbringung ohnehin illusorisch ist. In einigen Jahren können wir in wissenschaftlichen Studien nachlesen, warum leider die Integration der Flüchtlinge / Einwanderer wieder einmal nicht so funktioniert hat wie erhofft.

Flavia16
12-02-2016, 18:26
WDR Mediathek ist ja seriös, und wurde hier schon mehrfach ohne Beanstandung verlinkt. Ich glaube, du kannst es wagen. :)

Herzlich willkommen :wink:

:wink: danke :)

Hier also die 44 minütige-Doku: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/die_story/videokommunenamlimitfluechtlingemallastmalsegen100_tag-10022016.html

Geisterkatze
12-02-2016, 20:22
Ich frage mich aber, ob Flüchtlinge, die nicht in Heimen sondern in Wohnungen, unter den Deutschen untergebracht werden, sich besser integrieren? Will man dann mit ihnen zu tun haben? Die Nationalitäten bleiben doch oft unter sich, oder täusche ich mich? Gibt es viele z.B deutsch-türkische oder deutsch-iranische Freundschaften? Ist es heute anders? Bei mir war es schon immer anders, daher frage ich.
In Flüchtlingsheimen ist die Gefahr der Radikalisierung und Grüppchenbildung größer.
Andererseits hilft es auch den Menschen, mit Landsleuten im Kontakt zu sein. So können sie sich auch gegenseitig helfen.

Der Oberbürgermeister aus Schwäbisch-Gmünd tut sehr viel für die Integration und ist auch sehr erfolgreich:
http://www.huffingtonpost.de/2015/10/20/was-dieser-burgermeister-mit-fluchtlingen-macht-uberrascht-alle_n_8339070.html

Edelstahl
12-02-2016, 21:10
Das kann und wird nicht funktionieren.
Das ist geplante/vorsätzliche "Ghettoisierung".

herrlehmann
12-02-2016, 21:18
Danke, das hatte ich fast vermutet. Ist es nicht auch so, dass Flüchtlinge bis zur Anerkennung in den EAs bleiben müssen/sollen? ...

Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind zunächst dazu da, dass die Menschen überhaupt registriert werden und ihren Asylantrag stellen können. Daher ist im Normalfall dort auch die Fluktuation am höchsten.

Nach dem Procedere werden sie dann anderweitig untergebracht.

Und genau um diese Verteilung danach geht es der Initiative.

SilverER
12-02-2016, 21:33
Naja, so ist halt nunmal meine Herangehensweise.....es hilft halt nunmal nicht, schöne Forderungen aufzustellen, ohne auch zu hinterfragen, ob sie sich real auch umsetzen lassen, sonst ist das leider nur inhaltsleeres Gerede, das niemandem was bringt.

Ich bin generell ein optimistischer Mensch (ich weiß, hier komm ich sicher ganz anders rüber), aber ich bin auch ein sehr pragmatischer, realistischer, handlungsorientierter Mensch. Wenn also solche Forderungen aufgestellt wird, dann überlege ich mir, wie das umzusetzen ist und tja, da sehe ich nunmal gewisse Schwierigkeiten, das zu beschönigen bringt niemandem was.

Wie siehst Du denn meine Argumente, Überlegungen? Was ist an diesen Überlegungen falsch?
Nichts ist an deinen Überlegungen falsch, es ging mir um die Herangehensweise. Aus meiner Sicht kommt zuerst eine fixe Idee (ich nenne es jetzt nicht Vision), ein Ideal, das man mit aller Begeisterung verfolgt. Dieser "Schwung" hilft dann auch dabei, Schwierigkeiten zu überwinden. Hätte Bill Gates sich vorher überlegt, wie schwierig es sein könnte gegen IBM o.ä. zu bestehen, würden wir heute hier vielleicht nicht schreiben... :D

Edelstahl
12-02-2016, 21:37
Nichts ist an deinen Überlegungen falsch, es ging mir um die Herangehensweise. Aus meiner Sicht kommt zuerst eine fixe Idee (ich nenne es jetzt nicht Vision), ein Ideal, das man mit aller Begeisterung verfolgt. Dieser "Schwung" hilft dann auch dabei, Schwierigkeiten zu überwinden. Hätte Bill Gates sich vorher überlegt, wie schwierig es sein könnte gegen IBM o.ä. zu bestehen, würden wir heute hier vielleicht nicht schreiben... :D


Das "Vergnügen" hatten wir bereits.
Jetzt kommt die Arbeit.
Da ist dann nicht mehr immer schön und begeisternd, aber so isses halt.

SilverER
12-02-2016, 21:41
Das "Vergnügen" hatten wir bereits.
Jetzt kommt die Arbeit.
Da ist dann nicht mehr immer schön und begeisternd, aber so isses halt.
Von Vergnügen hatte ich nichts geschrieben... :D

Edelstahl
12-02-2016, 21:50
steht ja auch in "Anführungsstrichen"


:D

dedeli
12-02-2016, 22:18
Nichts ist an deinen Überlegungen falsch, es ging mir um die Herangehensweise. Aus meiner Sicht kommt zuerst eine fixe Idee (ich nenne es jetzt nicht Vision), ein Ideal, das man mit aller Begeisterung verfolgt. Dieser "Schwung" hilft dann auch dabei, Schwierigkeiten zu überwinden. Hätte Bill Gates sich vorher überlegt, wie schwierig es sein könnte gegen IBM o.ä. zu bestehen, würden wir heute hier vielleicht nicht schreiben... :D

Nungut, wir haben eine unterschiedliche Herangehensweise, ist nunmal so, Menschen sind unterschiedlich. Dass ich die Initiative gut finde, habe ich inzwischen mehrfach betont.

Ich habe eine paar Punkte angesprochen, die ich als problematisch sehe. Wie würdest Du diese angehen? Was ist Deine Einstellung dazu?

Ich fand z.B. Grasfrosch Antwort gut, daraus konnte auch ich weiterspinnen und hab ein Beispiel gebracht, was ich denke, was möglich ist und realistisch ist.

Grasfrosch
12-02-2016, 23:03
Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind zunächst dazu da, dass die Menschen überhaupt registriert werden und ihren Asylantrag stellen können. Daher ist im Normalfall dort auch die Fluktuation am höchsten.

Nach dem Procedere werden sie dann anderweitig untergebracht.

Und genau um diese Verteilung danach geht es der Initiative.
Ja, das ist soweit schon klar. Auch wenn ich da manchmal durcheinander komme ;), denn nach der EA kann die Unterbringung in anderen Flüchtlingsunterkünften erfolgen (das scheint die Regel), aber auch auf dem freien Markt. Nach der Anerkennung als Asylbewerber müssen diese eigentlich jegliche staatliche/öffentliche Unterkunft verlasssen, in der Praxis wird aber keiner vor die Tür gesetzt.

Bei Dedelis Beispiel ging es ja eher um die Frage, warum es organisatorisch schwierig sei, Asylbewerber nach der Registrierung privat unterzubringen. In ihrem Fall wurde darauf verwiesen, dass es für Asylbewerber erst nach der Anerkennung möglich sei. In anderen Bundesländern (Beispiel Berlin) ist es aber wohl möglich, auch vor Anerkennung private Unterkünfte zu beziehen.

Langer Rede kurzer Sinn. Es wird anscheinend nach Bundesland sehr unterschiedlich verfahren was die private Unterbringung angeht - oder es ist schlicht gar nicht geregelt, und nach der Registrierung steht es jedem Asylbewerber (innerhalb der Residenzpflicht) frei sich Wohnraum zu suchen oder in der Unterkunft zu bleiben.:nixweiss:

In dem Zusammenhang ist mir erst bewusst geworden, dass auch die Residenzpflicht (die ja mit der Wohnstatt an sich, also privat oder Flüchtlingsunterkunft, nichts zu tun hat) nicht bundeseinheitlich geregelt ist, und auch nur in Deutschland besteht. Mir war das so nicht bekannt. https://de.wikipedia.org/wiki/Residenzpflicht

Die Residenzpflicht für alle Asylbewerber ist einmalig in der Europäischen Union (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Union) und existiert nur in Deutschland (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland).

Menschen mit Aufenthaltsgestattung, d.h. die einen Asylantrag gestellt haben und deren Asylverfahren noch läuft, unterliegen zunächst der Residenzpflicht.
Wie groß ihr Aufenthaltsbereich ist, ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Der Aufenthaltsbereich kann auf den Bezirk, den Kreis oder das Bundesland beschränkt sein, in dem der Asylbewerber wohnen muss. Er kann auch aus mehreren Bezirken oder Bundesländern bestehen.

herrlehmann
13-02-2016, 00:18
Ja, das ist soweit schon klar. Auch wenn ich da manchmal durcheinander komme ;), denn nach der EA kann die Unterbringung in anderen Flüchtlingsunterkünften erfolgen (das scheint die Regel), aber auch auf dem freien Markt. Nach der Anerkennung als Asylbewerber müssen diese eigentlich jegliche staatliche/öffentliche Unterkunft verlasssen, in der Praxis wird aber keiner vor die Tür gesetzt.

...

Okay, dann habe ich Deine - rhetorische - Frage missverstanden.

Die Nachfolgeunterbringung ist nun wirklich Ländersache und wird sehr unterschiedlich gehandhabt (ich finde den Förderalismus generell nicht schlecht, aber in solchen Dingen zeigen sich die Mängel).

dedelis Beispiel lese ich eher so, dass die Asylbewerber in einer Nachfolgeunterkunft leben sollen, bis ihr Antrag entschieden ist, bevor sie privat unterkommen können/sollen/müssen. Oder verstehe ich das falsch?

Das halte ich für ebenso falsch, wie geplante Siedlungen nur für Asylbewerber.

Allerdings finde ich es auch nicht richtig, von privat Asylbewerber kostenlos beherbigen zu wollen. Ich denke, da sollte schon eine Art Vertrag her, allein um Rechte und Pflichten zu klären.

dedeli
13-02-2016, 00:41
dedelis Beispiel lese ich eher so, dass die Asylbewerber in einer Nachfolgeunterkunft leben sollen, bis ihr Antrag entschieden ist, bevor sie privat unterkommen können/sollen/müssen. Oder verstehe ich das falsch?


Ja, so scheint das hier zu sein, zumindest dort wo meine Kollegin angefragt hat. Ich hab die Begrifflichkeiten vertauscht, tatsächlich waren die Nachfolgeunterkünfte gemeint, in der anscheinend die Leute bis zum Entscheid über ihres Antrags bleiben sollen. Auf der gelinkten Seite werden z.B. explizit nur Wohnungen für bereits anerkannte Flüchtlinge gesucht.

Es scheint irgendwie sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden, teilweise von Bundesland zu Bundesland, eventuell auch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

SilverER
13-02-2016, 01:33
Nungut, wir haben eine unterschiedliche Herangehensweise, ist nunmal so, Menschen sind unterschiedlich. Dass ich die Initiative gut finde, habe ich inzwischen mehrfach betont.

Ich wollte dir nicht zu nahe treten und du brauchst das auch nicht mehrfach betonen... :blush:



Ich habe eine paar Punkte angesprochen, die ich als problematisch sehe. Wie würdest Du diese angehen? Was ist Deine Einstellung dazu?

Das kann ich aus dem Stegreif nicht sagen, die von dir geschilderten Schwierigkeiten sind durchaus plausibel, man muß nur den richtigen Weg finden sie in der jeweils konkreten Situation zu lösen...



Ich fand z.B. Grasfrosch Antwort gut, daraus konnte auch ich weiterspinnen und hab ein Beispiel gebracht, was ich denke, was möglich ist und realistisch ist.
:d: Das ist mmn der richtige Ansatz, ruhig weiterspinnen, ein bischen ver-rückt sein...

symantec
13-02-2016, 07:50
Kann doch jeder für sich selber denken, was wäre wenn. Wenn ich ins Ausland gehen würde hätte ich kein Interesse die Sprache zu lernen, ich würde Kontakte zu Landsleuten knüpfen wenn es denn ginge. Aber gut wenn ich ins Ausland gehe zahle ich meine Rechnungen auch selber weil man das von mir erwartet.

come2me
13-02-2016, 10:30
Eine dezentrale Unterbringung wäre wirklich wünschenswert. Allerdings scheitert das in meiner Stadt an genügend freistehendem Wohnraum.

Hier stehen Wohnungen im ehemaligen Britenviertel leer und in einem Stadtteil, der in den 80ern von Spätaussiedlern 'eingenommen' wurde. Ergo werden da jetzt die Geflüchteten mit Bleiberecht untergebracht. Sie bleiben dann, wie damals die Aussiedler, zum Großteil unter sich :crap:

Bei der Anwohnerversammlung sagte der Bürgermeister noch, dass sie alles versuchen werden, eine Ghettoisierung zu vermeiden. Allerdings muss die Stadt auch dafür sorgen, dass Obdachlosigkeit vermieden wird. Und wie soll das funktionieren, wenn wöchentlich 40-60 Geflüchtete untergebracht werden müssen?

M.vonNeulich
13-02-2016, 12:59
Warum übertragen wir nicht sämtliche Bürgerrechte( Wohnung - Arbeitsstelle - Besitz ) an den Staat und der entscheidet dann per Los ....völlig neutral .... und verteilt diese Dinge gerecht an alle?

So sind alle Chancen gleich und gut durchgemischt wird auch alles!

Politiker sollten natürlich nicht tauschen müssen - sonst kommen evtl. noch Amateure an die Macht...(Moderatoren dürfen auch alles behalten )

Also ich freue mich auf alles neue ....ist voll spannend !!!

vergas
13-02-2016, 18:32
Kann doch jeder für sich selber denken, was wäre wenn. Wenn ich ins Ausland gehen würde hätte ich kein Interesse die Sprache zu lernen, ich würde Kontakte zu Landsleuten knüpfen wenn es denn ginge. Aber gut wenn ich ins Ausland gehe zahle ich meine Rechnungen auch selber weil man das von mir erwartet.

Wenn du ins Ausland gehen und länger dort leben wolltest, hättest du kein Interesse, die Sprache zu lernen? :eek:

Ich halte das für unabdingbar, insb. wenn man länger (> 1 Jahr) bleiben will und sich nicht auf Englisch verständigen kann.

symantec
13-02-2016, 18:43
Wenn du ins Ausland gehen und länger dort leben wolltest, hättest du kein Interesse, die Sprache zu lernen? :eek:

Ich halte das für unabdingbar, insb. wenn man länger (> 1 Jahr) bleiben will und sich nicht auf Englisch verständigen kann.

Warum sollte das unabdingbar sein? Glaubst du die Kneiper und ihre Bedienungen auf Malle sprechen alle spanisch? Oder auf Cran Canaria die lernen kein spanisch ein paar vielleicht der Rest kommt auch so durchs Leben.

vergas
13-02-2016, 19:04
Warum sollte das unabdingbar sein? Glaubst du die Kneiper und ihre Bedienungen auf Malle sprechen alle spanisch? Oder auf Cran Canaria die lernen kein spanisch ein paar vielleicht der Rest kommt auch so durchs Leben.

Und wie soll auf diese Art gesellschaftliche Teilhabe funktionieren?

promina
14-02-2016, 18:40
:gähn:

Mausophon
16-02-2016, 00:25
Ich verstehe den Threadtitel nicht so ganz.
Wenn ich die angegebenen Links lese, geht es den genannten Hamburg Initiativen nicht darum, die Integrationsarbeit selbst in die Hand zu nehmen. Sie sind gegen Massenunterkünfte, fordern eine ausgeglichenere Verteilung von Flüchtlingen auf alle Stadtteile. Die Unterbringung soll menschenwürdig gestaltet und Asylverfahren sollen beschleunigt werden. Die Umsetzung soll jedoch durch Senat, Bürgermeister und BAMF geschehen - also keine Integration durch die Initiativen erfolgen.

Das Modell der Unterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen gibt es in Leverkusen bereits seit 2002. https://de.wikipedia.org/wiki/Leverkusener_Modell
Diese Vorgehensweise ist nicht auf Leverkusen beschränkt, s. z.B. hier http://www.derwesten.de/region/rhein_ruhr/wohnung-statt-turnhalle-id8367981.html
Schon der Wikipedia Artikel spricht jedoch an, dass das Leverkusener Modell aufgrund der aktuellen Flüchtlingszahlen an seine Grenzen stößt.
Wie auch immer - es stehen einer dezentralen Unterbringung jedenfalls keine unüberwindlichen rechtlichen Hürden entgegen.
Hürden gibt es natürlich trotzdem genug. Die Möglichkeit dezentraler Unterbringung muss in der jeweiligen Gemeinde erst einmal formell geschaffen werden und der Verwaltungsprozess ist immer und überall eine heilige Kuh.

Letztendlich geht es hier vor allem doch mal wieder darum, wer die Kosten tragen soll - die finanziellen und die sozialen. Das kommt in diesen Sätzen schön zum Ausdruck: "Der Dachverband fordert den Senat auf, ein Projektmanagement ins Leben zu rufen, das kreativ nach Lösungen sucht – wichtig sei dabei, Leerstände mit einzubeziehen und die "Leistungsfähigkeit" der jeweiligen Stadtteile zu berücksichtigen. Man fordere daher einen fairen Verteilungsschlüssel für alle 104 Hamburger Stadtteile, der die "Integrationskraft" jedes Viertels miteinbezieht. Aktuell beherbergten 32 Stadtteile 80 Prozent der Flüchtlinge, insgesamt seien alle Flüchtlinge in Hamburg in nur 59 Stadtteilen untergebracht."http://www.welt.de/regionales/hamburg/article152145018/Das-ist-wie-ein-Flaechenbrand.html
Hat ja was für sich, die Argumentation und man kann sich in der Tat nur schwer vorstellen, dass in Villenvierteln Flüchtlingsheime gebaut werden, obwohl diese Stadtteile ganz bestimmt die "leistungsfähigeren", weniger dicht besiedelten sind.

Das Leverkusener Modell klingt erstmal nur gut: "Ein Vergleich der Kosten des Betriebes großer zentraler Flüchtlingsunterkünfte einerseits und der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen andererseits zeigt deutliche Kostenvorteile für die Unterbringung in Privatwohnungen. Der ehemalige Sozialdezernent der Stadt Leverkusen, Frank Stein, schätzt, dass der Stadt sicher Ausgaben in Höhe einer siebenstelligen Summe durch dieses Unterbringungskonzept erspart worden ist." https://de.wikipedia.org/wiki/Leverkusener_Modell
Zur Kostenersparnis kommen die Vermeidung der Ghettoisierung und die humane Unterbringung.

Bloß: Woher kommen die ganzen Wohnungen? In den Ballungsräumen herrscht ja für einkommenschwache Menschen längst eine dramatische Wohnungsnot. Mich wundert schon seit Jahren, dass die so wenig thematisiert wird. Ab und zu fand man mal einen Artikel, aus dem erahnbar wurde, wie viele Sozialwohnungen fehlen so wie diesen hier: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-89932560.html
Etwa seit dem Herbst letzten Jahres findet man plötzlich Unmengen solcher Artikel: http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Bundesbauministerin-Hendricks-250.000-Wohnungen-fehlen-in-Deutschland
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wohnraum-jedes-jahr-fehlen-400-000-neue-wohnungen-a-1053064.html
Mieten und Grundstückspreise steigen aber vielerorts schon seit Jahren mehr und mehr an. Bereits Anfang 2014, lange bevor die jetzige Flüchtlingswelle einsetzte, gab es z.B. dieses Urteil: "Nach einer Kosten­sen­kungs­auf­for­de­rung durch den kommu­nalen Leis­tungsträger (SGB II und XII) wegen unan­ge­mes­sener hoher Miete muss der Leis­tungs­be­rech­tigte oder sein Betreuer die Unzu­mut­bar­keit der Umzugs­auf­for­de­rung darlegen – mit den Nach­weis der Erfolg­lo­sig­keit inten­siver Suchbemühungen. Dann muss die Kommune die bishe­rige unan­ge­mes­sene Miete auch über den 6-Monats­zeit­raum gem. § 22 Absatz 1 Satz 2 SGB II hinaus weiter­zahlen, entschied das Landes­so­zi­al­ge­richt Baden-Württem­berg am 05.03.2014 (L 12 AS 5254/13 ER-B)."
Solche Streitkonstellationen entstehen nicht von ungefähr. Zu dieser Zeit kannten professionelle Helfer längst das Problem, dass in Ballungsräumen der Wohnungsmarkt für Einkommenschwache, insbesondere Empfänger von Sozialleistungen schlicht leergefegt ist und Wohnungen für diese Klientel so gut wie nicht mehr zu bekommen sind.
Es kann kaum sein, dass das außer den Armen und den Beschäftigten des sozialen Sektors niemand gemerkt hat. Lange Zeit wurde hier nicht gegengesteuert. Früher investierte man in den sozialen Wohnungsbau, dann, bis vor sehr kurzer Zeit nicht mehr. Warum ist das so in einem Land, in dem die Wirtschaft stetig wächst? Warum konnte selbst ein so reiches Land wie Deutschland im Gegensatz zu früher schon vor der Flüchtlingskrise nicht einmal seine eigenen Bürger hinreichend mit Wohnraum versorgen?

Die eingangs genannten Initativen fordern "ein professionelles Projektmanagement einzurichten, das mit Verwaltungsrecht und Großprojekten vertraut ist und alle Beteiligten koordiniert" http://www.ifi-hamburg.de/%C3%BCber-ifi-hamburg/forderungen/sowie kurzfristige Personalaufstockungenn den betroffenen Verwaltungen sowie den Betreibergesellschaften. Dazu die Integration der Flüchtlingsunterbringung in das Wohnungsbauprogramm des Senats, Werbung und Unterstützung für eine „private Unterbringung“.
Finanzieren, verantworten und durchführen soll das alles die öffentliche Hand.
Wer soll das bezahlen? Ich behaupte, das kann nur funktionieren, wenn endlich Einkommen von oben nach unten umverteilt wird und nicht mehr stetig umgekehrt.

herrlehmann
16-02-2016, 00:44
Ich stimme Dir voll und ganz zu. Kurz gesagt: dass sich bis jetzt niemand dafür interessiert hat, dass bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht, ist weiter nicht überraschend.


Darum geht es aber vordergründig nicht diesen Initiativen. Sie fordern eine geringere Zuteilung von Asylsuchenden in ihren Stadtteilen (ein Punkt, den sie fordern müssen, da sie sonst keine Möglichkeit haben, es zu bewerkstelligen), damit die Integration eine bessere Chance bekommt. Zudem natürlich, und das ist bei einem Bundes"land" wie Hamburg ziemlich illusorisch, eine gerechtere Verteilung auf die einzelnen Stadtteile.

Mausophon
16-02-2016, 00:52
...
Darum geht es aber vordergründig nicht diesen Initiativen. Sie fordern eine geringere Zuteilung von Asylsuchenden in ihren Stadtteilen (ein Punkt, den sie fordern müssen, da sie sonst keine Möglichkeit haben, es zu bewerkstelligen), damit die Integration eine bessere Chance bekommt. Zudem natürlich, und das ist bei einem Bundes"land" wie Hamburg ziemlich illusorisch, eine gerechtere Verteilung auf die einzelnen Stadtteile.

Das ist mir nicht entgangen. Zwangsläufige Konsequenz einer Verteilung der Flüchtlinge auf andere Stadtteile ist jedoch, dass dann diese die Kosten tragen (finanzielle und soziale). Das soll nicht heißen, dass ich eine andere Verteilung nicht gerechter fände, aber es läuft doch eben alles auf die Kostenfrage hinaus.

herrlehmann
16-02-2016, 00:54
Auf die Kosten- und Platzfrage.

Die vielen hübschen leerstehenden Bürohäuser könnten natürlich herhalten, aber welcher Investor will das schon?

blaupause
16-02-2016, 09:40
In Bremen sind es nicht die Villenviertel, sondern der Stadtteil mit 30% Grünenwähler in dem keine Flüchtlinge untergebracht werden.

Lustig oder?

Lazarus
16-02-2016, 09:50
Auf die Kosten- und Platzfrage.

Die vielen hübschen leerstehenden Bürohäuser könnten natürlich herhalten, aber welcher Investor will das schon?

Problem ist nur, wo sollen sich die Leute waschen? Die wenigsten Bürogebäude verfügen über ausreichende sanitäre Einrichtungen.

Kosel
16-02-2016, 16:25
In Bremen sind es nicht die Villenviertel, sondern der Stadtteil mit 30% Grünenwähler in dem keine Flüchtlinge untergebracht werden.

Lustig oder?

Im Osten werden die Flüchtis weggeprügelt und im Westen weggeklagt.

Kosel
16-02-2016, 16:26
Problem ist nur, wo sollen sich die Leute waschen? Die wenigsten Bürogebäude verfügen über ausreichende sanitäre Einrichtungen.

Ich glaube, die Nasszellen würde man noch hinkriegen, aber Küchen wären ein echtes Problem.

Mausophon
16-02-2016, 20:51
In Bremen sind es nicht die Villenviertel, sondern der Stadtteil mit 30% Grünenwähler in dem keine Flüchtlinge untergebracht werden.

Lustig oder?

Quelle?
Grundsätzlich aber nicht verwunderlich, finde ich. Flüchtlinge werden kaum in Stadtteilen untergebracht, in denen die Gutsituierten überproportional vertreten sind. Dazu gehören ja nicht nur die von mir etwas provokativ genannten Villenviertel. Einer Meldung von 2013 zufolge finden sich nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin unter den 20 Prozent Top-Verdienern in Deutschland 17 Prozent, die mit den Grünen sympathisieren. http://www.wiwo.de/politik/deutschland/einkommensverteilung-gruene-und-fdp-sprechen-die-reichen-an/8777022.html
Mit anderen Worten: Die Grünen haben die reichsten Wähler.
Man wird sich überlegen müssen, ob das Argument, dass in bestimmten Gegenden Grundstücke und Mieten zu teuer für die Flüchtlingsunterbringung sind, wirklich so schlagend ist.

Hibiskus
16-02-2016, 21:00
Problem ist nur, wo sollen sich die Leute waschen? Die wenigsten Bürogebäude verfügen über ausreichende sanitäre Einrichtungen.

Bei uns wurde ein Erstaufnahmelager bei einem großen Büromöbellieferanten eingerichtet :nixweiss: Ich denke mal da
wurde an nix gespart :nixweiss: vor allem nicht an Mietzahlungen, dasGebäude stand ja schon einige Zeit leer,da bietet sich doch sowas an.

Hibiskus
16-02-2016, 21:09
Im Osten werden die Flüchtis weggeprügelt und im Westen weggeklagt.

Sorry:)aber:rolleyes:aber das ist ja wieder einmal nur Polemik:helga:

redglori
05-04-2016, 18:34
der neueste Stand der Dinge:

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article154034229/Bau-von-Fluechtlingsheim-in-Nobelviertel-blockiert.html

redglori
12-04-2016, 14:32
Die Hamburger Bezirksämter haben die angekündigten Bürgerbegehren gegen den Bau großer Flüchtlingsunterkünfte für rechtlich nicht zulässig erklärt.

Hamburg stoppt Bürgerbegehren gegen Unterkünfte (http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-stoppt-Buergerbegehren-gegen-Unterkuenfte,fluechtlinge6052.html)

Tobey84
12-04-2016, 15:17
Sollen nur so weitermachen, wenn eine eigentlich vernünftige und gemäßigte Gegenmaßnahme der Bevölkerung so auseinanderdividiert wird, wird sich das Volk das merken und andere Wege gehen. Volksvertreter müssen auf das Volk hören, und wenn sie in ihrer eigenen Welt weiterleben und alles ignorieren, gibt es irgendwann die Quittung.

SnakeX
12-04-2016, 16:20
Hamburg stoppt Bürgerbegehren gegen Unterkünfte (http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburg-stoppt-Buergerbegehren-gegen-Unterkuenfte,fluechtlinge6052.html)

"AfD, 10 Points...."

SilverER
20-04-2016, 12:59
Nobelviertel Blankenese: Hamburg siegt im Rechtsstreit um Flüchtlingsheim

Der emotional geführte Konflikt dürfte sich also in jedem Fall noch eine Weile ziehen. Die Gegner des Flüchtlingsheims hatten sich bislang äußerst entschlossen gezeigt, das Bauvorhaben zu verhindern, und der städtische Flüchtlingskoordinator Anselm Sprandel hatte im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE angekündigt, den Bau unbedingt weiter vorantreiben zu wollen: Es gehe auch um die Fairness gegenüber anderen Stadtteilen, in denen sehr viel mehr Flüchtlinge untergebracht würden.

SPON (http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/blankenese-hamburg-siegt-im-rechtsstreit-um-fluechtlingsheim-a-1088201.html)

*Blue*
20-04-2016, 14:53
die ganzen Linksaktivisten sind aber schon auch ein schräges Völkchen.

die einen lassen sich an Bäume ketten, damit die nicht gefällt werden, wenn es um Einkaufszentren und Bahnhöfe geht.
die anderen sägen sie auf eigene Faust einfach um, wenn es um Flüchtlinge geht, bzw. planen das.

um die Bäume gehts jedenfalls beiden Seiten nicht und auch nie gehen wird.
so wie es auch nie um Feldhamster, Fledermäuse oder sonstwas geht. immer nur mittel zum zweck.


und dieser Satz:


Es gehe auch um die Fairness gegenüber anderen Stadtteilen, in denen sehr viel mehr Flüchtlinge untergebracht würden.

ist auch mehr als entlarvend -
Übersetzung: ja, wir wissen, dass es Scheixxe ist, ein Flüchtlingsheim um die Ecke zu haben - aber da müssen wir jetzt alle durch.

Mobbing Bert
20-04-2016, 17:01
die ganzen Linksaktivisten sind aber schon auch ein schräges Völkchen.

die einen lassen sich an Bäume ketten, damit die nicht gefällt werden, wenn es um Einkaufszentren und Bahnhöfe geht.
die anderen sägen sie auf eigene Faust einfach um, wenn es um Flüchtlinge geht, bzw. planen das.

um die Bäume gehts jedenfalls beiden Seiten nicht und auch nie gehen wird.
so wie es auch nie um Feldhamster, Fledermäuse oder sonstwas geht. immer nur mittel zum zweck.


und dieser Satz:



ist auch mehr als entlarvend -
Übersetzung: ja, wir wissen, dass es Scheixxe ist, ein Flüchtlingsheim um die Ecke zu haben - aber da müssen wir jetzt alle durch.

:d:

herrlehmann
21-04-2016, 00:46
So einige Äußerungen hier sind ebenso entlarvend.

Kosel
08-05-2016, 17:46
So einige Äußerungen hier sind ebenso entlarvend.

Exakt.
Aber wem seine? :confused:

Kosel
08-05-2016, 17:51
Sorry:)aber:rolleyes:aber das ist ja wieder einmal nur Polemik:helga:

Nein, du Blume, das ist höchstens durch Pointierung verkürzt, um die östlichen von den westlichen Flüchtinichtgutfindern zu unterscheiden.

Heartbreaker030
19-05-2016, 19:36
ich habe vor einigen wochen einen mann an einem bahnhof kennengelernt.

es stellte sich raus dass er aus syrien kommt und erst kurz in unserem land ist.
er ist kein mann der vielen worte aber ab und zu kommen doch ein paar worte von seinen erlebnissen von der flucht und besonders von den booten. und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wünschte ich hätte teile davon nicht gehört.

ich hab ihn kurz danach besucht in seiner flüchtlingsunterkunft in dresden, mit ihm in einem feldbett geschlafen und seinen alltag mitgemacht. bin sehr froh dass er hier nicht mitlesen kann aber wenn ich ehrlich bin.... es war der absolute horror und ich möchte niemandem zumuten in solchen zuständen leben zu müssen.

nun sind einige tage vergangen und ich hab an ziemlich vielen türen kratzen müssen um ihn nach berlin mitbringen zu können. sein flüchtlingscamp hier ist angenehmer aber immernoch etwas, was ich niemandem zumuten wollte. ich habe vorgestern übrigens auch dort geschlafen, ich weiss wirklich wovon ich rede.

bei einigen kommentaren hier möchte ich wirklich heulen. ich hab nur ein paar tage durch aber lebt ihr erstmal in so ner situation bevor ihr eure meinung abgebt.

an einem punkt möchte ich ihn nun dennoch zitieren. ich habe ihn gefragt ob er mir mein wasserglas rübergeben könne. und er meinte nur dass er in seinem leben nix beeinflussen kann und über nix die kontrolle hat. aber dass sein gast ein frisches, neues, kaltes glas wasser bekommt... das kann er beeinflussen.
und das lässt er sich nich nehmen.

für mich war das echt ein erlebnis von dem ich vorher nicht wusste dass es mich so verändern kann.

Antje
19-05-2016, 20:05
ich habe vor einigen wochen einen mann an einem bahnhof kennengelernt.

es stellte sich raus dass er aus syrien kommt und erst kurz in unserem land ist.
er ist kein mann der vielen worte aber ab und zu kommen doch ein paar worte von seinen erlebnissen von der flucht und besonders von den booten. und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wünschte ich hätte teile davon nicht gehört.

ich hab ihn kurz danach besucht in seiner flüchtlingsunterkunft in dresden, mit ihm in einem feldbett geschlafen und seinen alltag mitgemacht. bin sehr froh dass er hier nicht mitlesen kann aber wenn ich ehrlich bin.... es war der absolute horror und ich möchte niemandem zumuten in solchen zuständen leben zu müssen.

nun sind einige tage vergangen und ich hab an ziemlich vielen türen kratzen müssen um ihn nach berlin mitbringen zu können. sein flüchtlingscamp hier ist angenehmer aber immernoch etwas, was ich niemandem zumuten wollte. ich habe vorgestern übrigens auch dort geschlafen, ich weiss wirklich wovon ich rede.

bei einigen kommentaren hier möchte ich wirklich heulen. ich hab nur ein paar tage durch aber lebt ihr erstmal in so ner situation bevor ihr eure meinung abgebt.

an einem punkt möchte ich ihn nun dennoch zitieren. ich habe ihn gefragt ob er mir mein wasserglas rübergeben könne. und er meinte nur dass er in seinem leben nix beeinflussen kann und über nix die kontrolle hat. aber dass sein gast ein frisches, neues, kaltes glas wasser bekommt... das kann er beeinflussen.
und das lässt er sich nich nehmen.

für mich war das echt ein erlebnis von dem ich vorher nicht wusste dass es mich so verändern kann.

:d::d:.. ein schöner beitrag. danke!

cue bid
07-06-2016, 20:29
die unzufriedenheit mit den maßenunterkunften kann schon sehr sehr weit gehen...
nein, dies ist kein bild aus damaskus, sondern aus düsseldorf. was am 21 mai nicht ganz geklappt hat [ noch rechtzeitig gelöscht) wurde heute sehr gründlich durchgeführt, fachkräfte eben.


https://pbs.twimg.com/media/CkWADW5WkAAV_ht.jpg:small

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/blaulicht/brand-in-duesseldorf-mit-22-verletzten-zwei-maenner-festgenommen-aid-1.6030257

Zinga
07-06-2016, 21:05
@ cue bid

Bitte bei der Diskussion eng an der Fragestellung bzw dem Thema "Ist bessere Integration durch dezentrale Unterbringung möglich?" und ihrer Umsetzung bleiben.

catnip
09-06-2016, 09:27
ich habe vor einigen wochen einen mann an einem bahnhof kennengelernt.

es stellte sich raus dass er aus syrien kommt und erst kurz in unserem land ist.
er ist kein mann der vielen worte aber ab und zu kommen doch ein paar worte von seinen erlebnissen von der flucht und besonders von den booten. und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wünschte ich hätte teile davon nicht gehört.

ich hab ihn kurz danach besucht in seiner flüchtlingsunterkunft in dresden, mit ihm in einem feldbett geschlafen und seinen alltag mitgemacht. bin sehr froh dass er hier nicht mitlesen kann aber wenn ich ehrlich bin.... es war der absolute horror und ich möchte niemandem zumuten in solchen zuständen leben zu müssen.

nun sind einige tage vergangen und ich hab an ziemlich vielen türen kratzen müssen um ihn nach berlin mitbringen zu können. sein flüchtlingscamp hier ist angenehmer aber immernoch etwas, was ich niemandem zumuten wollte. ich habe vorgestern übrigens auch dort geschlafen, ich weiss wirklich wovon ich rede.

bei einigen kommentaren hier möchte ich wirklich heulen. ich hab nur ein paar tage durch aber lebt ihr erstmal in so ner situation bevor ihr eure meinung abgebt.

an einem punkt möchte ich ihn nun dennoch zitieren. ich habe ihn gefragt ob er mir mein wasserglas rübergeben könne. und er meinte nur dass er in seinem leben nix beeinflussen kann und über nix die kontrolle hat. aber dass sein gast ein frisches, neues, kaltes glas wasser bekommt... das kann er beeinflussen.
und das lässt er sich nich nehmen.

für mich war das echt ein erlebnis von dem ich vorher nicht wusste dass es mich so verändern kann.

Na, dann heul doch.
Ich heule vor Wut über Flüchtlinge, die "ihre" Unterkünfte abfackeln. Quelle Bild von heute.

Wären sie dezentral untergebracht, wären sie auch unzufrieden.

SilverER
09-06-2016, 09:45
Na, dann heul doch.
Ich heule vor Wut über Flüchtlinge, die "ihre" Unterkünfte abfackeln. Quelle Bild von heute.

Wären sie dezentral untergebracht, wären sie auch unzufrieden.
Woher weißt du das?

Lisa Simpson
09-06-2016, 10:14
@ cue bid

Bleibt er doch:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/brand-in-duesseldorf-fluechtlinge-wollten-in-andere-unterkunft-verlegt-werden-aid-1.6032941

So wird das nichts mit der Integration, wenn man Unterkünfte abfackelt, um seine Ziele durchzusetzen (dezentrale Unterbringung).
10 Mio. Euro Schaden.

Miezekratz
09-06-2016, 10:38
Woher weißt du das?

mit der dezentralen Unterbringung sinkt die Unzufriedenheit keinesfalls, woher ich das weiß..., persönliche Erfahrung, tagtäglich. Und neben der "Unzufriedenheit" der "Schutzbedürftigen" steigt auch die Unzufriedenheit ihrer neuen Nachbarn. Man kann sich dann nur Entscheiden, welche "Zufriedenheit" einem wichtiger ist.

catnip
09-06-2016, 10:48
mit der dezentralen Unterbringung sinkt die Unzufriedenheit keinesfalls, woher ich das weiß..., persönliche Erfahrung, tagtäglich. Und neben der "Unzufriedenheit" der "Schutzbedürftigen" steigt auch die Unzufriedenheit ihrer neuen Nachbarn. Man kann sich dann nur Entscheiden, welche "Zufriedenheit" einem wichtiger ist.

Kampf im Treppenhaus ist dann vorprogrammiert.
Eigentlich logisch.

Dr.Mull
09-06-2016, 10:56
Bleibt er doch:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/brand-in-duesseldorf-fluechtlinge-wollten-in-andere-unterkunft-verlegt-werden-aid-1.6032941

So wird das nichts mit der Integration, wenn man Unterkünfte abfackelt, um seine Ziele durchzusetzen (dezentrale Unterbringung).
10 Mio. Euro Schaden.
Also handelten die Täter im Aufrag aller Flüchlinge. Aha.

Lisa Simpson
09-06-2016, 11:00
Also handelen die Täter im Aufrag aller Flüchlinge. Aha.

Das ist nun wieder deine Interpretation.

Dr.Mull
09-06-2016, 11:01
Das ist nun wieder deine Interpretation.
Eine von den möglichen Interpretationen.

catnip
09-06-2016, 11:01
Also handelten die Täter im Aufrag aller Flüchlinge. Aha.

Die anderen Flüchtlinge haben die Täter nicht an ihrer Tat gehindert. Ich unterstelle also stillschweigende Billigung der Tat.

Dr.Mull
09-06-2016, 11:12
Die anderen Flüchtlinge haben die Täter nicht an ihrer Tat gehindert. Ich unterstelle also stillschweigende Billigung der Tat.
Gut, und ich behaupte, Tränen aus Mitgefühl sind sympathischer als Tränen der Wut.

catnip
09-06-2016, 12:38
Gut, und ich behaupte, Tränen aus Mitgefühl sind sympathischer als Tränen der Wut.

Ich bin eher wütend, wenn ich Meldungen über Flüchtlinge lese, als dass ich naives Mitgefühl empfinde.

Bela Lugosi
09-06-2016, 12:44
Ich bin eher wütend, wenn ich Meldungen über Flüchtlinge lese, als dass ich naives Mitgefühl empfinde.

ich denke, das ist aus deinen bisherigen Posts recht klar hervorgegangen.

Ich interpretiere Dr. Mull so, dass er die vom Empathie gezeichneten Beiträge von "Heartbreaker030" sympathischer findet als deine Wut.

Dr.Mull
09-06-2016, 12:49
Ich bin eher wütend, wenn ich Meldungen über Flüchtlinge lese, als dass ich naives Mitgefühl empfinde.
Wärest du wütend weil solche Taten ein schlechtes Licht auf Flüchtlinge werfen und die Debatte über Integration erschweren, wären die Tränen sympathisch.

*Blue*
09-06-2016, 13:17
ab wann ist eine Unterbringung denn keine Massenunterkunft mehr ?

sind 20 - 30 Flüchtlinge in einem Haus eine Massenunterkunft oder dezentral ?

kruse2570
09-06-2016, 13:22
Ich bin eher wütend, wenn ich Meldungen über Flüchtlinge lese, als dass ich naives Mitgefühl empfinde.

Sag doch einfach, du bist wütend über Flüchtlinge.

cassy30
09-06-2016, 13:27
ab wann ist eine Unterbringung denn keine Massenunterkunft mehr ?

sind 20 - 30 Flüchtlinge in einem Haus eine Massenunterkunft oder dezentral ?

20 - 30 würde ich nicht als massenunterkunft bezeichnen. :tsts:

ich meine, wir haben hier momentan um die tausend in einer unterkunft.
das ist eine massenunterkunft, bitte schön.

SilverER
09-06-2016, 13:43
mit der dezentralen Unterbringung sinkt die Unzufriedenheit keinesfalls, woher ich das weiß..., persönliche Erfahrung, tagtäglich. Und neben der "Unzufriedenheit" der "Schutzbedürftigen" steigt auch die Unzufriedenheit ihrer neuen Nachbarn. Man kann sich dann nur Entscheiden, welche "Zufriedenheit" einem wichtiger ist.
Daraus folgt, dass nach deiner Beurteilung/Erfahrung Unzufriedenheit generell bei allen gegeben ist (warum auch immer?) und Zufriedenheit nur auf Kosten des jeweils Anderen möglich wäre. Dies ist eine recht negative Einstellung. Es sollte wohl auch möglich sein, einen gewissen Grad an Zufriedenheit bei allen Beteiligten herzustellen, Voraussetzung ist eine gewisse Kompromissbereitschaft auf allen Seiten...

HanneIore
09-06-2016, 13:44
Geht es nicht immer und überall eigentlich um Unzufriedenheit? Wie viele aus den Neuen Bundesländern sind heute immer noch unzufrieden, weil sie westdeutscher, westlicher Propaganda aufgesessen sind? Nun wählen sie die AfD - andere Mittel, ihrer Unzufriedenheit beikommen zu gedenken, kennen/hatten/haben sie / ...gibt es wohl nicht?
Und nun die Flüchtlinge. Wer will es nun ihnen verdenken, dass sie ebenfalls dieser Propaganda anheim gefallen sind? .... Die im Geiste immer noch Ostdeutschen, die dachten, hier gäbe es Kuchen, ohne vorher (kleinste Brötchen) zu backen.
Sorry, ich mag es auch nicht, wenn ich so bin. Aber man sollte verdammt noch mal endlich mit einer Propaganda aufhören, die nichts als leer ist, weil sie hauptsächlich Erfolge beschreibt, die lediglich auf Ausbeutung beruhen.
"Die ("kleinen") Leute" müssten endlich mal checken, was sie gemeinsam haben... das ist nämlich viel, viel mehr, hilfreicher und wichtiger als das, was sie vermeintlich trennt.

Lisa Simpson
09-06-2016, 13:52
Du hast eine sehr merkwürdige Vorstellung von den Leuten in den nicht mehr ganz so neuen BL.

dryope
09-06-2016, 13:56
ab wann ist eine Unterbringung denn keine Massenunterkunft mehr ?

sind 20 - 30 Flüchtlinge in einem Haus eine Massenunterkunft oder dezentral ?

Bei der dezentralen Unterbringung geht es doch eher mehr um die Art der Unterbringung als um genaue Grenzzahlen.
Wenn das ein Haus mit mehreren einzelnen Wohungen in einem normalen Wohngebiet ist, würde ich dein Szenario als dezentrale Unterbringung bezeichnen.
Ist es irgendeine Halle/Amtsgebäude im Industriegebiet, wo sich Flüchtlinge Zimmer teilen und zentral organisiert bekocht und versorgt werden, dann ist es definitiv schon einmal keine dezentrale Unterbringung. Ob man es dann Massenunterbringung nennt bei 30 Leuten, kA, wenn das die einzigen zur Verfügung stehenden Vokabeln sind, wohl ja.

*Blue*
09-06-2016, 14:09
Bei der dezentralen Unterbringung geht es doch eher mehr um die Art der Unterbringung als um genaue Grenzzahlen.
Wenn das ein Haus mit mehreren einzelnen Wohungen in einem normalen Wohngebiet ist, würde ich dein Szenario als dezentrale Unterbringung bezeichnen.
Ist es irgendeine Halle/Amtsgebäude im Industriegebiet, wo sich Flüchtlinge Zimmer teilen und zentral organisiert bekocht und versorgt werden, dann ist es definitiv schon einmal keine dezentrale Unterbringung. Ob man es dann Massenunterbringung nennt bei 30 Leuten, kA, wenn das die einzigen zur Verfügung stehenden Vokabeln sind, wohl ja.


genau darum ging es mir.

hier gibts halt mehrere unterkünfte für ca 30 FLüchtlinge in einem Haus - leerstehender Gasthof, kleines Bürogebäude usw.
aber nicht einfach eine Wohung in einem Haus, in dem auch andere nicht-flüchtlinge leben.


und JA - die sind alle ehr ein wenig abgelegen. also auf Dörfern im Landkreis nicht in der City - da wo es halt Platz gibt.

trotzdem wär ich persönlich viel glücklicher in einer Unterkunft mit 30 Menschen als in einer Halle mit 1000 Menschen.

aber hier gibts auch in den 30er-Unterkünften viel Ärger wegen Unzufriedenheit - weil das WLAN nicht geht, weil das essen nicht schmeckt, weil nicht ständig ein Bus in die City fährt, weil die Anträge nicht bearbeitet werden. also genau die punkte, die immer auch in der presse stehen.

Miezekratz
09-06-2016, 14:28
Daraus folgt, dass nach deiner Beurteilung/Erfahrung Unzufriedenheit generell bei allen gegeben ist (warum auch immer?) und Zufriedenheit nur auf Kosten des jeweils Anderen möglich wäre. Dies ist eine recht negative Einstellung. Es sollte wohl auch möglich sein, einen gewissen Grad an Zufriedenheit bei allen Beteiligten herzustellen, Voraussetzung ist eine gewisse Kompromissbereitschaft auf allen Seiten...

Kompromissbereitschaft würde ich zu aller erst bei den "Schutzsuchenden" vermuten/erwarten, welche hier aufgenommen, verpflegt, verarztet, untergebracht und finanziell versorgt werden. Aber wie geschrieben, Vermutungen und Erwartungen, welche oft nicht erfüllt werden. Und was Düsseldorf betrifft, in dieser Größe und Ausmaß sicherlich nicht alltäglich, aber in kleinerem Umfang und in verschiedenster Art und Weise täglich in ganz Deutschland zu finden!
(Hat sich eigentlich Maas schon geäussert, und ermittelt der "Staatsschutz"

cue bid
09-06-2016, 14:44
Kompromissbereitschaft würde ich zu aller erst bei den "Schutzsuchenden" vermuten/erwarten, welche hier aufgenommen, verpflegt, verarztet, untergebracht und finanziell versorgt werden. Aber wie geschrieben, Vermutungen und Erwartungen, welche oft nicht erfüllt werden. Und was Düsseldorf betrifft, in dieser Größe und Ausmaß sicherlich nicht alltäglich, aber in kleinerem Umfang und in verschiedenster Art und Weise täglich in ganz Deutschland zu finden!
(Hat sich eigentlich Maas schon geäussert, und ermittelt der "Staatsschutz"

in düsseldorf sehen sie täglich en mass alles dies, was ihnen die schlepper unterwegs versprochen haben. nun stellen sie aber fest, daß sie davon lichtjahre entfernt sind.

dryope
09-06-2016, 15:56
genau darum ging es mir.

hier gibts halt mehrere unterkünfte für ca 30 FLüchtlinge in einem Haus - leerstehender Gasthof, kleines Bürogebäude usw.
aber nicht einfach eine Wohung in einem Haus, in dem auch andere nicht-flüchtlinge leben.


und JA - die sind alle ehr ein wenig abgelegen. also auf Dörfern im Landkreis nicht in der City - da wo es halt Platz gibt.

trotzdem wär ich persönlich viel glücklicher in einer Unterkunft mit 30 Menschen als in einer Halle mit 1000 Menschen.

aber hier gibts auch in den 30er-Unterkünften viel Ärger wegen Unzufriedenheit - weil das WLAN nicht geht, weil das essen nicht schmeckt, weil nicht ständig ein Bus in die City fährt, weil die Anträge nicht bearbeitet werden. also genau die punkte, die immer auch in der presse stehen.

Ich denke jeder würde die 30 Menschen den 1000 vorziehen, aber eben auch nur, wenn das die einzigen Optionen sind. Letztenendlich wünscht man sich das nicht und Stress gibt es immer, wo man mit Menschen, die man sich nicht einmal selbst ausgesucht hat, auf engem Raum zusammen leben muss.

Mauberzaus
09-06-2016, 16:48
Merkel empfiehlt: Lerne einfach mal einen Flüchtling persönlich kennen!

Gesagt, getan: in einer Flüchtlingsunterkunft in Süddeutschland (http://www.rolandtichy.de/kolumnen/aus-aller-welt/merkel-empfiehlt-lerne-einfach-mal-einen-fluechtling-persoenlich-kennen/)

In der Unterkunft sind nur 30 Personen untergebracht, alles Familien.