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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschichte Ludwig II., der bayerische "Märchenkönig"


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Wunderbar
02-03-2016, 18:34
... ist allgemein bekannt wegen der Schlösser, die er für sich bauen ließ, allen voran Neuschwanstein. Bauprojekte, die sein ganzes Privatvermögen bzw. das Privatvermögen seiner Familie (der Wittelsbacher) verschlangen, und die man sicher ab irgendwann als irrsinnig bezeichnen kann.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/43/Ludwig_II%3B_Bavaria_Rex.jpg

http://www.br.de/themen/bayern/inhalt/unterwegs-in-bayern/schloss-neuschwanstein102~_v-img__16__9__l_-1dc0e8f74459dd04c91a0d45af4972b9069f1135.jpg?version=c1ec7

Er war aber weit mehr als der Auftraggeber dieser Bauprojekte. Er war ein Idealist, der zum Zeitpunkt seines Regierungsantritts (1964) erst 18 Jahre alt war und nur das Allerbeste für sein Land, für sein Volk wollte.
Er ist an seinen hohen Ansprüchen an sich selbst, seinen Idealen und an der Politik gescheitert und hat sich dann in eine Scheinwelt zurückgezogen.

Ob seine Entmündigung 1886 zu Recht erfolgte, und was zu seinem Tod ein paar Wochen später im Starnberger See geführt hat, wird zumindest in Bayern immer noch, immer wieder mal diskutiert. War es Mord, Selbstmord, ein Unfall?

Ich halte ihn für eine hochinteressante Persönlichkeit. Und weil ich den Eindruck habe, dass Ludwig II. oft in die Schublade "Spinner" geschoben wird, dachte ich, ein Thread für ihn könnte eine gute Idee sein.

Wusstet ihr zum Beispiel, dass Ludwig das erste bayerische Elektrizitätskraftwerk bauen ließ? Es bestand aus 24 Siemens-Dynamomaschinen. Allerdings war das nur für seinen Privatgebrauch :helga:

ATV-Fahrer
02-03-2016, 18:41
Unterm Strich der größte König den Bayern je hatte! In manchen Dingen seiner Zeit voraus.

reddevil
02-03-2016, 18:42
Ist eigentlich schon geklärt, ob ein Vorfahre vom Horsti ein unehelicher Sohn des Kinnis war? :undwech:

Wunderbar
02-03-2016, 18:58
Unterm Strich der größte König den Bayern je hatte! In manchen Dingen seiner Zeit voraus.

So viele gabs ja nicht :feile: Bayern wurde erst Königreich 1806 durch Napoleons Gnaden ;)
Ja und er war wirklich in vielen Dingen seiner Zeit voraus. Dieser Umstand war meiner Meinung auch ein Grund dafür, dass er als Regent gescheitert ist und sich in seine Traumwelt, seinen Bauwahn flüchtete. Psychisch krank war/wurde .... oder nicht? Spinner, Fantast oder ... ?
Viele Fragen. Eure Meinungen? :)


Ist eigentlich schon geklärt, ob ein Vorfahre vom Horsti ein unehelicher Sohn des Kinnis war? :undwech:

Stehen diesbezüglich Untersuchungen an? Wären mir neu :eek:

Ich glaube es ist überflüssig, das zu erwähnen, aber ich sehe die bayerischen Ministerpräsidenten nicht als Nachfolger der bayerischen Könige. Bayern ist eine Demokratie seit 1919.
Und über die aktuelle bayrische Politik wollte ich eigentlich nicht diskutieren, hier in der Wissenschafts- und Geschichtsabteilung :motz:

Mir gehts um die Person des "Kini" (= König). Wenn man in Bayern "Kini" sagt, ist für die meisten Einheimischen klar, wer gemeint ist: Ludwig II.

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:04
OK, stimmt. Dann der größte Herrscher Bayerns. Er war Pazifist, förderte die Künste (Wagner) und schuf einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands.

reddevil
02-03-2016, 19:07
Um die Todesnacht ranken sich ja viele Legenden, ist die Story mit dem Boot eigentlich halbwegs gesichert?

Und als Nichtbayer würde ich gern wissen wollen warum der bei euch immer noch so beliebt ist. "er war seiner zeit voraus" kanns ja nicht alleine sein. :D

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:15
Weil seine Lebensgeschichte schillernd ist, sie hat einfach alles. Ein wenig von Allem ... Traum, Tragödie, Drama, Eleganz, Adel, Hochfinanz, Geheimnisse, Perversität, Lügen, Schönheit ... einfach Alles.

Django78
02-03-2016, 19:17
Royalismus! Wir lieben unsren Kini Ludwig einfach. Das ist nicht zu beschreiben oder gar zu definieren...

Wenn ich in München bin, geh ich in St. Michael und salutiere vor seinem Grab (auch wenn behauptet wird, er würd gar nicht drinliegen)

reddevil
02-03-2016, 19:18
Beispiele Bitte :trippel:

Wunderbar
02-03-2016, 19:19
OK, stimmt. Dann der größte Herrscher Bayerns. Er war Pazifist, förderte die Künste (Wagner) und schuf einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands.

:)

Entschuldige bitte, ich bin aufgrund mancher Erfahrungen nicht sicher, ob du das ernst meinst oder ironisch :schäm:


Er war Pazifist, förderte die Künste (Wagner) und schuf einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands.
Das unterschreibe ich sofort :ja: Wobei die Schaffung der Sehenswürdigkeiten zum Selbstzweck, also für sein persönliches Wohlbefinden erfolgte. Kurz nach seinem Tod schon wurden seine Schlösser für die Öffentlichkeit freigegeben, um damit Einnahmen zu generieren und damit des verstorbenen Königs Schulden zu tilgen. Ich glaube, der Gedanke, dass so viele Menschen durch seine Bauwerke laufen und glotzen, hätte ihn mit Grauen erfüllt :nein:


Dann der größte Herrscher Bayerns.
Nein das war er ganz sicher nicht. Auch wenn die früheren Herrscher über das bayerische Gebiet "nur" Herzöge" waren, es gab schon einige Herzöge, die zumindest politisch um einiges bedeutender waren.

Zum Beispiel Ludwig IV. (HRR), ein Wittelsbacher wie der "Märchenkönig".
Er war deutscher Kaiser von 1314 bis 1347 :)

Wunderbar
02-03-2016, 19:22
Um die Todesnacht ranken sich ja viele Legenden, ist die Story mit dem Boot eigentlich halbwegs gesichert?

Und als Nichtbayer würde ich gern wissen wollen warum der bei euch immer noch so beliebt ist. "er war seiner zeit voraus" kanns ja nicht alleine sein. :D

Boot? Du meinst, dass er und sein Leibarzt von Gudden in der gleichen Nacht im Starnberger See ertrunken sind?
Von einem Boot weiß ich nichts. Aber dass die beiden Männer in dieser Nacht im See ertrunken sind, ist so ziemlich das einzige, was absolut eindeutig ist.

Edit:
Wieso sie ertranken, ob einer den anderen .... oder noch ganz andere als Attentäter ... das ist immer noch ungeklärt und wird sich vermutlich auch nicht mehr klären lassen -> der Mythos lebt .... ;) Verschwörung ja oder nein? Das ist ein Grund dafür, wieso der "Kini" immer noch interessant ist.

Lisa Simpson
02-03-2016, 19:23
:)

Entschuldige bitte, ich bin aufgrund mancher Erfahrungen nicht sicher, ob du das ernst meinst oder ironisch :schäm:


Das unterschreibe ich sofort :ja: Wobei die Schaffung der Sehenswürdigkeiten zum Selbstzweck, also für sein persönliches Wohlbefinden erfolgte. Kurz nach seinem Tod schon wurden seine Schlösser für die Öffentlichkeit freigegeben, um damit Einnahmen zu generieren und damit des verstorbenen Königs Schulden zu tilgen. Ich glaube, der Gedanke, dass so viele Menschen durch seine Bauwerke laufen und glotzen, hätte ihn mit Grauen erfüllt :nein:


Nein das war er ganz sicher nicht. Auch wenn die früheren Herrscher über das bayerische Gebiet "nur" Herzöge" waren, es gab schon einige Herzöge, die zumindest politisch um einiges bedeutender waren.

Zum Beispiel Ludwig IV. (HRR), ein Wittelsbacher wie der "Märchenkönig".
Er war deutscher Kaiser von 1314 bis 1347 :)

Ich glaube, er hat einfach nicht in die Zeit gepasst. Wenn ich so lese und sehe, wie fortschrittlich er war in einigen Dingen, dass er aber andererseits ohne Rücksicht immens viel Geld für seine Ideen ausgegeben hat.

Ich würde ihn bei historischen Figuren am ehesten mit Nero vergleichen. Über den hat mal jemand gesagt: "Hätte er nicht Kaiser sein müssen, wäre er ein guter Künstler geworden". Ich finde, das passt ganz gut.

reddevil
02-03-2016, 19:23
Boot? Du meinst, dass er und sein Leibarzt von Gudden in der gleichen Nacht im Starnberger See ertrunken sind?
Von einem Boot weiß ich nichts. Aber dass die beiden Männer in dieser Nacht im See ertrunken sind, ist so ziemlich das einzige, was absolut eindeutig ist.

ich meinte mich zu erinnern dass es ein boot war, was gesunken ist :kopfkratz

Django78
02-03-2016, 19:24
dann gehst Du fehl in Deinen Erinnerungen - es wird so kolportiert, daß ER sich ertränken wollte und Dr. Gudden mit in den Tod gerissen hat - aber wenn man mich fragt, wurde er von Auftragskillern erledigt.

reddevil
02-03-2016, 19:26
dann gehst Du fehl in Deinen Erinnerungen - es wird so kolportiert, daß ER sich ertränken wollte und Dr. Gudden mit in den Tod gerissen hat - aber wenn man mich fragt, wurde er von Auftragskillern erledigt.

ja aber halt in einem boot dachte ich. is ja auch egal. :D

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:27
Zu empfehlen in diesem Zusammenhang natürlich, ok den Film kennt wahrscheinlich eh fast jeder, Ludwig II. (1972) Mit Helmut Berger als König Ludwig und Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn.

Lisa Simpson
02-03-2016, 19:28
Zu empfehlen in diesem Zusammenhang natürlich, ok den Film kennt wahrscheinlich eh fast jeder, Ludwig II. (1972) Mit Helmut Berger als König Ludwig und Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn.

Ich nicht. :zahn:

Ich habe aber letztens eine Doku gesehen, die das ganz unromantisch ausgeführt hat.
Insgesamt hatte er wohl eher Angst vor Frauen.

Django78
02-03-2016, 19:30
nein, vom Strand aus, nix Boot :tsts:

:D

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:32
Ich nicht. :zahn:

Ich habe aber letztens eine Doku gesehen, die das ganz unromantisch ausgeführt hat.
Insgesamt hatte er wohl eher Angst vor Frauen.

Seine Liebe zu Elisabeth war wohl eher schwärmerisch, das stimmt. Er war, dass steht wohl heute fest, homosexuell, was nicht gegen ihn spricht, damals aber ein Skandal war.

reddevil
02-03-2016, 19:33
nein, vom Strand aus, nix Boot :tsts:

:D

ach menno :crap::D

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:35
:)

Entschuldige bitte, ich bin aufgrund mancher Erfahrungen nicht sicher, ob du das ernst meinst oder ironisch :schäm:







Nein, war nicht keine Ironie. Aber Du bist informierter über die bayrische Geschichte, als ich kleines Nordlicht. :D

Little_Ally
02-03-2016, 19:37
Um die Todesnacht ranken sich ja viele Legenden, ist die Story mit dem Boot eigentlich halbwegs gesichert?

Und als Nichtbayer würde ich gern wissen wollen warum der bei euch immer noch so beliebt ist. "er war seiner zeit voraus" kanns ja nicht alleine sein. :D


Boot?! Da war kein Boot! :nein: Zu seinem Tod gibt es keine wirklich gesicherte Wahrheit. Fest steht nur, dass er und sein Arzt tot im Starnberger See lagen, in Ufernähe.

Der Kini war und ist für viele eine Projektionsfläche. Er war schön, idealistisch, kreativ, rätselhaft, reich, unglücklich, geheimnisvoll ... er war einfach irgendwie nicht von dieser Welt, ein Märchenkönig. :ja: Und dann lassen sich seine Schlösser und seine tragische Geschichte natürlich gut vermarkten. ;)

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:39
nein, vom Strand aus, nix Boot :tsts:

:D

Die vorherrschende Theorie ist wohl, Ludwig ging ins Wasser in selbstmörderischer Absicht und Professor Gudden versuchte ihn zurückzuhalten und dabei sind beide ertrunken. Aber nur eine Theorie.

Wunderbar
02-03-2016, 19:39
Ich glaube, er hat einfach nicht in die Zeit gepasst. Wenn ich so lese und sehe, wie fortschrittlich er war in einigen Dingen, dass er aber andererseits ohne Rücksicht immens viel Geld für seine Ideen ausgegeben hat.

Ich würde ihn bei historischen Figuren am ehesten mit Nero vergleichen. Über den hat mal jemand gesagt: "Hätte er nicht Kaiser sein müssen, wäre er ein guter Künstler geworden". Ich finde, das passt ganz gut.

hm ... schwierig zu beurteilen. Den Gedanken finde ich ganz gut. Aber da die Geschichtsschreibung vor allem in der Spätantike so viel verfälscht hat, ist es sehr schwer, die Person Nero zu beurteilen.
Und natürlich liegen auch fast 2000 Jahre dazwischen.


Nein, war nicht keine Ironie. Aber Du bist informierter über die bayrische Gesichte, als ich kleines Nordlicht. :D

:knuddel:
Und entschuldige bitte :) Lass uns weiter diskutieren :)

Django78
02-03-2016, 19:41
Die vorherrschende Theorie ist wohl, Ludwig ging ins Wasser in selbstmörderischer Absicht und Professor Gudden versuchte ihn zurückzuhalten und dabei sind beide ertrunken. Aber nur eine Theorie.

hab ich doch letzte Seite schon gschrim... :hammer:

ATV-Fahrer
02-03-2016, 19:43
hab ich doch letzte Seite schon gschrim... :hammer:

Upps, nicht gelesen, aber dann haben wir ja den gleichen Wissenstand. :D

Django78
02-03-2016, 19:46
Und ich bin immer noch der Meinung, daß es bezahlte Killer waren...

Little_Ally
02-03-2016, 19:48
Aus einem Artikel von 2011: (http://www.sueddeutsche.de/bayern/serie-koenig-ludwig-ii-tod-ohne-zeugen-1.1105296)


...Kurz vor dem 125.Todestag LudwigsII. trat nun aber Herzog Franz von Bayern, der Chef des Hauses Wittelsbach, den Gerüchten um einen Mord entgegen. "Ich habe überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass er ermordet worden ist", sagte er dem vbw Unternehmermagazin. Dass sich im Archiv des Hauses Wittelsbach Akten befänden, die den Mord belegten, sei eine "Legende". "Die vorhandenen Akten sind bis zum letzten Papier der Wissenschaft zur Verfügung gestellt worden", betonte Herzog Franz. "Es wurde nicht nur das Material geprüft, sondern auch, ob es in diesem Hinweise auf anderes Material gibt. Und auch dem wurde dann nachgegangen. Das ist alles erforscht - bis zum Letzten." ...

Und jetzt weiß ich auch, wie reddevil auf sein Boot kommt. Die Leichen des Königs und seines Psychiaters wurden mit Hilfe eines Holzkahns geborgen.

Wunderbar
02-03-2016, 19:52
Und ich bin immer noch der Meinung, daß es bezahlte Killer waren...
Killer in wessen Auftrag?
hast du dafür eine Quelle oder eine ernsthafte Theorie?

Django78
02-03-2016, 19:55
Killer in wessen Auftrag?
hast du dafür eine Quelle oder eine ernsthafte Theorie?

Im Auftrag des Kabinetts, derselben Leute, die ihn für unzurechnungsfähig erklären lassen wollten, wollten ganz sicher gehen.

Nein, keine Quelle - aber es ist die einzige Verschwörungstheorie an die ich glaube ;)

reddevil
02-03-2016, 19:56
Aus einem Artikel von 2011: (http://www.sueddeutsche.de/bayern/serie-koenig-ludwig-ii-tod-ohne-zeugen-1.1105296)



Und jetzt weiß ich auch, wie reddevil auf sein Boot kommt. Die Leichen des Königs und seines Psychiaters wurden mit Hilfe eines Holzkahns geborgen.

ha! :D

Wunderbar
02-03-2016, 19:57
Im Auftrag des Kabinetts, derselben Leute, die ihn für unzurechnungsfähig erklären lassen wollten, wollten ganz sicher gehen.

Nein, keine Quelle - aber es ist die einzige Verschwörungstheorie an die ich glaube ;)

Wieso hätten sie ihn noch ermorden lassen sollen?
Entmüdigt war Ludwig ja schon, und die Regenschaft auf den Prinzregenten Luitpold übergegangen.

reddevil
02-03-2016, 19:57
Killer in wessen Auftrag?
hast du dafür eine Quelle oder eine ernsthafte Theorie?

natürlich der preussenkönig, wir wissen doch alles böse kommt aus preussen :d:

Django78
02-03-2016, 20:01
Wieso hätten sie ihn noch ermorden lassen sollen?
Entmüdigt war Ludwig ja schon, und die Regenschaft auf den Prinzregenten Luitpold übergegangen.

Um auf Nummer sicher zu gehen - bei dem großen Rückhalt, den der König noch in der Bevölkerung genoss. Damit er keinen Staatsstreich vorbereiten konnte. So!

ATV-Fahrer
02-03-2016, 20:02
Nicht alles, ein gewisser Herr H. war bekanntermaßen kein Preuße. Aber zurück zum Thema. Gab es einen Grund Ludwig zu ermorden?

ATV-Fahrer
02-03-2016, 20:07
Nein, keine Quelle - aber es ist die einzige Verschwörungstheorie an die ich glaube ;)

Ein Fall für F. Mulder :D Aber ich denke nicht das es ein Mord war, meine persönliche Meinung.

reddevil
02-03-2016, 20:07
Nicht alles, ein gewisser Herr H. war bekanntermaßen kein Preuße. Aber zurück zum Thema. Gab es einen Grund Ludwig zu ermorden?

im Zweifelsfall immer der Spur des Geldes folgen :ja:

Django78
02-03-2016, 20:08
Ein Fall für F. Mulder :D Aber ich denke nicht das es ein Mord war, meine persönliche Meinung.

genau, ich hab mir das mal für einen Roman über einen zeitreisenden Auftragskiller ausgedacht, aber den wieder verworfen, bei Zeitreisen stößt mein literearisches Geschick an Grenzen...

redglori
02-03-2016, 20:09
Killer in wessen Auftrag?
hast du dafür eine Quelle oder eine ernsthafte Theorie?

Prof. Siegfried Wichmann "Die Tötung des Königs Ludwig II. von Bayern"

Hier kann man über das Buch lesen: http://www****************/wissen/geschichte/kunsthistoriker-wichmann-ueber-den-unnatuerlichen-tod-ludwig-ii-teil-1-a241385.html

Wunderbar
02-03-2016, 20:11
natürlich der preussenkönig, wir wissen doch alles böse kommt aus preussen :d:

Nein, du Kollegen-Nase :knuddel:

Natürlich war es bitter, dass das seit rund 1000 Jahren ziemlich selbständige Herzogtum Bayern der Wittelsbacher sich in das preussische Kaiserreich eingliedern musste.

Am 30. November 1870 unterschrieb er ( = Ludwig II. ) den von Otto von Bismarck entworfenen sogenannten Kaiserbrief, in dem er den Preußenkönig Wilhelm I. bat, den Titel eines Deutschen Kaisers anzunehmen.
Kaiserbrief

Aber das war gegessen und hatte sicher nichts mit Ludwigs Tod zu tun.

Little_Ally
02-03-2016, 20:21
Nein, du Kollegen-Nase :knuddel:

Natürlich war es bitter, dass das seit rund 1000 Jahren ziemlich selbständige Herzogtum Bayern der Wittelsbacher sich in das preussische Kaiserreich eingliedern musste.

Kaiserbrief

Aber das war gegessen und hatte sicher nichts mit Ludwigs Tod zu tun.

Doch, denn danach fingen seine Depressionen an. :ja: :sumo: Bismarck und der Kaiser waren indirekt für seinen Tod verantwortlich. :sumo:

ATV-Fahrer
02-03-2016, 20:26
Doch, denn danach fingen seine Depressionen an. :ja: :sumo: Bismarck und der Kaiser waren indirekt für seinen Tod verantwortlich. :sumo:

Ich denke mal, ok er war, wie man es damals bezeichnete Schwermütig, seine Depressionen hatten auch mit seinem kühlen Verhältnis zur Mutter und seiner verdrängten Homosexualität zu tun.

Django78
02-03-2016, 20:29
Der Titel ändert sich immer herrlich, je nachdem, wer gerade geschrieben hat:

Ludwig II. Der bayrische ATV-Fahrer gefällt mir schon sehr gut ;)

Wunderbar
02-03-2016, 20:30
Doch, denn danach fingen seine Depressionen an. :ja: :sumo: Bismarck und der Kaiser waren indirekt für seinen Tod verantwortlich. :sumo:

Ja so gesehen natürlich schon :) Für Ludwig war diese politische Entscheidung, die er treffen musste und für die er keine andere Wahl hatte, persönlich ganz sicher schlimm.

Aber das war evtl. eine Folge der preussischen Politik. Und ganz sicherlich nicht von der preuss. Politik geplant.

ATV-Fahrer
02-03-2016, 20:31
Der Titel ändert sich immer herrlich, je nachdem, wer gerade geschrieben hat:

Ludwig II. Der bayrische ATV-Fahrer gefällt mir schon sehr gut ;)

ostfriesischer...:D

Wunderbar
02-03-2016, 20:32
Der Titel ändert sich immer herrlich, je nachdem, wer gerade geschrieben hat:

Ludwig II. Der bayrische ATV-Fahrer gefällt mir schon sehr gut ;)

hm? :suspekt:
Welcher Titel, der Threadtitel?
Falls sich der ändert, bitte sags mir.

Django78
02-03-2016, 20:34
hm? :suspekt:
Welcher Titel, der Threadtitel?
Falls sich der ändert, bitte sags mir.

nein, ich meine nur: Ludwig II. - der bayrische - und dann kommen drei Punkte, weil es zu lang für das darstellende Programm ist; und dann kommt drunten, wer zuletzt gepostet hatte. Und das sorgt dann u.a. für:

Ludwig II. - der bayrische...Django

Ich weiß, ich weiß, wenn man es erklären muß, ist es nicht lustig.

mea culpa

ATV-Fahrer
02-03-2016, 20:37
Aha, König Ludwig als ATV-Fahrer :D... aber das wäre zu wenig königlich, lieber hoch zu Ross.

Django78
02-03-2016, 20:39
Aha, König Ludwig als ATV-Fahrer :D... aber das wäre zu wenig königlich, lieber hoch zu Ross.

ich glaube er hat es vorgezogen in der Kutsche zu fahren, bzw. gefahren zu werden...

ATV-Fahrer
02-03-2016, 20:42
ich glaube er hat es vorgezogen in der Kutsche zu fahren, bzw. gefahren zu werden...

In späteren Jahren ja, und dabei war er gar nicht so zurückgezogen, wie er immer dargestellt wird, ihn zog es per Kutsche oft quer durch Bayern.

Django78
02-03-2016, 20:45
ja, das hab ich auch in einer Geschichte mal verwendet (Gut, stellte sich als postapokalyptischer Tagtraum, besser gesagt, Spätnachmittagstraum heraus, aber nun gut)

Cat-lin
02-03-2016, 20:53
Also nach der hier kurzzeitig aufgetauchten unzutreffenden Boots-Theorie (hieß nicht mal eine Theorie, Sissi hätte ihm eines entgegengeschickt? :kopfkratz) ...

Ich hab mal was von Schüssen gehört (also nicht die Schüsse selbst ;) - aber dass damals welche gehört worden seien...)

Die Links sind teilweise schon älter...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-53513132.html (knüpft quasi an die "Boot-Theorie" an :D "Schüsse aus dem Bootshaus")

http://www.sueddeutsche.de/bayern/tod-koenig-ludwigs-ii-zwei-kugeln-in-die-lunge-1.180798

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article1342671/Ludwig-II-soll-ermordet-worden-sein.html

Wunderbar
02-03-2016, 20:58
ja, das hab ich auch in einer Geschichte mal verwendet (Gut, stellte sich als postapokalyptischer Tagtraum, besser gesagt, Spätnachmittagstraum heraus, aber nun gut)

Geht es jetzt in deinen Postings um Realität, also was beweisbar ist zum Leben von Ludwig II.?
Das soll keine Fantasie-Thread werden :helga:

Django78
02-03-2016, 21:02
na dann, adé :wink:

ATV-Fahrer
02-03-2016, 21:03
Ich hab mal was von Schüssen gehört (also nicht die Schüsse selbst ;) - aber dass damals welche gehört worden seien...)



Ja, es gab dazu vor einigen Jahren auch eine ZDF Doku, ist bestimmt bei Tube zu finden, ich fand diese Theorien damals nicht ganz überzeugend.

Dante
02-03-2016, 22:06
Man möge mir bitte verzeihen - die Sache mit dem Boot kam mir so bekannt vor (gabs da nicht eine Doku über die Sache mit dem Boot?), deshalb hab ich die Suchmaschine angeworfen und da bin ich über etwas gestolpert, das ich nicht verwehren wollte ... ich schreibs im Spoiler, damit ich da nicht in Verdacht jedweder Art (...) gerate, dennoch ... (ehrlich, ich dachte, es handelt sich um einen Auszug aus einer Art Fan-Fiction - verzeiht - lest selbst ... - aber lesenswert für Ludwig-Fans in jedem Fall. Glaube ich. Bin wirklich nicht sicher, ob ich schmunzeln oder die Stirn runzeln soll ... smile) - für mich in jedem Fall ein weiteres Indiz dafür, dass der Märchenkönig immer im Reich der Legenden, Mythen, Märchen und in jedem Fall Spekulationen bleiben wird.) Würde mich allerdings ehrlich interessieren, was davon zu halten ist (also, nicht, dass ich es im Spoiler poste sondern von dem, was im Spoiler steht ... lol)

ACHTUNG: Auszug aus einem Forum!

"Tatsächlich gab es einen Todeskampf von Gudden mit König Ludwig. Während Sissi die Flucht plante mit Booten über den See, plante auch das damalige heuchlerische Parlament die Tötung von Ludwig. Gudden sollte Ludwig die trügerische Sicherheit gewähren, dass nichts geschieht. Und es geschah, was kommen musste. Sissi kam etwas zu spät…… Ludwig spürte eine bangigkeit dass seine Flucht nicht klappen konnte ……. dann ergriff er Dr. Gudden und es kam zum Todeskampf der beiden. Gudden starb nach 2 Minuten im kalten Wasser. Während Ludwig sich ans Ufer schleppte im Todesringen, kamen die Klinikangestellten und hoben den ermüdeten Körper auf, trugen ihn in das Zimmer, belebten Ludwig so lange wie er wieder ins Leben kam, und er kam wieder zurück. Die Helfer wachten nur kurz bei ihm. Sie hatten Angst, denn sie durften Ludwig nicht zurück ins Leben holen. Das Parlament mit ihren zerstörerischen Machthaber waren zu stark gegen Ludwig. So überliessen die Helfer, König Ludwig seinem sternden Schicksal. Eine alte Frau sass noch die ganze Nacht bei Ludwig, sie konnte aber nicht mehr helfen, da der Monarch an Lungenentzündung verstarb um ca. 05’00 Uhr morgens. Die Helfer haben versagt, sie liessen Ludwig erbärmlich im Stich aus Angst zur falschen Obrigkeit. Das ist die Wahrheit, geschrieben von einem Freund des Königs! Mehr darüber erhalten ernsthaft suchende von mir persönlich. Beste Grüsse aus der Schweiz"

http://hinter-den-schlagzeilen.de/2011/06/13/mordfall-ludwig-ii-von-bayern/


Nun .... ja?

reddevil
02-03-2016, 22:18
:rotfl:

Dennis|Natascha
02-03-2016, 23:53
Nein, du Kollegen-Nase :knuddel:

Natürlich war es bitter, dass das seit rund 1000 Jahren ziemlich selbständige Herzogtum Bayern der Wittelsbacher sich in das preussische Kaiserreich eingliedern musste.

Kaiserbrief

Aber das war gegessen und hatte sicher nichts mit Ludwigs Tod zu tun.
Die Entscheidung von Ludwig pro Hohenzollern und Contra Habsburg ist für mich ein Meilenstein der deutschen Geschichte.

Könnte aber auch dran liegen das seine Mutter eine Enkelin von Friedrich Wilhelm II war und damit Cousine von Wilhelm I.

Dante
03-03-2016, 07:48
Die Entscheidung von Ludwig pro Hohenzollern und Contra Habsburg ist für mich ein Meilenstein der deutschen Geschichte.

Könnte aber auch dran liegen das seine Mutter eine Enkelin von Friedrich Wilhelm II war und damit Cousine von Wilhelm I.

Aber schon der "alte Fritz" hat Bayern vor dem Zugriff der Habsburger bewahrt. Es war nicht Ludwigs Verdienst (auch wenn ich hier grad auf dem schmalen Grat der Häresie wandele ...), sondern der Verdienst des alten Preußen, dass Bayern heute nicht österreichisch ist. ("Lieber bairisch sterben als österreichisch verderben." - war auch so ein Auslöser.)

Wobei - da war mal ein Tauschhandel im Gespräch - lange vor Ludwig. Und Maria Theresia wollte die Gebiete im heutigen Holland nicht gegen Bayern eintauschen. Gibt doch einen legendären Satz von ihr (an den alten Fritz): "Was? Ich soll die schönen Niederlande gegen die Barbaren von Bayern eintauschen?" - so in etwa)

Ich glaube, die Meilensteine waren da lange vorher gesetzt, oder? Ludwig war da eher "in einer Linie", oder?


:rotfl:

:schmoll:






:zahn:

:schleich:

Little_Ally
03-03-2016, 08:02
Man möge mir bitte verzeihen - die Sache mit dem Boot kam mir so bekannt vor (gabs da nicht eine Doku über die Sache mit dem Boot?),...

Also die Geschichte mit dem Boot (Kaiserin Sissi schickt ihre Brüder mit einem Boot über den Starnberger See zum Cousin Ludwig um ihn zu retten) stammt meiner Erinnerung nach aus dem Film von 1955 mit O.W. Fischer als König Ludwig II., Ruth Leuwerik als Kaiserin Elisabeth und Klaus Kinski als Prinz Otto.

Kukie
03-03-2016, 08:55
Ich nicht. :zahn:

Ich habe aber letztens eine Doku gesehen, die das ganz unromantisch ausgeführt hat.
Insgesamt hatte er wohl eher Angst vor Frauen.

Er war ja auch schwul. Die Beziehung zu Elisabeth ist eher im Bereich Seelenverwandte anzusiedeln.

Zu den Spekulationen die sich um seinen Tod ranken, die gibts wie Sand am Meer. Mein Onkel ist im Besitz eines Heftchens in dem Teile aus einem Brief/Tagebuch eines Fischers vom Starnberger See aus dem Altdeutschen übertragen sind. Da gehts auch um Boote und Schüsse... aber was da dran ist, keine Ahnung. Die Wittelsbacher tun jedenfalls geschäftsmäßig gut dran, das Geheimnis zu wahren und Ludwig selbst wird es auch recht sein.

"Ein ewiges Rätsel will ich bleiben mir und anderen..."

Interessant sind hier die Bücher von Peter Glowasz oder Heinz Häfner. Durchaus zu empfehlen, wenn man sich für so etwas interessiert.

Ich persönlich finde Ludwig II sehr faszinierend. Mag aber auch daran liegen, das ich schon als Kind die Geschichten in meiner Familie gehört habe. Mein Ururgroßvater war damals dabei als die Kommission in Schwangau festgesetzt wurde und die Feuerwehren ausrückten um ihren König vor der bayerischen Staatsregierung zu schützen.

ATV-Fahrer
03-03-2016, 10:22
... Film von 1955 mit O.W. Fischer als König Ludwig II., Ruth Leuwerik als Kaiserin Elisabeth und Klaus Kinski als Prinz Otto.

Auch ein interessanter Film zum Thema, mit guten Schauspielern, große Stars ihrer Zeit, speziell Klaus Kinski in der kleinen Rolle als Prinz Otto, hervorragend!

Dante
03-03-2016, 14:17
Also die Geschichte mit dem Boot (Kaiserin Sissi schickt ihre Brüder mit einem Boot über den Starnberger See zum Cousin Ludwig um ihn zu retten) stammt meiner Erinnerung nach aus dem Film von 1955 mit O.W. Fischer als König Ludwig II., Ruth Leuwerik als Kaiserin Elisabeth und Klaus Kinski als Prinz Otto.

Den Film kenne ich gar nicht. Muss ich nachher mal suchen.

Allerdings meinte ich eine Dokumentation. Keinen Spielfilm. :D ;)

Da wird auch ein angestrebtes "Königreich Teneriffa" erwähnt. :ja: Ganz ohne Spielfilm. Und immer wieder die Schulden des Kinis, die angestrebte Absetzung eben wegen der Schulden, etc. Interessante Doku:

Ludwig-II.-und-die-Bayern (http://www.zdf.de/die-deutschen/ludwig-ii.-und-die-bayern-5386392.html)

Und ich finde die Doku mit dem Boot nicht. Sorry. :schäm:

Aber, das Boot kommt doch hin und wieder vor - auch außerhalb von Spielfilmen.

120. Todestag (http://www.guglmann.de/deutsch/korrespondenz/120todestag.htm)


*Die Geschwindigkeit des Fluchtboots betrug 3,17 kmh:
Durch dieses einzigartige Dokument kann man sogar die Geschwindigkeit des Fluchtbootes exakt berechenen: es dauert ca. 4,5 Sekunden bis ein Mann von der Statur des Königs sich an dem Heckbrett des Kahns hochstemmt und über das Heck ins Boot klettert. In diesen 4,5 Sekunden hat das Boot (dokumentiert durch die fehlenden Fußspuren) exakt 4 Meter zurückgelegt; daraus errechnet sich eine Geschwindigkeit von 1,71 Knoten oder 3,17 kmh. Nur ein geübter, junger Mann wie Lidl konnte mit dem 1,92 m großen und kräftigen König an Bord so schnell rudern, man war ja schließlich auf der Flucht! In dieser kurzen Zeit war es für einen geübten Scharfschützen möglich, den König zu fixieren, zu zielen und abzudrücken. Der König bot - hochaufgerichtet am Heck des Fluchtbootes - gegen den hellen Himmel ein gutes Ziel. Der Todesschußspezialist des preußischen Geheimdienstes mußte allerdings schnell sein und kaltblütig handeln, denn nur einen Augenblick später wäre der König im Boot verschwunden und mitsamt dem Ruderer Leibfischer Lidl (damals ein junger, durchtrainierter Mann von 22 Jahren) außer Schußweite gewesen.


Also, gabs da jetzt ein Boot oder nicht? :nixweiss:

Auch interessant: Artikel von 1886 (http://www.zak.de/artikel/78696/MuenchenStarnberg-Ludwig-II-im-Starnberger-See-ertrunken#/0)

(Und wozu ist es noch wichtig? :schleich: :undwech: )

Essie
03-03-2016, 14:36
Zu empfehlen in diesem Zusammenhang natürlich, ok den Film kennt wahrscheinlich eh fast jeder, Ludwig II. (1972) Mit Helmut Berger als König Ludwig und Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn.

Der Film ist absolut klasse.
Helmut Berger war damals einfach nur :love:
Schade, was aus ihm geworden ist. :undwech:

Little_Ally
03-03-2016, 15:09
Also, gabs da jetzt ein Boot oder nicht? :nixweiss:



Offiziell nicht und da es keine Zeugen gab, wird man es nie erfahren. Fakt ist, dass Ludwig II. mit seinem Arzt Dr. Gudden einen Spaziergang machte, von dem beide nicht zurück kamen. Die Leichen von Beiden wurden im Starnberger See in Ufernähe gefunden, beide sind ertrunken. Die damaligen Ermittler kamen zu der Auffassung, dass der König wohl versuchte sich im See zu ertränken. Er eilte dem älteren Dr. Gudden davon und lief in den See. Der Azt wollte ihn davon abhalten und folgte ihm ins Wasser. Es gab einen Kampf, bei dem der König den Arzt tötete. Der König beging dann Selbstmord und ertränkte sich.

Im Prinzip klingt diese Version absolut nachvollziehbar. Der König war verzweifelt, man hat ihn entmachtet und eingesperrt. Er wollte kein dauerhafter Psychiatriepatient wie sein jüngerer Bruder Otto werden. Er nutzte daher die Gelegenheit, die ihm der Spaziergang bot, für einen Selbstmordversuch. Als Gudden ihn retten wollte, wehrte er sich, tötete den Arzt, verzweifelte darüber vermutlich endgültig und brachte sich um.

Die Zweifler sagen, der König konnte schwimmen. Hätte ihn nicht doch irgendwann ein Reflex überkommen und er hätte sich gerettet? Ich denke, er hatte sich aufgegeben und stand bei seinem Tod so neben sich, dass er einfach nicht schwimmen wollte/konnte. :nixweiss:

Voltaire
03-03-2016, 15:20
Die Zweifler sagen, der König konnte schwimmen. Hätte ihn nicht doch irgendwann ein Reflex überkommen und er hätte sich gerettet? Ich denke, er hatte sich aufgegeben und stand bei seinem Tod so neben sich, dass er einfach nicht schwimmen wollte/konnte. :nixweiss:Dazu müsste er aber bis zur Bewusstlosigkeit den eigenen Kopf unter Wasser drücken. Das wäre wohl mit einem Eimer Wasser noch eher zu bewerkstelligen als im Starnberger See, wo man ständig aufgetrieben wird.
Also ich persönlich glaube nicht daran, dass sich jemand, der halbwegs schwimmen kann, ohne Betäubungsmittel in Ufernähe ertränken kann.
Selbst im Musical, wo der einfach so für ein paar Meter abgetaucht ist, musste man dem Schauspieler ja Gewichte an die Beine binden.

Wunderbar
03-03-2016, 16:05
Wäre es nicht denkbar, dass Ludwig während des Kampfes mit Gudden oder nachher einen Herzinfarkt erlitten hat und deswegen im Wasser liegenblieb und ertrank?
Thema Betäubungsmittel: Ich kann mir vorstellen, dass Ludwig unter Beruhigungsmitteln stand. Und die waren vielleicht nicht ganz harmlos. Evtl. in Kombination mit dem kalten Wasser und durch die Anstrengung des Kampfes tödlich?
Gibt es darüber eigentlich noch keine Theorie? Gefunden habe ich nichts :helga:

Little_Ally
03-03-2016, 18:06
Wäre es nicht denkbar, dass Ludwig während des Kampfes mit Gudden oder nachher einen Herzinfarkt erlitten hat und deswegen im Wasser liegenblieb und ertrank?
Thema Betäubungsmittel: Ich kann mir vorstellen, dass Ludwig unter Beruhigungsmitteln stand. Und die waren vielleicht nicht ganz harmlos. Evtl. in Kombination mit dem kalten Wasser und durch die Anstrengung des Kampfes tödlich?
Gibt es darüber eigentlich noch keine Theorie? Gefunden habe ich nichts :helga:

Das sind in meinen Augen denkbare Varianten.

Es gab damals zwar eine Obduktion, aber ich habe keine Ahnung wie genau man damals Todesursachen feststellen konnte.:nixweiss::nixweiss::nixweiss: Hier ist der offizielle Obduktionsbericht (http://www.neuschwanstein-entdecken.de/koenig-ludwig-ii-von-bayern/entmuendigung-und-tod/bericht-ueber-die-obduktion-von-koenig-ludwig-ii-von-bayern-autopsie-vom-15-juni-1886/), die scheinen recht gründlich gewesen zu sein.

like Lana
03-03-2016, 18:30
Faszinierend prächtig.

Foto selbst erstellt (Copyright).

http://attach.ioff.de/attachment.php?attachmentid=209596&stc=1&d=1457029829

Wunderbar
03-03-2016, 18:39
Das ist in Nymphenburg aufgenommen worden, richtig? :)

like Lana
03-03-2016, 18:44
Der Azt wollte ihn davon abhalten und folgte ihm ins Wasser. Es gab einen Kampf, bei dem der König den Arzt tötete. Der König beging dann Selbstmord und ertränkte sich.


Äh, gibt es denn auch einen Obduktionsbericht vom (getöteten) Arzt?
Hatte dieser etwa Spuren eines Kampfes, Verletzungen die nicht durch Ertrinken etc. stammen konnten?



Das ist in Nymphenburg aufgenommen worden, richtig? :)

Juhuuppp :wub:

http://attach.ioff.de/attachment.php?attachmentid=209597&stc=1&d=1457031504

Hier könnte der König den Kampf mit seinem Leibarzt vorhergesehen und auf einem seiner Schlitten verewigt haben (weit hergeholt, für VTler :schäm: ).

Wunderbar
03-03-2016, 21:44
Über einen Obduktionsbericht von Gudden habe ich noch nirgends gelesen.

Ach ja, die Guglmänner (http://www.guglmann.de/deutsch/index.htm) dürfen natürlich auch nicht fehlen, wenn es um Ludwig geht :zahn:

Little_Ally
04-03-2016, 08:50
Ich gehe durchaus davon aus, dass man auch die Leiche des Arztes obduziert hat. Der Bericht ist aber online nirgends zu finden. Morgen ist ja Tag der Archive in Bayern und es gibt folgende Veranstaltung im Bayerischen Staatsarchiv:

Tag der Archive, Windfried Frey liest aus spannenden Kriminalfällen (http://www.sueddeutsche.de/terminkalender/veranstaltungen/?method=details&id=1978917&event=Tag%20der%20Archive%20Windfried%20Frey%20liest%20aus%20span nenden%20Kriminalf%C3%A4llen&ort=Bayerisches%20Staatsarchiv&rubrik=Literatur)

Hätte man es rechtzeitig gewusst, dann hätte man anregen können, dass auch aus der Akte von Ludwig II. und Dr. Gudden vorgelesen wird. So geht es wohl um die Kraillinger Mordnacht und zwei weitere Mordfälle.

Wunderbar
04-03-2016, 11:42
rp-online (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kleve/tod-im-starnberger-see-aid-1.1303117) schreibt, dass von Gudden nicht obduziert wurde (links im kleinen Infokästchen). Wie zuverlässig das ist, keine Ahnung :nixweiss:

Dante
04-03-2016, 13:21
Interessant unaufschlussreicher Artikel (ernst gemeint - der Artikel ist sehr interessant, aber irgendwie lässt er mehr Fragen zurück ...):

Schüsse aus dem Bootshaus (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-53513132.html)


und heute 60, gilt nun als wichtiger Zeuge für die Ludwig-Forschung. Denn der Münchner Banker erinnerte sich jüngst an die seltsame Episode aus seiner Kindheit. Und nun behauptet er in einer eidesstattlichen Versicherung, er habe den Mantel gesehen - "mit zwei Einschusslöchern im Rücken". Seine inzwischen verstorbene Mutter Gertrud hatte ihrem Sohn ein Schriftstück hinterlassen, in dem sie die Szene genau so beschrieb.

Die Aussage des Finanzmenschen beflügelt nun die Königstreuen in Bayern und einen Großteil der Ludwig-Forscher. Sie vermuten seit langem: Ludwig II. von Bayern - der Märchenkönig - stürzte sich am Abend des 13. Juni 1886 keineswegs im Wahn in den Starnberger See. Der Monarch soll vielmehr hinterrücks erschossen worden sein.


Dazu müsste er aber bis zur Bewusstlosigkeit den eigenen Kopf unter Wasser drücken. Das wäre wohl mit einem Eimer Wasser noch eher zu bewerkstelligen als im Starnberger See, wo man ständig aufgetrieben wird.
Also ich persönlich glaube nicht daran, dass sich jemand, der halbwegs schwimmen kann, ohne Betäubungsmittel in Ufernähe ertränken kann.
Selbst im Musical, wo der einfach so für ein paar Meter abgetaucht ist, musste man dem Schauspieler ja Gewichte an die Beine binden.

:d:

Hab das dazu gefunden:


Zwar wurde der "Kini", wie Ludwig in Bayern liebevoll genannt wird, schon sofort nach seinem Tod obduziert - aber extrem schlampig. Und so hält der Berliner Gerichtsmediziner Volkmar Schneider die Todesursache "Ertrinken" für zweifelhaft. Denn Schneider hat sich die Protokolle der Obduktion des Monarchen angeschaut. Und darin fehlt jeder Hinweis auf einen Tod durch Ertrinken - etwa Schaum in Mund und Nase oder Seewasser in der Lunge. Freilich steht in den Akten auch nichts von Schusswunden.

Und das Boot finde ich schon noch. :sumo: (Nicht in einem Spielfilm. In einer Dokumentation. :ja: )

:D;)

Zinga
07-06-2016, 18:49
Kein Denkmal für den Märchenkönig in München? Jetzt bin ich aber enttäuscht.


Es herrscht Streit um Ludwig II., einmal mehr. Die Stadt München diskutiert darüber, ob sie ein vor fast einem halben Jahrhundert zerstörtes Denkmal für ihn rekonstruieren soll - und ob dieser König überhaupt ein so aufwendiges Monument verdient hat, ausgerechnet in seiner ungeliebten Hauptstadt.

Die Gegner halten die Idee für ein monarchistisches Relikt zu Ehren eines Mannes, der sich um München kaum gekümmert hat.
Quelle: Kini-Denkmal in München (sueddeutsche.de - 5. Juni 2016) (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/so-toll-waren-seine-verdienste-nicht-koenig-im-verdammten-nest-1.3018912)


(Ein kleiner Schubs zur Startseitenverschönerung.)

Borstel
13-06-2016, 07:44
130. Todestag des Märchenkönigs (http://www.br.de/nachrichten/koenig-ludwig-130-todestag-102.html)

JelängerJeliebe
13-11-2016, 21:50
Die Wittelsbacher sind doch mit den Habsburgern verwandt- wieso heißt es denn eigentlich, der Wahnsinn käme aus Preußen? Ich wüsste jetzt gar nicht, wer im preußischen Herrscherhaus so krank war. Es gab vermutlich(!) Porphyrie, aber Wahnsinn kommt doch von den Habsburgern.
Man denke an den massiven Ahnenschwund, an Johanna die Wahnsinnige, an Don Carlos, an Karl II. (el Hechizado). Ich denke immer, der Wahnsinn kommt eher von dort. Oder? Unter Kuratel wurde bei den Hohenzollern nie jemand gestellt, bzw, das war nie nötig.
Der eine preußische Herzog, der Vater der Kurfürstin Anna, vielleicht, aber der war 'schwermütig'; also, ich denke immer, dass das eine Verleumdung ist, den Preußen den Wahnsinn der Wittelsbacher anhängen zu wollen.

Wunderbar
14-11-2016, 17:34
was meinst du mit Wahnsinn der Wittelsbacher?
soll es bei den Wittelsbachern ein gehäuftes Aufreten von "Wahnsinn" gegeben haben? das wäre mir neu.

und
Die Wittelsbacher sind doch mit den Habsburgern verwandt- wieso heißt es denn eigentlich, der Wahnsinn käme aus Preußen?
die heutigen Wittelsbacher sind mit den Habsburgern nicht näher verwandt als mit fast allen anderen europäischen adelshäusern. die Wittelsbacher-prinzessin elisabeth "Sisi" hat den österreichischen kaiser (habsburger) geheiratet, meinst du das?


also, ich denke immer, dass das eine Verleumdung ist, den Preußen den Wahnsinn der Wittelsbacher anhängen zu wollen.

hast du was zum nachlesen für mich? wie gesagt, mir ist das völlig neu, obwohl ich eigentlich denke, dass ich mich ganz gut mit den Wittelsbachern auskenne.

Dennis|Natascha
14-11-2016, 17:38
War die Poryphärie nicht eine Krankheit der Hannoveraner (Georg III)?

Bei den Wittelsbachern fällt mir spontan nur die Tochter Ludwig I ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexandra_Amalie_von_Bayern

Wunderbar
15-11-2016, 12:13
Der em. Professor für Psychiatrie der Universität Heidelberg Heinz Häfner hat alle verfügbaren Quellen analysiert und seine Ergebnisse in dem Buch Ein König wird beseitigt. Ludwig II. von Bayern, München: C.H.Beck 2008, veröffentlicht. Er kommt zum Schluss, dass Ludwig nicht geisteskrank war.
Die Rezession von Manfred Hanisch (http://www.sehepunkte.de/2009/05/14102.html) fasst diese zusammen, u.a.:

- Krankheiten in Familie: So gut wie keine Hinweise auf eine erbliche Bedingtheit einer Geisteserkrankung in der nahen Verwandtschaft. Der in diesem Zusammenhang oft erwähnte Bruder Ludwigs II. Otto litt an progressiver Paralyse, einer Spätfolge von Syphilis.

Wunderbar
15-11-2016, 16:47
War die Poryphärie nicht eine Krankheit der Hannoveraner (Georg III)?

Bei den Wittelsbachern fällt mir spontan nur die Tochter Ludwig I ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexandra_Amalie_von_Bayern

Poryphrie ist allerdings eine stoffwechselkrankheit, die genetisch bedingt sein kann, aber auch anderweitig auftreten kann. und psychische störungen können als symptom auftreten, müssen aber nicht. ob diese psychische störungen dann als "geisteskrankheit" oder eher "melancholie" bezeichnet wurden, ist das nächste thema. man hat schon in vergangenen jahrhunderten dabei schon unterschieden. "melancholie" wurde eher für psychische störungen verwendet, die man heute als depression bezeichnet.


gibt es nachfahren bzw. vorfahren von george III., die ebenfalls davon betroffen gewesen sein sollen?

Shambles
15-11-2016, 23:49
Der em. Professor für Psychiatrie der Universität Heidelberg Heinz Häfner hat alle verfügbaren Quellen analysiert und seine Ergebnisse in dem Buch Ein König wird beseitigt. Ludwig II. von Bayern, München: C.H.Beck 2008, veröffentlicht. Er kommt zum Schluss, dass Ludwig nicht geisteskrank war.
Die Rezession von Manfred Hanisch (http://www.sehepunkte.de/2009/05/14102.html) fasst diese zusammen, u.a.:

Oh. Das klingt interessant. Danke, wunderbar. Ich glaub, das Buch ist was für mich.

mark49
18-11-2016, 16:42
Eine Ferndiagnose, 130 Jahre später. Super!

Wunderbar
18-11-2016, 18:36
Eine Ferndiagnose, 130 Jahre später. Super!

naja mark, das ist das problem, eine diagnose nach heutigem kenntnisstand der wissenschaft geht nur aufgrund quellenlage.
aber bei zeitgenössischen diagnosen hat man andererseits das problem der parteilichkeit.
findest du die gutachten der damals lebenden psychiater glaubhaft?
wer waren die, wer hat sie bezahlt?

gibt es einen wirklich objektiven bericht von damals?
es ist ja heute auch so, wie selber oft anmerkst. aktuelle politik etc. was ist die wahrheit?

die Ferndiagnose, 130 Jahre später, stellt eine these auf. es klingt für mich sehr nachvollziehbar und überzeugend. ob du sie glaubst, ist deine entscheidung :)