Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bald negative Zinsen aufs eigene Konto?
Hallo,
ich weiß das Thema „Abschaffung des Bargeldes“ ist schon etwas älter,
aber hier ist eine neuer Artikel und ein paar Argumente zusammengefasst.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-Weg-in-die-totale-Kontrolle-article17180146.html
Das Argument mit dem Strafzins an die Verbraucher weiter zu geben ist für mich neu gewesen,
klingt für mich aber plausibel.
Zitat:
„Solange die Bankkunden auf Bargeld ausweichen können, können die Banken negative Zinsen der Zentralbank nicht an die Einleger weitergeben.“
Die anderen Argumente wegen Terror und Schwarzgeld waren für mich eh fadenscheinig, wie in dem Artikel schon steht: wer Waffen kauft lässt sich durch ein Bargeldverbot nicht abschrecken.
Nun ist die Quelle NTV, und ich lese die Artikel immer etwas skeptisch und nehme nicht jedes Wort für bare Münze.
Ist das nun wilde Verschwörungstheorie oder könnte da etwas dran sein?
Für mich klingt das unglaublich und durch solch einen Strafzins würde ich mich zum Konsum genötigt fühlen.
MfG
symantec
13-03-2016, 00:49
Die Kanzlerin hat versprochen das unsere Einlagen sicher sind. Übrigens die meisten Banken vor Ort erheben erhebliche Kontoführungsgebühren die man schon unverschämt nennen könnte. Bei mir selber bedient sich die Sparkasse an mir mit ca 90 Euro pro Jahr.
Die Kanzlerin hat versprochen das unsere Einlagen sicher sind. Übrigens die meisten Banken vor Ort erheben erhebliche Kontoführungsgebühren die man schon unverschämt nennen könnte. Bei mir selber bedient sich die Sparkasse an mir mit ca 90 Euro pro Jahr.
Die sind nicht unverschämt, die decken nicht mal annähernd die Kosten.
MarkenMusik-Fan
13-03-2016, 01:30
Dann bin ich ja gut dran, dass ich für mein Girokonto nichts bezahlen muss. Nur die EC-Karte kostet seit 1 oder 2 Jahren ein paar EUR
symantec
13-03-2016, 08:34
Die sind nicht unverschämt, die decken nicht mal annähernd die Kosten.
Denke mal das war scherzhaft gemeint:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-559-millionen-euro-gewinn-im-1-quartal-2015-a-1030746.html
nur so als Beispiel, solche Armut würde ich auch gerne mal erleben.
symantec
13-03-2016, 08:38
Dann bin ich ja gut dran, dass ich für mein Girokonto nichts bezahlen muss. Nur die EC-Karte kostet seit 1 oder 2 Jahren ein paar EUR
Klar es gibt ja auch kostenfreie Girokonten die jedem freistehen oder auch nicht. Viele Menschen sind aber auf die eine oder andere Art an eine Bank oder Sparkasse vor Ort gebunden oder sie denken es zumindest.
Denke mal das war scherzhaft gemeint:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-559-millionen-euro-gewinn-im-1-quartal-2015-a-1030746.html
nur so als Beispiel, solche Armut würde ich auch gerne mal erleben.
Und du glaubst, die verdienen ihr Geld mit Kontoführungsentgelten?
Ich schaue mir den Maastrichter Vertrag an, höre die dumpfen Sprüche von Kohl und Co, die Angst vor einem Volksentscheid zum Euro, und gehe wieder in die aktuelle Zeit, die Fakten sind klar, der Euro hat in der Form überhaupt keine Legitimität mehr.
symantec
13-03-2016, 11:48
Und du glaubst, die verdienen ihr Geld mit Kontoführungsentgelten?
Das habe ich nicht gesagt hier wurde davon geredet das sie ihre Kosten nicht decken könnten. Zu ihren Gewinnen gehören vor allem Kredite und Spekulationen die irgendwann in einer neuen Blase zerplatzen werden aber natürlich auch Kontogebühren.
Und spekuliert wird in allen Bereichen wenn ich da mal höre das man Bauern pro Hektar so um die 5 000 Euro bietet, was macht man wenn solche Kredite fällig werden? Dieses Land wird niemals Bauland werden.
Willipruefer
13-03-2016, 12:04
Wenn tatsächlich mal negative Zinsen für Kontoguthaben eingeführt werden sollten, wird ja wohl keiner mehr so dumm sein, noch ein Guthaben irgendwo stehen zu lassen. Die Tresorbranche dürfte dann boomen.
symantec
13-03-2016, 12:10
Die Tresorbranche dürfte dann boomen.
Und Kopfkissen werden wieder praller:)
Das habe ich nicht gesagt hier wurde davon geredet das sie ihre Kosten nicht decken könnten.
Ich habe geschrieben, daß die von dir als unverschämt bezeichneten Kontoführungsentgelte nicht einmal die Kosten für die damit bepreisten Dienstleistungen decken.
symantec
13-03-2016, 12:27
Ich habe geschrieben, daß die von dir als unverschämt bezeichneten Kontoführungsentgelte nicht einmal die Kosten für die damit bepreisten Dienstleistungen decken.
Welche Dienstleistungen denn bitte schön? Weil man Filialen betreibt wo Kunden unerwünscht sind. Komm mal mit nen Beutel Kleingeld dahin da sagen sie dir das musst du selber rollen da kein Zählgerät. Ich wollte mal nen Hunderter wechseln dafür wollten die 2 Euro Gebühr haben. Will man Geld abheben schicken sie dich an den Automaten, wo bitte bieten die Dienste an?
Willipruefer
13-03-2016, 12:30
Na z. B. die Dienste, wenn es darum geht Bank-'Produkte' zu kaufen, für die dann auch so schöne Provisionen anfallen.
Welche Dienstleistungen denn bitte schön? Weil man Filialen betreibt wo Kunden unerwünscht sind. Komm mal mit nen Beutel Kleingeld dahin da sagen sie dir das musst du selber rollen da kein Zählgerät. Ich wollte mal nen Hunderter wechseln dafür wollten die 2 Euro Gebühr haben. Will man Geld abheben schicken sie dich an den Automaten, wo bitte bieten die Dienste an?
Stimmt, die Automaten kosten ja nichts, müssen weder gewartet noch bestückt werden. Und zum Glück ist auch keinerlei IT erforderlich, um das alles anzubieten.
symantec
13-03-2016, 12:46
Stimmt, die Automaten kosten ja nichts, müssen weder gewartet noch bestückt werden. Und zum Glück ist auch keinerlei IT erforderlich, um das alles anzubieten.
Wenn du über Kosten reden willst dann tu es doch, was kostet so ein Automat denn und diesen zu befüllen? Was holt man an solchen Automaten an Gebühren rein? Wieviel Geld parken Kunden kostenlos auf Girokonten das man einfach zu 5% Zinsen verleiht ohne den Kunden daran zu beteiligen?
Was verdienen diese Manager nochmal um die 4 Millionen, wäre Zeit mal dort die Schere anzusetzen.
Wie meinte meine Bank, die Gebührenerhöhung ist nötig weil man ja Sportvereine fördern will. Sorry das kann ich selber indem ich mir eine Eintrittskarte kaufe, kann ich aber nicht weil die Bank das Geld für sich beansprucht.
Dr.Murder
13-03-2016, 13:26
Bausparkassen kündigen Verträge....da sie sich nicht mehr rentieren aus Sicht der Kassen.
(...)
Das hat zu großem Unmut der Sparer geführt – sie fühlen sich „geschädigt“ und als „Opfer der Bausparkassen“, wie einige Betroffene in der Finanztip-Community berichten. Über die Jahre hätten die Kassen gutes Geld mit diesen Kunden verdient, weil sie deren Einlagen gegen hohe Darlehenszinsen verliehen haben – heute werde ihnen gekündigt, da der Bausparvertrag gerade keine Kapitalanlage sei. Dafür haben viele Kunden kein Verständnis. (...)
http://www.finanztip.de/bausparvertrag/bausparvertrag-gekuendigt/
symantec
13-03-2016, 14:46
Bausparkassen kündigen Verträge....da sie sich nicht mehr rentieren aus Sicht der Kassen.
(...)
Das hat zu großem Unmut der Sparer geführt – sie fühlen sich „geschädigt“ und als „Opfer der Bausparkassen“, wie einige Betroffene in der Finanztip-Community berichten. Über die Jahre hätten die Kassen gutes Geld mit diesen Kunden verdient, weil sie deren Einlagen gegen hohe Darlehenszinsen verliehen haben – heute werde ihnen gekündigt, da der Bausparvertrag gerade keine Kapitalanlage sei. Dafür haben viele Kunden kein Verständnis. (...)
http://www.finanztip.de/bausparvertrag/bausparvertrag-gekuendigt/
Ja das ist auch bei Versicherungen so, diese Typen nehmen und nehmen wenn sie können, geben tun die garnichts.
Willipruefer
13-03-2016, 14:49
Genau so ist es. Mein Bausparvertrag wurde auch kürzlich gekündigt. Was mich betrifft, so werde ich in meinem Leben keinerlei Geschäfte bzw. Verträge mit Sparkassen, Banken oder Versicherungen mehr abschließen. Das lohnt einfach nicht.
Und Kopfkissen werden wieder praller:)
Und Einbrüche immer mehr.:D
symantec
13-03-2016, 17:57
Und Einbrüche immer mehr.:D
Nennt man wohl Konjunktur:confused:
Nennt man wohl Konjunktur:confused:
Ich meinte Wohnungseinbrüche.
symantec
13-03-2016, 19:29
Ich meinte Wohnungseinbrüche.
Ja und ich meinte wenn die deine Wohnung leer räumen muss man sich neue Möbel kaufen das bringt die Konjunktur in Schwung:)
Ja und ich meinte wenn die deine Wohnung leer räumen muss man sich neue Möbel kaufen das bringt die Konjunktur in Schwung:)
Ah, ok. Jetzt habe ichs verstanden. :D
Wenn bei mir eingebrochen wird, lassen die Einbrecher sowieso alles da und
hinterlassen höchsten aus Mitleid Geld, so spärlich wie es bei mr eingerichtet ist.:zahn:
symantec
13-03-2016, 22:15
Ah, ok. Jetzt habe ichs verstanden. :D
Wenn bei mir eingebrochen wird, lassen die Einbrecher sowieso alles da und
hinterlassen höchsten aus Mitleid Geld, so spärlich wie es bei mr eingerichtet ist.:zahn:
Denke mal wir sind Brüder im Geiste, ich warte schon lange auf die Brüder die mir ein Almosen da lassen:rotfl:
Wenn tatsächlich mal negative Zinsen für Kontoguthaben eingeführt werden sollten, wird ja wohl keiner mehr so dumm sein, noch ein Guthaben irgendwo stehen zu lassen. Die Tresorbranche dürfte dann boomen.
wenn gleichzeitig das Bargeld abgeschafft wird - wird der tresorkasten etwas größer werden müssen :D
Ich habe geschrieben, daß die von dir als unverschämt bezeichneten Kontoführungsentgelte nicht einmal die Kosten für die damit bepreisten Dienstleistungen decken.
tja, wir in Dtl haben uns so dermaßen an diese gebühren gewöhnt (wohlwissend, dass die banken ihre kohle ganz anderswo verdienen), dass wir die armen banken bemitleiden :D
ich hab mal in UK gewohnt - die haben bei der Bank meine Frage, nach Kontoführungsgebühren nicht mal verstanden -und das lag NICHT an meinem Englisch. die wussten echt nicht, was ich meine und konnten nicht glauben, dass wir in Dtl. sowas ganz selbstverständlich zahlen :ko:
wer das Girokonto einer Person hat - der verdient IMMER - also IMMER IMMER, IMMER richtig gut. jeder einzelne Cent auf dem Konto arbeitet für die Bank. und wenn du überziehst - dann verdient die bank so richtig. dafür auch noch gebühren zu verlangen ist einfach eine Frechheit.
ich hab seit Ewigkeiten ein kostenloses Giro - nicht online - und werde immer die bank wechseln, wenn es plötzlich doch eine gebühr geben sollte.
dafür einen auszugdrucker und Geldautomaten aufzustellen - das sind echt Peanuts
Chandler
14-03-2016, 20:03
ich hab seit Ewigkeiten ein kostenloses Giro - nicht online - und werde immer die bank wechseln, wenn es plötzlich doch eine gebühr geben sollte.
dafür einen auszugdrucker und Geldautomaten aufzustellen - das sind echt Peanuts
Der Bankwechsel geht natürlich nur in der Großstadt so einfach. Aber auch hier in Berlin schmelzen die Bankfilialen dahin wie der Schnee in der Sonne. Nur mit den Videotheken geht es noch schneller bergab.
Vielleicht werden die Automatenanbieter in Zukunft von den Banken getrennt und es werden Universalautomaten aufgestellt. Dann wirds billiger.
Letztlich werden wohl auch die Bankautomaten den Weg der Telefonzellen gehen.
like Lana
15-03-2016, 12:49
In einem kleineren Stadtteil schloss man erst eine normale mit Angstellten besetzte Filiale und hinterließ zwei Geldautomaten.
Nun baute man auch diese ab. Und ein Stadtteil ist ohne Möglichkeit an Bargeld zu kommen, ohne km gehen/fahren zu müssen.
Automaten scheinen den Betreibern auch zu teuer zu sein.
Dabei haben die nichteinmal einen gesetzlichen Urlaubsanspruch oder Krankenausfallzeiten.
Was ich bemerkenswert fand, als Draghi diesen Bock geschossen hat, sind die Aktienmärkte erst 3% rauf, dann plötzlich Minuten später 4% runter aus Wut und der Euro auf einmal von 2% raunter auf 5% hoch, was schon die größten Schwankungen seit Ewigkeiten waren und gefallen ist er seit dem auch kaum noch. Zudem sit der Ölpreis seit der Ankündigung wieder deutlich gefallen, dass muss abe rnicht damit zusammen hängen. Das war bestimmt eine Wutaktion das sogar einige Börsianer das für nicht gut halten. :D
Den Sparer wird es definitiv treffen da Banken eig Pleite sind und Sparkassen jetzt düsteren Zeiten entgegen gehen. Wahrscheinlich wird es eine deutliche Gebührenerhöhung geben.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/sparkassen-wollen-kostenlose-konten-abschaffen-a-1082403.html
Chandler
15-03-2016, 21:38
^^
Eine Senkung des Leitzinses von 0,05 Prozent auf null Prozent ist ja nicht sooo spektakulär. Die Änderung der Einlagenzinsen der Banken von minus 0,3 auf jetzt minus 0,4 Prozent ist ein etwas größerer Schritt.
Mit Blick auf die 10% die unsereiner für den Dispo auf dem Girokonto zahlen muss erscheint aber auch das wie Peanuts.
^^
Eine Senkung des Leitzinses von 0,05 Prozent auf null Prozent ist ja nicht sooo spektakulär. Die Änderung der Einlagenzinsen der Banken von minus 0,3 auf jetzt minus 0,4 Prozent ist ein etwas größerer Schritt.
Mit Blick auf die 10% die unsereiner für den Dispo auf dem Girokonto zahlen muss erscheint aber auch das wie Peanuts.
Wenn Du 10% auf Deinen Dispo zahlst, bist Du bei der falschen Bank.
Selbst die Genossenschaftsbanken hier haben da deutlich gesenkt. Lediglich bei Dispo-Überziehung wird es weiterhin richtig teuer.
wer das Girokonto einer Person hat - der verdient IMMER - also IMMER IMMER, IMMER richtig gut. jeder einzelne Cent auf dem Konto arbeitet für die Bank. und wenn du überziehst - dann verdient die bank so richtig. dafür auch noch gebühren zu verlangen ist einfach eine Frechheit.
Was arbeiten denn die einzelnen Cents auf dem Konto?
Die Bank kann sie nicht verleihen, jedenfalls nicht gegen Zins, weil es keine Zinsen mehr gibt.
Auch Online-Konten verursachen bei den Banken Kosten. Vielleicht nicht die einzelne Buchung, aber die permanent anfallenden Kosten für die Einrichtung und den Unterhalt der Infrastruktur, die Hardware, die Software, die ständig aktuell zu haltenden Sicherheitsvorkehrungen müssen ja rechnerisch umgelegt werden. Barabhebungen verursachen ganz offensichtlich Kosten, für Anschaffung oder Leasing der Automaten, Miete für den Aufstellungsraum, Wartung, regelmäßige Befüllung, Schäden durch Vandalismus etc.
Das alles wird ganz bestimmt nicht mit Zinsgewinnen, die die Bank mit den Einlagen der Girokonten erzielt, erwirtschaftet.
Bei Überziehungen langen die Banken zu, das stimmt. Aber wie viel sie daran verdienen ist trotzdem schwer zu sagen, da den brav gezahlten Überziehungszinsen ja auch Ausfälle entgegenstehen, wenn die Konten nicht mehr ausgeglichen werden. Außerdem wären solche Gewinne ja bestenfalls eine Quersubventionierung für die Vielzahl derjenigen Kunden, die Überziehungen vermeiden.
Gebühren für Girokonten sind insofern keine Frechheit, sondern eine faire (wenn die Höhe angemessen ist) Vergütung für eine wichtige Dienstleistung.
@JackB:
Sehr gutes Posting, aber komme hier den Leuten doch nicht mit Fakten, die sie nicht verstehen oder verstehen wollen. Banken sind von Haus aus Verbrecher.
Wenn du denen jetzt noch erzählst, dass eine handgeschriebene Überweisung interne Kosten von 2,00 - 2,50 € kostet, dass sie bei einer Baufinanzierung aktuell vielleicht noch eine Marge nach Kosten von 0,05% haben, dass jede Bank, die aktuell noch Zinsen auf Tagesgelder, Sparbücher, Terminkonten zahlt, real Geld verliert und diese Verluste anderweitig erwirtschaften muss, dann halten dich endgültig alle für einen blöden Banker.
Genauso wie die Leute nicht verstehen wollen, dass das Ausfallrisiko für Banken nirgendwo so hoch ist, wie bei Überziehungszinsen, ob mit oder ohne Dispolimit oder über diesen hinaus. Bei einer Ausfallquote von 5% wird dieses Geschäft für die meisten Banken schon zum Verlustbringer.
Aber unreflektiertes Bankenbashing ist aktuell seit 3 Jahren Volkssport Nr. 1.
blaupause
16-03-2016, 12:04
Wenn Du 10% auf Deinen Dispo zahlst, bist Du bei der falschen Bank.
Selbst die Genossenschaftsbanken hier haben da deutlich gesenkt. Lediglich bei Dispo-Überziehung wird es weiterhin richtig teuer.
Gerade bei der Postbank geguckt, Dispo 11%, Überziehung 15%.
Ich brauchs nicht, darum ist es mir egal, Kontoführung ist umsonst.
Hallo,
ich weiß das Thema „Abschaffung des Bargeldes“ ist schon etwas älter,
aber hier ist eine neuer Artikel und ein paar Argumente zusammengefasst.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-Weg-in-die-totale-Kontrolle-article17180146.html
Das Argument mit dem Strafzins an die Verbraucher weiter zu geben ist für mich neu gewesen,
klingt für mich aber plausibel.
Zitat:
„Solange die Bankkunden auf Bargeld ausweichen können, können die Banken negative Zinsen der Zentralbank nicht an die Einleger weitergeben.“
Für mich ist das nicht plausibel.
Denn die Banken müssen ja deshalb "Strafzins" an die Zentralbank zahlen, weil sie dort Geld einlagern. Und zwar Geld, das die Kunden auf ihren Girokonten (oder auch Sparkonten) haben, und das ständig verfügbar sein muss.
Wenn die Kunden ihre liquiden Mittel von den Konten abheben, brauchen die Banken das Geld nicht bei der Zentralbank einzulagern, und brauchen dafür auch keine Strafzinsen zu zahlen.
Insofern haben die Banken kein gesteigertes Interesse an der Abschaffung von Bargeld.
Es ist vielmehr die EZB, deren Zielen das Bunkern von Bargeld zuwiderlaufen würde: Sie hat den "Strafzins" eingeführt, um den Geldumlauf zu beschleunigen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn Geld in Form von Bargeld (straf)zinsfrei aufbewahrt wird.
blaupause
16-03-2016, 19:00
Munich Re (hieß die nicht mal Müncher Rück? :confused: ) lagert jetzt Bargeld ein:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/niedrigzinsen-versicherung-munich-re-bunkert-bargeld-im-tresor-a-1082673.html
Denn die Banken müssen ja deshalb "Strafzins" an die Zentralbank zahlen, weil sie dort Geld einlagern.
Diesen Punkt verstehe ich übrigens bis heute nicht.
Ich meine, wenn ich eine Bank hätte, warum sollte ich mein Geld bei der EZB gegen Negativzinsen einlagern?
Als Bank kann man doch selbst auf sein eigenes Geld aufpassen. Dafür ist man ja eine Bank. Da macht man ein Konto für das eigene Institut auf und fertig. Warum muss eine Bank ihr eigenes Geld denn unbedingt zur EZB bringen, statt es im eigenen Konto zu führen? :nixweiss:
blaupause
16-03-2016, 20:10
Diesen Punkt verstehe ich übrigens bis heute nicht.
Ich meine, wenn ich eine Bank hätte, warum sollte ich mein Geld bei der EZB gegen Negativzinsen einlagern?
Als Bank kann man doch selbst auf sein eigenes Geld aufpassen. Dafür ist man ja eine Bank. Da macht man ein Konto für das eigene Institut auf und fertig. Warum muss eine Bank ihr eigenes Geld denn unbedingt zur EZB bringen, statt es im eigenen Konto zu führen? :nixweiss:
Ich glaube, es geht wirklich um Bargeld. Also Papier. Das muss mottensicher gelagert werden. :zahn:
Munich Re (hieß die nicht mal Müncher Rück? :confused: ) lagert jetzt Bargeld ein:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/niedrigzinsen-versicherung-munich-re-bunkert-bargeld-im-tresor-a-1082673.html
Ähm, dass Versicherungsunternehmen einen gewissen Cash-Vorrat vorhalten, ist nicht ungewöhnlich. Das war eigentlich, bis zum Anfang der Niedrigzinspolitik mehr oder weniger normal. Wenn eine Rückversicherung wie Munich Re eine gewisse zweistellige Millionensumme jetzt vorhält (bei einem Umsatz von knapp 50 Milliarden), dann ist das eher ein politisches und weniger ein alarmistisches Signal wie der SPON-Artikel das suggeriert.
Nämlich, dass die Nullzinspolitik der EZB den Versicherungsunternehmungen das Leben zunehmend schwer macht. Kundengelder mit einer gewissen Mindestrendite anzulegen um die Risiken decken zu können ist zunehmend schwieriger geworden. Ein Rückversicherer wie die Munich Re kriegt die Prämien aber nicht in Cash. Die Kunden der Munich Re sind andere, grosse Versicherungen (z.B. Allianz, Axa, Zurich...) - und die begleichen ihre Prämien bei Rückversicherungen nicht bar.
Das grosse Problem bei den Versicherungen ist, dass sie durch die Niedrig-Nullzinspolitik der EZB und Fed kaum mehr kostendeckend die Versicherungsgelder anlegen können. Das ist nicht trivial, hängt auch mit gesetzlichen Vorschriften zusammen, wo und wie eine Versicherung die Kundengelder investieren darf und kann.
Nachtrag:
Nur so zur Illustration, wie komplex die ganze Geschichte ist:
- http://www.ifrs.org/current-projects/iasb-projects/insurance-contracts/Pages/insurance-contracts.aspx
- http://www.iasplus.com/de/standards/ias/ias38 (spielt in obiges hinein)
- http://www.the-financedirector.com/projects/deutsche-asset/
- http://www.mercer.de/our-thinking/rechnungszins-fuer-ifrs-us-gaap-bilmog-bewertungen.html
- http://www.iasplus.com/de/news/2010/December/news4608
- ...
Das sind nur ein paar wenige Links, die sich mit der Thematik befassen. Damit lässt sich keine populäre Politik machen. Zu kompliziert, zu schwierig um das den "Wutwählern" zu erklären.
redglori
16-03-2016, 20:18
Ich glaube, es geht wirklich um Bargeld. Also Papier. Das muss mottensicher gelagert werden. :zahn:
Ich habe es auch so verstanden, dass es um die physische Aufbewahrung des Geldes geht, bin mir aber nicht sicher.
Also ich hätte da auch einen großen Keller .. :schäm:
blaupause
16-03-2016, 20:35
Damit lässt sich keine populäre Politik machen. Zu kompliziert, zu schwierig um das den "Wutwählern" zu erklären.
Verwechselst du die threads?
Verwechselst du die threads?
Nein. Ich bin nur der Meinung, dass der von dir verlinkte SPON-Artikel betreffend der "Geldhortung" der Munich Re ziemlich schlecht recherchiert ist.
Chandler
16-03-2016, 21:12
Diesen Punkt verstehe ich übrigens bis heute nicht.
Ich meine, wenn ich eine Bank hätte, warum sollte ich mein Geld bei der EZB gegen Negativzinsen einlagern?
Als Bank kann man doch selbst auf sein eigenes Geld aufpassen. Dafür ist man ja eine Bank. Da macht man ein Konto für das eigene Institut auf und fertig. Warum muss eine Bank ihr eigenes Geld denn unbedingt zur EZB bringen, statt es im eigenen Konto zu führen? :nixweiss:
Es geht wohl bilanztechnisch nicht anders. Eine Geschäftsbank kann ihren Kassenbestand entweder als Bargeld oder als Guthaben bei der Zentralbank halten. Sie kann das überschüssige Zentralbankgeld auch einer anderen Geschäftsbank leihen aber dann ist es eine andere Bilanzposition (und ein Risiko).
Das kannst du hier auf der Aktivseite der Bankbilanz sehen.
https://bankenverband.de/media/file/Karte-A2.pdf
edit: Also wenn die Bank bei sich selbst ein Konto eröffnet und einzahlt würde sie sich selbst einen Kredit geben? Das ist wohl nach dem Kreditwesengesetz verboten.
blaupause
16-03-2016, 23:12
Nein. Ich bin nur der Meinung, dass der von dir verlinkte SPON-Artikel betreffend der "Geldhortung" der Munich Re ziemlich schlecht recherchiert ist.
Recherchiert? :confused:
Da ist gar nichts recherchiert, die berichten nur von der Pressekonferenz. Findet man auch als Video im Netz.
http://www.ardmediathek.de/tv/horizonte/Was-aber-bleibet-Im-Gespr%C3%A4ch-mit-Mari/hr-fernsehen/Video?bcastId=3474872&documentId=34070294
Marina Weisband sagt hier, dass die Digitale Wirtschaft dazu führt, dass man wieder dem Karl Marx in die Gasse kommt, wegen der unbegrenzten Vervielfältigbarkeit. Die Automatisierung beeinflusst seit langem die Verfügbarkeit von Arbeitskraft ohne den Menschen. Von daher sei ein grosser Paradigmenwechsel zu erwarten, wie die Frucht der Produktion an die Bürger umzuverteilen ist. (Neben vielen anderen grundsätzlichen Wechseln in der Lebensweise und Wirtschaft)
Meiner Ansicht hat das bereits mit dem Zinsproblem zu tun.
Es geht vom Westen aus, und da ist bereits alles verfügbar, und die Notwendigkeit eines Wachstums ist fast nicht mehr gegeben, nicht vom Konsum her, nurmehr durch die Finanzmathematik, wo der Zins und die Gewinnerwartung drin stecken.
Ein Teil der Schulden besteht aus einem unverantwortlichen Mangel an Umverteilung. Wie das Karma will, ist für diese Schulden kein Zins mehr zu lukrieren.
Und wer Geld erwirtschaftet hat, will es "anlegen", und offenbar gibt es nichts verlässliches mehr, das mit dem Geld von irgend einem Kreditgeber und Investor her angestellt werden könnte, damit die Gewinnerwartungen ausreichend motivierend zur Durchführung eines Projektes werden.
Es bleiben nur Projekte mit höchstem Risiko, und Infrastruktur, wo kaum kurzfristiger Gewinn raus schaut.
Das ist alles eine Steilvorlage für politisch-ideologische Updates im ganzen Staatswesen.
Dann kommen die Ideen wieder, dass eigentlich der Staat der souveräne Geldschöpfer sein sollte, und die Arbeiten an neuer Infrastruktur autoritär durchsetzt, etc.
Allerdings ein Staat im klassischen, homogenen Zustand, von dem sich Europa immer mehr weg bewegt.
Ich seh nur Sinn in sämtlichen Finanzmechanismen und Funktionsprinzipien zw Kredit, Bank, Zentralbank, Staat usw., wenn das alles mit der physischen Wirtschaft und einer verbreiteten Teilnahme aller Bürger konvergiert.
Vielleicht tut's das immer weniger?
Gerade bei der Postbank geguckt, Dispo 11%, Überziehung 15%.
Ich brauchs nicht, darum ist es mir egal, Kontoführung ist umsonst.
Ich brauchs immer wieder, bei mir sinds 6,5 % und 13 % bei einem Rahmen für ersteres von 8.000 €.
(Wobei es mich stressen würde, den Rahmen auszunutzen, da würde irgendwas nicht stimmen).
Dafür aber 6,90 € monatliche Kontogebühren.
Als treuer Kunde bekam ich aber von meiner Hausbank eine echt tolle Immofinanzierung im November, besserer Zinssatz als im Internet findbar, gute Konditionen (Sondertilgungen kostenlos; die Forderung ist nicht an andere verkäuflich etc.).
Ich zahl meiner Genossenschaftsbank gerne hohe Gebühren und nehme dafür viele andere Vorteile mit, die mir imho mehr einbringen.
Diesen Punkt verstehe ich übrigens bis heute nicht.
Ich meine, wenn ich eine Bank hätte, warum sollte ich mein Geld bei der EZB gegen Negativzinsen einlagern?
Als Bank kann man doch selbst auf sein eigenes Geld aufpassen. Dafür ist man ja eine Bank. Da macht man ein Konto für das eigene Institut auf und fertig. Warum muss eine Bank ihr eigenes Geld denn unbedingt zur EZB bringen, statt es im eigenen Konto zu führen? :nixweiss:
Es ist dabei zu unterscheiden zwischen Bargeld und Giralgeld.
Wenn ein Kunde 100 Euro in bar auf sein Konto einzahlt, kann die Bank das Bargeld in ihren Tresor stecken. In einem gewissen Rahmen macht sie das auch, und der Rahmen wird sich vergrößern, wenn der Negativzinssatz steigt.
Alternativ kann sie es bei der Zentralbank einlagern.
Wenn der Kunde die 100 Euro überweist, bekommt die Bank aber kein Geld, das sie in den Tresor stecken könnte. Sondern sie bekommt eine Gutschrift bei der Zentralbank (oder einer anderen Bank), und damit die Verpflichtung, Negativ-Zinsen zu zahlen. Sie kann zwar ein Konto bei sich selbst eröffnen, und die 100 Euro da einzahlen, aber damit löst sich das Problem nicht. Denn diesem Guthaben, das sie dann als ihr eigener Kunde hätte, stünde die entsprechende Forderung gegen sich als Bank gegenüber, der Saldo wäre null und die Situation unverändert.
Um das Guthaben, das aus der Überweisung den Kunden entsteht, aufzulösen, müsste sie den Betrag entweder in bar von der Zentralbank auszahlen lassen - oder eben einen Kredit an einen anderen Kunden vergeben.
Danke an Chandler und JackB für die Erklärungen! :)
Grumpyline
18-03-2016, 19:23
Die Sparkasse hat neulich verlauten lassen, man wolle den Negativzins ja nicht an den Kunden weitergeben, ABER an der Gebührschraube müsse dennoch gedreht werden.
Heißt im Klartext, die wollen die Kontoführungsgebühren erhöhen. Na bravo. :motz:
Ach ja, ich bin übrigens voller Überzeugung beim BankBashing dabei, denn mir leuchtet es immer noch nicht ein wozu ich Kontoführungsgebühren bezahlen soll, auch wenn ich die Postings mit den Bankausgaben gelesen habe.
Vandalismus soll also auch davon gezahlt werden, dafür dürften Banken sich versichern lassen. Ach jetzt kapier ich es, ich muss ja dann die monatlichen Versicherungsbeiträge bezahlen.
Sungawakan
18-03-2016, 19:25
Solange die Discozinsen so hoch sind, braucht man eigentlich nicht an der Gebührenschraube zu drehen.
Solange die Discozinsen so hoch sind, braucht man eigentlich nicht an der Gebührenschraube zu drehen.
Die sind nicht überall gleich hoch.
In Post #46 werden ja die unterschiedlichen Modelle beispielhaft dargestellt:
Für manche Konten - oft bei Sparkassen oder hier Genossenschaftsbank - zahlt man Gebühren, und maßvolle Dispo-/Überziehungszinsen.
Bei kostenlosen Konten - wie hier der Postbank - erfolgt offensichtlich ein Quersubventionierung durch sehr hohe Zinsen.
"Fairer" ist im Grunde das Modell der Sparkassen, denn im anderen Fall zahlen die Kunden, die öfter ins Minus rutschen, die kostenlose Dienstleistungen an den (wohlhabenderen?) Kunden, denen das nicht passiert.
blaupause
18-03-2016, 21:24
Die sind nicht überall gleich hoch.
In Post #46 werden ja die unterschiedlichen Modelle beispielhaft dargestellt:
Für manche Konten - oft bei Sparkassen oder hier Genossenschaftsbank - zahlt man Gebühren, und maßvolle Dispo-/Überziehungszinsen.
Bei kostenlosen Konten - wie hier der Postbank - erfolgt offensichtlich ein Quersubventionierung durch sehr hohe Zinsen.
"Fairer" ist im Grunde das Modell der Sparkassen, denn im anderen Fall zahlen die Kunden, die öfter ins Minus rutschen, die kostenlose Dienstleistungen an den (wohlhabenderen?) Kunden, denen das nicht passiert.
Man wird ja nicht gezwungen, bei einer bestimmten Bank ein Konto zu eröffnen. Wenn ich weiß, dass ich den Dispo "brauche", achte ich halt auf die Konditionen.
Mit wohlhabend oder nicht hat ein Dispo IMO übrigens recht wenig zu tun. Ich war schon bei der Postbank als die noch gar kein Dispo hatte, sondern nur reine Guthabenkonten. Und da war ich weiß Gott nicht reich. In meinen Augen sind Dispos Abzocke.