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SnakeX
16-03-2016, 04:12
Alles kein Zuckerschlecken, aber ich will mir nicht ausmalen, wie es wäre mit dem Entwurf der AfD.
Ich stehe jetzt schon am Rand der Gesellschaft und da möchte man noch eins drauf setzen, so empfinde ich es zumindest.


wenn man versucht es realistisch zu sehen, sind die Hartz4 Sätze ja sowas wie ein verfassungsmäßig verbrieftes Existenzminimum.
da würde auch eine AfD mit noch so vielen Winkelzügen nichts dran ändern können, wenn es wirklich auf diesen Versuch hinausliefe.
aber selbst das ist doch momentan und ohne Zahlen nur wilde Spekulation.

fakt ist aber, und das ist keine Spekulation, dass die etablierten Parteien es ermöglicht haben und täglich zulassen, dass dieses Existenzminimum bei nicht wenigen regelmäßig gekürzt und sanktioniert wird.
irgendwie habe ich den Eindruck, das viele den falschen Baum anbellen....

ManOfTomorrow
16-03-2016, 07:24
Es ist wirklich interessant.
Bisher hat sich nicht ein einziger AfD-Sympahisant dazu geäußert, inwiefern er mit den Standpunkten der AfD zum Thema Wirtschaft übereinstimmt.
Aber mehrere fanden die Frage danach empörend.
Ich bin kein "AfD-Sympathisant", nur um das klarzustellen.
Die Frage danach ist nicht empörend, sondern auf Basis eines geleakten, angeblichen Entwurfes vollkommen widersinnig ... wenn es ein finales, beschlossenes Programm gibt, ist es was anderes. Wobei es wie schon erwähnt hier auch nie irgendeinen Diskussionsstrang zu CDU/CSU-, SPD-, Grüne-, Linke- oder FDP-Parteiprogrammen gab. :rolleyes:
Aber ist schon klar, dass nach den Wahlerfolgen jetzt von allen Seiten alles getan werden muss, um die AfD-Wähler davon zu überzeugen, dass sie Schrott gewählt haben. :rotfl:

Ich habe hier noch nie eine Diskussion von CDU-Wählern erlebt, wo das CDU-Wahl- oder Parteiprogramm Punkt für Punkt seziert und beurteilt wurde.

Miss Rotstift
16-03-2016, 07:38
Ich habe hier noch nie eine Diskussion von CDU-Wählern erlebt, wo das CDU-Wahl- oder Parteiprogramm Punkt für Punkt seziert und beurteilt wurde.

Wenn Du gern darüber reden möchtest, was hindert Dich, einen entsprechenden Thread zu eröffnen?

ManOfTomorrow
16-03-2016, 07:42
Wenn Du gern darüber reden möchtest, was hindert Dich, einen entsprechenden Thread zu eröffnen?
Solche Grundsatzdiskussionen sollten im MTT grundsätzlich unterbleiben gemäß der neuen Regeln.

Ich vermute mal dieser Strang hier wird auch eine begrenzte Halbwertszeit haben ...

Bela Lugosi
16-03-2016, 08:02
diese Märchen von den Arbeitgeberanteilen sind doch längst widerlegt. natürlich sind die Kosten die ein Arbeitgeber hat, wenn er für seine Arbeitnehmer diverse Vesicherungen zahlt, in der Gesamtbilanz mit drin, wenn es darum geht welche Löhne/Gehälter er zahlen kann.
faktisch zahlt jeder Arbeitnehmer diese Dinge jetzt auch schon selbst, durch den entsprechend niedrigeren Lohn.

"Faktisch" ist das einfach Unsinn, was du da schreibst.

Die Arbeitgeberanteile Zahlt - na? - der Arbeitgeber und im Programmentwurf der AfD wird die Privatisierung der Arbeitslosenversicherung ganz explizit als Maßnahme zur finanziellen Entlastung insbesondere der mittelständischen Firmen gepriesen.

Was du da andeutest (und eben nicht im Programmentwurf steht), also dass quasi die Arbeitgeberanteile als "Lohnerhöhung" vom Unternehmen an den Arbeitnehmer weitergereicht wird, ist da doch ein wenig von Realitätsferne gekennzeichnet.

Es würde auch zu keiner 1:1-Lösung führen.

Privatwirtschaftliche Versicherungspolicen obliegen in ihrer Preisgestaltung nämlich Risikoüberlegungen und das Risiko arbeitslos zu werden ist im Niedriglohnsektor, in dem geringer Qualifizierte arbeiten nunmal deutlich höher. Entsprechend fiele der Risikozuschlag bei genau den Menschen höher aus, die sich das am wenigsten leisten könnten. Die staatlich organisierte Arbeitslosenversicherung beinhaltet nunmal auch eine Solidaritätskomponente.



was der AfD dort an Kürzungen vorschwebt, muss man natürlich auch im Kontext der Steuererleichterungen sehen, von denen da die Rede ist usw...
was die Pflegebedürftigkeit angeht, finde ich zB. gut dass man die Pflege von Familienangehörigen durch die eigene Familie, genauso hoch subventionieren möchte, was auch die beruflichen Dienste dafür erhalten.
Tolle Sache.
Nur wo soll das Geld dafür herkommen, wenn man gleichzeitig Steuererleichterungen verspricht?

Auch hier: Gewerbesteuer, Erbschaftsteuer
Nutzt die Abschaffung eher "dem Kleinen Mann" oder den Vermögenden?

Und Angleichung der Mehrwertsteuersätze:
Die Mehrwertsteuer zahlt immer der Endverbraucher.
Wen trifft die Angleichung mehr?

Man vergisst sehr leicht, dass ursprünglich die beiden Mehrwertsteuersätze daraus resultierten, dass "Dinge des täglichen Bedarfs, die der Befriedigung der Grundbedürfnisse dienen" durch einen geringeren Satz verbilligt werden sollten. Dieser Ursprungsgedanke ist dann in Jahrzehnten von Lobbyisten gekapert und pervertiert worden (Stichwort: Hoteliers, FDP).

JackB
16-03-2016, 08:08
Eigenartigerweise nimmt in Bezug auf das Thema Flüchtlingspolitik offenbar niemand an, dass es mit dem Einwand "Papier ist geduldig" als von der AfD nicht ernst gemeint abzutun ist.

Eigenartig ist das nicht, sondern leicht erklärbar.

Das Thema Flüchtlingspolitik ist momentan das zentrale Thema der AfD. Viele ihrer Mitglieder sind vermutlich deswegen zu ihr gestoßen, die meisten ihrer Wähler werden sie deswegen gewählt haben. Es gibt wenig Zweifel daran, dass die Positionen, die die AfD dazu vertritt, von der Mehrheit ihrer Mitglieder geteilt und dann auch im Parteiprogramm beschlossen werden.

Bei anderen Themen gilt das nicht. Wer hat an dem Entwurf mitgewirkt, von welchen Mitgliedern wird er getragen, wie vielen ist er überhaupt bekannt? Und wie viele werden letztlich für ihn stimmen?

Ich kann mir vorstellen, der Entwurf ist entstanden, weil jemand gesagt hat, weil vor allem auch viele Kritiker der AfD immer wieder reklamiert haben, dass eine Partei, die bei Wahlen antritt, nicht nur ein Thema haben darf, sondern zu allen gesellschaftlich relevanten Fragen Antworten haben muss. Darauf hin hat sich jemand hingesetzt, und einen Entwurf gemacht. Natürlich hat er da seine Vorstellungen einfließen lassen. Ob das auch die Vorstellungen der Mehrheit der Mitglieder sind, ist noch völlig offen, die Themen sind ja parteiintern weitgehend noch gar nicht diskutiert.

Das spricht nicht dagegen, die Themen hier trotzdem zu diskutieren. Nur sollte man sich halt bewusst sein, dass man da nicht über das AfD-Parteiprogramm diskutiert, sondern über Themen von allgemein gesellschaftlicher Relevanz. Es ist gut, dass es Foren gibt, in denen Menschen über solche Themen diskutieren können.

Miss Rotstift
16-03-2016, 08:11
Solche Grundsatzdiskussionen sollten im MTT grundsätzlich unterbleiben gemäß der neuen Regeln.

Ich vermute mal dieser Strang hier wird auch eine begrenzte Halbwertszeit haben ...

Ach komm, ein bisschen Fantasie bitte.
Es wird sich doch wohl ein Artikel finden, wie es für die CDU jetzt nach den Wahlen weitergehen sollte/müsste, das mit dem Wahlprogramm verknüpfen und schon kann man das dahingehend sezieren, was die ändern müssen, Deiner Meinung nach...

Heiopei
16-03-2016, 08:21
Machen wir uns doch nichts vor... die wenigsten.. nein.. die allerwenigsten lesen irgendwelche Parteiprogramme die sie eh nicht verstehen.. egal von welcher Partei.
Die allermeisten lassen sich von ihrem Gefühl leiten welche Partei für sie am meisten tut bzw. wo sie sich am besten ausgehoben fühlen.

moki
16-03-2016, 08:26
Ausgehoben - passt.

Frosch17
16-03-2016, 08:53
Ich vermute mal dieser Strang hier wird auch eine begrenzte Halbwertszeit haben ...

Wenn Du den Thread nicht für angemessen hältst, dann kannst Du Deine Gefühle ja vielleicht in dem entsprechenden Thread in der Lounge zum Ausdruck bringen. Darüberhinaus wäre ich Dir unendlich verbunden, wenn Du hier die Metaduskussionen einstellen und vielleicht mal was zum Thema sagen würdest.

Frosch17
16-03-2016, 09:00
Ich kann mir vorstellen, der Entwurf ist entstanden, weil jemand gesagt hat, weil vor allem auch viele Kritiker der AfD immer wieder reklamiert haben, dass eine Partei, die bei Wahlen antritt, nicht nur ein Thema haben darf, sondern zu allen gesellschaftlich relevanten Fragen Antworten haben muss. Darauf hin hat sich jemand hingesetzt, und einen Entwurf gemacht. Natürlich hat er da seine Vorstellungen einfließen lassen. Ob das auch die Vorstellungen der Mehrheit der Mitglieder sind, ist noch völlig offen, die Themen sind ja parteiintern weitgehend noch gar nicht diskutiert.

Die haben eine Umfrage unter ihren Mitgliedern gemacht, was denen besonders wichtig ist. Entweder ist das schon eingeflossen oder sie checken ihr Programm gegen die Ergebnisse ab.

Dass sich da nun ein einzelner hingesetzt haben soll, um diesen Entwurf nach eigenen Vorstellungen ohne Diskussion zu erstellen, das wage ich allerdings zu bezweifeln. Wie kommst Du darauf?

Emotions
16-03-2016, 09:16
Dass sich da nun ein einzelner hingesetzt haben soll, um diesen Entwurf nach eigenen Vorstellungen ohne Diskussion zu erstellen, das wage ich allerdings zu bezweifeln.

Wäre in einer Partei auch nicht möglich, wird doch alles zum Partei-Votum gestellt, sprich jeder Nonsens muß auf Parteitagen Mehrheiten bekommen. Deswegen wird interessant sein was die Partei-Basis dann abstimmt, ich glaube die Mehrheit der AFD-Milglieder sind nicht Typen vom Schlag eines BDI-Chef Henkels.

Orbitoz
16-03-2016, 09:30
...die Mehrheit der AFD-Milglieder sind nicht Typen vom Schlag eines BDI-Chef Henkels....und auch nicht adelig/aristokratisch wie von Storch, die offenbar noch immer einige Restitutionsansprüche durchsetzen möchte (möglichst Steuergünstig, natürlich).

Dieser Programmentwurf der AfD wundert mich eigentlich nicht; er widerspiegelt eigentlich deutlich die Linie, welche diese Partei vertritt: Staat ist schlecht, privat besser. Abbau von "Behördenbürokratie" und wettern gegen die sog. "Sozialindustrie" und "classe politique".

JackB
16-03-2016, 09:40
Dass sich da nun ein einzelner hingesetzt haben soll, um diesen Entwurf nach eigenen Vorstellungen ohne Diskussion zu erstellen, das wage ich allerdings zu bezweifeln. Wie kommst Du darauf?

Da legst du mir einiges in den Mund.

Häufig - und sinnvollerweise - werden Aufgaben an Einzelne (oder auch kleine Gruppen) delegiert: Mach(t) mal ein Gerüst, einen Entwurf, und wenn ein gewisser Stand erreicht ist, verteilt den im Vorstand, dann diskutieren wir das dort, und erst danach wird eine abgestimmte Fassung in größerer Runde verteilt, die nochmals um Feedback gebeten wird.

So kann man das machen, aber natürlich geht auch der umgekehrte Weg, dass man mit einer großangelegten Umfrage bei allen Mitgliedern startet.

Weißt du, wie es bei der AfD gemacht wurde, und wie dieser Entwurf zustande kam? Und welchen Stand der innerparteilichen Diskussion er widergibt?

blaupause
16-03-2016, 09:52
Ich verstehe gar nicht wieso die kein verabschiedetes Programm haben. Ich dachte immer, das gehört zu einer Partei unbedingt dazu, wie die Satzung zum Verein.

blaupause
16-03-2016, 09:54
Ich verstehe gar nicht wieso die kein verabschiedetes Programm haben. Ich dachte immer, das gehört zu einer Partei unbedingt dazu, wie die Satzung zum Verein.


Ist auch so:

http://www.gesetze-im-internet.de/partg/__6.html

JackB
16-03-2016, 09:56
Das Pendant zur Vereinssatzung ist die Parteisatzung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Parteisatzung

Frosch17
16-03-2016, 09:57
Weißt du, wie es bei der AfD gemacht wurde, und wie dieser Entwurf zustande kam? Und welchen Stand der innerparteilichen Diskussion er widergibt?

Mehr als das hier kenn ich auch nicht:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-befragung-so-tickt-die-alternative-fuer-deutschland-a-1081385.html

Da steht: "Erst Ende April soll ein zweitägiger Parteitag in Stuttgart über ein Programm abstimmen. Um zu wissen, was die Basis will, hat die AfD-Spitze bereits vor geraumer Zeit eine Online-Befragung gestartet, an der sich knapp 4600 Mitglieder (rund 30 Prozent) beteiligten. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht."

Wenn die Umfrage vor geraumer Zeit war, dann nehm ich schon an, dass der Entwurf davon beeinflusst ist.

sirius
16-03-2016, 10:08
Ich habe hier noch nie eine Diskussion von CDU-Wählern erlebt, wo das CDU-Wahl- oder Parteiprogramm Punkt für Punkt seziert und beurteilt wurde.

Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, wenn die CDU morgen das Ende der Arbeitslosenversicherung planen würde, dass man das hier nicht diskutieren würde????

Natürlich würde man das genauso, wenn sowas von der Parteispitze käme, selbst wenn es noch nicht offiziell in einem Parteiprogramm stehen würde.

Dafür, dass Du kein AfD- Anhänger bist, hast Du aber ein wirklich erstaunliches Interesse daran, dass man deren fragwürdige Vorhaben nicht diskutiert. Du wirst ja nicht müde, das Thema für beendet zu erklären. Ich frage mich, warum?

Hannix
16-03-2016, 11:21
Aus dem Entwurf des Parteiprogramms:


Gewinne aus unternehmerischen Tätigkeiten bei den Gesellschaftern und Einzelunternehmern sollen rechtsformunabhängig über alle Ebenen einer identischen Ertragsteuerbelastung unterliegen.

Bedeutet das, dass für einen Konzern wie z.B. BASF mit weltweit über 112.000 Mitarbeitern, die Besteuerung seiner Gewinne mit demselben prozentualen Steuersatz erfolgen würde, wie für den kleinen Start-Up Einzelhändler von nebenan?

Diese ganze Entwurf strotzt nur so von Widersprüchen, z.B. zu dem Wahlkampfprogramm der AFD in BW. In bester Politikermanier denkt man jetzt darüber nach, was man gestern noch konsequent abgelehnt hat, z.B. TTIP, Mindestlohn.

Erst wird geleakt, dann der Empörungssturm in den sozialen Medien ausgewertet um dann entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Ich glaube nicht, dass wir die Privatisierung von ALG1 und die Streichung der gesetzlichen Unfallversicherung im offiziellen Parteiprogramm wiederfinden werden.

Programmpunkte, wie die angebliche Steuergerechtigkeit und GEZ weg, das freut den Michel.


Der Beitragsservice wird ersatzlos abgeschafft. Die staatliche Informationsversorgung wird durch einen steuerfinanzierten Rundfunk mit zwei Rundfunksendern und zwei Fernsehsendern geleistet

Mausophon
16-03-2016, 12:44
...
Häufig - und sinnvollerweise - werden Aufgaben an Einzelne (oder auch kleine Gruppen) delegiert: Mach(t) mal ein Gerüst, einen Entwurf, und wenn ein gewisser Stand erreicht ist, verteilt den im Vorstand, dann diskutieren wir das dort, und erst danach wird eine abgestimmte Fassung in größerer Runde verteilt, die nochmals um Feedback gebeten wird.

So kann man das machen, aber natürlich geht auch der umgekehrte Weg, dass man mit einer großangelegten Umfrage bei allen Mitgliedern startet.

Weißt du, wie es bei der AfD gemacht wurde, und wie dieser Entwurf zustande kam? Und welchen Stand der innerparteilichen Diskussion er widergibt?

Hier geht es um eine Partei und ihr Programm, nicht um einen individualschriftstellerischen Erguss. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass diejenigen, die den Entwurf zu Papier brachten sich an dem orientierten, das ihnen aus ihren Reihen als Parteiwille bekannt war.

Mausophon
16-03-2016, 13:01
Die erst-mal-abwarten-und-dann-diskutieren-Einwände erscheinen angesichts der abggeschlossenen Wahlen total verrückt.
Die AfD hat sich bereits zur Wahl gestellt, sie wurde gewählt, ohne dass sie bekannt gemacht hätte, wie ihre Wirschafts- und Sozialpolitik konkret aussehen soll.
Gemäkelt wird hier im Thread nun an denen, die sich mit dieser Frage beschäftigen und anhand der bekannt gewordenen Erkenntnisse das Thema diskutieren. Irre.

Hark
16-03-2016, 13:39
Die erst-mal-abwarten-und-dann-diskutieren-Einwände erscheinen angesichts der abggeschlossenen Wahlen total verrückt.
Die AfD hat sich bereits zur Wahl gestellt, sie wurde gewählt, ohne dass sie bekannt gemacht hätte, wie ihre Wirschafts- und Sozialpolitik konkret aussehen soll.
Gemäkelt wird hier im Thread nun an denen, die sich mit dieser Frage beschäftigen und anhand der bekannt gewordenen Erkenntnisse das Thema diskutieren. Irre.

Die AfD hat sich in drei Landtagswahlen zur Wahl gestellt. Für alle drei Bundesländer gab es jeweils ein spezifisches Wahlprogramm.

Sachsen-Anhalt:

http://www.sachsen-anhalt-waehlt.de/fileadmin/LTW2016/Wahlprogramme/wahlprogramm_afd.pdf

Über die Wirschafts- und Sozialpolitik im Bund findet man dort nichts. Warum auch? Es ging bei der Wahl am Wochenende um Landes- und nicht um Bundespolitik.

Emotions
16-03-2016, 13:41
Dieser Programmentwurf der AfD wundert mich eigentlich nicht; er widerspiegelt eigentlich deutlich die Linie, welche diese Partei vertritt: Staat ist schlecht, privat besser. Abbau von "Behördenbürokratie" und wettern gegen die sog. "Sozialindustrie" und "classe politique".

Deutsche Tea-Party ...

Miezekratz
16-03-2016, 14:20
Die erst-mal-abwarten-und-dann-diskutieren-Einwände erscheinen angesichts der abggeschlossenen Wahlen total verrückt.
Die AfD hat sich bereits zur Wahl gestellt, sie wurde gewählt, ohne dass sie bekannt gemacht hätte, wie ihre Wirschafts- und Sozialpolitik konkret aussehen soll.
Gemäkelt wird hier im Thread nun an denen, die sich mit dieser Frage beschäftigen und anhand der bekannt gewordenen Erkenntnisse das Thema diskutieren. Irre.

die Diskrepanz fällt dir schon auf, oder. Hier beschäftigt man sich mit ungelegten Eiern, oder legt sie selber, heuchelt Interesse an Meinung von Verblendeten vor, bittet oder besser fordert sie zum Statement auf, um sie dann genüsslich an die Wand zu nageln.

gefickt eingeschädelt dieser Thread, wenn da nur die Nachtigall nicht trapsen würde. Aber es kommt ja von den Guten, bitte weitermachen, ist amüsant!

Heiopei
16-03-2016, 14:32
Dieser Thread macht Null Sinn da wir hier über ein Phantom diskutieren das es garnicht gibt.
Vielen kommt der Thread aber sehr entgegen da man ordentlich gegen die AfD wettern kann.

Weiterhin frage ich mich was dieser Thread im Unterforum "Aktuelle Nachrichten" zu suchen hat... ein Schelm der böses dabei denkt.

Akt. Nachrichten wären für mich eine Diskussion über eine mögliche Visafreiheit der Türken oder einen möglichen EU-Beitritt der Türkei um den es morgen und übermorgen geht... das sind für mich akt. Themen.. aber nicht solche Nebelkerzenwie das Wirtschaftsprogramm der AfD das frühestens zur BTW 2017 zur Debatte steht.

Das Land hat wahrlich andere Sorgen als das Wirtschaftsprogramm der AfD... aber so kann man prima von den eigentlich Problemen ablenken.

Mausophon
16-03-2016, 14:33
Die AfD hat sich in drei Landtagswahlen zur Wahl gestellt. Für alle drei Bundesländer gab es jeweils ein spezifisches Wahlprogramm.

Sachsen-Anhalt:

http://www.sachsen-anhalt-waehlt.de/fileadmin/LTW2016/Wahlprogramme/wahlprogramm_afd.pdf

Über die Wirschafts- und Sozialpolitik im Bund findet man dort nichts. Warum auch? Es ging bei der Wahl am Wochenende um Landes- und nicht um Bundespolitik.

Das ist richtig.
Als Argument wird durch die AfD-Wähler jedoch ganz überwiegend die Flüchtlingspolitik benannt. Und die richtet sich ebenso wenig nach Landesrecht.

Miezekratz
16-03-2016, 15:02
Das ist richtig.
Als Argument wird durch die AfD-Wähler jedoch ganz überwiegend die Flüchtlingspolitik benannt. Und die richtet sich ebenso wenig nach Landesrecht.

Gerade die Flüchtlingspolitik die in Berlin betrieben wird, wird auf die Länder und von da auf die Kommunen nach unten durchgereicht, sieh dir die letzten Kommunalwahlen an. Wenn der Bürgermeister Müllerhans von Krumkleckersdorf einen Anruf von seinem Landrat bekommt:....morgen kriegste nen Bus voll mit Flüchtlingen, sieh zu wie und wo du die unterbringst, bezahlen kannste das selbst...., ist das nun einmal Bundes- oder besser Merkelpolitik, die den Bauern Hubschmid schon interessiert.

Orbitoz
16-03-2016, 15:03
Dieser Thread macht Null Sinn da wir hier über ein Phantom diskutieren das es garnicht gibt.
Vielen kommt der Thread aber sehr entgegen da man ordentlich gegen die AfD wettern kann.

Weiterhin frage ich mich was dieser Thread im Unterforum "Aktuelle Nachrichten" zu suchen hat... ein Schelm der böses dabei denkt.

Akt. Nachrichten wären für mich eine Diskussion über eine mögliche Visafreiheit der Türken oder einen möglichen EU-Beitritt der Türkei um den es morgen und übermorgen geht... das sind für mich akt. Themen.. aber nicht solche Nebelkerzenwie das Wirtschaftsprogramm der AfD das frühestens zur BTW 2017 zur Debatte steht.

Das Land hat wahrlich andere Sorgen als das Wirtschaftsprogramm der AfD... aber so kann man prima von den eigentlich Problemen ablenken.Wie schon weiter vorne geschrieben steht es dir völlig frei, zu den von dir erwähnten Themen newsbezogene(!) Threads zu eröffnen.

Über das Wahlprogramm der AfD zu diskutieren bzw. deren wirtschaftspolitische Ausrichtung zu erörtern ist angesichts des Wahlerfolges durchaus zulässig. Wenn sich (bekennende?) AfD-Wähler und Sympathisanten dem nicht stellen, sich der Diskussion entziehen oder gar den Thread blockieren wollen, dann kann da durchaus der Verdacht aufkommen, dass es dem einen oder anderen AfD-"Fan" offenbar wichtiger ist, kritisches Hinterfragen gar nicht zu thematisieren - sondern lieber zu tabuisieren.

Das hier zur Debatte stehende wirtschaftspolitische Programm der AfD würde einige Ansätze bieten, die man ernsthaft diskutieren könnte. Aber was fällt den dir (und anderen) AfD-Apologeten ein? So gut wie nur: "Phantomdiskussion; Thread kann geschlossen werden; Diskussion unnötig".

Miezekratz
16-03-2016, 15:19
Wie schon weiter vorne geschrieben steht es dir völlig frei, zu den von dir erwähnten Themen newsbezogene(!) Threads zu eröffnen.

Über das Wahlprogramm der AfD zu diskutieren bzw. deren wirtschaftspolitische Ausrichtung zu erörtern ist angesichts des Wahlerfolges durchaus zulässig. Wenn sich (bekennende?) AfD-Wähler und Sympathisanten dem nicht stellen, sich der Diskussion entziehen oder gar den Thread blockieren wollen, dann kann da durchaus der Verdacht aufkommen, dass es dem einen oder anderen AfD-"Fan" offenbar wichtiger ist, kritisches Hinterfragen gar nicht zu thematisieren - sondern lieber zu tabuisieren.

Das hier zur Debatte stehende wirtschaftspolitische Programm der AfD würde einige Ansätze bieten, die man ernsthaft diskutieren könnte. Aber was fällt den dir (und anderen) AfD-Apologeten ein? So gut wie nur: "Phantomdiskussion; Thread kann geschlossen werden; Diskussion unnötig".

eine Diskussion sollte immer Ergebnissoffen und ohne Vorurteile geführt werden, und kein Tribunal sein, wo die Guten die vermeintlich Bösen der Lächerlichkeit preisgeben wollen, und ihnen ihre intellektuellen Grenzen aufzeigen.
Das darauf keiner einsteigt, verwundert so ganz- und garnicht.

und nocheinmal, welches wirtschaftspolitische Programm der AfD???, diesen geleakten Käse, wo keiner weiß wo er herkommt, und den man durch weglassen, kürzen und verdrehen von Textpassagen eine entsprechende Richtung gibt??? ...ich bitte dich

Heiopei
16-03-2016, 15:24
Wie schon weiter vorne geschrieben steht es dir völlig frei, zu den von dir erwähnten Themen newsbezogene(!) Threads zu eröffnen.

Über das Wahlprogramm der AfD zu diskutieren bzw. deren wirtschaftspolitische Ausrichtung zu erörtern ist angesichts des Wahlerfolges durchaus zulässig. Wenn sich (bekennende?) AfD-Wähler und Sympathisanten dem nicht stellen, sich der Diskussion entziehen oder gar den Thread blockieren wollen, dann kann da durchaus der Verdacht aufkommen, dass es dem einen oder anderen AfD-"Fan" offenbar wichtiger ist, kritisches Hinterfragen gar nicht zu thematisieren - sondern lieber zu tabuisieren.

Das hier zur Debatte stehende wirtschaftspolitische Programm der AfD würde einige Ansätze bieten, die man ernsthaft diskutieren könnte. Aber was fällt den dir (und anderen) AfD-Apologeten ein? So gut wie nur: "Phantomdiskussion; Thread kann geschlossen werden; Diskussion unnötig".

Problem ist, das solche wirklich wichtigen Themen wie ich sie genannte habe abgelehnt werden weil sie nicht Mainstreamkonform sind und die einhellige Meinung in diesen Threads nicht die wäre die man sich wünscht.

Ich verstehe auch nicht warum ich mich rechtfertigen soll für ein Phantom das es garnicht gibt. Wenn das Wahlprogramm irgendwann mal spruchreif und aktuell sein sollte kann man gern drüber diskutieren.. aber nicht über ungelegte Eier.

Tobey84
16-03-2016, 15:24
Man kann erst darüber diskutieren, wenn das Bundestagswahlprogramm endgültig fix ist, oder das Parteiprogramm verabschiedet wird.

In den sozialen Fragen, ist sich die Partei noch nicht einig, da hatte man 3 verschiedene Programme bei den Landtagswahlen, die aber nichts direkt mit Landespolitik zu tun hatten, der eine wollte den Mindestlohn weghaben, der andere positionierte sich deutlich für die Berechtigung des Mindestlohnes.

Die AfD wird bei der Bundestagswahl sowieso kaum Land sehen, wenn sie nicht bei ihren Ansichten ein wenig sozialer präsentiert, auch für "Deutsche".

Das Einwanderungsproblem wird wegfallen als Thema, weil Merkel von den anderen europäischen Ländern ja gottseidank ausgebremst wird, das wird sich jetzt alles halbwegs normalisieren. Da könnte man dann nur mit konsequenter Abschiebung punkten, wenn alle rechtlichen Wege beschritten worden sind seitens der Asylbewerber, und bis 2017 noch immer so schleppend abgewickelt wird, usw., usf. .

JackB
16-03-2016, 15:24
Das ist richtig.
Als Argument wird durch die AfD-Wähler jedoch ganz überwiegend die Flüchtlingspolitik benannt. Und die richtet sich ebenso wenig nach Landesrecht.

Worauf es für Protestwähler, denen es vor allem auf die Signalwirkung ihrer Stimmabgabe ankommt, und die gar nicht damit rechnen und vielleicht auch gar nicht wollen, dass die von ihnen gewählte Partei aktiv an der Gesetzgebung mitwirkt, aber auch nicht ankommt. So wenig, wie auf die AfD-Vorstellungen zu anderen - bundespolitischen - Themen.

Die Signalwirkung war das Maximum, was zum jetzigen Zeitpunkt zu erreichen war.

Bei der nächsten Bundestagswahl mag das anders aussehen, und da könnte die Frage, wie die AfD zu anderen Themen steht, für potentielle Wähler an Bedeutung gewinnen.

JackB
16-03-2016, 15:33
In den sozialen Fragen, ist sich die Partei noch nicht einig, da hatte man 3 verschiedene Programme bei den Landtagswahlen, die aber nichts direkt mit Landespolitik zu tun hatten, der eine wollte den Mindestlohn weghaben, der andere positionierte sich deutlich für die Berechtigung des Mindestlohnes.



Das ist ein gutes Argument. Vielleicht macht sich ja jemand, dem es wichtig ist, die Mühe, und gleicht die drei aktuellen Wahlprogramme mit dem verlinkten Entwurf ab. Wenn es bei einem Punkt Übereinstimmung in allen vier Programmen gibt, kann man wohl davon ausgehen, dass der Punkt auch in der Gesamtpartei mehrheitsfähig ist, und voraussichtlich so oder ähnlich übernommen wird. Dann lohnt sich auch eine Diskussion. (Sofern es dabei überhaupt etwas zu diskutieren gibt.)

Orbitoz
16-03-2016, 15:39
eine Diskussion sollte immer Ergebnissoffen und ohne Vorurteile geführt werden, und kein Tribunal sein, wo die Guten die vermeintlich Bösen der Lächerlichkeit preisgeben wollen, und ihnen ihre intellektuellen Grenzen aufzeigen.
Das darauf keiner einsteigt, verwundert so ganz- und garnicht.

und nocheinmal, welches wirtschaftspolitische Programm der AfD???, diesen geleakten Käse, wo keiner weiß wo er herkommt, und den man durch weglassen, kürzen und verdrehen von Textpassagen eine entsprechende Richtung gibt??? ...ich bitte dich

Wie soll eine Diskussion "ergebnissoffen" sein, wenn sie von dir (und anderen) sowieso grundsätzlich unerwünscht ist?

Der geleakte und von SPON thematisierte Entwurf scheint mir jedenfalls nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen zu sein wie du es darstellst. Wie schon geschrieben entspricht es in etwa dem, was auch andere rechtspopulistische Parteien in ihren Programmen haben (z.B. die SVP):

- Steuern runter
- Bürokratieabbau
- weniger Staat, mehr Privat
- keine "Sozialindustrie"
- Unterstützung nur für solche, die dem "Familienidyll" entsprechen
- steuerliche Entlastung von Besserverdienenden
- Privatisierung der Arbeitslosenunterstützung/Vorsorge
- Abschaffung der GEZ usw.

Also im Grunde eine radikale Rückkehr zum "Nachtwächterstaat". Wer nichts leistet guckt eben in die Röhre und soll selber schauen wo er hinkommt.

Frosch17
16-03-2016, 15:54
und nocheinmal, welches wirtschaftspolitische Programm der AfD???, diesen geleakten Käse, wo keiner weiß wo er herkommt, und den man durch weglassen, kürzen und verdrehen von Textpassagen eine entsprechende Richtung gibt??? ...ich bitte dich

Darüber wurde ja relativ ausführlich in der überregionalen Presse berichtet. An ein Dementi kann ich mich allerdings nicht erinnern. Da würd ich ja an Stelle der AFD Zeter und Mordio schreien, welcher Schwachkopf denn diesen Unsinn verzapft hätte, Verleumdung, Klage, Tod und Teufel. Bei denen find ich nicht mal was auf deren Facebook-Seite. Warum nicht?

babschi37
16-03-2016, 15:59
Darüber wurde ja relativ ausführlich in der überregionalen Presse berichtet. An ein Dementi kann ich mich allerdings nicht erinnern. Da würd ich ja an Stelle der AFD Zeter und Mordio schreien, welcher Schwachkopf denn diesen Unsinn verzapft hätte, Verleumdung, Klage, Tod und Teufel. Bei denen find ich nicht mal was auf deren Facebook-Seite. Warum nicht?

Wenn du dann schon bei denen auf der Fácebook-Seite bist, dann frag doch da einfach mal nach. Miezekratz wird dir da sicherlich keine Antwort geben können, sie wird es nicht wissen. Wie sollte sie auch.

spector
16-03-2016, 16:12
Wie können das Altlasten sein, wenn viele dieser Punkte auch in den jeweiligen Wahlprogrammen auftauchen?

Und ja, man kann natürlich sagen, dass vor der Wahl viel erzählt und versprochen wird, was danach nicht gehalten wird, aber da gehts doch wohl eher um das übliche "keine Steuererhöhung" oder Sachen von ähnlichem Kaliber. Hier geht es aber um Grundsätze. Und da werden ja wahrlich keine Standpunkte vertreten, bei denen der Otto Normal Bürger direkt ruft "oh ja!".

Ich denke, dass viele Bürger, selbst in Kenntnis und klarer Ablehnung des AfD-Wirtschaftsprogramms, ihre Stimme dieser Partei gegeben haben, lediglich um einen Warnschuss mit Signalwirkung gegen die Regierungsparteien abzugeben. Das heißt: Diese Erst- und evtl. Einmalig-Wähler der AfD rechnen überhaupt nicht damit, dass diese wirtschaftlichen Forderungen je umgsesetzt werden. Ebenso wenig, wie sie damit rechnen, dass die AfD je auf Bundesebene wirksam werden könnte.
M. E. sind also die AfD-Wahlstimmen (zumindest in den eher bürgerlichen Mittelstands-Ländern RP und BW) einem konkreten "politischen Moment" geschuldet. Dabei glaube ich, dass es weniger um Merkels Flüchtlingspolitik an sich geht, sondern eher um die kommunikative Nicht-Einbeziehung der Bürger, die sich somit von einer "Ab-Kanzlerin" isoliert fühlen.
Kurzum: Da ruft sicher keiner zum AFD-Wirtschaftsentwurf "oh ja!" sondern viel allgemeiner "Siehste mal, CDU und SPD! Nehmt dies! Ich hoffe, ihr habt´s jetzt kapiert".
Ich gehöre übrigens nicht dazu.

Bela Lugosi
16-03-2016, 16:20
Wenn du dann schon bei denen auf der Fácebook-Seite bist, dann frag doch da einfach mal nach. Miezekratz wird dir da sicherlich keine Antwort geben können, sie wird es nicht wissen. Wie sollte sie auch.

Weil ihre Aussage war:



...
und nocheinmal, welches wirtschaftspolitische Programm der AfD???, diesen geleakten Käse, wo keiner weiß wo er herkommt, und den man durch weglassen, kürzen und verdrehen von Textpassagen eine entsprechende Richtung gibt??? ...ich bitte dich

Quelle war folgender Spiegel-Online-Artikel
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/afd-wirtschaftsprogramm-streichen-kuerzen-abschaffen-a-1082252.html

mit folgender Aussage


Das Recherchezentrum Correctiv hat jedoch den Entwurf dafür geleakt.


Link zum pdf ist dort immer noch online.


Wenn also in Abrede gestellt wird, dass es sich
(a) um einen Programmentwurf der AfD handelt oder
(b) behauptet, dass es eine gekürzte und verdrehte Version sei,
so darf doch die Frage erlaubt sein, welche Fakten oder auch nur Indizien einen zu dieser Ansicht geleiten?

Das stärkste Argument wäre doch ein Dementi der AfD

M.W. gibt es hier kein Dementi der AfD.
Oder doch?

Mausophon
16-03-2016, 16:26
Die AfD hat sich in drei Landtagswahlen zur Wahl gestellt. Für alle drei Bundesländer gab es jeweils ein spezifisches Wahlprogramm.

Sachsen-Anhalt:

http://www.sachsen-anhalt-waehlt.de/fileadmin/LTW2016/Wahlprogramme/wahlprogramm_afd.pdf

Über die Wirschafts- und Sozialpolitik im Bund findet man dort nichts. Warum auch? Es ging bei der Wahl am Wochenende um Landes- und nicht um Bundespolitik.

Und nochmal zu diesem Beitrag:
Ich kann mich im Moment nicht detaiiliert damit auseinandersetzen, aber auch ein Querlesen des Wahlprogramms für Sachsen-Anhalt ergibt, dass die AfD sich dort sehr umfangreich mit Fragen der Bundespolitik auseinandersetzt. Beispiele: Flüchtlinge, Energiewirtschaft.
Ebenfalls angesprochen wird die Reduzierung arbeitsmarktpolitischer Instrumente, die Forderung einer größeren Differenz zwischen Hartz IV und Arbetiseinkommen.
Es gibt also keinen Grund, die Wirtschafts- und Sozialpolitik auszuklammern. Tatsächlich tut die AfD das ja auch gar nicht.

Übrigens hat sie sich schon 2014 in ihrem Wahlprogramm zur Europawahl grundsätzlich gege Mindestlöhne ausgesprochen.

babschi37
16-03-2016, 16:28
@Bela

Er fragt direkt, warum es kein Dementi gibt, er hat auf der Facebook-Seite nichts dazu gefunden. Es geht dabei um den Entwurf. Also, wenn ich wissen will, warum es kein Dementi gibt, dann frag ich direkt an der Quelle und nicht einen User, der kann es nicht wissen. Ich kann das natürlich falsch verstanden haben, keine Frage, aber ich beziehe mich nunmal auf die Aussage und die Frage danach.

Vor allen Dingen, warum fragt ihr nicht wirklich mal danach, ob an dem Entwurf etwas dran ist. Wenn schon auf der Facebook-Seite geguckt wird. Da könnte man sich eine Menge Diskussion ersparen, wenn man denn möchte, oder hat einen wirklichen Grund sich aufzuregen, was die Schwarte kracht.

Ein Dementi und da gebe ich dir Brief und Siegel drauf würde übrigens diese Reaktion auslösen. Das kann ich nicht glauben, warte mal ab, wenn es soweit ist, dann wirst du schon sehen. Schließlich hat es doch einer geleakt, das kann doch nur stimmen. Da können die jetzt echt sagen, was die wollen.

spector
16-03-2016, 16:31
Hab nun lange mit mir gerungen, ob ich was dazu schreiben soll... doch bissl persönlich

Da ich allein erziehend war, sah es nie besonders rosig aus mit den Finanzen. Ich konnte schon nicht privat vorsorgen für die Rente, also wie sollte es dann klappen für Arbeitslosigkeit vorzusorgen.
Durch eine Krankheit den Job aufgeben müssen und trotz Umschulung, nun in Hartz 4 gelandet. Alles kein Zuckerschlecken, aber ich will mir nicht ausmalen, wie es wäre mit dem Entwurf der AfD.
Ich stehe jetzt schon am Rand der Gesellschaft und da möchte man noch eins drauf setzen, so empfinde ich es zumindest.

Wenn ich den Entwurf lese, dann kommt bei mir an,
Scheidung schlecht, bin ich
Kinder allein erziehen ist schlecht, bin ich
arbeitslos sein ist schlecht, bin ich
ich muss also eine schlechte Deutsche sein..... die bestraft werden muss.
Das ist natürlich überspitzt zu sehen ;)

Das ist ja das Paradox! Ich nehme an, auf viele PEGIDA-Marschierer und gleichzeitige AfD-Wähler oder rassistische Parolen-Kräher, spezifisch im Osten, trifft deine Situation ebenso zu. Das gutbürgerliche Mittelklasse-Lager mutmaße ich da eher unterdurchschnittlich vertreten.
Aber gerade die Ersteren sind widersprüchlicherweise die Leute, die sich von der Neiddebatte ködern lassen und sowas wie den SPON-Artikel nicht lesen. Dann wüssten sie nämlich, dass sie ihre Stimme einer Partei gegeben haben, die es alles andere als gut mit ihnen meint. Hier punktet die AfD mit ihrem derzeit monothematischen Appeal (Anti-Flüchtlinge). Sowas wie ihre Wirtschaftspolitik vs. die kleinen Leute schrumpft da zur bequemen Fußnote zusammen.

Frosch17
16-03-2016, 16:35
Er fragt direkt, warum es kein Dementi gibt, er hat auf der Facebook-Seite nichts dazu gefunden. Es geht dabei um den Entwurf. Also, wenn ich wissen will, warum es kein Dementi gibt, dann frag ich direkt an der Quelle und nicht einen User, der kann es nicht wissen.

Ich bin natürlich nicht bei Facebook. Ausserdem wusste die werte Miezekratz ja, dass es "geleakter Käse" ist. Das wusste sie einfach so. Schade, dass da das Wissen offenbar abrupt endet.

BlackGirl
16-03-2016, 16:36
Worauf es für Protestwähler, denen es vor allem auf die Signalwirkung ihrer Stimmabgabe ankommt, und die gar nicht damit rechnen und vielleicht auch gar nicht wollen, dass die von ihnen gewählte Partei aktiv an der Gesetzgebung mitwirkt, aber auch nicht ankommt. So wenig, wie auf die AfD-Vorstellungen zu anderen - bundespolitischen - Themen.

Die Signalwirkung war das Maximum, was zum jetzigen Zeitpunkt zu erreichen war.

Bei der nächsten Bundestagswahl mag das anders aussehen, und da könnte die Frage, wie die AfD zu anderen Themen steht, für potentielle Wähler an Bedeutung gewinnen.

Das sollte es aber!

Die jetzt gewählten MdL's werden schließlich die nächsten 5 Jahre recht fürstlich von Steuergeldern entlohnt. Da sollte man denen schon genau auf die Finger schauen, was die im Landtag so machen.

criens
16-03-2016, 16:39
"Warum die AFD schlimmer ist als die NPD" (http://www.ennomane.de/2016/03/14/warum-die-afd-schlimmer-ist-als-die-npd/)

In diesem Blog-Eintrag wird der 72-seitige AFD-Programmentwurf mit dem NPD-Programm auf Basis zentraler Themenfelder vergleichen. Im Resultat gibt es zwischen beiden Parteien in fast allen Bereichen (Bildungspolitik, Familienpolitik etc) keine nennenswerten Unterschiede, wobei sich die AFD um eine schwammigere, bieder-bürgerliche Verpackung bemüht.

Konträr ist lediglich die Wirtschafts- und Sozialpolitik der beiden Parteien: Während die NPD hier die Interessen des "kleinen Mannes" vertritt (vorausgesetzt dieser ist reinrassig genug), bedient die AFD turbokapitalistisch orientierte Unternehmer und tritt dem "kleinen Mann" ganz kräftig in den Hintern.

Die interessante Frage wird sein, ob die AFD sich bei der Wirtschafts- und Sozialpolitik Richtung NPD umorientieren wird. Ich denke nicht, da dieser FDP/CSU-Ultramix aus erzkonservativem Gesellschaftsbild und Marktliberalismus schon zu Zeiten Bernd Luckes den Parteikern beinhaltete. Sollte dem Thema Flüchtlinge demnächst die Luft ausgehen, wird sich die Partei auf das Thema Islam konzentrieren und darauf hoffen, dass der geneigte AFD-Sympathisant noch genug Schaum vor dem Mund hat, um sich auch weiterhin nicht für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Partei zu interessieren.

babschi37
16-03-2016, 16:41
Ich bin natürlich nicht bei Facebook. Ausserdem wusste die werte Miezekratz ja, dass es "geleakter Käse" ist. Das wusste sie einfach so. Schade, dass da das Wissen offenbar abrupt endet.

Okay. Ich lass das einfach mal so stehen. So wirklich in Ordnung finde ich das nicht wirklich. Denn es ist eigentlich genau das, was sie eine Seite vorher schrieb. Dann lässt man denjenigen halt auflaufen.

Emotions
16-03-2016, 16:49
- keine "Sozialindustrie"



Oder wie man in den USA sagt, kein "Kommunismus". Obama galt ja unter Tea-Party-Reps als Kommunist, weil er (endlich, für die USA) eine Gesundheitsreform auf den Weg brachte.

spector
16-03-2016, 16:50
Irgendwie kapiere ich gerade offenbar mal wieder etwas nicht: der Entwurf stammt gar nicht von der AfD, weshalb, was darin steht auch nicht diskutiert werden braucht, aber trotzdem inhaltlich richtig ist, was man aber nicht sagen darf, weil man dann begründen müsste warum und das Nachfragen doch nur AfD-Bashing wäre, weshalb man gar nichts sagt und sich gleichzeitig darüber beschwert, dass man ja nichts sagen dürfe, weil die Lügenpresse und die Lügenmods eh alles zensieren, d.h. z.B. nie schreiben, welche Positionen die AfD über die Flüchtlingsfrage hinaus noch vertritt, z.B. in ihrem Wirtschaftprogramm, bzw. dem Entwurf dafür, der aber gar nicht von der AfD stammt, weshalb usw. ad ultimo. Oder wie war das?

Danke für die Zusammenfassung und den schönen, ironischen Neologismus "Lügenmods". ;)
Der bekommt in meinem gedanklich eröffneten Thread: "IOFF-Unwort des Jahres" einen Ehrenplatz neben "Nazikeule", "Gutmensch" und dem alljährlichen Evergreen "Scottyhatdasforumgegendiewandgefahren".

Mausophon
16-03-2016, 17:05
Danke für die Zusammenfassung und den schönen, ironischen Neologismus "Lügenmods". ;)
Der bekommt in meinem gedanklich eröffneten Thread: "IOFF-Unwort des Jahres" einen Ehrenplatz neben "Nazikeule", "Gutmensch" und dem alljährlichen Evergreen "Scottyhatdasforumgegendiewandgefahren".

Da bin ich total gegen.
Schließlich stammt "Lügenmods" nicht von den wahrhaft Aufrechten. Es ist bloß eine hinterhältige Aufrechtenverhohnepiepeungsattacke von Lügentiret. Nur ein echtgenutztes Wort darf den Titel gewinnen.

foka
16-03-2016, 17:23
Hab nun lange mit mir gerungen, ob ich was dazu schreiben soll... doch bissl persönlich

Da ich allein erziehend war, sah es nie besonders rosig aus mit den Finanzen. Ich konnte schon nicht privat vorsorgen für die Rente, also wie sollte es dann klappen für Arbeitslosigkeit vorzusorgen.
Durch eine Krankheit den Job aufgeben müssen und trotz Umschulung, nun in Hartz 4 gelandet. Alles kein Zuckerschlecken, aber ich will mir nicht ausmalen, wie es wäre mit dem Entwurf der AfD.
Ich stehe jetzt schon am Rand der Gesellschaft und da möchte man noch eins drauf setzen, so empfinde ich es zumindest.

Wenn ich den Entwurf lese, dann kommt bei mir an,
Scheidung schlecht, bin ich
Kinder allein erziehen ist schlecht, bin ich
arbeitslos sein ist schlecht, bin ich
ich muss also eine schlechte Deutsche sein..... die bestraft werden muss.
Das ist natürlich überspitzt zu sehen ;)

Schön, dass Du Dich durchgerungen hast zu schreiben. Und danke für Deine Eindrücke, sehr interessant aus der Situation, in der Du Dich leider befindest. Wünsche Dir viel Glück, da mal wieder ein bisschen mehr Sicherheit zu erlangen.

Bela Lugosi
16-03-2016, 17:23
@Bela

Vor allen Dingen, warum fragt ihr nicht wirklich mal danach, ob an dem Entwurf etwas dran ist. Wenn schon auf der Facebook-Seite geguckt wird. Da könnte man sich eine Menge Diskussion ersparen, wenn man denn möchte, oder hat einen wirklichen Grund sich aufzuregen, was die Schwarte kracht.


Ich stelle überhaupt nicht infrage, dass es sich um einen echten Entwurf handelt, da er über anerkannte Medien veröffentlicht ist, seit mehreren Tagen als solcher verfügbar ist und die Authentizität von der AfD auch gar nicht bestritten wurde.

Man kann darüber geteilter Meinung sein, ob man Programm"entwürfe" diskutieren sollte. In einem Forum, in dem man in etlichen threads Äusserungen und Äusserlichkeiten diverser Trash-TV-Kandidaten diskutiert? Ich denke, das geht klar. :zahn:

Der Entwurf ist ja nun auch nicht verfassungsfeindlich, er ist einfach nur durch eine sehr wirtschaftsliberale Haltung gekennzeichnet, die - soweit ich das beurteilen kann - sogar noch darüber hinausgeht, was die FDP in ihren neoliberalsten Zeiten gefordert hat.



@Nochmal: Imho ist keine Forderung dabei, die man nicht stellen dürfte, erstaunlich ist für mich nur, wie eklatant diese Forderungen von dem abweichen, was der Masse ihrer Wähler "zugute" käme.
Ein Dementi und da gebe ich dir Brief und Siegel drauf würde übrigens diese Reaktion auslösen. Das kann ich nicht glauben, warte mal ab, wenn es soweit ist, dann wirst du schon sehen. Schließlich hat es doch einer geleakt, das kann doch nur stimmen. Da können die jetzt echt sagen, was die wollen.

Äh, ich glaube nicht.

Was jetzt kommen wird, ist imho ein Durchleuchten des politischen Personals, das die AFD in den Landtagen nun auffährt:

Deren Haltung, deren Äußerungen, deren Arbeitsweise in den Parlamenten und wie das so mit den vertretenen Werten der Partei und dem GG zusammenpasst.

babschi37
16-03-2016, 17:31
Ich stelle überhaupt nicht infrage, dass es sich um einen echten Entwurf handelt, da er über anerkannte Medien veröffentlicht ist, seit mehreren Tagen als solcher verfügbar ist und die Authentizität von der AfD auch gar nicht bestritten wurde.

Man kann darüber geteilter Meinung sein, ob man Programm"entwürfe" diskutieren sollte. In einem Forum, in dem man in etlichen threads Äusserungen und Äusserlichkeiten diverser Trash-TV-Kandidaten diskutiert? Ich denke, das geht klar. :zahn:

Der Entwurf ist ja nun auch nicht verfassungsfeindlich, er ist einfach nur durch eine sehr wirtschaftsliberale Haltung gekennzeichnet, die - soweit ich das beurteilen kann - sogar noch darüber hinausgeht, was die FDP in ihren neoliberalsten Zeiten gefordert hat.

Du, diskutiert worüber ihr lustig seid, solange es sich denn mit den neuen Regeln des MTT vereinbaren lässt. Das zu entscheiden bleibt die Sache der Mods, nicht meine. Nur habe ich halt ein anderes Verständnis in der Sache. Weitermachen.

Ich habe mich tatsächlich nur eingeklinkt, weil ich mich wundere, warum man einem User die Frage stellt, warum kein Dementi kommt und doch die Möglichkeit hat, selber zu fragen. Der Thread an sich ist stellenweise wirklich amüsant. Es bringt so manche Dinge zum Vorschein.




Äh, ich glaube nicht.


Was jetzt kommen wird, ist imho ein Durchleuchten des politischen Personals, das die AFD in den Landtagen nun auffährt:

Deren Haltung, deren Äußerungen, deren Arbeitsweise in den Parlamenten und wie das so mit den vertretenen Werten der Partei und dem GG zusammenpasst.

Irgendwas haste beim Zitieren dann durcheinander gebracht. Aber das ein Dementi genau die von mir beschriebene Reaktion hervorbringen wird, davon bin ich weiterhin überzeugt. Aber das mit dem Durchleuchten deren Arbeitsweise ist doch mal eine feine Sache, wenn man es denn auch richtig macht. Ich bin gespannt, wie die sich schlagen.

Nix für ungut, ich genieße den Thread jetzt weiterhin von der stillen Seite. Das sag ich ja meist immer, aber das ist jetzt mal mein Ernst.

spector
16-03-2016, 17:50
Oder wie man in den USA sagt, kein "Kommunismus". Obama galt ja unter Tea-Party-Reps als Kommunist, weil er (endlich, für die USA) eine Gesundheitsreform auf den Weg brachte.

Kurz OT: Obama ist eine für mich tragisch gescheiterte Politfigur oder wahlweise ein Blender, der sich unter der vollen Welle der parlamentarischen US-Realpolitik begraben ließ und den Friedensnobelpreis wahrscheinlich längst auf dem Spülkasten einer seiner Toiletten schamhaft verbirgt.

Apropos: Wird eigentlich das Wahl-Hoch der AfD in den US-Medien thematisiert?
Der Wirtschaftsentwurf (und das reaktionäre Familienbild) scheinen mir doch sehr Teaparty-tauglich.

Orbitoz
16-03-2016, 18:07
Apropos: Wird eigentlich das Wahl-Hoch der AfD in den US-Medien thematisiert? Der Wirtschaftsentwurf (und das reaktionäre Familienbild) scheinen mir doch sehr Teaparty-tauglich.

Ja, wird es. Z.B. hier:

http://www.nytimes.com/2016/03/16/opinion/angela-merkel-down-but-not-out.html?ref=europe&_r=0

https://www.washingtonpost.com/world/europe/voters-deliver-a-message-for-germanys-angela-merkel-no-more-migrants/2016/03/13/e0215ce0-e954-11e5-a9ce-681055c7a05f_story.html

http://www.latimes.com/world/europe/la-fg-germany-elections-20160313-story.html

mica
16-03-2016, 18:39
Die Empörungsmaschinerie des IOFF tanzt um des Kaiser neue Kleider und fühlt sich gut dabei kundzutun wie Gut man ist (oder auch wie schlecht der andere ist).

Geleakt ist ein "TrendworD" mit d, und die User können viel kompatible heiße Luft abblasen, Mods sowieso.

Bellingcat incomming? vielleicht...

Mausophon
16-03-2016, 18:55
...Empörungsmaschinerie des IOFF...

Das wäre doch auch ein wunderbares Unwort.

spector
16-03-2016, 18:55
Ja, wird es. Z.B. hier:

http://www.nytimes.com/2016/03/16/opinion/angela-merkel-down-but-not-out.html?ref=europe&_r=0

https://www.washingtonpost.com/world/europe/voters-deliver-a-message-for-germanys-angela-merkel-no-more-migrants/2016/03/13/e0215ce0-e954-11e5-a9ce-681055c7a05f_story.html

http://www.latimes.com/world/europe/la-fg-germany-elections-20160313-story.html

Danke. Ich habe überhaupt den Eindruck, dass die US-Medien (on behalf of the US-Politics and -People) gerade mit dem Brennglas auf Deutschland schauen. Allein nach dem Köln-Silvester-Vorfall hatte die eher linksliberale NYT 1.5 Tausend Kommentare. Allerdings auf einen konservativen Gastkommentator.

spector
16-03-2016, 18:59
Schön, dass Du Dich durchgerungen hast zu schreiben. Und danke für Deine Eindrücke, sehr interessant aus der Situation, in der Du Dich leider befindest. Wünsche Dir viel Glück, da mal wieder ein bisschen mehr Sicherheit zu erlangen.

Da schließe ich mich an!

mica
16-03-2016, 19:29
Das wäre doch auch ein wunderbares Unwort.

Stimmt ... aber bei all den Berufsempörten ....

Selbst wenn die Afd-Menschen Hufe und eine Schwanz hintendran hätten, würde ich aufgrund von "geleakt" (hurra Modewort, und so richtig Internet modern und so) und Correctiv (noch hipper und bestimmt ganz unabhängig)
kein Urteil fällen ..... das Celler Loch war auch mal ganz "hip"

Zinga
16-03-2016, 22:43
Zur Frage der Authentizität des vom Recherche-Netzwerk Correctiv.org veröffentlichten Entwurfs des AfD-Programms las ich heute folgendes:



„Das Papier stammt aus einer verlässlichen Quelle und wir haben keinen Zweifel an seiner Echtheit“, sagt Correctiv-Chefredakteur Markus Grill.

AfD-Sprecher Christoph Lüth relativiert: „Es handelt sich augenscheinlich um einen Entwurf in der Vorfassung. Von Bundesseite her liegt noch kein Entwurf vor, der daher auch nicht kommentiert werden kann“. Inwieweit der den Medien vorliegende Entwurf mit dem von der AfD-Programmkommission erarbeiteten Dokument übereinstimmt, kann Lüth ebenfalls nicht sagen, da er beide inhaltlich nicht kenne.Quelle fnp.de - AfD: Zurück in die Vergangenheit (http://www.fnp.de/nachrichten/politik/AfD-Zurueck-in-die-Vergangenheit;art673,1909573)

Mehr erfahren wir zur Zeit nicht von der AfD. Dennoch halte ich den Programmentwurf für diskutabel. Zeigt er doch was abseits des Flüchtlingsthema in der Partei bzw. in der Programmkommission angedacht wird. Wer in dieser Programmkommission sitzt würde mich auch interessieren. Die AfD ist ein Sammelbecken verschiedener Gruppierungen, die sich nach der Erfurter Erklärung und dem Rauswurf von Professor Lucke neu sortieren musste. Mit Rücksicht auf die Landtagswahlen wurde der Streit der unterschiedlichen Flügel ausgesetzt. Das Team Höcke und Pogggenburg und das Team Petry, Pretzell, Meuthen traten stets bei ihrem Team auf und gingen sich beim Wahlkampf aus dem Weg.

Nun steht der Termin für die Abstimmung des Parteiprogramms und die Partei muss Farbe bekennen. Die Doppelbödigkeit und das hin und her zu Aussagen wird dann nicht mehr so einfach sein. Der Kampf um das Programm ist das Schlachtfeld wo entschieden wird wohin die AfD will. Ich erwarte spannende Hahnenkämpfe bis zum 30. April.

Bis dahin ist es legitim über den Programmentwurf zu diskutieren. Politische Parteien wollen die Bürger vertreten und zur politischen Willensbildung beitragen. Und wir Bürger wollen unseren Part dazu beitragen und mit einem konstruktiven Feedback den Parteien unsere Meinung zu den angesprochenen Themen mitteilen.

Liebe AfD, der Programmentwurf geht gar nicht. Wenn ihr schon von der FDP abschreibt, dann bitte mit Quellenangabe.

tanguy
16-03-2016, 22:56
Zinga, danke für Deinen Einwurf, den ich aber anders interpretiere.

Nachdem hier eine Diskussion der von mir genannten Punkte durch die hiesigen AfDler abgelehnt wird und mir mind. zwei User(innen?) ziemlich übles unterstellt haben, bitte ich das Team, den Thread zu schließen, bis das tatsächliche, endgültige Bundes-Programm vorliegt um ihn dann wieder zu öffnen.



Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich Euch AfDlern im IOFF mit dem Thread nichts böses wollte, ich hätte sehr, sehr gerne mit Euch diskutiert, wie Ihr das seht, was in den Links im EP zu lesen ist und ob Ihr auch unter diesen Umständen weiter die AfD wählen würdet. Deswegen wollte ich ja auch kein Bashing bzgl. anderer Programmpunkte.

Ich finde es echt schade. Erst heute Nachmittag hatte ich ein 50minütiges Telefonat mit einem mir lieben Freund, der definitiv intelligenter als ich ist und mit der AfD zumindest sympathisiert, sie aber tendenziell eher nicht wählen würde - sich über die Ergebnisse bei den drei Wahlen aber durchaus erfreut zeigte. Und der wie ich gerade nicht so recht weiß, wen man wählen soll. Ein Diskurs zwischen anders Denkenden bringt imho mehr, als wenn wir immer nur untereinander uns zustimmen und die Gegenseite verteufeln, mit dem "uns" will ich sagen, dass das für alle Standpunkte gilt.

Ich würde mich freuen, wenn bei Wiedereröffnung ein offener Austausch möglich wäre.
(Wenn das schon klappen sollte, bevor ein Teammember das hier liest, darf der Thread gerne auf bleiben. :D )

Dennis|Natascha
16-03-2016, 23:20
Ich finde es ganz wichtig das man miteinander redet und das auf einer ganz sachlichen Linie. Wir leben in einer Demokratie und eine Demokratie muß eine Partei wie die AfD aushalten.

Man sollte jetzt einfach Abwarten wo der Weg der AfD hingeht. Dazu verweise ich auf den Parteitag Ende April. Da wird sich die Richtung zeigen und die Mitglieder müßen sich entscheiden welche Standpunkte sie zu ganz verschiedenen Themen haben.

Die AfD ist kein Phänomen das in 1. Jahr weg ist, sondern im September 2017 in den Bundestag einzieht.

Man darf die Gesellschaft nicht spalten, auch wenn man selbst ein links-grünes Denken hat.

tanguy
16-03-2016, 23:21
Sag ich doch. :sumo:

Mausophon
16-03-2016, 23:23
Na, das ist doch zumindest insoweit eine deutliche Aussage durch den AfD-Sprecher als er davon ausgeht, dass das Papier tatsächlich von der AfD stammt, auch wenn es sich womöglich nur um einen Programmentwurf in der Vorfassung ist.
Von Käse, Kürzungen, Verdrehungen und bösen Unterstellungen ist seitens des Sprechers keine Rede. Ich denke, wir können sicher sein, dass die AfD ihrem Sprecher Gelegenheit zur Rücksprache gab, bevor er für die AfD sprach.
Die entsprechenden Bestrebungen gibt es also in der AfD, auch wenn noch nicht sicher ist, dass sie parteiintern mehrheitsfähig sind und im Endeffekt so beschlossen werden.

Unter diesen Umständen könnten sich die AfD-Befürworter doch einmal zu den einzelnen Punkten äußern und thematisieren, inwiefern sie persönlich mit ihnen übereinstimmen.
Das wäre ja auch für die AfD selbst interessant. Noch kann man was ändern.

Ich gehe übrigens mit Sicherheit davon aus, dass sich die etablierten Parteien sehr freuen würden, wenn eine ähnliche Diskussion über das Für und Wider ihrer Programmpunkte erfolgen würde. Ich kenne es in unserer Demokratie nicht anders, als dass die politisch Aktiven Bürger dazu ermuntern, Diskussion und politische Aktivität fördern und natürlich auch Mitglieder werben.
Dass die AfD-Freunde hier im Forum bisher reagieren, als wäre eine Verschwörung gegen sie angezettelt worden, wenn jemand dazu auffordert, finde ich gruselig.

Yatagan
16-03-2016, 23:25
Ich finde es echt schade. Erst heute Nachmittag hatte ich ein 50minütiges Telefonat mit einem mir lieben Freund, der definitiv intelligenter als ich ist und mit der AfD zumindest sympathisiert, sie aber tendenziell eher nicht wählen würde - sich über die Ergebnisse bei den drei Wahlen aber durchaus erfreut zeigte. Und der wie ich gerade nicht so recht weiß, wen man wählen soll. Ein Diskurs zwischen anders Denkenden bringt imho mehr, als wenn wir immer nur untereinander uns zustimmen und die Gegenseite verteufeln, mit dem "uns" will ich sagen, dass das für alle Standpunkte gilt.


Hm, du weißt, das spricht jetzt nicht gerade für dich.;)

tanguy
16-03-2016, 23:29
Hm, du weißt, das spricht jetzt nicht gerade für dich.;)

Ist halt so. :helga: Das ist einer der intelligentesten und gebildetsten Menschen, die ich kenne, eine echte Koryphäe in seinem Fachgebiet und mit einer besonderen Allgemeinbildung.
Wir tun uns immer wieder untereinander schwer, weil wir politisch so weit auseinander liegen, aber uns gegenseitig halt nicht für Deppen halten.
Aber der Austausch ist sehr interessant.

masche
16-03-2016, 23:32
Ich fände es schade, wenn hier zugemacht wird, weil man so mal über die Partei spricht, ohne das übergroße Thema der Flüchtlingskrise.

Das es um einen Entwurf geht und noch nicht ein endgültiges Programm ist steht doch schon im Titel und wenn die AfD selbst noch über diese Themen diskutiert, dann sollte es die Wählerschaft, bzw. das Volk doch auch dürfen. Nur weil es ein paar Leuten nicht gefällt, sollte man sich nicht mundtot machen lassen.

OT: Dank an Foka und Spector für die guten Wünsche

Dennis|Natascha
16-03-2016, 23:33
Ich find das auch total wichtig. Eine unterschiedliche politische Ausrichtung sollte kein Grund für persönliche Differenzen sein.

tanguy
16-03-2016, 23:35
Ich fände es schade, wenn hier zugemacht wird, weil man so mal über die Partei spricht, ohne das übergroße Thema der Flüchtlingskrise.

Das es um einen Entwurf geht und noch nicht ein endgültiges Programm ist steht doch schon im Titel und wenn die AfD selbst noch über diese Themen diskutiert, dann sollte es die Wählerschaft, bzw. das Volk doch auch dürfen. Nur weil es ein paar Leuten nicht gefällt, sollte man sich nicht mundtot machen lassen.

OT: Dank an Foka und Spector für die guten Wünsche
Denen ich mich hiermit ausdrücklich anschließe. :)





Ich würde ja auch gerne diskutieren, dafür müssen aber die AfDler mitmachen. Ich will hier mit ihnen reden, nicht über sie.

Yatagan
16-03-2016, 23:36
Ist halt so. :helga: Das ist einer der intelligentesten und gebildetsten Menschen, die ich kenne, eine echte Koryphäe in seinem Fachgebiet und mit einer besonderen Allgemeinbildung.
Wir tun uns immer wieder untereinander schwer, weil wir politisch so weit auseinander liegen, aber uns gegenseitig halt nicht für Deppen halten.
Aber der Austausch ist sehr interessant.

War doch nur Geflachse. ;)

Obwohl...

tanguy
16-03-2016, 23:37
:D

:hammer:

Yatagan
16-03-2016, 23:41
Ich find das auch total wichtig. Eine unterschiedliche politische Ausrichtung sollte kein Grund für persönliche Differenzen sein.


Hä, warum denn nicht? Gerade eine mir verhasste politische Ausrichtung führt automatisch zu "persönlichen Differenzen".
Was denn auch sonst? Die Frisur? Der Kleidungsstil?

Mr. Gordo
16-03-2016, 23:42
Ich würde ja auch gerne diskutieren, dafür müssen aber die AfDler mitmachen. Ich will hier mit ihnen reden, nicht über sie.

Keine Antwort ist hier wohl die Antwort, die du suchst.

Aber es ist auch ein recht schweres Unterfangen, hier zwanghaft AFDler anwerben zu wollen.
Das ist schon aus rein statistischer Sicht schwierig, schließlich kommen auf einen AFD-Wähler 9 Nicht-AFD-Wähler, dazu ist dieses Forum hier wohl auch in seiner Zusammensetzung eher links gerichtet.

Die Diskussion passiert oder eben nicht, aber sie ist doch nicht wertlos, wenn sich nicht die von dir gewünschte Zusammensetzung an Membern äußert.

tanguy
16-03-2016, 23:43
Keine Antwort ist hier wohl die Antwort, die du suchst.

Aber es ist auch ein recht schweres Unterfangen, hier zwanghaft AFDler anzuwerden.
Das ist schon aus rein statistischer Sicht schwierig, schließlich kommen auf einen AFD-Wähler 9 Nicht-AFD-Wähler, dazu ist dieses Forum hier wohl auch in seiner Zusammensetzung eher links gerichtet.

Die Diskussion passiert oder eben nicht, aber sie ist doch nicht wertlos, wenn sich nicht die von dir gewünschte Zusammensetzung an Membern äußert.
Hö? Guck Dir mal die letzte foreninterne Umfrage an. :D / :crap:

Dennis|Natascha
16-03-2016, 23:45
Hä, warum denn nicht? Gerade eine mir verhasste politische Ausrichtung führt automatisch zu "persönlichen Differenzen".
Was denn auch sonst? Die Frisur? Der Kleidungsstil?

Das liegt dann aber daran das man wahrscheinlich selbst zu sehr von der politischen Mitte entfernt ist. Dann wird so eine Diskussion natürlich schwierig da man sich kaum in das Gegenüber reinversetzen kann.

Zinga
16-03-2016, 23:50
...Nachdem hier eine Diskussion der von mir genannten Punkte durch die hiesigen AfDler abgelehnt wird und mir mind. zwei User(innen?) ziemlich übles unterstellt haben, bitte ich das Team, den Thread zu schließen, bis das tatsächliche, endgültige Bundes-Programm vorliegt um ihn dann wieder zu öffnen.
...

@ tanguy
Ich war sehr erfreut über Deine Idee zu diesem Thread.
Die AfD mal abseits der Flüchtlingsdiskussion zu beleuchten war überfällig.

Mir fehlen die richtigen Worte.
Ich will diesen Thread weiterlesen. Aber solange es nichts Neues gibt, dann könnte man auch pausieren. Da gebe ich Dir recht.



Hm, du weißt, das spricht jetzt nicht gerade für dich.;)
Wahre Klugheit kennt die eigenen Grenzen und schätzt die Weisheit der anderen und lernt von ihnen.

Yatagan
17-03-2016, 00:07
Das liegt dann aber daran das man wahrscheinlich selbst zu sehr von der politischen Mitte entfernt ist. Dann wird so eine Diskussion natürlich schwierig da man sich kaum in das Gegenüber reinversetzen kann.

Was soll denn diese ominöse politische Mitte sein?

In Rechtspopulisten muß ich mich nicht reinversetzen.

masche
17-03-2016, 00:08
Denen ich mich hiermit ausdrücklich anschließe. :)





Ich würde ja auch gerne diskutieren, dafür müssen aber die AfDler mitmachen. Ich will hier mit ihnen reden, nicht über sie.

Danke dir :)

Ich würde auch gern ihre Ansichten hören, da es in meinem Umfeld, keinen AfD Wähler gibt und diskutieren kann ich ehrlicherweise, besser mündlich als schriftlich, aber habe eben Interesse daran, was die Menschen bewegt oder anspricht.

Dennis|Natascha
17-03-2016, 00:14
Was soll denn diese ominöse politische Mitte sein?

In Rechtspopulisten muß ich mich nicht reinversetzen. Die definiert wohl jeder für sich selbst.

masche
17-03-2016, 00:17
Das liegt dann aber daran das man wahrscheinlich selbst zu sehr von der politischen Mitte entfernt ist. Dann wird so eine Diskussion natürlich schwierig da man sich kaum in das Gegenüber reinversetzen kann.

Sehe ich auch so, wenn ich dich richtig verstehe, dann gibt es nur noch schwarz oder weiß....
Damit hat man dann auch schnell Vorurteile und will sich vielleicht auch nicht mehr rein versetzen.

bammbamm
17-03-2016, 00:20
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich Euch AfDlern im IOFF mit dem Thread nichts böses wollte, ich hätte sehr, sehr gerne mit Euch diskutiert, wie Ihr das seht, was in den Links im EP zu lesen ist und ob Ihr auch unter diesen Umständen weiter die AfD wählen würdet. Deswegen wollte ich ja auch kein Bashing bzgl. anderer Programmpunkte.

du bist einer der wenigen denen ich das sogar glaube ;)

trotzdem ist ne diskussion darüber schwierig. der entwurf ist halt weder ausgearbeitet noch abgesegnet (und ehrlich gesagt hab ich das gefühl er ist auch nicht vollständig wiedergegeben sondern es wird instrumentalisiert um wieder mal mit dreck zu werfen). ich glaube die afd ist sich durchaus bewusst woher grosse teile ihrer stimmen kommen und jenseits der flüchtlinge nur politik für reiche zu machen wäre selbstmord. aber wie geht man eine problemlösung an? man sucht sich dinge raus die erstmal schief laufen und man ändern will und erst danach denkt man darüber nach was diese änderungen an problemen bringt und wie man sie ausgleichen kann das am ende etwas besseres wie das bestehende dabei rauskommt. ob dieser entwurf in der ersten oder zweiten phase ist kann aber leider niemand beurteilen und das wäre wichtig.
eine privatisierung ist nicht grundsätzlich schlecht, wie heisst es so schön, konkurenz belebt das geschäft. es kommt wieder mal auf die rahmenbedingungen an. der jetzige ist zustand ist doch das arbeitsämter arbeitslose nur noch verwalten anstatt ihnen zu helfen, es ist wichtiger leute in sinnlosen massnahmen vor der arbeitslosenstatistik zu verstecken oder möglichkeiten zu finden ihnen die bezüge zu kürzen anstatt ihnen arbeit zu vermitteln. eine privatisierung könnte hier durchaus besserung bringen solange die rahmenbedingungen stimmen, in einem anderen bereich funktionierts doch auch halbwegs, nämlich den krankenversicherungen. auch diese können sich ihre versicherten nicht aussuchen oder nach belieben je nach gesundheitszustand oder gewohnheiten höhere beiträge verlangen. natürlich läuft auch dort nicht alles rund, die frage ist aber ob es besser wäre wenn es noch in staatlicher hand wäre. natürlich kann privatisierung auch wirkliche schreckliche auswüchse annehmen, zb zeitarbeitsfirmen. wie gesagt ob es ein fort oder rückschritt ist kann man erst sagen wenn man den kompletten kontext sieht und von diesem ist im spiegelartikel (bewusst?) nichts zu sehen.
dieses prinzip kann man auf die meisten punkte anwenden. erbschaftssteuer weg aber dafür schlupflöcher stopfen und vermögenssteuer rauf? könnte unterm strich besser sein usw.

übrigens dieses wahlverhalten sich ausschliesslich auf einen wichtigen punkt einzuschiessen ist nicht ein afd syndrom, ich habe die letzten wochen auch haufenweise kommentare gelesen das leute die niemals cdu wählen würden sie dieses mal gewählt haben um merkels flüchtlingspolitik zu unterstützen

das nächste ist das das ganze an dem eigentlichen erfolg der afd vorbei geht. es war eine abstrafung der etablierten parteien, unter anderem auch für ihren flüchtlingskurs. der kern ist aber die selbstherrliche arroganz und das in ihrem rechthabe anspruch zutiefst undemokratisch verhalten, nicht nur gegen die eigene bevölkerung sondern auch innerhalb europas. kretschmann ist unter anderem so beliebt weil er zu s21 eine abstimmung zulies. die afd ist ein denkzettel und ein hilfeschrei und ich habe keine zweifel das nicht plötzlich rund 20% der deutschen sich in fremdenhassende nazis verwandelt haben. man kann sie wut oder protestwähler nennen, die wahrheit ist aber es war eine notwahl. und wenn die einzige konsequent daraus ist das jeder der sich trotz anderer meinung in vielen dingen, auch der flüchtlingspolitik, und nicht afd gewählt hat jetzt nach den wahlen von der politik verhöhnt wird indem es so hingedreht wird das alle nicht afd wähler ja einverstanden sind ist das das schlimmste signal das gesendet werden kann. wenn das das signal unserer politik an die unzufriedenen ist wird die afd weiter wachsen, nicht wreil deutschland brauner wird sonder weil es so ist wie jemand schon vorher gesagt hat, man wählt nicht die afd wegen ihrer stärken sondern wegen der schwächen der anderen.

mir wäre es auch lieber wenn eine partei wie "die partei" das ziel der protestwähler wäre, das wäre richtig blamabel für die sich so wichtig nehmenden politiker wenn eine satire partei signifikante erfolge erzielen würde, sie wären nicht so leicht angreifbar und sie würden die politiker sicher noch mehr nerven. ganz ohne das man braunem gesocks wie höcke und andere die durchaus auch in der afd vertreten sind ein erfolgserlebniss gönnen müsste

tanguy
17-03-2016, 00:25
bammbamm, vielen Dank für Deine Antwort!

Die ist vielschichtig genug, dass es doof von mir wäre, jetzt schnell aus der Hüfte geschossen zu antworten, bin recht müde. Ich werde in den kommenden 48 Stunden darauf eingehen.

Aber genau das, was Du gerade abgeliefert hast, entspricht meinem Wunsch. So lässt sich diskutieren und sich austauschen, danke nochmal. :)

Dennis|Natascha
17-03-2016, 00:33
Sehe ich auch so, wenn ich dich richtig verstehe, dann gibt es nur noch schwarz oder weiß....
Damit hat man dann auch schnell Vorurteile und will sich vielleicht auch nicht mehr rein versetzen.

Das es nur noch schwarz und weiß gibt möcht ich jetzt nicht behaupten. Das Grau ist noch vorhanden.

Mr. Gordo
17-03-2016, 00:52
Das es nur noch schwarz und weiß gibt möcht ich jetzt nicht behaupten. Das Grau ist noch vorhanden.

Natürlich ist das Grau noch vorhanden.
Nur leider sind die, die am lautesten schreien, auch meist die, die sich in den Extremen suhlen und da hört es dann für mich ab einem gewissen Punkt auf, spätestens, wenn das Parkett der Politik verlassen wird und es nur noch um Unmenschlichkeiten geht. Und eben diese Unmenschlichkeit legen einige, sowohl Vertreter, als auch Anhänger, an den Tag und da ist mmn. der Dialog schon lange gescheitert, denn diesen Pfad haben die entsprechenden Personen selbst betreten, von dem müssen sie erst selbst wieder zurückkehren, denn diese Leute sind zum Dialog ja selbst nicht mehr in der Lage.

Das alles versammelt sich nun aber hinter der Partei AFD, es wäre sicher von Vorteil, wenn der gemäßigte Teil sich eine neue Alternative für Deutschland sucht und deren Ansichten den Wählern präsentieren würde oder eben gewisses Klientel einfach absägen würde. Das erfordert Mut, denn hinter dem aktuellen Erfolg der AFD steht natürlich auch ein enormer finanzieller Gewinn, aber ich denke, es wäre ehrlicher, würde man sich von den Extremen distanzieren. Noch einmal.Und da muss man sich eben die Frage stellen, ob der Wille überhaupt da wäre oder ob die Extreme nicht doch ganz gerne angenommen werden und es eben nicht alles Proteststimmen sind.

spector
17-03-2016, 02:37
bammbamm, vielen Dank für Deine Antwort!

Die ist vielschichtig genug, dass es doof von mir wäre, jetzt schnell aus der Hüfte geschossen zu antworten, bin recht müde. Ich werde in den kommenden 48 Stunden darauf eingehen.

Aber genau das, was Du gerade abgeliefert hast, entspricht meinem Wunsch. So lässt sich diskutieren und sich austauschen, danke nochmal. :)

In dem Zusammenhang ein Tipp, tanguy. Von "AfDlern" zu schreiben, ist auch kein Beitrag für einen sinnvollen Diskurs. Vor allem weiß zumindest ich nicht, wen in dem Thread hier du damit meinst.

alonzo
17-03-2016, 09:06
Für mich ist das noch gar nicht ausgemacht, wohin sie geht. Unter Lucke war sie eine klar wirtschaftsliberale Partei und Meuthen gehört ja meines Wissens tendenziell zum alten Lucke-Flügel.

Unter Petry sieht das schon wieder anders aus, siehe die Haltung zum Thema Freihandel/TTIP. Hab letztens mal irgendwo einen Artikel gelesen, daß viele dieser rechtsgerichteten Protestparteien in Europa anfangs eher als wirtschaftsfreundliche Parteien anfangen und mit der Zeit dann in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen nach links rücken, z.B. FN in Frankreich, FPÖ in Österreich etc.

auf jeden fall ein valid point. man müsse auch schauen, wohin sich die partei entwickelt. die frage ist, was die afd mehrheitlich will, möchte sie eine Partei der elite bleiben, wie marine le pen treffend die (damals noch lucke)-afd charakterisierte oder möchte sie eine volkspartei werden.

schon im alten afd thread war es meine rede: von le pen lernen heisst siegen lernen. front national ist in frankreich auch in ehemaligen hochburgen der sozialisten erfolgreich, eben weil sie wähler der mittel- und unterschicht überzeugen, die sich von den sozialisten nicht mehr verteten fühlen. analogien zur afd in ostdeutschland sind hier nicht gänzlich von der hand zu weisen.

alonzo
17-03-2016, 09:30
Das liegt dann aber daran das man wahrscheinlich selbst zu sehr von der politischen Mitte entfernt ist.

was soll denn die politische mitte sein? der grüne kretschmann-wähler, das jahrelange cdu-mitglied mit bausparvertrag, der selbstständige fdp-wähler, die spdlerin aus der kommunalverwaltung?

die politische mitte teilt sich keinen politischen konsens, dafür ist sie zu heterogen (oder einfach nur schwammig).

Emotions
17-03-2016, 09:33
man müsse auch schauen, wohin sich die partei entwickelt.

Eben, ich denke auch die AfD ist kein vorrübergehendes Phänomen. Wie andere Parteien auch wird die AfD verschiedene Flügel haben, die Frage wird sein was die Mehrheit will.

Dennis|Natascha
17-03-2016, 09:46
was soll denn die politische mitte sein? der grüne kretschmann-wähler, das jahrelange cdu-mitglied mit bausparvertrag, der selbstständige fdp-wähler, die spdlerin aus der kommunalverwaltung?

die politische mitte teilt sich keinen politischen konsens, dafür ist sie zu heterogen (oder einfach nur schwammig).

Wie oben gesagt kann man die politische Mitte nicht festlegen. Die liegt jeder selbst für sich fest. Für mich ist es jemand der sowohl konservative wie auch sozialdemokratische Ansichten hat. Man fühlt sich ja eigentlich auch immer selbst mittig positioniert.

Dr.Murder
17-03-2016, 10:06
Wie oben gesagt kann man die politische Mitte nicht festlegen. Die liegt jeder selbst für sich fest. Für mich ist es jemand der sowohl konservative wie auch sozialdemokratische Ansichten hat. Man fühlt sich ja eigentlich auch immer selbst mittig positioniert.

Nö, die Mitte ist eigentlich immer rechts von mir ;)

spector
17-03-2016, 10:07
Eben, ich denke auch die AfD ist kein vorrübergehendes Phänomen. Wie andere Parteien auch wird die AfD verschiedene Flügel haben, die Frage wird sein was die Mehrheit will.

Ich denke, die AfD beginnt, wie die Grünen, als eine Art Chaoshaufen.
Wirtschaftspolitisch waren sie anfangs recht konkret aufgestellt. Mit Henkel und Lucke. Beide erwiesene Wirtschaftskenner.
Sollte die AfD Bestand haben, werden sicher so braune Vögel wie Höcke aussortiert werden. Bei den Grünen war es nicht anders. Der Turnschuh-Minister wurde zum fetten Anzugträger und die Anarcho/Fundis verließen selber enttäuscht ihre neue Hoffnung.
Heute sind die Grünen für mich ein Abbild des gutbürgerlichen Establishments. Wie es mit der AfD ausgeht? --- Könnte schnell vorbei sein wie bei den Piraten. Wenn nicht, könnte sie die Lücke der FDP füllen, die ja ähnlich wirtschaftsnah war.
Also eine solide 6 %-Mittelstandspartei mit Leuten wie Jörg Meuthen oder Gauland an der Spitze. Beides keine dummen Leute, aber zur Zeit noch durch die Nazi-Krähen am Denken behindert.

fraktal
17-03-2016, 10:36
Sollte die AfD Bestand haben, werden sicher so braune Vögel wie Höcke aussortiert werden.

Ich hoffe sehr, dass Du damit recht hast.

sirius
17-03-2016, 10:42
eine privatisierung ist nicht grundsätzlich schlecht, wie heisst es so schön, konkurenz belebt das geschäft. es kommt wieder mal auf die rahmenbedingungen an. der jetzige ist zustand ist doch das arbeitsämter arbeitslose nur noch verwalten anstatt ihnen zu helfen, es ist wichtiger leute in sinnlosen massnahmen vor der arbeitslosenstatistik zu verstecken oder möglichkeiten zu finden ihnen die bezüge zu kürzen anstatt ihnen arbeit zu vermitteln. eine privatisierung könnte hier durchaus besserung bringen
Inwiefern?

Dennis|Natascha
17-03-2016, 10:42
Nö, die Mitte ist eigentlich immer rechts von mir ;)

Wie gesagt Doc. Sowas empfindet jeder anders.

Wichtig ist der Umgang damit. Ich finde für mich persönlich muss ich mit jedem reden können der nicht ins Extreme trifftet.

Ein guter Bekannter von mir hat z.b. für die Linken für unseren Kreistag sich aufstellen lassen. Politisch sind wir nicht in allem auf einer Linie. Privat verstehen wir uns trotzdem Super.

Mein direkter Arbeitskollege hat bei der Kommunalwahl AfD gewählt mit seiner kompletten Familie. Er ist Mitte 50 und war schon immer konservativ eingestellt. Trotzdem ein netter Mensch, hilfsbereit etc. Macht es ihn jetzt zu einem schlechteren Mensch da er die AfD gewählt hat? Meiner Meinung nicht.

Eine Demokratie muss Strömungen von links und rechts aushalten. Auch wenn es der linken und rechten Seite nicht passt.

spector
17-03-2016, 10:47
Inwiefern?

Wäre auch meine Frage.

Dr.Murder
17-03-2016, 11:00
Wie gesagt Doc. Sowas empfindet jeder anders.

Wichtig ist der Umgang damit. Ich finde für mich persönlich muss ich mit jedem reden können der nicht ins Extreme trifftet.

Ein guter Bekannter von mir hat z.b. für die Linken für unseren Kreistag sich aufstellen lassen. Politisch sind wir nicht in allem auf einer Linie. Privat verstehen wir uns trotzdem Super.

Mein direkter Arbeitskollege hat bei der Kommunalwahl AfD gewählt mit seiner kompletten Familie. Er ist Mitte 50 und war schon immer konservativ eingestellt. Trotzdem ein netter Mensch, hilfsbereit etc. Macht es ihn jetzt zu einem schlechteren Mensch da er die AfD gewählt hat? Meiner Meinung nicht.

Eine Demokratie muss Strömungen von links und rechts aushalten. Auch wenn es der linken und rechten Seite nicht passt.

:d:

Geisterkatze
17-03-2016, 12:39
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/afd-wirtschaftsprogramm-streichen-kuerzen-abschaffen-a-1082252.html


Die AfD hat in Sachsen-Anhalt vor allem bei Arbeitern und Arbeitslosen Erfolg. Dabei will die Partei die Arbeitslosenversicherung privatisieren und Steuern für Reiche senken.

Entwurf: https://correctiv.org/media/public/a6/8e/a68ed5e4-32a8-4184-8ade-5c19c37ff524/2016_02_23-grundsatzprogrammentwurf.pdf


Ich würde hier gerne ausschließlich die Wirtschaftspolitik der AfD diskutieren, die ganzen anderen Punkte (vom Islam über Bildung etc.) dabei ausblenden, um uns die Chance zu geben, auch zum Diskutieren zu kommen.

Ich fang mal an: Eine Privatisierung der Arbeitslosenversicherung ohne AG-Anteil lehne ich vollkommen ab. Sauteuer für Geringqualifizierte, spottbillig für Akademiker und Facharbeiter in guten Positionen (wäre zumindest die Logik der Versicherungswirtschaft).
:rotfl:Dumm gelaufen

Mieze Schindler
17-03-2016, 18:19
Eine Demokratie muss Strömungen von links und rechts aushalten. Auch wenn es der linken und rechten Seite nicht passt.

Aushalten ist aber so passiv. Was soll das brigen?

Ich glaube, viele AfD-Wähler sind Menschen, die eigentlich von der SPD oder den Linken vertreten werden sollten. Und ich finde das ganz betrüblich, dass sie nicht mehr vertreten werden. Oder sich nicht vertreten fühlen. Wie auch immer.

In der AfD haben die meiner Meinung nach nichts zu gewinnen. Und die linken Parteien müssen sich jetzt mal Gedanken machen. Dringend. Das geht nicht, das man Menschen abhängt.

titan
17-03-2016, 18:33
Aushalten ist aber so passiv. Was soll das brigen?

Ich glaube, viele AfD-Wähler sind Menschen, die eigentlich von der SPD oder den Linken vertreten werden sollten. Und ich finde das ganz betrüblich, dass sie nicht mehr vertreten werden. Oder sich nicht vertreten fühlen. Wie auch immer.

In der AfD haben die meiner Meinung nach nichts zu gewinnen. Und die linken Parteien müssen sich jetzt mal Gedanken machen. Dringend. Das geht nicht, das man Menschen abhängt.

Da gebe ich dir recht. Und nochmal werde ich nicht die AfD wählen. Ich werde aber weder erklären warum und auch nicht weshalb ich die AfD gewählt habe.

Zinga
17-03-2016, 19:24
Hallo Titan, Du musst Dich nicht erklären.
Du postest im Thread zum AfD-Programm, Thema Wirtschaft, das erklärt sich selbst.

Marc Beise erklärt das absurde Wahlprogramm der AfD:
Summa Summarum (sueddeutsche.de Video) (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/summa-summarum-das-absurde-wahlprogramm-der-afd-1.2909352)