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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Helmut Kohl wurde am Wochenende 86 und meldet sich zu Wort!


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Little_Ally
04-04-2016, 14:55
Helmut Kohl feierte am 03.04.2016 seinen 86. Geburtstag (Glückwunsch!). Das nahm er auch gleich zum Anlass, sich öffentlich zur aktuellen Politik zu äußern (was er natürlich darf):




...Altkanzler Helmut Kohl (CDU) mischt sich zu seinem 86. Geburtstag noch einmal in die Politik ein: Der einstige Mentor der europäischen Einigung will sich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán treffen. ...
...
... Er schätzt Orbán als "Europäer mit Herzblut". Auch sei der Altkanzler unglücklich über den aktuellen Zustand der europäischen Politik und schüttele nur den Kopf über den Konflikt zwischen CDU und CSU. ...
...

Quelle (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kohl-will-orban-treffen-europaeer-mit-herzblut-a-1085288.html)

Zu seiner ehemaligen politischen Ziehtochter und jetzigen Kanzlerin hat er auch was zu sagen: (http://www.sueddeutsche.de/politik/treffen-zu-europa-kohl-will-ungarns-premier-viktor-orbn-treffen-1.2933363)


...Darin schreibt der "Ehrenbürger Europas": "Einsame Entscheidungen, so begründet sie dem Einzelnen erscheinen mögen, und nationale Alleingänge müssen der Vergangenheit angehören. Sie sollten im Europa des 21. Jahrhunderts kein Mittel der Wahl mehr sein, zumal die Folgen von der europäischen Schicksalsgemeinschaft regelmäßig gemeinsam getragen werden müssen." ...


:nixweiss: Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, mir scheint er gießt etwas Öl ins Feuer. Aber ich mochte ihn nie und bin daher voreingenommen. :helga:

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass er es gut meint und einfach nur "seine" EU retten möchte. :ja:

Robert1965
04-04-2016, 17:31
Helmut Kohl feierte am 03.04.2016 seinen 86. Geburtstag (Glückwunsch!).
...

Zu seiner ehemaligen politischen Ziehtochter und jetzigen Kanzlerin hat er auch was zu sagen: (http://www.sueddeutsche.de/politik/treffen-zu-europa-kohl-will-ungarns-premier-viktor-orbn-treffen-1.2933363)


...Darin schreibt der "Ehrenbürger Europas": "Einsame Entscheidungen, so begründet sie dem Einzelnen erscheinen mögen, und nationale Alleingänge müssen der Vergangenheit angehören. Sie sollten im Europa des 21. Jahrhunderts kein Mittel der Wahl mehr sein, zumal die Folgen von der europäischen Schicksalsgemeinschaft regelmäßig gemeinsam getragen werden müssen." ...


:nixweiss: Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, mir scheint er gießt etwas Öl ins Feuer. Aber ich mochte ihn nie und bin daher voreingenommen. :helga:

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass er es gut meint und einfach nur "seine" EU retten möchte. :ja:

Wo er Recht hat, hat er Recht : Merkel hat seit September 2015 alles dafür getan, um Deutschland bei den EU-Partnern unbeliebt zu machen. Persönlich hat Kohl (bekannt für seinen nachtragenden Charakter) keinen Grund, Merkel das politische Leben leichter zu machen. Merkel war bei der CDU-Parteispendenaffäre mit Kohl so umgegangen, wie es "der Dicke" viele Jahre gegenüber unbequemen "Parteifreunden" vorgemacht hatte

Emotions
04-04-2016, 17:54
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, mir scheint er gießt etwas Öl ins Feuer. Aber ich mochte ihn nie und bin daher voreingenommen. :helga:



Er war nicht so schlecht wie man meint, sage ich als damaliger Sozi-Wähler, aussenpolitisch hatte er Fingerspitzengefühl und die längste Zeit unter Kohl waren es goldene Jahre - wenn man bedenkt was Rot/Grün danach abgezogen hat, haarsträubend, mit dem Wissen von heute hätte ich damals lieber Kohl gewählt.

Auch was er zuletzt sagte (gegen die Isolation Russlands) macht mehr Sinn wie Merkels ergebene US-Politik. Ich nehme Merkel ja in vielerlei Hinsicht die guten Absichten ab, aber sie hat Europa und Deutschland nicht viel Gutes getan, obwohl sie von der Innen/Sozialpolitik her wahrscheinlich noch sozialer ist wie die SPD.

Wenn er irgendwie etwas in Osteuropa bewirken kann, dann bitteschön, es kann kaum noch schlechter laufen...

Voltaire
04-04-2016, 18:00
Das wäre doch eine gute Gelegenheit, ihn nach den Parteispendern zu fragen.

Yatagan
04-04-2016, 18:07
Er war nicht so schlecht wie man meint, sage ich als damaliger Sozi-Wähler [...]

Das grenzt ja schon an vorgezogener Leichenfledderei.



Der "werte" Herr K. sollte einfach die Klappe halten.

LeFreak
04-04-2016, 18:37
Er war nicht so schlecht wie man meint, sage ich als damaliger Sozi-Wähler

so isset, gewissermassen. der helmut hat doch mit der sozialdemokratisierung der cdu angefangen.
und das mädchen besorgt grade den rest, frisst die grünen gleich mit auf.
kein wunder, dass so zombies wie die afd sehr munter durch die gegend taumeln können.
:zahn:

Mieze Schindler
04-04-2016, 19:06
... und die längste Zeit unter Kohl waren es goldene Jahre - wenn man bedenkt was Rot/Grün danach abgezogen hat, haarsträubend, mit dem Wissen von heute hätte ich damals lieber Kohl gewählt.



Golden? Ich hab die Jahre eher als bleiern und enorm spießig empfunden. Und sehe da wenig, was nicht zu Lasten der jüngeren Generation geschehen wäre. Kohl personifiziert für mich die Abkehr von dem Gedanken: Meinen Kinder soll es mal besser gehen als mir. Also, gesellschaftspolitisch gesehen der Abkehr von der Generativität.

(Was mich trotzdem freut ist, dass er sich wieder einmischen kann. Ich dachte nicht, dass er sich noch mal berappelt. Rein menschlich finde ich das schön. Politisch will er wohlmöglich ein Hühnchen mit "dem Mädchen" rupfen. Das ist schlechter Stil.)

silk_spectre
04-04-2016, 20:03
Ich persönlich glaube zwar, dass es unklug ist, sich auf seinen alten Tagen noch Feinde machen zu wollen (oder sich zu rächen) .. aber es schadet letztlich nicht, wenn sich ein Ex-Politiker zu Wort meldet. Was soll's ..

Emotions
04-04-2016, 23:16
Kohl personifiziert für mich die Abkehr von dem Gedanken: Meinen Kinder soll es mal besser gehen als mir. Also, gesellschaftspolitisch gesehen der Abkehr von der Generativität.



Da ist wohl keiner besonders gut weggekommen (Staatsverschuldung) ...


http://i.imgur.com/5XzkPEz.jpg

yippieh
04-04-2016, 23:53
Golden? Ich hab die Jahre eher als bleiern und enorm spießig empfunden. Und sehe da wenig, was nicht zu Lasten der jüngeren Generation geschehen wäre. Kohl personifiziert für mich die Abkehr von dem Gedanken: Meinen Kinder soll es mal besser gehen als mir. Also, gesellschaftspolitisch gesehen der Abkehr von der Generativität.

(Was mich trotzdem freut ist, dass er sich wieder einmischen kann. Ich dachte nicht, dass er sich noch mal berappelt. Rein menschlich finde ich das schön. Politisch will er wohlmöglich ein Hühnchen mit "dem Mädchen" rupfen. Das ist schlechter Stil.)

Aber natürlich. Obwohl sie sich ja ausgesprochen haben und sie sich auch um eine Rückkehr zur Partei, Arbeit, Ehrungen bemüht hat. Rache kalt serviert ist das alles aber mMn nicht, dafür äussert oder kritisiert er zu selten/sparsam.
Andersrum wär es wohl kaum anders gelaufen, damals...erinnere mich noch sehr gut an die Monate.
Helmut Kohl hatte sein CDU Netzwerk, Posten wurden so verteilt, interne Gegner nicht anders als wir es in den letzten Jahren kannten kaltgestellt oder mit Missachtung gestraft. Geht wohl nicht anders da "oben"...i do not know.
Birne :wub: war schon ganz okay, nicht nur die Sache mit Europa und der Einigung rechne ich ihm ja auch voll an. Damals nie gewählt, obwohl meine Mädels und deren Politikerväter pöhse mit mir waren. Einer hats sogar persönlich versucht und mich neben Barschel zu 2 x privatem Frühstück mit ihm mit eingeladen. Da sassen wir dann so rum, an einem Sonntagvormittag in Kiel und einmal auch spontan KampenSylt, man war ich da restalkoholgeschädigt nach 3-4 Stunden Schlaf :teufel: War nett, blieb gern Ticken Anti, wurde danach oft gemobbt :D
Im Nachhinein sieht man ja vieles rosiger, aber dass es eine ganz andere, im Vergleich mit Heute grundsätzlich weniger aufgeregte und wirtschaftlich ganz gute Zeit war würde meine (positive) Zustimmung erhalten.
Sein körperlicher Zustand tut mir leid, gleiches galt für seine Ex Frau, neue Beziehung kann ich voll verstehen, wie sie nach aussen und auch innerfamiliär "unrund" läuft allerdings nicht immer.

http://abload.de/img/image-203827-galleryvnvs2m.jpg (http://abload.de/image.php?img=image-203827-galleryvnvs2m.jpg)

Emotions
05-04-2016, 10:11
Im Nachhinein sieht man ja vieles rosiger, aber dass es eine ganz andere, im Vergleich mit Heute grundsätzlich weniger aufgeregte und wirtschaftlich ganz gute Zeit war würde meine (positive) Zustimmung erhalten.



Ja, für alle in der Gesellschaft. Damals war ich noch durchgehend beschäftigt, es gab keine Zeitverträge, keine Zeitarbeit, es gab noch eine anständige Sozialhilfe, da gab es auch keine grossen gesellschaftlichen Spannungen oder Missgunst, jeder hatte genug zum Leben und alle waren weitgehend zufrieden ... und dann kam die SPD und sie haben alles in Schutt und Asche gelegt, wird man denen auch so schnell nicht mehr vergessen, besonders mit der aktuellen Parteispitze.

Man kann Kohl natürlich auch alle möglichen Verfehlungen vorwerfen, als Sozi-Wähler war er damals der Super-Gau für mich, er war mir nie symphatisch, was da privat passierte ist bis heute ein Drama, aber im nachhinein waren es bessere Zeiten.

Orban will Kohl in seinem Privathaus treffen, ist auch sehr ungewöhnlich, ein Staatschef kommt nach hier um Kohl Zuhause zu besuchen - aber wenn es was nutzt...

Bela Lugosi
05-04-2016, 12:37
...

Orban will Kohl in seinem Privathaus treffen, ist auch sehr ungewöhnlich, ein Staatschef kommt nach hier um Kohl Zuhause zu besuchen - aber wenn es was nutzt...

Orban wird es etwas nutzen ...

... eine wunderbare Gelegenheit für ihn darzustellen, dass er kein in Europa isolierter Staatschef ist, der wegen seiner zweifelhaften Demokratieeinstellung unter besonderer Beobachtung der EU steht.

"Schaut her, wenn sogar ein so anerkannter Staatsmann und Gestalter Europas mich in seinem Privathaus einläd', na, da kann das ja alles gar nicht so schlimm sein!"

Wenn Kohl das nur tut, um seinem "Mädchen" eines reinzuwürgen - an vielen Dank!
Würde allerdings zu seinem ehemaligen Regierungsstil passen!

Leo
05-04-2016, 12:52
Man sollte Kohls Wichtigkeit nicht überschätzen. Wer im Ausland kann sich denn noch groß an ihn erinnern oder hatte womöglich früher mal was mit ihm zu tun? Ich glaube kaum, dass Orbán mit ihm als Politikerpersönlichkeit zuhause groß trumpfen kann.

Voltaire
05-04-2016, 13:15
Ach, ich glaube, im Ausland wird er höher eingeschätzt als zu Hause.
Die Ausländer haben ihn ja eher als durchsetzungsstark erlebt, der wie ein Büffel durch alles durchgetrampelt ist, während er im Inland alles bleiern ausgesessen hat.
Hätte er nicht durch die Einheit seine Chance gewittert, in die Gechichtsbücher zu kommen, hätte es ihn doch schon viel früher weggefegt.

Emotions
05-04-2016, 14:31
Hätte er nicht durch die Einheit seine Chance gewittert, in die Gechichtsbücher zu kommen, hätte es ihn doch schon viel früher weggefegt.


Ich habe mir mal aus Nostalgiegründen die Wahlkampf-TV-Talks mit ihm, Schmidt, Genscher und Strauss angeguckt (angefangen wohl 1976), er hat dem Ostblock gegenüber echt eine LMAA-Einstellung an den Tag gelegt, da war die SPD mit ihrer Ostpolitik zeitgemäßer. Kohl hat sich nur mit Russland beschäftigt wenn er etwas von denen wollte, wie dann eben mit Gorbatschow.

Er kam auch ziemlich arrogant rüber, meine Abneigung von damals kann ich nochvollziehen :zahn:

hans
05-04-2016, 20:14
Helmut Kohl feierte am 03.04.2016 seinen 86. Geburtstag (Glückwunsch!). Das nahm er auch gleich zum Anlass, sich öffentlich zur aktuellen Politik zu äußern (was er natürlich darf):




Quelle (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kohl-will-orban-treffen-europaeer-mit-herzblut-a-1085288.html)

Zu seiner ehemaligen politischen Ziehtochter und jetzigen Kanzlerin hat er auch was zu sagen: (http://www.sueddeutsche.de/politik/treffen-zu-europa-kohl-will-ungarns-premier-viktor-orbn-treffen-1.2933363)




:nixweiss: Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, mir scheint er gießt etwas Öl ins Feuer. Aber ich mochte ihn nie und bin daher voreingenommen. :helga:

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass er es gut meint und einfach nur "seine" EU retten möchte. :ja:

er ist gewiss nicht der gleiche, der er war, weil er vor nichts angst haben muss.
die heutige generation ist voll verantwortlich, und wenn er so lang nichts gesagt hat, dann ist auch sein machtinteresse nicht mehr das von damals.
insofern rechne ich auch kaum mit einer manipulativen unerhlichkeit in den statements, aber kommen aus seiner erfahrung und überzeugung.

hans
05-04-2016, 20:33
Orban wird es etwas nutzen ...

... eine wunderbare Gelegenheit für ihn darzustellen, dass er kein in Europa isolierter Staatschef ist, der wegen seiner zweifelhaften Demokratieeinstellung unter besonderer Beobachtung der EU steht.

"Schaut her, wenn sogar ein so anerkannter Staatsmann und Gestalter Europas mich in seinem Privathaus einläd', na, da kann das ja alles gar nicht so schlimm sein!"

Wenn Kohl das nur tut, um seinem "Mädchen" eines reinzuwürgen - an vielen Dank!
Würde allerdings zu seinem ehemaligen Regierungsstil passen!

vielschichtige sache. wie erwähnt, man muss ungarn überhaupt erst verstehen, und nicht den hut des westlichen engineerings einer gesellschaft aufsetzen wollen.
die ungarn sind nun eins der freiesten völker, weil sie nämlich grundsätzlich über die gestalt ihres systems entscheiden können, und der rest der welt den stinkefinger zeigen, und das ist gut so. erst wer so weit gekommen ist, kann dann aus eigenem verbesserungen und kurskorrekturen durchführen, von denen man auch überzeugt ist, und die nicht bei windstössen gleich wieder umfallen.

die ungarn sind viel zu störrisch, um sich in der mehrheit noch gängeln zu lassen. die westler verstehen ihren eigenen prozess nicht, der nach jahrhunderten zu einer gewissen abmilderung des mobbings gegen minderheiten geführt hat. drum können sie einen solchen vorgang auch in ungarn auf keinen fall beschleunigen, höchstens stören, indem sie das selbstbewusstsein tangieren und zu gegenreaktionen provozieren.

kohl und orban - karma is a bitch.

jetzt dekonstruiert sich das schema aus ideologie und "westlicher" blockverpflichtung.
die volksparteien haben die hosen voll, weil die neue rechte sie ablöst, und teils auch querfrontbezogen.
das geseire darüber ist armselig, denn jeder deutsche, ungar, usw weiss haar genau, dass er kein russe ist.

und der protest gegen den verlust der sozialen sicherheit ist genau der punkt, der sich durchsetzen wird, und all die egotrips von orban und co zerlegen und in schach halten wird.

also seh ich den gedankenaustausch zwischen dem alten und neuen urgestein einer typischen volks- und geldpartei sehr optimistisch. die haben beide keinen grund, auf dem eis zu tanzen. die müssen jede hirnzelle zusammenlegen, die ihnen noch bleibt, und beide haben durchaus "werte".

My Bodden
06-04-2016, 06:47
Aber auch Helmut Schmidt hat gesagt , das Frau Merkel nur agiert und nicht regiert und das sie nicht europäisch denkt .

Robert1965
06-04-2016, 07:09
Bei der Bundestagswahl 1998 hatte ich meine Stimme zwischen SPD und Grünen gesplittet, um Kohl los zu werden. Das war ein großer Fehler. Unter der Schröder-Regierung ging der Sozialabbau richtig los, die Schröder-Regierung hat die juristischen Hindernisse für die Tätigkeit der Hedgefonds beseitigt und die Regierung von SPD und Grünen hat Deutschland in den ersten Angriffskrieg seit 1945 geführt.

crunchy frog
06-04-2016, 09:05
Orbán ein "Europäer mit Herzblut"? Ist klar. Jahrelang mit vollen Händen die Fördergelder einkassiert und nun, wenn es auch mal darum ging mal etwas für die Gemeinschaft zu tun keinen Finger krumm gemacht. Gleichzeitig ein Demoktieabau wie nirgendwo sonst in Europa, Einschränkung der Pressefreiheit, Unterdrückung von Minderheiten und und und.

Eindrucksvolle Karriere, die der Exkanzler da macht. Vom einst wirtschaftlich erfolgreichen Kanzler der Einheit über Parteispenden-Korrupti bis hin zum dummen alten Mann.

crunchy frog
06-04-2016, 09:06
Aber auch Helmut Schmidt hat gesagt , das Frau Merkel nur agiert und nicht regiert und das sie nicht europäisch denkt .

Helmut Schmidt wäre froh gewesen, wenn seine Kanzlerschaft nur halb so erfolgreich gewesen wäre wie die von Merkel.

SnakeX
06-04-2016, 09:14
Eindrucksvolle Karriere, die der Exkanzler da macht. Vom einst wirtschaftlich erfolgreichen Kanzler der Einheit über Parteispenden-Korrupti bis hin zum dummen alten Mann.

zwischen den Parteispenden und dem alten dummen Mann kommen noch die Bundeslöschtage....
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesl%C3%B6schtage



Bei der Bundestagswahl 1998 hatte ich meine Stimme zwischen SPD und Grünen gesplittet, um Kohl los zu werden. Das war ein großer Fehler.

war bei mir ähnlich. Kohl abzusäbeln hatte damals oberste Priorität. leider war der Dreck den wir dafür bekommen haben, nicht weniger schmutzig...

roeschi
06-04-2016, 19:32
Helmut Schmidt wäre froh gewesen, wenn seine Kanzlerschaft nur halb so erfolgreich gewesen wäre wie die von Merkel.

Mich würden mal die Erfolge interessieren die uns Frau Merkel mit ihrer Truppe so beschert hat

Perrier
06-04-2016, 20:15
Orban wird es etwas nutzen ...

... eine wunderbare Gelegenheit für ihn darzustellen, dass er kein in Europa isolierter Staatschef ist, der wegen seiner zweifelhaften Demokratieeinstellung unter besonderer Beobachtung der EU steht.

"Schaut her, wenn sogar ein so anerkannter Staatsmann und Gestalter Europas mich in seinem Privathaus einläd', na, da kann das ja alles gar nicht so schlimm sein!"

Wenn Kohl das nur tut, um seinem "Mädchen" eines reinzuwürgen - an vielen Dank!
Würde allerdings zu seinem ehemaligen Regierungsstil passen!
Die ungarische Presse lästert so ein bißchen darüber. Auch die Orbán-Zeitungen fragen sich, was das soll, vermuten, daß Kohls Frau Merkel damit ärgern will und sind tendenziell der Ansicht, daß es nicht gut für das Verhältnis zwischen Orbán und Merkel ist. Über Kohl schreiben sie, daß er - außer via Freunde bei der Bild-Zeitung, keine Rolle mehr spielt.

hans
06-04-2016, 20:50
Die ungarische Presse lästert so ein bißchen darüber. Auch die Orbán-Zeitungen fragen sich, was das soll, vermuten, daß Kohls Frau Merkel damit ärgern will und sind tendenziell der Ansicht, daß es nicht gut für das Verhältnis zwischen Orbán und Merkel ist. Über Kohl schreiben sie, daß er - außer via Freunde bei der Bild-Zeitung, keine Rolle mehr spielt.

was die sicht, dass die alle komplett von vorgestern wären, doch etwas relativiert.

symantec
07-04-2016, 01:03
Bei der Bundestagswahl 1998 hatte ich meine Stimme zwischen SPD und Grünen gesplittet, um Kohl los zu werden. Das war ein großer Fehler. Unter der Schröder-Regierung ging der Sozialabbau richtig los, die Schröder-Regierung hat die juristischen Hindernisse für die Tätigkeit der Hedgefonds beseitigt und die Regierung von SPD und Grünen hat Deutschland in den ersten Angriffskrieg seit 1945 geführt.

Schröder hat das getan was nötig war nicht mehr und nicht weniger. Das hat dem sicher keinen Spaß gemacht.

Hinnack
07-04-2016, 09:54
... eine wunderbare Gelegenheit für ihn darzustellen, dass er kein in Europa isolierter Staatschef ist,


Eigentlich at er doch eine Menge Verbündete. Und auch Deutschland kann den kleinen mutigen Staaten wie Ungarn, Mazedonien, Österreich etc. nur dankbar sein, dass sie eine Völkerwanderung nach Deutschland auf eigene Kosten verhindern, indem sie unsere Grenze (vorgelagert) verteidigen.

Isoliert seh ich eher Frau Merkel, wenn sie ihre Vorstellungen anderen in Europa aufoktroyieren will.
Ich hoffe, dass demnächst auch eine stärkere Wehrhaftigkeit auch in Bezug auf die kontraproduktive Austeritätspolitik erwächst.

spector
08-04-2016, 18:01
Helmut Schmidt wäre froh gewesen, wenn seine Kanzlerschaft nur halb so erfolgreich gewesen wäre wie die von Merkel.

Ich auch.
Ich mochte den Hardliner mit seinem Nato-Doppelbeschluss nie. Aber er war ein sturer Knochen, der an das glaubte, was er machte. Alles kreuz- und quer durchdenkend und dann hanseatisch frostig Ja oder Nein sagend. Während die Kanzlerin schon eine Wendeltreppe als Hals haben könnte.

Diese den Bürger auslachende Politik begann mit Schröder/Fischer und hat nun ihren Orgelpunkt errreicht.

symantec
08-04-2016, 21:33
Ich auch.
Ich mochte den Hardliner mit seinem Nato-Doppelbeschluss nie. Aber er war ein sturer Knochen, der an das glaubte, was er machte. Alles kreuz- und quer durchdenkend und dann hanseatisch frostig Ja oder Nein sagend. Während die Kanzlerin schon eine Wendeltreppe als Hals haben könnte.

Diese den Bürger auslachende Politik begann mit Schröder/Fischer und hat nun ihren Orgelpunkt errreicht.

Orgelpunkt? Die auslachende Politik hat Kohl zu verantworten und nicht Schröder der hat alles ins Reine gebracht was Kohl verbockt hat in seinem Größenwahn. Selbst Merkel hat Schröder für seine Reformen gedankt.

Premiere0815
08-04-2016, 21:37
Dafür hat die SPD unter Kohl eindeutig alles blockiert, was nur nach Reform roch. Schlimme Zeiten.

symantec
08-04-2016, 22:20
Dafür hat die SPD unter Kohl eindeutig alles blockiert, was nur nach Reform roch. Schlimme Zeiten.

Wie kann man als Opposition was blockieren? Und der "Hass" auf Kohl war auch irgendwie verständlich von seiten der SPD.

Premiere0815
08-04-2016, 22:23
Durch den Bundesrat. Das hat Lafontaine auch so formuliert. Blockade, bis nichts mehr geht.

Unter anderen kippte man damals eine Steuerreform und eine Rentenreform.

symantec
08-04-2016, 22:26
Durch den Bundesrat. Das hat Lafontaine auch so formuliert. Blockade, bis nichts mehr geht.

Unter anderen kippte man damals eine Steuerreform und eine Rentenreform.

Ja und was hätten die gebracht?

Premiere0815
08-04-2016, 22:28
Ich zittere mal willkürlich wikipedia:

In der Zeit der rot-grünen Dominanz organisierte Oskar Lafontaine mit der Mehrheit der rot beziehungsweise rot-grün regierten Länder eine Blockade gegen die Bundesregierung, die 1997 zum Beispiel eine Steuerreform der Regierung Kohl scheitern ließ.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Bundesrates_%28Deutschland%29#Die_Regierung_Kohl_n ach_der_Wiedervereinigung_.281990.E2.80.931998.29

symantec
08-04-2016, 22:42
Ich zittere mal willkürlich wikipedia:

In der Zeit der rot-grünen Dominanz organisierte Oskar Lafontaine mit der Mehrheit der rot beziehungsweise rot-grün regierten Länder eine Blockade gegen die Bundesregierung, die 1997 zum Beispiel eine Steuerreform der Regierung Kohl scheitern ließ.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Bundesrates_%28Deutschland%29#Die_Regierung_Kohl_n ach_der_Wiedervereinigung_.281990.E2.80.931998.29

Naja Nostalgie wir leben in 2016 und was vergangen ist ist vergangen. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck das irgendjemand von den Reformen Kohls lebt. Aber von Schröders Reformen lebt das Land seit Jahren und ich betone es immer wieder die Agenda 2010 wurde so genannt weil sie bist 2010 gelten sollte und nicht bis 2016.

Naja zumindest wurde der Mindestlohn eingeführt, auch ein Ergebnis von der Agenda 2010.

Mieze Schindler
09-04-2016, 16:20
Ich zittere mal willkürlich wikipedia:

In der Zeit der rot-grünen Dominanz organisierte Oskar Lafontaine mit der Mehrheit der rot beziehungsweise rot-grün regierten Länder eine Blockade gegen die Bundesregierung, die 1997 zum Beispiel eine Steuerreform der Regierung Kohl scheitern ließ.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Bundesrates_%28Deutschland%29#Die_Regierung_Kohl_n ach_der_Wiedervereinigung_.281990.E2.80.931998.29

Als ob dass überhaupt den Namen Reform verdient hätte.


Inhalt des CDU-Entwurfs war die Forderung, den Eingangssteu-
ersatz von 25,9 Prozent auf unter 20 Prozent und den Spitzensteuer-
satz von 53 Prozent auf 35 Prozentpunkte zu senken.


Bundeskanzler Helmut Kohl zeigte phasenweise auffällig wenig
Präsenz in der Reformdiskussion – unter anderem, um eine vorschnel-
le Festlegung oder Exponierung zu vermeiden.

http://www.reformkompass.de/uploads/tx_itao_download/Grosse_Steuerreform_Langversion.pdf

Es hat erhebliche Diskussionen auch innerhalb der CDU gegeben, weil Kohl die Steuerreform durch Erhöhung der MwSt finanzieren wollte. Wulff beispielswiese, aber auch Hintze und die FDP und SPD waren dagegen.


Die
SPD, die eine Erhöhung dieser Steuer ablehnte, argumentierte, dass
diese Verbrauchssteuer Geringverdiener am stärksten belaste, da die-
se einen Großteil ihres Einkommens für ihre Lebenshaltungskosten
ausgeben müssten.

Es war schön einfach damals. Kohl war einfach unsozial.

Premiere0815
09-04-2016, 16:30
Welche Partei hat nochmal im Wahlkampf versprochen, die Mehrwertsteuer nicht zu erhöhen, um dann zuzustimmen, sie um gleich 3 Prozentpunkte zu erhöhen? :) Ich würde es den Müntepfennig nennen.

Mieze Schindler
09-04-2016, 16:39
Welche Partei hat nochmal im Wahlkampf versprochen, die Mehrwertsteuer nicht zu erhöhen, um dann zuzustimmen, sie um gleich 3 Prozentpunkte zu erhöhen? :) Ich würde es den Müntepfennig nennen.

Das war 10 Jahre später unter der SPD-geführten Großen Koalition.