PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschlechterdiskriminierende Werbung


Werbung

Seiten : [1] 2 3

redglori
12-04-2016, 10:58
Justizminister Maas plant "geschlechterdiskriminierende" Werbung in Deutschland zu verbieten.

https://magazin.spiegel.de/digital/index_SP.html#SP/2016/15/144021634

Er will damit einen Beschluss des SPD-Parteivorstandes nach den Übergriffen in der Silvesternacht umsetzen.


Maas will keineswegs nur pornographieähnliche Plakate verbieten.
Selbst ein Slogan wie „Auch Männer haben Gefühle: Durst“ sind nach Ansicht eines von Genossen dominierten Verbands künftig unzulässig.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kommentar-zu-verbotsgesetzen-14171122.html


Gegen menschenverachtende Werbung kann schon jetzt die Wettbewerbszentrale einschreiten und der Deutsche Werberat kann rügen, das sollte doch reichen.

Gegenwind gibt es natürlich auch:


FDP-Chef Christian Lindner warf dem SPD-Politiker Spießigkeit vor: "Heiko Maas geht den nächsten Schritt zum Nannystaat, der den Bürgern nichts zutraut und Verbraucher für unmündig hält", sagte er. "Seine Pläne zum Verbot von Nacktheit und sexualisierter Werbung sind an Spießigkeit kaum zu überbieten. Die Verhüllung von Frauen zur Bändigung von Männern zu fordern, das kannte man von radikalen islamischen Religionsführern, aber nicht vom deutschen Justizminister."
http://www.sueddeutsche.de/medien/werbung-fdp-chef-lindner-an-spiessigkeit-kaum-zu-ueberbieten-1.2945363

Frosch17
12-04-2016, 12:33
Gegen menschenverachtende Werbung kann schon jetzt die Wettbewerbszentrale einschreiten und der Deutsche Werberat kann rügen, das sollte doch reichen.

Wenn die ähnlich effektiv sind wie die Rügen des Deutschen Presserats - was ich fast fürchte - dann reicht das wohl eher nicht.

hans
12-04-2016, 13:25
bei so schwammigen themen geht es rein um die macht!
wer schafft es, allen anderen seine ideologie aufzuzwingen, hin und retour.

Geisterkatze
12-04-2016, 13:27
Kein Mario Barth in der Werbung? Finde ich gut :D:d:

Zaadi
12-04-2016, 13:32
Ich finde es schon ziemlich diskriminierend wenn mir nicht zugetraut wird allein zu entscheiden ob ich so plumpe Werbung gut finde oder nicht und ob ich die Produkte dann kaufe oder nicht.

*Blue*
12-04-2016, 14:07
Ziel sei – auch als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht – ein "moderneres Geschlechterbild" in Deutschland.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-04/sexismus-werbung-heiko-maas-christian-lindner


die Begründung ist für mich der Hammer. Den Zusammenhang zu Silvester selbst herzustellen - da hat Maas mehr Rassismus an den Tag gelegt als ich mir vorstellen kann. ohne Worte, einfach ohne Worte


aber das wird kommen.
so wie das eigene Frauenabteil im Zug und die eigene Badezeit im Schwimmbad nur für Frauen kommen wird.

und wenn du als Frau dann außerhalb der Zeit kommst und angegrabscht wirst, wird es heissen: warum bist du denn auch nicht zur Frauen-Sonderzeit baden gekommen ???

wir katapulieren uns echt zurück ins mittelalter.


außerdem kotzt es mich auch nach 3 Monaten noch sooooo an, dass die bundesweiten Übergriffe an Silvester von Maas irreführend auf Köln reduziert werden :mad:

Zehnkämpferin
12-04-2016, 14:10
aber das wird kommen.
so wie das eigene Frauenabteil im Zug und die eigene Badezeit im Schwimmbad nur für Frauen kommen wird.



In Zürich gibt's das schon...:floet:

Emotions
12-04-2016, 14:14
Man muß wirklich nicht für jede Kleinigkeit Gesetze machen, wobei ich Diskriminierung ausdrücklich nicht als Kleinigkeit sehe. Wo will man da anfangen und wo aufhören? Calvin Klein Werbung bei der Kate Moss oben ohne war, oder deren Werbung mit 6-Pack-Typen die da mit prallen Unterhosen stehen, da fühle ich mich auch diskriminiert :zahn:

dryope
12-04-2016, 14:25
Ich finde es schon ziemlich diskriminierend wenn mir nicht zugetraut wird allein zu entscheiden ob ich so plumpe Werbung gut finde oder nicht und ob ich die Produkte dann kaufe oder nicht.

Das ist zwar schön für dich, dass du so erleuchtet bist, es geht aber nicht nur um plumpe und dummer Werbung und die Produkte, für die sie werben, sondern auch um eine generelle sexistisxche Kultur im Fernsehen, die man einfach so als normal erlernt, wenn man da 2-3 Stunden am Tag vorsitzt. Es ist ja auch keine rassistische Werbung erlaubt, nur weil die Menschen es lieber selber merken sollen.

Ich möcht mal ne Studie sehen, wieviele junge Männer überhaupt aus einem Werbeblock die sexistichen benennen können, wenn man sie hinterher fragt? Vermutlich kein einziger, wenn es ein klein wenig subtiler daher kommt, als Frau im Bikini holt Bier.

Gut, Heiko Maas trau ich das ebenso wenig zu, von daher ist es auch Brause.

moki
12-04-2016, 14:50
Am besten die ganze Werbung abschaffen... :schleich:

- edit -

Wo fängt Diskriminierung der Geschlechter an? Eigentlich bereits dann, wenn Muttis gezeigt werden, wie sie am frühen Morgen perfekt geschminkt in der Küche der ganzen Family das Frühstück incl. Nutella servieren. Oder wenn Prachtkerle im Garten am Grill die Bruzzeler zubereiten und es als reine Männersache verkauft wird.

In der Werbung werden halt typische Klischees bedient. Man kann umschalten bzw. ausmachen, wenn man es nicht sehen will.

zai-feh
12-04-2016, 15:22
Ich bin sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite wünsche ich mir natürlich endlich etwas "Erkenntnis", allein mir fehlt der Glaube, dass dies durch staatliche Reglementierung wirklich passieren wird. Dadurch wird sich in den Köpfen nix ändern - und verhindert m. E. sogar eher ein echtes Bewusstsein.

*Blue*
12-04-2016, 15:24
was für eine Erkentnis wünscht Du Dir? kannst Du das spezifizieren ? :help:


ich wünsch mir die Erkenntnis, dass Frauen und Männer zwar absolut ungleich sind, aber gleichberechtigt sind.


das kommt mErachtens nicht durch angezogene Frauen in der Werbung oder auf der Straße - fast könnte ich sagen - das macht es wohl nur noch schlimmer, wenn ich mir das Wertesystem in Ländern anseh, in denen nackte Frauenhaut in der Öffentlichkeit tabu ist.


das wäre ein interessanter Ansatz, an dem Maas seine Idee messen lassen muss:
wie weit ist die Gleichberechtigung in den jeweiligen Ländern, gemessen an qcm nackter haut pro werbung.

zai-feh
12-04-2016, 15:25
was für eine Erkentnis wünscht Du Dir? kannst Du das spezifizieren ? :help:

Die Erkenntnis, dass es Scheiße ist einen anderen Menschen zu demütigen (sei es durch Sexismus, Rassismus oder irgendwelche anderen -ismen)

*Blue*
12-04-2016, 15:29
wann verbietet Maas eigentlich dann die Shorts, die die Frau aus meinem obigen Zeit-Link trägt?

redglori
12-04-2016, 15:35
Heute läuft das so ab, wie in diesem Fall aus dem Jahre 2012.

http://www.horizont.net/marketing/nachrichten/-Sexismus-Vorwurf-E-wie-Einfach-zieht-TV-Spot-zurueck-106187

Finanzieller Schaden für das Unternehmen, Imageverlust .. sowas passiert nicht nochmal, Ziel erreicht.
Dafür braucht es kein neues Gesetz.

Vespertine
12-04-2016, 15:37
Auch Männer haben Gefühle: Durst
:lol:
find ich gut

Mobbing Bert
12-04-2016, 17:06
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-04/sexismus-werbung-heiko-maas-christian-lindner


die Begründung ist für mich der Hammer. Den Zusammenhang zu Silvester selbst herzustellen - da hat Maas mehr Rassismus an den Tag gelegt als ich mir vorstellen kann. ohne Worte, einfach ohne Worte


aber das wird kommen.
so wie das eigene Frauenabteil im Zug und die eigene Badezeit im Schwimmbad nur für Frauen kommen wird.

und wenn du als Frau dann außerhalb der Zeit kommst und angegrabscht wirst, wird es heissen: warum bist du denn auch nicht zur Frauen-Sonderzeit baden gekommen ???

wir katapulieren uns echt zurück ins mittelalter.


außerdem kotzt es mich auch nach 3 Monaten noch sooooo an, dass die bundesweiten Übergriffe an Silvester von Maas irreführend auf Köln reduziert werden :mad:

:d:

Sehe ich genauso, das Dreckspack wurde ja quasi gezwungen wegen der Werbung die Frauen sexuell zu missbrauchen. Jetzt macht auch es auch Sinn dass er Mord wegen Beleidigung bzw. Ehrverletzung auch runterstufen will. Bin mal gespannt was seine Moschee Brüder ihm noch so vorgetragen haben als er nach den Charlie Hebdo Anschläge erst mal Demonstrativ diese besucht hat.

Man kann ja gerne über Sexismus in der Werbung diskutieren und auch neue Regeln aufstellen aber das diese Pfeife es wagt da nen Zusammenhang zu den sexuellen Übergiffen zu ziehen ist wirklich zum kotzen.

Emotions
12-04-2016, 17:16
Heute läuft das so ab, wie in diesem Fall aus dem Jahre 2012.

Finanzieller Schaden für das Unternehmen, Imageverlust .. sowas passiert nicht nochmal, Ziel erreicht.
Dafür braucht es kein neues Gesetz.

Sehe ich auch so, wer geschmacklose Werbung macht der bekommt einen Shitstorm, Imageverlust und einen Verbraucherboykott - die meisten achten dann schon von selbst auf die gesellschaftlichen Konventionen.

koarla
12-04-2016, 17:49
Der Zusammenhang war ein klein wenig weniger subkomplex gedacht, nämlich eher in die Richtung, dass es dem angeblich hier vorherrschenden modernen Geschlechterbild, das eben Vorfälle wie in Köln nicht zulassen würde, nicht entspricht, Frauen in sexualisierter Werbung zum Objekt zu machen.

Sprich: "wir" uns an die eigene Nase fassen sollen, bevor auf andere Bevölkerungsgruppen gezeigt wird.

Ein Schmarrn ist es allderings trotzdem, weil, wenn das Geschlechterbild so "modern" wäre, würde so gar nicht erst geworben.

Genau das stört mich gewaltig an der derzeitigen Regierung und insbesondere an Hr. Maas. Diese erzieherischen Maßnahmen sollten an die richtigen Stellen gerichtet werden.

Mausophon
12-04-2016, 21:28
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-04/sexismus-werbung-heiko-maas-christian-lindner


die Begründung ist für mich der Hammer. Den Zusammenhang zu Silvester selbst herzustellen - da hat Maas mehr Rassismus an den Tag gelegt als ich mir vorstellen kann. ohne Worte, einfach ohne Worte

Ich glaube, dass in unserer Gesellschaft gar nicht mehr wahrgenommen wird, wie sehr Frauen auf Sexualität und Äußerlichkeiten reduziert werden. Der Gedanke an einen Zusammenhang ist gar nicht so ferneliegend. Nacktheit und "Sexiness" in der Werbung haben in aller Regel nichts mit Freiheit und weiblicher Selbstbestimmung zu tun, sondern mit der Vorstellung davon, wie Frauen am besten zu verwerten sind und sich idealerweise präsentieren sollten: sehr jung, sehr knackig, fröhlich, selbstbewusst, immer bereit, die jeweiligen Wunschvorstellungen des Betrachters zu erfüllen und sich nichts Schöneres vorstellen zu können als das. Ich glaube, dass dieses Bild viel stärker verinnerlicht wird, als der selbstdenkende Bürger sich das eingestehen möchte. Die Durchschnittsfrau wird durch Darstellungen dieser Art nicht freier, sondern unglücklicher.


aber das wird kommen.
so wie das eigene Frauenabteil im Zug und die eigene Badezeit im Schwimmbad nur für Frauen kommen wird.

und wenn du als Frau dann außerhalb der Zeit kommst und angegrabscht wirst, wird es heissen: warum bist du denn auch nicht zur Frauen-Sonderzeit baden gekommen ???

wir katapulieren uns echt zurück ins mittelalter.

Zurück in den Burkini und ins Mittelalter, wenn nicht mehr alles mit Titten und Ärschen beworben wird?
Das halte ich, gelinde gesagt, für übertrieben.
Die Realität sieht doch längst so aus, dass "normale" Frauen, die älter, dicker oder weniger schön sind als die nackigen, 20-jährigen, cellulitefreie Werbeikonen sich für ihre Körper schämen. Meine Oma wäre nie auf die Idee gekommen, sich für ihren Körper zu entschuldigen, wenn sie ins Schwimmbad ging und ihren Badeanzug angezogen hat, was sie lange gern und oft tat.Heute ist die Entschuldigungarie für den unperfekten Körper doch Standard.


außerdem kotzt es mich auch nach 3 Monaten noch sooooo an, dass die bundesweiten Übergriffe an Silvester von Maas irreführend auf Köln reduziert werden :mad:

Das finde ich allerdings auch.

Perrier
12-04-2016, 22:48
Es ist ja nicht nur die Werbung, sondern oft das gesamte Marketing auf Geschlechter ausgelegt.

Beispiel: "Männersache" von Niederegger (http://www.niederegger.de/epages/Niederegger.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Niederegger/Categories/Shop/95).


Haben mein Lebensgefährte und ich aus Trotz nicht gekauft. Obwohl wir Marzipan von Niederegger lieben und uns das mit den gesalzenen Cashews auch angesprochen hat. Offenbar haben wir uns beide diskriminiert gefühlt. :zahn:
Nee, das nicht, aber die Quatschigkeit des Ganzen fanden wir halt abtörnend.

... und fragen uns seit dem: Gibt es ernsthaft Männer, die sich von so einem Marketing angesprochen fühlen? Gruselige Vorstellung.

koarla
12-04-2016, 22:57
Was ist denn an diesen Marzipansachen sexistisch oder diskriminierend?

Mausophon
12-04-2016, 23:08
Also, wenn Perrier das essen würde, dann wäre sie für mich kein richtiges Mädchen.

Perrier
12-04-2016, 23:12
Was ist denn an diesen Marzipansachen sexistisch oder diskriminierend?


Nee, das nicht, aber die Quatschigkeit des Ganzen fanden wir halt abtörnend.

:D

Ich persönlich empfinde es einfach als ein unglückliches Marketing. Es handelt sich ja auch um eine Produktinnovation und nicht nur um eine Marketinginnovation. Ich würde diese Sorten zum Antesten saisonal beschränken und dann ggf. ins Standardsortiment aufnehmen. Bietet dann immer noch Raum für weitere Marketinginnovationen.


Das Beispiel sollte ansonsten aber lediglich zeigen, daß nicht nur Werbung, sondern auch das gesamte Marketing (wozu die Produktentwicklung gehört) auf Geschlechter ausgerichtet sein kann. Es würde also gar nicht reichen, bei der Werbung anzusetzen.

Vespertine
12-04-2016, 23:13
das ist einfach total bescheuert, dass marzipan unter dem namen ''männersache'' gezielt an männer vermarktet wird.
weil es ja unmännlich und verweichlicht ist, sich normale schokolade zu kaufen, die wohlmöglich auch noch total feminin lila verpackt ist.

dasselbe gilt auch für nivea.
warum gibts nivea men? ist das normale nivea automatisch für frauen?

oder dass seit ein paar jahren zöpfe für männer total angesagt sind.
aber es muss manbun heißen. bun ist zu weiblich.

gibt noch mehr: guyliner (eyeliner für männer), man-bag (handtasche für männer) tempos die mit ''mansize'' angeworben werden, men's tea (tee für männer), etc

ich kenne zb jemanden, der wollte unbedingt das iphone in rosegold haben, hat sich aber nicht getraut, weil rosegold ''gay'' ist und hat dann das silberne genommen.

das soziale konstrukt ''männlichkeit'' ist total schwach und ich finds gut, dass solche werbung kritisiert wird.

Django78
12-04-2016, 23:21
dann haut doch gleich noch auf die "Schwarze Herrenschokolade" drauf, die es seit 1903 gibt.

Was ne Emanzenscheiße...

Perrier
12-04-2016, 23:22
Also, wenn Perrier das essen würde, dann wäre sie für mich kein richtiges Mädchen.
Bin ich sowieso nicht. Ich bestelle auch immer Männer-Steaks.


Und ja, wie Vespertine schon richtig schreibt: Das ist alles total bescheuert!
Es gibt aber so etwas wie Werbewirksamkeitsmessungen und so. Würden das alle so bescheuert finden, gäbe es so etwas nicht. Mich wundert nur immer, daß zum Teil auch ganz veraltete Klischees ziehen.

koarla
12-04-2016, 23:23
Perrier, ok, habs gecheckt. Ich spring auch nicht auf jeden Quatsch an, den sich Marketingfuzzis ausgedacht haben.
Aber ich sehe jetzt kein Problem allein darin, daß sich Werbung speziell an Männer oder Frauen richtet.

Perrier
12-04-2016, 23:26
dann haut doch gleich noch auf die "Schwarze Herrenschokolade" drauf, die es seit 1903 gibt.

Was ne Emanzenscheiße...
Emanzenscheiße? :rotfl:

Es geht um Männer in diesem Fall.

Vespertine
12-04-2016, 23:29
dann haut doch gleich noch auf die "Schwarze Herrenschokolade" drauf, die es seit 1903 gibt.

Was ne Emanzenscheiße...
kannst du nicht einmal deine klappe halten, wenn du keine ahnung hast?


Perrier, ok, habs gecheckt. Ich spring auch nicht auf jeden Quatsch an, den sich Marketingfuzzis ausgedacht haben.
Aber ich sehe jetzt kein Problem allein darin, daß sich Werbung speziell an Männer oder Frauen richtet.
dadurch wird hypermaskulinität, oder auch das macho-stereotyp, gefördert.

Django78
12-04-2016, 23:30
kannst du nicht einmal deine klappe halten, wenn du keine ahnung hast?

you first! :D

Perrier
12-04-2016, 23:33
Perrier, ok, habs gecheckt. Ich spring auch nicht auf jeden Quatsch an, den sich Marketingfuzzis ausgedacht haben.
Aber ich sehe jetzt kein Problem allein darin, daß sich Werbung speziell an Männer oder Frauen richtet.
Ich sehe darin auch kein Problem. Es ist aber halt ein Spiegel - zumindest des Querschnitts der Konsumgesellschaft - wenn bestimmte Klischees ziehen.

Vespertine
12-04-2016, 23:34
die medien prägen geschlechterrollen, deswegen kann das sehr wohl ein problem sein, wenn männer als schwul bezeichnet werden, weil sie lieber ein rosegold handy wollen und kein silbernes.

aber ja, ''emanzenscheiß!111 http://img.photobucket.com/albums/v232/korn0818/925b9b64.gif''

Django78
12-04-2016, 23:37
Ich hab einiges aus Roségold und trage auch hellrosane Hemden, auf grau wirkt das sehr gut - und mich hat noch niemand als schwul bezeichnet...

Vespertine
12-04-2016, 23:38
ach so, weils auf dich nicht zutrifft, gibts das problem im allgemeinen nicht. perfekt

Perrier
12-04-2016, 23:41
die medien prägen geschlechterrollen, deswegen kann das sehr wohl ein problem sein, wenn männer als schwul bezeichnet werden, weil sie lieber ein rosegold handy wollen und kein silbernes.

aber ja, ''emanzenscheiß!111 http://img.photobucket.com/albums/v232/korn0818/925b9b64.gif''
Das stimmt natürlich!
Fällt mir auch gleich ein Beispiel zu ein: In meiner Branche ist es üblich, nach Feierabend gemeinsam ein Feierabendbier zu trinken. Wenn nur noch Becks Gold da ist, trinken manche Männer das nicht, weil sie ja kein "Mädchen" und auch nicht "schwul" seien. Selten, daß ich von jenen Männern gehört hätte, daß sie es einfach nicht mögen. Ich denke, sie haben es auch noch nie probiert.

Django78
12-04-2016, 23:43
Becks Gold ist süßer bzw. milder, aber im Gegensatz zu manch anderen Verbrechen von Becks tatsächlich immer noch Bier...

Vespertine
12-04-2016, 23:45
einmal hab ich mit meinem besten freund hugo getrunken und die 1. reaktion, die von einem anderen freund kam war: ''das ist doch für frauen http://img.photobucket.com/albums/v232/korn0818/925b9b64.gif''

trashman
12-04-2016, 23:45
Fällt mir auch gleich ein Beispiel zu ein: In meiner Branche ist es üblich, nach Feierabend gemeinsam ein Feierabendbier zu trinken. Wenn nur noch Becks Gold da ist, trinken manche Männer das nicht, weil sie ja kein "Mädchen" und auch nicht "schwul" seien. Selten, daß ich von jenen Männern gehört hätte, daß sie es einfach nicht mögen. Ich denke, sie haben es auch noch nie probiert.
Als Bier getarnte Urinproben schmecken eben nicht jedem. Egal, ob "Mädchenbier" oder nicht. :newwer:

Django78
12-04-2016, 23:46
einmal hab ich mit meinem besten freund hugo getrunken und die 1. reaktion, die von einem anderen freund kam war: ''das ist doch für frauen''

it ain´t?

Vespertine
12-04-2016, 23:49
it ain´t?
Nö, ich mags. :D
Aber wenns nach den typischen hypermaskulinen Männersache:Schokoriegel-Käufern ginge, bin ich als Bisexueller eh zu 50% eine Frau. :mad:

Django78
12-04-2016, 23:51
Nö, ich mags. :D
Aber wenns nach den typischen hypermaskulinen Männersache:Schokoriegel-Käufern ginge, bin ich als Bisexueller eh zu 50% eine Frau. :mad:

manchmal könnt mans vermuten, bei Deiner Interessenstreuung ;)

Perrier
12-04-2016, 23:53
Als Bier getarnte Urinproben schmecken eben nicht jedem. Egal, ob "Mädchenbier" oder nicht. :newwer:
Du hast auch ne Leseschwäche, wa? :newwer:

Vespertine
12-04-2016, 23:55
manchmal könnt mans vermuten, bei Deiner Interessenstreuung ;)
und damit hast du selbst das beste beispiel geliefert, warum geschlechterdiskriminierende werbung verboten werden sollte. :D:d:

Django78
12-04-2016, 23:56
und damit hast du selbst das beste beispiel geliefert, warum geschlechterdiskriminierende werbung verboten werden sollte. :D:d:

ach komm schon, Du weißt selbst, daß Du hier mehr schreibst und Deine Outfits öfter wechselst als der Großteil der Frauen :hehe:

Vespertine
13-04-2016, 00:00
ach komm schon, Du weißt selbst, daß Du hier mehr schreibst und Deine Outfits öfter wechselst als der Großteil der Frauen :hehe:
gott, manchmal schreibst du aber auch nen schwachsinn, nä. :D

apropos mehr schreiben:
du schreibst übrigens mehr beiträge am tag als ich.

also wer ist hier die frau von uns, ha. :sumo:

Django78
13-04-2016, 00:02
gott, manchmal schreibst du aber auch nen schwachsinn, nä. :D


Django reicht, vollkommen ;)

trashman
13-04-2016, 00:10
Du hast auch ne Leseschwäche, wa? :newwer:
Nö, aber manche Biere kann ich fernab irgendwelcher Geschlechterdebatten grundsätzlich nicht ernst nehmen, egal in welcher Variante. Deshalb ist mir am Ende eh wumpe, ob deine Beispieljungs das wegen Rollenklischees oder geschmacklicher Antipathie ablehnen - diese Plörre hat's nun wirklich nicht verdient, als Beispiel für ein größeres Thema herzuhalten. :D

Mausophon
13-04-2016, 00:13
Bin ich sowieso nicht. Ich bestelle auch immer Männer-Steaks.


Und ja, wie Vespertine schon richtig schreibt: Das ist alles total bescheuert!
Es gibt aber so etwas wie Werbewirksamkeitsmessungen und so. Würden das alle so bescheuert finden, gäbe es so etwas nicht. Mich wundert nur immer, daß zum Teil auch ganz veraltete Klischees ziehen.

Also, ich nehme stets Damenkotelett, nur um ganz sicher zu gehen.
So ein Kotelett besteht ja außerdem zu einem großen Teil aus Knochen, den man nicht essen kann, was uns Damen entgegenkommt, weil wir dann Kalorien sparen. Der Teller ist trotzdem voll. Das ist wichtig, denn das Auge isst mit.
Apropos Kalorien: Zu "Marzipan" fällt mir als allerstes "Weihnachten" ein und dann "Kalorien". Eigentlich esse ich nur zu Weihnachten Marzipan. Ihr auch? Bestimmt. Wer hätte schließlich je im Hochsommer eine Marzipankartoffel gesehen? Da wäre doch die Jahreszeit wirklich der erste Aufhänger für das Salznussmarzi. Der zweite aber dann vielleicht doch das Geschlecht. Der unemanzipierte Mann sozusagen, der sich mit Todesverachtung vor dem Fernsehapparat die ultimativen Geschmacksexplosion gönnt: Salz!Nuss!Marzipan!MitHerrentiefschwarzbitterschokolade drumrum in jetblack Männerpapier! Und nicht zimperlich ein Stück Joghurtschokolade light nascht.

Yatagan
13-04-2016, 00:15
@trashman

Du kannst also bestimmte Biere ernst nehmen?
lol

Vespertine
13-04-2016, 00:24
Es gibt aber so etwas wie Werbewirksamkeitsmessungen und so. Würden das alle so bescheuert finden, gäbe es so etwas nicht. Mich wundert nur immer, daß zum Teil auch ganz veraltete Klischees ziehen.
das stimmt. aber die zeiten ändern sich und mehr leuten wird heute bewusst, dass das nicht richtig ist.

ich mein, vor 50 jahren gabs noch solche werbung, die mal akzeptiert wurde:
http://neatdesigns.net/wp-content/uploads/2012/03/280.jpg
http://i.imgur.com/CdbtVhg.jpg
http://www.flushfido.com/wp-content/uploads/2013/08/vintage-women-ads-1.jpg

:fürcht:

*Blue*
13-04-2016, 07:43
Ich glaube, dass in unserer Gesellschaft gar nicht mehr wahrgenommen wird, wie sehr Frauen auf Sexualität und Äußerlichkeiten reduziert werden. Der Gedanke an einen Zusammenhang ist gar nicht so ferneliegend. Nacktheit und "Sexiness" in der Werbung haben in aller Regel nichts mit Freiheit und weiblicher Selbstbestimmung zu tun, sondern mit der Vorstellung davon, wie Frauen am besten zu verwerten sind und sich idealerweise präsentieren sollten: sehr jung, sehr knackig, fröhlich, selbstbewusst, immer bereit, die jeweiligen Wunschvorstellungen des Betrachters zu erfüllen und sich nichts Schöneres vorstellen zu können als das. Ich glaube, dass dieses Bild viel stärker verinnerlicht wird, als der selbstdenkende Bürger sich das eingestehen möchte. Die Durchschnittsfrau wird durch Darstellungen dieser Art nicht freier, sondern unglücklicher.



Zurück in den Burkini und ins Mittelalter, wenn nicht mehr alles mit Titten und Ärschen beworben wird?
Das halte ich, gelinde gesagt, für übertrieben.
Die Realität sieht doch längst so aus, dass "normale" Frauen, die älter, dicker oder weniger schön sind als die nackigen, 20-jährigen, cellulitefreie Werbeikonen sich für ihre Körper schämen. Meine Oma wäre nie auf die Idee gekommen, sich für ihren Körper zu entschuldigen, wenn sie ins Schwimmbad ging und ihren Badeanzug angezogen hat, was sie lange gern und oft tat.Heute ist die Entschuldigungarie für den unperfekten Körper doch Standard.



Das finde ich allerdings auch.

ich zitiere mal Dich, weil danach nichtmehr viel Sinnhaftes kam...



Werbung übertreibt, überspitzt - das tut sie immer.
aber nicht nur werbung - überhaupt alles in den Medien - das prägt ein Bild.

wenn ich da nun bald nur noch sehr sehr wenig nackte Haut sehe - wird dann ein besserers Frauenbild vermittelt? ein höherwertigeres? oder wird vermittelt, dass es nicht in Ordnung ist, nackte Haut zu zeigen?
ich möchte weiterhin im Sommer mit kurzen Shorts rumlaufen, ohne dass jm sich denkt "das gehört sich doch aber nicht" -

also mein gedanke: wenn in den Medien die Frauen fast nackt oder ganz nackt sind - dann sind meine Shorts ziemlich bieder.
wenn in den Medien die Frauen keinerlei Haut mehr zeigen - dann sind meine Shorts ziemlich provokant.

ich denk mir, dass eine Reizüberflutung manchmal vll hilft - - können Männer hier vll besser beantworten. wenn auf allen Plakaten Titten und Axxxx zu sehen sind, sind ein paar nackte Frauenbeine in real nicht mehr interessant.

und wäre nett, wenn ihr den thread nicht komplett ins lächerliche zieht.
mir ist das thema ziemlich ernst.

*Blue*
13-04-2016, 07:51
und gehört für mich mit zum thread, weil zum thema Diskriminierung

sind eigenen Frauenabteile, Frauenzeiten usw. was Gutes, was Hilfreiches?
oder zeigen sie deutlich, dass der Staat zugibt, Frauen unter Männern nicht ausreichend schützen zu könnnen?

und dass der Staat nicht bereit ist, am Frauenbild wirklich was zu ändern - nein, man separiert Frauen einfach - und nimmt ihnen damit ein Stück Freiheit.

ich möchte mich in einem Zugabteil völlig allein unter ausschließlich Männern sichern fühlen können - weil ich mich drauf verlassen können will, dass die alle zivilisiert sind und mir SOFORT ein Bahnbediensteter zur Hilfe käme.
ein Armutszeugnis für die Bahn und überhaupt alle, wenn es ein eigenes Frauenabteil braucht, um das garantieren zu können.

im Zug machen mir persönlich unabhängig vom Geschlecht (sind aber tatsächlich überwiegend Männer) bisher nur trunkene Fußballfans Angst.
wenn ich beruflich im Zug unterwegs bin, und da 30 Krawatten mit mir im Großabteil sitzen - hatte ich noch nie auch nur eine unangenehme Situation.

Herzblatt
13-04-2016, 10:06
Unser Oberzensor ist mal wieder unterwegs und hat ein neues Betätigungsfeld gefunden....:rolleyes:

Diesem Artikel - veröffentlicht bei welt.de - möchte ich mich voll und ganz anschließen:

http://www.welt.de/kultur/article154234384/Eine-weitere-Geste-der-kulturellen-Unterwerfung.html

Üfli
13-04-2016, 10:16
Ich hab einiges aus Roségold und trage auch hellrosane Hemden, auf grau wirkt das sehr gut - und mich hat noch niemand als schwul bezeichnet...
Öhm, Du meinst es hat Dir vielleicht noch niemand offen gesagt... :helga:

Üfli
13-04-2016, 10:35
Schwul und geschmacklos ist nicht das gleiche.

In der Tat. In Kleidungsfragen gehen die beiden Begriffe meistens konträr. :feile:

alonzo
13-04-2016, 11:55
(Ich glaube, dass man aber gerade an diesem beispiel sieht, dass es mit der Geschlechtergleichstellung noch nicht allzu weit her ist. Denn Männer dürften diese Problem im Allgemeinen kaum haben, für Männer existieren x "Rückzugsräume", in denen sie unter sich bleiben können, von der Eckkneipe über den Mopedladen bis zum Death-Metal-Konzert. Die müssen sich diese Freiräume nicht erst durch "Männerabteile" schaffen.


es gibt doch auch schon immer rückzugsräume für Frauen, z.b. die küche, den kindergarten und die elternabende in schulen.

@tiret stopp! satire darf das!!111

alonzo
13-04-2016, 12:10
Ne. Da ist immer mindestens ein Vater dabei, der das große Wort führt.

stimmt auch wieder, irgendein besserwisser (oftmals selbst lehrer von beruf) ist immer dabei, der dann stundenlang die lehrpläne detailiert besprochen haben möchte.

trashman
13-04-2016, 14:29
ich denk mir, dass eine Reizüberflutung manchmal vll hilft - - können Männer hier vll besser beantworten. wenn auf allen Plakaten Titten und Axxxx zu sehen sind, sind ein paar nackte Frauenbeine in real nicht mehr interessant.
Nackte vielleicht nicht, aber schick verpackte umso mehr. ;) Die penetrante Freizügigkeit der letzten Jahrzehnte ist doch ein Killer für echte Erotik, die immer auch ein Spiel mit Grenzen und Tabus war. Erinnert mich an eine Aussage der Filmkritikerin Molly Haskell in dieser Doku (http://www.dokumentarfilm.info/index.php?view=article&id=222%3Adoku-tipp-und-hollywood-erschuf-die-frau-&option=com_content&Itemid=62):

Einer der Gründe, warum 'Chick Flicks' heute so oberflächlich wirken, ist, dass es keinen Subtext mehr gibt. Früher gab es den konventionellen Plot und darunter all die Dinge, die nicht erwähnt werden konnten oder über die nicht gesprochen werden durfte. So gab es mehrere Ebenen, das hatte viel mehr Substanz. Heute gibt es keine Hindernisse, keine Fassaden, keine Not. Aber man braucht bestimmte Konventionen, gegen die man aufbegehren kann; wenn alles erlaubt ist, es keine Tabus mehr gibt und nichts als pervers gilt - worin liegt dann die Herausforderung?
Insofern: Natürlich hat die Reizüberflutung für eine massive Abstumpfung gesorgt. Wahrscheinlich wird vieles, was von einigen Empörten als sexistisch gebrandmarkt wird, von den meisten als solches gar nicht mehr wahrgenommen/empfunden. Und Auswüchse wie der Genderwahn beispielsweise feiern trotzdem fröhliche Urständ ...

Experte
13-04-2016, 17:09
http://www.rolandtichy.de/wp-content/uploads/2016/04/Werbeverbot_.jpg

:D

D°c
13-04-2016, 21:39
Na GsD habe ich kein Problem mit meinem Geschlecht.
Er tut, was er tun soll und das ist ok so!

Wenn mir nach einem rosa Handycover sein sollte, dann kaufe ich mir das. Wenn es MIR gefällt ist der einzig wichtige Punkt schon erfüllt.

Das Orangenhaut außerhalb einer Punicawerbung zur zarten Babyhaut mutiert, sollte seit Jahrzehnten bekannt sein.
Ebenso, das die viel beschriebene sexuelle Revolution schon vor der Wahrnehmung eines Knalls zum Rohrkrepierer wurde.

Wie war das doch gleich mit der Evolution?
Wir schritten geschulterter Keule aus finsterter Höhle in gleißendes Sonnenlicht. Geblendet übersahen wir den niedrigen Ausgang im Felsen und stießen uns den Kopf.
Darunter leiden wir noch heute.

:smoke:

GenieInABottle
13-04-2016, 21:48
Von echter Diskriminierung haben die meisten hier doch sowieso keine Ahnung und das ist auch gut so.
Ich finde es gibt andere Probleme in diesem Land als sexistische Werbung.
Man kann Schimmel überstreichen aber er wird wiederkommen.

Yatagan
13-04-2016, 22:20
Daß Frauen bei gleicher Qualifikation 22 % weniger verdienen ist doch nicht diskriminierend. Das ist einfach so.
"Echte Diskriminierung" - nee, sowas kennt hier kaum jemand.

roeschi
14-04-2016, 09:45
Auch wenn man es dauernd wieder aufs Trapez bringt stimmt die Prozentzahl einfach nicht; es sind nämlich 7%. Es sind vielfältige Gründe aber bestimmt keine Diskriminierung

roeschi
14-04-2016, 10:04
Warum fühlst du dich eigentlich dazu berufen andere User die nicht deiner Meinung sind ständig anzupieseln? Informiere dich doch bitte vorher bevor du los legst denn das ist besser für das Diskussionsklima in diesem Forum

Akku
14-04-2016, 11:05
(Ich glaube, dass man aber gerade an diesem beispiel sieht, dass es mit der Geschlechtergleichstellung noch nicht allzu weit her ist. Denn Männer dürften diese Problem im Allgemeinen kaum haben, für Männer existieren x "Rückzugsräume", in denen sie unter sich bleiben können, von der Eckkneipe über den Mopedladen bis zum Death-Metal-Konzert. Die müssen sich diese Freiräume nicht erst durch "Männerabteile" schaffen.



Na, na .... was dem Mann sein BauMa, ist der Frau ihr Nagelstudio/Frisör/Kosmetikabteilungen etc .... Da sind Frauen so gut wie auch unter sich. Rückzugsräume würde ich das aber nicht nennen, eher interessenbezogene Konsum-Hot Spots - und das hat nun nichts mit Gleichberechtigung zu tun.

Und was tun die Mädels dort? Genau! Einkaufen, sich optisch optimieren. Dreimal darf man sich fragen warum.

Wir hier in D haben die volle Gleichberechtigung und wenn manche da was von Sexismus bla bla bla erzählen, dann ist das Jammern auf höchstem Niveau.

Mausophon
14-04-2016, 13:06
Akku, kannst du ein Zugabteil von einem Schwimmbad von einem Einzelhandelsgeschäft unterscheiden?
Offensichtlich nicht.

Zaadi
14-04-2016, 13:16
Daß Frauen bei gleicher Qualifikation 22 % weniger verdienen ist doch nicht diskriminierend. Das ist einfach so.
"Echte Diskriminierung" - nee, sowas kennt hier kaum jemand.

Vielleicht liegt es daran das die Frauen sich nicht einig sind und es ablehnen für 22% weniger Kohle zu arbeiten. Lohndumping funktioniert nur weil es immer jemanden gibt der für noch weniger Geld arbeitet.

trashman
14-04-2016, 13:44
Und was tun die Mädels dort? Genau! Einkaufen, sich optisch optimieren. Dreimal darf man sich fragen warum.
Natürlich nur, um sich selbst zu gefallen. Werden ja nicht müde, das immer zu betonen.

Akku
14-04-2016, 13:47
Vielleicht liegt es daran das die Frauen sich nicht einig sind und es ablehnen für 22% weniger Kohle zu arbeiten. Lohndumping funktioniert nur weil es immer jemanden gibt der für noch weniger Geld arbeitet.

Die Sache mit den 22 % ist ein alter Hut der nicht stimmt - bereinigt wären es nur 2 % Lohnunterschied.

Frosch17
14-04-2016, 15:52
Von echter Diskriminierung haben die meisten hier doch sowieso keine Ahnung und das ist auch gut so.
Ich finde es gibt andere Probleme in diesem Land als sexistische Werbung.

Das ist völlig richtig. Andererseits geht es in diesem Thread ganz speziell darum. Daher würde ich doch allgemein bitten, zumindest so ein bisschen beim Thema zu bleiben.

Foxx
14-04-2016, 22:31
Ich glaube, dass in unserer Gesellschaft gar nicht mehr wahrgenommen wird, wie sehr Frauen auf Sexualität und Äußerlichkeiten reduziert werden.
Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Eine Fokussierung auf Sexualität und Äußerlichkeiten wird immer nur im Zusammenhang mit Frauen thematisiert, nie mit Männern. Und das obwohl gerade Werbung alle Rollenklischees auslotet und auch Männer regelmäßig zu Lustobjekten macht, insbesondere Aftershave-Werbung, aber auch andere Branchen.

Nur: Es gibt halt keinen Sexismus-Generalverdacht im Bezug auf Männer.



Das halte ich, gelinde gesagt, für übertrieben.
Es birgt doch aber eine gewisse Ironie, dass die freie Sexualität der Frau einstmals ein Zeichen gegen ihre Unterdrückung war, nun aber umgekehrt als Beispiel dafür herangezogen wird.



Es ist ja nicht nur die Werbung, sondern oft das gesamte Marketing auf Geschlechter ausgelegt.
Korrekt. Die Frage ist: Warum? Ich finde z. B., dass "BIC for her (https://www.youtube.com/watch?v=eCyw3prIWhc)" zurecht viel Spott geerntet hat (nicht nur wegen des - unfreiwilligen? - Wortspiels), aber erstaunlichweise sind die Dinger bis heute auf dem Markt, also seit mindestens vier Jahren. Das Gleiche gilt für das Mädchen-Überraschungsei. Solange das Anklang findet und sich absetzt, wird es das geben. Ist das die Schuld des Marketings?



... und fragen uns seit dem: Gibt es ernsthaft Männer, die sich von so einem Marketing angesprochen fühlen? Gruselige Vorstellung.
*shrugs*

Ich finde es allerdings genau so albern, das dann aus Protest nicht zu kaufen, wenn man es eigentlich gerne hätte. Ich hab mir jedenfalls auch schon Amicelli geholt, obwohl das klar für Frauen beworben wird. So what? So was ist mir herzlich egal. Ich empfinde diese extreme Sensibilität auf alles was mit Gender-Branding zu tun hat, wenig zielführend.

Man kann mit sowas auch einfach entspannt umgehen, egal in welche Richtung. Ich fände es übrigens auch albern, ein Bier abzulehnen, nur weil jemand denken könnte, dass ich "Mädchenbier" mag.


Daß Frauen bei gleicher Qualifikation 22 % weniger verdienen ist doch nicht diskriminierend. Das ist einfach so.
Get your numbers right.

Perrier
14-04-2016, 22:58
Ich finde es allerdings genau so albern, das dann aus Protest nicht zu kaufen, wenn man es eigentlich gerne hätte. Ich hab mir jedenfalls auch schon Amicelli geholt, obwohl das klar für Frauen beworben wird. So what? So was ist mir herzlich egal. Ich empfinde diese extreme Sensibilität auf alles was mit Gender-Branding zu tun hat, wenig zielführend.

Bei mir liegt es eigentlich eher an einer durch Kreuzallergie bedingten Sensibilität auf bestimmte Zutaten, mit der ich mich seit einer Weile herumquäle. :crap: Ansonsten schrieb ich aber nie von Protest. Ich schrieb von Abgetörntsein. Das steht im Zusammenhang mit Lust. Verstehste?

Ich halte diese Männersache, wie schon erwähnt, für ein unglückliches Marketing. Gegenbeispiel: Coke Zero. Minimale Produktinnovation - wenn man das überhaupt so nennen will - aber geniale Marketinginnovation.

Es war ansonsten einfach ein aktuelles Beispiel dafür, daß man bei vorliegender Problemstellung womöglich schon bei der Produktentwicklungen ansetzen müßte.

Foxx
14-04-2016, 23:12
Ich schrieb von Abgetörntsein. Das steht im Zusammenhang mit Lust. Verstehste?
Verstehe ich schon, aber den Unterschied finde ich in diesem Fall marginal. Es geht jedenfalls um eine emotionale Reaktion auf ungefälliges Marketing. ;)

Aber ich gebe Dir völlig Recht, dass das nicht gelungen ist.

Die Coke-Zero-Kampagne ist in der Tat ein gutes Beispiel. Wobei man dabei nicht vergessen darf, dass es irgendwo die logische Konsequenz darauf war, dass Coke Light jahrelang gezielt für Frauen vermarketet wurde. Was bei Coke Zero enorm gelungen ist, ist, wie bewusst überzogen das ganze gestaltet wurde.


Es war ansonsten einfach ein aktuelles Beispiel dafür, daß man bei vorliegender Problemstellung womöglich schon bei der Produktentwicklungen ansetzen müßte.
Ja, aber genau hier habe ich den Eindruck, dass Gender-Branding eine viel größere Rolle als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren spielt.


Und, achja: Kreuzallergien suck. Hab ich leider auch einige. :crap:

Mausophon
14-04-2016, 23:30
Oh, mal wieder so ein Thread. :trippel:


Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Eine Fokussierung auf Sexualität und Äußerlichkeiten wird immer nur im Zusammenhang mit Frauen thematisiert, nie mit Männern. Und das obwohl gerade Werbung alle Rollenklischees auslotet und auch Männer regelmäßig zu Lustobjekten macht, insbesondere Aftershave-Werbung, aber auch andere Branchen.

Nur: Es gibt halt keinen Sexismus-Generalverdacht im Bezug auf Männer.

Weil eben nicht von der Männerunterhose und das Aftershave über den Autoreifen, Futtermittel, Reiseportale, Fleischwaren, Bier, Pizza bis zu Touch-Eingabe-Systemen (eine kleine Auswahl von wenigen unter vielen, abrufbar bei google) die ganze Welt der Produkte und Serviceleistungen mit Männern als Lustobjekten beworben wird, sondern nur die Produkte, die Männern helfen sollen, ihre Lustobjekt-Eignung, sofern gewünscht und beabsichtigt, gezielt zu verbessern.
Es gibt keinen Sexismus-Generalverdacht im Bezug auf Männer, weil Männer generell eher nicht als verfügbare Lustobjekte dargestellt werden. Und selbst dort, wo sie begehrenswert erscheinen sollen, nämlich z.B. in der Werbung für Kosmetikprodukte und Wäsche, ist ihre Rolle in der Regel eine aktivere, die Situation bestimmendere als bei Frauen.



Es birgt doch aber eine gewisse Ironie, dass die freie Sexualität der Frau einstmals ein Zeichen gegen ihre Unterdrückung war, nun aber umgekehrt als Beispiel dafür herangezogen wird.

Wie kann man die freie Sexualität der Frau mit der Darstellung der Frau als Lustobjekt in der Werbung verwechseln?

Von "freier Sexualität der Frau" könnte man sprechen, wenn Frauen ihr Begehren ähnlich offen ausleben könnten wie Männer und ihre Körper nicht nur ähnlich nackt, sondern ähnlich ungetunt und trotzdem ungehemmt selbstbewusst präsentieren dürften wie Männer. Davon sind wir weit entfernt.


Korrekt. Die Frage ist: Warum? Ich finde z. B., dass "BIC for her (https://www.youtube.com/watch?v=eCyw3prIWhc)" zurecht viel Spott geerntet hat (nicht nur wegen des - unfreiwilligen? - Wortspiels), aber erstaunlichweise sind die Dinger bis heute auf dem Markt, also seit mindestens vier Jahren. Das Gleiche gilt für das Mädchen-Überraschungsei. Solange das Anklang findet und sich absetzt, wird es das geben. Ist das die Schuld des Marketings?

Das Bic-Dings kenne ich nicht, aber als Kind hätte mich ein Mädchen-Überraschungsei viel mehr gereizt als eins für Jungs, in dem vielleicht ein Bagger oder ein Auto gewesen wäre.

Perrier
14-04-2016, 23:35
Verstehe ich schon, aber den Unterschied finde ich in diesem Fall marginal. Es geht jedenfalls um eine emotionale Reaktion auf ungefälliges Marketing.

Aber ich gebe Dir völlig Recht, dass das nicht gelungen ist.

Die Coke-Zero-Kampagne ist in der Tat ein gutes Beispiel. Wobei man dabei nicht vergessen darf, dass es irgendwo die logische Konsequenz darauf war, dass Coke Light jahrelang gezielt für Frauen vermarketet wurde. Was bei Coke Zero enorm gelungen ist, ist, wie bewusst überzogen das ganze gestaltet wurde.


Ja, aber genau hier habe ich den Eindruck, dass Gender-Branding eine viel größere Rolle als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren spielt.


Und, achja: Kreuzallergien suck. Hab ich leider auch einige.
Klar war das eine emotionale Reaktion. Darum geht es aber ja auch. Gegenüber befindet sich gleich das Regal mit vielen Alternativen, die einen in dem Moment dann mehr ansprechen können. Irgendwann wird diese Männersache sicher auch noch bei uns landen. Mein Kerl liebt Marzipan zu sehr.


Genderbranding ist letztlich nur eine Form der Zielgruppendefinition. Auch wenn die Gruppe immer "Mann" oder "Frau" hieß/heißt, wird das dann ja schon dem Zeitgeist angepasst. In meiner Jugend gab es keine androgynen Typen und zur PKW-Werbung gehörten fast immer sich räkelnde Frauen. Der "moderne Mann" wird nicht mehr so "plump" angesprochen und auch nicht grundsätzlich so maskulin dargestellt wie früher. Das gleich gilt für Werbung, die Frauen anspricht. Da wird Freiheit und Unabhängigkeit usw. ins Spiel gebracht. Nicht Herd und Kinder. (Hängt natürlich auch vom Produkt bzw. der Zielgruppe ab)

Daß dabei dann wieder überzogen wird sowie neue Klischees generiert werden, und daß das dann auch irgendwie unschön im Hinblick auf die Jugend ist, führt dann wieder zurück zum Thema.

Perrier
14-04-2016, 23:40
Weil eben nicht von der Männerunterhose und das Aftershave über den Autoreifen, Futtermittel, Reiseportale, Fleischwaren, Bier, Pizza bis zu Touch-Eingabe-Systemen (eine kleine Auswahl von wenigen unter vielen, abrufbar bei google) die ganze Welt der Produkte und Serviceleistungen mit Männern als Lustobjekten beworben wird, sondern nur die Produkte, die Männern helfen sollen, ihre Lustobjekt-Eignung, sofern gewünscht und beabsichtigt, gezielt zu verbessern.

Das ist ganz bestimmt so. Mir fällt es aber tatsächlich nicht so auf. Da geht es mir, wie trashman auch schrieb. Ich bin in der Hinsicht so abgestumpft, daß ich das vollkommen ausblende - wenn es nicht gerade aufdringlich absurd oder sexistisch ist.

Foxx
14-04-2016, 23:56
Weil eben nicht von der Männerunterhose und das Aftershave über den Autoreifen, Futtermittel, Reiseportale, Fleischwaren, Bier, Pizza bis zu Touch-Eingabe-Systemen (eine kleine Auswahl von wenigen unter vielen, abrufbar bei google) die ganze Welt der Produkte und Serviceleistungen mit Männern als Lustobjekten beworben wird, sondern nur die Produkte, die Männern helfen sollen, ihre Lustobjekt-Eignung, sofern gewünscht und beabsichtigt, gezielt zu verbessern.
So wie Cola Light. Oder Nespresso. Oder Duplo. Oder Almette. Oder früher Nescafe.

Ah! Also Lustobjektneigung und Lebensmittel. :idee:


Es gibt keinen Sexismus-Generalverdacht im Bezug auf Männer, weil Männer generell eher nicht als verfügbare Lustobjekte dargestellt werden.
Ich bin mir sicher, dass Du das tatsächlich glaubst. Aber ich glaube, da hast Du ein paar Jahr(zehnt)e lang die Augen verschlossen. Männer werden schon lange sexualisiert, in der Werbung, in Film und Fernsehen, in der Literatur.

Es wird nur nicht so ein Aufhebens drum gemacht. Ist auch nicht nötig.



Wie kann man die freie Sexualität der Frau mit der Darstellung der Frau als Lustobjekt in der Werbung verwechseln?
Ich verwechsle nichts. Du verwechselst, wovon ich spreche.

Frauen hatten sich früher bedeckt zu halten, Haut zu zeigen war unziemlich und billig. In dieser Hinsicht zu provozieren war auch Emanzipation. Heute bewegen wir uns wieder in Richtung des alten Zustands.


... sondern ähnlich ungetunt ...
Auch hier scheinst Du einiges verpasst zu haben, was Männer und "Tuning" bzw. entsprechende Produkte angeht.

Aber interessant, dass Du diesen Aspekt des "Selbst-Tunings" hier nur in Bezug auf Frauen ansprichst, wo Du doch zuvor noch abgetan hast, dass Männer ja nur in solcher Werbung sexy dargestellt würden, in denen es um Produkte zur Steigerung der eigenen Attraktivität gehe. ;)

Mausophon
14-04-2016, 23:56
ich zitiere mal Dich, weil danach nichtmehr viel Sinnhaftes kam...



Werbung übertreibt, überspitzt - das tut sie immer.
aber nicht nur werbung - überhaupt alles in den Medien - das prägt ein Bild.

wenn ich da nun bald nur noch sehr sehr wenig nackte Haut sehe - wird dann ein besserers Frauenbild vermittelt? ein höherwertigeres? oder wird vermittelt, dass es nicht in Ordnung ist, nackte Haut zu zeigen?
ich möchte weiterhin im Sommer mit kurzen Shorts rumlaufen, ohne dass jm sich denkt "das gehört sich doch aber nicht" -

also mein gedanke: wenn in den Medien die Frauen fast nackt oder ganz nackt sind - dann sind meine Shorts ziemlich bieder.
wenn in den Medien die Frauen keinerlei Haut mehr zeigen - dann sind meine Shorts ziemlich provokant.

ich denk mir, dass eine Reizüberflutung manchmal vll hilft - - können Männer hier vll besser beantworten. wenn auf allen Plakaten Titten und Axxxx zu sehen sind, sind ein paar nackte Frauenbeine in real nicht mehr interessant.

und wäre nett, wenn ihr den thread nicht komplett ins lächerliche zieht.
mir ist das thema ziemlich ernst.

Ich denke seit gestern über dieses Posting nach und ich begreife einfach nicht, warum du meinst, dass dein Anblick in Shorts plötzlich unerträglich provokant werden könnte, wenn, um es etwas überspitzt auszudrücken, nicht mehr mit nackten Frauenhintern für Bohrmaschinen geworben wird.
Zunächst einmal bedeutet ein Verbot sexistischer Werbung ja nicht ein Verbot von Nacktheit oder freizügigen Darstellungen "in den Medien". Die Inhalte von Fotos, Filmen, Dokumentionen etc., die nicht zu Werbezwecken erstellt werden, bleiben davon unbeeinträchtigt.
Die Mode ändert sich nicht.
Für Bademoden, Unterwäsche und Shorts wird außerdem weiterhin mit Bildern von Personen in Bademoden, Unterwäsche und Shorts geworben werden.
Bei dir klingt es, als hätte sexistische Werbung zur Freiheit der Frauen beigetragen. Dafür spricht gar nichts, behaupte ich. Gib doch mal bei google "sexistische Werbung" ein und schau, was für Bilder da ausgeworfen werden. Mal abgesehen davon, dass eine ganze Menge der Darstellungen nicht aufgrund von Nacktheit sexistisch ist, werden wohl die wenigsten von uns durch die Übrigbleibenden in ihre Kleidungsgewohnheiten beeinflusst. Ich beziehe mich auf mein obiges Posting, der Antwort auf Foxx' Beitrag. Sexistische Werbung leistet der "freien Sexualität", jedenfalls soweit es Frauen betrifft, einen Bärendienst.

Foxx
15-04-2016, 00:01
@Perrier:

Dann sehen wir das eigentlich eh ziemlich gleich.


Daß dabei dann wieder überzogen wird sowie neue Klischees generiert werden, und daß das dann auch irgendwie unschön im Hinblick auf die Jugend ist, führt dann wieder zurück zum Thema.

Ja, Werbung besteht aus Klischees und Übertreibungen. Ich denke, das ist ein wesentliches Merkmal der Werbung.

Werbung hat ja keinen Erziehungsauftrag oder dergleichen. Deswegen finde ich die Frage, was sie Jugendlichen vermittelt, verfehlt.

Foxx
15-04-2016, 00:09
Mal abgesehen davon, dass eine ganze Menge der Darstellungen nicht aufgrund von Nacktheit sexistisch ist [...]

Da sprichst Du wahr. Wobei dennoch die Diskussion hier und anderswo fast automatisch nur um diesen Aspekt kreist.

Ich finde sehr viele aktuelle Werbespots, in denen quasi nebenbei uralte Rollenklischees bedient werden (z. B. die aktuelle Sagrotan-Werbung, in der die Frau anscheinend selbstverständlich sowohl fürs Putzen als auch das Kochen für die ganze Familie verantwortlich ist) sehr viel sexistischer, als irgendwelche Spots mit Eye-Candy-Tendenzen.

Mausophon
15-04-2016, 00:18
So wie Cola Light. Oder Nespresso. Oder Duplo. Oder Almette. Oder früher Nescafe.

Ah! Also Lustobjektneigung und Lebensmittel. :idee:



Ich bin mir sicher, dass Du das tatsächlich glaubst. Aber ich glaube, da hast Du ein paar Jahr(zehnt)e lang die Augen verschlossen. Männer werden schon lange sexualisiert, in der Werbung, in Film und Fernsehen, in der Literatur.

Es wird nur nicht so ein Aufhebens drum gemacht. Ist auch nicht nötig.



Ich verwechsle nichts. Du verwechselst, wovon ich spreche.

Frauen hatten sich früher bedeckt zu halten, Haut zu zeigen war unziemlich und billig. In dieser Hinsicht zu provozieren war auch Emanzipation. Heute bewegen wir uns wieder in Richtung des alten Zustands.


Auch hier scheinst Du einiges verpasst zu haben, was Männer und "Tuning" bzw. entsprechende Produkte angeht.

Tja, Foxx, vielleicht ist dies der Abend, an dem der Generationenunterschied zwischen uns sich ungeschönt an die Oberfläche zwängt.
In der Tat geht mir Werbung seit ca. 20 Jahren so sehr auf die Nerven, dass ich sie zumindest im Fernsehen nur noch aus Versehen mitbekomme, wenn ich aus Versehen mal zu früh aus der Küche zurückkehre, wo ich in der Werbepause geschlechtsneutrale Schokolade verschlungen oder Frauenarbeit verrichet habe. Allerdings habe ich in meinem Röhrenfernseher schon mal diese Kaffeewerbung gesehen, in der sich zwei Damen über George Clooney lustig machen. Die ist aber doch nicht sexistisch und George ist voll bekleidet.

Vielleicht bin ich aber auch rachsüchtig und unsensibel. Ich finde, die paar Mal, die Männer sexualisiert werden, fallen nicht so sehr ins Gewicht.

Ja, mit Haut zu provozieren war Emanzipation. Das ist aber lange vorbei. Schon lange darf alles Mögliche gezeigt werden. Mag sein, dass auch das eine durch die jeweilige Generation bedingte Empfindung ist. Als ich klein war, war der Anblick von Müttern in Miniröcken das Normalste von der Welt und in wechselnder Form kamen die irgendwie nie so ganz aus der Mode. Als die Mütter zu alt dafür wurden, hat meine Generation sie getragen und dann die nächste. Ich hatte eher den Eindruck, dass die Bedingungen obligatorischen Body-Show-Offs härter wurden. Als ich in dem Alter war, in dem es relevant war, konnte man es sich leisten, Figurproblemchen durch weitere Kleidungsstücke zu überspielen und trotzdem modisch zu bleiben. Irgendwann habe ich dann nur noch Teenies in Wurstpellen gesehen, die wirklich nichts mehr verbergen.
Nur eines hat sich nicht geändert: Diese Maßstäbe werden immer nur an Frauenbekleidung angelegt. Jungs/Männer tragen damals wie heute kurze Hosen. Einfluss nehmen da nur der persönliche Geschmack und die Witterungsbedingungen. Was Frauen anziehen, ist Poltikum. Ob heute, in den 70er Jahren oder bei den Islamisten.

tanguy
15-04-2016, 00:25
Ich habe das Gefühl, dass wir alle gerade der jungen und imho einzig ernsthaft zu beeinflussenden Generation zu weit entwachsen sind und an ihr vorbei diskutieren.
Die Kids interessiert doch TV- und Printwerbung null, die interessiert das Internet und sind da mit Adblocker unterwegs.

Dort gibt es zig kostenlose, spam- und virenfreie Pornoseiten, die eine vollkommen krasse Sexualität zeigen.
DAS ist ein Problem, nicht die Werbung von heute. Wenns um die Werbung der 50er ginge, sähe es anders aus.

Zimmer101
15-04-2016, 00:28
^^ mal ein bisschen off-Topic in die Vogelwelt... :-) ...: Dort putzen sich immer die Männer heraus, um für die Frauen attraktiv zu sein... :-) ... Die Vogelweibchen kommen immer eher unauffällig daher....

Zumindest bei den Vogelarten, wo Männchen und Weibchen unterschiedlich voneinander aussehen....

gruss... :)

symantec
15-04-2016, 00:36
Da sprichst Du wahr. Wobei dennoch die Diskussion hier und anderswo fast automatisch nur um diesen Aspekt kreist.

Ich finde sehr viele aktuelle Werbespots, in denen quasi nebenbei uralte Rollenklischees bedient werden (z. B. die aktuelle Sagrotan-Werbung, in der die Frau anscheinend selbstverständlich sowohl fürs Putzen als auch das Kochen für die ganze Familie verantwortlich ist) sehr viel sexistischer, als irgendwelche Spots mit Eye-Candy-Tendenzen.

Putzen und kochen ist auch sexistisch? Aber gut wegen mir können sie die Werbung eh ganz abschalten.

Foxx
15-04-2016, 00:46
Tja, Foxx, vielleicht ist dies der Abend, an dem der Generationenunterschied zwischen uns sich ungeschönt an die Oberfläche zwängt.
Ich glaube, nach Mitternacht ist es zu spät, um noch vom Abend zu sprechen. ;)


Ich täte mich übrigens schwer, einen/den Generationsunterschied zwischen uns zu quantifizieren.


In der Tat geht mir Werbung seit ca. 20 Jahren so sehr auf die Nerven, dass ich sie zumindest im Fernsehen nur noch aus Versehen mitbekomme, wenn ich aus Versehen mal zu früh aus der Küche zurückkehre, wo ich in der Werbepause geschlechtsneutrale Schokolade verschlungen oder Frauenarbeit verrichet habe. Allerdings habe ich in meinem Röhrenfernseher schon mal diese Kaffeewerbung gesehen, in der sich zwei Damen über George Clooney lustig machen. Die ist aber doch nicht sexistisch und George ist voll bekleidet.
Das nenne ich ein Lehrstück in Sarkasmus. ;) Kudos.

Du hast Dir jetzt zielstrebig die Werbung mit Clooney rausgesucht. Hehe. Ich hab noch überlegt, ob ich die nicht aus meiner Liste ausklammern soll, eben weil sie augenzwinkernd daher kommt und Clooney augenscheinlich als Casanova aufläuft und gegen den Espresso das Nachsehen hat.

Aber: Die Werbung funktioniert so nur deshalb, eben weil mit Clooney ein männliches Sexsymbol der Werbeträger ist (selbiges gilt für den Treppenwitz mit Jack Black im aktuellen Spot, der letztenlich auch auf Clooneys Image aufbaut). Insofern fand ich das schon passend.



Ich finde, die paar Mal, die Männer sexualisiert werden, fallen nicht so sehr ins Gewicht.
Ja, das merke ich. Und das finde ich sehr doppelmoralisch. Nicht, weil ich mich an sexualisierter Werbung mit Männern stören würde, aber eben weil sie ausgeblendet und in Sachen Umfang, Bedeutung und Vorkommen kleingeredet wird von denen, die sich an sexualisierter Werbung mit Frauen stören.

Dabei wird vor allem nicht bemerkt, dass diese Rolle für Männer in Werbung, TV und Film derzeit zunimmt. Ist OK, vielleicht nur ein fairer Ausgleich. Aber man misst eben mit zweierlei Maß, wenn man sich über das eine empört und das andere nicht wahrnimmt.


Ja, mit Haut zu provozieren war Emanzipation.
Von nichts anderem sprach ich. Es war früher so und wird nun als Gegenteil wahrgenommen.


Nur eines hat sich nicht geändert: Diese Maßstäbe werden immer nur an Frauenbekleidung angelegt.
Jein.

Ja, in Sachen Figur ist die Toleranzbreite bei Männern bis heute mit Sicherheit weiter. Keine Frage. Das heißt aber nicht, dass nicht auch hier zunehmend Ideale sich auch in der Mode niederschlagen. Die Schnitte moderner Hemden und T-Shirts entsprechen stets einer V-Form, "Slim Fight" ist allgegenwärtig.

Foxx
15-04-2016, 00:47
Putzen und kochen ist auch sexistisch? Aber gut wegen mir können sie die Werbung eh ganz abschalten.

Eine Darstellung, in der dies quasi selbstverständlich die Aufgabe der Frau ist, halte ich zumindest mal für reaktionär.

Perrier
15-04-2016, 03:09
@Perrier:

Dann sehen wir das eigentlich eh ziemlich gleich.



Ja, Werbung besteht aus Klischees und Übertreibungen. Ich denke, das ist ein wesentliches Merkmal der Werbung.

Werbung hat ja keinen Erziehungsauftrag oder dergleichen. Deswegen finde ich die Frage, was sie Jugendlichen vermittelt, verfehlt.
Sie hat keinen Erziehungsauftrag, aber sie beeinflußt. Nicht ohne Grund gibt es bspw. keine Zigarettenwerbung mehr. Ich halte es absolut nicht für verfehlt, darüber nachzudenken, was für einen Einfluß Werbung auf junge Menschen haben kann. Es ist nicht Aufgabe der Werbung, die jungen Menschen zu erziehen, aber es ist Aufgabe der Erwachsenenwelt, sie so zu erziehen, daß sie mit Werbung umgehen können.




Tja, Foxx, vielleicht ist dies der Abend, an dem der Generationenunterschied zwischen uns sich ungeschönt an die Oberfläche zwängt.
In der Tat geht mir Werbung seit ca. 20 Jahren so sehr auf die Nerven, dass ich sie zumindest im Fernsehen nur noch aus Versehen mitbekomme, wenn ich aus Versehen mal zu früh aus der Küche zurückkehre, wo ich in der Werbepause geschlechtsneutrale Schokolade verschlungen oder Frauenarbeit verrichet habe. Allerdings habe ich in meinem Röhrenfernseher schon mal diese Kaffeewerbung gesehen, in der sich zwei Damen über George Clooney lustig machen. Die ist aber doch nicht sexistisch und George ist voll bekleidet.

Vielleicht bin ich aber auch rachsüchtig und unsensibel. Ich finde, die paar Mal, die Männer sexualisiert werden, fallen nicht so sehr ins Gewicht.

Vielleicht spielt der Generationenunterschied eine Rolle bei der Wahrnehmung. Für mich durchaus nachvollziehbar. Für die Frauen in meiner Generation ist jedenfalls vieles selbstverständlich, weil es für uns schon immer so war. Wenn man keine eigenen unangenehmen Erfahrungen in der Hinsicht gemacht und sie auch nicht miterlebt hat, ist das so entfernt von einem, daß man da nicht so sensibel ist.

Natürlich sind wir noch lange nicht da angekommen, wo wir sein sollten und natürlich sehen das viele Männer noch ganz anders. Geändert hat sich aber durchaus was. Entsprechend hat sich auch die Werbung verändert.

Mir fiel eben spontan als Beispiel "Wer ist Paul?" ein:

https://www.youtube.com/watch?v=FNZyCK1HwXM

Ich denke, auch hierbei wird es unterschiedliche Wahrnehmungen/Assoziationen geben. :D



Und noch ein spontanes Beispiel, das mir einfiel, als ich über Veränderungen in der Werbung nachdachte.
Kinderschokolade:

1986 ("aber Heinz"): https://www.youtube.com/watch?v=aTRlHNZ5lvQ
1988 ("aber Klaus" :D): https://www.youtube.com/watch?v=jzi-ek-Cd98
1994 ("Mensch, Michael" :zahn:): https://www.youtube.com/watch?v=dnGlVKhf8tM

Nun schau, was die Mami 2006 macht ;): https://www.youtube.com/watch?v=leRBnLxzCXs

Und was macht sie heute? Man weiß es nicht: https://www.youtube.com/watch?v=UVFIQYoG0eA






Ich habe das Gefühl, dass wir alle gerade der jungen und imho einzig ernsthaft zu beeinflussenden Generation zu weit entwachsen sind und an ihr vorbei diskutieren.
Die Kids interessiert doch TV- und Printwerbung null, die interessiert das Internet und sind da mit Adblocker unterwegs.

Dort gibt es zig kostenlose, spam- und virenfreie Pornoseiten, die eine vollkommen krasse Sexualität zeigen.
DAS ist ein Problem, nicht die Werbung von heute. Wenns um die Werbung der 50er ginge, sähe es anders aus.
Zum ersten Satz: Ja, das glaube ich auch.

Pornos sind aber ein anderes Thema. Die schaut man sich bewußt an und dabei geht es um Sexualität. Werbung spricht alle Lebensbereiche an, generiert Subkulturen, Role Models usw. und man wird damit überall ungewollt überflutet. Was nun schlimmer ist, kommt auf den jeweiligen Rezipienten an. Jedenfalls führt es, glaube ich, zu weit weg vom Thema.

Foxx
15-04-2016, 23:53
Es ist nicht Aufgabe der Werbung, die jungen Menschen zu erziehen, aber es ist Aufgabe der Erwachsenenwelt, sie so zu erziehen, daß sie mit Werbung umgehen können.
Völlige Zustimmung!


Vielleicht spielt der Generationenunterschied eine Rolle bei der Wahrnehmung. Für mich durchaus nachvollziehbar. Für die Frauen in meiner Generation ist jedenfalls vieles selbstverständlich, weil es für uns schon immer so war. Wenn man keine eigenen unangenehmen Erfahrungen in der Hinsicht gemacht und sie auch nicht miterlebt hat, ist das so entfernt von einem, daß man da nicht so sensibel ist.

Natürlich sind wir noch lange nicht da angekommen, wo wir sein sollten und natürlich sehen das viele Männer noch ganz anders. Geändert hat sich aber durchaus was. Entsprechend hat sich auch die Werbung verändert.
Hier ebenfalls. Ich habe auch das Gefühl, dass die Wahrnehmung von noch vorhandenen Missständen und bereits erreichten Erfolgen davon abhängig ist, ob man den Großteil der Entwicklungen erlebt oder aber das aktuelle Ergebnis als Status Quo kennengelernt hat.


Die Aufstellung der Kinderschokolade-Werbungen ist schon krass. Vor allem weil das alte Konzept sich dann doch min. acht (!) Jahre hielt und anscheinend immer wieder neu aufgelegt wurde.

Wobei Ferrero generell jahr(zehnt)elang wirklich miese Werbung gemacht hat.

Mausophon
16-04-2016, 00:01
Und noch ein spontanes Beispiel, das mir einfiel, als ich über Veränderungen in der Werbung nachdachte.
Kinderschokolade:

1986 ("aber Heinz"): https://www.youtube.com/watch?v=aTRlHNZ5lvQ
1988 ("aber Klaus" :D): https://www.youtube.com/watch?v=jzi-ek-Cd98
1994 ("Mensch, Michael" :zahn:): https://www.youtube.com/watch?v=dnGlVKhf8tM

Nun schau, was die Mami 2006 macht ;): https://www.youtube.com/watch?v=leRBnLxzCXs

Und was macht sie heute? Man weiß es nicht: https://www.youtube.com/watch?v=UVFIQYoG0eA


Das ist ja eine klasse Auflistung :o :)
Die Protagonisten von 1986 scheinen einem Horrorfilm entsprungen zu sein, 2006 war die Emanzipation beinahe verwirklicht und 2016 essen die Erwachsenen die Schokolade selbst. Das Lebensthema ist f & f. :D

Foxx
16-04-2016, 00:04
Eine gute Freundin von mir hat ihre Abschlussarbeit in Soziologie über die Entwicklung des Frauenbilds in TV-Serien geschrieben (und als Hauptbeispiel "Eine schrecklich nette Familie" aus den 80ern und "Gilmore Girls aus den 2000ern herangezogen), der muss ich die Links unbedingt mal schicken!

symantec
16-04-2016, 01:46
Eine Darstellung, in der dies quasi selbstverständlich die Aufgabe der Frau ist, halte ich zumindest mal für reaktionär.

Frauen sind zum kochen bestimmt? Mal ehrlich ich koche, mein Bruder kocht, mein Schwager kocht und mein Neffe kocht. Fast alle Spitzenköche sind Männer und beim Grillen stehen immer wieder Männer an der Front.

Frauen können doch garnicht kochen!

Beim Putzen bin ich mir nicht sicher wie es sich da verhält.

Foxx
16-04-2016, 02:31
Reden wir von Deiner individuellen Lebensrealität oder von der medialen Repräsentation von Rollenklischees? Es ist kaum eine Neuigkeit, dass Männer kochen, auch und/oder insbesondere im professionellen Bereich.

Perrier
16-04-2016, 04:39
Das ist ja eine klasse Auflistung :o :)
Die Protagonisten von 1986 scheinen einem Horrorfilm entsprungen zu sein, 2006 war die Emanzipation beinahe verwirklicht und 2016 essen die Erwachsenen die Schokolade selbst. Das Lebensthema ist f & f. :D


Eine gute Freundin von mir hat ihre Abschlussarbeit in Soziologie über die Entwicklung des Frauenbilds in TV-Serien geschrieben (und als Hauptbeispiel "Eine schrecklich nette Familie" aus den 80ern und "Gilmore Girls aus den 2000ern herangezogen), der muss ich die Links unbedingt mal schicken!
Mir ist allerdings gestern Nacht (da hatte ich nicht so viel vorher auf dem Sofa gepennt :D) ein fataler Fehler unterlaufen: Kinder Riegel ist die Kinderschokolade für Erwachsene.

Da ist die Mami heutzutage: http://www.kinderschokolade.de/marke-entdecken/tv-spot :crap:

Spot von 2010: https://www.youtube.com/watch?v=hWhQS-63Wks (aber schau, Mausophon, die Mädchen können Wissenschaft und sind sogar Chefarzt. :zahn: )

Aber immerhin gibt es auch da keinen Papi mehr, der nur als Geldgeber und für Gartenarbeiten zu gebrauchen ist. Man braucht ihn scheinbar gar nicht mehr. ;)

Zielgruppe sind hier nun aber auch die Kinder selbst, würde ich sagen. Die Mami kommt nur ins Spiel, damit sie das kaufen kann. Man muß auch bedenken, daß diese Spots nicht nur für Deutschland produziert wurden. Die ursprüngliche Sprache ist nämlich offensichtlich nicht Deutsch. Wahrscheinlich Italienisch. Da hat Mami auch einen besonderen Stellenwert.



Ansonsten dachte ich auch, daß das doch ein cooles wissenschaftliches Thema für Soziologen ist. Ich kenne auch jemanden, die über die Entwicklung des Frauenbilds im Film eine Arbeit geschrieben hat. Das war Anfang der 90er und der Aufhänger war "Thelma & Louise". :D

Perrier
16-04-2016, 04:50
Zum eigentlichen Thema: Geil, Brüste (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexistische-werbung-kritik-an-maas-ist-falsch-kolumne-a-1087102.html?utm_content=bufferd889a&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer)
Der Beitrag ist nicht nur amüsant, sondern auch sehr treffend. :D


Daraus:

Aber im Moment dreht sich die Kritik an Maas' Plänen hauptsächlich ums Verbieten an sich, während noch gar nicht so klar ist, was genau eigentlich verboten werden soll. Aber weil es irgendwie um Sex geht, bietet es sich natürlich an, schon mal irgendwas rauszuhauen, weil: Geil, Brüste. Wer über Brüste redet, kriegt Aufmerksamkeit. Warum also nicht jetzt schon den einen oder anderen Kommentar vom Stapel lassen. Viel Sex, viel Klick. Zur Not dreht man es eben so, als wolle Heiko Maas uns sämtliche Erotik verbieten, irgendwie wegen Islam oder so. "Erst Böhmermanns Satire, jetzt unsere Sexualität", verkündet "Welt Online". Erst darf man nicht mehr lachen, und dann darf man nicht mehr vögeln. Skandal!

Mobbing Bert
16-04-2016, 07:53
Wer wie Maas Zusammenhänge zwischen deutscher Werbung und dem typischen Oktoberfest-Balzverhalten an Silvester zieht, der hat frei nach K. Lagerfeld die Kontrolle über sein Leben verloren.

Halastjarna
16-04-2016, 08:11
Da sprichst Du wahr. Wobei dennoch die Diskussion hier und anderswo fast automatisch nur um diesen Aspekt kreist.

Ich finde sehr viele aktuelle Werbespots, in denen quasi nebenbei uralte Rollenklischees bedient werden (z. B. die aktuelle Sagrotan-Werbung, in der die Frau anscheinend selbstverständlich sowohl fürs Putzen als auch das Kochen für die ganze Familie verantwortlich ist) sehr viel sexistischer, als irgendwelche Spots mit Eye-Candy-Tendenzen.
Da bist Du aber eine erfreuliche Ausnahme. Die Mehrheit der TV-Zuschauer dürfte dies als völlig normal betrachten und fairerweise/bedauerlicherweise muß man dazu sagen, das es das tatsächlich ist. Putzende und kochende Frauen sind weder im TV noch im Alltag sexistisch dargestellt sondern eher realistisch. In den meisten deutschen Haushalten ist es leider immer noch so, daß Hausarbeit überwiegend oder ausschließlich von Frauen geleistet wird, selbst wenn diese wie ihr Mann beruftstätig sind. Schaue ich mich in meiner Umgebung so um sind es tatsächlich nur ein paar wenige Männer, die ihren Frauen haushaltstechnisch völlig gleichberechtigt zur Hand gehen. Die meisten dagegen fühlen sich schon überfordert wenn sie mal - um bei Klischees zu bleiben - den Müll runtertragen müssen.

Mausophon
16-04-2016, 15:31
Zum eigentlichen Thema: Geil, Brüste (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexistische-werbung-kritik-an-maas-ist-falsch-kolumne-a-1087102.html?utm_content=bufferd889a&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer)
Der Beitrag ist nicht nur amüsant, sondern auch sehr treffend. :D


Super:
Ich finde insbesondere folgende Passage aus dem verlinkten Text sehr treffend:

"Wenn wir denken, dass wir nicht frei sind, weil nicht überall Brüste hängen oder Frauen halbnackt über Mietwagen robben, dann ist das ein schlechtes Zeichen für unser Frauenbild.

Heute ist der 30. Todestag von Simone de Beauvoir. 1949 erschien ihr Buch "Das andere Geschlecht". Es endet mit der Feststellung, dass Menschen nur frei sind, wenn sie einander als Subjekte anerkennen können, unabhängig von ihrem Geschlecht. Das ist natürlich schwierig, wenn man daran gewöhnt ist, die Körperteile des einen Geschlechts überall als Deko rumhängen zu sehen. Wer Deko ist, ist Objekt."

Foxx
16-04-2016, 16:06
Den Beitrag hatte ich vorgestern schon gelesen und fand ihn ehrlich gesagt streckenweise arg misslungen und extrem polemisch. Zum einen reduziert auch diese Autorin das Thema Sexismus in der Werbung allein auf das Zeigen von Reizen. Dass das eigentlich nur ein Teilaspekt ist, der aber ständig im Zentrum der Debatte landet, habe ich weiter oben schon dargelegt. Zum anderen bedient sie sich argumentatorisch einer sehr einfachen Schwarz-weiß-Denke. Wer die von Maas geplante gesetzliche Regulierung nicht befürwortet, ist also ein Primat, der Panik hat, in Zukunft keine Brüste mehr beglotzen zu können. Na ja, wer nicht diskutieren will, diskreditiert anscheinend lieber. Dann braucht man nämlich den entgegen gerichteten Argumenten gar nicht erst zuhören, weil man ja eh schon vor sich gerechtfertigt hat, warum man sie nicht gelten lassen will.

Mausophon
16-04-2016, 17:04
Den Beitrag hatte ich vorgestern schon gelesen und fand ihn ehrlich gesagt streckenweise arg misslungen und extrem polemisch. Zum einen reduziert auch diese Autorin das Thema Sexismus in der Werbung allein auf das Zeigen von Reizen. Dass das eigentlich nur ein Teilaspekt ist, der aber ständig im Zentrum der Debatte landet, habe ich weiter oben schon dargelegt. Zum anderen bedient sie sich argumentatorisch einer sehr einfachen Schwarz-weiß-Denke. Wer die von Maas geplante gesetzliche Regulierung nicht befürwortet, ist also ein Primat, der Panik hat, in Zukunft keine Brüste mehr beglotzen zu können. Na ja, wer nicht diskutieren will, diskreditiert anscheinend lieber. Dann braucht man nämlich den entgegen gerichteten Argumenten gar nicht erst zuhören, weil man ja eh schon vor sich gerechtfertigt hat, warum man sie nicht gelten lassen will.

Deine Kritik berücksichtigt nicht, dass es hier um eine Kolumne geht, eine ganz bestimmte journalistische Form, nämlich eine kurzen Meinungsbeitrag.
Die Autorin reduziert das Thema "Sexismus in der Werbung" nicht auf das Zeigen von Reizen, sie reagiert auf die Kritik an Maas' Gesetzesvorhaben. Die bezieht sich, zumindest in ihren lauten Äußerungsformen, auf sexualisierte Werbung und geißelt ein mögliches Verbot als Ausbruch einer neuen Prüderie. Damit befasst sich die Kolumne. Einen solchen, bewusst subjektiv gehaltenen Kurzbeitrag zu einem Thema bzw. einem Aspekt eines größeren Themenzusammenhangs mit dem Argument zu kritisieren, es umfasse den Gegenstand nicht in seiner Gänze, ist ein Samstag-Nachmittag-Katerargument.

Vergiss bitte auch nicht, dass ich in Posting 89 erwähnt habe, dass Sexismus in der Werbung nicht nur durch die Darstellung von Nacktheit entsteht, du mir darin Rechts gabst und dich dann weiter mit dem Thema beschäftigtest. Die oben genannte Kolumne gut zu finden und mit Sicherheit auch nicht, sie verfasst zu haben, bedeutet in keiner Weise, der Betrachtung des Themas unter weiteren Aspekten, Argumenten oder generell der Diskussion darüber abgeneigt zu sein.
Ich stimme dir im Übrigen zu in Bezug auf das, was du über nicht sexualisierte, sexistische Werbung schriebst.