Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Fall Niklas P.
netzmeister
23-05-2016, 12:40
Fast jedes Thema finden Einzug ins IOFF. Zu diesem Fall habe ich jedoch nichts gefunden, obwohl er es m.E. durchaus wert wäre, sich darüber auszutauschen. Falls ich etwas übersehen habe, bitte ich um Verschiebung in den passenden Thread.
In der Nacht vom 06.05. auf den 07.05. wird der 17-jährige Niklas P. zusammen mit drei weiteren Personen von einer 4-köpfigen Bande zunächst verbal attackiert, im weiteren Verlauf erhält Niklas einen Faustschlag gegen die Schläfe, der ihn regungslos zusammensacken lässt. Der Schläger lässt nicht von seinem Opfer ab, sondern kehrt zurück und tritt mit dem Fuß mit voller Wucht gegen den Kopf von Niklas. Als Zeugen eingreifen, flüchtet die 4-köpfige Gruppe. Der Notarzt reanimiert den leblosen Niklas, er wird in das Uniklinikum gebracht, in dem er eine gute Woche später, am 12.05.2016, verstirbt.
Am vergangenen Samstag fand das Exequien mit anschließender Beisetzung statt, das von ca. 800 Menschen (im Ort selbst wird von fast 1000 Teilnehmern gesprochen) begleitet wird.
Niklas P. reiht sich damit ein in eine Kette anderer Gewaltopfer, nennen wir z.B. Dominik Brunner/München, Jonny K./Berlin oder auch Daniel Sievers/Kirchweyhe. Die Umstände sind erschreckend ähnlich, die Gründe nichtig, die (politische/soziale) Aufarbeitung gleicht einer Farce.
Ich befürchte, dass es auch in diesem Fall wieder viel Dampfgeplauder von Lamettaträgern geben wird gepaart mit blindem Aktionismus, der jedoch nicht dafür sorgen wird, dass sich das nicht wiederholt. Denn das skandierte man nach Dominik Brunner, nach Jonny K., nach Daniels Sievers und das wird auch in diesem Fall nicht ausbleiben.
Zurück bleibt auch jetzt eine zerstörte Familie, ein Freundeskreis - vereint in der Trauer und im Schmerz, der Frage nach dem "Warum?" und der Sehnsucht nach Auffindung aller Tatbeteiligter nebst Bestrafung derselben.
Aus verschiedenen Quellen erfährt man, dass die Örtlichkeit, an der die Tat geschah, in gewisser Weise als "No-Go-Area" angesehen werden kann. Ein Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen und Trauernden, wenn dann die Bezirksbürgermeisterin erklärt, dass kein gesteigertes Gewaltpotential vorläge und es sich um einen Einzelfall handeln würde. Die tatsächliche Situation vor Ort wird von den Anwohnern jedoch konträr beschrieben.
Bedauerlich, dass in der überregionalen Presse fast nichts zum Thema zu lesen ist. So etwas kann jeden überall treffen.
Nun, vorweg geschickt: ich bin gebürtiger Bonner, habe mein gesamtes Leben hier verbracht, wohne zwar in einem anderen Stadtteil Bonns, kenne aber die Verhältnisse in BaGo recht gut.
Dieser Stadtteil war sowohl vor als auch nach der Eingemeindung zu Bonn ein schnieker Kurort als auch Heimat von Diplomatenfamilen aus aller Welt.
Nach dem Wegzug der Botschaften im Rahmen des Hauptstadtbeschlusses wurde die Polizeipräsenz drastisch herunter gefahren, die ersten Probleme traten auf.
Heute ist BaGo zweigeteilt: es gibt immer noch gutbürgerliche Straßenzüge, aber auch Gewalt, Drogen, Straßenkriminalität und ein stark eingeschränktes Sicherheitsgefühl, wenn man zu Beispiel durch den sehr schönen Kurpark spaziert.
BaGo ist (neben Tannenbusch) eine Hochburg teils gewaltbereiter Salafisten.
Mich packt ebenfalls die Wut, wenn die Bezirksbürgermeisterin von einem Einzelfall spricht. Ja, dieser Fall ist einzigartig, weil er diesmal tödlich ausgegangen ist. Ansonsten sind körperliche Attacken, Abziehereien fast an der Tagesordnung.
Der neue OB will nun am 30.5. einen runden Tisch starten, um Lösungen zu erarbeiten. Schauen wir mal.
Deiner Aussage, dass überregional nicht berichtet wurde, möchte ich jedoch widersprechen. Niklas war tagelang Thema bei allen großen Newsportalen, auf ZON einer der meistgelesenen und kommentierten Beiträge. Alle Nachrichtensender haben ausführlich berichtet. Printmedien kann ich nicht beurteilen, aber online war die Öffentlichkeit gegeben.
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so etwas gibt es nicht nur in großstädten wie bonn und es braucht auch keine problemviertel.
es ist inzwischen gang und gäbe - auch in den fußgängerzonen der kleinstädte.
wir hatten erst letzte woche hier im schönen aschaffenburg einen fall, bei dem ein jugendlicher absolut grundlos ins krankenhaus getreten wurde. das hätte locker auch tödlich enden können.
der presse war es nur eine kurze randnotiz wert.
GenieInABottle
23-05-2016, 18:28
so etwas gibt es nicht nur in großstädten wie bonn und es braucht auch keine problemviertel.
es ist inzwischen gang und gäbe - auch in den fußgängerzonen der kleinstädte.
wir hatten erst letzte woche hier im schönen aschaffenburg einen fall, bei dem ein jugendlicher absolut grundlos ins krankenhaus getreten wurde. das hätte locker auch tödlich enden können.
der presse war es eine nur kurze randnotiz wert.
Hier ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit.
Wirklich ganz furchtbar,vor allem für die Eltern.
"Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU) kündigte einen „Runden Tisch gegen Gewalt“ an, zu dem Kirchen, Polizei, städtische Ämter und Stabsstellen eingeladen werden sollen."
Das traurige ist, daß die eigentliche "Klientel" doch schon gar nicht mehr erreicht wird bzw. die "Würdenträger" nicht ernst nimmt.
Da kann wohlfeil geredet werden, aber meiner Meinung nach driftet die Gesellschaft schon viel zu weit auseinander, als das die "Etablierten" überhaupt noch Einfluss hätten.
das problem fängt doch schon in der schule an. (ist zumindest meine erfahrung)
und es trifft so gut wie immer die friedlichen, eher zurückhaltenden.
Lindisfarne
23-05-2016, 19:51
Dass Godesberg ein heißes Pflaster geworden ist wird doch schon seit Jahren diskutiert.
http://www.express.de/bonn/raub--diebstaehle--sex-attacken-----angst-in-bad-godesberg--banden-terror-im-park-1031448
http://www.welt.de/vermischtes/article4993393/Vom-schicken-Diplomatenviertel-zur-No-Go-Area.html
Ich habe dort in den 80ern eine Lehre gemacht, bin nach Feierabend abends alleine mit der Geldkassette zum Nachttresor gelatscht und anschließend zum Bahnhof, bzw. später durch den Park zum Parkplatz. Im Winter schon ab und zu mit einem leicht mulmigen Gefühl, aber Angst war da kein wirklich großes Thema.
Heute traue ich mich alleine nicht mehr abends dahin. Würde gerne mal wieder ins Theater gehen, aber da das in der Fußgängerzone liegt und ich danach zu irgendeinem abgelegenen Parkplatz gehen müsste ... Danke, aber nein Danke.
Ich denke aber trotzdem, dass so ein trauriger Fall wie jetzt in jeder anderen (Klein-) Stadt genauso hätte geschehen können. Diese unglaubliche Aggression/Gewaltbereitschaft ist leider nicht allein ein Godesberger Phänomen. :(
Diskutiert werden muss darüber natürlich trotzdem, auch ohne dieses Verbrechen. Hoffentlich bringt es auch mal was.
Laufen in Bad Godesberg Rockerbanden rum oder verwahrloste Halbstarke?
...
die (politische/soziale) Aufarbeitung gleicht einer Farce.
...
Die politische und soziale Aufarbeitung der Dampfplauderer, die in Foren der Presse, der Politik und der Justiz Versagen vorwerfen, ohne diesen Vorwurf substantiell zu begründen, will nur ein bzw. sein Thema anschieben.
Wer wirklich Rücksicht auf das Opfer und seine Familie nimmt, beteiligt sich nicht an billigem Bashing.
chatte03
23-05-2016, 20:12
Solche Vorkommnisse, nein, man sollte sie deutlich Verbrechen nennen, sind ganz furchtbar. Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, dass Gewaltbereitschaft und Rücksichtlosigkeit in fast allen Bereichen des Lebens stetig zunehmen. Das ist eine Entwicklung, die sicher nicht für alle Bevölkerungskreise gilt, aber mir scheint die Bereitschaft, eigene Gefühle und Frust zu Lasten anderer abzulassen oder eigene Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen, zuzunehmen.
Vielleicht irre ich mich, aber ich finde das geht im Straßenverkehr los, setzt sich in der Schule und im Job fort und geht im Freizeitverhalten weiter.
Ich könnte zahllose Beispiele dafür nennen, aber ich denke, jeder kennt selbst genügend davon. Ich finde das absolut schlimm und erschreckend, aber ich habe keine Ahnung, wie man das ändern könnte. Was wirklich nötig wäre, wäre eine Änderung des Bewusstseins in allen Schichten der Gesellschaft und entsprechende Änderung der Erziehung (einschließlich des Vorbildverhaltens der Erwachsenen). Aber das dürfte leider illusorisch sein... :(
Lindisfarne
23-05-2016, 20:16
Laufen in Bad Godesberg Rockerbanden rum oder verwahrloste Halbstarke?
http://www.rundschau-online.de/region/bonn/sek-einsatz-bande-wollte-bad-godesberg-beherrschen-3581008
http://www.rundschau-online.de/region/bonn/sek-einsatz-bande-wollte-bad-godesberg-beherrschen-3581008
Jugendrocker ohne Motorräder. :o
Die Rheinländer sind mir ja welche.
Lindisfarne
23-05-2016, 20:32
Solche Vorkommnisse, nein, man sollte sie deutlich Verbrechen nennen, sind ganz furchtbar. Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, dass Gewaltbereitschaft und Rücksichtlosigkeit in fast allen Bereichen des Lebens stetig zunehmen. Das ist eine Entwicklung, die sicher nicht für alle Bevölkerungskreise gilt, aber mir scheint die Bereitschaft, eigene Gefühle und Frust zu Lasten anderer abzulassen oder eigene Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen, zuzunehmen.
Vielleicht irre ich mich, aber ich finde das geht im Straßenverkehr los, setzt sich in der Schule und im Job fort und geht im Freizeitverhalten weiter.
Ich könnte zahllose Beispiele dafür nennen, aber ich denke, jeder kennt selbst genügend davon. Ich finde das absolut schlimm und erschreckend, aber ich habe keine Ahnung, wie man das ändern könnte. Was wirklich nötig wäre, wäre eine Änderung des Bewusstseins in allen Schichten der Gesellschaft und entsprechende Änderung der Erziehung (einschließlich des Vorbildverhaltens der Erwachsenen). Aber das dürfte leider illusorisch sein... :(
Das sehe ich ganz genauso, Chatte. :(
Ich hatte es in einem anderen Thread heut schon geschrieben, wo es um Gaffer geht, die sogar die Rettungskräfte behindern und noch rabiat werden, wenn sie angesprochen und aufgefordert werden zu gehen: Egomanie wächst, Empathie, Rücksicht, Vernunft und gesunder Menschenverstand nimmt immer weiter ab.
Die Leute betrachten die ganze Welt als einen einzigen Vergnügungspark, in dem sie alles betreten und nutzen dürfen, und als würde alles was geschieht ausschließlich ihrer Unterhaltung dienen.
Ich hab den Eindruck als würde kaum noch jemand in Zusammenhängen denken, bzw. überlegen, welche Konsequenzen das eigene Verhalten (auch für andere) haben kann.
Dazu kommt bei vielen gerade jugendlichen Leuten noch eine unheimlich große Frustration, die woher auch immer kommt.
Es ist aber nicht ausschließlich die Erziehung, ich gebe auch den Medien die Schuld daran, dem Promi-Hype und Sendungen in denen immer wieder neue Grenzen überschritten werden, was für viele als erstrebens- und nachahmenswert gilt. Es wird immer doller und überdrehter, mir kommt das alles schon wie Hysterie vor.
Wer muss heute noch früh Verantwortung für sich und sein Tun übernehmen? Womit identifizieren sich junge Leute heute? Wer sind ihre Vorbilder? Und was geschieht wenn sie merken, dass sie niemals deren Erfolge erreichen werden können, niemals in so einer Glamourwelt leben und so viel Geld haben werden? Dann lassen viele eben Dampf ab und/oder versuchen sich gewaltsam das zu nehmen von dem sie sich haben einhämmern lassen, dass es sie glücklich machen wird.
Aber auch Erwachsene lassen Druck ab. Im Straßenverkehr, per Mobbing im Job, im Nachbarschaftsstreit ...... Nein, früher war sicher nicht "alles besser". Trotzdem halte ich es nicht für romantische Verklärung wenn ich behaupte, dass diese Egomanie und das Aggressionspotential "früher" so extrem nicht gewesen ist.
Laufen in Bad Godesberg Rockerbanden rum oder verwahrloste Halbstarke?
Sowohl als auch. Und ich neige gerade dazu, dem Foren-Opa mit Kriegserfahrung ein paar Backpfeifen zu geben.
Mausophon
23-05-2016, 23:44
Solche Vorkommnisse, nein, man sollte sie deutlich Verbrechen nennen, sind ganz furchtbar. Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, dass Gewaltbereitschaft und Rücksichtlosigkeit in fast allen Bereichen des Lebens stetig zunehmen. Das ist eine Entwicklung, die sicher nicht für alle Bevölkerungskreise gilt, aber mir scheint die Bereitschaft, eigene Gefühle und Frust zu Lasten anderer abzulassen oder eigene Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen, zuzunehmen.
Vielleicht irre ich mich, aber ich finde das geht im Straßenverkehr los, setzt sich in der Schule und im Job fort und geht im Freizeitverhalten weiter.
Ich könnte zahllose Beispiele dafür nennen, aber ich denke, jeder kennt selbst genügend davon. Ich finde das absolut schlimm und erschreckend, aber ich habe keine Ahnung, wie man das ändern könnte. Was wirklich nötig wäre, wäre eine Änderung des Bewusstseins in allen Schichten der Gesellschaft und entsprechende Änderung der Erziehung (einschließlich des Vorbildverhaltens der Erwachsenen). Aber das dürfte leider illusorisch sein... :(
Ich habe den Eindruck, dass sich innerhalb weniger Jahrzehnte Raffgier und Effektivitätswahn in einer Weise durchgesetzt haben, die auch dazu führt, dass sich der Staat aus seiner Verantwortung zurückzieht.
Bad Godesberg galt schon lange als Problemviertel, man wusste von sich wiederholenden Geschehnissen im Kurpark, aber wichtig scheint vor allem, die Situation so darzustellen, als habe es nie eine nennenswerte Gefährdungslage gegeben. Statistisch gesehen stimmt das auf den Stadtteil hochgerechnet wahrscheinlich, aber praktisch?
Wo kommen all die Jugendlichen her, die seit ein paar Jahren im Park Leute überfallen, wen schützen die Polizisten, die sie früher davon abgehalten haben, heute? Warum lungern diese Leute in Godesberg herum, statt sich in die Gesellschaft einzufügen?
Warum fühle ich mich wie ein bewegliches Verkehrshindernis, wenn ich bei einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h im Ort mit 50 durch die Stadt fahre? Warum werde ich von allen überholt und öfter angehupt? Und warum gibt es immer bloß diese Alibi-Kontrolltage, nach denen Lokalreporter dann gaaanz entsetzt berichten, dass 80 % der Autofahrer viel zu schnell an einer Grundschule vorbeigerast sind?
Warum weiß inzwischen jeder, der es wissen will, dass auf deutschen Großbaustellen sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen gang und gäbe sind, die Arbeiter vielfach skrupellos ausgebeutet werden, am Bau unglaublich gepfuscht wird, die Projekte am Ende meist viel, viel teurer werden, und warum tut man nichts dagegen, sondern behält die abstruse Billigheimer-Vergabepraxis bei?
Warum sehen in unserem Land Schulen so aus, wie sie aussehen? Risse im Beton, abgewrackte Sanitäranlagen, seit Jahrzehnten nie sanierte Klassenzimmer.
Aber die Innenstädte der Boomtowns werden immer prächtiger, gerne auch mit Hilfe öffentlicher Gelder, die Wohnkosten steigen schwindelerregend.
Vom Rentenproblem weiß man seit Jahrzehnten und tut nichts. Halt, doch, man greift dem kleinen, alten Bürger in die Tasche und lässte ihn entgegen aller vor Jahren getroffenen Versprechen Krankenversicherung für seine Betriebsrente zahlen, angespart aus bereits zuvor mit Sozialversicherungsbeiträgen belasteten Gehaltsbestandteilen.
Derweil versucht man systematisch, durch kreative Anwendung von Gesetzen Ausgaben für Sozialleistungen zu reduzieren, nach dem Motto: "Das weiß der Bürger doch nicht."
Damit er auch bloß nicht denken lernt, überlegt man, die Geisteswissenschaften abzuschaffen. Wäre ja noch schöner, wenn all die arbeitslosen Philosophen den Staatsdienern auch noch auf die Finger gucken könnten.
In unserem Land wird nicht nur abgehängt, es wird aus vollen Händen von unten nach oben geschaufelt, ohne Rücksicht auf Verluste.
Das sind die Rahmenbedingungen, unter denen solche grässlichen Verbrechen passieren.
Solche Überlegungen werden Niklas nicht gerecht, und niemand weiß, ob er nicht einfach irgendeinem brutalen, mitleidlosen Subjekt zum Opfer gefallen ist, das einfach keine Achtung vor dem Leben anderer hat. Die Verhältnisse sind allerdings eher so, dass die Haltung "Jeder ist sich selbst der Nächste" immer weiter bestärkt wird. Cartrashian-Luxus für alle in der Glotze statt echter Teilhabe, echter Jobs und Chancen und einem Gefühl für das Machbare.
Wie wäre es z.B. mit ganz viel mehr Polizisten, Zollmitarbeitern und bezahlten Bauarbeitern? Die könnten dann auch Steuern zahlen und bräuchten kein Hartz IV.
amazone96
24-05-2016, 08:35
als gebürtige Bonnerin und seit 35 jahren in bad Godesberg wohnendem, möchte ich mich auch zu dem Thema äußern.
zuerst zur ausländersituation:
wir hier sind es nun wirklich gewohnt, viele Ausländer hier zu haben. wie schon erwähnt, zur zeit der Bundeshauptstadt waren fast alle botschaften hier angesiedelt und die angestellten wohnten hier und in der nächsten Umgebung. auch unter den angestellten gab es solche und solche. (das gibt es aber doch unter den deutschen auch, wir sind doch keine Engelchen, wie manche es gerne hätten)
nach dem wegzug der Regierung entwickelte sich bad Godesberg in die Richtung der kurzeiten zurück. wir haben hier massen an medizintouristen (das ist gut für die wirtschaft). und wenn einer zur Behandlung kommt, kommt der ganze klan mit her. hier sind die meisten Frauen dann burkaträgerinnen und wenn die dann die Innenstadt bevölkern, bekommt man natürlich Angstgefühle. man will den leuten doch lieber in die augen sehen. also wenn fast 80% der leute auf dem Theaterplatz vollverschleiert sind, bekomme ich ein mulmiges gefühl. ist halt so:nixweiss:
ich selber wurde von meinem Frisör (Iran, irak:nixweiss: irgendwo da aus der kante) gefragt, ob ich nicht eine Wohnung zu vermieten hätte. ich könnte da sehr sehr viel Geld verdienen. aber ichmüsste mir im klaren sein, wenn der klan raus ist, muss ich mehr oder weniger die Wohnung kernsanieren.:rotauge: und das sagt einer,der selber Ausländer ist:eek:
traurig ist, dass unsere bezirksbürgermeisterin frau stein-lücke auf einer öffentlichen Sitzung sagt, dass man SELBSTVERSTÄNDLICH nicht als frau abends durch den park gehen sollte.
:dada:hallooooo????
zum fall niklas:
ich war selbst in der nähe der Gedenkstätte und es zog mich irgendwie dahin. da ich immer ein kerzchen im Auto habe, bin ich dahin und hab auch eine kerze aufgestellt. es ist schon ein komisches gefühl, wenn man die vielen kerzen, Blumen, bilder und briefe so sieht. es läuft einem kalt den rücken runter.
aber ich denke, dies hätte überall passieren können, an jedem anderen ort und das hat auch nichts mit ausländerhass etc zu tun. und ich weiß nichts von dem platz, dass das eine "no-go-area" ist.
Solche Vorkommnisse, nein, man sollte sie deutlich Verbrechen nennen, sind ganz furchtbar. Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, dass Gewaltbereitschaft und Rücksichtlosigkeit in fast allen Bereichen des Lebens stetig zunehmen.
Wenn man diese Erhebung:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kriminalitaet-in-deutschland-karte-zeigt-zahl-der-delikte-a-1093728.html
ansieht, wird klar, dass es sich eindeutig und ausschließlich um ein Problem des städtischen Lebens handelt.
Anscheinend macht die Stadt Menschen aggressiv und gewalttätig, und zwar in einem weitaus höherem Ausmaß als auf dem Land.
Darüber sollte man mal tiefgreifend und ohne Binsenweisheiten nachdenken.
HanneIore
24-05-2016, 10:30
Ist halt so ein Ding, mit den Tugenden, in rein geldgesteuerten Gesellschaften. Mit dem "schlanken Staat" hat sich manch einer einen ziemlich schlanken Fuß gemacht, den meisten fällt er wohl über kurz oder lang eher auf die Füße. Tja, dumm gelaufen; so ist das, wenn man sich lieber berieseln lässt, als selbst zu rieseln.
PS an amazone96: Was bedeutet Dir die Kerze, warum hast Du sie ständig dabei?
amazone96
24-05-2016, 10:37
Ist halt so ein Ding, mit den Tugenden, in rein geldgesteuerten Gesellschaften. Mit dem "schlanken Staat" hat sich manch einer einen ziemlich schlanken Fuß gemacht, den meisten fällt er wohl über kurz oder lang eher auf die Füße. Tja, dumm gelaufen; so ist das, wenn man sich lieber berieseln lässt, als selbst zu rieseln.
PS an amazone96: Was bedeutet Dir die Kerze, warum hast Du sie ständig dabei?
meine mum ist vor 1,5 jahren verstorben. ich bin nicht oft in der nähe ihres grabes, aber wenn, dann will ich wenigstens dann ein kerzchen am grab aufstellen. da ich aber öfters vergessen hatte, eins ins Auto zu tun, hab ich mir angewöhnt, immer 1-2 dabei zu haben.
ich hatte ja auch garnicht vor, dahin zu gehen. nur ich musste was erledigen und von dem Parkplatz hab ich genau auf diese stätte geschaut und irgendwie hat es mich dahin gezogen. kann es auch nicht beschreiben, warum. ich hätte nicht einfach so da vorbei gehen können:helga:
HanneIore
24-05-2016, 10:45
Ok. :) Entschuldige bitte die Frage, ich habe wohl einfach falsch gedacht. :)
Ok. :) Entschuldige bitte die Frage, ich habe wohl einfach falsch gedacht. :)
Was hast du gedacht?
amazone96
24-05-2016, 10:50
Ok. :) Entschuldige bitte die Frage, ich habe wohl einfach falsch gedacht. :)
kein problem
HanneIore
24-05-2016, 10:52
Halt so die Richtung, Gott (oder wer auch immer) wirds schon richten. Was auch immer. :)
amazone96
24-05-2016, 10:56
:suspekt:
aber wir schweifen vom Thema ab.
Wenn man diese Erhebung:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kriminalitaet-in-deutschland-karte-zeigt-zahl-der-delikte-a-1093728.html
ansieht, wird klar, dass es sich eindeutig und ausschließlich um ein Problem des städtischen Lebens handelt.
Anscheinend macht die Stadt Menschen aggressiv und gewalttätig, und zwar in einem weitaus höherem Ausmaß als auf dem Land.
Darüber sollte man mal tiefgreifend und ohne Binsenweisheiten nachdenken.
Das ist doch auch logisch. Das Aggressionspotential sinkt mit dem Platz. Auf dem Land ist "mehr Platz" für das einzelne Individuum.
Außerdem sind auf dem Land ganz andere "Gesetze". Dort hat halt der klare Außenseiter Pech. Die Fieslichkeiten konzentrieren sich viel leichter auf ganz bestimmte Personen - die dann meist aufgeben.
Und - auf dem Land gibt es halt noch ganz andere Rituale. Da wird sich gekloppt und später ein Bier miteinander getrunken - häufig auch umgekehrt. Und über diesen Weg, werden die Aggros abgebaut.
Und ich denke, auf dem Land sind die meisten jungen Männer dazu verpflichtet in irgendeiner Form köperlich (mit-)zuarbeiten. Sei es im Garten, sei es wirklich in der Landwirtschaft, sein es bei irgendwelchem Reperaturzeugs. Und harte körperliche Arbeit reduziert auch Aggressionen. oft jedenfalls.
amazone96
24-05-2016, 11:06
auf dem land kennt man sich auch eher. in der Stadt ist alles anonymer :nixweiss:
Die politische und soziale Aufarbeitung der Dampfplauderer, die in Foren der Presse, der Politik und der Justiz Versagen vorwerfen, ohne diesen Vorwurf substantiell zu begründen, will nur ein bzw. sein Thema anschieben.
Wer wirklich Rücksicht auf das Opfer und seine Familie nimmt, beteiligt sich nicht an billigem Bashing.
Danke.
Und die These im Eingangspost, das wäre kein überregionales Medienthema, ist falsch.
... ich neige gerade dazu, dem Foren-Opa mit Kriegserfahrung ein paar Backpfeifen zu geben.
Erst denkt man an Gewalt, dann schreibt man Hassbotschaften im Internet, die sich darum drehen einem behinderten Senioren am Kopf zu verletzen und das alles in einem Thread, der den Tod eines Jungen thematisiert, der durch Gewalteinwirkungen am Kopf zu Tode kam.
Geht's noch?
Shambles
24-05-2016, 14:05
Natürlich war/ist der Fall in den Medien weit verbreitet.
http://www.sueddeutsche.de/politik/extremismus-am-ort-des-ueberfalls-1.2995679
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/bonn-bad-godesberg-trauerfeier-fuer-getoeteten-niklas-p-a-1093460.html
https://www.vice.com/de/read/niklas-haette-das-nicht-gewollt-wie-rechtsextreme-einen-toten-jugendlichen-instrumentalisieren
usw
amazone96
24-05-2016, 14:07
Natürlich war/ist der Fall in den Medien weit verbreitet.
http://www.sueddeutsche.de/politik/extremismus-am-ort-des-ueberfalls-1.2995679
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/bonn-bad-godesberg-trauerfeier-fuer-getoeteten-niklas-p-a-1093460.html
https://www.vice.com/de/read/niklas-haette-das-nicht-gewollt-wie-rechtsextreme-einen-toten-jugendlichen-instrumentalisieren
usw
richtig:ja: es gab auch kaum einen tv-sender, der da nicht drüber berichtet hat.
mehr medienpräsens geht kaum.
Das ist doch auch logisch. Das Aggressionspotential sinkt mit dem Platz. Auf dem Land ist "mehr Platz" für das einzelne Individuum.
Außerdem sind auf dem Land ganz andere "Gesetze". Dort hat halt der klare Außenseiter Pech. Die Fieslichkeiten konzentrieren sich viel leichter auf ganz bestimmte Personen - die dann meist aufgeben.
Und - auf dem Land gibt es halt noch ganz andere Rituale. Da wird sich gekloppt und später ein Bier miteinander getrunken - häufig auch umgekehrt. Und über diesen Weg, werden die Aggros abgebaut.
Und ich denke, auf dem Land sind die meisten jungen Männer dazu verpflichtet in irgendeiner Form köperlich (mit-)zuarbeiten. Sei es im Garten, sei es wirklich in der Landwirtschaft, sein es bei irgendwelchem Reperaturzeugs. Und harte körperliche Arbeit reduziert auch Aggressionen. oft jedenfalls.
Ich lebe ja beklanntermassen auf dem Land und ehrlich gesagt, Prügeleien sind nicht an der Tagesordnung. Garnicht.
Das mit der körperlichen Arbeit stimmt sicher. Viele Leute machen tatsächlich noch was physisches. und zwar junge wie alte.
Evtl. liegt die Ursache auch tiefer und ist subtiler. Evtl ist das ein Mechanismus in uns selber, der Agressionen auslöst wenn viele von uns eng zusammenleben.
Bei den Psychopathen tritt das dann am schnellsten und am heftigsten zutage.
Ich mag Städte nicht.
Ich schau' mal so nebenbei in die Bildersuche Bad Godesberg
und -zack- will die Suchmaschine gleich 'Mord' hinzufügen.
Das erste Bild dazu ist aus 'der Welt' von 2009 :eek:
und der Artikel dazu unter 'Vermischtes'
Vom schicken Diplomatenviertel zur "No-Go-Area"
http://www.welt.de/vermischtes/article4993393/Vom-schicken-Diplomatenviertel-zur-No-Go-Area.html
Alles klar. :help:
Miezekratz
24-05-2016, 15:27
Das ist doch auch logisch. Das Aggressionspotential sinkt mit dem Platz. Auf dem Land ist "mehr Platz" für das einzelne Individuum.
das wäre ein wenig sehr einfach, Bonn hatte sicherlich als Bundeshauptstadt eine gleichgroße, wenn nicht höhere Einwohnerzahl/qkm als heute.
Vieleicht sollte man einmal die unterschiedlich hohe Verbrechensrate von Landleben zu Großstadtmoloch anhand der unterschiedlichen Sozialstrukturen mit all seinen Facetten unter die Lupe nehmen. Aber da würden man ja um unliebsame Dinge nicht herumkommen.:D
Little_Ally
24-05-2016, 15:45
Fall Niklas (†17) - Polizei hat 40 Intensivtäter aus Bad Godesberg im Visier (http://www.express.de/bonn/fall-niklas---17--polizei-hat-40-intensivtaeter-aus-bad-godesberg-im-visier-24108290)
:eek: Erstaunlich, wie viele Intensivtäter es dort gibt. :eek:
Das mit Niklas ist einfach furchtbar. :( Immerhin scheinen sie den Haupttäter zu haben, vielleicht ist es der Familie von Niklas ein kleiner Trost, dass der (mutmaßliche) Täter in U-Haft sitzt und vor Gericht gestellt (und bestraft) werden wird. :nixweiss:
HanneIore
24-05-2016, 19:03
Auf dem Land funktionieren die sozialen Kontrollmechanismen halt besser als in einer größeren Stadt, nur sollen auch schon welche DARAN zerbrochen sein. Die meisten passen sich aber wohl oder übel an, oder fliehen eben (nicht nur, aber auch um dieser Enge zu entgehen) in die, wenn man möchte, anonymeren Städte. Hat halt alles sein Für und Wider. Aber wenn sie in der Stadt auffällig werden, sind sie doch mehr oder weniger immer noch die gleichen Menschen, die sie auf dem Land waren.
Shambles
24-05-2016, 20:55
(...)
Niklas P. reiht sich damit ein in eine Kette anderer Gewaltopfer, nennen wir z.B. Dominik Brunner/München, Jonny K./Berlin oder auch Daniel Sievers/Kirchweyhe. Die Umstände sind erschreckend ähnlich, die Gründe nichtig, die (politische/soziale) Aufarbeitung gleicht einer Farce (...)
Ich hoffe, deine Worte und Betroffenheit gelten auch diesen Menschen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frankfurt-an-der-oder-asylbewerber-attackiert-passanten-feuern-taeter-an-a-1093937.html
Gemäss Zeit online wurde einem der Opfer, ein 17jähriger, ins Gesicht geschlagen.
...sowie den zahlreichen Opfern von Gewalt aus Fremdenhass und Co.
Davon geh ich mal aus.
Übrigens geschahen und geschehen solche Übergriffe nicht selten auf dem Land oder in der Agglo.
Abgesehen von dieser Untat und dem Tod von N.P. erschüttert mich, wie die Rechten das instrumentalisieren wollen. Es wäre auch nicht im Sinne des Opfers. Siehe dazu diverse Links im Thread. Erfreulich ist aber der starke Gegenwind, der den Rechten entgegenbläst.
herrlehmann
24-05-2016, 22:49
...
Abgesehen von dieser Untat und dem Tod von N.P. erschüttert mich, wie die Rechten das instrumentalisieren wollen. Es wäre auch nicht im Sinne des Opfers. Siehe dazu diverse Links im Thread. Erfreulich ist aber der starke Gegenwind, der den Rechten entgegenbläst.
Das ist leider auch normal (schon selbst erlebt) und auch hier haben die Eltern des Opfers sich von Beginn an diese Vereinnahmung verbeten.
---
Das "Putzige" an der hier, in diesem Thread, stattfindenden Stadt-/Landunterscheidung ist ja, dass die gelangweilte Landjugend dann in den städtischen Polizeistatistiken als ortsfremde, erlebnisorientierte Jugendliche auftauchen.
Giftnudel
24-05-2016, 22:54
Ich hoffe, deine Worte und Betroffenheit gelten auch diesen Menschen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frankfurt-an-der-oder-asylbewerber-attackiert-passanten-feuern-taeter-an-a-1093937.html
Gemäss Zeit online wurde einem der Opfer, ein 17jähriger, ins Gesicht geschlagen.
...sowie den zahlreichen Opfern von Gewalt aus Fremdenhass und Co.
Davon geh ich mal aus.
Übrigens geschahen und geschehen solche Übergriffe nicht selten auf dem Land oder in der Agglo
Was hat das mit dem Fall, um den es hier geht, zu tun?
Abgesehen von dieser Untat und dem Tod von N.P. erschüttert mich, wie die Rechten das instrumentalisieren wollen. Es wäre auch nicht im Sinne des Opfers. Siehe dazu diverse Links im Thread. Erfreulich ist aber der starke Gegenwind, der den Rechten entgegenbläst.
Ja, das ist widerlich, es ist Hetze, es ist falsch. Allerdings instrumentalisierst du die Opfer von rechter Gewalt, um das Verbrechen an dem jungen Mann in Godesberg zu relativieren oder was auch immer. Auch nicht besser. Die Aufrechnung von Opfern ist immer falsch.
Was hat das mit dem Fall, um den es hier geht, zu tun?
Nichts.
Ja, das ist widerlich, es ist Hetze, es ist falsch. Allerdings instrumentalisierst du die Opfer von rechter Gewalt, um das Verbrechen an dem jungen Mann in Godesberg zu relativieren oder was auch immer. Auch nicht besser. Die Aufrechnung von Opfern ist immer falsch.
Ja.
Für die Opfer von Frankfurt kann gerne ein eigener Thread eröffnet werden.
Für die Opfer von Frankfurt kann gerne ein eigener Thread eröffnet werden.
Entsprechender Thread steht auf der Startrampe.
P.S.: Ich hätte gerne - bei Ablehnung - eine Begründung des abarbeitenden Admins. Danke.
Es gibt keinen Grund für deinen Tonfall und deine Mutmaßung, der Thread könne abgelehnt werden.
Er wurde freigeschaltet.
Es gibt keinen Grund für deinen Tonfall und deine Mutmaßung, der Thread könne abgelehnt werden.
Er wurde freigeschaltet.Danke für die Freigabe :d:
Eine "Mutmassung", dass der Thread abgelehnt werden könnte, habe ich nicht geäussert. Das ist offenbar Deine Interpretation.
Mausophon
25-05-2016, 02:42
Entsprechender Thread steht auf der Startrampe.
P.S.: Ich hätte gerne - bei Ablehnung - eine Begründung des abarbeitenden Admins. Danke.
Danke für die Freigabe :d:
Eine "Mutmassung", dass der Thread abgelehnt werden könnte, habe ich nicht geäussert. Das ist offenbar Deine Interpretation.
Muss ich demnächst unbedingt auch mal ausprobieren: Eine Begründung für ein Verhalten fordern, das noch nicht stattgefunden hat und in Bezug auf das ich nicht mutmaße, dass es stattfinden wird.
Ich finde jeden Fall von Aggression, die ein unschuldiges bzw. nicht beteiligtes Opfer trifft, zum Kotzen.
HobbyChinese
25-05-2016, 08:17
Vielleicht sollte man einen Sammelthread machen. Die Fälle häufen sich in letzter Zeit ja. Man bekommt es nur meistens regional mit. Hier zB vor ein paar Tagen in Frankfurt am Main.
Frankfurt.
In einer Frankfurter U-Bahn ist ein 27-jähriger Mann bewusstlos geprügelt und ausgeraubt worden. Verdächtigt werden zwei 22 Jahre alte Männer. Sie wurden kurz nach dem Überfall festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Haltestelle: Willy-Brandt-Platz
Die extrem aggressiven Schläger stiegen gegen halb fünf am Willy-Brandt-Platz zu. Sie sollen den 27-Jährigen in dem Zug der Linie U4 in Richtung Bockenheimer Warte zu Boden geschlagen und mit den Füßen gegen den Schädel getreten haben.
20-Euro-Diebesgut
Anschließend nahmen sie ihm laut Polizei seine Wertsachen ab und flüchteten. Das Diebesgut: Rund 20 Euro, ein Reisepass, EC- und Kreditkarten sowie Medikamente und einen Wohnungsschlüssel.
Mitreisende kümmerten sich um den Verletzten und alarmierten die Polizei. Der 27-Jährige kam in ein Krankenhaus, konnte es aber noch am selben Tag wieder verlassen.
Laut Polizeibericht wird nicht ausgeschlossen, dass die zwei Übeltäter unter Drogen standen, ihnen wurde Blut abgenommen. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung.
http://www.fnp.de/rhein-main/blaulicht/Brutale-U-Bahn-Attacke-27-Jaehriger-bewusstlos-gepruegelt;art25945,2022644
Sucht man danach, wer denn die Schläger waren, wird man lange nicht fündig. In den meisten Berichten zu dem Vorfall, der meist nur eine kleine Schlagzeile wert war, ist von 2 Frankfurtern die Rede. Was mich an der Sache ärgert ist, dass es nicht die erste Tat der Vollpfosten war, sondern die beiden laut Bild eine "dicke Polizeiakte" wegen Körperverletzung, Schwarzfahren, Diebstählen, Autoaufbrüchen und Drogengeschäften haben [Damian G. (22). 2014 bekam der Pole wegen gefährlicher Körperverletzung eine Bewährungsstrafe[...]Damian G.‘s Kompagnon ist nach BILD-Infos Muhammed G. (22) – seit Ende 2014 auf freiem Fuß, wurde wegen Körperverletzung zu einer Jugendstrafe verknackt http://www.bild.de/regional/frankfurt/koerperverletzung/versuchter-totschlag-in-der-u4-45929442.bild.html). Die Jungs sind 22.
Damian G.‘s Kompagnon ist nach BILD-Infos Muhammed G. (22) – seit Ende 2014 auf freiem Fuß, wurde wegen Körperverletzung zu einer Jugendstrafe verknackt http://www.bild.de/regional/frankfurt/koerperverletzung/versuchter-totschlag-in-der-u4-45929442.bild.html). Die Jungs sind 22.
Sind die verwandt, oder ist das Zufall?
Der Thread kann meiner Meinung nach auch geschlossen werden. Die mediale Rezeption ist nicht mehr gegeben.
Der Thread kann meiner Meinung nach auch geschlossen werden. Die mediale Rezeption ist nicht mehr gegeben.
musst du frustriert sein dass sie deinen Thread geschlossen haben. was für ein lachhaftes nachtreten hier...
musst du frustriert sein dass sie deinen Thread geschlossen haben. was für ein lachhaftes nachtreten hier...q.e.d.
PROZESSION FÜR GETÖTETEN 17-JÄHRIGEN
Trauernde gehen
Niks letzten Weg (http://www.bild.de/regional/koeln/schlaegerei/fronleichnamsprozession-fuer-totgepruegelten-nik-45978482.bild.html)
anscheinend ist die lage in bad-godesberg alles andere als unproblematisch
heute in der bild:
http://www.bild.de/news/inland/todesopfer/der-priester-der-fuer-den-toten-niklas-kaempft-45987098.bild.html
In BILD kritisierte er NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD): „Hier brennt der Busch, aber Sie sehen keine Notwendigkeit, sich zu äußern!
Es hat an diesem Ort, an dem er starb, schon so viele Vorfälle gegeben, da hätte man reagieren müssen.
In dem früher friedlichen Stadtteil überlegen Bürger mittlerweile, ob sie ihre Kinder abends noch auf die Straße lassen können.
SilverER
27-05-2016, 08:41
anscheinend ist die lage in bad-godesberg alles andere als unproblematisch
heute in der bild:
http://www.bild.de/news/inland/todesopfer/der-priester-der-fuer-den-toten-niklas-kaempft-45987098.bild.html
Ich bin immer etwas skeptisch bei scheinbar geltungssüchtigen Pfaffen und plötzlich zur Seite springenden, trauernden Politikern...
Ansonsten gibt es viele soziale Brennpunkte und es ist meist nicht die Politik, die versucht, die Lage zu entschärfen, sondern die wenigen Engagierten und wenig Sichtbaren vor Ort...
"Für die Herausforderungen da drüben sind wir zu klein", wiederholt er und zeigt mit dem Daumen Richtung Hochhäuser. Zwei Sozialarbeiter kümmerten sich um die gut 800 Kinder der Straße. "Aber selbst wenn's 20 Sozialarbeiter wären – die entscheidenden Stellschrauben sind andere". 80 bis 90 Prozent der 2600 Straßenbewohner seien "völlig ungebildet, arm, psychisch instabil, stigmatisiert oder alles zusammen", erläutert er.
Manche seien aus Bürgerkriegen geflohen und traumatisiert, die Mehrheit spreche schlecht Deutsch, viele seien arbeitslos, einige wenige drogensüchtig. Und die würden nun auf engem Raum zusammengepfercht. Anderswo bekämen sie ja keine Wohnung. Kinderreiche Familien ohne Geld, Arbeit und Sprachkenntnisse seien als Mieter nicht gerade gefragt.
Bloß: Wie sollten "die Nichtintegrierten die Nichtintegrierten denn integrieren?", fragt Blandow. Für ihn gibt es nur eine Lösung: Stadt und Land müssten "benachteiligte Zugewanderte gezielt über das ganze Stadtgebiet verteilen, damit sich keine Gettos bilden". Kurz: Die Politik müsse entknubbeln. Das traue sie sich aber nicht. Sie fürchte die Widerstände in anderen Vierteln, in denen die Rechtsanwälte lebten.
...
Welt (http://www.welt.de/regionales/koeln/article125079415/Ungebildet-arm-stigmatisiert-oder-alles-zusammen.html)
HanneIore
27-05-2016, 11:42
Im Gegensatz zu vielen Beiträgen der letzten Tage, immerhin ziemlich unpeinlich:
http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/1107432
Ich finde, es ist ein sehr blödsinniges Konzept, für jeden Fall außerordentlicher Gewalt einen eigenen thread zu fordern (spez. auch seitens der Moderation - bitte keine allgemeinen Themen - und dann dracenas Einschreiten hier). Wenn man sich nicht mehr fallübergreifend über mögliche Ursachen auslassen und diskutieren kann, wird doch am Ende alles nur in einem "wie ganz furchtbar schrecklich!!!" enden können - verenden. Ganz abgesehen davon, dass sich nunmal hin und wieder zeitgleich diskussionswürdige Vorfälle ereignen. Soll man nun mit dem Thematisieren des anderen Falles so lange warten, bis der eine Fall aus den Medien verschwunden ist, um sich nicht des Verdachts des Relativierens schuldig zu machen? Besonders erstrebenswert, oder besonders politisch, finde ich diese Herangehensweise nicht. Aber hier soll es wohl halt auch nur um Säue, die durchs Dorf getrieben werden, gehen?
SilverER
27-05-2016, 12:33
Ich bin immer etwas skeptisch bei scheinbar geltungssüchtigen Pfaffen und plötzlich zur Seite springenden, trauernden Politikern...
Ansonsten gibt es viele soziale Brennpunkte und es ist meist nicht die Politik, die versucht, die Lage zu entschärfen, sondern die wenigen Engagierten und wenig Sichtbaren vor Ort...
Welt (http://www.welt.de/regionales/koeln/article125079415/Ungebildet-arm-stigmatisiert-oder-alles-zusammen.html)
@dracena: Ich hätte auch gern den kompletten Artikel gepostet, weil ich ihn für leseneswert halte... sorry, wenn's zu lang war... :blush: :schäm:
HobbyChinese
27-05-2016, 12:44
Im Gegensatz zu vielen Beiträgen der letzten Tage, immerhin ziemlich unpeinlich:
http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/1107432
Unaufgeregt, unpeinlich und einseitig.
Giftnudel
27-05-2016, 12:45
Ich bin immer etwas skeptisch bei scheinbar geltungssüchtigen Pfaffen und plötzlich zur Seite springenden, trauernden Politikern...
Ansonsten gibt es viele soziale Brennpunkte und es ist meist nicht die Politik, die versucht, die Lage zu entschärfen, sondern die wenigen Engagierten und wenig Sichtbaren vor Ort...
Welt (http://www.welt.de/regionales/koeln/article125079415/Ungebildet-arm-stigmatisiert-oder-alles-zusammen.html)
Dieser Absatz ist doch komplett unsinnig. Die Rechtsanwälte müssen sich gar nicht erst wehren, da "benachteiligte Zuwanderer" (und auch Deutsche) wohl kaum das Geld für die Miete in diesen Vierteln haben. Wenn sie von Hartz IV leben, macht die bewilligte Höhe der Miete nur ein Wohnen in sozialen Brennpunkten möglich.
...Bloß: Wie sollten "die Nichtintegrierten die Nichtintegrierten denn integrieren?", fragt Blandow. Für ihn gibt es nur eine Lösung: Stadt und Land müssten "benachteiligte Zugewanderte gezielt über das ganze Stadtgebiet verteilen, damit sich keine Gettos bilden". Kurz: Die Politik müsse entknubbeln. Das traue sie sich aber nicht. Sie fürchte die Widerstände in anderen Vierteln, in denen die Rechtsanwälte lebten....
http://www.welt.de/regionales/koeln/article125079415/Ungebildet-arm-stigmatisiert-oder-alles-zusammen.html
SilverER
27-05-2016, 12:51
Dieser Absatz ist doch komplett unsinnig. Die Rechtsanwälte müssen sich gar nicht erst wehren, da "benachteiligte Zuwanderer" (und auch Deutsche) wohl kaum das Geld für die Miete in diesen Vierteln haben. Wenn sie von Hartz IV leben, macht die bewilligte Höhe der Miete nur ein Wohnen in sozialen Brennpunkten möglich.
http://www.welt.de/regionales/koeln/article125079415/Ungebildet-arm-stigmatisiert-oder-alles-zusammen.html
Unsinnig finde ich den Absatz nicht, eher eine schwierige Aufgabe für die Politik. Es wäre doch z.B. durchaus möglich, Sozialwohnungen zu "dezentralisieren" und mit anderen Vierteln zusammenzuführen?
Das sich Menschen aus "wohlhabenden Vierteln" gegen "Zuwanderung" sozial benachteiligter Menschen wehren, sieht man doch oft genug...
Giftnudel
27-05-2016, 13:06
Unsinnig finde ich den Absatz nicht, eher eine schwierige Aufgabe für die Politik. Es wäre doch z.B. durchaus möglich, Sozialwohnungen zu "dezentralisieren" und mit anderen Vierteln zusammenzuführen?
Es wäre nicht nur möglich, den sozialen Wohnungsbau zu dezentralisieren, sondern es wäre dringend notwendig. Und das nicht nur zur Förderung der Integration, sondern auch um Alleinerziehende Mütter/Väter oder Rentner, die ihre bisherige Miete nicht mehr zahlen können, nicht auch noch in den sozialen Brennpunkte anzusiedeln. Die teuren Wohnungen bleiben unerreichbar, deshalb müssen bezahlbare Wohnungen her.
Das sich Menschen aus "wohlhabenden Vierteln" gegen "Zuwanderung" sozial benachteiligter Menschen wehren, sieht man doch oft genug...
Ja, für manche ist eigentlich schon der "Normalverdiener" eine Zumutung. Über die Miete wird geregelt, wie sich ein Viertel/eine Straße entwickelt. Wenn die Mieten einmal oben sind, gehen sie auch nicht mehr runter, das Viertel ist "sicher".
HanneIore
27-05-2016, 13:26
Unaufgeregt, unpeinlich und einseitig.
Bin gespannt auf Deine (aufgeregte, peinliche und vor allem) alle Seiten abdeckende Sichtweise. ;)
Unsinnig finde ich den Absatz nicht, eher eine schwierige Aufgabe für die Politik. Es wäre doch z.B. durchaus möglich, Sozialwohnungen zu "dezentralisieren" und mit anderen Vierteln zusammenzuführen?
Das sich Menschen aus "wohlhabenden Vierteln" gegen "Zuwanderung" sozial benachteiligter Menschen wehren, sieht man doch oft genug...
da glaubt doch niemand im Ernst, dass das funktioniert. die "Wohlhabenden" werden einfach weg ziehen oder es ensteht zusätzliches Potential für politische Radikalisierung.
HobbyChinese
27-05-2016, 13:50
Bin gespannt auf Deine (aufgeregte, peinliche und vor allem) alle Seiten abdeckende Sichtweise. ;)
Mir haben dort die Praktiker gefehlt. Das war einfach zu theoretisch. Polizist auf Streifen., Opfer. Da fiel unzählige Male die Aussage, man müsste die Opfer verstehen, mir ist aber noch gar nix passiert, deswegen ist alles übertrieben. Ladendiebstehle? Geht mich ja nix an. Zumindest klang das für mich so. Ich hab nach knapp 20 min dann ausgemacht . Vlt hab ich die wichtigen Aussagen ja verpasst. Also xenophobie ist genetisch bedingt hab ich noch mit bekommen.
Miezekratz
27-05-2016, 14:05
Unsinnig finde ich den Absatz nicht, eher eine schwierige Aufgabe für die Politik. Es wäre doch z.B. durchaus möglich, Sozialwohnungen zu "dezentralisieren" und mit anderen Vierteln zusammenzuführen?
Das sich Menschen aus "wohlhabenden Vierteln" gegen "Zuwanderung" sozial benachteiligter Menschen wehren, sieht man doch oft genug...
das ist Quatsch, und kann auch so nicht gewollt sein. Eine Gentrifizierung funtioniert auch andersherum, mit der Folge, das ehemals soziokulturelle homogene Gebiete, welche sich über Jahrzehnte so gebildet haben, auseinander fallen, und sich in kürzester Zeit in das Gegenteil verkehren. (die alte Bundeshaupstadt hatten wir kürzlich als gutes Beispiel) Das ist schon bei Mietergemeinschaften in Mehrfamilienhäusern zu beobachten, und reicht bis zu ganzen Wohnvierteln. Wird da eine gewisse Schwelle überschritten, beginnt der Wegzug.
Segregation geschieht größtenteils immer freiwillig, man möchte gerne unter seines Gleichen leben, mit Personen ähnlichen Lebensstils und in ähnlichen Milieus.
Es wird ja immer über die "Reichen" schwadroniert, welche gerne unter sich bleiben möchten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das sich in solch einem Umfeld "Migranten" wohlfühlen würden, wo sich schon der gutverdienende Angestellte in solch Vierteln wie auf dem Mond vorkommt.
da glaubt doch niemand im Ernst, dass das funktioniert. die "Wohlhabenden" werden einfach weg ziehen oder es ensteht zusätzliches Potential für politische Radikalisierung.
kann ich bestätigen und gilt nicht nur für sehr wohlhabende stadtteile.
im nachbarstädtchen gibt es 4 hochhäuser (die einzigen) die früher hauptsächlich von einkommensschwachen deutschen und ein paar migrantenfamilien bewohnt waren. mit der zeit sind immer mehr migrantenfamilien eingezogen und die deutschen mieter haben sich verkrümelt.
ich würde jetzt nicht sagen, es ist ein brennpunkt (zu klein, schätze ich) aber es ist schon auffällig, dass man dort ziemlich wenigen deutschen begegnet.
da bleibt keiner, der nicht muss.
aber eigentlich ist das hier ot, nicht wahr?
ich würde mir zuallererst mehr polizeipräsenz in den innenstädten wünschen - aber nicht zum knöllchen verteilen. :tsts:
und ganz besonders nachts.
SilverER
27-05-2016, 14:25
das ist Quatsch, und kann auch so nicht gewollt sein. Eine Gentrifizierung funtioniert auch andersherum, mit der Folge, das ehemals soziokulturelle homogene Gebiete, welche sich über Jahrzehnte so gebildet haben, auseinander fallen, und sich in kürzester Zeit in das Gegenteil verkehren. (die alte Bundeshaupstadt hatten wir kürzlich als gutes Beispiel) Das ist schon bei Mietergemeinschaften in Mehrfamilienhäusern zu beobachten, und reicht bis zu ganzen Wohnvierteln. Wird da eine gewisse Schwelle überschritten, beginnt der Wegzug.
Segregation geschieht größtenteils immer freiwillig, man möchte gerne unter seines Gleichen leben, mit Personen ähnlichen Lebensstils und in ähnlichen Milieus.
Veränderung ist normal, die Frage ist immer wieviel Veränderung die jeweilige Umgebung verträgt...
Bzgl Gentrifizierung:
Vordergründig ruft die Gentrifizierung die üblichen Verdächtigen auf den Plan: Linke Aktivisten und Bürgerinitiativen wollen verhindern, dass sozial Schwache ausgegrenzt und ganze Stadtteile nach rein profitorientierten Kriterien und ohne Rücksicht auf historische Zusammenhänge umgestaltet werden.
Ihr Feindbild sind Investoren und Stadtplaner, die einem reinen betriebswirtschaftlichen Leitbild folgen, nach dem Motto: Es gibt kein Menschenrecht auf das Wohnen in der Innenstadt; es entscheidet das Portemonnaie.
Kampfzone Stadt (http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-04/gentrifizierung-stadtplanung-mietpreise/komplettansicht)
Den Ursachen der zunehmenden sozialräumlichen Polarisierung in den Städten zu begegnen, hieße jedoch, das neoliberale Projekt grundsätzlich in Frage zu stellen und sich für gesamtgesellschaftliche Alternativen zu einer auf Deregulierung setzenden Arbeitsmarkt-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik stark zu machen. Das scheint derzeit mit den knappen Solidaritätsressourcen einer verunsicherten städtischen Mittelschicht nur schwer vereinbar.
FRON (http://www.fr-online.de/kultur/stadtplanung-gentrifizierung-nervoeses-rumoren-in-der-beletage,1472786,31638972.html)
:D
Miezekratz
27-05-2016, 15:03
Veränderung ist normal, die Frage ist immer wieviel Veränderung die jeweilige Umgebung verträgt...
Bzgl Gentrifizierung:
Kampfzone Stadt (http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-04/gentrifizierung-stadtplanung-mietpreise/komplettansicht)
:D
"Linke Aktivisten" meist aus gutem Grunde keinen Knopf in der Tasche, dafür umsomehr auf dicke Hose machen.:rolleyes:
Du hast bestimmt einen Link zum "Grundgesetz für Wohnen in der Innenstadt, und natürlich für Umme"
Von meiner Seite aus betrachtet, Wohnen in der Innenstadt, in Berlin, Frankfurt, London, oder sonstwo, ist nicht zu teuer. Es gibt aber Personen, die können sich bestimmte Wohnungen in bestimmten Lagen nicht leisten, weil sie einfach zu wenig verdienen, genauso wenig wie sie sich ein Oberklasse-Auto, oder einen Südseeurlaub leisten können, solange nicht das 7er-BMW fahren im Grundgesetz verankert ist, ist das halt so.
Solange die "teuren Wohnungen" wie geschnitten Brot vermietet und verkauft werden, sind sie einfach nicht zu teuer, weil der Markt die Preise hergibt. Wenn sie zu teuer werden, bleiben sie leer, und werden im Preis dem Markt angepasst.
bammbamm
27-05-2016, 15:25
"Linke Aktivisten" meist aus gutem Grunde keinen Knopf in der Tasche, dafür umsomehr auf dicke Hose machen.:rolleyes:
Du hast bestimmt einen Link zum "Grundgesetz für Wohnen in der Innenstadt, und natürlich für Umme"
Von meiner Seite aus betrachtet, Wohnen in der Innenstadt, in Berlin, Frankfurt, London, oder sonstwo, ist nicht zu teuer. Es gibt aber Personen, die können sich bestimmte Wohnungen in bestimmten Lagen nicht leisten, weil sie einfach zu wenig verdienen, genauso wenig wie sie sich ein Oberklasse-Auto, oder einen Südseeurlaub leisten können, solange nicht das 7er-BMW fahren im Grundgesetz verankert ist, ist das halt so.
Solange die "teuren Wohnungen" wie geschnitten Brot vermietet und verkauft werden, sind sie einfach nicht zu teuer, weil der Markt die Preise hergibt. Wenn sie zu teuer werden, bleiben sie leer, und werden im Preis dem Markt angepasst.
sry aber das verfehlt doch das problem der gentrifizierung. dieser wohnraum für alle hat in den innenstädten doch existiert und wird nun nach und nach abgeschafft. die leute wollen kein luxusauto das sie sich nicht leisten können sondern wollen nicht das die kfz steuer so weit erhöht wird das sie sich kein auto mehr leisten können und sich ein fahrrad kaufen müssen.
SilverER
27-05-2016, 15:26
"Linke Aktivisten" meist aus gutem Grunde keinen Knopf in der Tasche, dafür umsomehr auf dicke Hose machen.:rolleyes:
Du hast bestimmt einen Link zum "Grundgesetz für Wohnen in der Innenstadt, und natürlich für Umme"
:D
Von meiner Seite aus betrachtet, Wohnen in der Innenstadt, in Berlin, Frankfurt, London, oder sonstwo, ist nicht zu teuer. Es gibt aber Personen, die können sich bestimmte Wohnungen in bestimmten Lagen nicht leisten, weil sie einfach zu wenig verdienen, genauso wenig wie sie sich ein Oberklasse-Auto, oder einen Südseeurlaub leisten können, solange nicht das 7er-BMW fahren im Grundgesetz verankert ist, ist das halt so.
Solange die "teuren Wohnungen" wie geschnitten Brot vermietet und verkauft werden, sind sie einfach nicht zu teuer, weil der Markt die Preise hergibt. Wenn sie zu teuer werden, bleiben sie leer, und werden im Preis dem Markt angepasst.
Du sagst es, der Markt... In Deutschland gab es aber mal eine "soziale Marktwirtschaft", in der korrigierende Eingriffe in Marktstrukturen durchaus gewollt waren. Ansonsten ist "der Markt" das Maß aller Dinge, wollen wir das? Du alter Investor bestimmt...
Miezekratz
27-05-2016, 15:55
:D
Du sagst es, der Markt... In Deutschland gab es aber mal eine "soziale Marktwirtschaft", in der korrigierende Eingriffe in Marktstrukturen durchaus gewollt waren. Ansonsten ist "der Markt" das Maß aller Dinge, wollen wir das? Du alter Investor bestimmt...
Man hat es doch in anderen Treads standig aufs Butterbrot bekommen, "unser Staat lässt niemanden im Regen stehen, wer Wohnraum braucht bekommt auch welchen, und die ohne Bleibe auf der Strasse leben, Die wollen das auch so". Kommt dir das irgendwie bekannt vor?
Ich glaube nicht, das SOZIAL in Deutschland ein Fremdwort ist, aber "Luxus für alle" wäre dann Kommunismus, wobei wir wieder bei linken Aktivisten wären.
bammbamm
27-05-2016, 16:15
Man hat es doch in anderen Treads standig aufs Butterbrot bekommen, "unser Staat lässt niemanden im Regen stehen, wer Wohnraum braucht bekommt auch welchen, und die ohne Bleibe auf der Strasse leben, Die wollen das auch so". Kommt dir das irgendwie bekannt vor?
Ich glaube nicht, das SOZIAL in Deutschland ein Fremdwort ist, aber "Luxus für alle" wäre dann Kommunismus, wobei wir wieder bei linken Aktivisten wären.
du redest schon wieder von luxus für alle, aber darum gehts nicht. es geht darum das luxuswohnraum für besserverdienende geschaffen wird und deshalb die leute die mit etwas "normalem" völlig zufrieden sind verdrängt werden. es geht um verdrängung und nicht gier!!
SilverER
27-05-2016, 16:22
du redest schon wieder von luxus für alle, aber darum gehts nicht. es geht darum das luxuswohnraum für besserverdienende geschaffen wird und deshalb die leute die mit etwas "normalem" völlig zufrieden sind verdrängt werden. es geht um verdrängung und nicht gier!!
Yup.
@Kratzekatze: Balance ist mMn das Stichwort...
Mausophon
27-05-2016, 16:38
I
...
Ich finde, es ist ein sehr blödsinniges Konzept, für jeden Fall außerordentlicher Gewalt einen eigenen thread zu fordern (spez. auch seitens der Moderation - bitte keine allgemeinen Themen - und dann dracenas Einschreiten hier). Wenn man sich nicht mehr fallübergreifend über mögliche Ursachen auslassen und diskutieren kann, wird doch am Ende alles nur in einem "wie ganz furchtbar schrecklich!!!" enden können - verenden. Ganz abgesehen davon, dass sich nunmal hin und wieder zeitgleich diskussionswürdige Vorfälle ereignen. Soll man nun mit dem Thematisieren des anderen Falles so lange warten, bis der eine Fall aus den Medien verschwunden ist, um sich nicht des Verdachts des Relativierens schuldig zu machen? Besonders erstrebenswert, oder besonders politisch, finde ich diese Herangehensweise nicht. Aber hier soll es wohl halt auch nur um Säue, die durchs Dorf getrieben werden, gehen?
Exakt.
Bis in die 90er Jahre hinein war in Deutschland der soziale Wohnungsbau eine wichtige Säule zur Schaffung von Wohnraum für finanziell weniger gut aufgestellte Bürger und um die soziale Durchmischung der Viertel zu erhalten. Dabei geht es nicht um Luxus. Wohnflächen und Mietobergrenzen, die bei diesen Bauten und der Vergabe der Wohnungen zugrundegelegt wurden, entsprachen damals wie heute den für Sozialleistungsempfänger geltenden Margen. Neubauten wurden öffentlich gefördert, dafür war ein Teil der Wohnungen für Geringverdiener vorgesehen. Das hat über Jahrzehnte gut geklappt. Hier wie in anderen Bereichen hat sich der Staat inzwischen weitgehend aus seiner Verantwortung zurückgezogen. Obwohl seit etlichen Jahren bekannt ist, dass in bestimmten Gebieten eine dramatische Wohnungsnot herrscht, werden z.B. in NRW erst seit kurzer Zeit wieder vermehrt geförderte Bauten errichtet. Bedarfsdeckend sind die Zahlen nicht.
Das hat übrigens nichts mit Flüchtlingen zu tun. Lange vor Beginn der Flüchtlingskrise wurde immer wieder davor gewarnt, dass der natürliche Schwund an Wohnraum, welcher sich durch die Überalterung von Gebäuden und die sich verringernden Haushaltsgrößen bei steigendem Quadratmeterbedarf des einzelnen ergibt, durch Neubauten nicht aufgewogen wurde.
Ergebnis des „Runden Tisches gegen Gewalt“ :
Videoüberwachung, mehr Polizeipräsenz, Umgestaltung und bessere Beleuchtung des Platzes (Tatort)
http://www.welt.de/regionales/nrw/article155820020/Bonn-will-mehr-Polizisten-und-Videoueberwachung.html
Kurz vor der Attacke auf Niklas P. in der Nacht zum 7. Mai, soll der 20-Jährige zweimal an einem Tag von Beamten vorläufig festgenommen worden sein.
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Walid-S.-in-einer-Nacht-zweimal-festgenommen-article3267961.html
Mausophon
25-06-2016, 13:52
Die Polizei zeigt nach dem Tod von Niklas verstärkt Präsenz in Bad Godesberg und ergreift Maßnahmen gegen "Störer". Der Erfolge hat sich schnell eingestellt.
Aus dem heutigen Express Online:
"Die Polizei kann nicht der Reparaturbetrieb für gesellschaftliche Fehlentwicklungen sein.“ Wohl wahr. Umso bemerkenswerter, wie viel Energie die Behörde jetzt in den Brennpunkt Bad Godesberg steckt. Für die Polizei steht das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger im Vordergrund.
Obwohl die nackten Zahlen eine andere Sprache sprechen: Ob Gewaltdelikte wie Raub oder Körperverletzung – in Bad Godesberg sind die Fälle stark rückläufig."
http://www.express.de/bonn/fall-niklas---17--polizei-nimmt-poebel-gangs-in-bad-godesberg-in-die-zange-24291032
Frosch17
27-06-2016, 11:05
Obwohl die nackten Zahlen eine andere Sprache sprechen: Ob Gewaltdelikte wie Raub oder Körperverletzung – in Bad Godesberg sind die Fälle stark rückläufig."
Seltsamer Satz. Wenn Gewaltdelikte rückläufig sind, wieso schlägt sich das nicht auch in den Zahlen nieder? Woraus wird dann überhaupt die Rückläufigkeit abgeleitet?
SilverER
27-06-2016, 11:26
Seltsamer Satz. Wenn Gewaltdelikte rückläufig sind, wieso schlägt sich das nicht auch in den Zahlen nieder? Woraus wird dann überhaupt die Rückläufigkeit abgeleitet?
Ist wohl eher zu verstehen im Sinne von: Die Polizei steckt viel Energie in die Bemühungen, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu verbessern, obwohl nach den nackten Zahlen sowieso ein Rückgang zu verzeichnen ist...
Ein paar Zahlen zur Kriminalitätsstatistik Godesberg
Die Zahl der Delikte, die auf Straßen, Wegen oder Plätzen – also in der Öffentlichkeit – verübt wurden, ist in Bad Godesberg gesunken, und zwar um 92 Fälle auf 1778. Sorge bereitet Andreas Piastowski, Leiter der Polizeiinspektion 2, allerdings die zunehmende Gewalt. 237 Fälle verzeichneten die Beamten 2015, ein Jahr zuvor waren es 200. Auch bei den Rohheitsdelikten gab es einen Anstieg – von 801 auf 860 Fälle. „Man merkt, dass der Umgangston rauer wird“, sagte Piastowski. Mehr Körperverletzungen, mehr Fälle von häuslicher Gewalt, mehr Schlägereien seien der Grund für den Anstieg.
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bad-godesberg/Mehr-Gewalt-weniger-Einbr%C3%BCche-article3233282.html