Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : USA: Reinfall für "Political Correctness"
Robert1965
27-05-2016, 17:33
Seit längerer Zeit läuft in den USA eine Medienkampagne gegen die Benennung des Profi-Footballclubs "Washington Redskins" - weil (so die Tugendwächter) die Gefühle der Indianer dadurch verletzt würden. Jetzt hat eine Umfrage der "Washington Post" unter echten "Rothäuten" ergeben: 90 Prozent von ihnen haben nichts gegen die Benennung.:lol:
"Neue Zürcher Zeitung":
Geliebte «Rothäute». Ein schwerer Schlag für die «political correctness» (http://www.nzz.ch/international/geliebte-rothaeute-ein-schwerer-schlag-fuer-die-political-correctness-ld.84790)
Zur Kampagne gegen den Namen auch ein älterer Artikel von Andrew Ferguson ("Commentary"):
The Media, on the Warpath (http://www.commentarymagazine.com/articles/the-media-on-the-warpath/)
...und eine deutsche Zusammenfassung des alten "Commentary"-Artikels
„Nur liberale Indianer sind gute Indianer“ – lustige Anekdote aus dem Mutterland der „political correctness“ (http://hanswernerklausen.wordpress.com/2014/01/20/nur-liberale-indianer-sind-gute-indianer-lustige-anekdote-aus-dem-mutterland-der-political-correctness/)
Die selbe Umfrage kannst du hier in DE bei dem Genderwahnsinn machen und es wird zum selben Ergebnis führen.
Passend dazu "Real Time" vom 27. Mai auf HBO mit Bill Maher
9-aXKj5JGzI
Mausophon
29-05-2016, 16:15
Warum trägt dieser Thread, der sich auf ein einzelnes Ereignis bezieht, das mit der Namensgebung einer American-Football-Mannschaft zusammenhängt, einen Titel, der suggeriert, es gehe um ein allgemeinpolitisches Thema?
Oder ist es umgekehrt?
Worum geht es nun? Um den Namen des Fußballteams oder um einen vermeintlichen Sieg jener politische Strömung, die den Ausdruck "Political Correctness" in abwertender Weise gebraucht und sich - in den USA - gegen den Liberalismus wendet?
Die Zulassung der Eröffnung des Threads unter dem Titel 'USA: Reinfall für "Political Correctness" ' ist stellt in jedem Fall schon für sich genommen einen Verstoß gegen die Forenregeln dar.
trashman
29-05-2016, 16:48
Die selbe Umfrage kannst du hier in DE bei dem Genderwahnsinn machen und es wird zum selben Ergebnis führen.
Ging mir auch direkt durch die Rübe. :D
Passend dazu ein Zitat aus dem Artikel der NZZ, den man auf diverse Feminismus- und Genderdebatten genauso anwenden könnte.
Mit den Ergebnissen ist jedoch klargeworden, dass die Ureinwohner ganz andere Sorgen haben als das semantische Wohlgefühl bei fernen Sportereignissen. Die Apostel der «political correctness» können sich somit nicht auf vermeintliche Opfer von mangelnder Sensibilität berufen.
tjo, jemanden die politsch korrekte Bezeichnung zu geben, was auch immer gerade dem Zeitgeist entspricht, ist auch billiger als ihn angemessen für millionenfachen Mord und Landraub zu entschädigen.
Warum trägt dieser Thread, der sich auf ein einzelnes Ereignis bezieht, das mit der Namensgebung einer American-Football-Mannschaft zusammenhängt, einen Titel, der suggeriert, es gehe um ein allgemeinpolitisches Thema?
Oder ist es umgekehrt?
Worum geht es nun? Um den Namen des Fußballteams oder um einen vermeintlichen Sieg jener politische Strömung, die den Ausdruck "Political Correctness" in abwertender Weise gebraucht und sich - in den USA - gegen den Liberalismus wendet?
Die Zulassung der Eröffnung des Threads unter dem Titel 'USA: Reinfall für "Political Correctness" ' ist stellt in jedem Fall schon für sich genommen einen Verstoß gegen die Forenregeln dar.
Alles richtig. Unfassbar, mit welchen Mitteln ("Genderwahnsinn") hier die populistische Schiene gefahren wird. Trumpsche Methoden geradezu.
Heute steht übrigens ein guter Artikel zum Thema Populismus in der FAS.
trashman
29-05-2016, 17:26
Heute steht übrigens ein guter Artikel zum Thema Populismus in der FAS.
Kritik an political correctness = Populismus? Oder funktioniert mein Ironiedetektor nicht? :kopfkratz
Und ich dachte, die Welt würde immer komplexer ...
Warum trägt dieser Thread, der sich auf ein einzelnes Ereignis bezieht, das mit der Namensgebung einer American-Football-Mannschaft zusammenhängt, einen Titel, der suggeriert, es gehe um ein allgemeinpolitisches Thema?
Oder ist es umgekehrt?
Worum geht es nun? Um den Namen des Fußballteams oder um einen vermeintlichen Sieg jener politische Strömung, die den Ausdruck "Political Correctness" in abwertender Weise gebraucht und sich - in den USA - gegen den Liberalismus wendet?
Die Zulassung der Eröffnung des Threads unter dem Titel 'USA: Reinfall für "Political Correctness" ' ist stellt in jedem Fall schon für sich genommen einen Verstoß gegen die Forenregeln dar.
EY :hammer: Ganz ganz wichtiges Thema das die USA grad beherrscht.
Kurz den im EP verlinkten Blog von hanswernerklausen angeschaut :rotfl:
Hillarys Krieg...
Dringender Ratschlag an die Mainstreammedien...
Tagesschau gesteht...
Putins Rede :wub:
:kater:
Wehrhafte Abendlandrettung mit Indianer und Sorge ist solange gut, bis deren Kinder auf unseren Kinderschokoladeverpackungen auftauchen oder in die Nachbarschaft ziehen.
Kritik an political correctness = Populismus? Oder funktioniert mein Ironiedetektor nicht? :kopfkratz
Und ich dachte, die Welt würde immer komplexer ...
Natürlich ist die "PC-Kritik" in der heutigen, westlichen Welt ein Thema, mit dem populistische Rechtsparteien und deren Gesinnungsgenossen wuchern. Willst Du das bestreiten? Ich sag nur "Gutmensch".
trashman
29-05-2016, 17:51
Natürlich ist die "PC-Kritik" in der heutigen, westlichen Welt ein Thema, mit dem populistische Rechtsparteien und deren Gesinnungsgenossen wuchern.
Und weil das Thema von irgendwelchen Arschlöchern missbraucht wird, setzt man Kritik daran sofort mit denen auf eine Stufe? Gibt es nur noch "für uns oder gegen uns", oder was ist das für eine krude Haltung?
Und weil das Thema von irgendwelchen Arschlöchern missbraucht wird, setzt man Kritik daran sofort mit denen auf eine Stufe? Gibt es nur noch "für uns oder gegen uns", oder was ist das für eine krude Haltung?
Nein, gibt es hoffentlich nicht nur noch. Entschuldige, ich reagiere zwischenzeitlich etwas allergisch gegen angebliche "Kritik an der Political Correctness". In Wahrheit halte ich diese in den allermeisten Fällen, die mir begegnen, für reine Dummheit. Mit erheblichem Gefahrenpotenzial dazu.
Und auf genau dieser Ebene kommt dieser Thread daher - ich mag mich irren und lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Zizek erzählt in fast jeder Vorlesung, dass die "Native Americans" lieber "Indianer" genannt werden, denn damit dokumentiert sich wenigstens die Blödheit des Weissen Mannes, der zuerst glaubte, in Indien gelandet zu sein.
;)
Die deutsche Übersetzung gibt das naturgemäss nicht richtig wieder.
Ausserdem gibts die "Rednecks". Warum wollten die Footballers nicht so heissen? Hehe..
Sungawakan
29-05-2016, 19:24
Zizek erzählt in fast jeder Vorlesung, dass die "Native Americans" lieber "Indianer" genannt werden, denn damit dokumentiert sich wenigstens die Blödheit des Weissen Mannes, der zuerst glaubte, in Indien gelandet zu sein.
;)
Die deutsche Übersetzung gibt das naturgemäss nicht richtig wieder.
Ausserdem gibts die "Rednecks". Warum wollten die Footballers nicht so heissen? Hehe..
Da ist die deutsche Sprache "schlauer" als die englische, hier wird noch zwischen Indianern und Indern unterschieden, das ach so tolle Englische kennt nur "Indian"...
Wunderbar
29-05-2016, 20:39
Waram nennt sich eigentlich ein Verein in den USA Redskins? Will/wollte er damit seine Verbundenheit mit den Ureinwohnern demonstrieren? Ich habe dazu nichts gefunden. Kennt sich jemand damit aus, was die Bezeichnung bedeuten sollte?
Allerdings steht bei Washington_Redskins: Gegründet 1932, und
Doch in den Nachkriegsjahren versanken die Redskins im Mittelmaß, und machten eher außerhalb des Spielfeldes Schlagzeilen: Grund hierfür war der Rassismus von Besitzer George Preston Marshall, der nur weiße Spieler verpflichtete. Erst nachdem der US-Kongress Marschall mit drakonischen Strafen drohte, wurden 1962 die ersten schwarzen Spieler verpflichtet.
Also Redskins als Abgrenzung der "amerikanischen" Bevölkerung vs. Afroamerikaner?
Little_Ally
29-05-2016, 20:58
tjo, jemanden die politsch korrekte Bezeichnung zu geben, was auch immer gerade dem Zeitgeist entspricht, ist auch billiger als ihn angemessen für millionenfachen Mord und Landraub zu entschädigen.
:d:
Warum nennt sich eigentlich ein Verein in den USA Redskins? Will/wollte er damit seine Verbundenheit mit den Ureinwohnern demonstrieren? Ich habe dazu nichts gefunden. Kennt sich jemand damit aus, was die Bezeichnung bedeuten sollte?
Allerdings steht bei Washington_Redskins: Gegründet 1932, und
Also Redskins als Abgrenzung der "amerikanischen" Bevölkerung vs. Afroamerikaner?
Die hießen demnach ursprünglich (wenn auch nur kurz) "Boston Braves" bevor sie auf "Boston Redskins" und dann auf "Washington ..." umgetauft wurden. "Redskin" plus Emblem (Indianerkopf mit Adlerfedern geschmückt) stand also wohl für Tapferkeit, Kampfgeist .... irgendwas in der Art .. und wurde vom Puublikum zweifellos so aufgefaßt. Ich seh da keine Absicht zur Herabwürdigung, Kränkung; wär ja idiotisch, sich mit dem Namen ein Negativ-Image verpassen zu wollen ... oder?
Ok, man kann sich an dem antiquierten Wort stoßen. Ich kenn die Bezeichnung "Rothaut" nur aus meiner frühen Kindheit (Lederstrumpf, Karl May-Bücher :D) .. keine Ahnung, wann sie in den USA aus dem Sprachgebrauch verbannt wurde.
Ist wohl ähnlich wie beim "Mohren". Ein hiesiger Feinkosttempel hat den "Meinl-Mohren" (Meinl=Firmenname) als Emblem. Der Firmengründer hatte als Kaffee-Röster bzw. -Verkäufer begonnen. Das Kopfprofil eines dunkelhäutigen Menschen mit Fez am Kopf sollte Herkunft / Qualität der Ware symbolisieren. Das Markenzeichen darf logischerweise weiterhin ... in manchmal mehr oder weniger stilisierter Form ... verwendet werden. Nur "Mohr" sollte man halt nicht mehr dazu sagen ...
Wäre gut, sich bei PC auf relevantere "Inkorrektheiten" zu konzentrieren oder solche zumindest in den Vordergrund zu stellen ... wenn man das Konzept nicht ins Lächerliche gezogen sehen will
Ist wohl ähnlich wie beim "Mohren". Der Firmengründer hatte als Kaffee-Röster bzw. -Verkäufer begonnen. Das Kopfprofil eines dunkelhäutigen Menschen mit Fez am Kopf sollte Herkunft / Qualität der Ware symbolisieren. Das Markenzeichen darf logischerweise weiterhin ... in manchmal mehr oder weniger stilisierter Form ... verwendet werden. Nur "Mohr" sollte man halt nicht mehr dazu sagen ...
dann wirds hier aber schon problematisch:
https://www.mohrbacher.de/articles/Kaffee-Der-Kaffee-fuer-die-Kanzlerin-Hochl-Arab?show=32
Kaffeerösterei Mohrbacher verwendet auch einen "Mohren". nur heißt der Besitzer dieser Rösterei tatsächlich auch Mohrbacher...
dort gibts übrigens sehr guten Kaffee. kann man online bestellen. ich empfehle die Mischung "Kaffee für die Kanzlerin" ein ausgezeichneter Hochland Arabica...
Solange (u. vielen anderen) euer Bischof Gänswein einen "Mohren" im Wappen trägt ... und jede Menge Deutscher Mohr heißen ...
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/15/CoA_Georg_G%C3%A4nswein.svg/220px-CoA_Georg_G%C3%A4nswein.svg.png
Um das Ganze mal wieder auf PC in den USA zu bringen:
Die Political Correctness in den USA nimmt in letzter Zeit tatsächlich ziemlich extreme Züge an ... besonders an Universitäten.
Dort ist ein besonders beliebter Begriff jener der Microaggression. Schon die neinfache Frage danach, wo ein (ausländischstämmioger) Student geboren wurde gilt als Microaggression ... ebenso der Satz "Ich werde die Stelle an den qualifiziertesten Bewerber vergeben" ... und als an einer Universität auf dem Campus eine Skulptur gegen Microaggression aufgestellt wurde, musste die kurz darauf wieder entfernt werden, weil die Skulptur selbst von den Studenten als Microaggression aufgefasst wurde.
http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2015/09/the-coddling-of-the-american-mind/399356/
Und in Yale hat mit Beginn dieses Semesters ein Professoren-Ehepaar die Lehrtätigkeit eingestellt.
Grund?
Eine Studentengruppe setzte sich dafür ein, "kulturell insensitive" Kostüme auf dem Campus verbieten zu lassen, wozu sie z.B. indianischen Federschmuck, schwarz angemalte Gesichter oder Turbane zählten.
Die Frau (vom fraglichen Professoren-Ehepaar) hat als Resultat eine Rund-eMail verschickt in welcher sie sich dagegen aussprach und die Studenten dazu aufforderte bei anstößigen Kostümen doch einfach wehgzusehen oder, im SInne Yalescher Diskussionskultur, den Träger des anstößigen Kostüms anzusprechen und mit ihm drüber zu reden warum man sich von dem Kostüm verletzt fühlt.
Die eMail gab schlussendlich Anlass zu einem längerwährenden Shitstorm Seitens diverser Studenten(-gruppen) gegen das Ehepaar (der Mann, neben seiner Professur auch Master einer der Wohnheimsiedlungen, wurde mit reingezogen weil er die Ansichten seiner Frau verteidigte), in welchem das Professorenpaar (zum Bedauern und gegen die Wünsche der Uni-Leitung) schlussendlich keine andere Wahl sah, als sich vom Lehrbetrieb zurückzuziehen.
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3350471/Yale-teacher-resigns-offensive-Halloween-costume-email.html
http://www.nytimes.com/2015/12/08/us/yale-lecturer-resigns-after-email-on-halloween-costumes.html?_r=1
Ich würde bei dem PC-Wahnsinn in den USA kein Professor sein wollen :nein:
Natürlich ist die "PC-Kritik" in der heutigen, westlichen Welt ein Thema, mit dem populistische Rechtsparteien und deren Gesinnungsgenossen wuchern. Willst Du das bestreiten? Ich sag nur "Gutmensch".
Man könnte sich auch mal über unsinnige Auswüchse der PC unterhalten.
Wie in dem Beispiel aus dem Eingangsposting.
Dass Populisten ein Thema missbrauchen können, stimmt natürlich. Aber dass sie es missbrauchen können, passiert unter anderem auch deshalb, weil Abwehrreflexe Diskussionen über PC erschweren oder verunmöglichen sollen. Man muss sich nicht automatisch in die rechte Ecke stellen, wenn man bestimmte Auswüchse kritisiert. Und man ist kein besserer Mensch, wenn man sich vor jedem Wort überlegt, ob es politisch korrekt ist. Es gibt eine Menge rechter Idioten, die gerne mal auf fahrende Züge aufspringen, aber es gibt auch eine Menge Menschen, die nicht in die rechte Ecke gehören, aber gerne dahingeschubst werden, wenn sie über ihr Unbehagen reden wollen.
Es kann doch nicht sein, dass man Themen verschweigt, weil die Falschen auf den Zug aufspringen können (und es tun). Mit dem Schweigen verschafft man den Falschen doch nur mehr Zulauf.
Ich habe mich vor längerer Zeit mit dem neuen kalifornischen Gesetz beschäftigt, das ein explizites "Ja" zum Sex (yes means yes) fordert.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-vergewaltigungen-an-us-unis-ja-zum-einvernehmlichen-sex-1.2153786
http://www.taz.de/!5032022/
http://www.welt.de/vermischtes/article140031614/Koennen-Demenzkranke-noch-einvernehmlich-Sex-haben.html
Ich finde das zum Beispiel sehr vielschichtig und problematisch.
Logischerweise kann jede Feministin (von "jeder Mensch" rede ich besser nicht, und da sind Männer und Frauen gemeint) nur dafür sein, dass Sex ausdrücklich einvernehmlich stattfindet.
Aber die Idee, explizit nochmal JA sagen zu sollen, kommt mir mehr als komisch und realitätsfern vor. Wer zuviel getrunken hat oder Drogen nahm, ist nicht einvernehmungsfähig. Das klingt zunächst einmal gut und richtig. Aber für meine Begriffe ist es z.b. dann eine Vergewaltigung, wenn der andere den Überblick hatte und die Situation ausnutzen konnte. Wenn er genauso bedröhnt war wie der andere, ist das eine andere Situation, aber nach diesem Gesetz wohl eher nicht, und das kann nicht richtig sein.
Das ist einer der Auswüchse von PC, über die man reden sollte. Das funktioniert aber nur unaufgeregt und ohne präventive Eckenschiebereien.
Der aktuelle Artikel aus dem Eingangsposting http://www.nzz.ch/international/geliebte-rothaeute-ein-schwerer-schlag-fuer-die-political-correctness-ld.84790 von jemandem, den ich noch nie irgendwie rassistisch wahrgenommen habe, ist für meine Begriffe durchaus diskussionswürdig. Ob das in diesem Forum funktioniert, ist eine andere Frage.
Übertriebene Auswüchse der PC herzunehmen, um PC generell lächerlich zu machen ist natürlich absolut in Ordnung.
Mausophon
30-05-2016, 00:49
Ein kalifornischer Sexgesetzenwurf, Verbot von Kostümierung, der Name eines Footballteams -
In den USA verklagen sie auch den Verkäufer von heißem Kaffee, wenn irgendein Idiot sich den in den Schoß kippt.
Der bizarre Umgang, der in den USA mit Rechtsstreitigkeiten jeglicher Art gepflegt wird, wird in diesem
Thread missbraucht, um gegen Positionen zu schießen, die nicht in ein konservatives Weltbild passen. Der Aufhänger, die Redskins, interessiert schon längst niemanden mehr, und das, obwohl es nach den neuen Forenregeln um ein aktuelles Ereignis gehen muss. Nein, es wird herausgekramt, was Hinz und Kunz bei denen, die andere Ansichten vertreten als sie, gerade so aufstößt.
Allererster Kandidat natürlich einer, von dem der Sympathisant junger aufstrebender Größen in der Parteienlandschaft sich besonders bedroht sieht, und das nicht wegen irgendeiner Entwicklung in den USA: Der Genderwahnsinn.
Ich bitte darum, den Thread entweder zu schließen oder konsequent zu sein und allgemein politische Diskussionen im MTT wieder zu erlauben.
Übertriebene Auswüchse der PC hinzunehmen, um ein Hinterfragen einzelner Fälle grundsätzlich zu unterbinden, ist bestimmt besser.
Ein kalifornischer Sexgesetzenwurf, Verbot von Kostümierung, der Name eines Footballteams -
In den USA verklagen sie auch den Verkäufer von heißem Kaffee, wenn irgendein Idiot sich den in den Schoß kippt.
Der bizarre Umgang, der in den USA mit Rechtsstreitigkeiten jeglicher Art gepflegt wird, wird in diesem
Thread missbraucht, um gegen Positionen zu schießen, die nicht in ein konservatives Weltbild passen.
Es gibt diesen Umgang, diese völlig abstruse Form der PC.
Der Artikel über die Redskins aus dem EP war aktuell.
Man kann durchaus verschiedener Meinung sein, wer hier was missbraucht.
Ich bin über diese Polarisierung und die Diskussionskeulen grade ziemlich fassungslos und befürworte, Das MTT komplett zu schließen.
Übertriebene Auswüchse der PC hinzunehmen, um ein Hinterfragen einzelner Fälle grundsätzlich zu unterbinden, ist bestimmt besser.
Nö, ganz sicherlich nicht. Aber diese übertriebenen Auswüchse sind auch mal gerne Mittel zu Zweck, nämlich der Zweck eine ansich gute Sache zu despektieren. Rate mal aus welcher Ecke das kommt?
Ich finde es ja eh sehr problematisch, daß man sich heutzutage Scheiße fühlen muß, wenn man eine menschenfreundliche Haltung vertritt. Nein, nein, nur wer eine Schweinehaltung anderen Menschen gegenüber einnimmt ist ein ganz cooler Typ und hat dieses Gutmenschensystem durchschaut. Bravo.
Btw. wurde mir meine Washington Redskinkappe dereinst (1992?) gestohlen mit samt meines Ghettoblasters.
Der vermeintliche Dieb bekam bei uns vorher sogar noch Kost und Logis. Gutmenschen lernen nicht aus. :rolleyes:
Mausophon
30-05-2016, 02:07
Es gibt diesen Umgang, diese völlig abstruse Form der PC.
Der Artikel über die Redskins aus dem EP war aktuell.
Man kann durchaus verschiedener Meinung sein, wer hier was missbraucht.
Ich bin über diese Polarisierung und die Diskussionskeulen grade ziemlich fassungslos und befürworte, Das MTT komplett zu schließen.
Der Terminus "Political Correctness" ist im deutschen Sprachgebrauch längst zum Schmähbegriff geworden. Du wirst ihn von Menschen, die sich bemühen, Diskriminierung im Sprachgebrauch, bildlichen Darstellungen und alltäglichem Handeln zu vermeiden nicht hören, sofern es um etwas geht, was für sie positiv konnotiert ist.
Das Eingangsposting steht bereits für eine ganz bestimmte Haltung und hat provokativen Charakter, der sich nicht auf das konkrete Ereignis - die Namensgebung für das Footballteam - bezieht, sondern auf ein allgemein politisches Thema, nämlich "Political Correctness" . Ob das nun schlimm ist - eher nicht, wenn man davon ausgeht, dass sich hier User mit verschiedenen Meinungen bewegen. Manche finden PC generell doof und empfinden es als Zumutung, auf dem Feld eine gewisse Sensibilität zeigen zu sollen, manche finden sie sehr wichtig und die meisten haben wahrscheinlich eine vermittelnde Fall-zu-Fall-Haltung. Wenn nun einer aus dem einen "Lager" versucht, andere User durch seine Formulierung hinter dem Ofen hervorzulocken, könnte man behaupten, dass das in einem Diskussionsforum normal ist und einen Einstieg bietet, sich über unterschiedliche Positionen auszutauschen.
Es ist nicht mehr normal im ioff, in dem wir darauf beschränkt worden sind, uns bei der Threaderöffnung auf ein aktuelles Ereignis zu beziehen, uns inhaltlich damit zu beschäftigen und allgemein politische Themen zu meiden haben. Du wirst nicht bestreiten können, dass der vorliegende Thread das aktuelle Ereignis, die Namensgebung, weder im Titel trägt noch die Namensfrage zentral in der Diskussion ist. Sie ist einfach nur ein Aufhänger für das PC-Thema.
Als ich darum gebeten habe, den Thread zu schließen oder allgemein politische Diskussionen zuzulassen, habe ich nichts anderes getan als darum zu bitten, die Forenregeln einzuhalten.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie du "fassungslos" über die Bitte einer Threadschließung sein kannst. Im Thread "Attacke auf Asylbewerber" haben diejenigen User, die nicht wollten, dass das Thema diskutiert wird, wieder und wieder gefordert, den Thread zu schließen. Dort habe ich nichts von "Fassungslosigkeit" einer Moderatorin ob dieser Forderungen gelesen. Woher kommt nun das Entsetzen, weil ich Ähnliches möchte?
Ich finde es ja eh sehr problematisch, daß man sich heutzutage Scheiße fühlen muß, wenn man eine menschenfreundliche Haltung vertritt. Nein, nein, nur wer eine Schweinehaltung anderen Menschen gegenüber einnimmt ist ein ganz cooler Typ und hat dieses Gutmenschensystem durchschaut. Bravo.
Und findest Du, das Ehepaar Christiakis (i.e. das Professoren-Ehepaar aus Yale) hätte eine Schweinehaltung gegenüber ihren Mitmenschen eingenommen?
Genau das ist doch die Gefahr, daß mit einem sofortigen "Stellen in irgendeine Ecke" jedwege Diskussion unterbunden wird.
Und davon ist man hier in Deutschland nun wirklich nicht gefeit.
Ich erinner nur an den Shitstorm gegen Sarah Kuttner, als sie es wagte in einem biographischen Werk zu erwähnen daß sie in ihrer Kindheit eine "Negerpuppe mit Schlauchbootlippen" besaß.
Meine Ansicht nach passt zu dem Ganzen ein weiterer Artikel der etwas die Dynamik der Yale-Sache durchleuchtet:
http://www.theatlantic.com/politics/archive/2015/11/the-new-intolerance-of-student-activism-at-yale/414810/
Daraus:
...
“smart people do, in fact, overreact to innocuous speech, make mountains out of molehills, and seek punishment for anyone whose words make anyone else feel uncomfortable.”
...
Insgesamt gesehen würde ich es folgendermaßen sagen:
Nicht alles was im Rahmen von PC geschieht ist gut ... und nicht jeder der nicht alles was unter dem Rahmen PC geschieht gutheisst ist automatisch ein Böser (Rechter, Rassist, etc.)
Und findest Du, das Ehepaar Christiakis (i.e. das Professoren-Ehepaar aus Yale) hätte eine Schweinehaltung gegenüber ihren Mitmenschen eingenommen?
Genau das ist doch die Gefahr, daß mit einem sofortigen "Stellen in irgendeine Ecke" jedwege Diskussion unterbunden wird.
Und davon ist man hier in Deutschland nun wirklich nicht gefeit.
Ich erinner nur an den Shitstorm gegen Sarah Kuttner, als sie es wagte in einem biographischen Werk zu erwähnen daß sie in ihrer Kindheit eine "Negerpuppe mit Schlauchbootlippen" besaß.
Meine Ansicht nach passt zu dem Ganzen ein weiterer Artikel der etwas die Dynamik der Yale-Sache durchleuchtet:
http://www.theatlantic.com/politics/archive/2015/11/the-new-intolerance-of-student-activism-at-yale/414810/
Daraus:
Insgesamt gesehen würde ich es folgendermaßen sagen:
Nicht alles was im Rahmen von PC geschieht ist gut ... und nicht jeder der nicht alles was unter dem Rahmen PC geschieht gutheisst ist automatisch ein Böser (Rechter, Rassist, etc.)
Genau das ist mir egal bzw. das wird intrumentalisiert. Ich sag doch auch Negerkuß und laß mich auf dieses Gewese über Überkorrektheit gar nicht ein. Nur - und das ist problematisch - so zu tun als wäre PC etwas über das man sich lustig machen kann: niemals.
SilverER
30-05-2016, 08:34
Ich halte mich eigentlich auch (manchmal) für einen Gutmenschen und finde den zugrunde liegenden PC-Gedanken berechtigt, aber...
Wie bei so vielen Dingen gleitet die Thematik mMn ins Extrem ab und wird darüber hinaus von zu vielen instrumentalisiert. Wenn man dann auch noch über pcp, also über politically correct persons spricht, verkehrt sich der Gedanke ins Gegenteil.
Vielleicht ist es auch manchmal eher die Attitüde, mit der eigentlich richtige Dinge thematisiert werden, die mich mittlerweile nervt...
Ich finds ja interessant, wie "sensibel" so manche Menschen in den USA auf auf spezifische, "nicht korrekte" Bezeichnungen zum "Einkastln" von Menschen reagieren. Gleichzeitig wird bei der Volkszählung (Bogen aus 2010, Nächste VZ ist 2020) genauestens nach "Rasse" .. Ok, Selbsteinstufung ... bzw. ggf. auch Ethnie sortiert. Was etwa in Frankreich, genauso wie die Frage nach der Religion, strikt verboten wäre.
http://www.pewresearch.org/files/2014/03/2010censusrace.png
http://www.pewresearch.org/fact-tank/2014/03/14/u-s-census-looking-at-big-changes-in-how-it-asks-about-race-and-ethnicity/
EDIT: Die Whities als "Sammelrasse" sind wohl als Caucasians defiiniert ("Arier"/indogermanen plus Hamiten und Semiten) ...
In der EU wird dagegen zum Teil bereits versucht, den schwammigen wie belasteten Begriff Rasse aus den Gesetzestexten zu kriegen. So als Grundinformation zum Thema (aus 2008) ...
„ …und welcher Rasse gehören Sie an?“ —
Zur Problematik des Begriffs „Rasse“ in der Gesetzgebung
1. Einleitung
In der EU-Richtlinie „zur Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes
ohne Unterschied der Rasse
oder ethnischen Herkunft“ aus dem Jahre 20001
(AntiRassismusrichtlinie
2000/43/EG) findet sich zu Beginn
(Erwägungsgrund 6) folgende Erklärung: „Die Europä-
ische Union weist Theorien, mit denen versucht wird,
die Existenz verschiedener menschlicher Rassen zu
belegen, zurück. Die Verwendung des Begriffs „Rasse“
in dieser Richtlinie impliziert nicht die Akzeptanz solcher
Theorien
.....
Die Richtlinie zeigt besonders anschaulich die Problematik,
die sich aus der bis heute andauernden Verwendung
des Begriffs „Rasse“ in Gesetzestexten ergibt. Der
europäische Gesetzgeber hat demnach zwar ein Problembewusstsein
für den Begriff „Rasse“ entwickelt,
hält aber dennoch an dem Begriff fest.
Die vorangestellte Einführung des Erwägungsgrundsin der Richtlinie
kann das Dilemma nicht beseitigen: Die folgenden
Formulierungen in der Richtlinie für sich genommen
führen vielmehr zu einem unauflösbaren Widerspruch.
Wenngleich die Richtlinie darauf abzielt, Rassismus zu
bekämpfen und dabei Diskriminierungen aus rassistischen Gründen im Blick hat, wecken die Formulierungen
unweigerlich die Assoziation eines Menschenbildes,
das auf der Vorstellung unterschiedlicher menschlicher
„Rassen“ basiert. Dabei gehen allein rassistische Theorien
von der Annahme aus, dass es unterschiedliche
menschliche „Rassen“ gibt.
......
7. Zusammenfassung
Der Begriff „Rasse“ ist seit jeher historisch extrem
belastet und keineswegs nur Gegenstand von Diskussionen
im deutschsprachigen Raum. In etlichen Ländern
und Sprachen – insbesondere im kontinentaleuropäischen
Raum – gibt es klare Tendenzen, den Begriff „Rasse“ in
Bezug auf Menschen zu meiden. Letztendlich sollte der
Begriff „Rasse“ in nationalen wie internationalen rechtlichen
Texten zur Bekämpfung von Rassismus nicht
mehr verwendet werden, da er rassistische Implikationen
beinhaltet. Dementsprechend haben bereits andere
Staaten grundsätzlich wie auch bei der Umsetzung der
Anti-Rassismusrichtlinie 2000/43/EG im nationalen
Recht auf das Merkmal der „Rasse“ verzichtet. Auch in
der deutschen Rechtsordnung sollte der Begriff „Rasse“
in Zukunft keine Verwendung mehr finden.
http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Policy_Paper/policy_paper_10_und_welcher_rasse_gehoeren_sie_an.pdf
Nachtrag - um Missverständnisse zu vermeiden: Sensibilisierung für Sprache ist durchaus sinnvoll. Speziell wenn es um Wörter geht, die diskriminierend/beleidigend verstanden werden können.weil sie aus historischen Gründen negativ belegt sind. Aber die Konnotation kann sich auch ändern ...
Sprache kann auch Bewußtsein schaffen .. etwaim Zusammenhang von Gleichbehandlung von Frauen. Aber man muss die Dinge ja nicht immer gleich übertreiben ..
Weil egal wie ich etwas benenne: Es kommt früher oder später die Geisteshaltung durch ... und zeigt sich im Tun. Ich mag den Begriff "PC" eigentlich nich. Warum "politisch" korrekt? Warum nicht gesellschaftlich korrekt, ... überhaupt einfach korrekt?
"Nicht-PC" hat was von "irgendwer hats verboten"" ... in einer vagen, milden Art: Irgendwo zwischen harmlosem schlechten Benehmen, Vergehen und Verstoß gegen das Strafgesetz angesiedelt.
SilverER
30-05-2016, 11:34
Nachtrag - um Missverständnisse zu vermeiden: Sensibilisierung für Sprache ist durchaus sinnvoll. Speziell wenn es um Wörter geht, die diskriminierend/beleidigend verstanden werden können.weil sie aus historischen Gründen negativ belegt sind. Aber die Konnotation kann sich auch ändern ...
Sprache kann auch Bewußtsein schaffen .. etwaim Zusammenhang von Gleichbehandlung von Frauen. Aber man muss die Dinge ja nicht immer gleich übertreiben ..
Weil egal wie ich etwas benenne: Es kommt früher oder später die Geisteshaltung durch ... und zeigt sich im Tun. Ich mag den Begriff "PC" eigentlich nich. Warum "politisch" korrekt? Warum nicht gesellschaftlich korrekt, ... überhaupt einfach korrekt?
"Nicht-PC" hat was von "irgendwer hats verboten"" ... in einer vagen, milden Art: Irgendwo zwischen harmlosem schlechten Benehmen, Vergehen und Verstoß gegen das Strafgesetz angesiedelt.
Sehe ich ähnlich, aufoktroyierter Sprachgebrauch und "Ächtung" der "npcp" statt Sensibilisierung und Bewußtmachung...
Die Political Correctness in den USA nimmt in letzter Zeit tatsächlich ziemlich extreme Züge an ... besonders an Universitäten
....
Und in Yale hat mit Beginn dieses Semesters ein Professoren-Ehepaar die Lehrtätigkeit eingestellt.
danke fürs weiter führen, hatte ich schon mal gepostet.
als eindruck:
https://twitter.com/Payitforward87 habe ich im kontext der verschiedenen artikel entdeckt.
wahrscheinlich ist das ein "panafrikaner".
heute sind es die liberals, die intensiver kontrollieren wollen als die conservatives, wie man sich zu "benehmen" hat!
die verspottung dieses widerspruchs und damit pervertierung der freiheit, schon wieder als freiheit des sozialen gewinners einer konkurrenz, --> folgt gegnerische verarsche, indem jemand hergeht, postulieren einer "illiberalen" ideologie, scheint mir im dem sinn das hat schon witz.
die betroffenen minderheiten haben den faschistischen unterton der neoliberalen gesellschaften aufgesogen, und wollen sich mit einem zaun umgeben, innerhalb dem alles was sie betrifft, zu 100% nur ihnen gehört.
erdogan und das türkentum.
ich befehle dir, wie du mich zu sehen hast.
das ist nicht liberal. der konflikt mit den lehrern ist der, dass die lehrenden es ablehnen, eine regulierung zu machen, und dies mit liberalität begründen. damit sind sie - idee schwacher staat - trotzdem weiter rechts als die studenten, die eine normierung fordern, die ihnen die inkrementelle aufgabe, einen gemeinsamen weg der kommunikation zu finden, abnimmt. zugleich sind sie das revolutionäre subjekt, dass diktieren will, im marxistischen sinn. denn natürlich würden vom sinn des beispiels abweichende regeln abgelehnt.
die ereignisse werfen die frage auf, ob diese reife sichtweise der lehrenden nicht viel zu viel verlangt ist? ob sie nicht im völligen widerspruch zum untern tisch diskutierten weltbild dieser gruppe der studierenden steht? falls dies ein stark familien- und gemeindeorientiertes, wenn nicht kollektivistisches ist, statt ein individualisiertes, was soll dann der weg der politik sein? darauf rücksicht nehmen, es inkludieren, oder es als illiberal bekämpfen, entgegen demokratischem wunsch?
ja und ausserdem vertragen schwarze studierende vielleicht das wort "master" nicht. für sie ist das opposite "slave".
tatsächlich benutzen aber weisse privilegierte studierende manchmal das halloween spektakel, um sozial schwächere zu verspotten. die frage ist nur, wenn es jemand zu yale geschafft hat, wie passt das zu einer unfähigkeit, solche gehässigkeiten zu ertragen? die spätere position nach so einem studium wird in professionellen situationen viel härtere bandagen erfordern. anders kam das wirtschaftlich erfolgreiche system gar nicht zustande, an dem die minderheiten hier teilhabe fordern.
https://www.thefire.org/email-from-intercultural-affairs/ hier also die veränderung, die sie fordern. unerwünschte maskierungen.
das wäre zugleich ein satireverbot und komplett uneuropäisch (wie ist dann die position der briten?)
wer sich nicht auf der ebene von derbem spass auseinandersetzen kann, der endet im krieg und nicht im paradies, denn grund für spannungen und destruktiven wettbewerb gibt es überall und immer, und ganz besonders im amerikanischen system.
am campus wird zu vieles tierisch ernst genommen, aber wie auch anders, wenn es so viele shootings gibt, da kreist ein extremismus der unreife. und das praktische laissez faire von seiten der autoritäten begünstigt das.
ich sehe das konzept von class als viel wesentlicher als race. letzteres ist nur ein spielfeld für unterdrückung, die weisse einander auch gegenseitig antun.
es ist inzwischen aber sehr kompliziert geworden. werden die jugendlichen der minderheiten zu hause verwöhnt, und fühlen sich dann im studium und arbeitsplatz rein wegen dem unterschied schon unterdrückt, weil sie zu viel an respekt erwarten?
tatsächlich ist es leicht herauszufinden, dass der level an verlangtem zwischenmenschlichen respekt in "orientalischen" kulturen höher ist als im westen.
hier kommen auch zwiste mit asiatischstämmigen amerikanern ins spiel.
weiters ist offenbar immer noch die victimisierung der vorgeschichte der sklaverei massgeblich, bis zu einem revanchismus.
aus kommentaren und den anwürfen einer der studentinnen:
es geht hier um die kulturell unterschiedliche art der menschlichen beziehung.
an anderer stelle kann man sich informieren, dass bereits die theologie (besonders in so religiösen gesellschaften) grossen einfluss auf die denkweise über die relation von beziehung und gesetz hat. also eine zusätzlich theologische prägung der kultur. sieht man gott als eine macht, die gesetze durchsetzt (zb durch drohung, aber auch durch menschliche inquisitionsveranstaltungen), oder als macht, die eine gute zwischenmenschliche beziehung zum höchsten wert erhebt? (das ist auch eine fragestellung zwischen orthodoxen christen und den anderen.)
grundfrage - ihr seid hier nicht zuhause - oder doch?
aber die reichere klasse hat nicht mal das geringste interesse an einem "home" im campus, es ist territorium aber nicht heim. ihr eigenes heim und all die familiären connections können nicht getoppt werden. sondern es geht um den intellektuellen zugang zum professor, der einen weiter empfiehlt, karriere etc., und um die vorwegnahme des gnadenlosen kapitalistischen existenzkampfes im ringen und dissen der studenten untereinander, bzw zwischen den mehreren "häusern" am campus mit den 3 griechischen buchstabenkombinationen. gryffindor und so.
aber die minorities haben teils kein so schönes und nützliches zuhause, und denken, sie könnten sich am campus so familiär wie möglich einrichten, was für sie von der mentalität her offenbar die voraussetzung für lernen und erziehung darstellt.
also spielt mit auch die uralte europäische situation, ein internat oder "heim" ist KEIN zuhause. man nimmt es bloss auf sich, um den akademischen grad zu erreichen.
minorities und migranten denken anders, vielleicht "wo wir mehrere sind, müssen wir unsere eigene eng vernetzte gemeinde als heimat begründen".
ich weiss noch ein beispiel, aus LinkedIn, wo ein afroamerikanischer IT-student einer eliteuni sich beschwerte, dass "seinesgleichen" zu wenig vertreten sind, und er hat nicht mal einen schwarzen vertrauensprofessor finden können, den er fordert, wegen der kulturellen unterstützung und dem besonderen menschlichen verständnis, ohne das fühlt er sich nicht zuhause und damit beeinträchtigt, also vielleicht könnte man ihm sogar den vorwurf eines exceptionalismus machen, dies wohl mit der folge eines wutausbruchs. trotzdem rate ich, sich in die schwierige situation dieser menschen hineinzuversetzen.
kultur und wissenschaft haben gemeinsam, dass es phasen einer "reinheit" geben muss, damit eine weiterentwicklung stattfindet. die mathematiker müssen unter sich bleiben, um eine bestimmte supergleichung zu lösen.
es gibt nicht sowas wie kultur, wenn immer alle gleich sind.
das problem ist nur der zusammenhang von kultur und wirtschaftlich-politischer dominanz, was teils aus dem adelssystem und dem kolonialismus kommt. das "besser sein" wurde werkzeughaft mit der eigenen kultur verknüpft.
das ist etwas anderes als das grundprinzip der kultur als kulturenvielfalt, sie ist das was die menschen erfolgreich macht und von einer zur nächsten generation weitergegeben wird: wie man irgendwas "macht", von essen bis heiraten, wie man sich durchsetzt, wie man unterrichtet und erzieht, und wie man sich unterhält, vom dorffussball bis oper.
und hier gibt es aber auch eine blutige und emotional extrem hässliche geschichte der unterdrückung und entblössung betroffener, dass man ihre kultur wegnimmt. heiden, barbaren usw.
es kommt sich also sogar darauf raus, ob eine grundmentalität eher kollektivistisch, oder kompetitiv bis feindselig egoistisch ist.
die widersprüche prallen aufeinander:
die menschen werden gelehrt, die rechte und vorteile des amerikanischen weges einzufordern, aber in der interpretation, und in der realen situation im bildungswesen kommen sie rein und sehen, dass sie sich ein komplett falsches bild gemacht haben.
das prinzip der demokratie führt zur frage, ob _auch_ die minorities das system verändern können, und mit welchem kampf und aufwand.
und das wird ne kritische sache, denn es geht ans eingemachte. die divergenz liegt im bewusst kollektivistischen verhalten der fordernden gruppe.
der eigentliche streit handelt darüber, ob dieses von den bisherigen eliten zugelassen werden darf oder muss.