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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Biologie Wiege der Menschheit in Griechenland und nicht in Afrika?


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Proteus
24-05-2017, 01:30
Diese Hypothese haben einige Biologen aufgestellt.

Nachdem sie mit dem Graecopithecus freybergi eine Homininenart fanden, welche schon Zähne hatte die jenen von Menscheln ähneln und welche älter ist als die Homininenarten in Afrika, glauben die Forscher, daß das fehlende Bindeglied (zwischen Menschen und anderen Affenarten) wohl eher im Balkan beheimatet gewesen sein dürfte und nicht in Afrika.

http://www.telegraph.co.uk/science/2017/05/22/europe-birthplace-mankind-not-africa-scientists-find/
http://www.zeit.de/wissen/2017-05/evolution-vormenschen-europa-afrika-fossilfunde

Faszinierende ache, wenngleich das letzte Wort noch nicht gesprochen ist (zumal die Fossilfunde von Graecopithecus bislang noch recht dürftig sind)

Rumpsteak
24-05-2017, 02:07
Ui! :o

Wobei ich aber auch bezweifle, dass der Graecopithecus jetzt das fehlende Bindeglied darstellt. Dazu sind die Funde, wie du schon sagst, relativ dürftig.
In den nächsten 20 Jahren wird sich aber sicher einiges tun, wenn man die Entwicklung der Identifizierungsmethoden des Alters von Knochen beobachtet. Gepaart mit weiteren Fossilfunden sollte dann eine akkurate Beschreibung des Werdegangs möglich sein.

Wangi
24-05-2017, 09:38
Aber sehr interessant, Danke für den Hinweis, hatte ich noch nichts von gehört

*Blue*
24-05-2017, 10:51
hab das gestern auch gehört

und das würde ja so ziemlich alles über die Ausbreitungstheorien (die ja auch alle auf irgendwelchen "Beweisen" beruhten) über den Haufen werfen. - und damit klar machen, dass die Wissenschaftler bisher eigentlich gar nix "wussten", sondern eben nur glaubten zu wissen.

wie bei sovielen wissenschaftlichen Thesen.

nur halten das sehr viele nicht-wissenschaftler - vor allem Journalisten - nicht auseinander - sondern berichten über Theorien so, als ob es gesicherte Fakten wären.

hans
24-05-2017, 11:37
also das schulden machen ist bestimmt so alt wie der griechische urmensch :lol:
die wiege europas, die säule des herkules, jetzt wiege der menschheit?
verklickert das mal dem schäuble!!

NewMorning
24-05-2017, 17:08
http://www.sueddeutsche.de/wissen/palaeoanthropologie-stand-die-wiege-der-menschheit-auf-dem-balkan-1.3516620

Interessant finde ich den letzten Absatz: die vormenschlichen Affenarten hätten sich so sehr durchmischt, dass eindeutige Abstammungslinien gar nicht definierbar wären. Der vormenschliche Stammbaum sei eher ein Dickicht.
Aber klar: "unser aller Vorfahr war ein Grieche" gibt natürlich ne coole Schlagzeile. Welcher Journalist kann da schon widerstehen?

fraktal
24-05-2017, 19:46
http://www.sueddeutsche.de/wissen/palaeoanthropologie-stand-die-wiege-der-menschheit-auf-dem-balkan-1.3516620

Interessant finde ich den letzten Absatz: die vormenschlichen Affenarten hätten sich so sehr durchmischt, dass eindeutige Abstammungslinien gar nicht definierbar wären. Der vormenschliche Stammbaum sei eher ein Dickicht.
Aber klar: "unser aller Vorfahr war ein Grieche" gibt natürlich ne coole Schlagzeile. Welcher Journalist kann da schon widerstehen?

Journalisten sind meiner Erfahrung nach oft naturwissenschaftliche Totalausfälle.
Meist sogar noch stolz darauf, wenn mit dümmlichem Grinsen darauf hingewiesen wird, dass man ja von Physik oder Mathe keine Ahnung hat. So als ob es sonderbar wäre sich mit sowas auszukennen.

*Blue*
08-06-2017, 11:33
jetzt wird's ja immer doller.

nein - vll doch nicht Griechenland, sondern vll Marokko

und wir sind auch nicht 200 000 Jahre alt - sondern wohl ehr 300 000 Jahre.

was nur mal eine Änderung von 33% ist - also fast nix ...


ich find das gerade herrlich - denn was hier passiert - das ist ein Paradebeispiel dafür, wie Thesen jahrelang als Fakten verkauft wurden - was ich nicht den meisten Wissenschaftlern anlaste, sondern denen, die in ihren Dokus und Reportagen ständig Thesen und Theorien als Fakten verkaufen.

da frag ich mich schon lang, welche anderen wissenschaftlichen "Fakten" vll auch alles nur Thesen/Überlegungen/Theorien sind !

Little_Ally
08-06-2017, 11:58
Mal eine Quelle zum Post von Blu3: Spektakulärer Fund - Homo sapiens ist viel älter als gedacht (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/homo-sapiens-fossilien-fund-in-marokko-menschheit-viel-aelter-als-gedacht-a-1150859.html)

Ich hab vor ein oder zwei Jahren schon mal eine Doku gesehen, in der die Wissenschaftler deutlich darauf hinwiesen, dass man hinsichtlich der Menschheitsentwicklungsgeschichte noch sehr viel nicht weiß und viele Lücken zu schließen hat. Und bei manchen gefundenen Fossilien. wurde trefflich gestritten, welcher Menschenart diese zuzuordnen sind. Denn meist handelt es sich um eher kleine Funde (Fingerknochen, Wangenknochen, ...) aus denen die Forscher dann ihre Schlüsse ziehen und den Knochen einer Menschenart zuordnen. Höchst selten findet man einen kompletten Schädel oder gar ein vollständiges Skelett (ich glaube ein komplettes Skelett eines Frühmenschen gibt es bisher überhaupt nicht.). Und das man jetzt, bei einer Neudatierung von alten Funden aus Marokko, auf eine andere Datierung kommt, ist daher jetzt nicht sooo überraschend.



...
...Die aktuellen Studien basieren auf einer zeitlichen Neu-Einordnung von Funden aus den Sechzigerjahren sowie frischen Ausgrabungen, die diese zeitliche Taxierung stützen. Die in Jebel Irhoud gefundenen Knochen ordnen die Forscher bis zu fünf Individuen zu. Die Knochen stammten trotz einiger archaischer Merkmale zweifelsfrei von Homo sapiens - wenn auch von einem sehr frühen Vertreter.

Denn die Forscher fanden auch Unterschiede: Während der Gesichtsschädel der in Marokko gefundenen Frühmenschen dem modernen Menschen entspricht, wirkt die Schädelform archaisch - und das dürfte dann auch für das Gehirn dieser frühen Sapiens gegolten haben. ...
...
...So wie auch seine Kultur: Die Steinwerkzeuge, die in Marokko gefunden wurden, ordnete man der sogenannten Levalloistechnik zu - und die assoziiert man vor allem mit dem Neandertaler. Demnach standen die Sapiens von Jebel Irhoud kulturell und technologisch noch auf einer deutlich niedrigeren Stufe als die Menschen, die weit über 100.000 Jahre später Afrika verließen. Das aber hat Konsequenzen: Viele sehr alte Fundstätten werden wegen solcher Werkzeuge aus dem Mittelpaläolithikum nicht dem Homo sapiens zugeordnet - und das könnte falsch sein, argumentieren die Forscher. ...
...

Unsere technischen Möglichkeiten entwickeln sich, daher kann man genauer datieren und vergleichen.

Proteus
08-06-2017, 12:22
Hier ein weiterer Link dazu:
https://www.nytimes.com/2017/06/07/science/human-fossils-morocco.html?_r=0

Faszinierende Sache :d:

Wundert mich nicht, daß es immer wieder Überraschungen gibt ...
dafür muss man sich nur vor Augen halten, wieviel Glücksfälle für die Entdeckungen von Fossilien nötig sind.

Das Tier muss an einer Stelle sterben, wo sich sein Skelett eben nicht durch den Einfluss von Bakterien, Raubtieren oder physicochemischen Prozessen zu Staub auflöst, sondern konserviert wird.
Und dann muss es sich auch noch ergeben, daß das Skelett (oder Teile des Skeletts) tatsächlich durch Leute entdeckt wird, welche den Wert erkennen (anstatt von schweren Baumaschinen zerstört zu werden oder im Schutt zu enden)

Ich denke mal, wir kennen bislang nur Bruchstücke der Vergangenheit ... je weniger umso weite die Zeit zurückliegt.

Ich erinner mich dran daß in den Biobüchern der 80er/90er Dinosaurier beispielsweise alle noch als einfarbig graue oder braune Riesen mit elefantenartiger Lederhaut dargestellt wurden.
Heute hingegen ist man davon überzeugt daß die Welt er Dinosaurier viel farbenfroher war ... und weiß zudem, daß
die flugfähigen direkten Vorfahren der Vögel wie Archaeopteryx nicht die einzigen gefiederten Dinosaurier waren, sondern es auch unter den bodenbewohnenden Dinosauriern viele Exemplare mit Federn gab.

Little_Ally
11-08-2017, 10:49
Man hat in Kenia nun einen 13 Millionen Jahre alten Schädel einer ausgestorbenen Affenart gefunden. Es scheint sich um einen Vorfahren der Menschenaffen zu handeln und da diese neuentdeckte Art lange vor der Trennung von Menschenaffen und Menschen lebte, im Prinzip auch ein entfernter Vorfahr der Menschen.


...
...Mit der im Verhältnis zum Schädel kleinen Schnauze und Nase ähnelte das Junge heutigen Gibbons (Hylobatidae), die als engste Verwandte der Menschenaffen gelten. Dazu werden Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Homo sapiens gezählt. ...
...
...Zudem zeigen Untersuchungen des am Gleichgewichtssinn beteiligten Innenohrs, dass sich die Art - im Gegensatz zu Gibbons - nicht akrobatisch schnell von Baum zu Baum schwang. Stattdessen bewegte sie sich gemächlicher fort, ähnlich wie heutige Menschenaffen. ...

Quelle (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kenia-13-millionen-jahre-alter-primatenschaedel-entdeckt-a-1162081.html)

Little_Ally
08-02-2018, 10:41
DNA-Test belegt: Erster Brite war schwarz und hatte blaue Augen
...
...Die Wissenschaftler des University College London (UCL) nennen ihn "Cheddar Man", weil seine Überreste in dem südwestlichen Ort entdeckt worden sind.

Mit neuen DNA-Analysemethoden wurde festgestellt, dass der junge Mann hellblaue Augen, dunkle Locken und dunkle bis schwarze Haut hatte.

Der "Cheddar Man" soll kurz nach den ersten Siedlern aus Kontinentaleuropa gelebt haben. Rund zehn Prozent der heutigen hellhäutigen Briten dürften von ihm und seinen Zeitgenossen abstammen. ...

Quelle (https://web.de/magazine/wissen/dna-test-belegt-brite-schwarz-blaue-augen-32790442)