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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Biologie fruchtbares Massensterben


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fraktal
21-06-2017, 07:34
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/biologie/-/journal_content/56/12054/18317978/Gnus%3A-Massentod-mit-Zusatznutzen/




Jedes Jahr überqueren rund eine Million Gnus auf ihrer jährlichen Wanderung den Mara-Fluss in Kenia. Doch das Erklimmen der steilen rutschigen Ufer gelingt vielen nicht und so enden Tausende von ihnen tot im Flussbett. Jetzt haben Forscher erstmals ermittelt, welche wichtige, wenn auch makabre Rolle dieses jährliche Gnusterben für das Ökosystem des Flusses spielt.


So funktioniert die Natur.
Interessant finde ich den Verweis auf die nordamerikanischen Bisons, die es nicht mehr gibt. somit ist auch der dortige Effekt nicht mehr zu sehen.

In D würden vermutlich Gnu-Brücken gebaut, um der Natur zu "helfen".

Proteus
21-06-2017, 08:50
...

In D würden vermutlich Gnu-Brücken gebaut, um der Natur zu "helfen".

Der große Unterschied hier in Deutschland ist, daß es praktisch keinen großen Fluß mehr gibt der tatsächlich naturbelassen ist.

Hätten Gnus hier in Deutschland gelebt (und müssten auf ihrer Wanderung Flüsse überqueren), dann wären sie sicher schon ausgerottet, weil selbst die fitten Tiere es kaum schaffen, gegen die dank Flußbegradigungen stark erhöhte Strömung anzukämpfen. Und der Rest wäre sicher (ohne Unterschied zwischen fit und unfit) von irgendwelchen Schiffen angefahren und von ihren Schiffsschrauben zerstückelt worden

;)

Nevertheless ... interessanter Effekt ... die "Düngung" des Flusses mit den Nährstoffen der toten Gnus :d:

fraktal
21-06-2017, 09:17
Wie mag das zu Zeiten der Dionosaurier gewesen sein, als 100 Tonnen schwere Kadaver herumlagen?
Da war sicher jeder ein kleines Ökosystem für sich.

Das Leben ist wirklich beeindruckend, sogar im Tod.

JackB
21-06-2017, 10:18
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/biologie/-/journal_content/56/12054/18317978/Gnus%3A-Massentod-mit-Zusatznutzen/




So funktioniert die Natur.
Interessant finde ich den Verweis auf die nordamerikanischen Bisons, die es nicht mehr gibt. somit ist auch der dortige Effekt nicht mehr zu sehen.

In D würden vermutlich Gnu-Brücken gebaut, um der Natur zu "helfen".

Dass tote Tiere in der Natur "weiterverwertet" werden und vielen Arten als Nahrungsgrundlage dienen, ist keine neue Erkenntnis. Wenn ich den Artikel richtig verstehe, beanspruchen die Autoren der Studie, den Effekt für das Ökosystem erstmals quantifiziert zu haben. Das mag einen wissenschaftlichen Nutzen haben. Neue philosophische Einsichten sind damit wohl nicht verbunden.

Dass die Gnus im Fluss sterben, ist offensichtlich gut für die Tiere, die dadurch zu fressen bekommen. Ob es für das Ökosystem des Flusses oder die Natur insgesamt gut ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. Mal abgesehen von der philosophischen Frage, was ganz prinzipiell für die Natur gut bedeutet.

Würden die Gnus nicht im Fluss ertrinken, und den Flussbewohnern als Nahrung dienen, würden sie früher oder später woanders sterben, und dort die Natur mit Nährstoffen versorgen. Gut, sie wären dann nicht mehr so frisch, sondern möglicherweise alt und zäh, aber ob das Käfer, Würmer, Hyänen stören würde?

Und was für die aasfressenden Flussbewohner gut ist, ist für die an seinem Ufer lebenden Bewohner vermutlich weniger gut. Jedenfalls, wenn sie den Fluss gern als Trinkwasserquelle nutzen möchten, oder als Ort der Erholung zum Baden und Schnorcheln.

Wie auch immer: Ja, ich würde den Bau von Brücken für die Gnus unterstützen. Nicht, um "der Natur zu helfen", sondern um den einzelnen Tieren zu helfen. Ich stelle es mir schrecklich vor, an einer steilen, schlammigen Böschung in einem reißenden, von Krokodilen bewohnten Fluss um mein Leben kämpfen zu müssen, immer wieder zurück zu rutschen, von Artgenossen, die neben mir um ihr eigenes Leben kämpfen, gestoßen und gezogen zu werden, wie mir immer mehr die Kräfte schwinden, und ich irgendwann vom Fluss oder einem Krokodil davon gezogen werden. Oder, wie ich es vielleicht schaffe, die Böschung zu überwinden, ich aber miterleben muss, wie mein Mann, mein Sohn, meine beste Freundin im Fluss verschwinden.

Das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind, schon gar nicht tausenden anmutiger Gnus. Dass dafür hässliche Krokodile und Aasgeier weniger zu futtern haben, ist sekundär. Die werden sich darauf einstellen und ihren Bestand anpassen. Das Ökosystem des Flusses wird sich dadurch natürlich ändern, aber Veränderung ist ja nicht per se schlecht.

fraktal
21-06-2017, 10:52
Dass die Gnus im Fluss sterben, ist offensichtlich gut für die Tiere, die dadurch zu fressen bekommen. Ob es für das Ökosystem des Flusses oder die Natur insgesamt gut ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. Mal abgesehen von der philosophischen Frage, was ganz prinzipiell für die Natur gut bedeutet.


Für die Naur sind solche Begriffe bedeutungslos.



Würden die Gnus nicht im Fluss ertrinken, und den Flussbewohnern als Nahrung dienen, würden sie früher oder später woanders sterben, und dort die Natur mit Nährstoffen versorgen. Gut, sie wären dann nicht mehr so frisch, sondern möglicherweise alt und zäh, aber ob das Käfer, Würmer, Hyänen stören würde?


Es ist davon auszugehen, das die Vielzahl von dort sterbenden Gnus einen evolutionären Vektor darstellen.
Gut möglich das dieser Aderlass Bestandteil der Art ist, und es der Population sogar schaden könnte, gäbe es das nicht.





Das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind, schon gar nicht tausenden anmutiger Gnus. Dass dafür hässliche Krokodile und Aasgeier weniger zu futtern haben, ist sekundär.

Meinst Du das ernst? :o

Nosferata
21-06-2017, 10:53
....

Und was für die aasfressenden Flussbewohner gut ist, ist für die an seinem Ufer lebenden Bewohner vermutlich weniger gut. Jedenfalls, wenn sie den Fluss gern als Trinkwasserquelle nutzen möchten, oder als Ort der Erholung zum Baden und Schnorcheln.

Wie auch immer: Ja, ich würde den Bau von Brücken für die Gnus unterstützen. Nicht, um "der Natur zu helfen", sondern um den einzelnen Tieren zu helfen. Ich stelle es mir schrecklich vor, an einer steilen, schlammigen Böschung in einem reißenden, von Krokodilen bewohnten Fluss um mein Leben kämpfen zu müssen, immer wieder zurück zu rutschen, von Artgenossen, die neben mir um ihr eigenes Leben kämpfen, gestoßen und gezogen zu werden, wie mir immer mehr die Kräfte schwinden, und ich irgendwann vom Fluss oder einem Krokodil davon gezogen werden. Oder, wie ich es vielleicht schaffe, die Böschung zu überwinden, ich aber miterleben muss, wie mein Mann, mein Sohn, meine beste Freundin im Fluss verschwinden.

Das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind, schon gar nicht tausenden anmutiger Gnus. Dass dafür hässliche Krokodile und Aasgeier weniger zu futtern haben, ist sekundär. Die werden sich darauf einstellen und ihren Bestand anpassen. Das Ökosystem des Flusses wird sich dadurch natürlich ändern, aber Veränderung ist ja nicht per se schlecht.

Ja, Baden und Schnorcheln kommt gut in der Masai Mara. :dada:

Zu den Brücken und deinem Mitleid in der Nahrungskettenfolge: Das war jetzt Spaß, oder? :o


....



Interessanterweise kreuzen zwar auch rund 175.000 Zebras zusammen mit den Gnus den Fluss, doch sie scheinen weniger häufig zu stürzen und zu ertrinken: "Wir haben in all unseren Surveys weniger als fünf Zebrakadaver gefunden", berichten die Forscher.

In Namibia hat man uns mal erzählt, dass sich Zebras gerne neben Gnus aufhalten, weil die Gnus den Löwen besser munden und sie dadurch die Zebras in Ruhe lassen. Wahrscheinlich geht's anderen Räubern ähnlich. :D



Viele Fischer knabbern das Aas direkt an, anderer weiden die Biofilme ab, die auf den Kadaverresten und in deren Umgebung wachsen.
:o:rotfl:

suppenstar
21-06-2017, 12:39
JackB - eine Erquickung für meine Mittagspause. :D

krümelmonster
21-06-2017, 13:16
Wie mag das zu Zeiten der Dionosaurier gewesen sein, als 100 Tonnen schwere Kadaver herumlagen?
Da war sicher jeder ein kleines Ökosystem für sich.

Das Leben ist wirklich beeindruckend, sogar im Tod.
Da brauchst du gar nicht in der Zeit zurückgehn...
http://www.geo.de/natur/oekologie/1941-rtkl-tiefsee-das-grosse-fressen

ruru
21-06-2017, 13:52
Alleine Gnus als anmutig zu bezeichnen, ist schon der Knaller :rotfl:

Die Masai Mara und die Serengeti sind voller wunderschöner Tiere, aber Gnus gehören jetzt nicht dazu.
Die sind eher hässlich.
Quelle: Eigene Anschauung :D

Außerdem würden Gnu-Brücken das komplette biologische Gleichgewicht zerstören, nicht nur als Futterquelle für die Krokodile, sondern auch durch zu viele Gnus, die damit den anderen Grasfressern die Futterplätze streitig machen. Was wird dann aus den ganzen Gazellen und Antilopen? :(


Zudem sind Gnus nicht ganz clever, die fänden eh keine Brücke :zahn:
YZNIboMNyk4

Zehnkämpferin
21-06-2017, 14:28
:lol::lol::lol:

*Blue*
21-06-2017, 14:28
Und was für die aasfressenden Flussbewohner gut ist, ist für die an seinem Ufer lebenden Bewohner vermutlich weniger gut. Jedenfalls, wenn sie den Fluss gern als Trinkwasserquelle nutzen möchten, oder als Ort der Erholung zum Baden und Schnorcheln.

Wie auch immer: Ja, ich würde den Bau von Brücken für die Gnus unterstützen. Nicht, um "der Natur zu helfen", sondern um den einzelnen Tieren zu helfen. Ich stelle es mir schrecklich vor, an einer steilen, schlammigen Böschung in einem reißenden, von Krokodilen bewohnten Fluss um mein Leben kämpfen zu müssen, immer wieder zurück zu rutschen, von Artgenossen, die neben mir um ihr eigenes Leben kämpfen, gestoßen und gezogen zu werden, wie mir immer mehr die Kräfte schwinden, und ich irgendwann vom Fluss oder einem Krokodil davon gezogen werden. Oder, wie ich es vielleicht schaffe, die Böschung zu überwinden, ich aber miterleben muss, wie mein Mann, mein Sohn, meine beste Freundin im Fluss verschwinden.

Das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind, schon gar nicht tausenden anmutiger Gnus. Dass dafür hässliche Krokodile und Aasgeier weniger zu futtern haben, ist sekundär. Die werden sich darauf einstellen und ihren Bestand anpassen. Das Ökosystem des Flusses wird sich dadurch natürlich ändern, aber Veränderung ist ja nicht per se schlecht.


herrlich :anbet: :anbet:


für diese Posts lieben wir JackB :wub:

Zehnkämpferin
21-06-2017, 14:33
Sollen wir das in die Perlen kopieren?

Little_Ally
21-06-2017, 14:35
Zudem sind Gnus nicht ganz clever, die fänden eh keine Brücke :zahn:
YZNIboMNyk4


:rotfl::rotfl::rotfl:

SnakeX
21-06-2017, 15:49
Wie auch immer: Ja, ich würde den Bau von Brücken für die Gnus unterstützen. Nicht, um "der Natur zu helfen", sondern um den einzelnen Tieren zu helfen. Ich stelle es mir schrecklich vor, an einer steilen, schlammigen Böschung in einem reißenden, von Krokodilen bewohnten Fluss um mein Leben kämpfen zu müssen, immer wieder zurück zu rutschen, von Artgenossen, die neben mir um ihr eigenes Leben kämpfen, gestoßen und gezogen zu werden, wie mir immer mehr die Kräfte schwinden, und ich irgendwann vom Fluss oder einem Krokodil davon gezogen werden. Oder, wie ich es vielleicht schaffe, die Böschung zu überwinden, ich aber miterleben muss, wie mein Mann, mein Sohn, meine beste Freundin im Fluss verschwinden.

Das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind, schon gar nicht tausenden anmutiger Gnus. Dass dafür hässliche Krokodile und Aasgeier weniger zu futtern haben, ist sekundär. Die werden sich darauf einstellen und ihren Bestand anpassen. Das Ökosystem des Flusses wird sich dadurch natürlich ändern, aber Veränderung ist ja nicht per se schlecht.


selten solch einen widersprüchlichen Unsinn gelesen. wenn sich Krokodile darauf einstellen und ihren Bestand anpassen, dann wird das bei Gnus genauso geschehen.
sollen sie halt nicht über den Fluss gehen, wenn sie glauben dass es besser für sie ist.
wie du hier zwischen "guten" und "schlechten" Tieren unterscheidest, ist einfach nur absurd.

du stellst es dir schrecklich vor, an steilen Böschungen von Krokodilen zerrissen zu werden. glücklicherweise sind die Gnus aber nicht du.... ;)

SnakeX
21-06-2017, 16:01
Außerdem würden Gnu-Brücken das komplette biologische Gleichgewicht zerstören, nicht nur als Futterquelle für die Krokodile, sondern auch durch zu viele Gnus, die damit den anderen Grasfressern die Futterplätze streitig machen. Was wird dann aus den ganzen Gazellen und Antilopen? :(


für die Antilopen baut JackGnu dann zusätzliche Futterstellen, die dank der Gnu-Brücken auch besser belieferbar sind, aber nur mit E-Autos, man will ja die Umwelt nicht zerstören.
ist nur blöd wenn sich die Krokodile evolutionär darauf einstellen und fliegen lernen, damit sie an die Gnus auf den Brücken kommen...

Django78
21-06-2017, 18:12
Ich stelle mir das auch schrecklich vor. Als guter Papa Krokodil weißt Du natürlich, daß nächstes Wochenende die blöden häßlichen Gnukühe mal wieder durch den Fluss wollen. Sie sind häßlich, aber äußerst wohlschmeckend und nahrhaft. Also lädst Du Deine Brüder und Schwestern und ihre Kinder und die Kumpels ein auf ein Festmahl, von dem alle noch lange zehren können, ist ja nicht so, daß der Tisch dort immer reich gedeckt wäre.

Und dann kommt da ne Trulla, die´s nur gut meint mit den blöden Kühen und stellt denen eine Brücke auf, obwohl unzählige Krokodilkinder hungrig und mit leeren Augen auf das Highlight des Jahres warten. Da kann man als Krokodil schon mal Tränen vergießen.

Hibiskus
21-06-2017, 18:17
Zudem sind Gnus nicht ganz clever, die fänden eh keine Brücke :zahn:
YZNIboMNyk4
:heul::heul::heul:

Saurus
21-06-2017, 20:34
Bei etwa 1,3 Millionen Gnus, die sich jährlich auf dem gefährlichen Weg durch die Savannenlandschaft der Serengeti machen, ertränken bei der Überquerung des Mara-Flusses etwa 6250 Tiere (wahrscheinlich die Schwächsten, also eine "normale" Auslese), das sind etwa 0,5%. Der Begriff "Massensterben" ist in Relation dazu, das allein jährlch etwa 40.000 Tiere gewildert werden, wohl "etwas" übertrieben.

Den größeren ökologischen Nutzen als im Mara-Fluss "hinterlassen" die Gnus bei ihrer Wanderschaft: nämlich 420 Tonnen Dung täglich. Dieser Dünger und das Abweiden des Grases lässt die Vegetation stärker wachsen.

Das Erhalt des Ökosystems ist gefährdet durch Wilderei und Landwirtschaft. Im Quellgebiet des Maras werden Wälder abgeholzt. Großbauern nutzen das Land für Ackerbau und bewässern es künstlich. Der Kampf um das kostbare Nass hat begonnen. Der Fluss führt immer weniger Wasser (vielleicht ertränken dann weniger Gnus). Die Weidegebiete der Gnus werden trockener, Rinder grasen sie ab.

Wer weiß, wie lange noch wir diese großen Wanderungen der prächtigen Tiere sehen werden:

http://i65.tinypic.com/314e9v9.jpg

Quelle: http://www.planet-wissen.de/natur/naturschutz/serengeti_nationalpark/pwiediegrossewanderungdergnus100.html

Ein lesenswerter und informativer Bericht.

Little_Ally
22-06-2017, 11:52
Ich stelle mir das auch schrecklich vor. Als guter Papa Krokodil weißt Du natürlich, daß nächstes Wochenende die blöden häßlichen Gnukühe mal wieder durch den Fluss wollen. Sie sind häßlich, aber äußerst wohlschmeckend und nahrhaft. Also lädst Du Deine Brüder und Schwestern und ihre Kinder und die Kumpels ein auf ein Festmahl, von dem alle noch lange zehren können, ist ja nicht so, daß der Tisch dort immer reich gedeckt wäre.

Und dann kommt da ne Trulla, die´s nur gut meint mit den blöden Kühen und stellt denen eine Brücke auf, obwohl unzählige Krokodilkinder hungrig und mit leeren Augen auf das Highlight des Jahres warten. Da kann man als Krokodil schon mal Tränen vergießen.

JackB würde die Babykrokodile bestimmt füttern:

http://static1.hln.be/static/photo/2010/3/7/1/20100602173149/media_xl_3719386.jpg
Bildquelle (http://www.hln.be/hln/nl/2661/Dieren/article/detail/1113350/2010/06/02/Babykrokodil-krijgt-flesje.dhtml)

ganzblau
23-06-2017, 09:21
Bin ich die einzige, die "fruchtbares Massenstreben" liest :D

Nosferata
23-06-2017, 09:31
Bin ich die einzige, die "fruchtbares Massenstreben" liest :D

Genauso steht's auch da und ist es gemeint. ;)
Ich lese allerdings immer furchtbares Massensterben...

fraktal
23-06-2017, 10:49
Bin ich die einzige, die "fruchtbares Massenstreben" liest :D

Das mag daran liegen, das genau das auch so geschrieben wurde..

Dabei kann auch gleich noch an den großen und alles überragenden Motor der Evolution erinnert werden, den fruchtbaren Gevatter Tod. :D

Proteus
23-06-2017, 11:20
Das mag daran liegen, das genau das auch so geschrieben wurde..

...


Also wenn da "Fruchtbares Massenstreben" stehen soll, dann hast Du dich wohl verschrieben ... in der Überschrift steht eindeutig "Fruchtbares Massensterben" ;)

fraktal
23-06-2017, 11:34
Also wenn da "Fruchtbares Massenstreben" stehen soll, dann hast Du dich wohl verschrieben ... in der Überschrift steht eindeutig "Fruchtbares Massensterben" ;)



Ich bin wohl nicht richtig wach um diese Zeit... :)

*Blue*
23-06-2017, 11:57
da steht: fruchtbares Massensterben

und ich denke, genau so hat fraktal es gemeint

wobei "fruchtbares Massenstreben auch Sinn machen würde, denn sie streben ja auch wohin - und dann sterben sie

Proteus
23-06-2017, 12:07
da steht: fruchtbares Massensterben

und ich denke, genau so hat fraktal es gemeint

...

Natürlich ... aber Ganzblau hat ja explizit nach dem fruchtbaren massenstreben gefragt ;)

HobbyChinese
23-06-2017, 12:14
Es ist halt strebsam von den Gnus, für die Umwelt zu sterben

SnakeX
23-06-2017, 18:07
hach ist das nicht schön, all diese Gnus, die so im Einklang mit der Natur von Krokodilen gefressen werden?
man könnte sie fast beneiden, denn mindestens jeder zweite von uns wird, fortschrittlich wir wir sind und der Evolution trotzend, im Krankenbett wochen- oder monatelang dahinsiechen, an Krebs, urämischem Koma, Alzheimer oder schlaganfallgeschädigt...

haben wir nun davon, dass wir uns nicht mehr von Bären und Wölfen fressen lassen wollen.
ok, das ist unsere Sache, aber nehmt den armen Gnus doch bitte nicht das Recht und die Gnade auf einen schnellen Tod.
sich auf dem Sterbebett zu quälen und im schlimmsten Fall monatelang in den Abgrund der eigenen Verderblichkeit zu blicken, das sollte uns vorbehalten bleiben.... :)

vergas
23-06-2017, 20:57
JackB würde die Babykrokodile bestimmt füttern:

http://static1.hln.be/static/photo/2010/3/7/1/20100602173149/media_xl_3719386.jpg
Bildquelle (http://www.hln.be/hln/nl/2661/Dieren/article/detail/1113350/2010/06/02/Babykrokodil-krijgt-flesje.dhtml)

Würde sie nicht, denn Krokodile sind hässlich. Gnus hingegen sind anmutig :ja:

Wangi
23-06-2017, 23:29
Laut euer aller Meinung sollten wir dann auch die Krötenwanderung Warnschilder abmontieren, denn auch deren Tod hat bestimmt einen tollen ökologischen Sinn :nixweiss:

Sehe oft Krähen an den Kadavern, der Kot davon dünkt bestimmt auch irgendetwas. Da haben wir doch bestimmt mit unserem Eingreifen auch Alles verändert.

Und Snake, ganz ehrlich, frag mal einen Krebskranken ob er nicht erst mal jede Möglichkeit ausschöpfen möchte seinen Zustand zu verbessern, bevor er sich zum Dahin-Siechen danieder legen will

Für die Gnus müssen ja keine Brücken gebaut werden, aber man könnte ja an den Stellen von denen man weiß dass sie viel benutzt werden die Ufer abflachen, würde ja schon helfen.

Proteus
23-06-2017, 23:54
Laut euer aller Meinung sollten wir dann auch die Krötenwanderung Warnschilder abmontieren, denn auch deren Tod hat bestimmt einen tollen ökologischen Sinn :nixweiss:
....

Zwischen den Krötenwanderungen und den Wanderungen der Gnus über die Flüsse gibt es einen gewaltigen Unterschied:
Flüsse entstehen in Jahrmillionen und die Gnus sind daran angepasst, Flüsse zu überqueren und Verluste von schwächeren Tieren bei der Überquerung der Flüsse sind durchaus mit "einkalkuliert" (und durch die Vermehrungsrate der Tiere abgedeckt)

Dagegen entstehen die Autobahnen/Strassen welche die Routen der Krötenwanderungen blockieren in allerkürzester Zeit. Die Kröten haben weder irgendwelche Schutzmechanismen um sich gegen die Autoräder zu wehren, noch gibt es in so kurzer Zeit die Chance, daß die Kröten sich z.B. durch Begünstigung vermehrungsstarker Individuen an den Evolutionsdruck anpassen (und die Verluste auf den Autobahnen/Strassen praktisch durch eine erhöhte Vermehrungsrate (oder eine höhere Überlebenschance der Kaulquappen) ausgeglichen werden)


Übrigens ein ähnliches Problem was bei der anthropogenen Klimaerwärmung vorhanden ist ... wenn die Erwärmung langsam über den Zeitraum von Jahrmillionen stattfindet, ist der Evolutionsdruck gering genug daß die Arten sich dran anpasssen können ohnee auszusterben ... eine Klimaerwärmung über wenige hundert Jahre hingegen überfordert die Anpassungsfähigkeit der meisten Arten

Wangi
24-06-2017, 02:15
Zwischen den Krötenwanderungen und den Wanderungen der Gnus über die Flüsse gibt es einen gewaltigen Unterschied:
Flüsse entstehen in Jahrmillionen und die Gnus sind daran angepasst, Flüsse zu überqueren und Verluste von schwächeren Tieren bei der Überquerung der Flüsse sind durchaus mit "einkalkuliert" (und durch die Vermehrungsrate der Tiere abgedeckt)

Dagegen entstehen die Autobahnen/Strassen welche die Routen der Krötenwanderungen blockieren in allerkürzester Zeit. Die Kröten haben weder irgendwelche Schutzmechanismen um sich gegen die Autoräder zu wehren, noch gibt es in so kurzer Zeit die Chance, daß die Kröten sich z.B. durch Begünstigung vermehrungsstarker Individuen an den Evolutionsdruck anpassen (und die Verluste auf den Autobahnen/Strassen praktisch durch eine erhöhte Vermehrungsrate (oder eine höhere Überlebenschance der Kaulquappen) ausgeglichen werden)


Übrigens ein ähnliches Problem was bei der anthropogenen Klimaerwärmung vorhanden ist ... wenn die Erwärmung langsam über den Zeitraum von Jahrmillionen stattfindet, ist der Evolutionsdruck gering genug daß die Arten sich dran anpasssen können ohnee auszusterben ... eine Klimaerwärmung über wenige hundert Jahre hingegen überfordert die Anpassungsfähigkeit der meisten Arten

Also ich habe da jetzt nicht so die Ahnung und mein Biologie Unterricht ist schon einige Jahre her aber:

Flussläufe haben sich doch auch immer mal verändert
Irgendwelche Schutzmechanismen haben die Gnus gegen Krokodile eher auch nicht
Und bringen die nicht eher nur ein Kalb zur Welt und bei den Kröten sinds immer gleich ein ganzer Haufen, kann das dadurch nicht eher ausgeglichen werden?

Mein Erst-Geschriebenes war natürlich nicht ganz ernst gemeint, außer das an Snake Gerichtete und mir war schon klar dass es Unterschiede zwischen Gnus und Kröten gibt.
Aber beschneiden wir den Gnus nicht auch ihren Lebensraum und damit ihre Anzahl? Und greifen wir damit nicht sowieso schon in die Population negativ ein und sollten wir das dann nicht wenigstens damit ausgleichen ihnen bei der Flussüberquerung "zu helfen"?

SnakeX
24-06-2017, 06:42
Und Snake, ganz ehrlich, frag mal einen Krebskranken ob er nicht erst mal jede Möglichkeit ausschöpfen möchte seinen Zustand zu verbessern, bevor er sich zum Dahin-Siechen danieder legen will


das habe ich nicht in Abrede gestellt....

fraktal
24-06-2017, 12:22
Laut euer aller Meinung sollten wir dann auch die Krötenwanderung Warnschilder abmontieren, denn auch deren Tod hat bestimmt einen tollen ökologischen Sinn :nixweiss:


Es gibt keinen ökologischen Sinn. Nirgends!
Die Natur wie sie jetzt ist und morgen sein wird ist die Konsequenz aus dem Zusammenspiel vieler Parameter.
Die Bemühungen der Natur "zu helfen" entspringen meiner Erfahrung nach fast immer einer menschlich begründeten Ethik. Man fühlt sich danach besser, weil man "was Gutes" getan hat.
Das ist auch ok so, hat aber mit der Realität der Ökosphäre wenig zu tun.

Ich kann mich gut daran erinnern, als ich beim Bund Naturschutz war, da haben wir im Verlauf von 5 Jahren die Krötenpopulation nahezu ausgelöscht.
Das wollten die Aktivisten aber auch dann nicht wahr haben als es sonnenklar war.
Es konnte einfach nicht sein, dass etwas das man voller Enthusiasmus und mit bestem Willen getan hatte, das Gegenteil bewirkt hatte.




Sehe oft Krähen an den Kadavern, der Kot davon dünkt bestimmt auch irgendetwas. Da haben wir doch bestimmt mit unserem Eingreifen auch Alles verändert.


Alles verändert sicher nicht.
Aber "etwas" verändert sicher.
Einer Wertung bedarf das nicht. So funktioniert das halt.

Wie schon gesagt, Menschen haben da ihre eigene Ethik.
Sie fühlen sich gut dabei ein verlassenes Rehkitz zu Hause aufzuziehen. Sie freuen sich daran wenn sie es wieder freilassen können.
Das ist menschlich verständlich. Ökologisch ist es bestenfalls Quatsch.

Eine Spinne der ein Bein fehlt wird nämlich auch nicht geholfen.




Für die Gnus müssen ja keine Brücken gebaut werden, aber man könnte ja an den Stellen von denen man weiß dass sie viel benutzt werden die Ufer abflachen, würde ja schon helfen.

Was heißt: "würde ja schon helfen"?

Denk das einfach mal zuende.

Derzeit ist das Sterben im Fluss ein evolutionärer Vektor.
Es ist stark davon auszugehen, das die ersoffenen Gnus sich weniger erfolgreich fortpflanzen als die anderen.
Also werden im Laufe der Zeit immer weniger ersaufen, weil diejenigen die sicher durchs Wasser kommen die Oberhand gewinnen.


Wenn man Natur so ursprünglich haben will wie sie "von Natur aus" ist, dann gibts nur eins: raushalten soweit es geht.

fraktal
24-06-2017, 12:30
Übrigens ein ähnliches Problem was bei der anthropogenen Klimaerwärmung vorhanden ist ... wenn die Erwärmung langsam über den Zeitraum von Jahrmillionen stattfindet, ist der Evolutionsdruck gering genug daß die Arten sich dran anpasssen können ohnee auszusterben ... eine Klimaerwärmung über wenige hundert Jahre hingegen überfordert die Anpassungsfähigkeit der meisten Arten

Im wesentlichen geb ich Dir recht, aber das stimmt so nicht ganz.

Gerade in interglazialen Warmzeiten wie jetzt neigt das Klima zu recht drastischen und sehr schnellen Sprüngen.
Da kanns auch in einigen Jahrzehnten eiskalt oder sauwarm werden.
Siehe kleine Eiszeit usw.
Gerade jetzt gibt es einige wenige Wissenschaftler die eine extreme Abkühlung um das Jahr 2040 für sehr wahrscheinlich halten.
Die letzten, starken El Ninjos haben die Abkühlung wohl verdeckt, aber damit soll es jetzt wohl vorbei sein.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/07/14/kommt-im-jahr-2030-eine-mini-eiszeit/


Die Evolution kann mit sowas ganz hervorragend umgehen. Ansonsten gäbs nämlich kaum noch Leben.
viele große Katastrophen kamen in rasender Geschwindigkeit.

fraktal
24-06-2017, 12:36
Irgendwelche Schutzmechanismen haben die Gnus gegen Krokodile eher auch nicht


Natürlich haben sie einen Schutz, nämlich den, das es sie in riesiger Anzahl gibt.



und bei den Kröten sinds immer gleich ein ganzer Haufen, kann das dadurch nicht eher ausgeglichen werden?


Jepp. das war wohl mal deren Schutz gegen Fressfeinde.
Diese Fressfeinde haben wir allerdings so gut wie ausgerottet.
Wäre prima für die Kröten, wenn wir nicht auch gleich deren Lebensraum für uns abgegriffen hätten.





Aber beschneiden wir den Gnus nicht auch ihren Lebensraum und damit ihre Anzahl? Und greifen wir damit nicht sowieso schon in die Population negativ ein und sollten wir das dann nicht wenigstens damit ausgleichen ihnen bei der Flussüberquerung "zu helfen"?

Wir beschneiden den Lebensraum von allen Mitbewohnern auf der Erde.
Und wir werden immer mehr, somit wird das auf absehbare Zeit nicht besser werden.
Schutzmassnahmen sind gut gemeint. Bringen aber nicht viel.
Ausnahme: sehr große Nationalparks in die man möglichst keine Menschen reinlässt.

Kosel
28-06-2017, 19:46
Ich bin auch dafür der Natur ihren Lauf zu lassen. Geben wir der Erdnuss eine Chance und entfernen alle diesbezüglichen Warnungen von Fertigprodukten.