Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was würdet ihr jungen Menschen raten die youtuber werden wollen?
Gibt ja immer mehr Teens deren Berufswunsch youtuber ist.
ich höre das immer und immer wieder. Kann aber, als nicht interessierte Person, ganz schlecht einschätzen ob dieser Job wirklich Potenzial für die Zukunft hat..
Auf was sollten die Kids sich einstellen, wie viel Arbeit erwartet sie was muss man können?
Würdet ihr generell davon abraten?
Ich würde jeden Teen davon abraten! Youtube gibt es erst seit 10 Jahren und seit knapp 5 Jahren kann man damit auch erst Geld verdienen im großen Stil. Wie die Zukunft aussieht kann derzeit keiner sagen, keiner weiß wie YT bzw generell die VoD Plattform in 5-10 Jahren aussieht, von daher ist es ein verdammt hohes Risiko.
Man sollte den Teens klar und deutlich aufzeigen, das eine Ausbildung an erster Stelle stellt und diese immer die Grundlage des weiteren Lebens ist. Ohne Ausbildung steht man (gesellschaftlich) immer schlechter da.
Ebenso sollte man die Teens aufklären das man für Erfolg auf Youtube sein komplettes Leben aufgeben muss und eine Kunsfigur erschafft. Es gibt kein YT der Welt, der "echt" ist, das sind alles erdachte Kunstfiguren. Ebenso muss man bereit sein auf jegliche Seriösität und Ehrlichkeit zu verzichten, Youtuber zu sein bedeutet das man unehrlich, oberflächlich und manipulativ ist. Du musst bereit sein deine Community indiskret über den Tisch zu ziehen. Klingt hart aber so ist die Realität nunmal wenn du von Youtube leben willst.
Der Zeitfaktor ist auch enorm, 40h Woche? Mitnichten, du hast als Youtuber kein Zeitgefühl mehr oder feste Arbeitszeiten. Dein ganzer Alltag wird von Youtube bestimmt, es gibt eigentlich keine Sekunde wo du nicht an Youtube oder das nächste Videos denkst oder irgendeine andere Sache die damit zusammenhängt. 80h+ in der Woche sind die Regel.
Und der nächste und letzte Punkt, man ist stets und ständig auf YT angewiesen, wenn die Plattform von heute auf morgen was ändert, hast du keine Chance etwas dagegen zu tun. Du bist der Firma auf Teufel komm raus ausgeliefert. Letzten Sommer war so eine Änderung, wer Interesse hat kann ja mal nach Adpocalypse googeln ;)
Predni zeichnet ein recht übles Bild von Youtubern. Vermutlich gibt es tatsächlich eine ganze große Menge davon. Bisher habe ich die immer erfolgreich umschifft. Aber wenn ich so einige Berichte von Philipp Walulis sehe, graut es mir.
Wer aber ein Hobby hat, für das er sich sehr begeistern kann, hat zumindest schon mal ein gutes Thema. TrainerTips-Nick hat sich über seinen Pokémon Go - Channel (und Patreon und GoFundMe) schon einige Reisen finanziert. Seine Hardware (MacBook, Kamera, Drohne, ...) ist auch nicht ohne.
Ich würde nicht sagen, dass er irgendwie oberflächlich ist, sondern dass er wirklich Spaß am Spiel hat und es auch gern seinem Publikum näherbringen möchte.
NewMorning
30-01-2018, 15:25
Naja, je mehr Leute youtuber werden wollen, umso weniger Aufmerksamkeit für den einzelnen wird es geben (seien es Klickzahlen oder Follower oder wie auch immer man messen will). Wer sich dann durchsetzt und mit seinem youtube-Auftritt wirklich Geld verdienen kann, hängt dann von vielen Unwägbarkeiten ab. So ähnlich wie beim Berufswunsch Profusportler.
Ich würde also auf jeden Fall zu einer "soliden" Ausbildung vorab raten.
Auf was sollten die Kids sich einstellen, [...] was muss man können?
Würdet ihr generell davon abraten?
Im Deutschunterricht aufpassen. Einen Beitrag gliedern. Nicht von dem reden, von dem man keine Ahnung hat. Niemandens Filmchen kopieren, nur um Inhalt/Masse zu schaffen.
Innovativ sein (sich fragen, was gibt es noch nicht) oder erst mal studieren oder tüchtig in eine Sache einlesen und dann Wissen vermitteln oder eigene Thesen aufstellen.
Ich persönlich hasse schlechten Ton, wenn Wind das Tonaufnahmedings zum Knacken bringt usw.
Ich bin aber ein normaler Mensch, der an sich keine Youtuber guckt (weil die langweilig sind).
edit: Habe jetzt erst die Antworten gelesen. Du meinst Youtube als einzigen Gelderwerb? Dann schließe ich mich Predni an :ja:
zerobrain
30-01-2018, 15:51
Das funktioniert so nicht. Der "Werdegang" läuft andersherum:
Man interessiert sich für irgendetwas, fängt an Filme zu machen und plötzlich fangen Leute an, sich dafür zu interessieren. DANN (und erst DANN) darf man so etwas überlegen ("Vollzeit Youtuber" zu werden).
Nun generell würde ich sagen:
Lern was Anständiges :D
Etas tiefergehender würde ich sagen:
In jedem Fall nicht die Ausbildung für Youtube vernachlässigen und es idealerweise nur so nebenher machen.
Wie NewMorning schon sagt, YouTube ist ein Spiel mit vielen Unwägbarkeiten und reich wird sicher nur ein kleiner Prozentsatz mit seinem eigenen Youtube-Kanal (und ob man angesagt un reich bleibt steht auch nochmal auf einem anderen Blatt).
(ich würde einen Vergleich mit Second Life vor einem Jahrzehnt ziehen ... dort herrschte eine Weile auch Goldgräberstimmung ... aber wirklich reich wurden nur wenige)
Insofern ist es besser wenn man sich nicht auf Youtube als tatsächliches Haupt-Standbein verlässt ;)
Und auf keinem Fall Aufschlüsse darüber geben, wo man wohnt. In den USA ist Swatting von Youtubern ein häufiges Hobby (i.e. einen Notfall zu melden welcher Youtubern (und anderen Leuten) deen Adress man kennt, ein SWAT-Team auf en Hals hetzt) ... was mittlerweile ein Todesopfer gefordert hat.
Und selbst wenns hierzulande AFAIK nicht ganz so extrem ist (sicher weil die Chancen, als Anrufer erwischt zu werden hier größer sind), kanns auch hier üble Folgen haben (wir haben hier (schon weit runtergerutscht) einen Thread über einen Youtuber nameens "Drachenlord" dem es auch nicht so gut bekommen ist, daß er Aufschlüsse über senen genauen Wohnort preisgab)
Das Problem aber dabei ist Proteus, Deutschland hat lustige alte verkorkste Gesetze und in der Theorie musst du auf bzw in deinem Youtubekanal ein Impressum mit allen Rechten und Pflichten angeben :rotfl: Machen die wenigsten aber immer mehr werden deshalb von den lustigen Behörden abgemahnt.
Deutschland braucht dringend eine, im wahrsten Sinne wörtliche, Revolution der Gesetze im Digitalzeitalter. Ich sage nur Gronkh und Rundfunklizenz. Er hat nun 2 eigene Fernsehsender :rotfl::rotfl:
Little_Ally
02-02-2018, 10:08
Ich bin alt, ich habe von diesem Gronkh (https://de.wikipedia.org/wiki/Gronkh) noch nie was gehört. Aber anscheinend hat der heute 41jährige Nerd (der ist ja auch schon so alt) seinerzeit durchaus eine Ausbildung zum Fachinformatiker erfolgreich abgeschlossen, bevor er sich in die Weiten des WWW begab um dort sein Glück zu machen.
Also Kinder, lernt erstmal was und dann könnt ihr ja Euer Glück bei youtube versuchen. ;)
JackNance
15-02-2018, 12:03
Ich würde nicht sagen, dass er irgendwie oberflächlich ist, sondern dass er wirklich Spaß am Spiel hat und es auch gern seinem Publikum näherbringen möchte.
Man kann natürlich nicht alle über einen Kamm scheren, finde ich. Manche sind wirklich innovativ und talentiert und Youtube bietet da ein Plattform, ähnlich wie Instagram, auf der man (kostenlos) seine Arbeit präsentieren kann. Ich finde, dass manche nur nicht dort bleiben sollten. Man könnte sich auch weiterentwickeln (https://www.sgd.de/kursseite/filmproduktion-professionell-gemacht.html) und überlegen bei Filmproduktionen mitzuwirken.
Manche (oder viele) verkaufen sich auch für Produkte und Preisen irgendwelche Marken an.. das finde ich dann wirklich verwerflich es nur zu Selbstdarstellung zu nutzen anstatt eine Art Fernstudium draus zu machen...
Mein Cousin (13 Jahre alt) wollte letztens so Yeezys-Sneaker für gefühlt 2.00 Euro haben, weil ein Typ, dem er auf Insta folgt die in einem Video angepriesen hat. es geht immer mehr um irgendwelche Trends, die vor allem von solchen Leuten verbreitet werden. Nur das die dafür meistens nichts zahlen, das verstehen die Teenies natürlich nicht -.-
in der guten alten zeit wollten die kids noch rockstar, fernsehsprecherin, astronautin, rennfahrer.... werden !!
da sie das nicht wurden, war's auch viel ungefährlicher.
das motiv dürfte das gleiche sein. man wär gern, was man nicht ist.
weil die, die derzeit YT kohle machen, fragen ja nur ganz kurz wie die geschäftsabläufe sind, und haben ansonsten längst talent und interesse entwickelt, das sich um die inhalte dreht.
es ist eine mischung aus showbiz und presse/magazin. wer das drauf hat, kommt notfalls ohne YT aus und machts auf anderen plattformen.
club-promotion wie beim hip-hop ist sehr zu empfehlen.
zb wie es die vlog-squad rund um wil dasovich, daniel marsh, baninay und freunde machen.
einige von denen sind durch big brother bekannt geworden, wo sie natürlich etwas unterhaltungstalent beweisen mussten. dann begannen mehrere, echt gute skills im filmen, erzählen, und video editing zu entwickeln. nicht zu vergessen die angenehme musikauswahl.
die struktur ist wichtig, also ein typ ist eine art manager und dessen dad ein hohes tier beim TV. und die art, wie sie sich gegenseitig helfen, mit dauernden verlinkungen und querverweisen, und einbezug von videoschnipseln der freunde. auch viele gemeinsame projekte.
das ganze ist life-style orientiert. dabei gibts aber oft was zum zugucken, besondere landschaften oder urlaubsressorts mit abenteueranlagen, wiedermal nationale küchenspezialitäten, oder zuletzt die krankheit von Wil, und seine liebesgeschichte. seine freundin ist sehr unabhängig, professionell cosplay, und reist durch die welt von einem SF/manga/fantasy/gamer treffen zum anderen, und hat auch ihre eigenen werbeaufträge, wo sie den grössten teil der spots ganz allein produziert.
wie weit alles echt ist, kann man von ferne nicht beweisen, ich schätz die aber alle so ein, dass sie hauptsächlich nur drehen, was echt spass macht und real passiert. das geschäftsmodell ist nämlich massives sponsoring durch firmen, deren hotels, produkte, geräte, dienstleistungen usw mit dargestellt werden.
ich finde es wesentlich, dass die erwähnte clique safe ist, familie offen mit einbezieht, und nicht gemosert oder gedisst wird, sondern der reine emotions- und spassfaktor zählt. untereinander haben sie sich auf der schippe (roasting) aber das ist nie ernst, sondern eher dass man sich spässe wie geschenke ausdenkt.
facit, man sollte ein publikum finden, das nicht auf verarsche, beleidigung, bruhaha und bohlenwitze steht, dann ist man schon ein stück sicherer. mit fans sollte man aber umgehen können.
eine ausbildung bewährt sich sowieso. videoproduktion, soundtechnik, mass communication bzw journalismus, sport, reiseführer...
hab hier mal die politischen youtuber raus gelassen. da sind etwaige querfinanzierungen auch schwer zu durchschauen. gibt aber auch club-action, dass sie einander zu interviews einladen, und weiterempfehlen.
von wegen kontroverse und angespannter situation sollte man besser in einer gated community leben, wenn man sich sowas anfängt..