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minerva
24-09-2003, 22:47
So, aus bestimmten Gründen (http://www.ioff.de/showthread.php?s=&threadid=56780) bin ich der Meinung, dies nicht im Bücherwurm (http://www.ioff.de/showthread.php?s=&threadid=38997) unterbringen zu können ;)

Mein erster Schwedenkrimi war natürlich von Henning Mankell und ihm folgten alle weiteren Mankells. Ich mag einfach die Stimmung, die er in seinen Büchern konstruiert, ich habe das Gefühl, die Straßen Ystads schon wie meine Westentasche zu kennen und ich mag es, wenn die "Helden" keine strahlenden Ritter auf weißen Pferden, quasi untadelige Supermänner, sind, sondern Menschen mit Fehlern - wie Wallander. Zuletzt habe ich "Die Rückkehr des Tanzlehrers" gelesen, den ich allerdings sehr zäh fand. "Vor dem Frost" war dagegen imho gelungen.
Von den älteren Mankells mag ich vor allem "Die weiße Löwin", was aber wohl auch an meiner Bewunderung für das potenzielle Opfer (will ja nicht spoilern) liegt, ich war echt kurz vorm Verzweifeln, weil ich ja niemanden warnen konnte ;)

Mein zweiter Fave unter den schwedischen Schreiberlingen ist Irene Tursten (http://www.schwedenkrimi.de/tursten_biografie.htm), von der bisher vier Krimis auf Deutsch erschienen sind - ich warte sehnsüchtig auf den Fünften ;)
Ich habe häufig so meine Probleme mit Ermittlerinnen (die sind immer so Bilderbuchfrauen, die laufend über alles reden wollen :maso: ) aber die Göteborger Komissarin Irene Huss ist anders - angenehm anders. Sie steht irgendwie mitten im Leben und beherrscht trotzdem die leisen Töne. Am besten hat mir von Turstens Krimis bisher die Tätowierung gefallen.

Liza Marklunds Heldin Annika Bengtzon ist mir irgendwie zu gut, auch wenn sie ihre Fehler und Leichen im Keller hat, die die Autorin eingehend (ZU eingehend) beschriebt. Trotzdem sind die Krimis sehr spannend und nehmen einen mit, ich fand es ganz angenehm, mal nicht eine Polizistin in der Hauptrolle zu haben. "Olympisches Feuer" war der erste Krimi, den ich von ihr gelesen habe und er hat mir auch am besten gefallen.

Kommen wir zu Anne Holt. Ihre Komissarin Hanne Wilhelmsen ist eher unkonventionell - was mich beim vierten und bisher letzten Buch, das ich von ihr gelesen habe (Das einzige Kind) ein Stück weit genervt hat. Ihre Krimis sind (wie Mankells und Marklunds) auch nicht in der richtigen, chronologischen Reihenfolge übersetzt und in Deutschland publiziert worden, was ich verständlich aber irgendwie doof finde :rolleyes:

Derzeit kämpfe ich mit Inger Frimanssons "Gute Nacht, mein Geliebter". Preisträgerin des schwedischen Krimipreises und angeblich die "schwedische Minette Walters" - aber irgendwie sagt mir das Buch nach 50 Seiten noch nicht so sehr zu.

Von Ake Edwardson (Tanz mit dem Engel) und Hakan Nesser (Das grobmaschige Netz) habe ich je einen Krimi gelesen und war eher enttäuscht.

Auf http://www.schwedenkrimi.de sind alle Stars der schwedischen Krimiszene versammelt, ich bin aber eher am Erfahrungsaustausch mit anderen Lesern hier interessiert ;)

Habt ihr auch einige Story-Komponenten, die euch an Krimis IMMER nerven? Bei mir sind es Kinder :schäm: sowohl elendige Geschichten über die Probleme, die die Ermittler mit ihren kleinen Kindern haben als auch Kinder von Verdächtigen oder Kinder als Verdächtige schrecken mich irgendwie ab.

Zikade
24-09-2003, 23:02
Ich kenn nur den hier:

http://images-eu.amazon.com/images/P/3442445876.03.MZZZZZZZ.gif

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3442445876/qid=1064437371/sr=1-2/ref=sr_1_11_2/302-5265956-3989636

... und der war sehr gut. Der is aber, wenn ich's richtig in Erinnerung hab, aus Norwegen. Aber ist ja eh eine Soße, oder? :schäm:

minerva
24-09-2003, 23:06
Für Kaffeetanten schon :) :D

hotblack
24-09-2003, 23:12
Original geschrieben von minerva
Liza Marklunds ... "Olympisches Feuer" war der erste Krimi, den ich von ihr gelesen habe und er hat mir auch am besten gefallen.

Lustig, den habe ich kürzlich gelesen - auf dänisch. :D (Warum es dänische Übersetzungen schwedischer Bücher gibt wundert mich allerdings). Tatsächlich ganz brauchbar.

Anne Holt ist übrigens Norwegerin. Und deren Art finde ich teilweise etwas aufdringlich. Sie versucht eine bestimmte Art von Feminismus zu pushen - woran mich nicht das Thema stört, sondern dass man die Absicht erkennt. "Im Zentrum der Macht" fand ich trotzdem recht spannend (und siehe grade in Schweden durchaus aktuell... :( ).

Besonders lustig dort: Frau Wilhelmsen trifft auf einen gewissen Varg, Privatdetektiv aus Bergen. Das ist natürlich Varg Vaeum, der Protagonist (im Sam Spade-Stil) der - sehr empfehlenswerten - Krimis des Norwegers Gunnar Staalesen. :D

Motte
24-09-2003, 23:37
Ich beginne die schwedischen Schriftsteller gerade erst für mich zu entdecken. Ich bin ehrlich gesagt Minette Walters, Elisabeth George und Charlotte Link, die ich in den letzen Jahren verschlungen habe, müde. Und obgleich ich nie wirklich den Ausgang deren Krimis vorhersehen konnte, hatte ich allzu oft in der Mitte des Buches das Gefühl zu wissen, wie es weiter bzw. ausgeht. Und das langweilt!

Abgehen von Schreibstil und Färbung der einzelnen Charaktere hat mir bisher an den Schweden am besten gefallen, dass sie mir ein mir unbekanntes Land, dessen Leute und Landschaften "vorgestellt" haben. Als wäre ich mit dem Zug durch das Land gefahren, die Nase platt an die Scheibe gedrückt. Wunderschön und vor allem: einfach mal was Neues.

Von Mankell habe ich Die falsche Fährte (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423204206/qid=1064438496/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/028-2861139-8454925) gelesen und mich ungefähr genauso gegrusel und abgestossen gefühlt wie durch "Das Schweigen der Lämmer" oder den "Roter Drache" von Thomas Harris (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3453199006/qid=1064438671/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-2861139-8454925): Der Polizist Kurt Wallander wird zufällig Augenzeuge, wie sich ein junges Mädchen in einem Feld selbst mit Benzin übergiesst und anzündet. Das ist ein Auftakt zu einer Serie grausamer Morde, bei denen alle Opfer skalpiert werden.

Von Helene Tursten habe ich Der Novembermörder (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3442725542/qid=1064439013/sr=1-1/ref=sr_1_2_1/028-2861139-8454925) gelesen. Das Buch hat mich zwar gut unterhalten, aber auch keinen sonderlichen Eindruck hinterlassen. Der Auftakt "Mann fällt von Balkon und klatscht auf den Gehsteig" ist so detailiert, dass ich jetzt nach Monaten noch die Spritzer vor Augen habe. Den Verlauf der Ermittlungen habe ich zäh empfunden, vor allem weil der Leser stets mit der Ermittlerin mittippelt, selbst wenn sie nur kurze Ermittlungsaufträge übernehmen muss, bei denen weder Nennenswertes herauskommt noch etwas Spannendes passiert. Gut unterhalten ja, aber nochmal werde ich das Buch nicht lesen. Der Autorin gebe ich allerdings noch eine Chance, nur weiss ich noch nicht welches Buch ich lesen werde.

:)

Keiner
25-09-2003, 00:01
Ich war als Kind fasziniert von

http://images-eu.amazon.com/images/P/3789141275.03.LZZZZZZZ.gif

und im nächsten Urlaub wird dann unterm Sonnenschirm der Gewinner dieses threads verputzt :D

Motte
25-09-2003, 00:13
Original geschrieben von Keiner
Ich war als Kind fasziniert von

http://images-eu.amazon.com/images/P/3789141275.03.LZZZZZZZ.gif

und im nächsten Urlaub wird dann unterm Sonnenschirm der Gewinner dieses threads verputzt :D

:clap: Jep, und ich les den immer noch. :schäm: Am liebsten mag ich die Stelle, wo Anders von der Burgruinenmauer fällt und auf dem Busch reitet. :D Da könnte ich mich immer noch totlachen. :) Hach .... ich lese übrigens gerade meiner Tochter Pipi Langstumpf vor und freue mich heimlich, dass ich sowas jetzt vollkommen unverfroren nochmal lesen darf und hab eine gute Rechtfertigung dafür. :D

Lustmolch
25-09-2003, 00:26
Mal 'ne Frage:
Ist das hier eigentlich auch ein Schwedenkrimi?

Nelstar
25-09-2003, 00:47
Lustig. :D
Ich hatte gerade heute mit den Gedanken gespielt, einen Per-Wahlöö-Gedenkthread zu eröffnen, und das passt ja ganz gut hier rein ;)

Über Per Wahlöö:


Per Wahlöö wurde 1926 in Schweden geboren.

Er machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere, ging in den fünfziger Jahren nach Spanien, wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen und ließ sich nach längeren Reisen, die ihn um die halbe Welt führten, in Schweden nieder.

Dort schrieb er die zehnbändige Inspektor Martin Beck - Reihe in Zusammenarbeit mit seiner Frau Maj Sjöwall.

Per Wahlöö starb 1975-

Die Kommissar-Beck-Reihe war sehr faszinierend, auch wegen der sozial- und gesellschaftskritischen Ansätze:


Man konnte schon 1963 die zunehmende Versumpfung der schwedischen Sozialdemokratie voraussehen, aber andere Dinge waren völlig unvorhersehbar: die Entwicklung der Polizei in Richtung auf eine paramilitärische Organisation, ihr verstärkter Schusswaffengebrauch, ihre gross angelegten und zentral gesteuerten Operationen und Manöver ... Auch den Verbrechertyp mussten wir ändern, da die Gesellschaft und damit die Kriminalität sich geändert hatten: Sie waren brutaler und schneller geworden
Maj Sjöwall


... eine zehnbändige Serie von Kriminalromanen, die ein Stockholmer Polizistenteam bei der Arbeit zeigt, eine Zeitspanne von exakt zehn Jahren, die Dekade von 1965 bis 1975 sbdeckt und - bei aller gebotenen Vorsicht gegenüber einem so hochgreifenden Vergleich - für die Beschreibung der schwedischen Gesellschaft dieser Zeit dereinst als ähnlich repräsentativ gelten könnte wie Balzacs "Comédie Humaine" für die Beschreibung des französischen Bürgertums um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Jochen Schmidt in der FAZ

Trotz ihres Alters und dem Bezug zur damaligen Gesellschaft, hat dieser Krimizyklus auch heute nichts an Faszination verloren. Ich habe erst kürzlich den letzten Band gelesen, der mir vor einigen Jahren entgangen war, und hab ihn richtig genossen.

Derzeit lese ich Wahlöös "Das Lastauto", einen Thriller, in den Wahlöö seine Erfahrungen im Spanien der Franco-Diktatur einbringt, und der eben in genau dieser Zeit spielt. Dann liegen auch noch "Libertad!" und "Die Generäle" bereit, zwei weitere Thriller aus Wahlöös Feder, zum Lesen bereit.

Nelstar
25-09-2003, 00:59
Ui. Ein Artikel über Sjöwall/Wahlöö und die schwedische Krimiszene:

Maj Sjöwall ist gewissermaßen die Urmutter der schwedischen Krimi-Verfasser.
(...)
Maj Sjöwall und Per Wahlöö, der 1975 gestorben ist, schrieben zwischen 1965 und 1975 zehn Krimis, in denen sie den Staat und die Gesellschaft und – weil sie Kommunisten waren – vor allem den Kapitalismus kritisierten.
(...)
Sie kämpften für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit. Sie prangerten an, dass die Polizei personell schlecht ausgestattet sei.
Sie stellten einen Polizisten und sein Privatleben in den Mittelpunkt: Martin Beck. Alles zusammen bedeutete das eine Revolution im Genre Krimi.
Schweden galt damals als Musterstaat. Die Menschen schienen bestens abgesichert, und das ganze Land wurde „Volksheim“ genannt. Aber Sjöwall und Wahlöö hielten das bloß für Fassade.
(...)
Warum nur werden in Schweden so viele Krimis geschrieben? Maj Sjöwall (...) denkt nach.
Dann sagt sie: „Viele Autoren (...) haben gesehen, dass man damit reich werden kann.“
(...)
Die Deutschen greifen fast hysterisch zu, wenn sie Mankell oder Marklund hören – oder irgendeinen Namen mit dem schwedischen „son“ am Ende. (...)
Aber viele Verfasser verderben die Qualität. Ulf Örnklo ist Krimi-Experte beim schwedischen Rundfunk und meint, dass „die meisten Krimis nicht herausgegeben werden sollten.“
(...)
Viele kopieren die Sjöwalls und Wahlöös und Mankells und deren Kritik an der Gesellschaft.
Und sie kopieren den Typ des Kommissars. Bei Sjöwall/Wahlöö war es Martin Beck: ein depressiver Mann. Bei Henning Mankell ist es Kurt Wallander: ein depressiver Mann. Und so leiden viele Ermittler in vielen Krimis an sich und an der Welt.
(...)
Maj Sjöwall liest in ihrer Freizeit kaum noch Krimis. Anfangs mochte sie Mankell, aber später, sagt sie, habe er sich häufig wiederholt.
(...)
„es ist schon ein bisschen bitter, dass sie heute so viel Geld mit den Krimis verdienen. Unsere Verträge waren damals überhaupt nicht gut.“ Maj Sjöwall ist nicht reich geworden.
„Eher das Gegenteil,“ sagt sie. „Manchmal habe ich Probleme, meine Miete zu bezahlen.“

Gerhard Fischer, Süddeutsche Zeitung vom 17.05.2002
Ganzer Artikel unter http://www.schwedenkrimi.de/per_vortrag2.htm

dark
25-09-2003, 01:40
Ich muß zu meiner Schande gestehen, nie einen gelesen zu haben. Irgendwann hab ich mal reingeblättert und gedacht, wie langweilig. War vielleicht voreilig. Aber vielleicht liegt es daran, daß Chandler mein Nonplusultra ist.

Motte
25-09-2003, 09:52
Da fällt mir ein, durch einen Ake Edwardson habe ich mich auch einmal gequält. Leider weiss ich den Titel nicht mehr. :schäm: Kann irgendjemand Gutes von dem berichten?

Daitokai
25-09-2003, 12:26
Ich lese gerade "Die falsche Fährte"...finden den bis jetzt aber gar nicht grausam...2 Morde mit Skalpierung und das Mädel was sich abfackelt...

Lies mal "American Psycho", das ist brutal...

sim_btbw
25-09-2003, 12:44
Original geschrieben von Motte
Da fällt mir ein, durch einen Ake Edwardson habe ich mich auch einmal gequält. Leider weiss ich den Titel nicht mehr. :schäm: Kann irgendjemand Gutes von dem berichten?

Ja, kann ich, und wie! Mittlerweile rationiere ich mir die Bücher schon, d.h. wenn ich einen gelesen habe, zwinge ich mich, erst ein anderes Buch zu lesen, Vorfreude ist eben die schönste Freude!

Ich finde ihn fast noch besser als Mankell, aber vielleicht auch nur, weil ich schon fast eine Ueberdosis von ihm hatte.......irgendwie sind mir die Bücher mittlerweile zu düster/psychologisch geworden, Edwardson ist das weniger.

Apollo
25-09-2003, 14:52
Die Krimis von Sjöwall und Wahlöö habe ich zum erstem Mal gelesen, als wir im Deutschunterrricht "Die Tote im Götakanal" gelesen haben (statt Hermann Hesse). Danach bin ich in die Bibilothek marschiert und habe alle anderen gelesen, vor ein paar Jahren noch mal.
Seitdem erwarte ich von einem guten Krimi auch immer ein bißchen unaufdringliche, aber deutliche Gesellschaftskritik, bei Henning Mankell finde ich das auch wieder. Allerdings sind mir die letzten Krimis über Kommissar Wallander etwas zu deprimierend, vielleicht zu bewußt in der Tradition von Sjöwall/Wahlöö?

"Olympisches Feuer" von Liza Marklund fand ich schon ziemlich gut, die Dame steht auf der Liste der Autoren, von denen ich demnächst noch mehr lesen will.

King of Queens
25-09-2003, 16:03
Original geschrieben von Apollo
"Olympisches Feuer" von Liza Marklund fand ich schon ziemlich gut
Hab das Hoerbuch (3CDs), gelesen von Ulrike Kriener. Ich fands eher nicht so prickelnd. Bin aber auch nicht der Krimi-Fan.

Hermine
25-09-2003, 17:12
Original geschrieben von Motte
Da fällt mir ein, durch einen Ake Edwardson habe ich mich auch einmal gequält. Leider weiss ich den Titel nicht mehr. :schäm: Kann irgendjemand Gutes von dem berichten?

Ich habe mich noch nicht mal ganz durchgequält und war es dann leid, trotzdem habe ich immer wieder einen neuen Titel von ihm in der Hand, der sich eigentlich ganz interessant anhört, aber dann erinnere ich mich an meinen ersten Ake-Versuch und lege es wieder weg :schäm:

Liza Marklund habe ich sehr gerne gelesen, auch wenn mir die Heldin Annika auch mitunter auf die Nerven geht und es mich auch sehr geärgert hat, dass ihr neuer Roman "PrimeTime" zeitlich anders einzuordnen ist, in ihrer Beziehung kriselt es und es ist natürlich nicht sehr spannend, da man durch einen früher erschienenen Roman schon weiß, dass alles gut wird :rolleyes:

Anne Holt lässt sich gut lesen, ihre lesbische Komissarin steht mit beiden Beinen auf dem Boden und entspricht zum Glück nicht dem üblichen Klischee, das sonst so geboten wird.

Henning Mankell habe ich wohl mittlerweile auch als Überdosis bekommen, "Die Rückkehr des Tanzlehrers" liegt seit Weihnachten originalverpackt hier rum und ich komme einfach nicht dran :schäm:

Helene Tursten: siehe minerva, einfach :d:
Ich warte gespannt auf einen neuen Band von ihr :)

Mafalda
25-09-2003, 19:22
Original geschrieben von Motte
Da fällt mir ein, durch einen Ake Edwardson habe ich mich auch einmal gequält. Leider weiss ich den Titel nicht mehr. :schäm: Kann irgendjemand Gutes von dem berichten?

Nee, ich habe das Buch nicht mal zu Ende gelesen. Es hieß "das vertauschte Gesicht" oder so ähnlich. Bis zur Hälfte habe ich es gelesen, dann aber aufgegeben. Total langweilig und uninteressant geschrieben. Dabei hat die Beschreibung auf dem Einband so gut ausgesehen :(.

Meine Lieblinge sind Liza Marklund und Henning Mankell, beide sind top. Von Mankell habe ich als erstes "Mitsommermord" gelesen, das ist auch jetzt noch mein Favorit.

-Lulamae-
05-11-2003, 15:19
Mich hat jetzt auch der Henning Mankell Virus gepackt. :) Zuerst habe ich Mörder ohne Gesicht gelesen und jetzt gerade bin ich mitten in Hunde von Riga.

Mir gefällt, dass Kurt Wallander ein Mensch mit Fehlern ist, der mal zuviel trinkt, den mal Zweifel an sich selbst plagen. Außerdem finde ich die Kritik an Schweden sehr interessant, wobei die Kritikpunkte wahrscheinlich auch auf Deutschland zu treffen. :rolleyes:

minerva
05-11-2003, 15:32
Original geschrieben von minerva

Derzeit kämpfe ich mit Inger Frimanssons "Gute Nacht, mein Geliebter". Preisträgerin des schwedischen Krimipreises und angeblich die "schwedische Minette Walters" - aber irgendwie sagt mir das Buch nach 50 Seiten noch nicht so sehr zu.

Ich hab mich durchgekämpft, fand es aber ziemlich elendig :rolleyes:
2/3 des Buches gingen für die Exposition der Personenkonstellation drauf und das war ätzend langweilig. Alles war ziemlich vorhersehbar und die Verbrechen passierten so beiläufig, dass ich das Ding eher als missglückten Frauenschicksalsroman (und sowas lese ich selten freiwillig) denn als Krimi einordnen würde - Gesamturteil :q:

Ash
05-11-2003, 15:48
Ich bin vor diesen Büchern bisher immer zurückgeschreckt weil es durch Mankell so eine furchtbare Mainstreamsache geworden ist, fast wie Potter und Bohlen.


Aber ich glaube, nach dem was ich jetzt hier gelesen habe versuchs ichs mal mit "Die falsche Fährte" :ja:

Karschtl
05-11-2003, 15:50
Nicht Schwedin aber Norwegerin und außerdem eine Klasse Krimi-Autorin ist Karin Fossum. Hab im Sommer "Fremde Blicke" gelesen und war begeistert. Irgendwie eine ganz neue Art von Krimi, viel gemächlicher als ich es von James Patterson gewohnt bin.
Und das Ende - ließ dann dann noch ein paar Fragen offen.

Ich will wissen wie es weitergeht :hammer: Aber meines Wissens hat sie nie eine direkte Fortsetzung von "Fremde Blicke" geschrieben, nur andere Krimis mit Kommissar Sejer. Oder?

Lumi
07-11-2003, 09:55
Original geschrieben von Ash

Aber ich glaube, nach dem was ich jetzt hier gelesen habe versuchs ichs mal mit "Die falsche Fährte" :ja:


Das war auch mein Einsteigerbuch von Mankell. Irgendwie musste ich mich erst an seinen Stil gewöhnen und ich gebe zu, dass ich mich auch mal seitenweise durchgequält habe. Aber irgendwann hatte mich das Mankell-Fieber gepackt und nicht mehr losgelassen.

Ich habe mich dann bei Amazon schlau gemacht, da die Bücher in D + A ja nicht in chronologischer Reihenfolge erschienen sind (zumindest die Taschenbücher) und habe dann soweit möglich von vorne angefangen und es nicht bereut.

Mittlerweile habe ich alle Bücher der Wallander-Reihe und war zuerst sehr traurig, dass "Die Brandmauer" der letzte Wallander-Krimi sein sollte. Aber mit "Vor dem Frost" versucht nun Linda Wallander in die Fussstapfen ihres Vaters zu treten und man kann auf weitere Bücher gespannt sein.

Auch die Verknüpfung mit dem Protagonisten Stefan Lindman aus "Die Rückkehr des Tanzlehrers", mit dem Linda dann ja zusammenkommt, hat mir sehr gut gefallen.

Warte schon gespannt auf den nächsten Mankell.....http://www.my-smileys.de/leseratte.gif

Polanski
10-11-2003, 11:07
Original geschrieben von Nelstar
Maj Sjöwall ist nicht reich geworden.
„Eher das Gegenteil,“ sagt sie. „Manchmal habe ich Probleme, meine Miete zu bezahlen.“

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:( :( :(


Die Sjowall/Wahloo Reihe ist originell, intelligent, richtungsweisend, fast revolutionaer, m.E. Klassiker in der selben Kategorie wie Chandler, und dann das!

Die Frau muesste -zig hochdotierte Vortraege pro Jahr halten, wenn es auch nur ein wenig Gerechtigkeit im Literaturgeschaeft gaebe :(

Ich glaub's nicht.