Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : GEMEINSAM LESEN Josef Winkler: Natura Morta
Willkommen beim Gemeinsamen Lesen von Josef Winklers Natura Morta. Meldet Euch! Wer macht alles mit? Habt Ihr das Buch schon? Wie wollt Ihr vorgehen?
Ich selbst habe das Buch noch nicht. Es ist ja recht dünn. Ich würde vorschlagen, dass wir uns auf eine bestimmte Seitenzahl pro Tag einigen. Schließlich wollen wir uns ja über das Buch austauschen. Wie wäre es mit 20 Seiten pro Tag?
Ach so, bis wir anfangen, könntet Ihr, wenn Ihr Lust habt, hier ja schon irgendwelche interessanten Informationen über Buch und Author posten.
Papa Schlumpf
03-03-2004, 11:23
Ich kenne das Buch, es ist scheiße.
Es erfüllt nicht die Erwartung, die man anfangs darin setzt.
Ich bin maßlos enttäuscht und kann nur jedem raten,
dass er die Finger von diesem papierverschwendendem Machwerk lassen soll.
Na, wundervoll. Aber wir lesen es trotzdem, gelle Yoonah?
Also, morgen leih ichs mir aus. Ich hatte schon viele schlechte Erfahrungen, da haut mich kein noch so schlechtes Buch um.:mauer:
Klar, Callas. anscheinend gedenken sich die anderen Josef-Winkler-Fans ja nachhaltig nicht zu melden, aber ich lese das auch mit Dir nur zu zweit. Ist eh intimer :)
Ich habe einiges von Karl-Josef Kuschel: "Jud, Christ und Muselmann vereinigt?" gehört. Kennt das jemand?
Callas, ich hab das Buch gerade gekauft. Ist superdünn. Wann fangen wir an?
Yoonah, sagen wir :morgen? Und 15 Seiten bis Montag?
Ist OK. Bis Montag 15 Seiten, das schaffe sogar ich ;)
So, ich habe gerade in der Badewanne bis Seite 20 gelesen. Ist, wie ich finde, gar nicht so einfach zu lesen. Sehr "hohe" Sprache. Beschrieben wird eine ziemlich blutrünstige Marktszenerie. Picoletto, der Protagonis, ist schon kurz aufgetaucht. Ansonsten ist bisher noch nicht viel passiert, wenn ich das richtig verstanden habe.
Mir ist jetzt auch wieder eingefallen, wie ich auf das Buch gekommen bin. Das ist vor längerer Zeit mal beim Literarischen Quartett gewesen und - völlig außergewöhnlich - alle vier waren sich einig, dass das Buch fabelhaft ist. Ein Lob von Rein-Ranicki steht ja auch auf dem Buchrücken. Mir persönlich bisher fast schon zu anspruchsvoll geschrieben, aber das Buch ist ja kurz, insofern werde ich das schon schaffen.
Im Internet habe ich noch folgende, ziemlich bornierte, wie eine Parodie klingende Kritik gefunden (unvollständig):
In einem Stillleben wird zunächst der äußere Augenschein einer gegenständlich aufgefassten Wirklichkeit möglichst perfekt imitiert. Doch unversehens fließen Realistik, Illusionismus, Camouflage, Verspieltheit, dekorativer Schematismus und Parodie übergangslos ineinander. Denn ist es nicht lächerlich, dass ein Mensch einen gut gemalten Hummer schätzt, spiegelblanke Trauben und einen an den Läufen aufgehängten Hasen, in dessen Nähe sich meist noch ein Fasan befindet? Ist nicht der menschliche Appetit an sich etwas Lächerliches, und gemalter Appetit noch lächerlicher als natürlicher? In der Geschichte des Stilllebens jedenfalls wurde, seit der Renaissance, die Nachahmung der Natur, die Bild-Erfindung, Komposition, Farbgebung und Farbauftrag immer wichtiger als der Inhalt des Bildes oder die Bedeutung der abgebildeten Gegenstände, weswegen die Stilllebenmalerei als Vorläuferin der abstrakten Malerei gilt. Josef Winklers "Natura morta", entstanden nicht zuletzt im Zuge intensiver Beschäftigung mit einer einschlägigen, bedachtsam zusammengestellten Bildergalerie rund um den Schreibtisch des Autors, enthält literarische Reflexe auf all die genannten Aspekte einer Weltschau, die eine wahnwitzige Detailversessenheit mit einem unbedingten Willen zu ästhetischer Stilisierung verbindet.
Ich lese erst weiter, wenn Du soweit bist, Callas. Will ja nicht davongaloppieren.
Bin noch nicht soweit, gefällt mir bis jetzt aber ganz gut. Nur etwas irritiert mich: diese stillebenartige Gedämpftheit, die eine Markt voller Leben beschreiben soll, aber irgendwie einer versunkenen Stadt gleicht. So unheimlich...
Yoonah, ich bin selber schon ein wenig davongaloppiert. Lesen wirs jetzt zu Ende? Is ja nich mehr viel...
ich habe jetzt bis Seite 30 weitergelesen. So ganz bin ich noch nicht mit dem Herzen dabei. Die Sprache ist natürlich sehr poetisch, aber ansonsten hat mich da noch nichts angerührt.
Ich werde es wohl nicht so superschnell schaffen, aber von mir aus können wir gern einen Gang zulegen.
Ja, die Sprache hat was, wenn ich mich so ausdrücken darf.
Nur noch der Inhalt ist mir ein wenig schleierhaft: Es ist wohl eine Art Gesellschaftskritik, oder gibt es da andere Meinungen?
OK, ich habe gerade mal weitergelesen bis Seite 40. Diese ewigen Beschreibungen, dieses Schwelgen in schönen Worten, ohne das großartig etwas passierte, gefällt mir persönlich ja nicht so. Jetzt bekommt das Ganze wenigstens (anscheinend jedenfalls) eine sexuelle Komponente, dann schlafe ich wenigstens nicht ein. :)
ach so, keine Ahnung, ich dachte eigentlich nicht an Gesellschaftskritik. Mir ist leider bisher noch ziemlich rätselhaft, was das Ganze aussagen soll. Soll es überhaupt etwas aussagen?
So, ich habe bis Seite 60 weitergelesen und es ist eher ein Bildungs- als ein Genusserlebnis. Ich langweile mich zunehmend. Das Ganze kommt mir eher wie einer 100 Seiten langes Geciht vor. Was sagst Du, Callas?
Moment mal, was meinst du mit Bildungserlebnis...?:hehe:
Was soll daran bitte schön Bildung sein? (Also, Yoonah!) Achso, vielleicht Fortbildung für Metzger oder Anatomie für Pubertierende (also mich z.B.)-
oder eine ideelle Bereicherung für Schiesser-Unterwäschenwerbung.
Dieses ewige Genitaliengebaumel aus den "weiten Hosenröhren"... :tsts:
ja ist richtig. Ich find es auch irgendwie abtörnend inzwischen. :)
Papa Schlumpf
10-03-2004, 09:47
Ich kenne das Buch, es ist scheiße.
Es erfüllt nicht die Erwartung, die man anfangs darin setzt.
Ich bin maßlos enttäuscht und kann nur jedem raten,
dass er die Finger von diesem papierverschwendendem Machwerk lassen soll.
Und ich sach noch.... :rolleyes:
LOl. Eure Meinungsäußerungen machen einen ja fast neugierig: Stilleben mit Hosenröhren ...