Der Pflegenotstand ist so groß, dass allen die Worte fehlen, ihn zu beschreiben. :crap:
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Der Pflegenotstand ist so groß, dass allen die Worte fehlen, ihn zu beschreiben. :crap:
QuelleZitat:
...Der Demografiebeauftragte des Landes Baden-Württemberg fürchtet einen Pflegenotstand. ...
...
...Schon bis 2030 fehlten 40 000 zusätzliche Pflegekräfte im Südwesten, sagte Thaddäus Kunzmann am Donnerstag in Stuttgart. Diese Lücke zu schließen, sei kaum möglich. ... Es müssten ergänzende Hilfen neben der Pflege entwickelt werden. Eine «sorgende Gemeinschaft», also ein nachbarschaftliches Netzwerk, könne ein Weg sein. ...
In manchen Fällen, vor allem wenn die alten Leute eigentlich noch relativ wenig Hilfe brauchen und gerne zu Hause bleiben möchten, sicher ein sehr guter Ansatz.
Ein schönes Beispiel für Pflege bzw. Hilfe vor Ort im Rahmen von Netzwerken gibt es in den Niederlanden:
Zitat:
...Am Anfang berät „Buurtzorg“ seine Patienten, was sie selber dazu beitragen können, um ihre Unabhängigkeit zu erhalten oder wieder zu erlangen. Eine qualifizierte und dokumentierte Pflegeplanung ist dabei unerlässlich. Im zweiten Schritt geht es darum, ein informelles Netzwerk aus Angehörigen, Nachbarn und Freunden aufzubauen. Es wird sogar von Fällen berichtet, wo die Mitarbeiter zerstrittene Familien wieder zusammen gebracht haben. Eine dritte Aufgabe sind die tatsächlichen pflegefachlichen Tätigkeiten des „Buurtzorg“-Teams. Und eine vierte Aufgabe besteht darin, ein verlässliches Netzwerk mit Hausarzt, Physiotherapeut, Apotheke, Krankenhaus und anderen Patientendiensten (z.B. Dialyse) aufzubauen und zu koordinieren.
Die alten Menschen sind dadurch an sieben Wochentagen rund um die Uhr versorgt. Sie können zu ihren Helfern eine persönliche Beziehung aufbauen, denn maximal zwei Mitarbeiter sind für alle Aktivitäten zuständig. Die Teams kennen die Patienten in ihrem Viertel und können sich gegenseitig vertreten. ...
Das Problem ist nur, dass schon vor Jahren bei einem Podiumsauftritt auf einer Pflegeveranstaltung von einem NRW-Staatssekretär solche Ehrenamtler fest in die Berechnungen eingeplant wurden. Für ihn war klar, dass sich Zehntausende dafür begeistern werden, nachdem sie mit 68 Jahren oder später in die Rente gegangen sind, sich noch ehrenamtlich zu betätigen. Und das deshalb auch weniger Bedarf an professioneller häuslicher/teilstationärer/stationärer Betreuung vorhanden sein wird. Ich hoffe, dass dies nicht zur allgemeinen Meinung der Sozialpolitiker wird, und sich der Staat aus der finanziellen Verantwortung stiehlt und einen Teil der Verantwortung auf die Allgemeinheit abschiebt - Stichwort Tafeln.
Natürlich kann es sein, dass in 10/20 Jahren die Hunderttausende armen Rentner gerne dazu bereit sind, für ein paar Hundert € auch noch mit Ü70 (ehrenamtlich) arbeiten zu gehen...
Und ich bezweilfle auch stark, dass sich genügend Personen finden lassen, die in einem solchen Konzept wie oben mitmachen möchten. Die heutige Ego-Gesellschaft lässt mir da keine großen Hoffnungen...
In Deutschland gibt es ja einige Mehrgenerationenhäuser. Da kann die Hausgemeinschaft allerdings keine Pflegeleistungen erbringen, aber der Gedanke ist "Jung hilft alt, alt hilft jung", dass rüstige Senioren z.B. Babysitterdienste übernehmen und dass jüngere Bewohner den älteren bei Tätigkeiten zur Hand gehen, bei denen diese sich schwer tun.
Ja, kenne ich. Etwas ausgeweitet läuft das dann auch unter dem Stichwort "Quartier". Das sind aber einzelne, spezielle, Projekte, die darüber hinaus auch nicht alle erfolgreich verlaufen. Und meiner Meinung nach nie die Bedeutung erlangen, um den drohenden Pflegenotstand mit niedrigschwelligen Angeboten abfedern zu können.
Wann immer ich Reportage über diese Mehrgenerationen Häuser oder Haus-und Wohnprojekte sehe, stellt sich nach einigen Jahren heraus, dass es eigentlich nicht funktioniert.
Die jungen Familien mit kleineren Kindern erhoffen sich mehr Hilfe von den älteren Leuten und die älteren Leute wollen einerseits mehr Hilfe von den jungen und andererseits deutlich mehr Ruhe als ihnen zugestanden wird.
Früher oder später zerschlagen sich diese Gemeinschaften wieder.
Ich habe vor kurzem einen Bericht über eine WG mit fünf Senioren, Männern und Frauen, gesehen. Sie teilten sich eine Haushälterin und soweit ich weiss auch eine Pflegerin. Jeder hatte seinen Privatbereich und trotzdem waren sie nie alleine. Ich fands total schön und sehr nachahmenswert.:d:
Falls du dieses Posting ernst meinst, kann es daran liegen, dass Du gewissen Codes in der Kommunikation nicht erkennst. Ganz anders als der Löwenanteil der User, der durchaus in der Lage ist, Ironie zu checken. Man sieht i.d.R. deutlich, welche Antworten absichtlich "auf blöd" gestellt wurden. (Du bist wirklich eine der ganz Wenigen, bei der man da nicht sicher sein kann.)
Kritik an Spahns erstem Gesetzentwurf
Der Gesundheitsminister will Krankenkassen zwingen, ihre Geldreserven abzubauen - das soll die Beiträge sinken lassen. Die SPD moniert: Spahn setze sich über den Koalitionsvertrag hinweg.
Wie wird das gegenfinanziert?:rolleyes:
https://www.youtube.com/watch?time_c...&v=Dng1obYpg3k
Wie schafft der seine Ausbildung nebenher? :D
https://www.welt.de/newsticker/dpa_n...unbesetzt.htmlZitat:
In der Alten- und Krankenpflege sind deutschlandweit mehr als 25 000 Fachkraftstellen nicht besetzt. Zudem fehlen rund 10 000 Hilfskräfte. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Demnach waren im vergangenen Jahr im Schnitt fast 14 800 offene Stellen für Spezialisten in der Pflege alter Menschen gemeldet, in der Krankenpflege waren es etwa 10 800.
Krisenfester Job :freu: Wer soll uns eigentlich später noch pflegen? :floet:
Will Jens Spahn nicht alle Probleme zeitnah lösen? :freu: :zahn:
Verstehe ich das richtig? Die Bundesregierung erklärt offiziell, dass im Pflegebereich >25.000 Stellen nicht besetzt sind und will trotzdem nur 8.000 zusätzliche Stellen im Pflegebereich schaffen lt. Koalitionsvertrag? Macht definitiv Sinn. :rolleyes:
Wenn eh schon nicht alle vorhandenen Stellen besetzt werden können, ist es doch auch egal, ob noch zusätzlich 8.000 oder 80.000 Stellen geschaffen werden, um dann ebenfalls unbesetzt zu bleiben.
Was würde deiner Meinung nach mehr Sinn machen?
Noch mehr zusätzliche Stellen zu schaffen (als die vorgesehenen 8.000) würde jedenfalls wenig Sinn machen, da das vorrangige Problem offensichtlich nicht die Zahl der bestehenden Stellen ist, sondern deren Besetzung.
(Trotzdem muss es nicht verkehrt sein, perspektivisch auch Stellen zu schaffen, die in Zukunft benötigt werden, und hoffentlich irgendwann auch besetzt werden können.)
Das kommt ja 2020,die "einheitliche Ausbildung",wird die Sitution in den Altenheimen noch verschärfen,wenn viele in die Krankenhäuser abwandern,weil dort besser bezahlt wird.:freu:
Noch mehr Ausländer?Ich verstehe jetzt schon viele nicht,wie soll es dann den Alten oder den Patienten gehen,nach den Kollegen fragt ja eh keiner,wie man mit diesen Kollegen sich verständigt. :rolleyes:
Es gibt genug Länder wo viele junge Leute gerne Altenpfleger werden würden.
Hauptsache raus aus dem eigenen Elend und der Hoffnungslosigkeit.
Die Ausbildung sollte aber in den Ländern erfolgen mit Deutschkursen und allem was dazu gehört. Und danach dann nach Deutschland.
Hier
https://entgeltatlas.arbeitsagentur....05328109506963
https://entgeltatlas.arbeitsagentur....05328109506963
können die durchschnittlichen Entgelte einiger Pflegeberufe je Bundesland angesehen werden. Gibt sicher noch mehr, danach kann dann auch dort gesucht werden. Es gibt, nicht überraschend, sehr große Differenzen zwischen Ost und West.
In BaWü verdient eine PDL z.B. durchschnittlich 4.200 €, in Sachsen nur 3.200. Ich kenne persönlich mehrere Beispiele, wo gute (!) PDLs in Pflegeheimen mehr als 5.000 € pro Monat verdienen. Ob das jetzt viel oder wenig ist, soll jeder selbst beurteilen.
Ich weiß ja nicht, ob nur PDL benötigt werden, ein normaler Altenpfleger kommt anscheinend über 3200 Euro brutto nicht hinaus.
Und wieviele Überstunden müssen sie machen, um auf diese Bruttobeträge nur ansatzweise zu kommen? 100?
Wenn das wirklich so stimmen würde, wäre es ein attraktiver Job mit Zukunft, den viele anstreben würden. Die Realität sieht eher so aus, dass sich Pflegekräfte für 10-14 Euro pro Stunde abackern. Zumindest hier in NRW.
War ja nur ein Beispiel. Klar verdienen "normale" Altenpfleger weniger. Aber auch hier, das sind Durchschnittswerte.
Es gibt viele Pflegeheime, die weniger Plätze belegen dürfen (und auch machen) als sie aufgrund der Nachfrage könnten, da sie ansonsten die geforderte Fachkraftquote nicht einhalten könnten. Da wird auf viel Geld verzichtet. Und es rechnet sich für eine Einrichtung oftmals, übertariflich zu zahlen, wenn hierdurch mehr Bewohner versorgt werden können.
Klar wäre es schön, wenn grundsätzlich mehr verdient werden könnte - wei in anderen Berufen auch. Aber gerade bei Pflegeheimen muss bedacht werden, dass die Personalkosten eh schon 45-60% der Gesamtkosten ausmachen. Und wenn hier massive Steigerungen der Personalkosten hinzukommen würden, würden auch die Entgelte für die Bewohner steigen. Denn trotz der vorherrschenden Meinung verdienen sich bei weitem nicht alle Pflegeheime eine golden Nase und könnten Personalkostensteigerungen um 10% oder mehr aus der Portokasse bezahlen.
Naja, PDL sind die "Spitze der Nahrungskette" ... man sollte nicht von PDL-Gehältern auf den gesamten Pflegebereich schließen.
Zur Erhellung sollte dann auch der Durchschnittsverdienst einer "normalen" Pflegekraft und "normaler" Pflegehilfskräfte genannte werden. Solche Zahlen sind doch viel greifbarer als der Verweis auf die Gehälter der Leitungskräfte.
Übrigens werden gegenwärtig vorhandene Plätze auch deshalb vielfach nicht mehr belegt, weil es sich um Doppelzimmerplätze handelt. Der Gesetzgeber hat vorgegeben, dass bis 2018 80 % von den Einrichtungen Einzelzimmer bereit gestellt werden müssen. Dafür hatten die Heime 15 Jahre Zeit. Viele haben sich nicht daran gehalten bzw. gedacht, das wird nochmal und nochmal verschoben und nicht reagiert. Die, auf die das zutrifft, also die noch über 20 % in DZ haben, dürfen ab August 2018 keine Plätze mehr in Doppelzimmern vergeben und bauen erst jetzt um. Oder schließen gar.
Dafür hatte ich den Link angegeben...
Das mit den 80% Einzelzimmern gilt nur für NRW. Und auch hier können heute noch DZ-Plätze belegt werden, auch wenn die 80%-Quote nicht erfüllt wird. Denn noch ist nicht August. Und es wird sicher keiner aus einem Doppelzimmer rausgeschmissen, wenn er ab dem 01. August noch in einem solchen wohnen würde, hierdurch aber die EZ-Quote nicht erfüllt wird.
Es ist schon so, dass immer mehr Pflegeheime die Nachfrage nicht befriedigen können, weil ihnen schlicht und einfach das examinierte Personal fehlt.
Dann nenn' sie doch.
Suboptimal hat zwei Links geliefert zu einer anscheinend recht umfangreichen Datensammlung, und hat beispielshaft die Gehälter für PDL herausgegriffen. Du bist jetzt schon der dritte, der das kritisiert. :rolleyes:
Dabei kann sich doch anhand der Links jeder selber auch über andere Positionen informieren und seine Erkenntnisse gegebenenfalls posten.
Ich selber halte es aber nicht verfehlt, auch die Einkommen von Führungskräften zu betrachten.
Denn PDL sind keineswegs "die Spitze der Nahrungskette", also ganz weit weg von der "normalen" Pflegekraft. PDL gehören eher zur mittleren als zu oberen Führungsebene eines Krankenhauses oder eines Heimes. PDL führen die "normalen" Pflegekräfte, übernehmen in vielen Fällen selber noch pflegerische Aufgaben, und rekrutieren sich in der Regel aus "normalen" Pflegekräften.
PDL gibt es in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung zahlreiche, und insofern ist es für einen motivierten Menschen, der eine qualifizierte Ausbildung macht, keineswegs utopisch, eine solche Position zu erreichen. Deren Einkommen ist also keineswegs irrelevant, wenn es darum geht, die Attraktivität von Pflegeberufen zu beleuchten.
Würde es denn helfen, wenn massiv in Sprachunterricht investiert würde?
So als Laie ist man ja zwigespalten. Einerseits scheint beinahe jede Kultur mehr Respekt vor alten Menschen zu haben als unsere; was für ausländische Pflegekräfte spricht. Andererseits heißt immer, für die Alten seien besonders auch alte Lieder, Spiele, Geschichten wichtig. Das können Ausländer vermutlich nicht leisten?!
Die 80%-Quote gilt zunächst für die Einrichtungen: Hat man z.B. 100 Zimmer, dürfen davon ab August maximal 20 Zimmer als Doppelzimmer verwendet werden (diese müssen natürlich die Vorgaben für die Größe, Zuschnitt etc. erfüllen). Werden bislang 30 Zimmer als Doppelzimmer angeboten, müssen diese - wenn es wirklich ohne weitere Übergangsregelungen umgesetzt werden sollte - davon dann 10 wegfallen, und können dann noch als Einzelzimmer angeboten werden.
Das sollte eigentlich auch ausreichen, da es mittlerweile eh schon schwer ist, Doppelzimmer zu belegen, da gerade in NRW die Unterschiede zwischen EZ und DZ (= EZ-Zuschlag) normalerweise bei ca. 35 € pro Monat liegt, und somit auch kein Anreiz für Angehörige besteht, durch die Wahl eines DZ Kosten einzusparen. Ehepaare sollten deshalb sicher genügend Angebote vorfinden (wobei es oftmals so ist, dass bei einem gemeinsamen Einzug in ein Pflegeheim vor allem die Frau es ganz gut findet, wenn es getrennte Zimmer gibt ;)). Wohnt jetzt ein Ehepaar zusammen, und das auch über den 01. August hinaus, und würde hierdurch die EZ-Quote nicht erfüllt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dann die Heimaufsicht dies verbieten würde.
In neuen Einrichtungen, die z.B. gerade in Bau sind, baut man flexibler, d.h. mit Zwischentüren, so dass aus zwei EZ dann auch ein DZ gemacht werden kann, z.B. ein Zimmer als Wohnraum und ein zweites Zimmer als Schlafraum.
Ich kenn mich in diesem Segment jetzt nicht so aus, aber ich habe mitbekommen, dass z.B. ein gemeinnütziger Träger als Voraussetzung das B2-Zertifikat nennt. Ob das jetzt in allen Situationen ausreicht?
Und mit den Spielen, Liedern etc. Viele der deutschen Pflegekräfte sind ja sehr jung. Ob die solche alten Geschichten, Spiele tec. noch kennen, ist deshalb fraglich.
Mal zum Thema PDL und Verdienst,ich wollte den Job nicht mal geschenkt und mehr Gehalt übernehmen.Meine 2.Chefin,stellv.PDL hat aktuelle "Regeldienstdienstzeiten"von Morgens 6Uhr bis 20Uhr.Meinte letztens zu ihr,sag mal geht´s noch? :dada: Du klappst irgendwann zusammen und musst Dich einfach selbst schützen,das machste nicht lange mit.Kurze Antwort,was soll ich denn machen,die Arbeit muss doch erledigt werden?
Dann noch rechtlich den Kopp für die Kollegen hinhalten,nicht mal geschenkt,wollte ich das.:fürcht:
Sprache,Kommunikation finde ich das A und O im Umgang mit Menschen,um auch Notsituationen einschätzen zu können oder auch Bedürfnisse von wahr zu nehmen.
B2 Zertifikat scheint wohl Standard bzw. Vorraussetzung zu sein.Mir sagen diese Zertifikate nix bzw. welche Prüfung notwendig ist um solche Lehrgänge zu bestehen.Ich sehe in der Praxis nur,hoch können diese Anforderungen nicht sein.
Dann bekommste die Anweisung,in den Dokumentationen wäre Rechtschreibung nicht so wichtig,wichtiger wäre der Inhalt.:rolleyes: Schlimm,ich stehe häufig vor dem Übergabebuch oder Bewohnerakten,was will die Kollegin mir jetzt mit dem Geschriebenen sagen?Das ist nervig,kostet Zeit...und das macht ja auch was mit Einem,dem Beruf,dem Ansehen,dem eigenen Selbstverständnis,wenn die Anforderungen immer weiter runter gesetzt werden.:(
Ich mache mir nachts immer den Spaß,die neuen Bewerbungen zu lesen,hui,hui,hui was da rein flattert.:rotfl: Eine hat sich für das Altenheim beworben um im weiteren Verlauf dann von Krankenhaus zu sprechen und es schon immer ihr Traum war im Krankenhaus zu arbeiten. :D
Andere Bewerbung ging an den Stiftsleiter,der wurde in der ganzen Bewerbung auf einmal zur Frau...etc.
Die Situation der Bewohner finde gruselig,man darf in der ganzen Situation auch nicht vergessen,in welcher Zeit Sie groß und aufgewachsen sind.Werden jetzt im Alter,wo Sie richtig viel Geld bezahlen müssen,um gepflegt werden.Müssen sich mit Kolleginnen aus anderen Kulturkreisen beschäftigen die Sie so nicht gewohnt waren bzw.kannten.Eine Bewohnerin wollte von Kollegin XY nicht versorgt werden,weil Sie vor deren Aussehen Angst hatte.Da stutzt man erst mal,aber diese Ängste muss man wahrnehmen und sich damit beschäftigen.
Im Niedriglohnsektor,sprich Kolleginnen ohne Ausbildung,ist der Wechsel sehr hoch,sprich ein Kommen und Gehen,ich mach mir gar nicht die Mühe mehr die Namen lernen,weil sehe evtl. abends und morgens ne halbe Stunde.Die Möglichkeit haben die alten Leute nicht,die sind auf die angewiesen,aber müssen sich ständig an neue Mitarbeiter gewöhnen und das ist sehr schwierig,für Die,weil Pflege hat auch was mit Vertrauen+Nähe tun.:(
Lesenswerter Artikel:
Ein Schlag ins Gesicht der Pflege, vor allem der Altenpflege. Nach dem Muster: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass
https://3.bp.blogspot.com/-PxnD94-7B...dung%2Bneu.jpg
Bonner Krankenschwester beklagt Zustände in der Pflege
Zitat:
...Vier Schwestern oder Pfleger in der Frühschicht, drei im Spätdienst und einer in der Nacht sowie ein Springer im Haus – damit ließe sich die Arbeit gut bewältigen, glaubt Schneider. Solche Besetzungen sind heute Ausnahmen. Wenn der Personalschlüssel einmal stimme, würden Kräfte auf andere unterbesetzte Stationen abgezogen. Auf ihrer jetzigen Station habe sie schon häufiger mit ein, zwei Praktikanten oder Krankenpflegeschülern allein dagestanden. „Ich muss dann offiziell die Verantwortung ablehnen“, sagt Schneider.
Dazu komme das Sprachproblem. 70 Prozent der Pflegekräfte sprächen nicht Deutsch als Muttersprache. Viele seien fachlich gut. Aber es hapere an der Abstimmung. „Wir verstehen uns einfach nicht – und dann dauert alles viel länger, als es müsste“.
...
So wie im Artikel beschrieben habe ich das Jahre lang auch im Krankenhaus erlebt,wer sich beklagt,Überlastungsanzeigen an die Chefs stellt,muss sich rechtfertigen und bekommt häufig zur Antwort,wenn es ihnen nicht passt,können sie ja gehen. :rolleyes: #Gewinnmaximierung
Hat vielleicht nicht ganz mit dem Thema zu tun aber ich habe vor knapp 20 Jahren Zivi gemacht bei den Malteser und damals dachte ich mir auch schon, was das für eine Belastung für die Leute eigentlich ist. Alle (damals) 11-13 Monate komplett neue Leute, wo man jedesmal wieder komplett bei Null anfängt und wieder Vertrauen schaffen muss in einer Lebenslage wo man dringend auf Hilfe angewiesen ist.
Im Grunde besteht das Pflegeproblem seit zig Jahrzenten und man konnte es vermutlich mit dem Zivildienst immer noch gut vertuschen aber seit es das alles nicht mehr gibt, sieht man vermutlich auch erstmal die Ausmaße was da alles schief lief....
https://twitter.com/STRG_F/status/988796854791032832">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/STRG_F/status/988796854791032832
Das Problem wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken,leider helfen da kleine Änderungen der Politik im Pflegesystem nichts,Ausländer hat man vor 20-30 Jahren auch geholt um den Pflegenotstand zu mindern,mit wenig Erfolg.
Ich kenne eine Altenpflegerin die hat das 4 Jahre durchgehalten, schnell war ihr klar, sie pflegt nicht nur die alten Menschen,sondern gleichzeitig die Angehörigen mit. Kritik und Anspruchshaltung der Angehörigen hat dazu geführt, das sie diesen Beruf aufgegeben hat.
Heute ist sie im Büro tätig.
Das ist sicherlich ein Teilaspekt,wir waren billige Arbeitskräfte für die Arbeitgeber,aber man konnte mit den Zivis planen.
Ich fand die Besetzung/Personalschlüssel Anfang der 90er ok und man ging zufriedener nach hause als jetzt.Dann kam der Berechnungs-/Kostenschlüssel (DRG) der Krankenkassen,der in meinen Augen alles veränderte und den Job zur reinen Fließbandarbeit machte,der Leistungsdruck nahm zu.
Dazu noch die Privatisierung von Häusern/Anbieter,die nicht an den öffentlichen Tarif gebunden sind...
https://twitter.com/VerenaBepunkt/st...99355433881600">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/VerenaBepunkt/st...99355433881600
Fehlt nur noch,Beruf kommt von Berufung. :rolleyes:
In der FAZ wird eine Studie mit aktuellen Gehaltsdaten vorgestellt, kein Wunder dass Fachkräftemangel besteht :help::
Bei den Pflegehelfern wird im Durschschnitt mit 9 Jahren Berufserfahrung 25.056 Euro Brutto (!) gezahlt.Zitat:
Den Daten zufolge verdienen Altenpfleger im Schnitt als Berufseinsteiger nach ihrer Ausbildung 28.787 Euro Bruttojahresgehalt. Nach mehr als neun Jahren sind die Durchschnittsgehälter der Analyse zufolge zwar angestiegen, befinden sich aber auch dann noch in einem vergleichsweise niedrigen Bereich: 31.298 Euro Bruttojahresgehalt kann ein Altenpfleger mit dieser Berufserfahrung im Schnitt erwarten.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-cha...-15563442.html
Ja, das ist schon eher die Realität.
Erstaunlich:
Auch Altenpfleger mit (mind.) Bachelor verdienen nicht viel mehr, sondern mit 9 Jahren Berufserfahrung 32.684 Euro.
Okay, wenn sie die gleiche Arbeit machen wie ein "normaler" Altenpfleger, gibt es auch keine Grund, dass sie mehr verdienen sollten, aber dafür haben sie doch nicht studiert?! Und was haben sie studiert? Altenpflege - oder Romanistik?
Ich vermute, in der Regel wird ein studierter Altenpfleger nach 9 Berufsjahren doch schon längst eine Führungsposition ausüben, oder sehe ich das falsch?