aber unser system kann die schweren fälle besser verkraften....
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Ich glaube, dass kann man seriös nicht beantworten. Rein von den Zahlen der positiv getesteten Menschen sind es 7 - 8 Tage die wir hinter Italien her sind.
Nur mein Gefühl: In 14 bis 20 Tagen sollte sich die Kurve aufgrund der eindämmenden Maßnahmen abflachen. Wir werden auch nicht von der Welle so überrascht werden wie Italien. Ich hoffe, Prof. Drosten hat Recht damit, dass wir früh dran sind und schnell durch die sehr hohe Testzahl weitere Fälle isolieren können.
Ein großes Problem ist - so wie ich das heute höre - das fehlende Schutzmaterial für die relevanten Berufe. Und da es hier weltweit fehlt kann man nur hoffen, dass die Regierung genug Material auftreiben kann. Wenn das alles gut läuft, dann ist das hoffentlich der Silberstreif am Horizont.
Wenn wir maximal 2 Wochen hinter Italien wären, dann hätten wir jetzt bereits 2335 Tote (Italien vor zwei Wochen :( ).
Quelle hier: https://interaktiv.morgenpost.de/cor...land-weltweit/
Aber man kann die Länder nicht miteinander vergleichen, zuviele unterschiedliche Faktoren (z.B. wahrscheinlich längere unentdeckte Ausbreitung in Italien, höhere Testzahlen in D als in Italien in der Anfangsphase und damit vermutlich geringere Dunkelziffer Infizierter, unterschiedliches Durchschnittsalter der Infizierten, ein Hotspot in Italien vs. mehrere Hotspots in D, unterschiedliche Testkriterien usw.)
Hoffen wir, dass die Toten insgesamt (nicht nur in Deutschland) nicht weiter so ansteigen wie bisher. Es gibt leider einige Länder die sehr besorgniserregende Anstiege der Todesraten im Moment haben.
Die Ärztin bei Anne Will malt sehr schwarz :(
Betrifft Baden Württemberg
https://www.produktwarnung.eu/2020/0...Hbuy7SxPRaiLjg
.. oder sie weiß als Ärztin besser Bescheid als so manche Sofaexperten?
Nicht unbedingt, an den letzten Wochenenden ging es auch nach oben. Aber es kann natürlich am Wochenende eher zu Engpässen in den Gesundheitsämter bei vielen Fällen kommen als in der Woche. In NRW ist es so, dass es grundsätzlich am Freitag eine überdurchschnittlich große Zahl an neuen Infizierten gibt. Vielleicht will man da in Richtung Wochenende eher auf den aktuellen Stand kommen.
Man muss die nächsten Tage sehen, weil die ganzen Maßnahmen sind ja noch lange nicht in den Zahlen enthalten. Wenn ich an Mitterteich denke, wie lange dort das Starkbierfest her ist und man eben erst fast 2 Wochen später die Auswirkungen sieht.
Hmm, mal ne andere Frage. Wie muss der Bürger informiert werden, um Strafen zu verhängen ?
"Das war doch gestern im Fernsehen" reicht wohl nicht aus, damit die Ordungshüter etwas durchsetzen dürfen.
Aber was ich von Anne Will als Essenz mitgenommen habe, ist dass die nächsten 18 Monate, bzw. bis es einen Impfstoff gibt, kein "gewohntes" Leben möglich ist.
Mit dem Impfstoff ist es auch so ne Sache. Der wird ja nicht von einem Tag auf den anderen für Millionen/Milliarden Menschen verfügbar sein.
Und die Impfgegner wickeln sich hoffentlich mit Klopapier ein, wenn's hilft. :rolleyes:
Ich fand die Erklärung/ Vermutung von Drosten recht schlüssig
Zeit-Interview vom Freitag: https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...rologe-chariteZitat:
In Italien wird wohl vor allem getestet, wer ins Krankenhaus aufgenommen wird. Weil die Leute dort wissen, dass es sowieso nicht genug Tests gibt, bleiben sie auch bei Symptomen erst mal zu Hause, und wenn sie dann schlechter werden, gehen sie direkt ins Krankenhaus. Dort kommen sie dann schon mit Atemnot an und müssen eigentlich schon auf die Intensivstation. Und zu diesem Zeitpunkt werden sie dann zum ersten Mal getestet. Deshalb ist auch das Durchschnittsalter der erfassten Fälle in Italien viel höher als bei uns. Ich gehe davon aus, dass sehr viele jüngere Italiener infiziert sind oder schon waren, ohne je erfasst worden zu sein. Das erklärt auch die vermeintlich höhere Sterblichkeit durch das Virus dort.
Heute war übrigens auf CNN die zweitwichtigste Nachricht die Quarantäne von Frau Merkel. Wort für Wort die Meldung übernommen und nichts zugedichtet.
18 Monate eine ähnliche Situation wie jetzt dürfte zum Kollaps führen. Schon jetzt begegnet man Menschen auf der Straße wie Infizierten. Jeder Jogger, der an einem vorbei rennt, ist ein Virenverbreiter. Man sagt sich im Wald noch freundlich "Hallo" aber insgeheim geht man auf Abstand. Nicht nur, weil man es sollte.
Kinderspielplätze werden von der Polizei überwacht, ebenso ab morgen dann die Plätze und öffentlichen Orte. Man hat wahrscheinlich immer das Gefühl, etwas falsch zu machen. Dazu kommt noch, dass wir Menschen soziale Kontakte brauchen. Wir sind nicht zum alleine Leben gemacht.
Das Problem wird, selbst wenn wir in 2 Monaten die Krise überstanden haben sollte (was ja höchst unwahrscheinlich ist), sein, dass wir das so schnell nicht mehr aus den Köpfen raus bekommen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was Menschen mit Angstzuständen da jetzt gerade mit machen und was auf sie noch zu kommt. Wir sind gerade mal in der ersten Woche.
Hier hat sich ein Historiker mit den Auswirkungen beschäftigt:
Demokratie durch Corona in Gefahr
Podcast auf WDRZitat:
Die Corona-Krise setzt das öffentliche Leben außer Kraft. Die Selbstverständlichkeit, mit der Einschränkungen unseres Alltags hingenommen werden, hält der Historiker René Schlott für besorgniserregend. Im Gespräch mit Sabine Brandi warnt er vor den Auswirkungen auf unsere Gesellschaft "nach Corona".
Wir haben eher das Glück dass bei uns die Verteilung "besser" ist.
Wenn du in Mainz die Fallanzahl von Bergamo hast, fällt auch alles außeinander.
Verteilt sich Bergamo aber auf RLP/NDS/NRW dann geht es.
Italien bringt es da auch nichts, dass sie im Süden Kapazitäten haben.
Grade kam am Ende der Tagesthemen, wie Musiker deutschlandweit an den Fenstern am frühen Abend musizierten - Beethoven, Ode an die Freude.
Das war schön.
Das kann ja alles richtig sein. Kennt man aus diversen Experimenten mit Isolation, aber was bringt das, wenn jeder Psycho-Heinz seine Prognosen in die Welt posaunt. Die Situation ist, wie sie ist. Wer bessere Alternativen hat soll Hier schreien und nicht apokalyptische Geschichten erzählen.
Macron hat ja auch eine sehr wichtige Rede gehalten (kam gerade in ttt), wo er, sehr engagiert, bedauert und kritisiert, dass gerade so wichtige Bereiche, wie Sicherheit, Versorgung u. a. aus den Händen gegeben wurden und eher auf Profit gesetzt wurde. Wir müssen Frankreich und Europa unabhängig machen, eigenständig, selbst darüber bestimmen, wie solche Betriebe, Institutionen von uns, für uns arbeiten und vor allem künftig auf solche Katastrophen vorbereitet werden.
- sinngemäß -
Da kommt dann aber doch noch ein Unterschied zu Frau Merkel (die ich in diesen Fragen sehr schätze) raus. Er benennt frühere Fehler ganz klar und fordert, dass das jetzt anders zu laufen hat, während sie bislang "nur" zu den aktuellen Verordnungen spricht.
Reicht aktuell wahrscheinlich auch, aber es wird sicher nicht von ihr ausgehen, dass am Ende da wirklich so ein Umdenken und auch Selbstkritik stattfindet, wie bei Macron. Aber er und eventuell andere Staatschefs werden dann hoffentlich in der EU darauf drängen.
Da fand ich den Ansatz des Hauptkommissars bei Anne Will sehr gut. Sein Vorschlag war, dass man nicht nur die Virologen zu Worte kommen lässt, sondern eine Kommission der schlausten Köpfe, Mathematiker, Soziologen usw, zusammen stellt. Aktuell ist die Aussage der Politik leider: Wir haben keine Ahnung und reagieren darauf irgendwie.
Wenn man bedenkt, dass ich vor 10 Tagen noch eine Großveranstaltung mit 999 Personen hätte machen dürfen, Mundschutz nicht sinnvoll wäre und Hände waschen reicht, steigen die Änderungen Exponentiell mit den Infizierten. Nur war das alles vorher schon bekannt. Ist ja nicht so, dass es Wuhan und Bergamo nicht geben würde.
Ich hab z.B keinen Fernseher. Ich hatte z.B. gar nicht mitbekommen, dass bei uns schon seit Freitag ein Versammlungsverbot von 3 oder mehr Personen besteht. Stand dann auf der HP der Stadtverwaltung unter irgend nem Link. War nun bei mir nicht schlimm, da ich eh immer allein bzw. max. zu zweit unterwegs bin und immer Abstand zu fremden Menschen halte (mir geht ständig auf den Zeiger, wenn Leute an der Kasse so dicht stehen, dass ich ihren Atem im Genick hätte, wenn ich nicht nur nen laufender Meter wäre XD). Und ich hab mich schon gewundert, warum unsere "wir schimmeln den ganzen Abend aufm Platz" Gang vorgestern und gestern nicht am Start war.
Durchsagen gabs keine.
Heut beim Spätdienst kam ich mir vor wie in nem Survivalgame...nix unterwegs gewesen. Die Stadt gehört mir. :smoke:
Das ist wohl eine Fehlannahme, das nur die getestet werden, die im Spital sind. der Zivilschutz veröffentlich ja immer die Aufteilung der aktiven Fälle - und das wären aktuell 19846 Hospitalisierte, 3'009 auf den Intensivstationen und 23'783 in häuslicher Quarantäne. Da wären dann also rund die Hälfte der positiv Getesteten zu Hause.