Snow White - die Realverfilmung

[ganzblau]

Ein Extrathread für die nächste umstrittene Realverfilmung eines Disney-Klassikers ... unter anderem, weil das Drehbuch von Greta Gerwig stammt.
Und das allein verspricht die Sache spannend zu machen

Wie schon bei "Arielle" steht viel auf dem Spiel: Konservative Stimmen wettern jetzt schon gegen die "woke Ideologie" der Neuverfilmung, und die designierte Hauptdarstellerin Rachel Zegler ("West Side Story" / "The Hunger Games - Snakes and Songbirds") wird kräftig ausgebuht aufgrund diverser Interviewschnipsel wie diesem hier:

We absolutely wrote a Snow White that ... she’s not going to be saved by the prince, and she’s not going to be dreaming about true love; she’s dreaming about becoming the leader she knows she can be.

Ausserdem sollen die sieben Zwerge keine richtigen Zwerge mehr sein, und das hat differenzierte Kritik zur Folge, etwa von Peter Dinklage.


... Jedenfalls wird man bis zum Releasedatum in zwei Jahren einiges hören und lesen von der Verfilmung
Grund genug für einen Extra-Thread!

Teaser-Trailer:

[sinead_morrigan]

Greta Gerwig als Regisseurin = (fast) safe auf meiner Must-See-Liste für 2025.

Sobald POC einen Platz am Tisch bekommen, schwingt in konservativen Kreise (in den USA mittlerweile ein schöner Euphemismus für MAGAs) direkt die Angst mit, dass man selbst an Privileg und Einfluss verlieren könnte, nur weil andere nicht mehr benachteiligt werden.

Neuinterpretation - ja, viele sind mit Märchen aufgewachsen, die einen sentimentalen Wert haben, aber niemand zwingt Bill, Donna, Peter und Birgit in die Kinos. Niemand hindert diese Leute, sich die 265. Standardverfilmung alter Schinken mit Schneewittchen als damsel in distress anzuschauen. Verstehe die Aufregung bei Verfilmungen und Neuverfilmungen nie. Ich für meinen Teil freue mich auf Gretas frischen Blick darauf, sie hat schon bei Jo (die ich vorher schon mochte) und Barbie nicht enttäuscht.

[heikefan]

Das gepostete Video da oben ist aber mehr als Fake!

Und es werden sehr wohl nun Zwerge, die man auch hinterher als magische Wesen abstempeln kann, da sie aus dem PC kommen.

Folgendes Foto hat Disney veröffentlicht.

[Mr. Gordo]

Ich war eben sehr erschrocken von den billigen Greenscreen-Aufnahmen von Gal Gadot und bin nun beruhigt, dass es selbstverständlich nur ein Fake ist.

Ich muss sagen, dass ich Barbie erschreckend geistlos fand, Da hatte ich so viel mehr erwartet, gerade nach dem tollen "Little Women" und gerettet hat das in meinen Augen nur die wirklich oscarwürdige Performance von Margot Robbie. Die Message war dermaßen platt und der Plot als erste Ebene nicht existent. Für mich war es deswegen eine gut gemeinte 3-.

Für Snow White ist sie sicher eine gute Wahl. Ich frage mich aber auch, ob mn wirklich jede Geschichte im neuen Anstrich erzählen muss, denn irgendwann werden die Anliegen zum Gimmick.

Letztendlich ist es gut gemeint, wenn man eine schwarze Arielle castet, aber auf mich wirkt das, gerade weil es oft zum Marketing verwendet wird, einfach wie Resteverwertung. Warum kann man nicht endlich vernünftige Geschichten schreiben, die entweder so sind, dass es vollkommen egal ist, welche Hautfarbe die Darsteller haben oder eben mehr Rollen, die auf Minderheiten zugeschnitten sind. So ist ein Casting in Arielle am Ende auch als das zu verstehen, was die weiße Hollywoodelite übrig gelassen hat und von anderen gewinnbringend aufgetragen wird. Dieses Gimmick wird nicht reichen. Und dann heißt es irgendwann: Ja schaut, die wollen eben die Minderheiten gar nicht sehen.

[Thaliel]

ein snow whote ohne "haut so weiss wie schnee" ist schon eine sehr freie Interpretation, viel gemein mit dem originalmärchen hat es wohl nicht mehr. Ob man für eine eventuelle realverfilmung von Küss den Frosch Tiana von einer blonden schwedin spielen lässt, von wegen gleiches recht für alle und so?

[Mr. Gordo]

Es wird eben immer zu schnell alles in einen Topf geworfen.

Es gibt einerseits Rassisten und auf der anderen Seite einfach gewisse Vorstellungen, die die Menschen von diversen Rollen im Kopf haben.

Ich kann mir Rachel Zegler ganz gut in der Rolle vorstellen, fand auch das Arielle-Casting okay (zumindest optisch, ihre Darstellung fand ich im Film am Ende doch etwas arg hölzern), weil das Markenzeichen die roten Haare waren und diese beibehalten wurden. Aber gerade im Fall von Snow White, wo der Name ja tatsächlich Programm ist, kann ich schon verstehen, wenn sich beim Schauen am Ende einfach etwas "falsch" anfühlt, wenn sie da als Latina auftritt.

Ich verstehe nur den Protest und Aufschrei nicht, denn jeder hat ja das Recht es nicht zu schauen, wenn einen etwas an der Umsetzung stört. Bei Harry Potter beschwert sich ja auch niemand der Fantasy-Filme hasst, dass sie keinen Krimi daraus gemacht haben. Dann ist es eben einfach nicht für einen gemacht.

Ich glaube Bob Iger hat es ja selbst gesagt. Man hat bei Disney nicht mehr die Geschichten in den Vordergrund gestellt hat. Stattdessen ging es stets um irgendwelche Minderheitencastings oder der erste schwule, die erste lesbische etc. wurden als Gimmick verkauft. Und das machte die ganze Angelegenheit am Ende verkrampft.

Es muss einfach immer im Gesamtbild und im Kontext passen. Mir ist egal, ob James Bond schwarz oder weiß ist (Idris Elba könnte perfekter nicht sein) , ist irrelevant. Aber er ist keine Frau und auch kein braver Hausmann, der zu Hause eine starke Karrierefrau und 2 wohlerzogene Kinder sitzen hat. Und genauso wenig ist Black Panther von einem Weißen zu besetzen. Ob Iron Man nun allerdings schwarz, weiß oder Asiate ist, ist mir im Endeffekt auch fast wieder egal, weil ich seine Comicvorlage nicht kenne.

ein snow whote ohne "haut so weiss wie schnee" ist schon eine sehr freie Interpretation, viel gemein mit dem originalmärchen hat es wohl nicht mehr. Ob man für eine eventuelle realverfilmung von Küss den Frosch Tiana von einer blonden schwedin spielen lässt, von wegen gleiches recht für alle und so?

Das ist ein gutes Beispiel, dass es eben immer auf den Fall ankommt. Küss den Frosch ist die Geschichte eines schwarzen Mädchens aus den Südstaaten, deren Hautfarbe eine ROLLE spielt. Das kann man nicht anders besetzen. In "Wish" dagegen wäre es egal. Würde sich aber vermutlich niemand trauen, das dann weiß zu besetzen.
Ich denke gewisse Änderungen gehen in Ordnung. Wenn ich allerdings lese, was Gerwig da alles an zentralen Standpfeilern aus der Geschichte streichen möchte, dann frage ich mich, weswegen man das überhaupt Schneewittchen nennen will und nicht einfach eine neue Geschichte erzählt.

[ganzblau]

"Weiss wie Schnee" muss aber schon mal nicht gleichbedeutend sein mit "kaukasisch". Der Begriff bezeichnet doch lediglich eine Haut, die fair ist und damit - gemäss landläufiger Meinung - nicht von der Sonne gebräunt. Eine Sache des sozialen Privilegs, nicht der Herkunft

... Wer hier will tatsächlich, ernsthaft, mit dem Pantone-Farbfächer nachprüfen, ob Rachel Zegler als "Latinaprinzessin" die Anforderungen für "schneeweisse Haut" mehr oder weniger erfüllt als - sagen wir, Madonna?

Mit persönlich ist jedenfalls die Hautfarbe egal - und zwar nur schon weil ich annehme, dass das Sonnenlicht den grösseren Einfluss auf gewisse hues (also: Hauttöne) ausübt als Genetik.

[vergas]

"Weiss wie Schnee" muss aber schon mal nicht gleichbedeutend sein mit "kaukasisch". Der Begriff bezeichnet doch lediglich eine Haut, die fair ist und damit - gemäss landläufiger Meinung - nicht von der Sonne gebräunt. Eine Sache des sozialen Privilegs, nicht der Herkunft

... Wer hier will tatsächlich, ernsthaft, mit dem Pantone-Farbfächer nachprüfen, ob Rachel Zegler als "Latinaprinzessin" die Anforderungen für "schneeweisse Haut" mehr oder weniger erfüllt als - sagen wir, Madonna?

Mit persönlich ist jedenfalls die Hautfarbe egal - und zwar nur schon weil ich annehme, dass das Sonnenlicht den grösseren Einfluss auf gewisse hues (also: Hauttöne) ausübt als Genetik.

Nachdem die Gebrüder Grimm Deutsche waren und die Lebenswelt im 19. Jhd bestimmt nicht so multikulturell war wie sie es heute ist, ist doch eher anzunehmen. dass mit "weiss wie Schnee" tatsächlich kaukasisch gemeint war. Was ich nicht so ganz verstehe, es wird ja inzwischen ein derartiges Geschiss darum gemacht, dass die Auswahl nur innerhalb einer Ethnie und/oder Kultur erfolgen darf. Teilweise wirkt es einfach nur noch abstrus (Übersetzung Amanda Gorman nur durch Schwarze, Golda Meir nur durch eine Jüdin gespielt.) Aber warum gilt das dann nicht auch umgekehrt für Figuren, die eindeutig als weiß = hellhäutig assoziiert werden?

[vergas]

.

[Thaliel]

Nachdem die Gebrüder Grimm Deutsche waren und die Lebenswelt im 19. Jhd bestimmt nicht so multikulturell war wie sie es heute ist, ist doch eher anzunehmen. dass mit "weiss wie Schnee" tatsächlich kaukasisch gemeint war. Was ich nicht so ganz verstehe, es wird ja inzwischen ein derartiges Geschiss darum gemacht, dass die Auswahl nur innerhalb einer Ethnie und/oder Kultur erfolgen darf. Teilweise wirkt es einfach nur noch abstrus (Übersetzung Amanda Gorman nur durch Schwarze, Golda Meir nur durch eine Jüdin gespielt.) Aber warum gilt das dann nicht auch umgekehrt für Figuren, die eindeutig als weiß = hellhäutig assoziiert werden?

this, bei der Eiskönigin käme doch auc keiner auf die idee, Elsa mit sagen wir mal Ruth negga zu besetzen

[Couchgeflüster]

der trailer sieht wirkl. fanmade gemacht aus