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  1. #4921
    Zitat Zitat von Whoopi Beitrag anzeigen


    jetzt habe ich auch endlich mein dritt-buch beenden können und obwohl mir kishons witz immer gut gefällt bin ich wohl mit diesem buch zu spät dran. in der derzeitigen krisensituation wirkt die ironie einfach fehl am platz. nicht schuld des autors, sondern ich habe einfach zu lange gewartet es zu lesen
    Da hast Du vermutlich recht.
    Ich habe die Bücher in den 80ern gelesen, hatte eine ganze Reihe. Wo sind die eigentlich?

  2. #4922
    Ich lese gerade

    Lauf Junge, lauf von Uri Orlev.




    Inhalt: Dem jungen Jurek (Srulik), einem Juden, gelingt die Flucht aus dem Warschauer Ghetto während des 2. Weltkrieges. Fortan muss er sich bis zum Kriegsende durchschlagen. Immer wieder schließt er sich anderen Menschen an und muss doch wieder fliehen. Dabei macht er überraschende, intensive Erfahrungen. Nicht nur von deutschen Soldaten, auch von polnischen Landsleuten droht Gefahr. Manche Menschen helfen ihm, andere nicht. Er kann bis zum Kriegsende überleben, verliert jedoch seinen Arm.

    Das Buch hat autobiographische Züge des Autors.

  3. #4923
    Zitat Zitat von Finn Beitrag anzeigen
    Siehst das habe ich befürchtet, nein dann ist das kein Film für mich...
    Dank dir
    Nochmal OFFTOPIC

    Kein Problem
    Es ist ja nicht nur das Marley eh wegen dem Alter stirben würde, nein es wird ausgeschlachtet indem er zum 2ten mal einen verdrehten Magen hat und deshalb dramatisch eingeschläfert wird
    Und vorher zieht sich das bestimmt 10-15 Min lang indem er nur noch rumliegt etc.
    Nein, wirklich nicht schön

  4. #4924
    ~Elfe~ Avatar von Finn
    Ort: ~Namaarie~


    Muss ich kurz einschieben..ist ein Jugendbuch, dass der Lütte grad in der Schule liest..und die müssen eine Buchbesprechung machen. ich kann natürlich nur helfen wenn ich den Inhalt kenne, aber ich muss sagen..das Buch ist echt klasse!!

    Kurz bevor er starb, sagte Paps, solange ich mich auf mich selbst und niemanden sonst verließe, könne mir nichts zustoßen. Wahrscheinlich würde ich mich eine Zeit lang einsam fühlen, doch das ginge irgendwann vorbei. Ich war zehn Jahre alt und er hatte mir alles beigebracht, was ich wissen musste, um im Wald zu überleben.“So beginnt die Geschichte von Alabama Moon........

  5. #4925


    Andrea und Noemi sind Engel. Ihre Liebe zueinander ist vollkommen. Als die anderen Himmelsbewohner eifersüchtig auf ihr Glück werden, schließen sie mit ihnen eine Wette ab: Wenn die beiden auch auf der Erde zueinanderfinden, dann soll ihre Liebe zukünftig allen Engeln als Vorbild dienen. Wenn nicht, dann verlieren sie einander für immer. Und so werden sie auf der Erde als Menschen wiedergeboren. Doch bevor es funkt, müssen sie viele Hindernisse überwinden.

    Quelle: Amazon.de

    So verdammt schön

  6. #4926



    Beschreibung
    Mitte des 19. Jahrhunderts unternahm der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau ein bis dato einzigartiges Daseinsexperiment: Für zwei Jahre zog er sich tief in die Wälder Massachusetts zurück. Dabei ging es ihm nicht um simple Weltflucht, sondern um die Erforschung menschlicher Existenz, um ein wahrhaft bewusstes Leben und die Beschränkung auf das Wesentliche. Seit ihrem Erscheinen 1854 wurden Thoreaus höchst kunstvoll arrangierte Aufzeichnungen ganzen Generationen von Lesern zur Quelle der Inspiration, darunter Leo Tolstoi und Mahatma Gandhi, der Naturschutzbewegung wie der 68er-Generation.
    Quelle

    Das Buch hat mich einige Monate begleitet, weil ich es nicht so runterlesen konnte und teilweise auch nicht in der Stimmung war, mich darauf einzulassen. Sprachlich mutet es eher modern an, - jedenfalls nicht nach Mitte des 19. Jahrhunderts. Interessiert hatte mich das Buch, weil es sozusagen eine 'Aussteigerbibel' im 20. Jahrhundert war. Das wollte ich doch mal nachlesen, woraus sich das so ergibt.
    Das Buch ist nicht fiktiv, sondern beschreibt Thoreaus Erfahrungen mit dem einfachen Leben. Darin sind viele Naturbeschreibungen und -beobachtungen und jede Menge Reflektionen zum Leben im Besonderen und Allgemeinen, teilweise kam er mir schon etwas predigend und räsonnierend vor. Auch sein Hohes Lied auf das einfache Leben scheint mir ein gehöriges Stück Begütigung und Abwiegelung der vom Leben Benachteiligten zu beinhalten. Genügsamkeit als Motto.






    Beschreibung
    Eddies Eltern leiden an einer seltsamen Krankheit. Ganz gelb sind sie, dazu wellig an den Rändern, außerdem stinken sie nach alten Wärmflaschen. Damit Eddie sich nicht ansteckt, wird er zu Verwandten geschickt. Pech für ihn, dass es sich dabei um seinen Wahnsinnigen Onkel Jack und seine Wahnsinnige Tante Maud handelt, und dass ihr Haus »Schlimmes Ende« heißt ....

    Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2003
    Quelle

    Mir ist das Buch hier im Forum allerwärmstens empfohlen worden. Es ist ein Kinderbuch, aber mehr so in der bedrohlich-gruseligen Stimmung von Lemony Snicket. Wie fast alle Kinderbücher enthält es auch eine Bedeutungsschicht, die sich den Kindern nicht erschlließt, aber dem erwachsenen (Vor-)Leser zusätzliches Lesevergnügen bereitet.
    Ohne Frage hat Ardagh einen schrägen Sinn für Humor und absurde Phantasien; der große Wurf, als der mir das Buch vorgestellt wurde, war es für mich allerdings nicht. Ich war ziemlich schnell genervt von den doch recht aufgesetzten Absurditäten. Belehrend kommt es obendrein noch daher.
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  7. #4927
    Immer im Einsatz Avatar von Milchkaffee
    Ort: Hannover
    Zitat Zitat von Zartbitter Beitrag anzeigen
    Ohne Frage hat Ardagh einen schrägen Sinn für Humor und absurde Phantasien; der große Wurf, als der mir das Buch vorgestellt wurde, war es für mich allerdings nicht. Ich war ziemlich schnell genervt von den doch recht aufgesetzten Absurditäten. Belehrend kommt es obendrein noch daher.
    Mein Buch war das auch nicht. Mir ging der Wortwitz sehr schnell auf den Wecker; stets nach dem Motto: einen können wir noch. Wäre das Buch nicht so schmal, hätte ich es garantiert nicht zu Ende gelesen.

  8. #4928
    Member Avatar von Sefrajo
    Ort: In der Mitte


    Kurzbeschreibung:
    Mutig, engagiert, provokant: das Buch, das in Deutschland eine Debatte über Mutterschaft und Emanzipation auslöste.

    Karriere? Familie? Heimchen oder Rabenmutter? Deutschland diskutiert hitzig über die Rolle der Frau: Ist der wirtschaftliche und gesellschaftliche Druck stärker als das Glück des Mutterseins und die Freude am Frausein? Eva Herman, ehemalige Tagesschausprecherin und Mutter, plädiert für die Rückbesinnung auf weibliche Stärken. Mit ihrer Streitschrift hat sie einen empfindlichen Nerv unserer Gesellschaft getroffen.

    Ein Thema das in allen Familien irgendwann präsent und entschieden werden muss: Partnerschaft/Single, Kinder/Karriere, Hausfrau/Hortbetreuung, usw.
    Fand das Buch interessant um meine eigenen Sichtweisen zu vergleichen oder auch mal in Frage zu stellen. Ein diskussionsfähiges Thema .... das von dem sich Wert fühlen der Nur-Hausfrau aufgrund gesellschaftlicher Sicht bis zu der aus finanziellen Gründen Muss-Arbeitenden viele Facetten betrachtet.

  9. #4929
    Member Avatar von Sefrajo
    Ort: In der Mitte


    Kurzbeschreibung:

    Wie Sie mit Freude und Genuß Ihre Gesundheit, Liebes- und Lebenskraft stärken.

    Nach der Lektüre dieses Buches wissen Sie, wie man aus den täglichen Mahlzeiten mehr Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude schöpfen kann. Sie lernen die eigentlichen Ursachen für körperliches und seelisches Ungleichgewicht, für Symptome, wie z.B. Übergewicht, kalte Füße, Müdigkeit und Lustlosigkeit kennen. Und Sie erfahren, wie Sie solche Zustände durch die bewußte Auswahl einzelner Nahrungsmittel positiv beeinflussen können.
    Die Ernährung nach den Fünf Elementen basiert auf dem jahrtausendealten Erfahrungsschatz der Traditionellen Chinesischen Medizin und wird mit diesem Buch umfassend und leicht verständlich dem westlichen Leser zugänglich gemacht.

    Habe vor 2 Jahren schon einmal ein Buch über das Thema gelesen, und war schon damals sehr angetan davon. Möchte mich nochmals eingehender damit beschäftigen, da ich die Sichtweise in vielen Bereichen nachvollziehen kann. Das Umsetzen in die Praxis ist mir damals aufgrund enormen Stresses nur teilweise gelungen, inzwischen ist mehr Ruhe eingekehrt in mein Leben und somit wag ich mal einen neuen Anfang.

  10. #4930
    Wir schaffen das !! Avatar von Guinevre
    Ort: Casa Spitz
    Ich beginne heute damit:



    Mathieu Dureys Kollege und bester Freund Luc liegt nach einem Selbstmordversuch im Koma. Da Luc ein genauso gläubiger Christ ist wie Mathieu, versteht der Polizist die Tat seines Freundes nicht. Er beginnt, Nachforschungen anzustellen - und findet heraus, dass Luc heimlich zu einer Serie besonders grausamer Morde ermittelt hat. Jean-Christophe Grangé ("Die purpurnen Flüsse") wählte für seinen sechsten Roman einen konventionellen Aufbau: Schritt für Schritt begleitet der Leser die Ermittlungen Mathieu Dureys, die ihn quer durch Europa und bis in den Vatikan führen. Dass es alle paar Seiten einen neuen Hauptverdächtigen gibt, mehrere Sekten auftauchen und die Existenz des Satans abwechselnd belegt und wieder angezweifelt wird, ist manchmal verwirrend. Insgesamt gelingt dem Franzosen aber ein spannender Thriller im Stil von Dan Browns "Sakrileg", der viele Infos über den Umgang der Gesellschaft und insbesondere der katholischen Kirche mit dem Bösen beinhaltet. Dass das Ende für den Leser nicht ganz so überraschend kommt wie für die Hauptfigur Mathieu, sei Grangé verziehen. Immerhin macht er es sich nicht so leicht, die detailliert beschriebenen Gräueltaten schlussendlich einer geheimnisvollen bösen Macht in die Schuhe zu schieben. (jul) --

    Quelle: kulturnews.de

  11. #4931
    Ich mag auch Coldplay, Depeche Mode, Grönemeyer, U2, Keane und Gentleman. Avatar von come2me
    Ort: nah an Hermann
    Die letzte Instanz von Elisabeth Herrmann hab ich beendet.War ganz ok, mehr aber auch nicht.Die ersten beiden Bücher von ihr haben mir irgendwie besser gefallen.

    Heute fang ich damit an:

    Alle, alle lieben dich / Stewart O'Nan

    Aus Amazon:
    Es ist ihr letzter Sommer vor dem College, der beste Sommer seit der achten Klasse. Kim badet im Fluss, steigt in ihren alten Chevy und macht sich auf den Weg zum Schnellrestaurant, wo sie arbeitet. Dann verliert sich ihre Spur. Familie, Freunde, Polizei - plötzlich sind alle betroffen. Kims Verschwinden rührt an den Grundfesten der mittelständischen Ordnung. Aus Menschen, die sie kannten, werden solche, die sie bloß zu kennen glaubten. Sie werden sich selbst und einander verdächtig. Und halten nach Kräften an dem fest, was ihnen zu entgleiten droht: Kim oder die Erinnerung an sie, die kleinstädtische Ruhe - und die eigenen Geheimnisse. Mit feinem Gespür für die abgründigen Schattierungen des Alltäglichen zeichnet Stewart O'Nan das Psychogramm einer Kleinstadt im Ausnahmezustand. Ein hochliterarischer Thriller - unaufdringlich anrührend und von nachgerade beklemmender Präzision
    Live 2020: Sido, Lindenberg, Tote Hosen, Gentleman, : ich feier' das nicht, dank Corona

  12. #4932
    Sekundenschaf Avatar von Whoopi
    Ort: Düörpm


    ziemlich brutal und auch unlogisch, weil mal wieder eine amazone, alleinerziehende mutter weiblicher zwillinge ( erst ein paar monate alt), praktisch alles im alleingang regelte

    das ende war auch ziemlich irritierend, dafür der prolog ausführlicher

    witzig:

    ein kollege will sie abholen, sie steht noch unter der dusche, er kommt einfach ins haus (polizisten schliessen ihre häuser wohl nie ab) und als sie angezogen ins wohnzimmer kommt denkt sie:
    " er sieht mich anders an als sonst ........ er hat meine muschi gesehen"





    ich möchte keine krimis mehr, ich will mehr historisches, aber was nur?
    Ich rannte zu meinen Träumen, stolperte über die Wirklichkeit und stiess mir den Kopf an der Wahrheit.

  13. #4933
    Nordlicht Avatar von Claudia I.O.F.F. Team
    Ort: Hoch im Norden
    Ich lese gerade "Die sieben Häupter", ein historischer Roman und gemeinsames Projekt diverser Schriftsteller.

    Interessante Idee, und das Ergebnis liest sich auch recht spannend. Aber man merkt, daß alle zwei Kapitel jemand anders weiterschreibt...

    Und hier der Amazon-Link:

    http://www.amazon.de/Die-sieben-H%C3...7409908&sr=8-1

  14. #4934
    Zitat Zitat von come2me Beitrag anzeigen
    Heute fang ich damit an:

    Alle, alle lieben dich / Stewart O'Nan
    Das hatte ich mir schon mal vorgemerkt. O'Nan hat großartige Sachen geschrieben.



    Am meisten beeindruckt hat mich:





    Hier eine sehr umfängliche Kritik aus der FAZ vom 09.10.2001



    Wo der Wind von Unheil kündet
    Bei Stewart O'Nan führt kein Weg aus der Apokalypse / Von Rose-Maria Gropp

    Jacob Hansen ist Sheriff, Leichenbestatter und Prediger des Städtchens Friendship. Gewissenhaft will er jedes dieser Ämter versehen. Delikat ist ihre Vereinigung auf eine Person auch in ruhigen Zeiten; denn das sind Aufgaben, die von ihrer Natur her im Widerstreit liegen: Der vom weltlichen Gesetz im Namen von Recht und Ordnung zum Töten Ermächtigte kann nicht Gottes Gebote unbedingt einhalten. Und das Grauen eines schlimmen Todes, das Antlitz und Leib mit den Schrecken des Sterbens zeichnet, kann nicht in die Schönheit der Leiche verwandelt werden, die ausgeblutet, hergerichtet und mit Rouge auf den Wangen zu Gott heimgeleitet sein will: ganz so nämlich, wie Jacob seine Toten dem Herrn übergeben will, nachdem er sich "um sie gekümmert" hat.

    Friendship in Wisconsin ist ein geschäftiges Nest fern der Hauptstadt Madison, eine kleine Zeit wohl nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Über Friendship brütet gerade der Sommer, den Jacob eigentlich mag. Jacob lebt da mit Marta, seiner schönen schmalhüftigen Frau, und Amelia, die noch ein Baby ist. Als die Hitze ihrem Höhepunkt entgegenschwelt, wird er zu einem toten Soldaten gerufen, an der Grenze zu Old Meyers Weideland, und auf dem Weg zurück mit dem Verstorbenen nach Friendship findet er in einem Feld Lydia Flynn, die ganz von Sinnen ist und Kleider aus der Großstadt anhat. Er bringt sie beide, den toten Soldaten und die noch lebende Frau, zum Doktor in die Stadt. So hat Jacob die Seuche in die Stadt gebracht - Jacob, der Sheriff, der Leichenbestatter. Hätte er sie liegenlassen sollen? Liegenlassen können? Liegenlassen dürfen? Und hat er sich später um den toten Soldaten nicht - gegen die Anweisungen des Doc - kümmern müssen, wie es sein Amt als Leichenbestatter erfordert? Und Marta und das Baby hat er doch auch nicht weggehen lassen können, damit wenigstens sie in Sicherheit wären. Auch wenn es die Diphtherie ist und es gegen die Diphtherie noch keine Arznei gibt. Und näher rückt das große Feuer aus der Ferne, entfacht schon, vorerst nur durch Gerüchte nach Friendship getragen. Heiß ist es - Vorhölle.

    Am Ende, am furchtbaren Ende ist Jacob in nichts schuldig geworden; denn keine seiner Handlungen hätte er anders tun können - aus innerem Antrieb nicht und nicht aus äußeren Notwendigkeiten. Wer könnte Jacob richten? Denn die anderen Handelnden - die, die er nicht schützen kann vor Seuche und Feuer; die, die flüchten trotz des Verbots; die, die sich selbst und ihre Nächsten entleiben im Angesicht der Katastrophe - sind genauso Marionetten der Schöpfung, die nur den Gott, der nicht antwortet, kennt. Es war der aufgeklärte Doc, der lange zögerte, die Quarantäne über das Städtchen zu verhängen. Und der Sektenführer Chase draußen in seinem herrschaftlichen Haus, zu dessen Gefolge Lydia Flynn gehört hatte, gibt seiner Gemeinde ein eigenes Gesetz. Der über allen waltet, ist ein Deus absconditus, der, der sich verbirgt, der fürchterlichste von allen.

    Das Wort "atembenehmend" kommt in diesem Roman einmal zu seinem vollen Sinn: Stewart O'Nan treibt seine Geschichte, treibt deren notgepeitschte Mitspieler und treibt die Leser vor sich her in die Hyperventilation. Die Gesichtsmaske, die Jacob fortan benutzen soll, wenn er sich um die Todgeweihten und um die Toten kümmert, das Tuch, das er sich endlich vor Mund und Nase zieht, wenn auch das alles verzehrende Feuer mit seiner Glut da ist, sind rührende Metaphern der Ausweglosigkeit im höllischen Desaster.

    O'Nan ist der verborgene Chronist, der dieses Exempel auf die Apokalypse mit bestechender Kaltblütigkeit aufzeichnet. Kein einziger Satz ist in diesem Buch zuviel. Seine sprachmächtige Kargheit schreibt es an die Grenze des Erträglichen heran, vielleicht darüber hinaus. O'Nan wählt einen genialen literarischen Trick für sein Erzählen: "Diese sonnigen, trägen Tage gefallen dir", heißt es ganz am Anfang im Buch. Bei diesem "du" bleibt es. Dieses "du" schreibt die - in jedem Wortsinn unerhörte - Rede des Jacob Hansen an, des tragischen Protagonisten im Niedergang von Friendship. Das "du" ist, in einem, die Rede über ihn und seine eigene Rede mit sich selbst.

    Dieses "du" gestattet es O'Nan, die Beherrschung seiner Kunst des Nachhinein auszuspielen, die gnadenlose Macht der Nachträglichkeit, die den Schauer der Erwartung weit überbietet: Kann doch Jacob nicht alle Erinnerung zur rechten Zeit denken, die ihn an "den Krieg" fesselt, nicht alles Handeln gleichzeitig bedenken. So gerät das "du" des Buches unterderhand zu einem Ich, das um sich selbst in seinem Tun nicht weiß, nicht wissen kann. Das Gefährliche, Lauernde an diesem Erzählen ist, daß der Leser in eine Identifikation hineingezogen wird, die keinen Halt mehr im Text findet. Das lakonische "du" ist die Subversion der Vorstellung vom intakten Individuum; ist doch die Distanzierung, die das Ich eines - gestehenden - Sprechers oder Schreibers immer noch erlaubt, suspendiert in der unauflösbaren Spaltung des Jacob.

    Atembenehmend ist die Evokation von Bildern der Natur, die an ein animistisches Weltbild heranreicht. "Das Feuer kommt ganz plötzlich", heißt es gegen Ende, "es treibt einen Fuchs vor sich her. Sein Fell fängt an zu brennen, er strauchelt, und das Feuer holt ihn ein." O'Nan, jeder psychologischen Introspektion abhold, produziert ein handelndes nichtmenschliches Außen wie schon in seinem ersten Roman "Engel im Schnee". Jacob ist ein Wahlverwandter des Glenn aus "Engel im Schnee". Glenn ist nicht in der Lage, den basalen Ansprüchen des Alltags zu genügen. Auch er scheitert an der Fürsorge für seine Frau und die kleine Tochter - genau hundert Jahre später als Jacob. Aber während Glenn den Weg des Einfältigen, des Idioten der Gemeinschaft wählt, geht Jacob den aufrechten Gang des für die Gruppe Verantwortlichen. Was im "Engel im Schnee" gerade noch ironisch konterkariert wird, also abgefangen durch ein erzählendes Ich, bleibt in "Das Glück der anderen" ohne befreienden Kommentar, der eine wie auch immer verdüsterte Zukunft eröffnet. Auch die wohlfeilen Wahrheiten der Popmusik, die im "Engel im Schnee" immer wieder trösten, sind ersetzt durch die Worte der Bibel, vor denen Jacob nicht kapituliert wie Glenn am Ende vor dem siebten Psalm.

    Es ist, als bohre O'Nan nicht nur tiefer in den Wunden Amerikas, sondern vor allem in der menschlichen Kondition, die simplen Gemütern schreckliche Prüfungen auferlegt. An die Stelle der deprimierend genauen Schilderung der Beschränktheit einer amerikanischen Kleinstadt im heutigen Nirgendwo ist die Klaustrophobie der Kaffs aus den amerikanischen Western-Filmen getreten, in denen Fetzen der Lokalzeitung über die verlassene Hauptstraße getrieben werden, während das Unheil in die Stadt vordringt: Aus ihr führen nur der Telegraph und die Eisenbahn heraus. Im Zweifel auch diese beiden nicht. Der erlösende Showdown bleibt aus.

    O'Nan spielt hoch: Er sättigt seinen Text mit wiederkehrenden Motiven, die unterschwellig bleiben - ein Trick, der von der gothic novel des neunzehnten Jahrhunderts bis zu seinem Zeitgenossen Stephen King trägt, dem O'Nan den Roman "Die Speed Queen" gewidmet hat. Jacob hat seit "dem Krieg", der niemals näher bezeichnet wird, eine starke Abneigung gegen Pferde. Er benutzt ein Fahrrad oder auf den Schienen der Eisenbahn eine Draisine, während die anderen noch Pferde vor ihre Wagen spannen oder sie reiten. Das Trauma, das die Pferde in Jacob wachrufen, ist eines der härtesten Motive des Romans. Es verbindet sich in Anspielungen mit dem des Pferdes als eines Tiers, das der Apokalypse zugehört, und es führt endlich hin zum schrecklichsten Geheimnis des Jacob Hansen.

    Gleichzeitig verankert O'Nan "A Prayer for the Dying", wie der Romantitel im Original lautet, präzise in historischen Fakten. So siedelten in Wisconsin viele Deutsche und Skandinavier. Im "Krieg" hat Jacob in Kentucky gekämpft. Kentucky blieb bei der Union, hat sich aber dann - jedes alte Konversationslexikon weiß das - "der Gleichberechtigung der Neger" widersetzt. Abends lesen sich Jacob und Marta gegenseitig aus "Onkel Toms Hütte" vor. Selbst seine Lektüre verrät, daß Jacob nicht eins mit sich selbst ist, daß er zu jenen gehört, die nicht wissen, was sie tun.

    Stewart O'Nans Kunstfertigkeit ist nicht eigentlich die eines filmischen Erzählens. Seine Bildgewalt würde jeden Film aus der Kurve schleudern. In den Standbildern des Buches wird es ohrenbetäubend still um den Leser, der innehalten muß bei der Vorstellung des Unvorstellbaren: O'Nan erzählt fotografisch. Seine Widmung dankt Michael Lesy und dessen "Wisconsin Death Trip", der als Reportage mit Fotografien der Toten den Untergang einer amerikanischen Kleinstadt im neunzehnten Jahrhundert festhält. Aber davon schreibt sich ein Buch wie dieses nicht. So etwas schreibt sich nur aus einer phänomenalen Imagination heraus, einer Gabe zur Evokation, die in einfache Sätze, in die einsame Zwiesprache eines Mannes, der zwischen weltlichem und göttlichem Gesetz taumelt, bannen kann, was Tod heißt und was Sterben heißt.

    Stewart O'Nan hat ein furchtbar kraftvolles Buch geschrieben. Es ist selbst wie das Läuten der Totenglocke, die Cyril Lemke bedient, der älter als Doc, doch im Innern ein kleiner Junge ist: ein Glockenschlag für einen Mann, zwei für eine Frau. Jacob, der sich am Ende nicht mehr ordentlich um alle Toten kümmern kann, verzeiht dem erschöpften Cyril, daß er einmal das Läuten verschläft. Jeder Gedanke an ein Reden gegen den Tod, wie ihn die literarische Tradition kennt, verbietet sich hier. Eine Befriedung, eine Bewältigung seines Schreckens findet nicht statt. Ein neuzeitlicher Hiob ist Jacob nicht; keine Erlösung scheint vorgesehen für ihn, den Prediger aus eigener Berufung, wenn die Finsternis da ist. O'Nans Buch dringt vor ins Herz der Einbildungskraft. Denn es besteht auf einer Wirklichkeit, die vorstellbar ist.

    Stewart O'Nan: "Das Glück der anderen". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Thomas Gunkel. Rowohlt Verlag, Reinbek 2001. 220 S., geb., 39,90 DM.

    Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

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  15. #4935
    die häupter fand ich schrecklich.
    langweilig. doofe story. böh


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