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Ergebnis 826 bis 840 von 3336
  1. #826
    Zitat Zitat von spector Beitrag anzeigen
    Tykwer filmt elegant und gleichzeitig intensiv.
    stimmt. Ich finde auch immer irgendwas Überraschendes, Neues. Ich merke, wie er mit den Ideen spielt und merke auch seine Lust daran.

    Man merkt dem Film an, dass er nach Test-Screenings nochmal auf mehr Action gepimpt wurde. Der Streifen wirkt sehr zerschnibbelt und wieder zusammen gesetzt. Das Pacing ist furchtbar. Der Film trabt daher, galloppiert allzu forsch und lange, um wieder zu traben.
    ja. Ic hatte das Gefühl, eigentlich hätte der richtig gut werden können, wenn er nicht so kalt auf mich gewirkt hätte. Er hatte irgendwas Synthetisches, durchaus faszinierend anzusehen, aber innerlich weit entfernt.


    Ich hatte auch den Eindruck, Owen spielt lustlos. Er liefert nur seinen Text ab (habe im Original geguckt). Naomi Watts, ansonsten eine emotionale Untiefe an Schauspielerin, wirkte sehr müde, alt und kränklich (was sie nach der Geburt ihres ersten Kindes auch war - hätte sie halt ablehnen müssen). Daher schrabbelte sie ihre Zeilen runter und machte Seifenopern-Standardgesichter.
    mochte die beiden nicht in dem Film. Ich fand sie auch zu glatt.

    Allerdings mochte ich auch irgendwas an dieser Patchwork-Narration. Berlin - Luxembourg - Milano - Istanbul.
    Aber nicht zuletzt als Autor konnte ich über viele Plotholes nicht hinwegsehen.
    Als alter Krimihase weiß ich, dass man einen Toten erst aufschneidet, bevor man einen Herztod feststellt. Und vor allem hätte man nicht den Einstich im Rücken übersehen. Aber sagen wir, die deutschen Gerichtsmediziner waren auch geschmiert. Umso mehr hätten sie doch so tun müssen, als wären sie routiniert vorgegangen. Also die Leiche mindestens öffnen. Oder hat die einen Zettel auf der Zunge: "Spart euch die Mühe, Jungs, geht lieber einen trinken. Es war sowieso das Herz".
    die Szene hatte ich total vergessen. Allerdings fällt mir ein, dass ich den Anfang gut fand.

    Ich hasse es, wenn Figuren aufgebaut werden und man beginnt sie interessant zu finden, und plötzlich sind sie ruckzuck wieder aus dem Spiel.
    ich auch. Ich fühle mich um die Gefühle betrogen, die ich jemanden entgegenbringe und zwar, wenn ich der Geschichte folge. So ähnlich, als würde man mir ein Essen wieder weg ziehen, das ich schon gierig ansehe. Ist doch frustrierend.


    Ich rede jetzt nicht von dem Tracker aus, na, ja... . Ich rede von dem großartigen irischen Schauspieler, der den Superkiller spielte. Die Szenerie war perfekt aufgebaut. Wir rechneten nicht damit, dass die Killer vom Killer schon da sind und das ganzt entlädt sich in einer hyperrealistischen Schießerei im Guggenheim. Aber bitte schön, eine Bank macht still dreckige Geschäfte und lenkt still Drittweltländer. Still, still, still. Und entlässt eine polternde Brigade mit Schnellfeuerwaffen in eines der schönsten und berühmtesten Museen der Welt? Wo seit 9/11 Legionen von NYPD-Wagen patroullieren? Ich weiß, dass ein Film suspense of disbelief verlangt. Aber so viel kann ich meinen diisbelief auch nicht suspensen.
    ich schon. (ich sag mir da immer: ist eben Film)


    Zudem mag ich keine prätentiösen Schauspieler. Armin Mueller-Stahl ist einer geworden. Pacino und de Niro sind schon lange welche. Deswegen sind sie ja auch so gut in Comedies nachzuäffen (Pacinoism und deNiroism). Mueller-Stahl hat großartig gespielt, aber ge-mueller-stahlt. Diese gebrochene heisere Stimme und der altersweise schmunzelnde Blick sind mittlerweile sein Handelsgut.
    ja, stimmt. Ich allerdings sehe ihn so extrem selten, dass mich das nicht stört. Hier fand ich aber toll, dass die Figur am Ende wirklich Würde bekam und er das gut rüberbrachte.

    Kommen wir zum Ende des Films. Zwei Männer stehen sich auf einem türkischen Dach gegenüber. Keiner bemerkt einen Dritten hinzukommen, der einen von ihnen umbringen wird. Obwohl, wie wir gesehen haben, der Dritte mindestens zwanzig Meter hinter sich legen muss. Okay, let´s stomach that. Hydra tot. Viele Köpfe wachsen nach. Und das war´s? Die Welt ist böse und die Banken am bösesten? Das wusste ich auch vorher.
    ach hör doch auf.

    Ich fand das endlos frustrierend und mich hat auch das Ende mit der Zeitung nicht überzeugt, war nicht systemverändernd.

  2. #827
    Zitat Zitat von spector Beitrag anzeigen
    ...Umso mehr hätten sie doch so tun müssen, als wären sie routiniert vorgegangen. Also die Leiche mindestens öffnen. Oder hat die einen Zettel auf der Zunge: "Spart euch die Mühe, Jungs, geht lieber einen trinken. Es war sowieso das Herz".
    ...
    Manchmal wird mir richtig warm ums Herz, wenn ich im Filmthread lese. Weil es so interessant ist und viele User auf so schöne (unterschiedliche) Weise schreiben. Keine Filmzeitschrift, kein Blog, kein Kinomagazin, keine Talkshow toppt das, was man dann hier hat. Trotz und wegen aller unterschiedlichen Meinungen, Temperamente, Gefühle. Das gibt einem dann ein sehr luxuriöses Gefühl, hier zu lesen.
    Und viel Spaß. Als ich das eben mit dem "Zettel auf der Zunge" (s.o.) las, da hätte ich mich ablegen können vor Lachen.


  3. #828
    So finster die Nacht

  4. #829
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von fragment Beitrag anzeigen
    So finster die Nacht
    ... erinnert mich gerade daran, dass der Sommer mal wieder zu kurz war und die Dunkelheit bereits viel zu früh (zwischen 20 und 21 Uhr) unsere Tage befinstert.
    Das Gute daran: Man kann die Biergartensaison ersetzen durch schöne DVD-Abende. Ohne das schlechte Gewissen, draußen was zu verpassen.

  5. #830
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    stimmt. Ich finde auch immer irgendwas Überraschendes, Neues. Ich merke, wie er mit den Ideen spielt und merke auch seine Lust daran.



    ja. Ic hatte das Gefühl, eigentlich hätte der richtig gut werden können, wenn er nicht so kalt auf mich gewirkt hätte. Er hatte irgendwas Synthetisches, durchaus faszinierend anzusehen, aber innerlich weit entfernt.




    mochte die beiden nicht in dem Film. Ich fand sie auch zu glatt.



    die Szene hatte ich total vergessen. Allerdings fällt mir ein, dass ich den Anfang gut fand.



    ich auch. Ich fühle mich um die Gefühle betrogen, die ich jemanden entgegenbringe und zwar, wenn ich der Geschichte folge. So ähnlich, als würde man mir ein Essen wieder weg ziehen, das ich schon gierig ansehe. Ist doch frustrierend.




    ich schon. (ich sag mir da immer: ist eben Film)




    ja, stimmt. Ich allerdings sehe ihn so extrem selten, dass mich das nicht stört. Hier fand ich aber toll, dass die Figur am Ende wirklich Würde bekam und er das gut rüberbrachte.



    ach hör doch auf.

    Ich fand das endlos frustrierend und mich hat auch das Ende mit der Zeitung nicht überzeugt, war nicht systemverändernd.
    Dass Tom Tykwer ein Vollblut-Filmemacher ist, bleibt unbestritten. Bei International hat er beinah rund um die Uhr an zwei Units gleichzeitig gearbeitet, während sich die anderen Beteiligten jeweils ein bisschen Schlaf gönnten. Das ist eine desaströse Ausbeutung des eigenen Körpers, die sich nur durch eine manische Liebe zum Filmen erklären lässt.

    Die Kälte des Filmes ist wahrscheinlich athmosphärisch beabsichtigt. Der heimliche Hauptdarsteller des Filmes ist die Architektur der eisig sterilen Gebäude, durch die unsere Helden ihre Don-Quixote-Reise führt. Viel Glas und Stahl. Übrigens ein Albtraum für jeden Kameramann. Glas spiegelt ja und man muss schon sehr unbequeme Kamerapositionen einnehmen, um nicht in den Reflexionen zu sehen zu sein. Manches mussten sie dann auch durch CGI "tintenkillern". Zugleich war der Film auch der Albtraum jedes Cutters. Denn nicht selten waren Szenen mit mehr als vier Beteiligten enthalten. Die Cutterin hatte dann elf Stunden Material (Nahaufnahmen, Halbtotale, Totale etc.), das sie dramaturgisch zusammenkleben musste, so dass jede Reaktion im Ensemble-Spiel ihre Bedeutung bekam. Ich schreibe das nur, weil es zeigt, wieviel Arbeit in dem Film steckte und es mir sehr leid tut, dass das Ergebnis diese Maloche nicht wirklich belohnte.

    Den Anfang fand ich übrigens auch sehr gelungen. Da hatte der Film mich wirklich schnell "am Haken". Wo Tommy sich an den Arm fasste, sich erbrach und zusammen klappte. Und Owen einen Bodycheck vom LKW-Seitenspiegel bekam, beide nebeneinander lagen, dann Abblende und Titel. Das ist halt Tykwer -- ein großartig visueller Erzähler.

    Dein Vergleich mit dem weggezogenem Essen ist sehr schön, weil treffend. Bei mir ist es allerdings ein frisch gezapfes Bier nebst eisgekühltem Vodka.

    Die Guggenheim-Szene ("das ist ja eben Film") fand ich für sich genommen auch extrem erinnerungswürdig. Nur im Rhythmus des Films wirkte sie halt ein wenig aus dem Takt. Und der Anschluss war ja schon fast peinlich. Owen schleift seinen wichtigsten Hauptzeugen auf den bekanntesten Joggerpfad New Yorks (ohne Jogger!), anstatt einen Krankenwagen zu rufen. Ich finde es unerfreulich, wenn sich Filmcharaktere verhalten wie Idioten. Weil ich dann als Zuschauer ebenfalls für einen Volltrottel gehalten werde, dem der unsinnige Quatsch nicht auffällt.

    Das mit Müller-Stahls Charakter und seiner späten Würde hat mir auch gefallen. Vielleicht war er sogar die interessanteste Figur im ganzen Spiel. Hätte meiner Ansicht nach mehr Screentime haben können.

  6. #831
    0,367 Avatar von Albedo
    Ort: bei den Flauschhörnchen
    Zitat Zitat von spector Beitrag anzeigen
    ... erinnert mich gerade daran, dass der Sommer mal wieder zu kurz war und die Dunkelheit bereits viel zu früh (zwischen 20 und 21 Uhr) unsere Tage befinstert.
    Das Gute daran: Man kann die Biergartensaison ersetzen durch schöne DVD-Abende. Ohne das schlechte Gewissen, draußen was zu verpassen.

  7. #832
    Sauwetterfan Avatar von Daitokai
    Ort: ...immer im Schatten...


    Bildgewaltig, eindringlich, spannend. Anfangs auch witzig. Mir hat er gefallen

  8. #833
    Zitat Zitat von spector Beitrag anzeigen
    Die Kälte des Filmes ist wahrscheinlich athmosphärisch beabsichtigt. Der heimliche Hauptdarsteller des Filmes ist die Architektur der eisig sterilen Gebäude, durch die unsere Helden ihre Don-Quixote-Reise führt. Viel Glas und Stahl.
    ich mag solche Gebäude übrigens. Ich finde die Glas-Stahl-Türme sehr faszinierend, irgendwie undurchschaubar, modern und urban. Passt auch wirklich gut zum Thema.

    Übrigens ein Albtraum für jeden Kameramann. Glas spiegelt ja und man muss schon sehr unbequeme Kamerapositionen einnehmen, um nicht in den Reflexionen zu sehen zu sein. Manches mussten sie dann auch durch CGI "tintenkillern". Zugleich war der Film auch der Albtraum jedes Cutters. Denn nicht selten waren Szenen mit mehr als vier Beteiligten enthalten. Die Cutterin hatte dann elf Stunden Material (Nahaufnahmen, Halbtotale, Totale etc.), das sie dramaturgisch zusammenkleben musste, so dass jede Reaktion im Ensemble-Spiel ihre Bedeutung bekam. Ich schreibe das nur, weil es zeigt, wieviel Arbeit in dem Film steckte und es mir sehr leid tut, dass das Ergebnis diese Maloche nicht wirklich belohnte.
    ja, stimmt. Ich hab direkt nach dem Film gedacht: schade irgendwie. Man merkt die Menge der guten Arbeit, Ideen und auch Geld an, aber die Gesamtaussage empfand ich wie ein Oberflächenrauschen.

  9. #834
    LudmillaLeberecht dabei Avatar von sam4dd
    Ort: bei München
    In letzter Zeit gesehen:
    Geschenkt ist noch zu teuer
    Meine teuflischen Nachbarn
    Lost in Austen
    Jane eyre

    Alle gut

  10. #835
    0,367 Avatar von Albedo
    Ort: bei den Flauschhörnchen
    Zitat Zitat von Daitokai Beitrag anzeigen

    Bildgewaltig, eindringlich, spannend. Anfangs auch witzig. Mir hat er gefallen
    Ja. Bildgewaltig, eindringlich, spannend und zu Anfang witzig ist er ganz sicher. Vor allem gefiel mir, die Originalsprache der Maya zu nehmen. Gibson hat sich auch ´nen netten Dschungel ausgesucht. Allerdings sind historische Zusammenhänge und die Bauten nicht so ganz stimmig. Mir war der Film auch ´ne Spur zu brutal. Richtig klasse allerdings war die 40minütige Hatz durch den Dschungel. Spannend ohne Ende. War atemberaubend.

  11. #836
    Franklyn

    http://www.filmstarts.de/kritiken/101168-Franklyn.html

    /watch?v=zHFCZBKfugg



    Mir hat er überraschend gut gefallen. Opulente Bilder und nichtsdestrotrotz gute, klare Dialoge und eine spannende Geschichte. Mehrere Handlungsstränge die sich gut verknüpfen und Freiraum für die eigenen Gedanken lassen.

  12. #837
    Tunnelendlichtsucher :o) Avatar von Georgie
    Ort: An der Waterkant
    Zitat Zitat von Lady Lily Beitrag anzeigen
    Franklyn
    Filme, die es bei uns nicht mal ins Kino schaffen, sehe ich mir ungern an!

  13. #838

  14. #839
    Mag viele,aber nicht alle Avatar von Thomtommy
    Ort: Überall und Nirgendwo
    Zitat Zitat von Werderaner Beitrag anzeigen
    Filme, die es bei uns nicht mal ins Kino schaffen, sehe ich mir ungern an!
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    warum?
    Frage ich mich auch, ist doch schon mal die ein oder andere Entdeckung dabei .
    ioff.de - besser gehts nicht !



  15. #840
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    warum?
    Aus Prinzip?


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