Ich habe da mal eine Frage.
Aaalso, hier mal die Rahmenbedingungen:
Paula und Robert waren lange Zeit liiert (knapp zehn Jahre) und haben zuletzt auch über ein Jahr zusammen im Haus von Roberts Eltern in einer eigenen Wohnung gelebt. Dabei Paula den kompletten Haushalt geführt und auch in der ersten Hälfte des Zeitraums alle Lebensunterhaltungskosten sowie teure Kleidung für Robert gezahlt. Dann hatte Robert wieder einen Job und er zahlte, wenn auch nur mürrisch. ("Ich esse nicht so viele Kartoffeln wie Du, also sehe ich es nicht ein, dafür zu bezahlen.")
Einen Mietvertrag oder ähnliches gab es nicht, das Wohnen im Haus war für beide kostenlos. Die Nebenkosten von knapp 400 Euro haben sie sich geteilt, ihren Anteil von 200 Euro hat Paula stets Anfang des Monats auf Roberts Konto überwiesen.
Am Anfang September hat Paula sich allerdings getrennt und ist am 15. September ausgezogen, hat dies von ihm auch schriftlich bekommen. Nach zwei oder drei Monaten hat er das auch endlich akzeptiert und es war Funkstille.
Nun bekam Paula einen Brief von Robert, in dem er sie auffordert, knapp 400€ für die Nebenkostennachzahlung an ihn zu überweisen. Sie überprüft das Schreiben und stellt fest, dass er versucht, Mahn- und Sperrgebühren in Höhe von knapp 100€ auf sie umzulegen. Sie spricht also kurz mit ihm und er sagt mehr oder weniger "Ja, okay, ooops. Dann rechnen wir das raus, den Rest brauchst Du nicht nachzurechnen, das stimmt so."
Nun gut, dann setzt sich eine Freundin von Paula mal an die Daten, nennen wir sie Frau Freak , und schaut sich die Rechnung des Stromanbieters mal genauer an. Sie stellt fest, dass der Verbrauch aufgeschlüsselt ist: einmal vom Ende des letzten Abrechungszeitraums (17.03.10) bis zum 31.12.10 und dann vom 01.01.11-31.03.11.
Frau Freak bemerkt außerdem, dass der Stromverbrauch im Jahr 2011 exorbitant gestiegen ist und macht sich also den Spaß und errechnet, wie hoch die Nachzahlung von Paula und Robert nur für 2010 war. Und siehe da, mit diesen Zahlen als Grundlage schuldet Paula ihrem Ex keineswegs 400€, sondern sie bekäme noch knapp 320€ von Robert zurück, weil ihr Anteil unter den von ihr geleisteten Abschlagszahlungen liegt.
Paula schreibt nun also Robert, wie es aussieht, der antwortet sinngemäss, dass ihr Schreiben Unfug sei, sie hätten das IMMER alles komplett umgelegt und sie hätten eine Sonderablesung machen müssen, wenn sie das anders hätte haben wollen. Das Problem: Roberts Eltern haben Paula und Robert den Zutritt zu dem Keller verboten, in dem die Stromzähler angebracht sind. Es war also nicht möglich, einen Zwischenstand abzulesen.
Nun ist Robert allerdings einerseits juristisch nicht ganz unbedarft und außerdem dafür bekannt, wirklich bei jedem Pipifax zum Anwalt zu rennen und Paula hat absolut keine Lust auf so einen Unfug.
Wie sieht es aus, hat Robert irgendeine Chance, tatsächlich Geld von ihr zu bekommen, obwohl das einzige Schriftstück bezüglich der Wohnsituation der Schrieb ist, in dem er ihr bestätigt, am 15. September ausgezogen zu sein?
Frau Freak zweifelt das einerseits stark an, weiss aber andererseits, dass Recht und Gerechtigkeit ja auch irgendwie zwei Paar Schuhe sind.
Und: Hat Paula eine Chance, ihr Geld zurückzubekommen?
Frau Freak würde Paula so gerne gute Nachrichten überbringen können, die Arme ist auch so wirklich gebeutelt genug von diesem Mann.