Also Airplay einfließen lassen, finde ich auch Unsinn. Da bestimmen dann ein paar altmodische Radio-Redakteure einen großen Teil der Charts mit.
Maximal 3 Songs pro Künstler ist vermutlich auch schwer umsetzbar, Capital Bra bringt ja jede Woche eine neue Single raus, da würden die ja dann sehr schnell wieder raus fliegen, und das spiegelt ja dann auch nicht wirklich die Realität ab.
Streams abwerten, Käufe aufwerten wäre eine Option, aber dann haben wir auch das Problem dass sich Käufe sehr leicht manipulieren lassen (Gutscheinkarten etc.)
Es gibt keine ideale Lösung, wobei mir Pop-Charts fehlen. Hip/Hop Charts gibt es ja schon. Dann könnte man das doch auf Singles Charts ausweiten und Pop-Charts anbieten, ohne die in den HipHop Charts gelisteten Songs.
https://www.offiziellecharts.de/charts/hiphop
Die neue Eskalation passiert deshalb, weil die Rapper sich 0,0 mehr an die gängigen VÖ-Takte der Plattenfirmen halten, Alben keinen Wert mehr haben und nur noch mit teurem Schnickschnack nebenbei funktionieren. Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass ein Rapper JEDER verdammte Woche eine neue Nummer rausbringt, die millionenfach gestreamt wird?! Wenn das jetzt Schule macht, sind die Top 20 dauerhaft futsch.
Krass auch, dass selbst Nummern von Marshmello, Alan Walker oder Ava Max dadurch außerhalb der Top 100 dümpeln.
Da muss man aber eben Geld reinstecken statt nur 40000 Fans zu sagen sie sollen das neue Lied über Nacht 35 mal in der Stunde durchlaufen lassen.
Das ganze lässt sich eben schnell und billig produzieren. Da geklauter Beat, hier sinnlos drüberrappen und fertig ist der Track, der neue #1 Hit.
Geändert von Fhqwhgads (25-03-2019 um 18:37 Uhr)
Dance Songs wie Alan Walker oder Dynoro brauchen viel länger um oben anzukommen, zünden nicht mehr so krass.
Da ist gerade Latin ein viel stärkeres Zugpferd.
Ich bin immer noch dafür, dass jedes geströmte Lied ganz durchlaufen muss, um gezählt zu werden und zudem von dem Hörer jedes Mal bestätigt werden muss, dass man es gehört hat. Das sollte technisch doch wohl umsetzbar sein (Haken in der Abspielliste setzen o. Ä.).
Ich habe es nie für möglich gehalten, aber ich glaube wir sind alle schon zu alt für die Charts.
Das nützt nur in einzelnen Fällen was. So wie jetzt aktuell bei Mero. Er wäre nicht mit allen Songs eingestiegen.
In den USA läuft es sehr gut mit den Airplay, aber ob es auch hier das passende wäre, weiß ich nicht.
Streaming zu den Charts zu zählen wollte die Musikindustrie doch, jetzt haben sie die Quittung.
Das passiert doch beim Streaming auch. Wenn ich jetzt Premium User bei Spotify höre, könnte ich mir Hip-Hop Playlisten zusammenstellen und die Songe in dauerschleife abspielen lassen. Ich müsste doch nicht einmal zu Hause sein. Es kostet doch nichts zusätzlich. Bei den Downloads würde man es sich zweimal überlegen ob man so viel für seine Lieblingsküstlern aufbringen möchte.
Ja sehe ich auch so. Wenn ich an die 2000er denke, da waren die Charts bunt gemischt.
Ich habe hier einfach mal ein Beispiel aus 2003:
https://www.offiziellecharts.de/char...-1068246000000
Da ist ja wirklich alles vertreten, selbst wenn man nur die ersten 40 Plätze sieht. Rock, Pop, New Metal, Celtic Metal, Rap, HipHop, Schlager, PartyMusik , Soul und und und.
Wenn ich die heutigen Charts sehe, macht mich das nur depressiv. Damals habe ich mich oft daran orientiert und mir die Hits dann angehört.
Nur noch aktives Anklicken eines Songs von Premium-Usern sollte gezählt werden.
Kein "Endless Playing" und kein Anhören von Playlisten/Charts.
Und maximale Begrenzung pro Streams/User.
Würde es hier eigentlich auch solche Aufstände geben, wenn es nicht Hip Hop wäre, was plötzlich so dominiert, sondern meinetwegen Dance Pop? Oder Deutsch-Pop?
So oder so, egal welche Musikrichtung, der Aufstand ist berechtigt. Denn dass hier mit den Playlisten und endless repeat plays im großen Stil gefaked wird, scheint auf der Hand zu liegen.
Auch wenn Hip Hop derzeit tatsächlich einen Hype hat, sollten die deutschen Charts nach meiner Auffassung den Geschmack aller Konsumenten abbilden. Und das ist ja nun definitiv nicht mehr der Fall. Wenn 18 von 20 Titeln aus einem Genre kommen, ist das doch nur noch albern.