@ fireflyer
Die Streamingzahlen bei ihm waren nie hoch, NUR bei Cika Cika. Der Remix mit Farruko ist zum Beispiel gleich abgeschmiert Warum sollte das nicht möglich sein, das ein Song einfach nur gefeiert wird, weil er gut ist?
Sorry, meinte die YouTube-Zahlen. Gerade so vor 3-4 Jahren waren die für seinen Bekanntheitsgrad unverhältnismäßig hoch.
Gabs da nicht auch mal Stress mit seinen Accounts?
Jetzt sind wir aber echt Off Topic.
Es kann einfach nicht sein, dass ein Song, den ich mir mit Millionen anderen für 10 € im Monat "kaufe", mehr zählt als ein bewusster Kauf eines Songs für 1,29 €.
Tut er ja auch nicht. Die Quote war doch zuletzt ungefähr so, dass ca. 200 bezahlte Streams den Wert eines Downloads hatten.
Zum Vergleich: Ich habe in den letzten 10 Jahren (also auch incl. 3 Jahre vor dem Streaming-Zeitalter) gerade mal 2 Songs mehr als 200 mal gehört. Damit habe ich also (maximal) nur bei diesen 2 Songs so viel zu den Charts beigetragen, wie wenn ich ihn mir als MP3 gekauft hätte.
Also das stimmt meiner Meinung nach überhaupt nicht. "Ältere" Hörer waren bei den Charts schon immer außen vor. Auch in den 80ern, 90ern oder 00ern waren die Charts grundsätzlich geprägt von der jeweiligen Jugendkultur. Nur war die eben früher etwas vielfältiger und deswegen ist es nicht so krass aufgefallen. Aber die Singlecharts haben nie gleichberechtigt alle Altersgruppen repräsentiert.
Charts sind und waren schon immer manipulationsanfällig und werden es immer bleiben.
Früher (TM) gab es die Automatencharts, dann die Platten und MCs, ab Ende der 80er die CDs. Parallel die Tippspiele im Fernsehen und Radio. Peter Orloff soll 11000 Postkarten an die ZDF-Hitparade geschrieben haben in den 70ern. Zu Beginn der 2000er kamen die Downloads, hier bestimmten dann eher die ab 30 jährigen die Charts, da die Jugend noch im illegalen Filesharing festhing. Nun die Streams, beliebig manipulier-und abspielbar. 24 h, xfach teilbar. Im Prinzip geht es ja wirklich darum, wer am meisten Zeit hat und am meisten dudeln kann. Der Stärkere gewinnt.... in diesem Fall der Jüngere.
So ein bisschen merkwürdig ist das schon mit alle Jugendliche hören plötzlich nur Rap und Hip Hop.
Braucht man gar nicht bis 2003 zurück gehen, hier mal vor nicht mal 3 Jahren die Charts:
Sommer 2016
https://www.offiziellecharts.de/char...-1470607200000
Viel Pop, sehr viel House und Dance, bisschen Hip Hop...
Schon komisch, dass die ganzen Leute, die Kungs, Imany, The Avener usw in den letzten jahren mit ihren geilen Housetracks #1 Hits beschert haben, jetzt nur noch Prollrap hören wollen
Oder sind die Clubkids jetzt schon zu alt für die Charts?
Klar, waren die Charts immer eher von Jungen Menschen bestimmt, aber streamen tun ja auch Leute Ü25...
Ich glaube auch vor 3 Jahren war Jlo's Top 5 hit nicht unbedingt nur was für die 14 jährigen...genauso wie Rag'n Bone Man, Adele usw.
Madonna hatte in den 2000ern mit + 40 drei Nummer Eins Hits in Deutschland und 10 Top Ten Hits insgesamt über das Jahrzehnt...das waren bestimmt nicht nur Teenies, die da zugeschlagen haben.
Für nur Teenies/Kids gabs Bravo Charts, aber die offiziellen Verkaufs Charts waren eigentlich schon immer was, das auch Musikinteressierte +20 wiederspiegelte.
Vielleicht ist es aber auch ein Trend wie mit Eurodance, der die Singlecharts in den 90s ein paar Jahre in Deutschland ziemlich dominierte (aber bei den Alben wenig), bis dann iwie alles gleich klang und 3-4 Jahre später kaum mehr gehört wurde.
Geändert von wobbleshaker (26-03-2019 um 13:07 Uhr)
Na ja klar streamen auch Leute Ü25, aber Ash hat das ja schon sehr gut erklärt: die streamen halt ab und zu mal was, während Jugendliche IMMER Musik an haben. Also wenn ich hier bei uns durch die Stadt gehe, dann sitzen in jedem Bus und auf jeder Bank immer Jugendliche, die gerade Musik auf ihren Handys hören. Und nicht an jeder Schule gibt's ein Handyverbt, da wird dann auch in den Pausen Musik gestreamt. Ich komme vielleicht ein bis zweimal in der Woche dazu nach Feierabend mal ein Album zu hören, oder halt am Wochenende. Kinder und Jugendliche haben jeden Tag endlos viel Zeit zum Musikhören, da kommen die "älteren" eben nicht mehr hinterher.
Das stimmt und vor allem, haben Leute in den 20ern und älter wahrscheinlich auch besseres zu tun, als die ganze Woche nen Song über Nacht endlos zu streamen, während der Lautsprecher off ist, damit der Lieblingsrapper in der ersten Woche die Top 10 schafft, aber das ist eben die nervige Manipulation, die in Verkaufscharts nicht ganz so leicht und kostenfrei zu machen war.
Das ist eben auch, was so verdächtig ist, vor 2/3 Jahren wollten alle House, Pop, Dance und jetzt fast gar nicht mehr
Wie gesagt, die letzten 15 Jahre haben die Singlecharts nicht unbedingt das widergespiegelt, was die Jugend gehört hat. Ich war schon so um 2001 rum in meinem Freundeskreis mit der einzige, der für Musik überhaupt noch was bezahlt hat (und auch das nicht immer ). Madonna war vermutlich auch 2008 schon nicht mehr die Nummer 1 bei den 15-jährigen. Als ich damals Mitte der 00er-Jahre bei Saturn gearbeitet hab, hingen auch schon die meisten Jugendlichen in der Hip Hop-Ecke rum... rein zufällig gab es auch dort die höchste Diebstahlquote
Warum es vor 3 Jahren noch nicht so krass war... ich denke, dass tatsächlich der Streaming-Boom um 2012/2013 erstmal bei den 20-29jährigen losgegangen ist... Jugendliche haben da vermutlich noch illegal konsumiert... sind dann irgendwann erstmal mit den Free-Modellen zufrieden gewesen und erst als sie auch die Eltern vom Streaming überzeugen konnten, auf Premium umgestiegen. Wie gesagt, reine Vermutung...
Eigentlich ist es für die Musikindustrie ja ein Riesenerfolg, dass sie die Jugend wieder zurück zum legalen Musikkonsum gebracht haben. Bringt nur beim Umsatz nix, weil parallel der gesamte physische Markt zusammenbricht.
Geändert von Ash3000 (26-03-2019 um 13:20 Uhr)
Absolut, die Musikindustrie hat es geschafft, die Leute zum legalen Konsum zum bringen. Früher gab es immer noch die ganzen Uploadportale und Tauschbörsen.
Spotify ist viel einfacher als es illegales Herunterladen je war.
Den Durchbruch für den Konsum haben sich auch der Siegeszug der Phones/portablen Speaker gebracht. Und dass man seine Musik immer dabei haben kann. Ohne, dass man die Dateien hin- und herkopieren muss.
Außerdem zählt jedes Anhören. Früher hat man einen Song vielleicht auch so massiv oft gehört, aber es wurde halt nicht registriert auf dem lokalen Gerät.
Geändert von IfYouComeBack (26-03-2019 um 13:33 Uhr)
Trotzdem ist es eben ein Trend
Es ist ja nicht so, dass Hip Hop jetzt durchgängig in den letzten 20 Jahren immer #1 bei Jugendlichen war...
Mitte der 2000er gabs nen Deutschrap Hype da war ich 14, aber da gabs auch noch etliche andere Sachen, die Jugendliche gehört haben, genauso viele gabs die Deutschrap kacke fanden...ab 2008 wars dann eh wieder tot und Pop, vor allem Dance Pop, EDM war wieder ganze vorne, so krass wie jetzt wars nie...ist ja auch erst seit nem Jahr eigentlich so und wird immer mehr.
So als Kind der 2000er kann ich sagen, dass Mitte der 2000er Timbaland Sounds und dann zum Ende hin Guetta usw viel mehr gefeiert wurden.
Im 7-Tages-Trend von Spotify liegt Ava Max mit "So am I" auf Platz 115 und damit genau 3 Plätze vor Bausas "Was Du Liebe nennst" auf Platz 118