Tatsächlich weisen Statistiken für Gehörlose keine signifikant erhöhten Unfallzahlen aus.
Sehr wohl aber für Schwerhörige.
https://www.netdoktor.de/news/unfall...lueckt-oefter/
Was lässt sich daraus folgern:
1. "Normalen" Verkehrsteilnehmern dient der Gehörsinn im Verkehr zur Orientierung und als Warnsignalgeber. Wenn gewohnte "Warnsignale" (dazu gehören Fahrgeräusche) ausbleiben (weil sich das Gehör verschlechtert und man Geräusche, die man früher gehört hat, nicht mehr hört), steigt die Unfallhäufigkeit.
Es ist sehr naheliegend, diesen Effekt auch dann zu erwarten, wenn die Warnsignale aus anderen Gründen ausbleiben.
2. Offensichtlich kann man es lernen, auch ohne die Nutzung von akustischen Signalen sich ohne erhöhtes Risiko im Verkehr zu bewegen.
Ob es erstrebenswert ist, dass das alle lernen (müssen), ist allerdings diskutabel. Möglicherweise sind damit ja besondere Maßnahmen oder Einschränkungen verbunden. Frag mal deine Schwester, oder beobachte sie, ob das Fehlen des Gehörsinns für sie im Verkehr eine Erschwernis darstellt, oder ob sich das mühelos kompensieren lässt. Braucht sie länger als andere, bevor sie eine Straße überquert? Ist sie stark gestresst, wenn sie sich im Stadtverkehr bewegt? - Allein die Unfallzahlen sagen möglicherweise nicht die ganze Wahrheit.