Zitat von
sinead_morrigan
Das sehe ich anders. Alle Charaktere sind fehlerbehaftet, einige aber mehr als andere. Ich mochte Walt noch nie, selbst zu Beginn von Staffel 1 schienen Kontrollwahn, Machtgier und Verbitterung in ihm durch. Ich habe nie verstanden, warum Skyler von "Breaking Bad"-Fans immer ihr Fett wegbekommen hat, obwohl Walt derjenige war, der die Familie an den Abgrund geführt und seine Frau unzählige Male belogen, in Gefahr gebracht und sogar vergewaltigt hat. Sie war immer loyal und fürsorglich, zum Dank hat er sich durch die Hölle geschickt. Sein Ausraster am Pool gegenüber Hank, Skylers Vergewaltigung, das "F*** you" zu Gretchen - die Wurzeln für seinen dunklen Charakter wurden von der Pieke auf eingebaut.
Jesse dagegen habe ich immer eher als Menschen mit Brüchen wahrgenommen, der durch eine Reihe von Fehlentscheidungen und durch mangelnde Willenskraft immer tiefer in den Sumpf geschlittert ist. Anders als bei Walt habe ich in ihm aber immer einen "guten" Kern und die Fähigkeit zu Selbstlosigkeit gesehen.
Nicht falsch verstehen, ich würde Walt selbst dann nicht ändern, wenn ich es könnte. Er ist so gut geschrieben, dass er mich unterhält, obwohl ich ihn zutiefst unsympathisch finde. Trotzdem liegt mir nur Jesse am Herzen. Ich sehe nicht, wieso ich damit den Sinn der Serie verfehlt haben sollte.