Im Berlin der 20er Jahre scheinen alle Regeln außer Kraft gesetzt zu sein: Der Erste Weltkrieg ist überstanden, aus der Monarchie ist eine Republik geworden, und die Stadt versucht trotz Aufständen, Hungersnot und Inflation, wieder auf die Beine zu kommen. In der zweiteiteiligen ZDFinfo-Dokumentation "Sündenbabel Berlin" werfen die Filmautoren Michael Kloft und Nathalie Boegel am Dienstag, 4. Dezember 2018, ab 20.15 Uhr einen Blick auf die deutsche Hauptstadt in dieser bewegten Zeit.
Dass Verbrechen in der Anfangszeit der Weimarer Republik plötzlich an der Tagesordnung waren, zeigt um 20.15 Uhr "Sündenbabel Berlin: Mörder, Opfer und Ermittler". Gleich zwei Massenmörder erschütterten die Hauptstadt: Der eine hatte es vor allem auf Liebespaare abgesehen, der andere, der den Beinamen "die Bestie von Berlin" verpasst bekam, tötete ausschließlich Frauen. Doch durch Armut und Verelendung stieg auch die Zahl der Eigentumsdelikte deutlich an. So brachte beispielsweise der selbsternannte "Volksbeglücker" Max Klante dank utopischer Zinsversprechungen zahlreiche Berliner um ihr Geld.
Um 21.00 Uhr beleuchtet der zweite Teil, "Drogen, Sex und schwere Jungs", die kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit, die in den 20er Jahren erst in den Anfängen steckte. Der Berliner Kriminalrat Ernst Gennat entwickelte ein Verfahren, um Mörder durch Tatortarbeit und Öffentlichkeitsfahndung ermitteln zu können. Viele seiner Methoden zählen bis heute zum weltweiten Standard. Die beiden Tresorknacker Erich und Franz Sass konnten die Berliner Kripo allerdings jahrelang an der Nase herumführen: Das Geld, das sie bei einem spektakulären Einbruch in die Berliner Diskontobank erbeuteten, wurde nie gefunden.
Beide Teile werden am Montag, 10. Dezember 2018, ab 1.15 Uhr, sowie am Dienstag, 11. Dezember 2018, ab 12.00 Uhr, erneut gezeigt.