Genau darum geht es. Und daher ist es für viele auch extrem albern, wenn versucht wird, eine Regel aufzustellen, damit diese Geschlechtsneutralität für alle entsprechend konform umgesetzt werden soll. Und alles nur deswegen, dass sich weder Männlein noch Weiblein benachteiligt fühlt
Ich finde die extremen Feministinnen (die sich bei uns bemüßigt fühlen, vor allem in öffentlichen Sitzungen ständig aufzumucken) schon sehr anstrengend, aber das setzt dem Ganzen wirklich die Krone auf.
Teilweise wird das ja umgangen, indem statt Studenten und Studentinnen "Studierende" gesagt wird, geschlechtsneutral.
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Wer sagt denn, dass es um Vermännlichung geht?
Wer meint, dass Sprache nichts mit Macht zu tun hat, wäre ein wenig "dämlich". Die Kirche fand z.B. bis ins 16. Jahrhundert hinein die alleinige lateinische Messe auch deswegen "herrlich", weil Menschen, die nicht verstehen, leichter zu gängeln sind.
Diese HäuserInnen-Geschichte ist eine Karikatur, die das Bemühen um eine zeitgemäßere Sprache lächerlich machen will. Etwas lächerlich zu machen war allerdings schon immer das erste Mittel der Wahl, wenn man etwas Neues abwimmeln wollte. Auf Dauer bringt das aber nichts, weil die Entwicklung die Spötter überholt und verstummen lässt. Am Ende stehen sie selbst dumm da.
Das war bei der Einführung des Frauenwahlrechtes so, bei der Idee des Umweltschutzes oder auch bei der Einführung von rauchfreien Zonen.
Wer wollte das alles heute noch lächerlich finden?
Auch das ist doch eine Karikatur aus längst vergangenen Zeiten. Diese Frauen gab es Ende der 70er und in den 80er Jahren häufig. Damals haben sie mich auch genervt.
Aber, obwohl ich häufig mit erklärten Feministinnen zu tun habe und mit ihnen öfter gemeinsam an Sitzungen teilnehme, habe ich das ewig nicht mehr erlebt.
Du willst mir also erklären, was ich lächerlich zu finde habe und was nicht? Schön, früher machten das die Männer, jetzt machen es die überkorrekten Feministen. Oder heißt es FeministInnen?
Es gibt da einen Unterschied zwischen Meinung äußern und Meinung in den Mund legen.
Weißt was du für mich echte Gleichberechtigung ist? Der Tag, an dem mein Mann nicht mehr blöd angeguckt wird, wenn er zur Kindergartenversammlung geht. Der Tag, an dem nicht automatisch ausgegangen wird, dass ich immer tagsüber Zeit habe, weil ja mein Mann eh arbeiten geht und ich zuhause bin. Der Tag, an dem ich nicht gefragt werde, ob das PC-Spiel auch wirklich das ist, das mein Mann sich wünscht - obwohl ich es für mich kaufe.
Der Tag, an dem ich aus einer Toilette trinken kann, ohne Aussschlag zu kriegen!
Ich finde, dass das sehr gute Beispiele dafür sind, dass Gleichberechtigung auf vielen Ebenen gleichzeitig stattfindet.
Der Mann, der im Kindergarten blöd angeguckt wird, ist doch ein Relikt aus einer Zeit, in der Männer sich lächerlich machten, wenn sie sich in ganz alltäglicher Weise an der Fürsorge für die Kinder beteiligten.
Ein "Kindergärtner" wäre damals eine Lachnummer gewesen. Kindergärtnerin war aber bis vor wenigen Jahren noch die gängige Berufsbezeichnung.
Und die alltägliche Normalität, dass auch Frauen Vollzeit in ihren Berufen arbeiten, hat für mich letzten Endes auch etwas mit Begrifflichkeiten zu tun. Ich finde es immer noch irritierend, wenn Frauen sagen "Ich bin Arzt" oder "Ich bin Lehrer". Das war vor allem in der DDR üblich und ich erlebe es vor allem bei Frauen, die dort aufgewachsen sind.
Wenn es ganz normal ist, dass Frauen einen Beruf, nicht einen "Männerberuf" ausüben, dann sind sie eben nicht Lehrer, Arzt, Mechaniker oder Friseur, sondern Lehrerin, Ärztin, Mechanikerin oder Friseurin.
Das ist doch ein Unterschied. Wer wollte das bestreiten?
Eine Wohltat in diesem Zusammenhang:
http://www.eu-infothek.com/article/o...e-des-genderns
Von den Unterzeichnern (!) des Briefes ist übrigens ca. die Hälfte weiblich. Kenne in meinem gesamten Umfeld auch keine Frau, die für diesen Firlefanz irgendwas übrig hat ...
Geändert von trashman (15-10-2014 um 09:18 Uhr)
Wenn Frauenpower, dann richtig ...
OK, mit dem "widerlich" haben wir die sachliche Diskussionsebene verlassen und sparen sie uns
Danke.
Bloß weil ich manche Dinge lächerlich finde heißt das nicht, dass ich grundsätzlich alles schlecht finde, was damit zusammenhängt.
Ja, so gehts doch auch.
Man kann einfach ganz neutral formulieren.
Aber das ständige Innen ist eine Pest.
Es beschwert sich ja auch keiner wenn der Vermieter einen Brief mit "An die Mieter des Hauses" adressiert.
Ist doch logisch, dass auch die MieterInnen angesprochen sind.
Und "An die Menschen in Haus XY" wäre auch schräg.
Finde ich auch immer etwas befremdlich und da empfinde ich es fast so, dass diese Frauen sich damit selbst (unbewusst) ein wenig ... wie soll ich es nennen ... "Würde" (immer noch das falsche Wort, aber man versteht hoffentlich, was ich meine) absprechen.
Ich sage ja auch nicht, ich wäre Erzieherin, bloß weil es das häufiger gibt als Erzieher.
Und ein Krankenpfleger ist nunmal keine Schwester.
Außer halt er möchte so genannt werden, dann ist das wieder völlig okay
Ich vergesse viel, aber vergeben wird nicht.
Nun, wir haben hier einige Kolleginnen, die diese extreme Form des Feminismus leider noch pflegen Und das wirklich jeden spüren lassen! Vor allem in größeren Plenen nervt diese ständige Auflehnung bzw. Korrektur aus dieser Ecke, wenn es um spezielle Begrifflichkeiten bzw. die Verteilung der Frauenposten geht.
Ja, sowas gibt es teilweise immer noch.
Ich erinnere mich mit Schrecken an eine Frau, mit der ich mal in einem ehrenamtlichen Verein gearbeitet habe.
Bei JEDEM Plenum kam von ihr irgendwann zu irgendwem der Vorwurf "... nur weil ich eine Frau bin!"
Wer so fixiert darauf ist, sich wegen seines Geschlechts permanent diskriminiert zu fühlen, hat wohl eher ein Problem mit sich selbst.
Ich vergesse viel, aber vergeben wird nicht.
Uns geht's doch hier relativ gut, was die Gleichbehandlung der Geschlechter angeht.
Hier und da hapert es noch etwas, aber wir sind auf einem guten Weg.
Dieses "Ihr Männer" oder "Ihr Frauen" geht mir ziemlich auf den Geist, denn immerhin sind wir alle Individuen mit ganz eigenen Stärken und Schwächen.
Viel schlimmer finde ich, wie Frauen und Mädchen, ja Menschen überhaupt in anderen Ländern behandelt oder misshandelt werden.
Darum sollten wir uns kümmern.
Diese Wortklaubereien (Innen) sind so unwichtig und fast schon lächerlich.
Das erinnert mich immer daran, wie die Tierschutzorganisation Peta einst forderte, Jägermeister (den Schnaps) umzubenennen.
Durch solche Aktionen schießen sich Organisationen, die ansonsten ja sehr sinnvoll sind, selbst ins Aus und geben sich der Lächerlichkeit preis.
Ich habe eher den Eindruck, dass Extrembeispiele bei der Sprache und bei den Personen gewählt werden, um das ganze Thema abzubügeln.
So als wenn der eine korrupte Beamte seine ganze Berufsgruppe prägt. Oder als wenn ein schlechter Handwerker das Image des Handwerks abstempeln würde.
Ganz so simpel ist es nicht. Und ganz so weit wie Du schreibst sind wir auch hier noch nicht mit der Gleichberechtigung.