Lágnaetti
Es beginnt mitten in der Nacht. Dunkle Klaviertöne zu Addis sanftem Gesang. Sphärisch verhallen die Streicher im Hintergrund. Der Ausbruch ist ebenso unweigerlich wie unerwartet. Dann wird eine Balance gefunden und von Klavier und Gitarre gleichermaßen getragen.
Ótta
Sphärisches Kammerflimmern aus Gitarren und Streichern. Weiter geht’s mit Western-Attitüde (Banjo!) und langsam intensiver werdender Rock-Brillanz. Hillbilly-Island, Country aus der nordischen Welt. Oder auch: Post-Icelandic-Country-Rock.
Rismal
Schwer verhallen die Gitarren, doomig tropfen die Drums, andächtig haucht die Stimme. Zusammen ergibt das einen langsamen Marschrhythmus, bis alles aufgebrochen wird und es ein wenig gelöster, simpler, flotter zur Sache geht.
Dagmál
Schwereloser Post Rock, dessen Melodik an große skandinavische Pop-Hits der Achtziger erinnert. Breitwandmelodien im verwaschen-dunstigen isländischen Rock-Kosmos; das ist einmal mehr völlig eigen.
Miðdegi
Direkter, dringlicher Beginn. Post Punk umgarnt Cold Wave. Addi singt sehr gepresst und laut zu industriellen Beats. Das ist sehr achtziger, hält aber das energetische Potenzial der vorigen Stücke. Gibt keine Ruhe, prescht nach vorne.
Nón
Doom herrscht. Leiernde Gitarren bereiten die Bühne für eine geniale Gesangsmelodie, die zu gleichen Teilen folkloristisch wie zeitlos ist. Ein verheißungsvoller Auftakt für einen treibenden, mitreißenden Sólstafir-Song. Im Mittelteil fegt ein klassisches Heavy Metal-Break los.
Miðaftann
Dunkle Pianos, dissonante Streicher, viel Emotion, viel musikalische Lautmalerei. Addis allumfassender Gesang macht Islands Natur fühlbar. Pure nordische Magie – rein orchestral und unbeschreiblich schön.
Náttmál
Einsame Gitarren, die die ganze Welt einnehmen.
Dann schraubt es sich unverkennbar hoch, weiter, immer weiter. Erlösend: Das Hammond-Finale mit Black Metal-Riffs.